Lymphe

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Als Lymphe (von lat. lympha, meist im Plural lymphae „klares Wasser“, gräzisierende Abwandlung von *lumpae oder *limpae, ursprünglich italische Wassergottheiten) wird die, in den Lymphgefäßen enthaltene, wässrige, hellgelbe Flüssigkeit bezeichnet, die das Zwischenglied zwischen der Gewebsflüssigkeit (Interzellularflüssigkeit) und dem Blutplasma bildet. Das Lymphsystem mit den Lymphgefäßen als Leitungsbahnen ist neben dem Blutkreislauf das wichtigste Transportsystem im menschlichen Körper. Es ist auf den Transport von Nähr- und Abfallstoffen spezialisiert und entsorgt in den Lymphknoten auch Krankheitserreger wie Bakterien und Fremdkörper.

„Wir haben ja in den früheren Vorträgen schon gezeigt, daß Erleben zustande kommt durch Absonderungsprozesse. Deshalb werden wir als die Grundlagen des inneren Erlebens, des dumpfen, die inneren Lebensprozesse durchziehenden Bewußtseinserlebens, Absonderungsprozesse suchen müssen. Wir werden voraussetzen müssen, daß überall aus den Geweben heraus Absonderungsprozesse stattfinden; und in der Tat treten uns diese Absonderungsprozesse schon bei der äußeren Betrachtung des menschlichen Organismus entgegen, wenn wir sehen, wie fortwährend Stoffe aus allen Teilen des Gewebes aufgenommen werden durch das, was wir die Lymphgefäße nennen, die wie eine Art anderes System neben dem Blutsystem den ganzen Organismus durchziehen. In das Lymphgefäßsystem münden sozusagen von allen Bezirken des menschlichen Organismus diejenigen Absonderungsprozesse, welche das dumpfe innere Erleben vermitteln. Könnten wir uns einmal in abstracto das gesamte Blutsystem wegdenken und könnten wir uns das Gewebe so denken, daß es nichts mehr hat von blutartigem Charakter, so würden wir uns vorzustellen haben, daß im Blutsystem sich höhere Prozesse abspielen gegenüber den Prozessen des Lymphsystems. In diesen Absonderungen fühlt der Mensch gleichsam in einem dumpfen tierischen Bewußtsein seinen eigenen physischen Leib. Dumpf durchspiegelt er seine Organisation. Und ebenso wie auf der einen Seite durch das sympathische Nervensystem von dem Bewußtsein alles abgehalten wird, was vom Verdauungs- und Ernährungsprozeß und den sieben Organen heraufdringen will, so wird auf der anderen Seite gleichsam durch Rückstrahlung der Tätigkeit des sympathischen Nervensystems, durch Verbindung und Wechselwirkung mit den Lymphbahnen, ein für den heutigen Menschen allerdings vom hellen Tagesbewußtsein überstrahltes dumpfes Bewußtsein ausgebildet. Es wird überstrahlt vom hellen Tagesbewußtsein des Ich, wie ein schwaches Licht überstrahlt wird durch ein starkes. Dieses dumpfe Bewußtsein ist gleichsam die andere Seite jenes Bewußtseins, das sich des sympathischen Nervensystems als seines Werkzeuges bedient.

Würde der Mensch seinen Organismus nur entwickelt haben bis zur Bildung des Körpergewebes und der Organe, die für die inneren Verdauungsvorgänge und für die Absonderungen in die Lymphbahnen notwendig sind, so würde er nur ein dumpfes Bewußtsein seines Innenlebens vermittelt erhalten können. Er würde aber nicht eine Ausbildung des Ich-Bewußtseins erreichen können; das kann er nur erwerben, wenn er sich nicht bloß in seinem Inneren erlebt, sondern sich auch nach außen aufschließt.“ (Lit.:GA 128, S. 157f)

„Das, was von der Lymphe nicht heraufgelassen wird, was nicht ins Blut übergeht, das sammelt sich tief im Unterbewußtsein an, das bildet tief im Unterbewußtsein einen Kern, das trägt der Mensch, wenn er den materiellen Prozeß abstößt, hinaus durch die Todespforte. Es ist das werdende Karma.

Oberhalb der Atmung schaut man das Karma, das aus der Vergangenheit kommt, unterhalb der Ausatmung, mit der Zirkulation unterhalb der Ausatmung, da, wo die Lymphe noch nicht zu Blut geworden ist, da schaut man das werdende Karma.“ (Lit.:GA 318, S. 106f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Eine okkulte Physiologie, GA 128 (1991), ISBN 3-7274-1281-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Das Zusammenwirken von Ärzten und Seelsorgern, GA 318 (1994), ISBN 3-7274-3181-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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