Ägyptisch-Chaldäische Kultur und Ewigkeit: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Steiner Der aegyptische Mensch.jpg|thumb|300px|[[Rudolf Steiner]]: ''Der ägyptische Mensch'', Pastell 1914]]
[[Bild:Serpiente alquimica.jpg|thumb|250px|Ouroboros aus einem [[alchemist]]ischen Manuskript]]
Die '''ägyptisch-chaldäische Kultur''' (2907 - 747 v. Chr.), ausführlicher gesagt die '''assyrisch-babylonisch-chaldäisch-ägyptisch-jüdische Kultur''', das '''Stier-Zeitalter''', war die '''dritte nachatlantische [[Kulturepoche]]''' und diente vor allem der Ausbildung der [[Empfindungsseele]]; sie kann daher auch als '''Empfindungsseelenkultur''' bezeichnet werden. In dieser Zeit blühten die ersten [[Hochkulturen]] auf, wie etwa die [[Altes Ägypten|Ägyptische Kultur]] am [[Nil]], die [[Mesopotamien|mesopotamischen]] Reiche im [[Fruchtbarer Halbmond|fruchtbaren Halbmond]] zwischen [[Wikipedia:Euphrat|Euphrat]] und [[Tigris]], die [[Wikipedia:Chinesische Kultur|chinesische Kultur]] am [[Wikipedia:Gelber Fluss|Gelben Fluss]], die [[Wikipedia:Oasenkultur|Oasenkultur]] am [[Wikipedia:Oxus|Oxus]] in [[Zentralasien]] und die [[Wikipedia:Indus-Kultur|Harappa-Kultur]] am [[Wikipedia:Indus|Indus]]. Ab etwa 3000 v. Chr. blühte die Kultur der [[Maya]] in [[Mittelamerika]] auf. Der [[Frühlingspunkt]] stand damals im Zeichen des [[Stier (Sternbild)|Stiers]].
Die '''Ewigkeit''' (von [[Wikipedia:Althochdeutsch|ahd.]] ''ēwe'' „Lebenszeit“; abgeleitet von der [[Wikipedia:Indogermanische Ursprache|indogerm. Wurzel]] *əiw- „Lebenszeit, Ewigkeit“) oder '''Äternität''' ([[lat.]] ''aeternitas'') als '''Region der Dauer''' ist jenes Reich des [[Geist]]es, in dem das [[Phänomen]] der linear von der Vergangenheit in die Zukunft voranschreitende [[Zeit]] keine Rolle mehr spielt. An die Stelle des linearen Zeiterlebens, wie wir es aus dem [[irdisch]]en [[Dasein]] kennen, tritt ein zyklisch in sich selbst zurücklaufendes Erleben, wie es etwa das Bild der [[Ouroboros-Schlange]] anzeigt. Es wäre derart falsch, sich die Ewigkeit als [[unendlich]]en linearen Zeitlauf ohne Anfang und Ende vorzustellen, obwohl diese Fehldeutung oftmals gemacht wurde. Die sich in den Schwanz beißende Schlange weist vielmehr darauf hin, dass dem Ende ein neuer Anfang in ständiger Wiederholung entspricht, dass der Abschluss eines Weges oder Prozesses einen Neubeginn bedeutet. Zusammen mit der [[Symbolik]], die dem Bild der sich ständig häutenden und dadurch verjüngenden Schlange ohnehin zukommt, stellt der Zirkelschluss des Tieres eine aussagekräftige [[Wikipedia:Metapher|Metapher]] einer zyklischen Wiederholung dar – etwa des Kreislaufes der Zeiten, der Weltuntergänge und Neuschöpfungen, des Sterbens und der Neugeburt, im weiteren Sinn aber auch, wie schon der einfache Kreis, der Ewigkeit selbst.


== Mysterienwesen ==
<div style="margin-left:20px">
"Man erlebt nicht ein Vorher und Nachher,
sondern man kann es nicht anders bezeichnen als eine Kreislaufbewegung,
bei welcher Anfang, Mitte und Ende eigentlich nicht anders
gebraucht werden können, als wenn man sie zusammen gebraucht.
Wie beim Kreise, wenn er fertig gezogen ist, von jedem
Punkte gesagt werden muß, da fängt er an, und - wenn man herumgegangen
ist - da hört er wieder auf - aber von jedem Punkte kann
man das sagen - , so ist es bei diesem Erleben. Man hat nicht das Gefühl,
daß man eine Zeit durchlebt, sondern eine Kreislaufbewegung
durchmacht, einen Zyklus beschreibt - und verliert bei diesem Erleben
vollständig das Gefühl für die Zeit, die man gewöhnlich im Sinnensein
hat. Man hat nur das Gefühl: Du bist in der Welt, und die
Welt hat zu ihrem Grundcharakter das Zyklische, das Kreishafte.
Und ein Wesen, welches nie die Erde betreten haben würde, welches
nie im Sinnensein gewesen wäre, sondern nur in dieser Welt immer
gelebt hätte, würde nie auf den Gedanken kommen, die Welt habe
einmal einen Anfang genommen und könne gegen ein Ende zulaufen,
sondern es würde sich ihm immer nur eine in sich geschlossene
Kreis weit darstellen. Ein solches Wesen hätte gar keine Veranlassung
zu sagen, es erstrebe die Ewigkeit, aus dem einfachen Grunde,
weil überall alles ewig ist, weil nirgends etwas ist, über das man hinaussehen
könnte als über etwas Zeitliches in etwas Ewiges hinein." {{Lit|{{G|138|92ff}}}}
</div>


Kurz vor Beginn der ägyptisch-chaldäischen Zeit, laut [[Rudolf Steiner]] im Jahr 3101 v. Chr.<ref name=Blavatsky>Nach [[H. P. Blavatsky]] und auch nach [[Hinduismus|hinduistischer]] Tradition begann das finstere Zeitalter schon am 18. Februar 3102 v. Chr. mit dem Tode [[Krishna]]s.</ref>, brach das [[Kali Yuga]] ([[Sanskrit]], n., कलियुग, ''kaliyuga'' „Zeitalter der [[Kali (Göttin)|Kali]]“) an, das finstere Zeitalter, mit dem die letzten Reste des alten naturgegebenen [[Hellsehen]]s am Ende der [[Urpersische Kultur|Urpersischen Zeit]] (5067 - 2907 v. Chr.) für den weitaus größten Teil der [[Menschheit]] schlagartig erloschen. Um die Verbindung mit der [[Geistige Welt|geistige Welt]] nicht zu verlieren, entfaltete sich nun ein reiches, vielgestaltiges, den verschiedenen [[Volk|Völkern]] angemessenes [[Mysterienwesen]].
Es ist nicht so, dass es in der [[Region der Dauer]] keine [[Bewegung]] gäbe. Das [[Wesen]] des [[Geist]]es, der der Ewigkeit angehört, ist rastlose unaufhörliche Bewegung, die aber zugleich als absolute Ruhe empfunden wird, solange alle Wesen diese Bewegung gleichmaßen mitmachen. Erst wo Bewegungsunterschiede entstehen, weil nicht mehr alle Wesen dieses rastlose Tempo mitmachen können, wird die Bewegung auch als solche empfunden - und damit tritt die Zeit in Erscheinung.  


=== Die nördlichen chaldäischen Mysterien und die südlichen ägyptischen Mysterien ===
Auf dem [[Alter Saturn|alten Saturn]] trat die wesenhafte Zeit als die Gemeinschaft der [[Archai]] in Erscheinung, indem die [[Throne]] ihre [[Wille]]nssubstanz als [[Wärme]] den [[Cherubim]] hinopferten und dadurch die [[Evolution]] unseres ganzen [[Planetensystem]]s in Gang brachten. Dadurch waren aber die Cherubim selbst in den Bereich der Zeitlichkeit eingetreten. Beim Übergang von der [[Alte Sonne|alten Sonne]] zum [[Alter Mond|alten Mond]] entwickelte jedoch ein Teil der Cherubim die geistige Tugend der ''schöpferischen Resignation'' und verzichtete darauf, das Willensopfer der Throne anzunehmen. Dadurch hoben sie sich aus dem Bereich der Zeitlichkeit heraus und traten in die Ewigkeit ein.


{{GZ|Da haben wir eine merkwürdige
<div style="margin-left:20px">
Erscheinung in dieser chaldäisch-ägyptischen Zeit. Nicht umsonst
"Diejenigen Cherubim nun, welche verzichtet haben auf das Opfer, auf das, was gleichsam im Opferrauch liegt, sie haben darauf verzichtet aus dem Grunde, weil sie sich damit den Eigenschaften dieses Opferrauches entziehen. Und zu diesen Eigenschaften gehört vor allem die Zeit und damit Entstehen und Vergehen. In dem ganzen Verzicht der Cherubim auf das Opfer liegt daher ein den Zeitverhältnissen Entwachsen der Cherubim. Sie gehen über die Zeit hinaus, entziehen sich dem Unterworfensein unter die Zeit. Damit trennen sich gleichsam die Verhältnisse während der alten Sonnenentwickelung so, daß gewisse Verhältnisse, die in der geraden Linie vom Saturn aus weiter fortgehen, als Opferung und schenkende Tugend der Zeit unterworfen bleiben, während die anderen Verhältnisse, die von den Cherubim dadurch eingeleitet wurden, daß diese Cherubim auf das Opfer verzichteten, sich der Zeit entreißen und damit sich die Ewigkeit, die Dauer, das Nicht-unterworfensein dem Entstehen und Vergehen einverleiben. Das ist etwas höchst Merkwürdiges: wir kommen da während der alten Sonnenentwickelung zu einer Trennung in Zeit und Ewigkeit. Es ist durch die Resignation der Cherubim während der Sonnenentwickelung die Ewigkeit errungen worden als eine Eigenschaft gewisser Verhältnisse, die während der Sonnenentwickelung eintraten." {{Lit|{{G|132|49}}}}
benennen wir sie mit zwei Namen. Wir haben nämlich auf der
</div>
einen Seite während dieser Kulturepoche drüben in Asien Angehörige
der nördlichen Völkerströmung, das ist das chaldäische Element; und
der anderen Strömung gehört das ägyptische Element an, der Völkerströmung,
die auf dem südlichen Wege gezogen ist. Da haben wir eine
Epoche, wo zwei Völkerströmungen zusammenstoßen. Und wenn Sie
sich erinnern, daß die nördliche Strömung vorzugsweise den Blick nach
außen entwickelte, das Suchen nach jenen Wesenheiten, die hinter dem
Teppich der Sinnenwelt standen, und daß das ägyptische Volk diejenigen
Geister suchte, die man auf dem Weg nach innen findet, so werden
Sie begreifen, wie hier zwei Strömungen zusammenwirkten. Also da
stoßen der Weg nach außen bei den Chaldäern und der Weg nach innen
bei den Ägyptern zusammen. Das empfanden die Griechen auch in einer
ganz richtigen Weise, wenn sie die chaldäischen Götter verglichen mit
ihrem apollinischen Reiche. Sie suchten dasjenige, was ihnen von den
Chaldäern zukam, in ihren apollinischen Mysterien auf ihre Art. Wenn
sie aber von Osiris sprachen und von demjenigen, was dazu gehörte,
dann suchten sie das in entsprechender Weise bei sich in ihren dionysischen
Mysterien.|113|166f}}


{{GZ|[[Zarathustra]] sah überhaupt nicht zuerst
In der zurückgewiesenen und damit von den Cherubim unabhängig gewordenen Opfersubstanz der Throne konnten sich Wesen aus der [[Hierarchie]] der [[Angeloi]] verkörpern und hier ihre Selbstständigkeit entwickeln. Sie wurden dadurch zu [[Luzifer|luziferischen Wesenheiten]].  
die physische Sonne, sondern Zarathustra sah an der Stelle, wo wir
heute durch das gewöhnliche Bewußtsein die physische Sonne sehen,
einen großen umfassenden Weltengeist. Und dieser Weltengeist, der
übte auf eine spirituelle Art seinen Einfluß auf Zarathustra aus. Und
Zarathustra wußte dadurch, wie mit dem Schein, mit dem Glanz der
Sonne, mit den Strahlen der Sonne auf die Erde auch die göttlichgeistigen
Gnadenstrahlen kommen, welche in der Seele, in dem Geist
des Menschen entzünden den höheren Menschen, zu dem sich der gewöhnliche
Mensch hinaufringen soll. Und da man in jenen alten Zeiten
die Initiierten nicht mit äußeren Namen nannte, sondern mit denjenigen
Namen, die ihnen zukamen durch das, was sie wußten, so
wurde dieser große Eingeweihte von seinen Schülern genannt und so
nannte er sich: Zarathustra, Zoroaster, der strahlende Stern [...]


Und dann kam eine spätere Zeit, in der man nicht mehr so tief
<div style="margin-left:20px">
hineindringen konnte in die Weltengeheimnisse. Es war diejenige Zeit,
"„So ist mit dem Hinübergehen der Entwicklung von der Sonne zum Mond, mit dem Unsterblichwerden der Cherubim die Möglichkeit gegeben, daß andere Wesenheiten sich abtrennen in eigener Substantialität von der fortlaufenden Entwickelung der Cherubim, überhaupt von den unsterblichen Wesenheiten. Wir sehen also, indem wir jetzt den tieferen Grund des Zurückbleibens kennenlernen, daß eigentlich die Urschuld, wenn wir von einer solchen Urschuld sprechen wollen, an diesem Zurückbleiben gar nicht diejenigen haben, welche zurückgeblieben sind. Das ist das Wichtige, daß wir das auffassen. Hätten die Cherubim die Opfer angenommen, so hätten die luziferischen Wesenheiten nicht zurückbleiben können, denn sie hätten keine Gelegenheit gehabt, sich in dieser Substanz zu verkörpern." {{Lit|{{G|132|51}}}}
die ich in meiner «[[GA 13|Geheimwissenschaft]]» die chaldäisch-ägyptische
</div>
Menschheitskultur nannte. Auch da blickte man noch hinauf zur
Sonne, aber man sah jetzt die Sonne nicht mehr als die strahlende,
man sah das bloß Leuchtende, das bloß Glänzende. Und Ra, dessen
irdischer Repräsentant Osiris war, erschien als die eigentlich um die
Erde sich bewegende Sonne, die da glänzte. So waren gewisse Geheimnisse
dadurch verlorengegangen, daß man nicht mehr als Initiierter
der alten Zeit in vollständiger innerer Klarheit den strahlenden
Weltengott sehen konnte, sondern daß man jetzt nur dasjenige sehen
konnte, was mehr aus Urkräften heraus, aus astralischen Kräften
heraus von der Sonne kommt. Zarathustra sah in der Sonne noch ein
Wesen; er konnte zu jener Zeit noch in der Sonne ein Wesen sehen.
Die ägyptischen, die chaldäischen Initiierten, sie sahen in der Sonne
nur die Kräfte, welche als Lichtkräfte, welche als Bewegungskräfte
von der Sonne nach der Erde kamen. Sie sahen schon nurmehr etwas
niedrigeres als ein geistiges Wesen: sie sahen geistige Taten, aber nicht
ein geistiges Wesen. Und als denjenigen, der auf der Erde das repräsentiert,
was man von den Kräften der Sonne als Mensch in sich
trägt, bezeichneten diese alten ägyptischen Eingeweihten den Osiris.|211|180f}}


=== Zusammenhang mit dem vom Christus durchseelten nathanischen Jesus ===
Unser Erleben der Zeitlichkeit ist zurückzuführen auf den [[luzifer]]ischen Einfluss in der [[Sinneswelt]]:


{{Hauptartikel|Vorstufen zum Mysterium von Golgatha}}
<div style="margin-left:20px">
"Was dem Dasein zugrunde liegt - Augenblick
und Ewigkeit - , ist immer und überall. Die Frage kann nicht anders
gestellt sein als: Wie kommt es, daß die Ewigkeit einmal als Augenblick
erscheint, daß das Ewige einmal zeitlich erscheint, und daß ein
Wesen in der Welt die Gestalt des Zeitlichen annimmt? Das kommt
von nichts anderem als davon her, daß unser Sinnensein überall, wo
es auftritt, von luziferischen Wesenheiten zugleich durchsetzt ist.
Und soweit das luziferische Wesen hereinspielt, soweit wird die
Ewigkeit zur Zeitlichkeit gemacht. Sie müssen also sagen: Ein Wesen,
das irgendwo in der Zeit auftritt, ist soviel ein ewiges Wesen, als
es sich zu befreien vermag von dem luziferischen Dasein, und es ist
ebensoviel ein zeitliches Wesen, als es unterliegt dem luziferischen
Dasein [...] Der
Mensch ist ein Wesen, zu dessen ganzer Natur fortschreitende göttliche
Wesen und luziferische Wesen mitwirken müssen. Und insofern
fortschreitende göttliche Wesen in ihm sind, ringt sich ein Teil
seines Wesens so los von allem, was daran luziferisch ist, daß es der
Ewigkeit teilhaftig ist. Insofern die göttlichen Wesen wirken, hat
der Mensch Anteil an dem Ewigen; insofern die luziferische Welt in
ihm wirkt, gliedert sich an die Menschenwesenheit alles an, was mit
Vergänglichkeit und Zeitlichkeit verbunden ist.


Nicht das ganze [[Menschenwesen]] hatte in der [[Lemurische Zeit|lemurischen Zeit]] den [[Sündenfall]] und den damit verbundenen Sturz in die Erdentiefen mitgemacht, sondern ein Teil des göttlichen Menschenwesens, die [[Schwesterseele Adams]], war zurückbehalten worden in den [[Geistige Welt|geistigen Welten]] und lebte hier als ein [[erzengel]]artiges bzw. [[engel]]artiges Geistwesen, das aber enge Verbindung mit der irdischen Menschheit hielt. Erst viel später sollte sich dieses Wesen zum allerersten Mal auf Erden als der [[Nathanischer Jesus|nathanische Jesusknabe]] inkarnieren. Mit dieser Wesenheit verband sich der von der [[Sonnensphäre]] herabsteigende [[Christus]] dreimal, ehe er mit der [[Jordan-Taufe]] in die [[Leibeshüllen]] des [[Jesus von Nazareth]] einzog.
Also als ein Zusammenwirken verschiedenartiger Wesenheiten
 
erscheinen Ewigkeit und Zeitlichkeit. In den höheren Welten hat es
{{GZ|Die dritte nachatlantische Kulturperiode, die wir als die ägyptisch-chaldäische bezeichnen, sie entstand zu einem Teil dadurch,
auch keinen Sinn mehr, von solchen abstrakten Gegensätzen zu
daß sich in die Seelen hereinspiegelten, daß die Seelen innerlich
sprechen wie Ewigkeit und Zeitlichkeit; die hören auf, in den höheren
noch erlebten die Wirkungen, die dadurch entstanden waren, daß
Welten einen Sinn zu haben. Da muß man von Wesenheiten
der Sonnengeist durchzogen, durchseelt hatte das Wesen, das dann
sprechen. Deshalb spricht man von fortschreitenden göttlichen Wesenheiten
der nathanische Jesus geworden ist, während es seinen Rundgang
und von luziferischen Wesenheiten. Weil die in den höheren
durch die Planeten nahm. Dadurch entstand jene Wissenschaft von
Welten da sind, spiegelt sich ihr Verhältnis zueinander als der
den planetarischen Wirksamkeiten, die wir in der chaldäischen
Gegensatz von Ewigkeit und Zeitlichkeit." {{Lit|{{G|138|96}}}}
Astrologie vor uns haben, von der heute die Menschen nur mehr
</div>
wenige Begriffe haben. In der dritten nachatlantischen Kulturperiode,
also bei den ägyptisch-chaldäischen Völkern, entwickelte
sich jener Sternendienst, der ja äußerlich, exoterisch bekannt ist.|149|53f}}
 
=== Die Gemeinde von Pergamon in der Apokalypse des Johannes ===
 
In der [[Apokalypse des Johannes]] wird in dem Sendschreiben an die Gemeinde von [[Pergamon]] auf die ägyptisch-chaldäische Zeit hingewiesen.
 
{{GZ|Und in der dritten Epoche kommt der Mensch noch näher der
äußeren sinnlichen Wirklichkeit. Da ist sie ihm nicht mehr eine
bloß feindliche Macht, die er zu überwinden hat. Der Inder hat
hinaufgeschaut zu den Sternen und sich gesagt: Ach, alles was da
ist, was ich mit äußeren Augen sehen kann, ist doch nur Maja,
Täuschung. — Die chaldäischen Priester sahen den Lauf, die Stellungen
der Sterne und sagten sich: Indem ich die Stellungen der
Sterne sehe und ihren Lauf verfolge, wird mir das zu einer Schrift,
aus der ich den Willen der göttlich-geistigen Wesen erkenne. Ich
erkenne das, was die Götter wollen, in dem, was sie getan haben. -
Nicht mehr Maja war ihnen die physisch-sinnliche Welt, sondern
wie die Schrift des Menschen der Ausdruck seines Willens ist, so
war ihnen das, was in den Sternen am Himmel steht, was in den
Kräften der Natur lebt, eine Götterschrift. Und mit Liebe begannen
sie zu entziffern die Schrift der Natur. So entsteht jene wunderbare
Sternenkunde, die die Menschen heute kaum mehr kennen.
Denn was man heute als Astrologie kennt, ist durch ein Mißverstehen
der Tatsachen entstanden. Tiefe Weisheit in der Sternenschrift
ist es, was dem alten Chaldäerpriester als Astrologie geoffenbart
wurde, als die Geheimnisse dessen, was er mit Augen sah. Das
betrachtete er als Offenbarung eines Inneren, Durchgeistigten.
 
Und was wurde die Erde für den Ägypter? Wir brauchen nur
auf die Erfindung der Geometrie hinzudeuten, wo der Mensch
lernte die Erde einzuteilen nach den Gesetzen des Raumes, nach
den Regeln der Geometrie. Da wurden die Gesetze in der Maja
erforscht. In der uralt persischen Kultur hat man die Erde umgeackert,
jetzt lernte man sie einteilen nach den Gesetzen des Raumes.
Die Gesetze beginnt man zu erforschen und man tut noch
mehr. Man sagt sich: Nicht umsonst haben die Götter in den Sternen
uns eine Schrift hinterlassen, nicht umsonst haben die Götter uns
ihren Willen kundgegeben in den Naturgesetzen. Wenn der Mensch
durch sein eigenes Arbeiten das Heil bewirken will, dann muß er
in den Einrichtungen, die er hier macht, eine Nachbildung schaffen
dessen, was er aus den Sternen erforschen kann. — Oh, könnten
Sie zurücksehen in die Arbeitskammern der ägyptischen Eingeweihten!
Das war ein anderes Arbeiten als heute auf dem Gebiete der
Wissenschaft. Da waren die Eingeweihten die Wissenschafter. Sie
erforschten den Gang der Sterne und erkannten die Regelmäßigkeit
in dem Stand und Lauf der Sterne und in der Einwirkung ihrer
Stellungen auf das, was unten auf der Erde sich vollzog. Sie sagten
sich: Wenn diese oder jene Konstellation am Himmel ist, so muß
unten dieses oder jenes vor sich gehen im Staatsleben, und wenn
eine andere Konstellation kommt, muß auch etwas anderes geschehen.
Nach einem Jahrhundert werden gewisse Konstellationen
da sein, sagten sie, und dann muß ein dem Entsprechendes vor sich
gehen. — Und für Jahrtausende hinaus wurde vorausbestimmt, was
zu tun ist. So entstand das, was man als die Sibyllinischen Bücher
bezeichnet. Was darinnensteht, ist kein Wahn. Nach sorgfältigen
Beobachtungen haben die Eingeweihten niedergeschrieben, was für
Jahrtausende hinaus zu geschehen hat, und ihre Nachfolger wußten:
Das ist einzuhalten. Und sie taten nichts, was nicht in diesen
Büchern für die Jahrtausende hinaus nach dem Lauf der Sterne vorgezeichnet
war. Sagen wir, es habe sich darum gehandelt, irgendein
Gesetz zu machen. Da hat man nicht abgestimmt wie bei uns, da
holte man Rat bei den heiligen Büchern, in denen aufgeschrieben
war, was hier auf der Erde geschehen muß, damit es ein Spiegel
dessen sei, was in den Sternen geschrieben ist, und was in den
Büchern stand, das führte man aus. Der ägyptische Priester wußte,
als er diese Bücher schrieb: Meine Nachfolger werden ausführen,
was darinnensteht. — Von der Notwendigkeit der Gesetzmäßigkeit
waren sie überzeugt.|104|71ff}}
 
== Die ägyptisch-chaldäische Kultur als bewusste Wiederholung der lemurischen Zeit ==
 
{{GZ|In der nachatlantischen Entwickelung haben zunächst die Völker,
die vorzugsweise jenem menschlichen Entwickelungszustande angehörten,
den wir die ägyptisch-chaldäische Kultur nennen, die Aufgabe,
zu wiederholen, was in der alten lemurischen Zeit für die
Menschheit geschehen ist, aber das mit Bewußtsein zu durchdringen.
Ganz unbewußt lernt der Mensch ein aufrechtes Wesen zu sein in der
lemurischen Zeit, lernt er ein sprechendes Wesen zu sein in der atlantischen
Zeit. Ganz unbewußt nimmt er, weil seine Denkkraft noch
nicht erwacht war in dieser Zeit, den Christus-Impuls auf. Langsam
sollte er hingeführt werden in der nachatlantischen Zeit, zu verstehen,
was er in der Vorzeit unbewußt aufgenommen hatte. Was ihn aufrecht
hinausschauen ließ in kosmische Höhen, das war der Christus-Impuls.
Er erlebte dies unbewußt, wie er es erleben mußte in der lemurischen
Zeit. Dann sollten, noch nicht vollbewußt, aber doch wie in einer
Vorbereitung zum vollen Bewußtsein, die Völker Ägyptens hingeführt
werden, zu verehren dasjenige, was in der Aufrichtekraft des Menschen
lebt. Daß sie es verehren lernten, dafür sorgten die Eingeweihten,
welche die ägyptische Kultur zu beeinflussen hatten, dadurch, daß sie
die Menschen aufrichten ließen die Pyramiden, die von der Erde in
den Kosmos hinausragen. Jetzt noch haben wir zu bewundern, wie
durch das Hereinwirken der kosmischen Kräfte in die ganze Form und
Lage des Baues der Pyramiden diese Aufrichtekraft zum Ausdruck
gebracht wurde. Die Obelisken sollten hingestellt werden, damit der
Mensch anfängt einzudringen in dasjenige, was Aufrichtekraft ist. Die
wunderbaren Hieroglyphen in den Pyramiden und an den Obelisken,
die auf den Christus hindeuten sollten, erweckten die überirdischen
Kräfte aus der lemurischen Zeit. Aber selbst zu einem solchen dunkeln
Verständnis, wie die Ägypter kommen konnten bezüglich der Aufrichtekraft,
konnten sie nicht kommen bezüglich der Sprachkraft. Da
sollte erst ihr Gemüt die richtige Schulung für die Empfindung erlangen,
damit in späteren Zeiten man einsehen könne das Rätsel, wie
der Christus lebt in der Wortbegabung des Menschen. Das sollte aufgenommen
werden mit der heiligsten Scheu in der reifenden Menschenseele.
Dafür sorgten in wunderbarer Art die Hierophanten, die
Eingeweihten der ägyptischen Kultur, indem sie hinstellten die rätselhafte
Sphinx mit ihrer stummen, höchstens für die damalige menschliche
Erhebung unter dem Einflüsse des Kosmos tönenden, ehernen
Gestalt. Im Anblicke der stummen, nur vom Kosmos herein unter
gewissen Voraussetzungen und Beziehungen durch die aufgehende
Sonne tönend werdenden Sphinx, bildete sich heraus jene heilige
Scheu der Seele, durch welche die Seele vorbereitet wurde zu verstehen
die Sprache, die gesprochen werden mußte in der Zeit, als zu
höherem Bewußtsein gebracht werden sollte, wie der Christus-Impuls
nach und nach in die irdische Menschheitsentwickelung hereinkommt.
Was die Sphingen noch nicht sagen konnten, wozu sie aber vorbereiteten,
das sollte der Menschheit gesagt werden. In der Bildung der
Wortbewegung liegt der Christus-Impuls. Dies wurde der Menschheit
gesagt in den Worten:
 
<center><table><tr><td>
<poem>
Im Urbeginne war das Wort,
Und das Wort war bei Gott,
Und ein Gott war das Wort.
Dieses war im Urbeginne bei Gott.
Dort war es, wo alles entstanden ist,
Und nichts ist entstanden
Außer durch das Wort.
Im Worte war das Leben,
Und das Leben war
Das Licht der Menschen.
</poem>
</td></tr></table></center>|152|110f}}
 
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Altes Ägypten}}


== Literatur ==
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Die Evolution vom Gesichtspunkte des Wahrhaftigen'', [[GA 132]] (1999), ISBN 3-7274-1320-4 {{Vorträge|132}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Geheimwissenschaft im Umriß'', [[GA 13]] (1989), ISBN 3-7274-0130-3 {{Schriften|013}}
#Rudolf Steiner: ''Von der Initiation. Von Ewigkeit und Augenblick. Von Geisteslicht und Lebensdunkel.'', [[GA 138]] (1986)
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Der Orient im Lichte des Okzidents'', [[GA 113]] (1982), ISBN 3-7274-1130-9 {{Vorträge|113}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vorstufen zum Mysterium von Golgatha '', [[GA 152]] (1990), ISBN 3-7274-1520-7 {{Vorträge|152}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vorstufen zum Mysterium von Golgatha '', [[GA 152]] (1990), ISBN 3-7274-1520-7 {{Vorträge|152}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Sonnenmysterium und das Mysterium von Tod und Auferstehung'', [[GA 211]] (1986), ISBN 3-7274-2110-X {{Vorträge|211}}


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
[[Kategorie:Grundbegriffe]]
 
{{Audioartikel|Aegypten-Chaldaea.ogg}}
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
[[Kategorie:Menschheitsentwicklung|A]]
[[Kategorie:Kulturepochen|A]]
[[Kategorie:Kulturgeschichte|A]]

Version vom 8. Juli 2016, 14:26 Uhr

Ouroboros aus einem alchemistischen Manuskript

Die Ewigkeit (von ahd. ēwe „Lebenszeit“; abgeleitet von der indogerm. Wurzel *əiw- „Lebenszeit, Ewigkeit“) oder Äternität (lat. aeternitas) als Region der Dauer ist jenes Reich des Geistes, in dem das Phänomen der linear von der Vergangenheit in die Zukunft voranschreitende Zeit keine Rolle mehr spielt. An die Stelle des linearen Zeiterlebens, wie wir es aus dem irdischen Dasein kennen, tritt ein zyklisch in sich selbst zurücklaufendes Erleben, wie es etwa das Bild der Ouroboros-Schlange anzeigt. Es wäre derart falsch, sich die Ewigkeit als unendlichen linearen Zeitlauf ohne Anfang und Ende vorzustellen, obwohl diese Fehldeutung oftmals gemacht wurde. Die sich in den Schwanz beißende Schlange weist vielmehr darauf hin, dass dem Ende ein neuer Anfang in ständiger Wiederholung entspricht, dass der Abschluss eines Weges oder Prozesses einen Neubeginn bedeutet. Zusammen mit der Symbolik, die dem Bild der sich ständig häutenden und dadurch verjüngenden Schlange ohnehin zukommt, stellt der Zirkelschluss des Tieres eine aussagekräftige Metapher einer zyklischen Wiederholung dar – etwa des Kreislaufes der Zeiten, der Weltuntergänge und Neuschöpfungen, des Sterbens und der Neugeburt, im weiteren Sinn aber auch, wie schon der einfache Kreis, der Ewigkeit selbst.

"Man erlebt nicht ein Vorher und Nachher, sondern man kann es nicht anders bezeichnen als eine Kreislaufbewegung, bei welcher Anfang, Mitte und Ende eigentlich nicht anders gebraucht werden können, als wenn man sie zusammen gebraucht. Wie beim Kreise, wenn er fertig gezogen ist, von jedem Punkte gesagt werden muß, da fängt er an, und - wenn man herumgegangen ist - da hört er wieder auf - aber von jedem Punkte kann man das sagen - , so ist es bei diesem Erleben. Man hat nicht das Gefühl, daß man eine Zeit durchlebt, sondern eine Kreislaufbewegung durchmacht, einen Zyklus beschreibt - und verliert bei diesem Erleben vollständig das Gefühl für die Zeit, die man gewöhnlich im Sinnensein hat. Man hat nur das Gefühl: Du bist in der Welt, und die Welt hat zu ihrem Grundcharakter das Zyklische, das Kreishafte. Und ein Wesen, welches nie die Erde betreten haben würde, welches nie im Sinnensein gewesen wäre, sondern nur in dieser Welt immer gelebt hätte, würde nie auf den Gedanken kommen, die Welt habe einmal einen Anfang genommen und könne gegen ein Ende zulaufen, sondern es würde sich ihm immer nur eine in sich geschlossene Kreis weit darstellen. Ein solches Wesen hätte gar keine Veranlassung zu sagen, es erstrebe die Ewigkeit, aus dem einfachen Grunde, weil überall alles ewig ist, weil nirgends etwas ist, über das man hinaussehen könnte als über etwas Zeitliches in etwas Ewiges hinein." (Lit.: GA 138, S. 92ff)

Es ist nicht so, dass es in der Region der Dauer keine Bewegung gäbe. Das Wesen des Geistes, der der Ewigkeit angehört, ist rastlose unaufhörliche Bewegung, die aber zugleich als absolute Ruhe empfunden wird, solange alle Wesen diese Bewegung gleichmaßen mitmachen. Erst wo Bewegungsunterschiede entstehen, weil nicht mehr alle Wesen dieses rastlose Tempo mitmachen können, wird die Bewegung auch als solche empfunden - und damit tritt die Zeit in Erscheinung.

Auf dem alten Saturn trat die wesenhafte Zeit als die Gemeinschaft der Archai in Erscheinung, indem die Throne ihre Willenssubstanz als Wärme den Cherubim hinopferten und dadurch die Evolution unseres ganzen Planetensystems in Gang brachten. Dadurch waren aber die Cherubim selbst in den Bereich der Zeitlichkeit eingetreten. Beim Übergang von der alten Sonne zum alten Mond entwickelte jedoch ein Teil der Cherubim die geistige Tugend der schöpferischen Resignation und verzichtete darauf, das Willensopfer der Throne anzunehmen. Dadurch hoben sie sich aus dem Bereich der Zeitlichkeit heraus und traten in die Ewigkeit ein.

"Diejenigen Cherubim nun, welche verzichtet haben auf das Opfer, auf das, was gleichsam im Opferrauch liegt, sie haben darauf verzichtet aus dem Grunde, weil sie sich damit den Eigenschaften dieses Opferrauches entziehen. Und zu diesen Eigenschaften gehört vor allem die Zeit und damit Entstehen und Vergehen. In dem ganzen Verzicht der Cherubim auf das Opfer liegt daher ein den Zeitverhältnissen Entwachsen der Cherubim. Sie gehen über die Zeit hinaus, entziehen sich dem Unterworfensein unter die Zeit. Damit trennen sich gleichsam die Verhältnisse während der alten Sonnenentwickelung so, daß gewisse Verhältnisse, die in der geraden Linie vom Saturn aus weiter fortgehen, als Opferung und schenkende Tugend der Zeit unterworfen bleiben, während die anderen Verhältnisse, die von den Cherubim dadurch eingeleitet wurden, daß diese Cherubim auf das Opfer verzichteten, sich der Zeit entreißen und damit sich die Ewigkeit, die Dauer, das Nicht-unterworfensein dem Entstehen und Vergehen einverleiben. Das ist etwas höchst Merkwürdiges: wir kommen da während der alten Sonnenentwickelung zu einer Trennung in Zeit und Ewigkeit. Es ist durch die Resignation der Cherubim während der Sonnenentwickelung die Ewigkeit errungen worden als eine Eigenschaft gewisser Verhältnisse, die während der Sonnenentwickelung eintraten." (Lit.: GA 132, S. 49)

In der zurückgewiesenen und damit von den Cherubim unabhängig gewordenen Opfersubstanz der Throne konnten sich Wesen aus der Hierarchie der Angeloi verkörpern und hier ihre Selbstständigkeit entwickeln. Sie wurden dadurch zu luziferischen Wesenheiten.

"„So ist mit dem Hinübergehen der Entwicklung von der Sonne zum Mond, mit dem Unsterblichwerden der Cherubim die Möglichkeit gegeben, daß andere Wesenheiten sich abtrennen in eigener Substantialität von der fortlaufenden Entwickelung der Cherubim, überhaupt von den unsterblichen Wesenheiten. Wir sehen also, indem wir jetzt den tieferen Grund des Zurückbleibens kennenlernen, daß eigentlich die Urschuld, wenn wir von einer solchen Urschuld sprechen wollen, an diesem Zurückbleiben gar nicht diejenigen haben, welche zurückgeblieben sind. Das ist das Wichtige, daß wir das auffassen. Hätten die Cherubim die Opfer angenommen, so hätten die luziferischen Wesenheiten nicht zurückbleiben können, denn sie hätten keine Gelegenheit gehabt, sich in dieser Substanz zu verkörpern." (Lit.: GA 132, S. 51)

Unser Erleben der Zeitlichkeit ist zurückzuführen auf den luziferischen Einfluss in der Sinneswelt:

"Was dem Dasein zugrunde liegt - Augenblick und Ewigkeit - , ist immer und überall. Die Frage kann nicht anders gestellt sein als: Wie kommt es, daß die Ewigkeit einmal als Augenblick erscheint, daß das Ewige einmal zeitlich erscheint, und daß ein Wesen in der Welt die Gestalt des Zeitlichen annimmt? Das kommt von nichts anderem als davon her, daß unser Sinnensein überall, wo es auftritt, von luziferischen Wesenheiten zugleich durchsetzt ist. Und soweit das luziferische Wesen hereinspielt, soweit wird die Ewigkeit zur Zeitlichkeit gemacht. Sie müssen also sagen: Ein Wesen, das irgendwo in der Zeit auftritt, ist soviel ein ewiges Wesen, als es sich zu befreien vermag von dem luziferischen Dasein, und es ist ebensoviel ein zeitliches Wesen, als es unterliegt dem luziferischen Dasein [...] Der Mensch ist ein Wesen, zu dessen ganzer Natur fortschreitende göttliche Wesen und luziferische Wesen mitwirken müssen. Und insofern fortschreitende göttliche Wesen in ihm sind, ringt sich ein Teil seines Wesens so los von allem, was daran luziferisch ist, daß es der Ewigkeit teilhaftig ist. Insofern die göttlichen Wesen wirken, hat der Mensch Anteil an dem Ewigen; insofern die luziferische Welt in ihm wirkt, gliedert sich an die Menschenwesenheit alles an, was mit Vergänglichkeit und Zeitlichkeit verbunden ist.

Also als ein Zusammenwirken verschiedenartiger Wesenheiten erscheinen Ewigkeit und Zeitlichkeit. In den höheren Welten hat es auch keinen Sinn mehr, von solchen abstrakten Gegensätzen zu sprechen wie Ewigkeit und Zeitlichkeit; die hören auf, in den höheren Welten einen Sinn zu haben. Da muß man von Wesenheiten sprechen. Deshalb spricht man von fortschreitenden göttlichen Wesenheiten und von luziferischen Wesenheiten. Weil die in den höheren Welten da sind, spiegelt sich ihr Verhältnis zueinander als der Gegensatz von Ewigkeit und Zeitlichkeit." (Lit.: GA 138, S. 96)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Die Evolution vom Gesichtspunkte des Wahrhaftigen, GA 132 (1999), ISBN 3-7274-1320-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Von der Initiation. Von Ewigkeit und Augenblick. Von Geisteslicht und Lebensdunkel., GA 138 (1986)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
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Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.