Persönlichkeitsgefühl

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Das Persönlichkeitsgefühl resultiert vor allem aus dem Erlebnis der inneren Freiheit, mit der wir willkürlich unsere Gedanken aneinander reihen.

"Wir fühlen uns als Persönlichkeit dadurch, daß wir willkürlich einen Gedanken an den andern setzen können. Sie würden sogleich aufhören, sich als Persönlichkeit zu fühlen, wenn Sie gezwungen wären, einen Gedanken an den andern anzureihen so, wie eine Naturerscheinung sich an die andere anreiht. Dieses Erlebnis der inneren Freiheit - in der Fortführung unseres Denkens liegt das Sich-Erfühlen als Persönlichkeit -, das ist noch, was am klarsten dem Menschen zum Bewußtsein kommt während des Tagwachens. Und es kommt während des Tagwachens dadurch zum Bewußtsein, daß vom Einschlafen bis zum Aufwachen der Mensch durchtränkt ist von seinem Engelwesen, daß dieses Engelwesen zu unserem Ich gehört." (Lit.: GA 184, S. 33)

Das Persönlichkeitsgefühl war den Menschen nicht von Anfang an gegeben, sondern musste erst im Lauf vieler Inkarnationen erworben werden. Das starke Persönlichkeitsgefühl, dass die Menschen heute im Zeitalter der Bewusstseinsseele haben, wurde durch die Mumifizierungen in der ägyptischen Zeit vorbereitet. Es wurde dadurch allerdings auch dem Materialismus Vorschub geleistet.

"Was war denn aber geschehen, daß der Mensch so viel auf seine Persönlichkeit gibt, wodurch fühlt er sich gar so sehr als Einzelpersönlichkeit, und wodurch ist denn das vorbereitet worden, daß der Mensch sich heute gegenüber der geistigen Welt so stark fühlt in seinem Dasein, das eingeschlossen ist zwischen Geburt und Tod?

Präpariert worden ist das Wichtigste dazu in der dritten Kulturepoche, wo man über den Tod hinaus in der Mumie die Form des einen physischen Körpers erhalten wollte, in einem einbalsamierten Körper die Form durchaus nicht zerrinnen lassen wollte. Da prägt sich das Festhalten an der Einzelpersönlichkeit so ein, daß es heute bei der Wiederverkörperung wieder herauskommt als das Persönlichkeitsgefühl. Daß dieses Persönlichkeitsgefühl heute so stark ist, ist eine Folge davon, daß man die Körper in der ägyptischen Zeit mumifiziert hat. So hängt alles in der menschlichen Entwickelung zusammen. Die Ägypter balsamierten die Körper der Verstorbenen ein, damit die Menschen in der fünften Epoche ein möglichst großes Persönlichkeitsbewußtsein haben sollten. Es gibt tiefe Mysterien innerhalb der Menschheitsentwickelung!" (Lit.: GA 103, S. 149f)

"Des Menschen Blick von heute ist gefesselt an den physischen Leib, er sieht diesen physischen Leib als Wirklichkeit an, er kann sich nicht erheben zum Spirituellen. Diese Seelen, die heute durch ihre Augen hinausschauen auf die physischen Menschenleiber und die sich nicht erheben können zu einem Geistigen, sie waren in früheren Volksstämmen inkarniert als Griechen, als Römer, als alte Ägypter. Und alles, was heute in unseren Seelen lebt, ist das Ergebnis dessen, was wir in früheren Inkarnationen aufgenommen haben.

Denken Sie sich Ihre Seele zurückversetzt in den alten ägyptischen Leib. Denken Sie Ihre Seele nach dem Tode zurückgeleitet durch den Gang der Pyramide in höhere Sphären, aber Ihren Leib als Mumie festgehalten. Das hatte eine okkulte Folge. Die Seele mußte immer herunterschauen, wenn da unten der Mumienleib lag. Da wurden die Gedanken verfestigt, verknöchert, verhärtet, da wurden die Gedanken hereingebannt in die physische Welt. Weil aus den Regionen des Geistes die alte ägyptische Seele nach dem Tode herunterschauen mußte auf ihren konservierten physischen Leib, deshalb ist der Gedanke in ihr eingewurzelt, daß dieser physische Leib eine höhere Realität ist, als er es in Wirklichkeit ist. Denken Sie sich hinein in Ihre Seele von damals; Sie schauten hinunter auf die Mumie. Der Gedanke an die physische Form hat sich verhärtet, er hat sich herübergetragen durch die Inkarnationen hindurch: heute erscheint dieser Gedanke so, daß die Menschen sich nicht losreißen können von der physischen Körperform. Der Materialismus als Gedanke ist vielfach eine aufgehende Frucht der Einbalsamierung der Leichname." (Lit.: GA 105, S. 31f)

Siehe auch

Literatur