Himmel und Zimzum: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Himmel''' bezeichnet man
'''Zimzum''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] צמצום ''ṣimṣūm'', wörtlich ''Zusammenziehung'' oder ''Rückzug'') bezeichnet den Akt der Selbstbeschränkung und des Rückzugs [[Gott]]es bzw. des Unendlichen, des [[Ain Soph]], durch den erst die [[Schöpfung]] möglich wurde. Diese Lehre wurde  vor allem von dem [[Judentum|jüdischen]] [[Kabbalah|Kabbalisten]] [[Isaak Luria]] systematisch dargestellt und steht im Gegensatz zu den verbreiteten [[Emanation]]slehren, nach denen die Schöpfung als eine Ausstrahlung Gottes entstanden ist. Gott habe vielmehr sein unendliches göttliches [[Licht]], das alles erfüllte, an den Rändern zusammengezogen, um so einen endlichen Leerraum zu schaffen, in dem die geschaffenen Welten entstehen konnten. Da Gott in der so entstandenen Schöpfung nicht [[immanent]] anwesend und wirksam ist, ist hier der Raum für das [[Böse]] geschaffen zugleich aber auch die Grundlage für die [[Freiheit]] des [[Mensch]]en.


* aus äußerer [[sinnlich]]er Sicht das von der Erde aus durch die Atmosphäre mit Blick in Richtung des Weltall gesehene Panorama, das '''Himmelsgewölbe''' oder '''Firmament''' (von [[lat.]] ''firmamentum'' „Befestigungsmittel“ als Übersetzung von {{HeS|רָקִ֫יעַ|[[Rakia]]}} „[[Feste]]“, vgl. {{B|1 Mos|1|6|LUT}}), nach mittelalterlicher Auffassung auch als [[Kristallhimmel]] oder [[Primum Mobile]] bezeichnet (vgl. beispielsweise [[Dante]]s ''«[[Göttliche Komödie]]»'').
== Siehe auch ==
* aus [[geist]]iger Sicht die sog. [[Himmlische Welt]] ([[Niederes Devachan]]), in der [[Kabbala]] bezeichnet als [[Olam Atziluth]], {{HeS| עולם אצילות|Welt der Erhabenheit}}.
* [[Kenosis]]
* zu Beginn der [[Wikipedia:Bibel|biblischen]] [[Schöpfung]]sgeschichte, wo die Scheidung von Himmel und Erde erfolgt, wird der Himmel als ''„Himmlisches Wasser“'' ({{HeS|שמים|[[Schamajim]]}}) von den ''irdischen Wassern'' getrennt. Nach [[Rudolf Steiner]] wird damit primär auf die Trennung der [[Erde (Planet)|Erde]] ({{HeS|‏הָאָרֶץ|ha-Aretz}} „Erde, Land“) von der [[Sonne]] hingewiesen.
* [[Entäußerung]]


{{Zitat|Im Urbeginn schufen die [[Elohim]] den Himmel und die Erde. {{HeS|בְּרֵאשִׁ֖ית בָּרָ֣א אֱלֹהִ֑ים אֵ֥ת הַשָּׁמַ֖יִם וְאֵ֥ת הָאָֽרֶץ׃|Bereschit bara Älohim et ha-Schamajim we'et ha-Áräz}}|Genesis|{{B|1 Mos|1|1|LUT}}}}
[[Kategorie:Kabbala]]
 
== Literatur ==
 
* ''HIMMELSKUNDE. Texte aus der Geisteswissenschaft Rudolf Steiners zusammengestellt und bearbeitet von Dr. Ernst Hagemann'', Vlg. Die Kommenden, Freiburg i. Br. 1980
 
[[Kategorie:Grundbegriffe]]

Version vom 9. März 2009, 15:36 Uhr

Zimzum (hebr. צמצום ṣimṣūm, wörtlich Zusammenziehung oder Rückzug) bezeichnet den Akt der Selbstbeschränkung und des Rückzugs Gottes bzw. des Unendlichen, des Ain Soph, durch den erst die Schöpfung möglich wurde. Diese Lehre wurde vor allem von dem jüdischen Kabbalisten Isaak Luria systematisch dargestellt und steht im Gegensatz zu den verbreiteten Emanationslehren, nach denen die Schöpfung als eine Ausstrahlung Gottes entstanden ist. Gott habe vielmehr sein unendliches göttliches Licht, das alles erfüllte, an den Rändern zusammengezogen, um so einen endlichen Leerraum zu schaffen, in dem die geschaffenen Welten entstehen konnten. Da Gott in der so entstandenen Schöpfung nicht immanent anwesend und wirksam ist, ist hier der Raum für das Böse geschaffen zugleich aber auch die Grundlage für die Freiheit des Menschen.

Siehe auch