Ernst Müller und Realismus: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Ernst Mueller ca.1939.jpg|thumb|Ernst Müller (ca. 1939)]]
Der '''Realismus''' (von [[Latein|lateinisch]] res, ''Sache, Gegenstand'') ist eine der 12 grundlegenden [[Weltanschauung]]en, von denen [[Rudolf Steiner]] spricht, und vertritt den [[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretischen]] Standpunkt, dass es eine [[Wirklichkeit]] gibt, die unabhängig und ausserhalb des [[mensch]]lichen [[Bewusstsein]]s existiert. In direktem Gegensatz dazu steht die erkenntnistheoretische Position des [[Idealismus]]. Im [[Tierkreis]] entspricht dem Realismus nach Rudolf Steiner das Sternbild [[Waage (Sternbild)|Waage]] - das einzige [[Tierkreiszeichen]], das ein rein mechanisches Instrument darstellt.
[[Datei:Ernst Mueller Palaestina 1907-1909.jpg|mini|Ernst Müller in Palästina (1907 - 1909)]]
[[Datei:Friederike Mueller geb. Schorr 1900-1995 Jugendbild 1920er Jahre.jpg|mini|Friederike Müller, geb. Schorr (1900 - 1995), Jugendbild aus den 1920er Jahren]]
[[Datei:Ernst und Frieda Mueller 1940er Jahre.jpg|mini|Ernst und Frieda Müller (1940er Jahre, London)]]
[[Datei:Ernst Mueller 1953.jpg|mini|Ernst Müller (1953)]]
'''Ernst Müller''' (* [[Wikipedia:21. November|21. November]] [[Wikipedia:1880|1880]] in [[Wikipedia:Miroslav (Stadt)|Mißlitz]], [[Wikipedia:Mähren|Mähren]]; † [[Wikipedia:5. August|5. August]] [[Wikipedia:1954|1954]] in [[Wikipedia:London|London]]) war ein [[Wikipedia:österreich|österreich]]ischer [[Wikipedia:Zionist|Zionist]] und [[Anthroposoph]].  


== Leben ==
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Der in seiner mährischen Geburtsregion aufgewachsene Müller schrieb schon als Schüler in [[jüdisch]]en Zeitungen, wobei er Partei für den Zionismus ergriff. 1897 begegnete er in [[Wikipedia:Brünn|Brünn]] erstmals [[Wikipedia:Theodor Herzl|Theodor Herzl]]. 1898 maturierte er in Brünn mit Auszeichnung und begann danach in Wien ein Jura-Studium, das er aber nach einer schweren Krise abbrach. Nach einem Aufenthalt in einer Kaltwasserheilanstalt nach Wien zurückgekehrt, studierte er [[Philosophie]], [[Mathematik]] und [[Naturwissenschaft]]en. 1903 erhielt er die Lehrbefähigung als Gymnasiallehrer und 1905 promovierte er bei [[Laurenz Müllner]] und [[Wikipedia:Friedrich Jodl|Friedrich Jodl]] an der [[Wikipedia:Universität Wien|Universität Wien]] mit einer Arbeit über "Bewusstseinsprobleme".
"Es kann Menschen geben, die sagen: Ja, ob es nun in der Welt der
Wahrheit nur Materie oder nur Geist gibt, darüber kann ich nichts
Besonderes wissen; darauf kann sich das menschliche Erkenntnisvermögen
überhaupt nicht beziehen. Klar ist nur das eine, daß eine
Welt um uns ist, die sich ausbreitet. Ob ihr das zugrunde liegt, was
die Chemiker, die Physiker, wenn sie Materialisten werden, die
Atome der Materie nennen, das weiß ich nicht. Ich erkenne aber die
Welt an, die um mich herum ausgebreitet ist; die sehe ich, über die
kann ich denken. Ob ihr noch ein Geist zugrunde liegt oder nicht,
darüber etwas anzunehmen, habe ich keine besondere Veranlassung.
Ich halte mich an das, was um mich herum ausgebreitet ist. - Solche
Menschen kann man mit etwas anderer Wortbedeutung, als ich das
Wort vorher brauchte, Realisten nennen und ihre Weltanschauung
Realismus." {{Lit|{{G|151|36}}}}
</div>


Schon 1900 hatte Ernst Müller in Wien [[Wikipedia:Martin Buber|Martin Buber]] kennengelernt und schrieb seither regelmäßig für das von Buber redigierte zionistische Zentralorgan [[Wikipedia:Die Welt (Zionismus)|Die Welt]]. 22-jährig leitete Müller dann die Redaktion der zionistischen Jugendzeitschrift „Unsere Hoffnung“. Zu dieser Zeit war er [[Wikipedia:Samuel Hugo Bergman|Samuel Hugo Bergman]]  begegnet, einem Klassenkameraden und Freund von [[Wikipedia:Franz Kafka|Franz Kafka]], der später Philosophieprofessor und [[Wikipedia:Rektor|Rektor]] der [[Wikipedia:Hebräische Universität in Jerusalem|Hebräischen Universität]] in Jerusalem wurde.<ref>[http://www.info3.de/ycms/printartikel_228.shtml Hans-Jürgen Bracker: Humanistischer Zionismus. In: Info 3]</ref>
== Ideen-Realismus ==


Ab 1906 lehrte Müller für ein Jahr an einem Gymnasium in Ungarisch-Brod  (Mähren). 1907 ging er nach Palästina, wo er am neu gegründeten  hebräischen Gymnasium in Jaffa lehrte, das er aber wegen ständiger interner Zwistigkeiten bereits ein halbes Jahr später wieder verließ. Für die nächsten  anderthalb Jahre hielt er sich mit Privatstunden und dem Unterricht an einer Landwirtschaftsschule über Wasser.
In der [[Wikipedia:Philosophie|Philosophie]] war der ''Realismus'' als '''Ideen-Realismus''' auch eine der vertretenen Position im [[Wikipedia:mittelalter|mittelalter]]lichen [[Universalienstreit]], der in der [[Scholastik]] seinen Höhepunkt fand. Die ''Realisten'' wie etwa [[Thomas von Aquin]] gingen davon aus, dass den [[Allgemeinbegriffe]]n oder [[Universalien]] eine [[konkret]]e [[objektiv]]e [[geist]]ige [[Realität]] zu Grunde liegt. Diesen Standpunkt hatte schon [[Platon]] in seiner [[Ideenlehre]] eingenommen. Die Gegenposition wurde von den [[Nominalisten]] vertreten, nach denen die Allgemeinbegriffe nur [[subjektiv]]e [[Gedanke|gedankliche]] Konstrukte des [[Mensch]]en sind.


Bedingt durch eine [[Wikipedia:Malaria|Malaria]]erkrankung kehrte Ernst Müller 1909 nach Wien zurück, wo ihn sein Bruder Edmund in die [[Theosophie|theosophische]] Gemeinschaft um Frau Reif-Busse einführte, aus der später der erste Zweig der [[Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophischen Gesellschaft]] in Wien hervorging.
== Siehe auch ==


1910 hörte Ernst Müller in Wien [[Rudolf Steiner]]s [[Vortragszyklus]] über [[Makrokosmos und Mikrokosmos]] und hatte auch einige persönliche Gespräche mit Steiner. Noch im selben Jahr nahm er in [[Wikipedia:Münschen|München]] an der Uraufführung von Rudolf Steiners erstem [[Mysteriendrama]] ''[[Die Pforte der Einweihung]]'' teil. Auf Anregung Steiners begann sich Müller mit den mathematischen Untersuchungen von [[Oskar Simony]] zur Verallgemeinerung der Rechenoperationen zu beschäftigen. In der Folge studierte er  Simonys Arbeiten zur [[Wikipedia:Topologie (Mathematik)|Topologie]] der Knoten und gefalteten Bänder und deren Zusammenhang mit den [[Wikipedia:Primzahlen|Primzahlen]].
* {{WikipediaDE|Realismus (Philosophie)}}
 
* {{WikipediaDE|Wissenschaftlicher Realismus}}
1911 wurde Müller [[Wikipedia:Bibliothekar|Bibliothekar]] und später Vizedirektor der umfangreichen Bibliothek der [[Wikipedia:Israelitische Kultusgemeinde Wien|Israelitischen Kultusgemeinde Wien]]. Das waren ideale Voraussetzungen für seine Studien zur jüdischen [[Esoterik]], [[Mystik]] und insbesondere zur [[Kabbala]], der er seine ersten Buchveröffentlichungen nach dem 1. Weltkrieg widmete und von wo er die Brücke zu dem anthroposophisch vertieften Christentum zu schlagen vermochte. Darüber hinaus interessierte sich Müller auch für die [[Wikipedia:Sprachwissenschaft|Sprachwissenschaft]]en.
* {{Eisler|Realismus}}
 
* {{Kirchner|Realismus}}
Müller publizierte Zeit seines Lebens in unterschiedlichsten Zeitschriften<ref>Ausführliche Bibliografie in: ''Biographien und Bibliographien. Mitarbeiter und Mitwirkende der Mathematisch-Astronomischen Sektion am Goetheanum.'' Dornach 2001, ISBN 3-7235-1112-0</ref>, hielt Vorträge und Kurse in jüdischen und anthroposophischen Zusammenhängen, engagierte sich im christlich-jüdischen Dialog und verfasste zahlreiche Artikel für das [[Wikipedia:Jüdisches Lexikon|Jüdische Lexikon]]. Zudem betätigte er sich als Übersetzer: So erschienen etwa seine Nachdichtungen von Gedichten [[Wikipedia:Chaim Nachman Bialik|Chaim Nachman Bialik]]s<ref>Erstmals 1911 als ''Gedichte'' im Jüdischen Verlag in Köln</ref> und die bis heute immer wieder aufgelegte Übersetzung von Teilen des [[Sohar]].
 
Während des [[Wikipedia:Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] diente Müller als Verpflegsoffizier ohne Kampfeinsatz zuerst in Baja in [[Wikipedia:Ungarn|Ungarn]] und später in Zelenika an der Boka Kotorska in [[Wikipedia:Montenegro|Montenegro]].
 
In den 1920er Jahren drohten latente [[Wikipedia:Antisemitismus|antisemitische]] Untertöne Ernst Müller immer wieder der Anthroposophischen Gesellschaft zu entfremden, wovor er nur durch seinen Freund [[Hans Erhard Lauer]] bewahrt wurde.
 
1924 kam Ernst Müller in engeren Kontakt mit [[Elisabeth Vreede]], der Leiterin der neu gegründeten [[Mathematisch-Astronomische Sektion der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft|Mathematisch-Astronomischen Sektion der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft]] am [[Goetheanum]] in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]] und auch mit [[George Adams]]. Auch wurde er Mitglied der [[Erste Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft|Ersten Klasse der Freien Hochschule für Geisteswissenschaft]].
 
An der 1927 gegründeten [[Rudolf Steiner-Schule Wien]], die sich damals im 1. Wiener Gemeindebezirk in der Habsburgergasse 1 befand, gab Ernst Müller Gesangsunterricht und dichtete und komponierte zahlreiche Kinderlieder für die Schüler.
 
Nach dem [[Wikipedia:Anschluss (Österreich)|Anschluss Österreichs]] an das [[Wikipedia:Deutsches Reich|Deutsche Reich]] [[Wikipedia:Emigration|emigrierte]] Ernst Müller am 21. Juni 1939, vor allem durch die Hilfe [[George Adams]], über die Schweiz weiter nach [[Wikipedia:London|London]]. Seine spätere Frau Frieda folgte bald nach; die Hochzeit erfolgte 1941.
 
Von Krankheit beschwert, verbrachte er hier im Exil seine letzten Lebensjahre in bescheidenen Verhältnissen. Bis zuletzt widmete er sein Leben unermüdlich der Verbindung von [[Judentum]], [[Christentum]] und [[Anthroposophie]] und pflegte einen regen Gedankenaustausch mit jüdischen und anthroposophischen Kreisen und auch mit Priestern der [[Christengemeinschaft]].
 
Ernst Müller starb am [[Wikipedia:5. August|5. August]] [[Wikipedia:1954|1954]] in [[Wikipedia:London|London]]. Der Nachlass befindet sich im Archiv des [[Wikipedia:Leo Baeck Institut|Leo Baeck Instituts]] New York.<ref>Vgl. online-Findhilfe [http://findingaids.cjh.org/?pID=481725]</ref>
 
==Werke==
* ''Die Anamnesis: Ein Beitrag zum Platonismus'', in: ''Archiv für Geschichte der Philosophie'', 1912, Nr. 2
* ''Der Sohar und seine Lehre'', Einleitung in die Gedankenwelt der Kabbalah, Löwit, Berlin Wien 1920 
* ''Buch der Einheit'' von [[Wikipedia:Abraham ibn Esra|Abraham ibn Esra]]. Aus dem Hebräischen, Welt-Verlag, Berlin  1921
* ''Kinderlieder'', Wien 1930
* ''Vom Zahlenerleben in der  Musik'', in: DD 1930, Nr. 9 und 10
* ''Oskar Simony und seine topologischen  Untersuchungen'', in: ''Mathesis'', Stuttgart 1931
* ''Vom Aufbau des  Dodekaeders'', Stuttgart 1931
* ''History of Jewish Mysticism'', Oxford 1946, London 1948
* ''Mein Weg durch Judentum und Christentum'', in: ''Judaica'', 1952,  Nr. 4
 
'''Übersetzungen:'''
 
* Abraham ibn Esra: ''Buch der Einheit'', Welt-Verlag, Berlin 1921
* Ch. Byaliḳ, Ḥayim Naḥman: ''Ausgewählte Gedichte'',R. Löwit, Wien 1922, 2. Aufl. 4-6. Tsd.
* ''Der Sohar'', Hugendubel, Kreuzlingen 2005, Auf Grundlage der  Ausg.  Wien 1932 neu ed.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Hans Erhard Lauer, ''Dr. Ernst Müller'', in: ''Blätter für Anthroposophie'' 1954, Nr. 9;
#Rudolf Steiner: ''Der menschliche und der kosmische Gedanke'', [[GA 151]] (1990), ISBN 3-7274-1510-X {{Vorträge|151}}
* F. Halla: ''Dr.  Ernst Müller zum Gedächtnis'', in: ''Nachrichtenblatt (Was in der Anthroposophischen Gesellschaft vorgeht)'' 1955, Nr. 2
* H.-J. Bracker: ''Ernst  Müller. Porträt eines Mitteleuropäers'', in: ''Novalis'' 1994, Nr. 2/3
* H.-J. Bracker: ''Der Einzelne und die Einheit der Menschheit. Ein Hinweis auf den  Zionisten und Anthroposophen Ernst Müller'', in: ''Novalis'' 1997, Nr. 5
* Renatus Ziegler: ''Biografien und Bibliografien'', Dornach 2001.
 
==Weblinks==
* {{biographie|883}}
*[http://www.david.juden.at/kulturzeitschrift/61-65/62-Riemer.htm Nathanael Riemer: Ein Wanderer zwischen den Welten – 50sten Todesjahr von Ernst Müller. In: David. Jüdische Kulturzeitschrift.]
* {{DNB-Portal|120544679}}
* [https://www.facebook.com/media/set/fbx/?set=a.1653246765105.88248.1055117588&l=94a53f88c7 Fotosammlung von H.-J.Bracker zu Ernst Müller]
 
==Einzelnachweise==
<references/>
 
{{DEFAULTSORT:Muller, Ernst}}
[[Kategorie:Anthroposoph]]
[[Kategorie:Person des Zionismus]]
[[Kategorie:Österreicher]]
[[Kategorie:Geboren 1880]]
[[Kategorie:Gestorben 1954]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
{{GA}}
|NAME=Müller, Ernst
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=österreichischer Zionist und Anthroposoph
|GEBURTSDATUM=21. November 1880
|GEBURTSORT=[[Miroslav (Stadt)]]
|STERBEDATUM=5. August 1954
|STERBEORT=[[London]]
}}


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Weltanschauung]] [[Kategorie:Philosophie]] [[Kategorie:Erkenntnistheorie]]

Version vom 6. Mai 2014, 11:00 Uhr

Der Realismus (von lateinisch res, Sache, Gegenstand) ist eine der 12 grundlegenden Weltanschauungen, von denen Rudolf Steiner spricht, und vertritt den erkenntnistheoretischen Standpunkt, dass es eine Wirklichkeit gibt, die unabhängig und ausserhalb des menschlichen Bewusstseins existiert. In direktem Gegensatz dazu steht die erkenntnistheoretische Position des Idealismus. Im Tierkreis entspricht dem Realismus nach Rudolf Steiner das Sternbild Waage - das einzige Tierkreiszeichen, das ein rein mechanisches Instrument darstellt.

"Es kann Menschen geben, die sagen: Ja, ob es nun in der Welt der Wahrheit nur Materie oder nur Geist gibt, darüber kann ich nichts Besonderes wissen; darauf kann sich das menschliche Erkenntnisvermögen überhaupt nicht beziehen. Klar ist nur das eine, daß eine Welt um uns ist, die sich ausbreitet. Ob ihr das zugrunde liegt, was die Chemiker, die Physiker, wenn sie Materialisten werden, die Atome der Materie nennen, das weiß ich nicht. Ich erkenne aber die Welt an, die um mich herum ausgebreitet ist; die sehe ich, über die kann ich denken. Ob ihr noch ein Geist zugrunde liegt oder nicht, darüber etwas anzunehmen, habe ich keine besondere Veranlassung. Ich halte mich an das, was um mich herum ausgebreitet ist. - Solche Menschen kann man mit etwas anderer Wortbedeutung, als ich das Wort vorher brauchte, Realisten nennen und ihre Weltanschauung Realismus." (Lit.: GA 151, S. 36)

Ideen-Realismus

In der Philosophie war der Realismus als Ideen-Realismus auch eine der vertretenen Position im mittelalterlichen Universalienstreit, der in der Scholastik seinen Höhepunkt fand. Die Realisten wie etwa Thomas von Aquin gingen davon aus, dass den Allgemeinbegriffen oder Universalien eine konkrete objektive geistige Realität zu Grunde liegt. Diesen Standpunkt hatte schon Platon in seiner Ideenlehre eingenommen. Die Gegenposition wurde von den Nominalisten vertreten, nach denen die Allgemeinbegriffe nur subjektive gedankliche Konstrukte des Menschen sind.

Siehe auch

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Der menschliche und der kosmische Gedanke, GA 151 (1990), ISBN 3-7274-1510-X pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.