Seligpreisungen: Unterschied zwischen den Versionen

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Der [[Christus]] Jesus deutet mit seinen '''Seligpreisungen''' auf eine grundlegende Veränderung in der Welt durch das [[Mysterium von Golgatha]] hin, durch das sich der Christus durch seinen [[Tod]] mit der [[Erde]] verbunden hat. Es ist hierbei wichtig zu beachten, dass der Christus den Tod vorher nicht kannte, da er ein rein geistiges Wesen war und man den Tod nur auf der Erde oder auf Welten, die auf einer vergleichbaren Entwicklungsstufe stehen, erleben kann. Und durch den Tod auf der Erde konnte der Christus sich mit dieser verbinden. Jeder Teil der Seligpreisungen deutet auf eine Veränderung eines [[Wesensglieder|Wesensgliedes]] des [[Mensch|Menschen]] hin. Die [[Bergpredigt]] richtete der Christus nur an seine Jünger:
Der [[Christus]] Jesus deutet mit seinen '''Seligpreisungen''' auf eine grundlegende Veränderung in der Welt durch das [[Mysterium von Golgatha]] hin, durch das sich der Christus durch seinen [[Tod]] mit der [[Erde]] verbunden hat. Es ist hierbei wichtig zu beachten, dass der Christus den Tod vorher nicht kannte, da er ein rein geistiges Wesen war und man den Tod nur auf der Erde oder auf Welten, die auf einer vergleichbaren Entwicklungsstufe stehen, erleben kann. Und durch den Tod auf der Erde konnte der Christus sich mit dieser verbinden. Jeder Teil der Seligpreisungen deutet auf eine Veränderung eines [[Wesensglieder|Wesensgliedes]] des [[Mensch|Menschen]] hin. Die [[Bergpredigt]] richtete der Christus nur an seine Jünger:


<div style="margin-left:20px">"Christus Jesus gab selbst die eindringlichste Lehre von der Erfül-lung der Zeiten in dem, was wir die Bergpredigt nennen. Sie war durchaus keine Volkspredigt, denn es heißt: «Da Christus das Volk sah, ging er hinweg und offenbarte sich seinen Jüngern.»" {{Lit.: GA 118}}</div>
<div style="margin-left:20px">"Christus Jesus gab selbst die eindringlichste Lehre von der Erfüllung der Zeiten in dem, was wir die Bergpredigt nennen. Sie war durchaus keine Volkspredigt, denn es heißt: «Da Christus das Volk sah, ging er hinweg und offenbarte sich seinen Jüngern.»" {{Lit.: GA 118}}</div>


[[Fra Angelico]] muss das, insofern er seine Freskomalerei "Die Bergpredigt" selbst entworfen hat, bereits gewusst haben, wie man deutlich an dieser Malerei erkennen kann.
[[Fra Angelico]] muss das, insofern er seine Freskomalerei "Die Bergpredigt" selbst entworfen hat, bereits gewusst haben, was man deutlich an dieser Malerei erkennen kann.





Version vom 20. November 2010, 14:04 Uhr

Der Christus Jesus deutet mit seinen Seligpreisungen auf eine grundlegende Veränderung in der Welt durch das Mysterium von Golgatha hin, durch das sich der Christus durch seinen Tod mit der Erde verbunden hat. Es ist hierbei wichtig zu beachten, dass der Christus den Tod vorher nicht kannte, da er ein rein geistiges Wesen war und man den Tod nur auf der Erde oder auf Welten, die auf einer vergleichbaren Entwicklungsstufe stehen, erleben kann. Und durch den Tod auf der Erde konnte der Christus sich mit dieser verbinden. Jeder Teil der Seligpreisungen deutet auf eine Veränderung eines Wesensgliedes des Menschen hin. Die Bergpredigt richtete der Christus nur an seine Jünger:

"Christus Jesus gab selbst die eindringlichste Lehre von der Erfüllung der Zeiten in dem, was wir die Bergpredigt nennen. Sie war durchaus keine Volkspredigt, denn es heißt: «Da Christus das Volk sah, ging er hinweg und offenbarte sich seinen Jüngern.»" Vorlage:Lit.: GA 118

Fra Angelico muss das, insofern er seine Freskomalerei "Die Bergpredigt" selbst entworfen hat, bereits gewusst haben, was man deutlich an dieser Malerei erkennen kann.


Selig sind die, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. (Vers 3 wörtlich: Selig die Armen im Geist) (Mt 5,3)

Gerade dieser Satz wird häufig falsch verstanden, was man auch gut an der hier verwendeten Einheitsübersetzung erkennen kann. Steiner sagt folgendes dazu:

"Früher konnte nur derjenige zur geistigen Welt aufsteigen, der angefüllt war mit den Strö-mungen dieser geistigen Welt; nur dieser konnte seliggepriesen werden als ein Reicher des Geistes. Das war der Hellseher im alten Sinne, und der gehörte zu den seltensten Persönlichkeiten. Die meisten waren Bettler geworden im Geiste. Jetzt aber konn-ten diejenigen das Reich der Himmel finden, die es in ihrem Ich suchten." Vorlage:Lit.: GA 118


Selig sind die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. (Mt 5,4)

Damit ist folgendes gemeint:

"Sodann sagte er vom Ätherleib: Früher konnten die Menschen vom leiblichen und seelischen Leid geheilt werden durch Hinaufsteigen in die geistige Welt mittels der Ekstase. Wenn sie nun gotterfüllt, gottinnig werden, dann können, die da Leid tragen, geheilt, getröstet werden und können in sich selber den Grund, den Trost finden." Vorlage:Lit.: GA 118


Selig sind die, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. (Mt 5,5)

Mit diesen Worten bezieht sich Christus auf den Astralleib:

"Weiter sagte er vom Astralleib: Früher mussten diejenigen, die wilde, stürmische Leidenschaften und Impulse im Astralleib hegten, dadurch besänftigt werden, dass ihnen Gleichmut, Gelassenheit und Läuterung zuströmte von den geistig-göttlichen Wesenheiten. - Jetzt aber sollten die Menschen durch die Kraft ihres eigenen Ich unter der Einwirkung Christi die Kraft finden, ihren Astralleib zu läutern. Die Stätte, wo der Astralleib sich läutern kann, ist jetzt die Erde ge-worden. Daher musste dieser Einschlag für den Astralleib so dargestellt werden, dass gesagt wurde: Selig und gotterfüllt im Astralleib können nur diejenigen sein, die sich das Gleichnis, Gleichmaß erwerben, und ihnen wird als Los, als Lohn aller Trost und alles Gute auf der Erde zufallen." Vorlage:Lit.: GA 118


Selig sind die, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. (Mt 5,6)

Jetzt spricht der Christus von der Empfindungsseele.

"Auf die Empfindungsseele bezieht sich die vierte Seligpreisung. Wer sich in seiner Empfindungsseele recht läutern und eine höhere Entwi-ckelung durchmachen will, der wird in seinem Ich einen Ein-schlag des Christus bekommen; er wird einen Durst im Herzen nach Gerechtigkeit verspüren, gottinnig werden und sein Ich wird in sich selber gesättigt sein." Vorlage:Lit.: GA 118


Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. (Mt 5,7)


"Das nächste Glied ist die Verstandes- oder Gemütsseele. Das Ich schlummert dumpf in der Empfindungsseele und erwacht erst in der Verstandes- oder Gemütsseele. Wenn wir mit unserem Ich in der Empfindungsseele schlummern, dann können wir nicht in allen Menschen das finden, was sie erst zu wirklichen Menschen macht: das Ich. Bevor der Mensch das Ich in sich entwickelt hat, muss er seine Empfindungsseele in höhere Welten hinaufwachsen lassen, um dort etwas wahrnehmen zu können. Wenn er aber in der Verstandes- oder Gemütsseele sich entwickelt, kann er den Menschen neben sich wahrnehmen. Bei allen bisher genannten Gliedern müssen wir uns an das erinnern, was in früheren Rei-chen gegeben war. Erst in der Verstandes- oder Gemütsseele kann sich die Seele mit dem erfüllen, was von Mensch zu Mensch strömt. Es wird in dem Satzgefüge der fünften Selig-preisung etwas Besonderes eintreten müssen; es muss Subjekt und Prädikat gleich sein, weil hingedeutet werden soll auf das, was das Ich in sich entwickelt. Dieser fünfte Satz sagt: «Wer Mitleid und Barmherzigkeit entwickelt, der wird Barmherzig-keit wiederfinden.» Das ist eine Kreuzprobe, die wir hier bei ei-nem okkulten Dokument machen. Christus hat in bezug auf die einzelnen Glieder der menschlichen Natur alles verheißen, alles stimmt." Vorlage:Lit.: GA 118


Selig sind die, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. (Mt 5,8)


"Auf die Bewusstseinsseele bezieht sich der nächste Satz der Seligpreisungen. Durch sie kommt das Ich als reines Ich derart zur Entwickelung, dass es den Gott in sich aufnehmen kann. Wenn also der Mensch so weit heraufdringen kann, dann kann er den Tropfen des Göttlichen, sein Ich in sich wahrnehmen. Er kann durch seine gereinigte Bewusstseinsseele Gott schauen. Dieser sechste Satz der Seligpreisungen muss sich also auf das Gott-schauen beziehen. Der äußere physische Ausdruck für das Ich und die Bewusstseinsseele ist das physische Blut, und worin sich dieses besonders zum Ausdruck bringt, das ist das menschliche Herz als Ausdruck des gereinigten Ich. Christus sprach daher: «Selig werden die sein, die reinen Herzens sind, denn sie wer-den Gott schauen.» Damit ist geradezu bis in diese Intimität herein angedeutet, dass unser Herz, der Ausdruck des Ich, des Göttlichen im Menschen ist." Vorlage:Lit.: GA 118


Selig sind die, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. (Mt 5,9)


"Der gegenwärtige Mensch kann wohl die drei Seelenglieder ausbilden, aber in ferner Zukunft erst die höheren Glieder: Geistselbst, Lebensgeist und Geistesmensch. Diese können im Menschen noch nicht in sich selber leben, er muss dazu aufschauen zu höheren Wesen. Sein Geistselbst ist noch nicht in ihm; es ergießt sich erst später über ihn. Er ist noch nicht genügend entwickelt, um das Geist-selbst völlig in sich aufzunehmen, er steht in dieser Beziehung erst im Anfang der Entwickelung, ist nur gleichsam ein Gefäß, um es allmählich in sich aufzunehmen. Das deutet auch der sie-bente Satz der Seligpreisung an. Das Geistselbst kann ihn zu-nächst nur durchwärmen, durchweben. Allein die Tat Christi bringt es auf die Erde herunter als die Kraft der Liebe und Har-monie. Daher sagt Christus: Selig sind die, welche das Geist-selbst als erstes geistiges Glied zu sich herunterholen, denn sie werden Gottes Kinder werden. - Das weist die Menschen hinauf in die höheren Welten." Vorlage:Lit.: GA 118


Selig sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. (Mt 5,10)


"Fernerhin wird Bezug genommen auf dasjenige, was für die Zukunft herbeigeführt werden soll, was aber von der Gegenwart mehr und mehr angefochten und mit allen Kräften und Mächten verfolgt wird. Es ist angedeutet in dem achten Satz der Seligpreisungen: Gotterfüllt oder selig sind diejenigen, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden, denn sie werden erfüllt sein in ihrem Selbst von den Reichen des Himmels, vom Lebensgeist, von Buddhi." Vorlage:Lit.: GA 118


Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. (Mt 5,11)


"Im Anschlusse daran finden wir noch Hinweise auf die besondere Mission des Christus selber, auch in dem Sinne, dass die intimen Schüler des Christus selig sein können, wenn sie um seinetwillen Verfolgung leiden müssen: eine leise Andeutung auf das Atma, das erst in ferner Zukunft uns zuteil werden wird, ist damit verbunden." Vorlage:Lit.: GA 118


Literatur

  1. Rudolf Steiner: Das Ereignis der Christus-Erscheinung in der ätherischen Welt, GA 118 (2002)
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. GA 118: 9. Vortrag: Die Bergpredigt. Das Land Schamballa