Vorstufen zum Mysterium von Golgatha und Pantokrator: Unterschied zwischen den Seiten

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Drei '''Vorstufen zum Mysterium von Golgatha''' machte der [[Christus]] durch, ehe er mit der [[Jordan-Taufe]] zum irdischen Dasein herabstieg. Durch ein den Menschen weit überragendes Geistwesen, durch [[Luzifer]], war der [[Mensch]] in den [[Sündenfall]] getrieben worden, nur durch eine übermenschliche Tat können seine Folgen wieder ausgeglichen werden. Daher entschloss sich der Christus, seine [[Sonne]]nheimat zu verlassen und sich durch einen Menschen mit der Erde zu verbinden. Das musste aber schrittweise vorbereitet werden.
[[Datei:Christ Pantokrator, Cathedral of Cefalù, Sicily.jpg|miniatur|Apsis der [[Wikipedia:Kathedrale von Cefalù|Kathedrale zu Cefalù]]]]
[[Datei:Pantokrator 13cent.jpg|miniatur|links|Christus Pantokrator, 13. Jahrhundert, Kloster Hilandar, Athos]]
[[File:Spas vsederzhitel sinay.jpg|thumb|Christus Pantokrator, 6. Jahrhundert, [[Wikipedia:Katharinenkloster (Sinai)]], Ägypten]]


== Christus und der nathanische Jesusknabe ==
'''Pantokrator''' ({{ELSalt|παντοκράτωρ}}) bedeutet All- oder Weltenherrscher.


Nicht das ganze Menschenwesen hatte den Sturz in die Erdentiefen mitgemacht, sondern ein Teil des göttlichen Menschenwesens, die [[Schwesterseele Adams]], war zurückbehalten worden in den geistigen Welten und lebte hier als ein [[erzengel]]artiges Geistwesen, das aber enge Verbindung mit der irdischen Menschheit hielt. Erst viel später sollte sich dieses Wesen zum aller ersten Mal auf Erden als der [[Nathanischer Jesus|nathanische Jesusknabe]] inkarnieren.
Das Wort erscheint in der [[Wikipedia:Septuaginta|Septuaginta]] rund 120 mal<ref>Lexikon für Theologie und Kirche, Bd.7, Sp.1320</ref>, als Übertragung des [[Zeus]]-Beinamens ''pantokratis'' auf [[JHWH]] [[Zebaot]] und für [[El Schaddai]], aber für keinen der Begriffe durchgehend. Im [[Wikipedia:Neues Testament|Neuen Testament]] kommt die Bezeichnung nur einmal im [[Wikipedia:2. Korintherbrief|2. Korintherbrief]]<ref>{{B|2 Kor|6|18}}</ref> und neunmal in der [[Offenbarung des Johannes]]<ref>Offenbarung 1,8; 4,8; 11,17; 15,3; 16,7.14;19,6.15; 21,22 {{B|Offb}}</ref> vor, dort immer auf Gott, den Vater, bezogen. Die Übertragung des Titels auf den Sohn, sachlich bereits unter anderem in {{B|Matthäus|28|18}} vollzogen, geschah ausdrücklich erst im Verlauf des 4. Jahrhunderts.


{{GZ|Diese Wesenheit, die
Heute ist mit ''Christus Pantokrator'' in der Regel ein Typus der [[Wikipedia:Ikonographie|Ikonographie]] gemeint. Das Motiv findet sich vor allem in der [[Wikipedia:Byzantinische Kunst|byzantinischen Kunst]] und in den allermeisten [[Wikipedia:griechisch-orthodox|griechisch-orthodox]]en und [[Wikipedia:Russisch-Orthodoxe Kirche|russisch-orthodoxen Kirchen]]. Meist befindet sich die Christusikone in der Wölbung der [[Apsis]] oder zentral in der [[Wikipedia:Ikonostase|Ikonostase]]. Meist wird der Pantokrator als Brustbild dargestellt, es gibt aber auch thronende oder stehende Ganzkörperdarstellungen.<ref>K. Onasch/A. Schnieper, Ikonen, München 2007, S.122f.</ref> Typisch sind der Kopf, der den Betrachter gerade anschaut, die Haltung der rechten Hand, die den Betrachter segnet, und ein geschlossenes oder aufgeschlagene [[Evangelium|Evangelienbuch]] in der Linken, in dem häufig Selbstaussagen Christi („Ich bin…“-Worte) aus den Evangelien zu lesen sind. Das Untergewand (chiton) ist jeweils rot, das Übergewand (himation) grün oder selten blau.<ref>A. Tradigo, Icons and Sints of the Eastern Orthodox Church, Los Angeles 2006, S.244</ref> Der Pantokrator-Typus betont die Gottgleichheit Christi, seine Weltherrschaft, Segensmacht und Lehrautorität.
in dem nathanischen Jesusknaben wirkte, war zum ersten Male in
eine physische Verkörperung getreten in dem Jesus von Bethlehem.
Vorher hatte sie von der geistigen Welt aus Anteil genommen an der
Menschheitsentwickelung, nie aber in einem physischen Menschenleib
gelebt. Sie hatte mitgelebt die Zeiten, als die Menschenhüllen geschaffen
wurden, mitgelebt die Saturnzeit, in der der Keim zum physischen
Leib veranlagt wurde, die Sonnen- und Mondenzeit, wo
Äther- und Astralleib sich bildeten, mitgelebt auch die die großen
Zeitperioden wiederholenden kleineren Etappen. Als aber das Menschen-Ich in der lemurischen Zeit herabstieg in die drei Hüllen, da
war dieses Wesen gleichsam als ein Teil des göttlichen Menschenseins
zurückgeblieben in den geistigen Welten und hatte nicht mitgemacht
die Entwickelung des Ich in den drei Hüllen und seine Verführung
durch den luziferisch-ahrimanischen Einschlag. Dieser sich in den geistigen
Welten zurückhaltende Teil des göttlichen Menschenwesens,
dieses Geisteswesen ist zum ersten Male in einen physischen Leib
herabgestiegen als nathanischer Jesusknabe, um als solcher sich von
dem Christus durchleuchten zu lassen. Die Johannestaufe stellt dar
die Durchdringung des Jesus von dem Christus-Geist.


Da war es aber nicht das erste Mal, daß es sich von dem Christus
Im [[Wikipedia:Katharinenkloster (Sinai)|Katharinenkloster]] befindet sich eine sehr seltene [[Wikipedia:Enkaustik|enkaustische]] Ikone des Christus Pantokrator aus dem 6. Jahrhundert. Jesus, als Herrscher dargestellt, hält das Neue Testament. Lange Zeit wurde das wahrscheinlich aus Konstantinopel stammende Werk ins 13. Jahrhundert datiert, da es fast vollständig übermalt war. Die Ikone ist 84 x 45,5 Zentimeter groß. Für die Gestaltung des Antlitzes orientierte sich der Künstler an dem semitischen Gesichtstypus mit Bart und langen Haaren.
hat durchdringen lassen dürfen. Während es als Geistwesen in den
geistigen Welten lebte, hatte es schon vermocht, sich wiederholt von
dem Sonnengeist durchdringen zu lassen. Vorbereitend das Christus-Ereignis im physischen Leib, hatte sich vorher Ähnliches vollzogen in
geistigen Welten und hereingewirkt auf die Menschenentwickelung.|152|93f}}


{{GGZ|Das ist ja das Wesentliche an dem Mysterium
== Weblinks ==
von Golgatha, daß diese Jesuswesenheit, die herangewachsen ist
{{Commons|Christ Pantocrator|Christus Pantokrator}}
als der nathanische Knabe, durchdrungen worden ist von der Christus-Wesenheit. Aber auch bei den drei früheren Ereignissen war diese
spätere nathanische Jesuswesenheit da, nur war sie nicht als physischer
Mensch inkarniert. Sie lebte als geistige, als [[erzengel]]artige Wesenheit
in den geistigen Welten. Und in den geistigen Welten ist sie als in
Vorstufen des Mysteriums von Golgatha während der lemurischen
Zeit und zweimal während der atlantischen Zeit durchzogen worden
von der Christus -Wesenheit.|152|102}}


{{GZ|Dieses
== Einzelnachweise ==
Ich hatte dadurch ganz besondere Eigentümlichkeiten; es hatte die
<references />
Eigentümlichkeit, daß es unberührt war von allem, was überhaupt
ein menschliches Ich jemals auf der Erde hatte lernen können. Es
war also auch unberührt von allen luziferischen und ahrimanischen
Einflüssen; war überhaupt etwas, was wir uns gegenüber den anderen
Ichen der Menschen vorstellen können wie eine leere Kugel, eigentlich
nur wie etwas, was noch vollständig jungfräulich war gegenüber allen
Erdenerlebnissen, ein Nichts, ein Negatives gegenüber allen Erdenerlebnissen.
Daher sah es so aus, als ob jener nathanische Jesusknabe,
den das Lukas-Evangelium schildert, überhaupt kein Menschen-Ich
hätte, als ob er nur bestünde aus physischem Leib, Ätherleib und
Astralleib. Und es genügt vollständig, wenn wir zunächst sagen: ein
so entwickeltes Ich, wie es sich durch die atlantische und nachatlantische
Zeit entwickelt hatte, ist bei dem Lukas-Jesusknaben gar nicht
vorhanden. Im rechten Sinne des Wortes sprechen wir, wenn wir
sagen: beim Matthäus-Jesusknaben haben wir es mit einem völlig
ausgebildeten Menschen zu tun; bei dem nathanischen Jesusknaben
des Lukas-Evangeliums haben wir es zu tun mit einem physischen
Leib, Ätherleib und Astralleib, die so angeordnet sind, daß sie harmonisch
darstellen den Menschen, wie er herüberkam als Resultat der
Saturn-, Sonnen- und Mondentwickelung. Daher war dieser Jesusknabe,
wie die Akasha-Chronik es lehrt, unbegabt für alles, was die
menschliche Kultur entwickelt hatte; das konnte er nicht aufnehmen,
weil er nie dabeigewesen war.|131|179f}}


== Das erste Christus-Opfer ==
[[Kategorie:Christentum]]
Indessen drohten die 12 kosmischen Kräfte, die die [[Sinne]]stätigkeit regulieren, durch den luziferischen Einfluss immer stärker in Unordnung zu kommen. Ungeheure [[Begierde]]n schlossen sich an die Sinnestätigkeit, deren Werkzeug die 12 [[Sinne]] des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] sind, an, die zu immer größerer Intensität zu erwachen drohte. Die rote Farbe etwa wäre als bedrängender stechender Schmerz empfunden worden, die blaue Farbe als ein schmerzhaftes Ausgesogenwerden. Da drang der Ruf der gequälten Menschheit zu jenem Geistwesen und trieb es hin zu dem Sonnengeist, so dass es sich von dem Christus durchdringen lassen durfte. Die menschliche Gestalt richtete sich auf und wurde dadurch aus der horizontalen Ebene, in der die astralen Begierdekräfte wirken, herausgehoben. Dadurch wurde die Stärke der Sinnestätigkeit abgemildert und harmonisiert. Das geschah in der [[Lemurische Zeit|lemurischen Zeit]].
[[Kategorie:Orthodoxie]]
[[Kategorie:Kunst]]
[[Kategorie:Christliche Kunst (Christus)]]
[[Kategorie:Byzantinische Kunst]]


<div style="margin-left:20px">
{{Wikipedia}}
"Erinnern wir uns einmal an das, was in der «[[Geheimwissenschaft]]» dargestellt ist, wie von der lemurischen Zeit an, mit Ausnahme
des einen Hauptpaares der Menschheit, die Seelen allmählich
herunterziehen von den anderen Planeten und durch die atlantische
Zeit hindurch sich in Menschenleibern verkörpern. Wir
haben also die Entwickelung der Erde gewissermaßen so zu denken,
daß aus der kosmischen Umgebung der Erde die Seelen zuziehen
und in verschiedenen Zeitpunkten sozusagen ihre erneuerte irdische
Entwickelung beginnen. Wir wissen ja, daß vor der lemurischen
Zeit die Seelen sich zu den Planeten gewissermaßen zurückgezogen
hatten. Wir wissen nun aber auch, daß diese irdische Entwickelung
der Erde, in die die Menschenseelen einzutreten hatten, ausgesetzt
war den Anfechtungen des Luzifer und später des Ahriman. So also
waren die Menschenseelen veranlaßt, in Leiber einzuziehen, innerhalb
welcher sie im Verlaufe der Erdenentwickelung den Anfechtungen
dieser beiden geistigen Wesenheiten ausgesetzt waren. Wenn
nichts weiter als dieses eingetreten wäre, daß die Menschenseelen
wieder herabgekommen wären von ihrem planetarischen Dasein in
die Erdenentwickelung herein und dann ausgesetzt worden wären
den luziferisch-ahrimanischen Einflüssen, so wäre mit diesen Menschen
auf Erden, so wie sie da durchgehen durch ihre Inkarnationen,
etwas geschehen, was ich noch nicht angedeutet habe in der «Geheimwissenschaft». Man kann jedoch in der Gegenwart nicht alles
gleich öffentlich sagen. Es wären nämlich diese Menschen zunächst,
wie sie so herunterkamen von den Planeten und in physische Leiber
einziehen mußten, einer gewissen Gefahr der Sinnesentwickelung
ausgesetzt gewesen." {{Lit|{{G|149|46f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Blicken wir auf die lemurische Zeit zurück, als der Mensch sich mit
seinen Hüllen verband, und schauen wir, wie damals das Menschenwesen
sich gestaltet hätte, hätten allein die Kräfte aus dem Kosmos
auf den Menschen gewirkt, mit denen er damals in Verbindung stand.
Es drohte in jener Zeit, daß die zwölf kosmischen Kräfte, die auf den
Menschen wirken, durch dämonische Wesen in Unordnung gerieten.
Dadurch hätte sich der Mensch ganz anders entwickeln müssen, als er
heute geworden ist. Die Sinne des Menschen, die sich damals herausbildeten,
sie wären unter der Wirkung der in Unordnung geratenwollenden
Kräfte überempfindlich geworden. Die Lichtempfindung,
alle Wahrnehmung vermag heute der Mensch in Gelassenheit aufzunehmen.
Unter der Wirkung des luziferisch-ahrimanischen Einschlags
hätte das Sinnesleben die stärksten Begierden und Impulse
auslösen müssen. Hätte der Mensch zum Beispiel eine rote Farbe
gesehen - und so hätten vor allem die Sonnenstrahlen wirken müssen-,
so hätte in brennendem Schmerz die begehrende Seele fliehen müssen,
und bei der Wahrnehmung von Blau hätte sie sich, in sich verzehrend,
in Qual überwinden müssen. Die Seele hätte furchtbar leiden müssen
bei jeder Sinnesempfindung, gejagt von tierischer Wollust und Begehren
zu versengendem Schmerz und Qual.
 
Da drang der Schmerzensschrei der gequälten Menschheit hinauf zu
jenem Geisteswesen. Er trieb es hin zu dem Sonnengeist, so daß es
sich von dem Christus durchdringen lassen durfte. Dadurch wurde
abgemildert die innerliche Stärke der Sinneswahrnehmung, dadurch
schlug das Wesen die stärkste Versuchung des Luzifer und Ahriman
ab. Indem es die zu starke Wirkung der Kräfte auf die Sinne milderte,
gestaltete es das Wahrnehmungsleben in ein maßvolles passives um." {{Lit|{{G|152|94}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Und wir schauen
recht hin auf ein sich entwickelndes Menschenkind, wenn wir in dem
Moment, wo das Kind aus dem kriechenden, rutschenden, unbehilflichen
Zustande sich aufrichtet und zum ersten Mal steht oder geht,
wenn wir in diesem Augenblick sagen: Recht und zum Heil der
Menschheit kann das doch nur aus dem Grunde geschehen, weil in
der alten lemurischen Zeit das erste Christus-Ereignis stattgefunden
hat, weil derjenige, der als nathanischer Jesus sich durchdrungen hat
mit dem Christus, damals in der lemurischen Zeit als geistig-ätherisches
Wesen durch die Durchdringung mit dem Christus menschlichätherische
Form angenommen hat." {{Lit|{{G|152|106f}}}}
</div>
 
== Das zweite Christus-Opfer ==
 
Ein zweite Gefahr drohte der Menschheit in der ersten [[Atlantis|atlantischen Zeit]] durch Luzifer und [[Ahriman]] gemeinsam. Die Lebenskräfte, deren Werkzeug der [[Ätherleib]] ist, drohten sich abnorm zu entwickeln, so dass der Mensch etwa statt Hunger eine brennende Gier empfunden hätte, oder ihm nicht zuträglicher Nahrung gegenüber von maßlosem Ekel erschüttert worden wäre. Besonders empfindsam wäre auch das Atmen gewesen; schlechte Luft hätte den Menschen mit grausigem Ekel erfüllt. Eine Hyperempfindlichkeit der Lebenskräfte wäre entstanden. Das konnte wieder nur dadurch verhindert werden, dass sich der Christus mit jenem Geistwesen verband, das später als nathanischer Jesusknabe erstmals auf die Erde herabsteigen sollte. Auch die menschliche [[Sprache]] wurde dadurch erst möglich, der Mensch hätte sonst nur lallende trieberfüllte Tierlaute hervorbringen können. Durch die Christustat wurde er befähigt, nicht nur Töne, Interjektionen und Empfindungsworte zu gebrauchen. Vor allem die klaren [[Vokale]] traten jetzt hervor. Er konnte die Laute von seinem bloß subjektiven Empfinden trennen und sich diesem dadurch objektiver gegenüberstellen.
 
<div style="margin-left:20px">
"Und gehen wir weiter in die atlantische Zeit herein. Eine neue
Gefahr schwebte da über den Menschen: Durch den luziferisch-
ahrimanischen Einfluß waren bedroht die Lebensverrichtungen, die
Lebensorgane des Menschen. Hätte zum Beispiel eine Speise vor dem
Menschen gestanden, wäre tierische Gier, sie zu verschlingen, erwacht.
Seine Seele wäre ganz Gier gewesen. Besonders empfindsam wäre das
Atmen gewesen, das Ein- und Ausatmen. Schlechte Luft hätte den
Menschen mit schauderndem Ekel erfüllt. Alles, was mit den Ernährungs-
und Lebensfunktionen zusammenhing, löste eine ungeheure
Aufstachelung von Sympathie und Antipathie aus, trieb die Seele von
verschlingender Gier zu abstoßendem Ekel.
 
Und wiederum war es jenes Geistwesen, das diese Gefahr für den
Menschen abwandte. Ein zweites Mal ließ es sich mit dem Christus-
Geist durchdringen und rettete dadurch die sonst in Unordnung geratenden
Lebenskräfte des Menschen." {{Lit|{{G|152|94f}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Durch den luziferischen und ahrimanischen
Einfluß hätte im Sprechen alles unedel werden müssen, wenn der
Mensch nur der Erde überlassen worden wäre, wenn nicht kosmischgeistige
Einflüsse, die zur Erde herunterkamen, in den Menschen sich
hereinergossen hätten. Der Mensch würde seine ganze Lebenskultur
so entwickelt haben, alle seine Leibesorgane, Kehlkopf, Zunge,
Rachen und so weiter, ja auch die tieferliegenden Organe wie Herz
und so weiter, insofern sie damit zusammenhängen, der Mensch würde
sie so entwickelt haben in der atlantischen Zeit, wenn nichts geschehen
wäre durch den Christus, daß der Mensch nur fähig gewesen
sein würde, in ärmlichem Lallen auszusprechen - etwa nach Sibyllen oder
Medienart - dasjenige, was ihm egoistisch Schmerz, Freude,
Lust, Wollust bereitet. Der Mensch würde zwar viel künstlichere
Laute als das Tier hervorbringen können, aber in seinen Lauten würde
er nur Ausdrücke gefunden haben für das, was ihm im Innern lebt.
Für das, was im Organismus als leibliche Vorgänge vorgeht, würde er
die lebendigen Empfindungsworte gefunden haben. Die ganze Sprache
wäre eine Summe von Interjektionen geworden. Während wir jetzt
unsere Empfindungsworte auf ein kleines Maß zusammendrängen,
wäre die menschliche Sprachkunst mit aller Kompliziertheit nur zu
Interjektionen hinaufentwickelt worden. Das wurde abgewendet von
der menschlichen Entwickelung, Die Unordnung in dieser Sprachkraft - soweit diese Unordnung das Innere des Menschen zum Ausdruck
hat - wurde abgewendet durch das zweite Christus-Ereignis,
dadurch, daß sich diese Wesenheit in Ätherhöhe, die später der nathanische
Jesusknabe wurde, das zweite Mal durchdrang mit der Christus-
Wesenheit, und daß sie eine solche Wesenheit annahm, die nunmehr
die Leibesorgane des Menschen so durchdrang, daß der Mensch jetzt
fähig wurde, etwas anderes als bloße Empfindungsworte auszustoßen.
Daß er fähig wurde, das Objektive zu ergreifen, das ist durch das
zweite Christus-Ereignis ermöglicht worden." {{Lit|{{G|152|108f}}}}
</div>
 
== Das dritte Christus-Opfer ==
Und noch eine dritte Gefahr drohte der Menschheit gegen Ende der atlantischen Entwicklung. Die drei [[Seelenkräfte]] [[Denken]], [[Fühlen]] und [[Wollen]], die im [[Astralleib]] tätig sind, sollten durch Luzifer und Ahriman in Unordnung gebracht und unharmonisch miteinander vermengt werden. Wieder wurde das dadurch verhindert, dass sich der Christus in jenem Geistwesen gleichsam verseeligte („verkörperte“ kann man ja in diesem Fall nicht sagen). Auch die Sprache machte nun eine weitere Entwicklung durch und wurde jetzt erst zu einem Zeichen für die äußere Welt – und damit zu einem äußeren Verständigungsmittel. Die [[Konsonanten]] traten jetzt hervor und bildeten durch ihre innere Formkraft die äußeren Naturformen nach. Das Begreifen der Welt, dass zunächst ganz direkt und praktisch mit den Händen erfolgte, konnte sich nun zu einem Begreifen durch die Sprache steigern. Die Sprache wurde gleichsam innerlich vom Denken ergriffen, ohne dass dieses Denken als solches den Menschen schon zum Bewusstsein kam, aber es wirkte in der Sprache.
 
<div style="margin-left:20px">
"Und am Ende der atlantischen Zeit erstand eine dritte Gefahr für
den Menschen durch den luziferisch-ahrimanischen Einfluß. Es drohte,
daß die menschlichen Seelenkräfte, Denken, Fühlen und Wollen, in
Unordnung, in Disharmonie zueinander gerieten, daß die drei Kräfte
nicht mehr recht zusammenklingen konnten in der menschlichen Seele.
In Leidenschaft erglüht wäre der Mensch jedem Impulse gefolgt, oder
von Furcht und Haß erfüllt geflohen, ohne daß Vernunft die Kräfte
hätte regeln können. Wie brachte da das Geisteswesen Hilfe? Das
Geisteswesen mußte untertauchen in die von Leidenschaft erfüllte
menschliche Seele, mußte selbst die Leidenschaft werden, mußte zum
Drachen werden, um umzuwandeln die Seelenkräfte, und ein drittes
Mal von dem Christus-Geist sich durchleuchten lassen." {{Lit|{{G|152|95}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Durch das zweite Christus-Ereignis hätte es wohl geschehen
können, daß der Mensch nicht nur Töne, Interjektionen, Empfindungsworte
gefunden hätte für sein Inneres, sondern daß er in gewisser
Weise hätte loslösen können das, was er als innere Sprachbewegung
hervorgerufen hat. Aber die äußeren Dinge durch Worte
zu bezeichnen, so daß die Worte richtige Zeichen sein können für die
äußeren Dinge, das war immer noch gefährdet durch die luziferischen
und ahrimanischen Einflüsse bis in die atlantische Zeit hinein. Da geschah
das dritte Christus-Ereignis. Zum dritten Mal verband sich die
Wesenheit in den geistigen Höhen, welche später als nathanischer
Jesus geboren wurde, mit der Christus-Wesenheit, und ergoß sich
wiederum mit den Kräften, die sie jetzt angenommen hatte, in die
menschliche Sprachfähigkeit. Die Kraft dieser Christus Jesus -Wesenheit
durchdrang jetzt neuerdings ein zweites Mal im menschlichen
Leibe Organe, insofern diese Organe in der Sprachkraft zum Ausdruck
kommen. Damit war der Sprachkraft die Möglichkeit gegeben,
mit den Worten wirkliche Zeichen zu schaffen für das, was äußere
Umgebung ist, und dadurch über die einzelnen Gebiete der Menschheit
die Sprache als Verständigungsmittel zu schaffen. Das Kind
könnte nimmermehr sprechen lernen, wenn nicht in der atlantischen
Zeit diese beiden Christus-Ereignisse eingetreten wären. Und wir
bereichern wiederum durch die Geisteswissenschaft unser Empfinden,
wenn wir, wenn das Kind anfängt zu sprechen und immer mehr sich
vervollkommnet im Sprechen, wenn wir da bedenken, wie im Unbewußten drinnen walten die Christus-Impulse, wie da beschützend
und fördernd die Christus-Kraft in der Sprachkraft lebt." {{Lit|{{G|152|109f}}}}
</div>
 
In der Mäßigkeit der Sinnestätigkeit und der Lebenskräfte, die viel stärker abgemildert sind als die der Tiere, und in der Ausgewogenheit unseres Seelenlebens können wir jederzeit die Wirkungen des Christus anschauen, die er in die Menschheit gesandt hat, ehe er noch auf die Erde herabgestiegen war.
 
== Das Mysterium von Golgatha als viertes Christus-Opfer ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Dieses ganze Ereignis aber, das wir dann mit der Kreuzigung und
Auferstehung zusammen das Mysterium von Golgatha nennen,
schließt sich an drei andere an. Es ist gewissermaßen die vorläufig
letzte Vollendung der drei anderen. Eines von diesen anderen Ereignissen
fand schon statt in der alten lemurischen Zeit, von den beiden
anderen das eine mehr im Beginne, das andere mehr gegen das Ende
der atlantischen Zeit. Nur sind diese drei ersten Ereignisse solche,
die sich nicht auf dem physischen Plan abgespielt haben, sondern in
den geistigen Welten. Wir haben gewissermaßen seelisch hinzuschauen
auf vier Ereignisse, von denen das letzte - dasjenige, mit dem wir uns
bis jetzt vorzugsweise beschäftigt haben, und das wir das Mysterium
von Golgatha nennen - sich auf dem physischen Plan abgespielt hat,
während die drei anderen wie vorbereitende Ereignisse in den
geistigen Welten waren." {{Lit|{{G|148|191}}}}
</div>
 
Viertens drohte das [[Ich]] des Menschen selbst durch den Einfluss der Widersacher in Unordnung zu kommen. Da die Entwicklung des Ichs zunächst nur im physischen Leib möglich ist, musste sich der Christus um die Zeitenwende in einem menschlichen Leib inkarnieren, um dieser Gefahr entgegenzuwirken. Hier auf Erden ging der Christus mit dem Kreuzestod durch das [[Mysterium von Golgatha]].
 
== Literatur ==
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Von Jesus zu Christus'', [[GA 131]] (1988), ISBN 3-7274-1310-7 {{Vorträge|131}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992), ISBN 3-7274-1480-4 {{Vorträge|148}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Christus und die geistige Welt. Von der Suche nach dem heiligen Gral'', [[GA 149]] (2004), ISBN 3-7274-1490-1 {{Vorträge|149}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vorstufen zum Mysterium von Golgatha '', [[GA 152]] (1990), ISBN 3-7274-1520-7 {{Vorträge|152}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Christologie]]

Version vom 11. Mai 2013, 14:47 Uhr

Apsis der Kathedrale zu Cefalù
Christus Pantokrator, 13. Jahrhundert, Kloster Hilandar, Athos
Christus Pantokrator, 6. Jahrhundert, Wikipedia:Katharinenkloster (Sinai), Ägypten

Pantokrator (griech. παντοκράτωρ) bedeutet All- oder Weltenherrscher.

Das Wort erscheint in der Septuaginta rund 120 mal[1], als Übertragung des Zeus-Beinamens pantokratis auf JHWH Zebaot und für El Schaddai, aber für keinen der Begriffe durchgehend. Im Neuen Testament kommt die Bezeichnung nur einmal im 2. Korintherbrief[2] und neunmal in der Offenbarung des Johannes[3] vor, dort immer auf Gott, den Vater, bezogen. Die Übertragung des Titels auf den Sohn, sachlich bereits unter anderem in Matthäus 28,18 EU vollzogen, geschah ausdrücklich erst im Verlauf des 4. Jahrhunderts.

Heute ist mit Christus Pantokrator in der Regel ein Typus der Ikonographie gemeint. Das Motiv findet sich vor allem in der byzantinischen Kunst und in den allermeisten griechisch-orthodoxen und russisch-orthodoxen Kirchen. Meist befindet sich die Christusikone in der Wölbung der Apsis oder zentral in der Ikonostase. Meist wird der Pantokrator als Brustbild dargestellt, es gibt aber auch thronende oder stehende Ganzkörperdarstellungen.[4] Typisch sind der Kopf, der den Betrachter gerade anschaut, die Haltung der rechten Hand, die den Betrachter segnet, und ein geschlossenes oder aufgeschlagene Evangelienbuch in der Linken, in dem häufig Selbstaussagen Christi („Ich bin…“-Worte) aus den Evangelien zu lesen sind. Das Untergewand (chiton) ist jeweils rot, das Übergewand (himation) grün oder selten blau.[5] Der Pantokrator-Typus betont die Gottgleichheit Christi, seine Weltherrschaft, Segensmacht und Lehrautorität.

Im Katharinenkloster befindet sich eine sehr seltene enkaustische Ikone des Christus Pantokrator aus dem 6. Jahrhundert. Jesus, als Herrscher dargestellt, hält das Neue Testament. Lange Zeit wurde das wahrscheinlich aus Konstantinopel stammende Werk ins 13. Jahrhundert datiert, da es fast vollständig übermalt war. Die Ikone ist 84 x 45,5 Zentimeter groß. Für die Gestaltung des Antlitzes orientierte sich der Künstler an dem semitischen Gesichtstypus mit Bart und langen Haaren.

Weblinks

Commons: Christus Pantokrator - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Einzelnachweise

  1. Lexikon für Theologie und Kirche, Bd.7, Sp.1320
  2. 2 Kor 6,18 EU
  3. Offenbarung 1,8; 4,8; 11,17; 15,3; 16,7.14;19,6.15; 21,22 Offb {{{2}}} EU
  4. K. Onasch/A. Schnieper, Ikonen, München 2007, S.122f.
  5. A. Tradigo, Icons and Sints of the Eastern Orthodox Church, Los Angeles 2006, S.244


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