Emotion und A priori: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Emotion''' (von [[Wikipedia:Latein|lat.]] ''ex'' = heraus und ''motio'' = Bewegung, Erregung) ist ein Zustand heftiger [[gefühl]]s- und [[wille]]nsartiger Erregung, bei der aber, anders als bei einem reinen [[Gefühl]]serleben, der [[Astralleib]] und insbesondere das [[Ich]] gelockert und ein wenig aus dem [[Leib]] ''herausbewegt'' werden, wodurch der [[Mensch]] teilweise, ähnlich wie im [[Traum]]erleben, die Kontrolle über sein [[Seele]]nleben verliert. Der Astralleib, insofern er stärker mit dem Leib verbunden bleibt als das Ich, gewinnt mit seiner ungezügelten, [[trieb]]haften Kraft die Herrschaft über das [[Gemüt]]. Emotionen können, wie die Gefühle, die ganze Skala von [[Lust]] und [[Leid]], von [[Freude]] und [[Schmerz]], von [[Sympathie]] und [[Antipathie]] durchlaufen, werden aber in der Regel intensiver als die Gefühle erlebt. Gerade durch diese Intensität des Erlebens werden die höheren [[Wesensglieder]] gelockert. Je höher [[geist]]ig entwickelt ein Mensch ist, um so stärkere Gefühle vermag er zu erleben, ''ohne'' dass sie in Emotionen umschlagen und dadurch das [[Ich]] die voll bewusste Herrschaft über das [[Seelenleben]] verliert.
'''a priori''' ([[Latein|lat.]] „vom Früheren her“) ist das Gegenteil von [[a posteriori]] und bedeutet im allgemeinsten Sinn, dass sich etwas nicht aus der [[Erfahrung]], sondern nur aus [[Begriff]]en herleitet und derart ausschließlich durch das [[Denken]] bestimmt ist. In der kritischen [[Philosophie]] [[Immanuel Kant|Kants]] werden damit die ''vor'' und ''unabhängig'' von jeder Erfahrung gegebenen notwendigen und allgemein gültigen Bedingungen jeder möglichen Erfahrung bezeichnet.  


Emotionen können jedoch, je nach der definierenden Abgrenzung zu [[Gefühl]] und [[Empfindung]], auch nur leichte, subtile Regungen sein, die im Erleben nicht vom Gefühl unterschieden sein müssen. Wenn z.B. bei einer Begegnung mit einem Menschen eine Unbehaglichkeit in der Seele aufsteigt, wäre dies entsprechend eine Emotion, und die (oft nur unbewußte) Wahrnehmung dieser Emotion wäre als das Gefühl zu bezeichnen.  
{{Zitat|Unsre Erkenntniß entspringt aus zwei Grundquellen des Gemüths,
deren die erste ist, die Vorstellungen zu empfangen (die Receptivität der  
Eindrücke), die zweite das Vermögen, durch diese Vorstellungen einen
Gegenstand zu erkennen (Spontaneität der Begriffe); durch die erstere
wird uns ein Gegenstand gegeben, durch die zweite wird dieser im Verhältniß
auf jene Vorstellung (als bloße Bestimmung des Gemüths) gedacht.
Anschauung und Begriffe machen also die Elemente aller unserer
Erkenntniß aus, so daß weder Begriffe ohne ihnen auf einige Art correspondirende
Anschauung, noch Anschauung ohne Begriffe ein Erkenntniß
abgeben können. beide sind entweder rein oder empirisch. Empirisch,
wenn Empfindung (die die wirkliche Gegenwart des Gegenstandes voraussetzt)
darin enthalten ist; rein aber, wenn der Vorstellung keine Empfindung
beigemischt ist. Man kann die letztere die Materie der sinnlichen
Erkenntniß nennen. Daher enthält reine Anschauung lediglich die Form,  
unter welcher etwas angeschaut wird, und reiner Begriff allein die Form
des Denkens eines Gegenstandes überhaupt. Nur allein reine Anschauungen
oder Begriffe sind a priori möglich, empirische nur a posteriori.|Immanuel Kant|[[Wikipedia:Kritik der reinen Vernunft|KrV]] [http://korpora.zim.uni-duisburg-essen.de/kant/aa03/074.html AA III, 74f]}}


[[Kategorie:Seelenleben]]
A priori gegeben sind für Kant vor die [[Anschauungsformen]] des [[Raum]]es und der [[Zeit]] und die [[Kategorien]].
 
In der ursprünglichen, auf [[Aristoteles]] zurückgehenden Bedeutung ist ''a priori'' die Erkenntnis der Dinge aus ihren Ursachen oder Gründen und  ''a posteriori'' die Erkenntnis aus den Wirkungen und Folgen.
 
== Weblinks ==
#{{WikipediaDE|A priori}}
#{{Eisler|A priori}}
#{{Meyers-1905|a priori}}
 
[[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Idealismus]]

Version vom 9. Juni 2014, 11:37 Uhr

a priori (lat. „vom Früheren her“) ist das Gegenteil von a posteriori und bedeutet im allgemeinsten Sinn, dass sich etwas nicht aus der Erfahrung, sondern nur aus Begriffen herleitet und derart ausschließlich durch das Denken bestimmt ist. In der kritischen Philosophie Kants werden damit die vor und unabhängig von jeder Erfahrung gegebenen notwendigen und allgemein gültigen Bedingungen jeder möglichen Erfahrung bezeichnet.

„Unsre Erkenntniß entspringt aus zwei Grundquellen des Gemüths, deren die erste ist, die Vorstellungen zu empfangen (die Receptivität der Eindrücke), die zweite das Vermögen, durch diese Vorstellungen einen Gegenstand zu erkennen (Spontaneität der Begriffe); durch die erstere wird uns ein Gegenstand gegeben, durch die zweite wird dieser im Verhältniß auf jene Vorstellung (als bloße Bestimmung des Gemüths) gedacht. Anschauung und Begriffe machen also die Elemente aller unserer Erkenntniß aus, so daß weder Begriffe ohne ihnen auf einige Art correspondirende Anschauung, noch Anschauung ohne Begriffe ein Erkenntniß abgeben können. beide sind entweder rein oder empirisch. Empirisch, wenn Empfindung (die die wirkliche Gegenwart des Gegenstandes voraussetzt) darin enthalten ist; rein aber, wenn der Vorstellung keine Empfindung beigemischt ist. Man kann die letztere die Materie der sinnlichen Erkenntniß nennen. Daher enthält reine Anschauung lediglich die Form, unter welcher etwas angeschaut wird, und reiner Begriff allein die Form des Denkens eines Gegenstandes überhaupt. Nur allein reine Anschauungen oder Begriffe sind a priori möglich, empirische nur a posteriori.“

Immanuel Kant: KrV AA III, 74f

A priori gegeben sind für Kant vor die Anschauungsformen des Raumes und der Zeit und die Kategorien.

In der ursprünglichen, auf Aristoteles zurückgehenden Bedeutung ist a priori die Erkenntnis der Dinge aus ihren Ursachen oder Gründen und a posteriori die Erkenntnis aus den Wirkungen und Folgen.

Weblinks

  1. A priori - Artikel in der deutschen Wikipedia
  2. A priori - Artikel in Rudolf Eisler: Wörterbuch der philosophischen Begriffe (1904)
  3. a priori - Artikel in Meyers Großes Konversations-Lexikon (1905)