Germanische Schöpfungsgeschichte und Parmenides: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Germanische Schöpfungsgeschichte''' weist einige Parallelen zu den frühen [[Schöpfung|Schöpfungsmythen]] anderer Kulturen auf (z.B. denen der [[Inder]], der [[Griechen]], oder auch der [[Ägypter]]).
[[Datei:Parmenides.jpg|thumb|Porträtbüste des Parmenides, angefertigt vermutlich im 3. Jh. v. Chr. nach Metrodoros von Lampsakos (Epikureer)]]
[[Datei:Sanzio 01 Parmenides.jpg|miniatur|Parmenides in [[Wikipedia:Raphael Santi|Raphaels]] Fresko ''[[Wikipedia:Die Schule von Athen|Die Schule von Athen]]'' (1510-1511)]]


In der Prosa-[[Edda]] des [[Snorri Sturluson]] (v.a. in [[Gylfaginning]]), sowie im Codex Regius der Lieder-Edda (v.a. in der [[Völuspá]] und dem [[Vafþrúðnismál]]) sind die hier beschriebenen Mythen überliefert, wobei es anzunehmen ist, dass es hier bereits zur Vermischung mit christlicher [[Mystik]] gekommen ist.
'''Parmenides aus Elea''' ({{ELSalt|Παρμενίδης}}; * um 520/515 v. Chr.; † um 460/455 v. Chr.) war einer der bedeutendsten griechischen Philosophen aus der Zeit der [[Wikipedia:Vorsokratiker|Vorsokratiker]] und lebte in der von Griechen begründeten süditalienischen Stadt [[Wikipedia:Elea|Elea]]. Sein Freund und Schüler war [[Zenon von Elea]]. Im Zentrum von Parmenides Lehre und auch aller anderen [[Wikipedia:Eleaten|Eleaten]] stand die ''Unveränderlichkeit des [[Sein]]s''; alle [[Veränderung]], alles [[Werden]] und [[Vergehen]], ist ihm nur [[Schein]], entspringend dem Wahn der Sterblichen.


Anfangs gab es nichts (ganz im philosophischen Sinne zu verstehen). Dieses Nichts nannte man [[Ginnungagap]]. Man stellte es sich als eine tiefe Schlucht des Nichts und der Windstille vor. Im Süden dieser Schlucht entstand [[Muspelheim]], ein Reich, in dem Feuer und Hitze herrschte. Später kam [[Niflheim]] (nördl. von Ginnungagap) hervor, ein Reich voller Nebel, Kälte und Eis. Im Zentrum von Niflheim ist der Brunnen [[Hvergelmir]]. Aus dieser Quelle entsprangen elf Flüsse, die zusammen [[Elivagar]] genannt wurden. Sie überfluteten ganz Niflheim und es bildete sich eine Eisschicht über die andere, bis sie sích zur Schlucht Ginnungagap vorschlugen. Erst seit diesem Ereignis gab es in Niflheim Eis und Schnee. Die Feuerfunken von Muspelheim brachten das Eis am Rand zum Schmelzen.
In seinem Gedicht [http://www.zeno.org/Philosophie/M/Parmenides+aus+Elea/Fragmente/Aus%3A+%C3%9Cber+die+Natur Über die Natur] schildert Parmenides, wie er mit einem Rossegespann, geleitet von Mädchen, bis vor das von [[Dike]], der Göttin der [[Gerechtigkeit]], bewachte Tor geführt wird, wo sich die Pfade des Tages und der Nacht scheiden. Er wird eingelassen und soll hier durch der Göttin "verläßliches Reden und Denken" alles erfahren, "der wohlgerundeten Wahrheit unerschütterliches Herz und der Sterblichen Wahngedanken, denen verläßliche Wahrheit nicht innewohnt."<ref>''Die Fragmente der Vorsokratiker''. Griechisch und Deutsch von Hermann Diels. 1. Band, Berlin 1922, S 150</ref> So erfährt er zunächst:


[[Datei:Audhumla by Abildgaard.jpg|miniatur|Auðhumla nährt Ymir und leckt Búri frei; Gemälde von [[Wikipedia:Nicolai Abraham Abildgaard|Nicolai Abraham Abildgaard]], 1790]]
{{Zitat|Dies ist nötig zu sagen und zu denken, daß [nur] das [[Sein|Seiende]] existiert. Denn seine [[Existenz]] ist möglich, die des Nichtseienden dagegen nicht; das heiß' ich Dich wohl zu beherzigen.|Parmenides|Über die Natur, Fragment 6<ref>Diels, S 153</ref>}}


Aus solch einem Tropfen entstanden der Urriese [[Ymir]] und die Urkuh [[Audhumla]], aus deren Euter stets [[Milch]] floss. Diese Milch diente Ymir zur Nahrung. Eines Tages fiel der Riese in einen tiefen Schlaf und aus dem Schweiß der linken Achselhöhle kamen ein männliches und ein weibliches Riesenwesen hervor. Weiter paarten sich die beiden Füße Ymirs, und es entstand [[Wafthrudnir]], dessen sechsköpfiger Sohn, der Stammvater des Geschlechtes der [[Riese#Riesen in der germanischen Mythologie|Hrimthursar]] (die Reif- und Frostriesen). Audhumla ernährte sich indem sie das salzige Eis schleckte, doch eines Tages kam ein langes Menschenhaar zum Vorschein. Am nächsten Tag wurde ein Kopf und am dritten Tag ein ganzer Körper aufgedeckt.
[[Rudolf Steiner]] bemerkt zum [[Denken]] des Parmenides:


Dies war [[Buri (Mythologie)|Buri]], der Urriese und Stammvater der Götter. Er paarte sich mit sich selbst und gebar den Riesen [[Bör]]. Bör zeugte mit der Riesin [[Bestla]] drei Söhne: [[Odin]], [[Vili]] und [[Ve]] (die ersten [[Asen]]). Bestla ist die Tochter des Hrimthursen [[Bölthorn]], also war sie eine Reifriesin (Ymirs Nachkommen), trotzdem war sie friedliebend (die Hrimthursen galten als böse und kriegerisch).
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"Parmenides sieht in der äußeren Natur, welche die Sinne betrachten, das Unwahre, Täuschende; in der [[Einheit]], dem Unvergänglichen, das der Gedanke ergreift, allein das Wahre." {{Lit|{{G|018|57}}}}
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Alle lebten friedlich und waren glücklich bis die drei Asen den Riesen Ymir erschlugen. Aus seinem Blut entwickelte sich eine Flutwelle in der alle [[Reifriese]]n ertranken außer [[Bergelmir]] und seine Gattin, die sich in einem Boot retteten (vgl. 1.Mose 5,13 ff, [[Arche Noah]]). Aus ihnen ging das neue Reifriesengeschlecht hervor. Die Asen legten Ymirs Leichnam in die Schlucht Ginnungagap. Sie formten aus folgenden Körperteilen die Welt:
Denken und Sein ist für Parmenides ein und dasselbe:
{|
| Blut                      || = Weltmeer
|-
| Körper                    || = Erde
|-
| Knochen                  || = Berge
|-
| Haare                    || = Bäume und Gras
|-
| Zähne und Knochensplitter || = Stein und Felsen
|-
| Maden des Körpers        || = Zwerge<sup>*</sup>
|-
| Schädel                  || = Himmelsgewölbe
|-
| Gehirn                    || = Wolken
|}
<sup>*</sup>''Eine andere Geschichte besagt, die Zwerge sind aus Brimirs Blut und Blains Gliedern entstanden.''


Am Himmelsgewölbe waren Hörner an den vier Ecken. Die Asen hoben Ymir abermals hoch und setzten an jedes Horn einen Zwerg, der das Gewölbe halten sollte. Sie hießen: [[Austri]] (Ost), [[Westri]] (West), [[Nordri]] (Nord) und [[Sudri]] (Süd). Zuletzt nahmen die Götter Funken aus Muspelheim und setzen sie an den Himmel (Sterne).
{{Zitat|Denken und des Gedankens Ziel ist ein und dasselbe; denn nicht ohne das Seiende, in dem es sich ausgesprochen findet, kannst Du das Denken antreffen. Es gibt ja nichts und wird nichts anderes geben außerhalb des Seienden, da es ja das Schicksal an das unzerstückelte und unbewegliche Wesen gebunden hat. Darum muß alles leerer Schall sein, was die Sterblichen [in ihrer Sprache] festgelegt haben, überzeugt, es sei wahr: Werden sowohl als Vergehen, Sein sowohl als Nichtsein, Veränderung des Ortes und Wechsel der leuchtenden Farbe.|Parmenides|Über die Natur, Fragment 8<ref>Diels, S 157</ref>}}


Um Tag und Nacht festzulegen, erhielten [[Dag (Mythologie)|Dag]] und seine Mutter [[Nott]] (die [[Jötun-Riesin|Jötun-Riesen]]) jeweils einen mit einem Pferd bespannten Wagen von den Göttern. Mit diesen fahren sie im Abstand von einem Tag um die ganze Welt, die sich die Germanen als flache, runde Scheibe vorstellten. Der Riese [[Mvndilföri]] wagte es, seine Tochter [[Sol]] und seinen Sohn [[Mani (Mythologie)|Mani]] mit den Göttern gleichzusetzen, deshalb setzte Odin beide in den Himmel, wo seitdem Sol den Sonnenwagen und Mani den Mondwagen über das Gewölbe lenkt. Die Wagen schufen die Asen aus zwei großen Brocken aus Muspelheim. Mani wird vom Wolf [[Hati]] verfolgt. Immer wenn er zu nah am Mondwagen vorbeikommt, entsteht eine Mondfinsternis. Das gleiche gilt für Sol, deren Wolf [[Skalli|Sköll]] genannt wird (statt Mond- eben Sonnenfinsternis).
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Man wird die Bedeutung dieser Weltanschauung,
die man die eleatische nennt (Parmenides und [[Zenon]] sind
aus Elea), erkennen, wenn man den Blick darauf lenkt,
daß ihre Träger mit der Ausbildung des Gedanken-Erlebens
so weit fortgeschritten sind, daß sie dieses Erleben zu
einer besonderen Kunst, zur sogenannten [[Dialektik]] gestaltet
haben. In dieser «Gedanken-Kunst» lernt sich die
Seele in ihrer Selbständigkeit und inneren Geschlossenheit
erfühlen. Damit wird die Realität der Seele als das empfunden,
was sie durch ihr eigenes Wesen ist, und als was
sie sich dadurch fühlt, daß sie nicht mehr, wie in der Vorzeit,
das allgemeine Welt-Erleben mitlebt, sondern in sich
ein Leben - das Gedanken-Erleben - entfaltet, das in ihr
wurzelt, und durch das sie sieb eingepflanzt fühlen kann
in einen rein geistigen Weltengrund. Zunächst kommt
diese Empfindung noch nicht in einem deutlich ausgesprochenen
Gedanken zum Ausdruck; man kann sie aber als
Empfindung lebendig in diesem Zeitalter fühlen an der
Schätzung, welche ihr zuteil wird. Nach einem «Gespräche»
Piatos wurde von Parmenides dem jungen Sokrates gesagt:
er solle von Zenon die Gedankenkunst lernen, sonst müßte
ihm die Wahrheit ferne bleiben. Man empfand diese «Gedankenkunst» als eine Notwendigkeit für die Menschenseele,
die an die geistigen Urgründe des Daseins herantreten
will." {{Lit|{{G|018|57}}}}
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Im Osten der Scheibe ist [[Jötunheim]], das Reich der Riesen. Zum Schutz gegen den [[Thursen]] bauten die Götter einen Wall aus den Augenbrauen von Ymir um [[Midgard]]. Midgard ist das Reich der Menschen und Mitte aller Welten. Die drei Asen nahmen zuletzt das Gehirn von Ymir und warfen es in den Himmel.
Zuletzt vergleicht Parmenides die Vollkommenheit des Seins mit der vollkommenen Gestalt einer Kugel:
Die ersten Menschen [[Ask und Embla]] wurden von Odin, [[Hönir]] (anderer Name für Vili) und [[Lodur]] (anderer Name für Ve) aus zwei Bäumen, die vom Meer ans Land gespült wurden, geschnitzt. Odin gab ihnen als Luftgott Atem, Leben und Geist; Hönir gab ihnen als Wassergott klaren Verstand und Gefühl; Lodur gab ihnen als Feuergott das warme Blut, das blühende Aussehen, die Sprache und das Gehör. Ab sofort lebten in Midgard die Menschen, in [[Asgard (Mythologie)|Asgard]] die [[Ase]]n, die Riesen und Trolle im westlichen [[Utgard]] und die Zwerge lebten in [[Schwarzalbenheim]]. Die Elfen wohnen in [[Lichtelfenheim]].


{{Zitat|Aber da eine letzte Grenze vorhanden, so ist [das Seiende] abgeschlossen nach allen Seiten hin, vergleichbar der Masse einer wohlgerundeten Kugel, von der Mitte nach allen Seiten hin gleich stark. Es darf ja nicht da und dort etwa größer oder schwächer sein. Denn da gibt es weder ein Nichts, das eine Vereinigung aufhöbe, noch kann ein Seiendes irgendwie hier mehr, dort weniger vorhanden sein als das Seiende, da es ganz unverletzlich ist. Denn [der Mittelpunkt,] wohin es von allen Seiten gleichweit ist, zielt gleichmäßig auf die Grenzen.|Parmenides|Über die Natur, Fragment 8<ref>Diels, S 157-158</ref>}}


''Siehe auch:'' [[Nordische Mythologie]], [[Germanische Mythologie]], [[Yggdrasil]], [[Edda]], [[Asen]], [[Ragnarök]]
== Anmerkungen ==


[[Kategorie:Germanische Mythologie]]
<references/>


==Literatur==
#Rudolf Steiner: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X {{Schriften|018}}


{{Wikipedia}}
{{GA}}
 
== Weblinks ==
 
* {{Zeno-Werk|Philosophie/M/Parmenides+aus+Elea/Fragmente/Aus%3A+Über+die+Natur|Über die Natur}}
 
 
[[Kategorie:Philosoph]] [[Kategorie:Biographie]] [[Kategorie:Mann]]

Version vom 22. April 2013, 02:39 Uhr

Porträtbüste des Parmenides, angefertigt vermutlich im 3. Jh. v. Chr. nach Metrodoros von Lampsakos (Epikureer)
Parmenides in Raphaels Fresko Die Schule von Athen (1510-1511)

Parmenides aus Elea (griech. Παρμενίδης; * um 520/515 v. Chr.; † um 460/455 v. Chr.) war einer der bedeutendsten griechischen Philosophen aus der Zeit der Vorsokratiker und lebte in der von Griechen begründeten süditalienischen Stadt Elea. Sein Freund und Schüler war Zenon von Elea. Im Zentrum von Parmenides Lehre und auch aller anderen Eleaten stand die Unveränderlichkeit des Seins; alle Veränderung, alles Werden und Vergehen, ist ihm nur Schein, entspringend dem Wahn der Sterblichen.

In seinem Gedicht Über die Natur schildert Parmenides, wie er mit einem Rossegespann, geleitet von Mädchen, bis vor das von Dike, der Göttin der Gerechtigkeit, bewachte Tor geführt wird, wo sich die Pfade des Tages und der Nacht scheiden. Er wird eingelassen und soll hier durch der Göttin "verläßliches Reden und Denken" alles erfahren, "der wohlgerundeten Wahrheit unerschütterliches Herz und der Sterblichen Wahngedanken, denen verläßliche Wahrheit nicht innewohnt."[1] So erfährt er zunächst:

„Dies ist nötig zu sagen und zu denken, daß [nur] das Seiende existiert. Denn seine Existenz ist möglich, die des Nichtseienden dagegen nicht; das heiß' ich Dich wohl zu beherzigen.“

Parmenides: Über die Natur, Fragment 6[2]

Rudolf Steiner bemerkt zum Denken des Parmenides:

"Parmenides sieht in der äußeren Natur, welche die Sinne betrachten, das Unwahre, Täuschende; in der Einheit, dem Unvergänglichen, das der Gedanke ergreift, allein das Wahre." (Lit.: GA 018, S. 57)

Denken und Sein ist für Parmenides ein und dasselbe:

„Denken und des Gedankens Ziel ist ein und dasselbe; denn nicht ohne das Seiende, in dem es sich ausgesprochen findet, kannst Du das Denken antreffen. Es gibt ja nichts und wird nichts anderes geben außerhalb des Seienden, da es ja das Schicksal an das unzerstückelte und unbewegliche Wesen gebunden hat. Darum muß alles leerer Schall sein, was die Sterblichen [in ihrer Sprache] festgelegt haben, überzeugt, es sei wahr: Werden sowohl als Vergehen, Sein sowohl als Nichtsein, Veränderung des Ortes und Wechsel der leuchtenden Farbe.“

Parmenides: Über die Natur, Fragment 8[3]

Man wird die Bedeutung dieser Weltanschauung, die man die eleatische nennt (Parmenides und Zenon sind aus Elea), erkennen, wenn man den Blick darauf lenkt, daß ihre Träger mit der Ausbildung des Gedanken-Erlebens so weit fortgeschritten sind, daß sie dieses Erleben zu einer besonderen Kunst, zur sogenannten Dialektik gestaltet haben. In dieser «Gedanken-Kunst» lernt sich die Seele in ihrer Selbständigkeit und inneren Geschlossenheit erfühlen. Damit wird die Realität der Seele als das empfunden, was sie durch ihr eigenes Wesen ist, und als was sie sich dadurch fühlt, daß sie nicht mehr, wie in der Vorzeit, das allgemeine Welt-Erleben mitlebt, sondern in sich ein Leben - das Gedanken-Erleben - entfaltet, das in ihr wurzelt, und durch das sie sieb eingepflanzt fühlen kann in einen rein geistigen Weltengrund. Zunächst kommt diese Empfindung noch nicht in einem deutlich ausgesprochenen Gedanken zum Ausdruck; man kann sie aber als Empfindung lebendig in diesem Zeitalter fühlen an der Schätzung, welche ihr zuteil wird. Nach einem «Gespräche» Piatos wurde von Parmenides dem jungen Sokrates gesagt: er solle von Zenon die Gedankenkunst lernen, sonst müßte ihm die Wahrheit ferne bleiben. Man empfand diese «Gedankenkunst» als eine Notwendigkeit für die Menschenseele, die an die geistigen Urgründe des Daseins herantreten will." (Lit.: GA 018, S. 57)

Zuletzt vergleicht Parmenides die Vollkommenheit des Seins mit der vollkommenen Gestalt einer Kugel:

„Aber da eine letzte Grenze vorhanden, so ist [das Seiende] abgeschlossen nach allen Seiten hin, vergleichbar der Masse einer wohlgerundeten Kugel, von der Mitte nach allen Seiten hin gleich stark. Es darf ja nicht da und dort etwa größer oder schwächer sein. Denn da gibt es weder ein Nichts, das eine Vereinigung aufhöbe, noch kann ein Seiendes irgendwie hier mehr, dort weniger vorhanden sein als das Seiende, da es ganz unverletzlich ist. Denn [der Mittelpunkt,] wohin es von allen Seiten gleichweit ist, zielt gleichmäßig auf die Grenzen.“

Parmenides: Über die Natur, Fragment 8[4]

Anmerkungen

  1. Die Fragmente der Vorsokratiker. Griechisch und Deutsch von Hermann Diels. 1. Band, Berlin 1922, S 150
  2. Diels, S 153
  3. Diels, S 157
  4. Diels, S 157-158

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt, GA 18 (1985), ISBN 3-7274-0180-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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