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Hoherpriester und Warencharakter der menschlichen Arbeit: Unterschied zwischen den Seiten
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== Siehe auch == | |||
== | |||
*[[Arbeit]] | |||
* [[ | *[[Ware]] | ||
*[[Dienstleistung]] | |||
*[[Soziale Dreigliederung]] | |||
*[[Soziales Hauptgesetz]] | |||
== Literatur == | == Literatur == | ||
#Rudolf Steiner: ''Die Kernpunkte der Sozialen Frage'', [[GA 23]] (1976), ISBN 3-7274-0230-X; '''Tb 606''', ISBN 978-3-7274-6061-6 {{Schriften|023}} | |||
#Rudolf Steiner: ''Die soziale Frage'', [[GA 328]] (1977), ISBN 3-7274-3280-2 {{Vorträge|328}} | |||
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[[Kategorie:Soziales Leben]][[Kategorie:Recht]][[Kategorie:Wirtschaft]][[Kategorie:Arbeit]] |
Version vom 17. Dezember 2016, 23:04 Uhr
Der Warencharakter der menschlichen Arbeit entstand dadurch, dass ein Teil des Menschenwesens vom Kapitalismus in den Wirtschaftsprozess eingegliedert wurde:
"Im Altertum gab es Sklaven. Der ganze Mensch wurde wie eine Ware verkauft. Etwas weniger vom Menschen, aber doch eben ein Teil des Menschenwesens selber wurde in den Wirtschaftsprozeß eingegliedert durch die Leibeigenschaft. Der Kapitalismus ist die Macht geworden, die noch einem Rest des Menschenwesens den Charakter der Ware aufdrückt: der Arbeitskraft." (Lit.: GA 23, S. 53)
"Sie können den größten menschlichen Scharfsinn, Sie können die tiefsten nationalökonomischen Erkenntnisse aufwenden, um darüber zu diskutieren, wie man das nun machen soll, daß im sozialen Organismus der Arbeiter nicht mehr seine Arbeitskraft als Ware zum Markte tragen soll, daß er diese letzte Konsequenz der Sklaverei aus der Welt schaffen könnte, und Sie werden, auch wenn Sie mit dem größten Scharfsinn, mit den tiefsten nationalökonomischen Erkenntnissen mehrere Menschenleben nachdenken könnten, Sie werden zu keinem Resultate kommen. Sie können zu keinem Resultate kommen, denn dies ist gerade im eminentesten Sinne eine Frage, welche nicht diskutiert werden kann, welche nicht theoretisch beantwortet werden kann, sondern welche nur vom Leben selbst beantwortet werden kann, nur dadurch beantwortet werden kann, daß man etwas schafft, was im Leben so wirkt, daß die Arbeitskraft des Warencharakters entkleidet wird." (Lit.: GA 328, S. 67f)
Eine Antwort auf diese Frage liegt also nicht in theoretischen Resultaten, wie etwa auch dem Marxismus, sondern vielmehr in zu schaffenden praktischen Einrichtungen, wie etwa einem allgemein zugänglichen Bedingungslosen Grundeinkommen.
Arbeit ist ein Recht und nicht eine Ware
Im gesunden sozialen Organismus darf die Arbeit nicht mehr zur Ware werden, sondern muss den Charakter eines Rechtes bekommen, das im Rechtsleben verankert ist und nicht im Wirtschaftsleben. Es muss folglich eine Trennung von Arbeit und Einkommen zustande kommen, die Rudolf Steiner schon 1905 als notwendige Konsequenz des von ihm formulierten Sozialen Hauptgesetzes gefordert hat.
"Man sieht auch, daß diese Wirtschaftsform der menschlichen Arbeitskraft den Charakter der Ware aufgeprägt hat. Aber man sieht nicht, wie es im Wirtschaftsleben selbst liegt, daß alles ihm Eingegliederte zur Ware werden muß. In der Erzeugung und in dem zweckmäßigen Verbrauch von Waren besteht das Wirtschaftsleben. Man kann nicht die menschliche Arbeitskraft des Warencharakters entkleiden, wenn man nicht die Möglichkeit findet, sie aus dem Wirtschaftsprozeß herauszureißen." (Lit.: GA 23, S. 54)
"Geld und Arbeit sind keine austauschbaren Werte, sondern nur Geld und Arbeitserzeugnis. Gebe ich daher Geld für Arbeit, so tue ich etwas Falsches. Ich schaffe einen Scheinvorgang. Denn in Wirklichkeit kann ich nur Geld für Arbeitserzeugnis geben." (Lit.: GA 23, S. 77)
"Im gesunden sozialen Organismus muss zutage treten, dass die Arbeit nicht bezahlt werden kann. Denn diese kann nicht im Vergleich mit einer Ware einen wirtschaftlichen Wert erhalten. Einen solchen hat erst die durch Arbeit hervorgebrachte Ware im Vergleich mit andern Waren." (Lit.: GA 23, S. 78)
"Durch soziale Einrichtungen, die in der Richtung des hier Dargestellten liegen, wird der Boden geschaffen für ein wirklich freies Vertragsverhältnis zwischen Arbeitleiter und Arbeitleister. Und dieses Verhältnis wird sich beziehen nicht auf einen Tausch von Ware (beziehungsweise Geld) für Arbeitskraft, sondern auf die Festsetzung des Anteiles, den eine jede der beiden Personen hat, welche die Ware gemeinsam zustande bringen." (Lit.: GA 23, S. 99)
Siehe auch
Literatur
- Rudolf Steiner: Die Kernpunkte der Sozialen Frage, GA 23 (1976), ISBN 3-7274-0230-X; Tb 606, ISBN 978-3-7274-6061-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
- Rudolf Steiner: Die soziale Frage, GA 328 (1977), ISBN 3-7274-3280-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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