Weltentwicklungsstufen

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Jede Entwicklung verläuft in drei grundlegenden Prinzipien, nach denen sich stufenweise die aus aus dem schöpferischen geistigen Quell entspringende Schöpfung bis zur äußeren materiellen Erscheinung verdichtet - und danach schrittweise wieder vergeistigt. Diese drei Prinzipien sind: Bewusstsein, Leben und Form (Sein), in der christlichen Esoterik (Lit.: GA 93a, S 197) in dieser Abfolge bezeichnet als Macht (Kraft), Reich (Weisheit) und Herrlichkeit (Gloria) - entsprechend den Schlussworten des Vaterunser: "Denn Dein ist das Reich, die Macht und die Herrlichkeit" [Mt 6,13].

Im Zuge der Entwicklung unseres Planetensystems werden sieben Bewusstseinszustände durchgemacht, die sich in sieben Lebenszustände untergliedern, von denen jeder wieder sieben Formzustände durchläuft. Die Bewusstseinszustände werden auch als Planeten oder Planetenzustände bezeichnet, weil jeder Bewusstseinszustand in einem ganz spezifisch gestalteten, sich in der räumlichen Welt offenbarenden planetarischen Dasein erworben wird. Diese räumliche Erscheinung des planetarischen Zustandes wird in Anlehnung an die orientalische Terminologie als Manvantara bezeichnet. Nachdem der entsprechende Bewusstseinszustand erreicht ist, löst sich das planetarische Dasein wieder auf, verschwindet aus der räumlichen Welt und geht für eine gewisse Zeit in einen rein geistigen Zustand über, der, wieder in Anlehnung an die orientalische Terminologie, auch als Pralaya bezeichnet wird.

Die Trinität leitet die gesamte Entwicklung, und zwar so, dass der erste Logos oder Vatergott den Übergang von einem Planetenzustand zum nächsten bewirkt, der zweite Logos, der Sohn, den Übergang von einem Lebenszustand zum nächsten, und der Heilige Geist, der dritte Logos, von einem Formzustand zum folgenden hinüberführt. (Lit.: GA 94, S 97)

Jedes sich entwickelnde Wesen durchläuft diese Stadien viele Male während seiner Evolution und zeigt die Spuren dieses sich rhythmisch wiederholenden Prozesses in seinem Wesen. Als Folge dieser Entwicklung gliedert sich etwa das Menschenwesen in Leib, Seele und Geist.


7 Bewusstseinszustände (Planeten):

  1. Trancebewusstsein, Allbewusstsein (Alter Saturn)
  2. Tiefschlafbewusstsein, traumloses Bewusstsein (Alte Sonne)
  3. Bilderbewusstsein, Traumbewusstsein (Alter Mond)
  4. Wachbewusstsein, Gegenstandsbewusstsein (Erde = Mars + Merkur)
  5. Psychisches Bewusstsein, bewusstes Bilderbewusstsein (Neuer Jupiter)
  6. Überpsychisches Bewusstsein, bewusstes Schlafbewusstsein (Neue Venus)
  7. Spirituelles Bewusstsein, bewusstes Allbewusstsein (Vulkan)

Nach jeder planetaren Entwicklungsstufe tritt ein Ruhezustand (Pralaya) ein, bei dem sich die gesamte äußere Schöpfung in ein rein geistiges Dasein zurückzieht (siehe -> Planetarische Weltentwicklungsstufen). Danach beginnt allmählich ein neuer offenbarer Zustand (Manvantara).

Jeder Bewusstseinszustand gliedert sich weiter in:

7 Lebenszustände (Runden, Reiche, Elementarreiche):

  1. Erstes Elementarreich
  2. Zweites Elementarreich
  3. Drittes Elementarreich
  4. Mineralreich
  5. Pflanzenreich
  6. Tierreich
  7. Menschenreich

Nach jeder Lebensstufe tritt ein kleines Pralaya ein. Jeder Lebenszustand untergliedert sich weiter in:

7 Formzustände (Globen):

  1. Arupa
  2. Rupa
  3. Astral
  4. Physisch
  5. Plastisch
  6. Intellektuell
  7. Archetypisch

Jeder Formzustand durchläuft nochmals 7 x 7 Entwicklungszustände, nämlich:

7 Wurzelrassen (Hauptrassen*, Zeitalter, Epochen)

Die Erde befindet sich derzeit im physischen Formzustand des mineralischen Lebenszustandes. Dieser Formzustand gliedert sich in folgende Zeitalter:

  1. Polarische Epoche
  2. Hyperboräische Epoche
  3. Lemurische Epoche (Lemuria)
  4. Atlantische Epoche (Atlantis)
  5. Nachatlantische Epoche (in dieser befinden wir uns gegenwärtig)
  6. Nachatlantische Epoche
  7. Nachatlantische Epoche

Jede dieser Epochen oder Wurzelrassen durchläuft wiederum 7 kleinere Epochen, die jeweils etwa solange dauern, als die Sonne im Zuge des großen Platonischen Weltenjahres braucht, um in rückläufiger Bewegung ein Tierkreiszeichen zu durchlaufen, also ca. 2160 Jahre.

Unser gegenwärtiges 5. Nachatlantisches Zeitalter gliedert sich weiter in:

7 Kulturepochen (Kulturen, Unterrassen(Anm.: 1)):

  1. Urindische Kultur (7227 - 5067 v. Chr.)
  2. Urpersische Kultur (5067 - 2907 v. Chr.)
  3. Ägyptisch-Chaldäische Kultur (2907 - 747 v. Chr.)
  4. Griechisch-Lateinische Kultur (747 v.Chr. - 1413 n. Chr.)
  5. Germanisch-Angelsächsische Kulturepoche (1413 - 3573 n. Chr., unsere gegenwärtige Epoche)
  6. Slawische Kulturepoche (3573 - 5733 n. Chr.)
  7. Amerikanische Kulturepoche (5733 - 7893 n. Chr.)

Insgesamt durchläuft unser Planetensystem also 7*7*7*7*7 = 16807 Entwicklungsphasen.

Man würde fehlgehen, wollte man dieses Schema so auffassen, dass damit nur eine chronologische Abfolge kosmischer Entwicklungsstadien angedeutet wird. Um an die damit verbundene konkrete geistige Wirklichkeit heranzukommen, muss man sich bewusst sein, dass mit diesem Evolutionsprozess eine Fülle geistiger Wesenheiten verbunden sind, die in ihm schaffend tätig sind. Wirklich aus geistiger Sicht sind überhaupt nur geistige Wesenheiten und ihre Taten - alles andere sind Abstraktionen. So mussten beispielsweise bestimmte geistige Wesenheiten, die Rudolf Steiner verschiedentlich sehr genau beschrieben hat (Lit.: GA 11, GA 13), auf dem alten Saturn tätig sein, damit der Mensch das Trancebewusstsein entfalten konnte. Die Tätigkeit dieser Wesen hat sich aber damit keinesfalls erschöpft, sie wirken auch in späteren Zeiten, auch heute noch, in modifizierter Weise mit, die Entwicklung voranzutreiben. Und sie arbeiten daran, das Trancebewusstsein weiterzuentwickeln und dem gegenwärtigen Entwicklungsstand anzupassen. Man hat es hier also nicht mit etwas zu tun, was bloss einer fernen Vergangenheit angehörte und heute unbedeutend geworden wäre. Heute steht zwar für uns die Entwicklung des Ich-Bewusstseins im Mittelpunkt. Aber für unseren physischen Leib ist zugleich auch heute noch das Trancebewusstsein von überragender Bedeutung. Er könnte ohne dieses nicht existieren - und damit würde uns die notwendige physische Basis für unser gegenwärtiges Ich-Bewusstsein fehlen. Dieses hängt nämlich gerade besonders eng mit dem physischen Leib zusammen!

Man sieht, dass alte Entwicklungsstadien in abgewandelter Form stets neben den neuen bestehen bleiben müssen. Und umgekehrt werfen künftige Stadien, vermittelt durch die schaffenden Wesenheiten, die mit ihnen verbunden sind, bereits jetzt ihr Licht voraus. Man muss also stets alle Stufen, die im obigen Schema aufgereiht sind, nicht nur in ihrem zeitlichen Nacheinander betrachten, sondern auch in ihrem gleichzeitigen Nebeneinander.

Anmerkungen

  1. Rudolf Steiner hat wiederholt darauf hingewiesen, dass der Begriff «Rasse» in der nachatlantischen Zeit eigentlich nicht mehr berechtigt ist, da nun nicht mehr die körperliche, sondern die seelisch-geistige Entwicklung in den Vordergrund rückt. Die Gliederung der Menschheit in Rassen wird allmählich völlig überwunden werden. Die Begriffe «Wurzelrasse» und «Unterrasse» entstammen noch der damals gebräuchlichen Terminologie der Theosophischen Gesellschaft und wurden später von Rudolf Steiner kaum mehr verwendet:

"Die Menschheit mischt sich, um sich von geistigen Gesichtspunkten aus zu gruppieren. Es war eine Ungezogenheit, in der Theosophie von den Rassen so zu sprechen, als ob sie immer bleiben würden. Der Begriff der Rasse verliert schon für die nächste Zukunft, womit allerdings Tausende von Jahren gemeint sind, seinen Sinn. Das ewige Reden, daß immer in der Welt sich sieben und sieben Rassen entwickelt hätten, das ist die spekulative Ausdehnung eines Begriffes, der nur für unser Zeitalter nach rückwärts und vorwärts gilt; von der Sehergabe, vom Okkultismus ist das nie gesagt worden. Wie alles entsteht, so sind auch die Rassen entstanden, und wie alles wieder vergeht, werden auch die Rassen wieder vergehen, und jene, die immer nur von Rassen gesprochen haben, die werden sich daran gewöhnen müssen, ihre Begriffe flüssig zu machen. Das ist nur eine Bequemlichkeit! Wenn man ein wenig nur in die Zukunft blickt, gelten schon die Begriffe nicht mehr, die man in der Vergangenheit und Gegenwart angewendet hat." (Lit.: GA 99, 13.Vortrag)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Aus der Akasha-Chronik, GA 11 (1904-1908), Kapitel Das Leben des Saturn
  2. Rudolf Steiner: Die Geheimwissenschaft im Umriß, GA 13 (1909), Kapitel Die Weltentwicklung und der Mensch
  3. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1976), S 197, XXV, Berlin, 27. Oktober 1905
  4. Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (1979), Paris, 10. Juni 1906
  5. Rudolf Steiner: Die Theosophie des Rosenkreuzers, GA 99, Dreizehnter Vortrag, München, 5. Juni 1907
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

  1. GA 13: Die Geheimwissenschaft im Umriss (1910) - Der gesamte Text als PDF-Dokument.
  2. GA 11: Aus der Akasha-Chronik (1904/05) - Der gesamte Text als PDF-Dokument.