Weltentwicklungsstufen und Assoziation (Wirtschaftsleben): Unterschied zwischen den Seiten

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Jede Entwicklung verläuft in drei grundlegenden Prinzipien, nach denen sich stufenweise die aus aus dem schöpferischen geistigen Quell entspringende Schöpfung bis zur äußeren materiellen Erscheinung verdichtet - und danach schrittweise wieder vergeistigt. Diese drei Prinzipien sind: [[Bewusstsein]], [[Leben]] und [[Form]] ([[Sein]]), in der christlichen Esoterik {{lit|GA 93a, S 197}} in dieser Abfolge bezeichnet als Macht (Kraft), Reich (Weisheit) und Herrlichkeit (Gloria) - entsprechend den Schlussworten des Vaterunser: "Denn Dein ist das Reich, die Macht und die Herrlichkeit" [Mt 6,13].
'''Assoziationen''' sind dezentrale Lenkungsorgane geeigneter Größe im [[Wirtschaftsleben]] eines sozialen Organismus im Sinne der [[Soziale Dreigliederung|Dreigliederungsidee]] Rudolf Steiners.  


Im Zuge der Entwicklung unseres [[Planetensystem]]s werden sieben [[Bewusstseinszustände]] durchgemacht, die sich in sieben [[Lebenszustände]] untergliedern, von denen jeder wieder sieben [[Formzustände]] durchläuft. Die Bewusstseinszustände werden auch als [[Planet]]en oder [[Planetenzustände]] bezeichnet, weil jeder Bewusstseinszustand in einem ganz spezifisch gestalteten, sich in der räumlichen Welt offenbarenden planetarischen Dasein erworben wird. Diese räumliche Erscheinung des planetarischen Zustandes wird in Anlehnung an die orientalische Terminologie als [[Manvantara]] bezeichnet. Nachdem der entsprechende Bewusstseinszustand erreicht ist, löst sich das planetarische Dasein wieder auf, verschwindet aus der räumlichen Welt und geht für eine gewisse Zeit in einen rein geistigen Zustand über, der, wieder in Anlehnung an die orientalische Terminologie, auch als [[Pralaya]] bezeichnet wird.  
{{GZ|Die Assoziation ist keine Organisation,
ist nicht irgendeine Koalition. Sie entsteht dadurch,
daß sich die einzelnen Wirtschaftenden zusammenfinden,
und daß jeder einzelne nicht das aufnimmt,
was aus irgendeiner Zentralstelle heraus gemacht wird,
sondern daß der einzelne das beitragen kann, was er aus
seiner Erkenntnis des Gebietes, in dem er darinnensteht,
weiß und kann. Und aus dem Zusammenarbeiten, bei
dem ein jeder sein Bestes gibt und wo das, was geschieht,
durch den Zusammenklang einer Anzahl entsteht, aus
solchen Assoziationen kann sich erst alles übrige Wirtschaftliche
ergeben.|83|304f}}


Die [[Trinität]] leitet die gesamte Entwicklung, und zwar so, dass der [[Erster Logos|erste Logos]] oder [[Vatergott]] den Übergang von einem Planetenzustand zum nächsten bewirkt, der [[Zweite Logos|zweite Logos]], der [[Sohn]], den Übergang von einem Lebenszustand zum nächsten, und der [[Heiliger Geist|Heilige Geist]], der [[Dritter Logos|dritte Logos]], von einem Formzustand zum folgenden hinüberführt. {{lit|GA 94, S 97}}
== Aufgaben der Assoziationen ==


Jedes sich entwickelnde Wesen durchläuft diese Stadien viele Male während seiner Evolution und zeigt die Spuren dieses sich rhythmisch wiederholenden Prozesses in seinem Wesen. Als Folge dieser Entwicklung gliedert sich etwa das Menschenwesen in Leib, Seele und Geist.
''Assoziationen'' ermitteln die Konsumbedürfnisse und regen eine entsprechende Warenproduktion an. Aus ihren jeweiligen Zusammenhängen entsenden die Produzenten, die Händler und die Konsumenten Vertreter in die jeweilige Assoziation. Die Assoziationen betreuen die Planung der Produktion, die Zirkulation der [[Ware]]n ([[Handel]]), die Ermittlung von relevanten Bedürfnissen und den gegenlaufenden [[Geld]]fluß. Sie schaffen schließlich Voraussetzungen für effiziente und innovative Produktion und stellen die bedarfsorientierte Verteilung der Waren an die Konsumenten sicher.


{{GZ|Das Wirtschaftsleben strebt darnach, sich aus seinen eigenen Kräften heraus unabhängig von Staatseinrichtungen, aber auch von staatlicher Denkweise zu gestalten. Es wird dies nur können, wenn sich nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten Assoziationen bilden, die aus Kreisen von Konsumenten, von Handeltreibenden und Produzenten sich zusammenschließen. Durch die Verhältnisse des Lebens wird der Umfang solcher Assoziationen sich von selbst regeln. Zu kleine Assoziationen würden zu kostspielig, zu große wirtschaftlich zu unübersichtlich arbeiten. Jede Assoziation wird zu der andern aus den Lebensbedürfnissen heraus den Weg zum geregelten Verkehr finden. [...]
[...] Nicht Gesetze regeln die Erzeugung, die Zirkulation und den Verbrauch der Güter, sondern die Menschen aus ihrer unmittelbaren Einsicht und ihrem Interesse heraus.|23|14}}


===7 [[Bewusstseinszustände]] (Planeten):===
{{GZ|Bei dem bloßen Marktverhältnis, auf dem Angebot und Nachfrage alleinherrschend sind, ist nur das Rechnen mit diesem Egoismuswert möglich. Dieses Verhältnis ist nur zu überwinden, wenn Assoziationen den Austausch und die Produktion der
Verbrauchsgüter aus der vernunftgemäßen Beobachtung der menschlichen Bedürfnisse heraus regeln. Solche Assoziationen können an Stelle des bloßen Angebotes und der bloßen Nachfrage die Ergebnisse vertragsmäßiger Unterhandlungen zwischen Konsumenten- und Produzentenkreisen einerseits und zwischen den einzelnen Produzentenkreisen andererseits setzen.|24|253f}}
:#[[Trancebewusstsein]], Allbewusstsein ([[Alter Saturn]])
:#[[Tiefschlafbewusstsein]], traumloses Bewusstsein ([[Alte Sonne]])
:#[[Bilderbewusstsein]], Traumbewusstsein ([[Alter Mond]])
:#[[Wachbewusstsein]], Gegenstandsbewusstsein ([[Erde]] = [[Mars]] + [[Merkur]])
:#[[Psychisches Bewusstsein]], bewusstes Bilderbewusstsein ([[Neuer Jupiter]])
:#[[Überpsychisches Bewusstsein]], bewusstes Schlafbewusstsein ([[Neue Venus]])
:#[[Spirituelles Bewusstsein]], bewusstes Allbewusstsein ([[Vulkan]])


Nach jeder planetaren Entwicklungsstufe tritt ein Ruhezustand ([[Pralaya]]) ein, bei dem sich die gesamte äußere Schöpfung in ein rein geistiges Dasein zurückzieht (siehe -> [[Planetarische Weltentwicklungsstufen]]). Danach beginnt allmählich ein neuer offenbarer Zustand ([[Manvantara]]).
{{GZ|Das Wirtschaftsleben im dreigliedrigen sozialen Organismus
kommt durch das Zusammenwirken der aus den Produktionserfordernissen
und Konsumtionsinteressen sich
bildenden Assoziationen zustande. Diese werden die Entscheidungen haben über die Kreditgewährung und Kreditentgegennahme. In den Verhandlungen solcher Assoziationen werden die Antriebe eine entscheidende Rolle spielen, die aus dem [[Geistesleben|geistigen]] und dem [[Rechtsleben|Rechtsgebiet]] heraus in das Wirtschaftsleben hineinwirken. Die Notwendigkeit einer bloß kapitalistischen Orientierung ist für diese Assoziationen nicht vorhanden. Denn die eine Assoziation wird mit der andern im Wechselverkehr stehen. Dadurch werden die einseitigen Interessen des einen Produktionszweiges durch diejenigen des anderen geregelt.


Jeder Bewusstseinszustand gliedert sich weiter in:
Die Verantwortung für Kreditgewährung und Kreditentgegennahme wird den Assoziationen zufallen. Dadurch
wird die Bedeutung der individuellen Fähigkeiten der Einzelpersönlichkeiten nicht beeinträchtigt, sondern erst zur vollen Geltung gebracht. Der einzelne ist seiner Assoziation gegenüber verantwortlich für die bestmögliche Leistung; und die Assoziation ist anderen Assoziationen gegenüber verantwortlich für die zielgemäße Verwendung der Leistungen. In solcher Teilung der Verantwortlichkeit liegt die Gewähr dafür, dass die Produktionsbetätigung aus einander in ihrer Einseitigkeit korrigierenden Gesichtspunkten vor sich geht. Es wird nicht aus den Erwerbsantrieben der einzelnen in das Gemeinschaftsleben hinein produziert, sondern aus den sachgemäß wirkenden Bedürfnissen der Gemeinschaft heraus.|24|261f}}


===7 [[Lebenszustände]] ([[Runden]], [[Reich]]e, [[Elementarreiche]]):===
Die kapitalistische Marktwirtschaft, die für die [[Preis]]bildung erforderlich macht, daß die Wirtschaftssubjekte eigennützige Interessen geltend machen, die auf den Märkten dann durch die Vertragsabschlüsse indirekt die Marktpreise bestimmen, kann so überwunden werden. Freilich benötigen auch in der assoziativen Wirtschaft die Waren Preise. Sie sind weiterhin durch Angebot und Nachfrage mitbestimmt, bilden sich aber nicht durch einen anonymen Marktprozeß, sondern sind ein Nebenprodukt der assoziativen Vertragsverhandlungen. Den Assoziationen obliegt es also als eine weitere Aufgabe, die Richtigkeit der Preise zu beobachten, und bei Bedarf auf ihre Korrektur hinzuwirken:


::#[[Erstes Elementarreich]]  
{{GZ|In diesem Wirtschaftsleben darf nicht, wie bisher, darin sein:
::#[[Zweites Elementarreich]]
Kapitalverwaltung, Bodenverwaltung, Produktionsmittelverwaltung
::#[[Drittes Elementarreich]]
- das ist übrigens Kapitalverwaltung -, Arbeitsverwaltung, sondern
::#[[Mineralreich]]
lediglich darf in ihm sein [[Verwaltung]] der Warenerzeugung, des Warenumlaufs und des Warenverbrauchs. Und gleichsam die Urzelle dieses
::#[[Pflanzenreich]]
Wirtschaftslebens, das nur auf Sachkenntnis und Fachtüchtigkeit gegründet sein soll, die Preisbildung, wie wird sie sich vollziehen müssen?
::#[[Tierreich]]
Nicht durch den Zufall des sogenannten freien Marktes, wie es bisher
::#[[Menschenreich]]
in der Volkswirtschaft und in der Weltwirtschaft der Fall war! So wird
sie sich vollziehen müssen, daß auf dem Boden von Assoziationen, die
sachgemäß zwischen den einzelnen Produktionszweigen und den Konsumgenossenschaften entstehen, durch Menschen, die sachkundig und
fachtüchtig aus diesen Genossenschaften hervorgehen, organisch das
erreicht werde, vernünftig erreicht werde, was heute krisenhaft der
Zufall des Marktes hervorbringt. Es wird in der Zukunft, wenn die
Feststellung von Art und Charakter der menschlichen Arbeitskraft in
den Rechtsstaat fällt, ungefähr innerhalb des Wirtschaftslebens sich zutragen müssen, daß der Mensch für irgend etwas, was er arbeitend vollbringt, so viel an Austauschwerten erhält, daß er seine Bedürfnisse dadurch befriedigen kann, bis er ein gleiches Produkt wieder hervorgebracht hat.|333|085f}}


Nach jeder Lebensstufe tritt ein kleines Pralaya ein. Jeder Lebenszustand untergliedert sich weiter in:
Es ist jedoch nicht die Aufgabe der Assoziationen, Preise, die in gewissen Hinsichten unrichtig erscheinen, etwa per Dekret höher oder niedriger festzulegen, woran sich dann Produzenten und Konsumenten zu halten hätten. Die Einflußnahme ist nur durch die Einwirkung auf die Preisbildungsprozesse sinnvoll:
===7 [[Formzustände]] ([[Globen]]):===


:::#[[Arupa]]
{{GZ|Sie sehen also, dass man nicht am Wert die Sache erfassen soll, sondern hinter dem Wert sie erfassen muss. Man muss zu dem zurückgehen, was den Wert bildet, und muss da allmählich vielleicht auf die konstanteren Verhältnisse kommen, auf die man dann einen unmittelbaren Einfluss haben kann. Denn in dem Augenblick, wo Sie den Wert in die volkswirtschaftliche Zirkulation gebracht haben, da müssen Sie ihn im Sinne des volkswirtschaftlichen Organismus fluktuieren lassen. (...) es [kann] sich niemals darum handeln, über den Wert und Preis herumzureden, sondern nur darum, dass man zu den ersten Faktoren geht, zu demjenigen, was dann, wenn es richtig formiert wird, eben den entsprechenden Preis herausbringt, der dann schon von selber so wird. (...) [zum Beispiel:] wir beobachten irgendwo auf einem bestimmten Felde, dass für eine Warengattung der Preis bedenklich sinkt, so bedenklich sinkt, dass das eine deutlich ausdrückbare Misere darstellt. Nun handelt es sich darum, dass wir zunächst dieses wirkliche Sinken der Preise theoretisch beobachten. Da sind wir gewissermaßen erst bei der Notifizierung des Thermometerstandes. Dann handelt es sich darum: Was tun, wenn die Preise bedenklich sinken für irgendeine Warengattung oder ein Produkt? - Nun, wir werden diese Dinge noch genauer sehen; zunächst möchte ich nur sagen, was da zu geschehen hat und von wem, wenn die Preise irgendeiner Warengattung bedenklich sinken. Da wird es sich darum handeln, dass wir eine Maßregel treffen, die geeignet ist, diesem Sinken der Preise entgegenzuwirken. Es wird vielleicht verschiedene solche Maßregeln geben. Aber eine von ihnen wird die sein, dass wir etwas tun zum Beschleunigen des Umlaufs, des Verkehrs, des Handels mit den betreffenden Waren.|340|30ff}}
:::#[[Rupa]]
:::#[[Astral]]
:::#[[Physisch]]
:::#[[Plastisch]]
:::#[[Intellektuell]]
:::#[[Archetypisch]]
Jeder Formzustand durchläuft nochmals 7 x 7 Entwicklungszustände, nämlich:


===7 [[Wurzelrassen]] ([[Hauptrassen]]*, [[Zeitalter]], Epochen)===
[[Preisbildung|''Siehe auch Hauptartikel --> Preisbildung'']]


Die Erde befindet sich derzeit im physischen Formzustand des mineralischen Lebenszustandes. Dieser Formzustand gliedert sich in folgende Zeitalter:  
Wird dieses Assoziationswesen richtig verstanden, verliert die Realisierbarkeit solchen Wirtschaftens ihren utopischen Anschein:


::::#[[Polarische Epoche]]
{{GZ|Wer nur an gewohnten Gedankengängen hängt, der wird sagen: das sind «schöne» Gedanken; aber wie soll man aus dem gegenwärtigen Leben in ein solches hineinkommen, das auf dergleichen Ideen ruht? Es handelt sich darum, einzusehen, dass das hier Vorgeschlagene tatsächlich unmittelbar in die Wirklichkeit umgesetzt werden kann. Man hat nur nötig, den Anfang mit den gekennzeichneten Assoziationsbildungen zu machen. Dass dies ohne weiteres möglich ist, sollte eigentlich niemand bezweifeln, der einigen gesunden Sinn für die Wirklichkeiten des Lebens hat. Solche Assoziationen, die auf der Grundlage der Dreigliederungsidee ruhen, sind doch wahrlich ebenso gut zu bilden wie Konsortien, Gesellschaften und so weiter im Sinne der alten Einrichtungen. Es ist aber auch jede Art von Wirtschaftsverkehr der neuen Assoziationen mit den alten Einrichtungen möglich. Man braucht durchaus nicht daran zu denken, dass das Alte zerstört und künstlich durch das Neue ersetzt werden müsse. Das Neue stellt sich neben das Alte hin.|340|261f}}
::::#[[Hyperboräische Epoche]]
::::#Lemurische Epoche ([[Lemuria]])
::::#Atlantische Epoche ([[Atlantis]])
::::#Nachatlantische Epoche (in dieser befinden wir uns gegenwärtig)
::::#Nachatlantische Epoche
::::#Nachatlantische Epoche
Jede dieser Epochen oder Wurzelrassen durchläuft wiederum 7 kleinere Epochen, die jeweils etwa solange dauern, als die Sonne im Zuge des großen [[Platonisches Weltenjahr|Platonischen Weltenjahres]] braucht, um in rückläufiger Bewegung ein [[Tierkreiszeichen]] zu durchlaufen, also ca. 2160 Jahre.  


Unser gegenwärtiges 5. Nachatlantisches Zeitalter gliedert sich weiter in:
Für die Einrichtung assoziativen Wirtschaftens bedarf es also nicht zunächst einer Revolution, die den Kapitalismus beseitigt, sondern es ist gemäß den Aussagen Rudolf Steiners auf evolutivem Wege etablierbar, kann auch innerhalb einer ansonsten kapitalistischen Wirtschaft Platz greifen.


===7 [[Kulturepochen]] ([[Kulturen]], [[Unterrassen]]{{anm|1}}):===
==Assoziationen als Organe der Brüderlichkeit==


:::::#[[Urindische Kultur]] (7227 - 5067 v. Chr.)
{{GZ|Was der einzelne Mensch nicht mehr finden kann, kann die Assoziation finden, die wiederum eine Art Gruppenseele entwickeln wird, die auf dasjenige gehen wird, was jetzt nicht der einzelne entscheidet. Im Zeitalter des Intellektes war der einzelne der Wirtschafter, in der Zukunft wird es die Assoziation sein. Und in der Assoziation müssen die Menschen zusammenstehen. Da kann dann wiederum, wenn man anerkennt, daß ein Geistiges gebändigt werden muß im Wirtschaftsleben, etwas herauskommen, was Blutabstammung und Patent ersetzen kann. Denn dem Menschen würde das Wirtschaftsleben über den Kopf wachsen, wenn er ihm nicht gewachsen wäre, wenn er nicht Geistiges mitbrächte, um dieses Wirtschaftsleben zu leiten.|200|95}}
:::::#[[Urpersische Kultur]] (5067 - 2907 v. Chr.)
:::::#[[Ägyptisch-Chaldäische Kultur]] (2907 - 747 v. Chr.)
:::::#[[Griechisch-Lateinische Kultur]] (747 v.Chr. - 1413 n. Chr.)
:::::#[[Germanisch-Angelsächsische Kulturepoche]] (1413 - 3573 n. Chr., unsere gegenwärtige Epoche)
:::::#[[Slawische Kulturepoche]] (3573 - 5733 n. Chr.)
:::::#[[Amerikanische Kulturepoche]] (5733 - 7893 n. Chr.


Insgesamt durchläuft unser [[Planetensystem]] also 7*7*7*7*7 = 16807 Entwicklungsphasen.
{{GZ|Man kann sagen, daß durch die Assoziationen – indem die Menschen durch diese Assoziationen einander kaufmännisch und wirtschaftlich kennenlernen –, die Bewußtheit auch in das Wirtschaftsleben einzieht. So wird einfach durch das Drinnenstehen in diesen Assoziationen das bewußte wirtschaftliche Leben sich entwickeln.|335|73}}


Man würde fehlgehen, wollte man dieses Schema so auffassen, dass damit nur eine chronologische Abfolge kosmischer Entwicklungsstadien angedeutet wird. Um an die damit verbundene konkrete geistige Wirklichkeit heranzukommen, muss man sich bewusst sein, dass mit diesem Evolutionsprozess eine Fülle geistiger Wesenheiten verbunden sind, die in ihm schaffend tätig sind. Wirklich aus geistiger Sicht sind überhaupt nur geistige Wesenheiten und ihre Taten - alles andere sind Abstraktionen. So mussten beispielsweise bestimmte geistige Wesenheiten, die Rudolf Steiner verschiedentlich sehr genau beschrieben hat {{lit|GA 11, GA 13}}, auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] tätig sein, damit der Mensch das Trancebewusstsein entfalten konnte. Die Tätigkeit dieser Wesen hat sich aber damit keinesfalls erschöpft, sie wirken auch in späteren Zeiten, auch heute noch, in modifizierter Weise mit, die Entwicklung voranzutreiben. Und sie arbeiten daran, das Trancebewusstsein weiterzuentwickeln und dem gegenwärtigen Entwicklungsstand anzupassen. Man hat es hier also nicht mit etwas zu tun, was bloss einer fernen Vergangenheit angehörte und heute unbedeutend geworden wäre. Heute steht zwar für uns die Entwicklung des Ich-Bewusstseins im Mittelpunkt. Aber für unseren physischen Leib ist zugleich auch heute noch das Trancebewusstsein von überragender Bedeutung. Er könnte ohne dieses nicht existieren - und damit würde uns die notwendige physische Basis für unser gegenwärtiges Ich-Bewusstsein fehlen. Dieses hängt nämlich gerade besonders eng mit dem physischen Leib zusammen!
==Wirtschaftsparlamente?==


Man sieht, dass alte Entwicklungsstadien in abgewandelter Form stets neben den neuen bestehen bleiben müssen. Und umgekehrt werfen künftige Stadien, vermittelt durch die schaffenden Wesenheiten, die mit ihnen verbunden sind, bereits jetzt ihr Licht voraus. Man muss also stets alle Stufen, die im obigen Schema aufgereiht sind, nicht nur in ihrem zeitlichen Nacheinander betrachten, sondern auch in ihrem gleichzeitigen Nebeneinander.
Gelegentlich hört man soziale Dreigliederer, welche die Materie noch nicht so recht durchdrungen haben, von "Wirtschaftsparlamenten" reden. Dieser Ansatz ist aber das Gegenteil von dem, was Rudolf Steiner anstrebte. Assoziationen, also Zusammenschlüsse von Produzenten, Händlern und Konsumenten entstehen zunächst regional nach dem "Bottom up"-Prinzip. Sie nehmen im Rahmen ihrer Tätigkeit Kontakte zu benachbarten Assoziationen auf, und entsenden Delegierte in eine Art Gesamtplanungs- oder Gesamtüberschaugremium, welches innerhalb eines Landes die Tätigkeiten der einzelnen Assoziationen steuert und reguliert. Ferner regeln sie den Güteraustausch mit angrenzenden Gebieten bzw. Ländern. Setzt sich die Assoziationsidee weltweit durch, dann wird es auch notwendig sein, Vertreter in ein Gesamtplanungs- bzw. Weltüberschaugremium zu entsenden, damit der freie Warenfluß weltweit nicht behindert wird.
Diese Gremien, man könnte sie auch Cluster nennen, aber Rudolf Steiner wählte dafür den Begriff "Assoziation" werden aber stets paritätisch von Produzentenvertretern, Händlervertretern und Konsumentenvertretern besetzt werden müssen, um ihre regulierende Funktion nicht zu verlieren. Man sieht also: diese Assoziationen sind etwas ganz und gar anderes als Parlamente. Ihre Ergebnisse werden sie nur finden können, wenn sie brüderlich, das ist "einvernehmlich", entscheiden, anders werden heilsame Entscheidungen gar nicht möglich sein.


==Anmerkungen==
== Sozialwissenschaftliche Begründung der Notwendigkeit von Assoziation ==


#Rudolf Steiner hat wiederholt darauf hingewiesen, dass der Begriff «[[Rasse]]» in der nachatlantischen Zeit eigentlich nicht mehr berechtigt ist, da nun nicht mehr die körperliche, sondern die seelisch-geistige Entwicklung in den Vordergrund rückt. Die Gliederung der Menschheit in Rassen wird allmählich völlig überwunden werden. Die Begriffe «[[Wurzelrasse]]» und «[[Unterrasse]]» entstammen noch der damals gebräuchlichen Terminologie der Theosophischen Gesellschaft und wurden später von Rudolf Steiner kaum mehr verwendet:
Der tieferliegende, sozialwissenschaftliche oder menschenkundliche Grund für das Erfordernis, das Wirtschaften durch Assoziationen zu gestalten und zu lenken, liegt in der Unfähigkeit des einzelnen Menschen, für das wirtschaftliche und soziale Gebiet zu sachgemäßen Urteilen zu kommen. Nur gemeinsam, als Gruppe, im assoziativen Austausch konfrontativer, einzelner, einseitiger, und wegen ihrer Einseitigkeit falscher Erfahrungen, Kenntnisse und Ansichten, können heutige Menschen Wirtschaftsangelegenheiten sachgerecht beurteilen und gestalten, indem sie sich aus den verschiedenen Aspekten, einseitigen Perspektiven und Interessen ein gemeinsames Situationsverständnis bilden.


<div style="margin-left:20px;">
{{GZ|Und wir gehen zum dritten Gebiet, zum Wirtschaftsgebiet. Wir wissen,
"Die Menschheit mischt sich, um sich von geistigen Gesichtspunkten aus zu gruppieren. Es war eine Ungezogenheit, in der Theosophie von den Rassen so zu sprechen, als ob sie immer bleiben würden. Der Begriff der Rasse verliert schon für die nächste Zukunft, womit allerdings Tausende von Jahren gemeint sind, seinen Sinn. Das ewige Reden, daß immer in der Welt sich sieben und sieben Rassen entwickelt hätten, das ist die spekulative Ausdehnung eines Begriffes, der nur für unser Zeitalter nach rückwärts und vorwärts gilt; von der Sehergabe, vom Okkultismus ist das nie gesagt worden. Wie alles entsteht, so sind auch die Rassen entstanden, und wie alles wieder vergeht, werden auch die Rassen wieder vergehen, und jene, die immer nur von Rassen gesprochen haben, die werden sich daran gewöhnen müssen, ihre Begriffe flüssig zu machen. Das ist nur eine Bequemlichkeit! Wenn man ein wenig nur in die Zukunft blickt, gelten schon die Begriffe nicht mehr, die man in der Vergangenheit und Gegenwart angewendet hat." {{lit|GA 99, 13.Vortrag}}
daß sich das sehr im Unterbewußten vollzieht, daß der einzelne
</div>
Mensch heute gar nicht in der Lage ist, aus dem, was vorliegt, in vollbewußter
Weise zu durchdringen, was im Wirtschaftsgebiet vorliegt. Es
müssen sich Assoziationen bilden, wo die Erfahrung des einen durch die
Erfahrung des andern ergänzt wird. Aus den Assoziationen, aus Gruppenbildungen
heraus muß sich dann das Urteil bilden. Während wir
auf dem Geistgebiet, jeder einzelne individuell, das, was unseren Anlagen
gemäß ist, heraussetzen müssen, muß das, was im Wirtschaftsgebiet
tätig ist, aus dem Gruppenurteil herauskommen.|199|233}}


==Literatur==
{{GZ|Weil, wenn zwölf zusammensitzen aus den
#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Chronik'', [[GA 11]] (1904-1908), Kapitel ''Das Leben des Saturn''
verschiedensten parteipolitischen Richtungen mit dem guten Willen,
#Rudolf Steiner: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1909), Kapitel ''Die Weltentwicklung und der Mensch''
ihre einzelnen Erfahrungen als Teilerfahrungen zusammenzufassen,
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1976), S 197, XXV, Berlin, 27. Oktober 1905
so haben wir nicht bloß eine Summe von zwölf verschiedenen Meinungen,
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (1979), Paris, 10. Juni 1906
sondern indem diese Meinungen wirklich in Aktion treten,
#Rudolf Steiner: ''Die Theosophie des Rosenkreuzers'', [[GA 99]], Dreizehnter Vortrag, München, 5. Juni 1907
entsteht eine Potenzierung dieser zwölf Impulse. Also eine ganz
ungeheure Summe von wirtschaftlichen Erfahrungen bildet sich einfach
dadurch, daß wir die Menschenmeinungen sozialisieren in dieser
Weise.|337a|31}}


{{Vorlage:GA}}
== Zitate ==
{{GZ|Man wird dann vielleicht auf Verständnis stoßen, wenn man darauf
aufmerksam macht, daß ja vieles von dem, was heute besteht, eigentlich
aus alten instinktiven Assoziationen hervorgegangen ist. Bedenken
Sie nur einmal, wie der heutige abstrakte Markt Dinge zusammenbringt,
deren Zusammenkommen und wiederum Weiterverteiltwerden
an den Konsumenten gar nicht überschaut werden kann. Aber wie
ist man denn überhaupt zu diesem Marktverhältnis gekommen? Im
Grunde genommen aus der instinktiven Assoziation heraus, indem eine
Anzahl von Dörfern in solch einer Entfernung, daß man hin- und zurückgehen
kann im Tage, um einen größeren Ort herum waren und da
die Leute ihre Produkte austauschten. Das nannte man nicht eine Assoziation.
Man sprach überhaupt kein Wort aus; aber in Wirklichkeit
war es eine instinktive Assoziation. Diejenigen Leute, welche hier sich
zum Markt vereinigten, waren assoziiert mit all denen, die in den Dörfern
herum wohnten. Sie konnten rechnen auf einen bestimmten Absatz,
der sich erfahrungsgemäß ergab. Daher konnten sie nach dem
Konsum die Produktion regeln in ganz lebendigen Zusammenhängen.
In solchen primitiven Wirtschaften waren durchaus assoziative Verhältnisse,
die sich nur nicht als solche aussprachen, vorhanden.|339|86f.}}


==Weblinks==
== Zur Kritik ==
#[[Bild:adobepdf_small.gif]] [http://geisteswissenschaft.home.att.net/PDF13.pdf GA 13: Die Geheimwissenschaft im Umriss (1910)] - Der gesamte Text als PDF-Dokument.
"Ich persönlich halte den Begriff der Assoziationswirtschaft, der übrigens gar nicht von [[Steiner]] stammt, sondern von [[August Cieszkowski]], für komplett verfehlt... Derart unbestimmte und diffuse Begriffe können wir heute nicht mehr gebrauchen..." ([[Joachim Stiller]])
#[[Bild:adobepdf_small.gif]] [http://geisteswissenschaft.home.att.net/PDF11.pdf GA 11: Aus der Akasha-Chronik (1904/05)] - Der gesamte Text als PDF-Dokument.


== Literatur ==


[[Kategorie:Grundbegriffe]] [[Kategorie:Weltentwicklung]]
* [[Stefan Leber]] (Hrsg):''Die wirtschaftlichen Assoziationen: Beiträge zur Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben'', 1987, Verlag Freies Geistesleben, ISBN 3772509037
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Kernpunkte der Sozialen Frage'', [[GA 23]] (1976), ISBN 3-7274-0230-X {{Schriften|023}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Westliche und östliche Weltgegensätzlichkeit'', [[GA 83]] (1981), ISBN 3-7274-0830-8 {{Vorträge|083}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die neue Geistigkeit und das Christus-Erlebnis des zwanzigsten Jahrhunderts'',
* [[Rudolf Steiner]]: ''Geisteswissenschaft als Erkenntnis der Grundimpulse sozialer Gestaltung'', [[GA 199]] (1985), ISBN 3-7274-1990-3 {{Vorträge|199}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die neue Geistigkeit und das Christus-Erlebnis des zwanzigsten Jahrhunderts'', [[GA 200]] (2003), ISBN 3-7274-2000-6 {{Vorträge|200}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Gedankenfreiheit und soziale Kräfte'', [[GA 333]] (1985), ISBN 3-7274-3330-2 {{Vorträge|333}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Krisis der Gegenwart und der Weg zu gesundem Denken'', [[GA 335]] (2005), ISBN 3-7274-3350-7 {{Vorträge|335}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Nationalökonomischer Kurs'', [[GA 340]] (2002), ISBN 3-7274-3400-7 {{Vorträge|340}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Wirtschaft]] [[Kategorie:Wirtschaftsmodell|B]] [[Kategorie:Assoziative Wirtschaft|*]] [[Kategorie:Soziale Dreigliederung]] [[Kategorie:Wirtschaftsleben]]

Version vom 29. August 2020, 14:41 Uhr

Assoziationen sind dezentrale Lenkungsorgane geeigneter Größe im Wirtschaftsleben eines sozialen Organismus im Sinne der Dreigliederungsidee Rudolf Steiners.

„Die Assoziation ist keine Organisation, ist nicht irgendeine Koalition. Sie entsteht dadurch, daß sich die einzelnen Wirtschaftenden zusammenfinden, und daß jeder einzelne nicht das aufnimmt, was aus irgendeiner Zentralstelle heraus gemacht wird, sondern daß der einzelne das beitragen kann, was er aus seiner Erkenntnis des Gebietes, in dem er darinnensteht, weiß und kann. Und aus dem Zusammenarbeiten, bei dem ein jeder sein Bestes gibt und wo das, was geschieht, durch den Zusammenklang einer Anzahl entsteht, aus solchen Assoziationen kann sich erst alles übrige Wirtschaftliche ergeben.“ (Lit.:GA 83, S. 304f)

Aufgaben der Assoziationen

Assoziationen ermitteln die Konsumbedürfnisse und regen eine entsprechende Warenproduktion an. Aus ihren jeweiligen Zusammenhängen entsenden die Produzenten, die Händler und die Konsumenten Vertreter in die jeweilige Assoziation. Die Assoziationen betreuen die Planung der Produktion, die Zirkulation der Waren (Handel), die Ermittlung von relevanten Bedürfnissen und den gegenlaufenden Geldfluß. Sie schaffen schließlich Voraussetzungen für effiziente und innovative Produktion und stellen die bedarfsorientierte Verteilung der Waren an die Konsumenten sicher.

„Das Wirtschaftsleben strebt darnach, sich aus seinen eigenen Kräften heraus unabhängig von Staatseinrichtungen, aber auch von staatlicher Denkweise zu gestalten. Es wird dies nur können, wenn sich nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten Assoziationen bilden, die aus Kreisen von Konsumenten, von Handeltreibenden und Produzenten sich zusammenschließen. Durch die Verhältnisse des Lebens wird der Umfang solcher Assoziationen sich von selbst regeln. Zu kleine Assoziationen würden zu kostspielig, zu große wirtschaftlich zu unübersichtlich arbeiten. Jede Assoziation wird zu der andern aus den Lebensbedürfnissen heraus den Weg zum geregelten Verkehr finden. [...] [...] Nicht Gesetze regeln die Erzeugung, die Zirkulation und den Verbrauch der Güter, sondern die Menschen aus ihrer unmittelbaren Einsicht und ihrem Interesse heraus.“ (Lit.:GA 23, S. 14)

„Bei dem bloßen Marktverhältnis, auf dem Angebot und Nachfrage alleinherrschend sind, ist nur das Rechnen mit diesem Egoismuswert möglich. Dieses Verhältnis ist nur zu überwinden, wenn Assoziationen den Austausch und die Produktion der Verbrauchsgüter aus der vernunftgemäßen Beobachtung der menschlichen Bedürfnisse heraus regeln. Solche Assoziationen können an Stelle des bloßen Angebotes und der bloßen Nachfrage die Ergebnisse vertragsmäßiger Unterhandlungen zwischen Konsumenten- und Produzentenkreisen einerseits und zwischen den einzelnen Produzentenkreisen andererseits setzen.“ (Lit.:GA 24, S. 253f)

„Das Wirtschaftsleben im dreigliedrigen sozialen Organismus kommt durch das Zusammenwirken der aus den Produktionserfordernissen und Konsumtionsinteressen sich bildenden Assoziationen zustande. Diese werden die Entscheidungen haben über die Kreditgewährung und Kreditentgegennahme. In den Verhandlungen solcher Assoziationen werden die Antriebe eine entscheidende Rolle spielen, die aus dem geistigen und dem Rechtsgebiet heraus in das Wirtschaftsleben hineinwirken. Die Notwendigkeit einer bloß kapitalistischen Orientierung ist für diese Assoziationen nicht vorhanden. Denn die eine Assoziation wird mit der andern im Wechselverkehr stehen. Dadurch werden die einseitigen Interessen des einen Produktionszweiges durch diejenigen des anderen geregelt.

Die Verantwortung für Kreditgewährung und Kreditentgegennahme wird den Assoziationen zufallen. Dadurch wird die Bedeutung der individuellen Fähigkeiten der Einzelpersönlichkeiten nicht beeinträchtigt, sondern erst zur vollen Geltung gebracht. Der einzelne ist seiner Assoziation gegenüber verantwortlich für die bestmögliche Leistung; und die Assoziation ist anderen Assoziationen gegenüber verantwortlich für die zielgemäße Verwendung der Leistungen. In solcher Teilung der Verantwortlichkeit liegt die Gewähr dafür, dass die Produktionsbetätigung aus einander in ihrer Einseitigkeit korrigierenden Gesichtspunkten vor sich geht. Es wird nicht aus den Erwerbsantrieben der einzelnen in das Gemeinschaftsleben hinein produziert, sondern aus den sachgemäß wirkenden Bedürfnissen der Gemeinschaft heraus.“ (Lit.:GA 24, S. 261f)

Die kapitalistische Marktwirtschaft, die für die Preisbildung erforderlich macht, daß die Wirtschaftssubjekte eigennützige Interessen geltend machen, die auf den Märkten dann durch die Vertragsabschlüsse indirekt die Marktpreise bestimmen, kann so überwunden werden. Freilich benötigen auch in der assoziativen Wirtschaft die Waren Preise. Sie sind weiterhin durch Angebot und Nachfrage mitbestimmt, bilden sich aber nicht durch einen anonymen Marktprozeß, sondern sind ein Nebenprodukt der assoziativen Vertragsverhandlungen. Den Assoziationen obliegt es also als eine weitere Aufgabe, die Richtigkeit der Preise zu beobachten, und bei Bedarf auf ihre Korrektur hinzuwirken:

„In diesem Wirtschaftsleben darf nicht, wie bisher, darin sein: Kapitalverwaltung, Bodenverwaltung, Produktionsmittelverwaltung - das ist übrigens Kapitalverwaltung -, Arbeitsverwaltung, sondern lediglich darf in ihm sein Verwaltung der Warenerzeugung, des Warenumlaufs und des Warenverbrauchs. Und gleichsam die Urzelle dieses Wirtschaftslebens, das nur auf Sachkenntnis und Fachtüchtigkeit gegründet sein soll, die Preisbildung, wie wird sie sich vollziehen müssen? Nicht durch den Zufall des sogenannten freien Marktes, wie es bisher in der Volkswirtschaft und in der Weltwirtschaft der Fall war! So wird sie sich vollziehen müssen, daß auf dem Boden von Assoziationen, die sachgemäß zwischen den einzelnen Produktionszweigen und den Konsumgenossenschaften entstehen, durch Menschen, die sachkundig und fachtüchtig aus diesen Genossenschaften hervorgehen, organisch das erreicht werde, vernünftig erreicht werde, was heute krisenhaft der Zufall des Marktes hervorbringt. Es wird in der Zukunft, wenn die Feststellung von Art und Charakter der menschlichen Arbeitskraft in den Rechtsstaat fällt, ungefähr innerhalb des Wirtschaftslebens sich zutragen müssen, daß der Mensch für irgend etwas, was er arbeitend vollbringt, so viel an Austauschwerten erhält, daß er seine Bedürfnisse dadurch befriedigen kann, bis er ein gleiches Produkt wieder hervorgebracht hat.“ (Lit.:GA 333, S. 085f)

Es ist jedoch nicht die Aufgabe der Assoziationen, Preise, die in gewissen Hinsichten unrichtig erscheinen, etwa per Dekret höher oder niedriger festzulegen, woran sich dann Produzenten und Konsumenten zu halten hätten. Die Einflußnahme ist nur durch die Einwirkung auf die Preisbildungsprozesse sinnvoll:

„Sie sehen also, dass man nicht am Wert die Sache erfassen soll, sondern hinter dem Wert sie erfassen muss. Man muss zu dem zurückgehen, was den Wert bildet, und muss da allmählich vielleicht auf die konstanteren Verhältnisse kommen, auf die man dann einen unmittelbaren Einfluss haben kann. Denn in dem Augenblick, wo Sie den Wert in die volkswirtschaftliche Zirkulation gebracht haben, da müssen Sie ihn im Sinne des volkswirtschaftlichen Organismus fluktuieren lassen. (...) es [kann] sich niemals darum handeln, über den Wert und Preis herumzureden, sondern nur darum, dass man zu den ersten Faktoren geht, zu demjenigen, was dann, wenn es richtig formiert wird, eben den entsprechenden Preis herausbringt, der dann schon von selber so wird. (...) [zum Beispiel:] wir beobachten irgendwo auf einem bestimmten Felde, dass für eine Warengattung der Preis bedenklich sinkt, so bedenklich sinkt, dass das eine deutlich ausdrückbare Misere darstellt. Nun handelt es sich darum, dass wir zunächst dieses wirkliche Sinken der Preise theoretisch beobachten. Da sind wir gewissermaßen erst bei der Notifizierung des Thermometerstandes. Dann handelt es sich darum: Was tun, wenn die Preise bedenklich sinken für irgendeine Warengattung oder ein Produkt? - Nun, wir werden diese Dinge noch genauer sehen; zunächst möchte ich nur sagen, was da zu geschehen hat und von wem, wenn die Preise irgendeiner Warengattung bedenklich sinken. Da wird es sich darum handeln, dass wir eine Maßregel treffen, die geeignet ist, diesem Sinken der Preise entgegenzuwirken. Es wird vielleicht verschiedene solche Maßregeln geben. Aber eine von ihnen wird die sein, dass wir etwas tun zum Beschleunigen des Umlaufs, des Verkehrs, des Handels mit den betreffenden Waren.“ (Lit.:GA 340, S. 30ff)

Siehe auch Hauptartikel --> Preisbildung

Wird dieses Assoziationswesen richtig verstanden, verliert die Realisierbarkeit solchen Wirtschaftens ihren utopischen Anschein:

„Wer nur an gewohnten Gedankengängen hängt, der wird sagen: das sind «schöne» Gedanken; aber wie soll man aus dem gegenwärtigen Leben in ein solches hineinkommen, das auf dergleichen Ideen ruht? Es handelt sich darum, einzusehen, dass das hier Vorgeschlagene tatsächlich unmittelbar in die Wirklichkeit umgesetzt werden kann. Man hat nur nötig, den Anfang mit den gekennzeichneten Assoziationsbildungen zu machen. Dass dies ohne weiteres möglich ist, sollte eigentlich niemand bezweifeln, der einigen gesunden Sinn für die Wirklichkeiten des Lebens hat. Solche Assoziationen, die auf der Grundlage der Dreigliederungsidee ruhen, sind doch wahrlich ebenso gut zu bilden wie Konsortien, Gesellschaften und so weiter im Sinne der alten Einrichtungen. Es ist aber auch jede Art von Wirtschaftsverkehr der neuen Assoziationen mit den alten Einrichtungen möglich. Man braucht durchaus nicht daran zu denken, dass das Alte zerstört und künstlich durch das Neue ersetzt werden müsse. Das Neue stellt sich neben das Alte hin.“ (Lit.:GA 340, S. 261f)

Für die Einrichtung assoziativen Wirtschaftens bedarf es also nicht zunächst einer Revolution, die den Kapitalismus beseitigt, sondern es ist gemäß den Aussagen Rudolf Steiners auf evolutivem Wege etablierbar, kann auch innerhalb einer ansonsten kapitalistischen Wirtschaft Platz greifen.

Assoziationen als Organe der Brüderlichkeit

„Was der einzelne Mensch nicht mehr finden kann, kann die Assoziation finden, die wiederum eine Art Gruppenseele entwickeln wird, die auf dasjenige gehen wird, was jetzt nicht der einzelne entscheidet. Im Zeitalter des Intellektes war der einzelne der Wirtschafter, in der Zukunft wird es die Assoziation sein. Und in der Assoziation müssen die Menschen zusammenstehen. Da kann dann wiederum, wenn man anerkennt, daß ein Geistiges gebändigt werden muß im Wirtschaftsleben, etwas herauskommen, was Blutabstammung und Patent ersetzen kann. Denn dem Menschen würde das Wirtschaftsleben über den Kopf wachsen, wenn er ihm nicht gewachsen wäre, wenn er nicht Geistiges mitbrächte, um dieses Wirtschaftsleben zu leiten.“ (Lit.:GA 200, S. 95)

„Man kann sagen, daß durch die Assoziationen – indem die Menschen durch diese Assoziationen einander kaufmännisch und wirtschaftlich kennenlernen –, die Bewußtheit auch in das Wirtschaftsleben einzieht. So wird einfach durch das Drinnenstehen in diesen Assoziationen das bewußte wirtschaftliche Leben sich entwickeln.“ (Lit.:GA 335, S. 73)

Wirtschaftsparlamente?

Gelegentlich hört man soziale Dreigliederer, welche die Materie noch nicht so recht durchdrungen haben, von "Wirtschaftsparlamenten" reden. Dieser Ansatz ist aber das Gegenteil von dem, was Rudolf Steiner anstrebte. Assoziationen, also Zusammenschlüsse von Produzenten, Händlern und Konsumenten entstehen zunächst regional nach dem "Bottom up"-Prinzip. Sie nehmen im Rahmen ihrer Tätigkeit Kontakte zu benachbarten Assoziationen auf, und entsenden Delegierte in eine Art Gesamtplanungs- oder Gesamtüberschaugremium, welches innerhalb eines Landes die Tätigkeiten der einzelnen Assoziationen steuert und reguliert. Ferner regeln sie den Güteraustausch mit angrenzenden Gebieten bzw. Ländern. Setzt sich die Assoziationsidee weltweit durch, dann wird es auch notwendig sein, Vertreter in ein Gesamtplanungs- bzw. Weltüberschaugremium zu entsenden, damit der freie Warenfluß weltweit nicht behindert wird. Diese Gremien, man könnte sie auch Cluster nennen, aber Rudolf Steiner wählte dafür den Begriff "Assoziation" werden aber stets paritätisch von Produzentenvertretern, Händlervertretern und Konsumentenvertretern besetzt werden müssen, um ihre regulierende Funktion nicht zu verlieren. Man sieht also: diese Assoziationen sind etwas ganz und gar anderes als Parlamente. Ihre Ergebnisse werden sie nur finden können, wenn sie brüderlich, das ist "einvernehmlich", entscheiden, anders werden heilsame Entscheidungen gar nicht möglich sein.

Sozialwissenschaftliche Begründung der Notwendigkeit von Assoziation

Der tieferliegende, sozialwissenschaftliche oder menschenkundliche Grund für das Erfordernis, das Wirtschaften durch Assoziationen zu gestalten und zu lenken, liegt in der Unfähigkeit des einzelnen Menschen, für das wirtschaftliche und soziale Gebiet zu sachgemäßen Urteilen zu kommen. Nur gemeinsam, als Gruppe, im assoziativen Austausch konfrontativer, einzelner, einseitiger, und wegen ihrer Einseitigkeit falscher Erfahrungen, Kenntnisse und Ansichten, können heutige Menschen Wirtschaftsangelegenheiten sachgerecht beurteilen und gestalten, indem sie sich aus den verschiedenen Aspekten, einseitigen Perspektiven und Interessen ein gemeinsames Situationsverständnis bilden.

„Und wir gehen zum dritten Gebiet, zum Wirtschaftsgebiet. Wir wissen, daß sich das sehr im Unterbewußten vollzieht, daß der einzelne Mensch heute gar nicht in der Lage ist, aus dem, was vorliegt, in vollbewußter Weise zu durchdringen, was im Wirtschaftsgebiet vorliegt. Es müssen sich Assoziationen bilden, wo die Erfahrung des einen durch die Erfahrung des andern ergänzt wird. Aus den Assoziationen, aus Gruppenbildungen heraus muß sich dann das Urteil bilden. Während wir auf dem Geistgebiet, jeder einzelne individuell, das, was unseren Anlagen gemäß ist, heraussetzen müssen, muß das, was im Wirtschaftsgebiet tätig ist, aus dem Gruppenurteil herauskommen.“ (Lit.:GA 199, S. 233)

„Weil, wenn zwölf zusammensitzen aus den verschiedensten parteipolitischen Richtungen mit dem guten Willen, ihre einzelnen Erfahrungen als Teilerfahrungen zusammenzufassen, so haben wir nicht bloß eine Summe von zwölf verschiedenen Meinungen, sondern indem diese Meinungen wirklich in Aktion treten, entsteht eine Potenzierung dieser zwölf Impulse. Also eine ganz ungeheure Summe von wirtschaftlichen Erfahrungen bildet sich einfach dadurch, daß wir die Menschenmeinungen sozialisieren in dieser Weise.“ (Lit.:GA 337a, S. 31)

Zitate

„Man wird dann vielleicht auf Verständnis stoßen, wenn man darauf aufmerksam macht, daß ja vieles von dem, was heute besteht, eigentlich aus alten instinktiven Assoziationen hervorgegangen ist. Bedenken Sie nur einmal, wie der heutige abstrakte Markt Dinge zusammenbringt, deren Zusammenkommen und wiederum Weiterverteiltwerden an den Konsumenten gar nicht überschaut werden kann. Aber wie ist man denn überhaupt zu diesem Marktverhältnis gekommen? Im Grunde genommen aus der instinktiven Assoziation heraus, indem eine Anzahl von Dörfern in solch einer Entfernung, daß man hin- und zurückgehen kann im Tage, um einen größeren Ort herum waren und da die Leute ihre Produkte austauschten. Das nannte man nicht eine Assoziation. Man sprach überhaupt kein Wort aus; aber in Wirklichkeit war es eine instinktive Assoziation. Diejenigen Leute, welche hier sich zum Markt vereinigten, waren assoziiert mit all denen, die in den Dörfern herum wohnten. Sie konnten rechnen auf einen bestimmten Absatz, der sich erfahrungsgemäß ergab. Daher konnten sie nach dem Konsum die Produktion regeln in ganz lebendigen Zusammenhängen. In solchen primitiven Wirtschaften waren durchaus assoziative Verhältnisse, die sich nur nicht als solche aussprachen, vorhanden.“ (Lit.:GA 339, S. 86f.)

Zur Kritik

"Ich persönlich halte den Begriff der Assoziationswirtschaft, der übrigens gar nicht von Steiner stammt, sondern von August Cieszkowski, für komplett verfehlt... Derart unbestimmte und diffuse Begriffe können wir heute nicht mehr gebrauchen..." (Joachim Stiller)

Literatur

Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.