Klassenstunden und Gotische Mysterien: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Dreizehnte Stunde.jpg|mini|300px|Wandtafelzeichnung zur 13. KLassenstunde (17.5.1924)]]
'''Gotische Mysterien''' wurden nach einer Aussage [[Rudolf Steiner]]s im Norden Spaniens, wohl auf dem legendären [[Montsalvatsch]], für die [[Hüter des Heiligen Grals]] eingerichtet. Ihre [[Eingeweihter|Eingeweihten]] wurden als [[Tempeleisen]] bezeichnet. Initiiert wurden sie durch den hohen Eingeweihten [[Titurel]], der auch in den gleichnamigen Fragmenten von [[Wikipedia:Wolfram von Eschenbach|Wolfram von Eschenbach]] erwähnt wird.


Die sogenannten '''Klassenstunden''' bilden die Grundlage der [[geist]]igen Arbeit der von [[Rudolf Steiner]] im Rahmen der [[Weihnachtstagung]] [[Wikipedia:1923|1923]]/[[Wikipedia:1924|24]] begründeten [[Freie Hochschule für Geisteswissenschaft|Freien Hochschule für Geisteswissenschaft]], die nach den Intentionen Steiners in drei Klassen geführt werden sollte. Infolge seiner Erkrankung im Herbst 1924 und seines Todes am [[Wikipedia:30. März|30. März]] [[Wikipedia:1925|1925]] konnte er jedoch nur noch mit der Einrichtung der '''ersten Klasse''' beginnen. Von den insgesamt 38 Klassenstunden, die Steiner bis zu seiner Erkrankung halten konnte, sind 29 Stunden in stenographische Mitschriften erhalten und wurden mittlerweile im Rahmen der [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe]] veröffentlicht {{Lit|[[GA 270]]}}. Nach dem Tod Steiners wurden die Klassenstunden auf Grundlage dieser Mitschriften zunächst von den Vorstandsmitgliedern am Goetheanum und später auch von eigens dafür beauftragten [[Lektor]]en fortgeführt. Dabei wird von den Lektoren entweder der genaue Wortlaut der von Steiner gehaltenen Stunden verlesen oder - bei den sogenannten frei gehaltenen Stunden - die Interpretation und Hinführung zu den [[Mantra|Mantren]], die den Kern der Klassenstunden bilden, individuell von den Lektoren selbst gestaltet. Für die Teilnahme an den Klassenstunden wird sinnvollerweise eine entsprechende Vertrautheit mit den Grundlagen der [[Anthroposophie]] und der [[Meditation|meditativen]] Praxis vorausgesetzt.
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"In der Zeit, als die Kreuzzüge beginnen, und etwas vorher, finden
wir in einer Gegend im Norden von Spanien ein wichtiges Mysterium.
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nannte man die Tempelisen oder Tempeleisen oder die Ritter vom
Heiligen Gral. Zu diesen gehörte auch [[Lohengrin]]. Die Gralsritter
stellen in ihrer Gemeinschaft etwas vor, was verschieden ist von
einer andern Ritterschaft. Diese andere Rittergemeinschaft hatte
ihren Sitz in England, in Wales. Alles, was im Mittelalter von König
Artus und seiner Tafelrunde erzählt wird, knüpft an diese andere
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dem gesammelten Blut von Golgatha von Engeln nach Europa
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== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Esoterische Unterweisungen für die erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft am Goetheanum 1924'', [[GA 270]] I-IV (1999), ISBN 3-7274-2700-0
#Rudolf Steiner: ''Die Welträtsel und die Anthroposophie'', [[GA 54]] (1983), ISBN 3-7274-0540-6 {{Vorträge|054}}
#Rudolf Steiner: ''Der Meditationsweg der Michaelschule in neunzehn Stufen''. Rudolf Steiners esoterisches Vermächtnis aus dem Jahre 1924, Perseus Vlg. Basel 2011 ISBN 978-3-907564-79-0
#Rudolf Steiner: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
#Rudolf Steiner: ''Der Meditationsweg der Michaelschule, Ergänzungsband''. Die Wiederholungsstunden in Prag, Bern, London und Dornach, Perseus Vlg., Basel 2011 ISBN ISBN 978-3-907564-87-5
#Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266/1]] (1995), ISBN 3-7274-2661-6 {{Schule|266a}}
#Sergej O. Prokofieff: ''Die erste Klasse der Michael-Schule und ihre christologischen Grundlagen'', Vlg. am Goetheanum, Dornach 2009 (nur für Mitglieder der ersten Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft)


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== Weblinks ==
[[Kategorie:Gral]] [[Kategorie:Gotik]]
#[http://www.goetheanum.org/hochschule.html Freie Hochschule für Geisteswissenschaft] - die offizielle Website der Hochschule am Goetheanum
 
[[Kategorie:Hochschule]] [[Kategorie:Goetheanum]]

Version vom 10. Juni 2018, 05:53 Uhr

Gotische Mysterien wurden nach einer Aussage Rudolf Steiners im Norden Spaniens, wohl auf dem legendären Montsalvatsch, für die Hüter des Heiligen Grals eingerichtet. Ihre Eingeweihten wurden als Tempeleisen bezeichnet. Initiiert wurden sie durch den hohen Eingeweihten Titurel, der auch in den gleichnamigen Fragmenten von Wolfram von Eschenbach erwähnt wird.

"In der Zeit, als die Kreuzzüge beginnen, und etwas vorher, finden wir in einer Gegend im Norden von Spanien ein wichtiges Mysterium. Die damals vorhandenen Mysterien nannte man die späteren gotischen Mysterien. Die in diese damals eingeweiht wurden, nannte man die Tempelisen oder Tempeleisen oder die Ritter vom Heiligen Gral. Zu diesen gehörte auch Lohengrin. Die Gralsritter stellen in ihrer Gemeinschaft etwas vor, was verschieden ist von einer andern Ritterschaft. Diese andere Rittergemeinschaft hatte ihren Sitz in England, in Wales. Alles, was im Mittelalter von König Artus und seiner Tafelrunde erzählt wird, knüpft an diese andere Einweihungsgemeinschaft an." (Lit.: GA 097, S. 261)

"Eine große geistige Individualität wirkte besonders während dieser Zeit der Vorbereitung aus den geistigen Welten heraus auf Europa und dessen Mysterienstätten. Titurel wird sie genannt. Zu seinen Werkzeugen bediente sich Titurel der geistigen oder weltlichen Führer der Menschheit, und man versteht deren Wirken nur von diesem Lichte aus. Angedeutet werden in Sagen und Mythen diese Tatsachen. Die Sage vom heiligen Gral besagt, daß die Schale mit dem gesammelten Blut von Golgatha von Engeln nach Europa gebracht wird. Titurel nimmt diese Schale in Empfang. Er erhält sie schwebend über den europäischen Landen, und erst nach Jahrhunderten ließ sich Titurel mit ihr aus geistigen Höhen auf die Erde herab und gründete auf dem Berg des Heils (Montsalvatsch) die Mysterienstätte des heiligen Gral. Das konnte er erst, nachdem einige Menschen reif waren dafür, das Geheimnis des Grals zu empfangen. Ein jeder, der zu dieser Einweihung reif war, wurde genannt ein Parzival." (Lit.: GA 266a, S. 506f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Welträtsel und die Anthroposophie, GA 54 (1983), ISBN 3-7274-0540-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Das christliche Mysterium, GA 97 (1998), ISBN 3-7274-0970-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909, GA 266/1 (1995), ISBN 3-7274-2661-6 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.