Mantra und Kontemplation: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Om Mani Padme Hum.jpg|thumb|220px|[[Om mani padme hum]], das Mantra Avalokitesvaras, daneben in rot das Mantra Vajrapanis]]
'''Kontemplation''' (von [[Latein|lat.]] ''contemplari'' „anschauen, betrachten“) bedeutet allgemein Beschaulichkeit oder auch beschauliche Betrachtung. Kontemplation ist auch als [[Mystik|mystischer]] Weg der westlichen Tradition bekannt. In der Regel wird durch ein kontemplatives Leben oder Handeln ein besonderer Empfindungszustand oder eine [[Wikipedia:Bewusstseinserweiterung|Bewusstseinserweiterung]] angestrebt. Eine kontemplative Haltung ist von [[Ruhe]] und sanfter Aufmerksamkeit auf einen Gedanken bestimmt und unterscheidet sich von der [[Meditation]] durch die dort angestrebte vollkommene Leere des Geistes.
'''Mantra''' oder '''Mantram''' ([[sanskrit]], m., मन्त्र, mantra, wörtl.: ''Werkzeug des Denkens, Rede'', abgeleitet von [[Wikipedia:Indogermanische Sprachen|indogerm.]] *man = ''denken'' und *tra = ''Werkzeug'') bezeichnet eine meist kurze, formelhafte Wortfolge, die oft auch repetitiv rezitiert wird. Diese Wiederholungen des Mantras oder des Namens Gottes wird ''[[Japa]]'' genannt. Mantren können entweder sprechend, flüsternd, singend oder in Gedanken rezitiert werden. Im [[Wikipedia:Hinduismus|Hinduismus]], im [[Buddhismus]] und im [[Yoga]] ist das Rezitieren von Mantren während der [[Meditation]] sowie im Gebet üblich. Das konfessionelle [[Christentum]], das [[Judentum]] und der [[Islam]] kennen Formeln für die [[Kontemplation]], jedoch keine Mantren im eigentlichen Sinne. Anders dagegen in der [[Anthroposophie]]. Hier existieren ebenfalls Mantren im eigentlichen Sinne.


== Sprachliche Varianz==


== Mantren im Hinduismus ==
[[Vita contemplativa]] meint eine ''kontemplative'' Lebensweise, beispielsweise bei [[Mönch]]en verschiedener Religionen. Man verwendet den Begriff auch häufig im Zusammenhang mit der Betrachtung der [[Natur]] oder eines [[Kunst]]werks. Das Adjektiv '''kontemplativ''' meint hier [[Konzentration]] auf [[geistig]]e Inhalte. Die gängigste Verwendung hat jedoch ihre Bedeutung in der religiösen Auffassung im Sinne einer geistigen Versenkung in Gott oder eine Gottheit oder in göttliche Werke und [[Anschauung]]en.


Das Rezitieren eines Mantras kann dem Freisetzen mentaler [[Energie]]n dienen, oft auch als Gebet. Jede Silbe und jedes Wort während einer [[Wikipedia:Puja|Puja]], eines hinduistischen [[Wikipedia:Gottesdienst|Gottesdienst]]es, gilt als Mantra. Die äußeren Tätigkeiten des Priesters erhalten ihren Sinn und ihre Wirksamkeit erst durch das Rezitieren der vorgeschriebenen Worte, ähnlich wie etwa die vom Priester gesprochenen Worte der Opferung und Wandlung in einem katholischen Gottesdienst. Zu den ältesten bekannten Mantren gehören die Opferformeln und Gebete der [[Veden]].
== Christliche Bedeutung ==


Mantren sind auch als Beschwörungsformeln, etwa gegen Schlangen, Dämonen oder andere negative Kräfte, in Gebrauch. Wie schon im vedischen Ritus, wo die richtig intonierte Formel eine wichtige Funktion als wirksame Kraft erfüllte, misst man auch im Hinduismus dem Klang und dem Gesang religiöser Wert und Wirksamkeit bei.
Der mystische Weg innerhalb der christl. Religion ist fast so alt wie das [[Christentum]] selbst. Das 40-tägige [[Fasten]] [[Jesus von Nazaret|Jesu]] in der Jüdäischen Wüste, bei dem ihm der [[Satan]] erschien, weist darauf hin.  


Hinduistische Schüler erhalten nach der Einweihung in den Ritus in der Regel vom [[Guru]] ein persönliches Mantra. Diese Formel muss geheim gehalten werden und soll der Schatz des Gläubigen sein.  
Die Vertreter der kontemplativen Tradition blieben lange eine mehr geduldete als geachtete Randgruppe innerhalb des Christentums, da es teilweise Differenzen zu den [[Wikipedia:dogma|dogma]]tischen Ansichten der [[Wikipedia:katholisch|katholisch]]en [[Kirche]] beim Gottesbegriff gab. Während die allgemeine Lehrmeinung von einem [[Gott]] als [[Person]] ausgeht, zu dem man - wie zu einem Mensch - sprechen kann, übt sich der kontemplative Mensch darin, auf Gott zu lauschen. Innerhalb der katholischen Tradition gibt es viele, hochverehrte Heilige, die das Gebet der Kontemplation ausgeübt haben und aus diesem Geist heraus auch die Kirche mit geprägt haben, unter anderem [[Teresa von Avila]], die 1970 zur Kirchenlehrerin erhoben wurde, [[Wikipedia:Johannes vom Kreuz|Johannes vom Kreuz]] und [[Nikolaus von der Flüe]].
In den evangelischen Kirchen spielt die Kontemplation traditionellerweise keine nennenswerte Rolle.  


Man unterscheidet drei Arten von Mantren:
Das Ziel der Kontemplation ist es, sich für Gottes Geist zu öffnen. Dies kann in einem Dreischritt erfolgen:
*''Saguna'', wörtlich ''mit Form'', richten sich an eine bestimmte Gottheit bzw. an einen bestimmten Aspekt Gottes.  
# Reinigung
*''Nirguna'', wörtlich ''ohne Form'', richten sich an das formlose Göttliche.
# [[Erleuchtung]]
*''[[Bija]]'' oder ''bija-akshara'' sind einsilbige Keim-Mantren, die speziell in der Meditation oder in Zeremonien verwendet werden, und nach hinduistischer Lehre auch auf das jeweilige Energiezentrum, das [[Chakra]] wirken können (HAM - Äther, YAM - Luft, RAM - Feuer, VAM - Wasser, LAM - Erde).
# Seeleneinheit mit Gott.
Das bekannteste Bija Mantra ist [[Om]], das für Hindus wichtigste Mantra überhaupt, das alle anderen in sich enthält.


== Mantren im Buddhismus ==
Dem Ziel der Kontemplation kann sich der Mystiker durch verschiedene Methoden nähern, wichtige sind:
* [[Ignatius von Loyola|ignatianische]] Exerzitien - geistliche Übungen
* [[Benediktiner|benediktinische]] Methode (''lectio'', ''meditatio'', ''oratio'')
* [[Jesusgebet]] (wiederholte Rezitation des Wortes [[Jesus von Nazareth|Jesu]] bzw. des veränderbaren Satzes ''Herr Jesus Christus, erbarme dich meiner, des [[Sünder]]s'')


Im [[Buddhismus]] sind Mantren heilige, geladene Wörter oder Silben. Frühe [[Wikipedia:Theravada|Theravada]]-Schriften bezeichnen Mantras unter dem Begriff ''paritta'', Schutz, denn sie schützen den Geist vor Störungen. Im [[Wikipedia:Mahayana|Mahayana]] wurden sie als ''Dharani'' bezeichnet. Im tibetischen Buddhismus ([[Wikipedia:Vajrayana|Vajrayana]]) sind Mantren [tib. ''Ngag''] Silben oder Worte, die innere und äußere Wahrheit miteinander verbinden, sie sind der Ausdruck eines Buddha-Aspekts auf der Ebene des Klangs. Mantren beinhalten oft den Namen des jeweiligen Buddha-Aspekts.
Besonders geprägt wurde die Vita contemplativa durch [[Theresa von Ávila]], [[Meister Eckhart|Meister Eckhardt]], [[Johannes vom Kreuz]], [[Angelus Silesius]], [[Hildegard von Bingen]]. Wichtige lebende Lehrer der Kontemplation sind u.a.: der ehemalige Benediktiner und Zenmeister [[Willigis Jäger]], Pater [[Franz Jalics]] SJ, Pater [[Anselm Grün]] und Pater [[Laurence Freeman]].


Mantren sind in der Regel in [[Sanskrit]] übertragen. Mantren wurden der buddhistischen Überlieferung nach direkt aus dem Geist Buddhas oder durch verschiedene [[Sambhogakaya]]-Ausstrahlungen übertragen, die verschiedenen Buddhaformen mit ihren verschiedenen Mantras dienen dazu, Menschen mit den verschiedensten geistigen Veranlagungen den Weg zur Erleuchtung zu öffnen.
Im engeren Sinne nennt man eine Gemeinschaft (meist einen [[Ordensgemeinschaft|Orden]] oder eine [[Kommunität]]) dann kontemplativ, wenn deren Mitglieder sich ganz diesem Weg als Lebens- und Glaubensweg verschrieben haben und praktisch keine nach außen wirksame Arbeit betreiben - im Unterschied zu denjenigen Orden, die [[karitativ]] oder [[mission]]arisch tätig sind.


== Mantren in der Anthroposophie ==
== Westlicher Weg fernöstlicher Mystik ==


Auch im anthroposophischen Kontext entstanden in [[Rudolf Steiner]]s Werk reichhaltige Spruch- und Mantrensammlungen für die meditative Praxis. Viele dieser Texte finden sich in [[GA 40]] ("Wahrspruchworte"), sowie in [[GA 267]] ("Seelenübungen Band I") und [[GA 268]] ("Mantrische Sprüche. Seelenübungen Band II"). "Die Lautkombinationen sind nicht beliebig gewählt. Echte Mantren können nur durch einen kompetenten >>Seher<< (...) vermittelt werden. (...) Mantren können demnach eine Art magische Wirkung haben." (Frans Carlgren, Der anthroposophische Erkenntnisweg, S. 164).
Im Gegensatz zu vielen Formen östlicher [[Meditation]], bei der der Schüler (hier auch ''Sucher'' genannt) versucht, seinen Geist zu leeren, um eins mit Gott zu werden, versteht die christliche Mystik unter Kontemplation ein sich Ausrichten auf einen bedingungslos liebenden Gott. Kontemplation ist Einübung einer Haltung. Die Erfahrung von Gottes Gegenwart kann nicht vom Betenden selbst hergestellt werden, sie ist Geschenk und reine Gnade.  


=== Gedankenmantren ===
Der [[Rinzai]]-[[Zen]]-[[Buddhismus]], einige [[New Age]]-Bewegungen und das dem westlichen Lebensstil angepasste [[Eckankar]] gehen davon aus, dass es hilfreicher sei, eine innere Betrachtung, zum Beispiel liebevoller Gedanken, [[Postulat]]e oder von Menschen die man liebt, aber auch einer [[Weisheit]] beziehungsweise eines [[Affirmation|Sinnspruches]] mit in die Kontemplation zu nehmen, als zu versuchen, den Geist vollkommen zu leeren. Diese Technik soll dem Gläubigen zum einen die Möglichkeit verleihen sich mit universeller [[Liebe]] anzufüllen, andererseits wird so der Erkenntnis Rechnung getragen, dass eine vollkommene Stille im mentalen Bereich kaum zu erreichen, noch schwerer aufrecht zu erhalten ist. In sofern haben also bestimmte [[Esoterik|esoterische]] Schulen sich dem Konzept der Kontemplation als einen einfacheren und praxistauglicheren Weg zur [[Erleuchtung]] bedient.


Darüber hinaus sind die von Rudolf Steiner gegebenen Mantren vor allem '''Gedankenmantren''', die auch bei der Übersetzung in andere [[Sprache]]n in der [[Meditation]] ihre Wirkung entfalten können, wie das etwa auch für das [[Vater unser]] gilt.
In tiefer Kontemplation ist es nach Angaben von Praktikern ebenso möglich, [[Bewusstseinserweiterung|transzendentale]] Erfahrungen zu machen wie in [[Meditation]].


{{GZ|Das Vaterunser ist ein Gebet, das als solches kein Mantram ist. Es
== Literatur ==
wird seine Bedeutung noch haben, wenn Tausende und aber Tausende
von Jahren vorübergegangen sind, denn es ist ein Gedankenmantram.
In die Gedanken hineingegossen wurde die Wirkung des Vaterunsers,
und ebenso wahr, wie es ist, daß der Mensch ganz gut verdauen kann,
ohne daß er sich erst von einem Physiologen sagen läßt, worin die
Wirkung des Verdauungsprozesses besteht, ebenso wahr ist es, daß
der, der das Vaterunser betet, die Wirkung des Vaterunsers verspürt,
auch wenn er sich das nicht sagen läßt. Die Wirkung des Vaterunsers
ist da, denn sie liegt in der Gewalt der Gedanken selbst.|96|234}}
 
{{GZ|Die Wirkung des Vaterunsers hat jeder, der es betet.
Es ist kein eigentliches Mantram, obwohl es mantrische Kräfte haben
kann. Es ist ein Gedankenmantram. Freilich hatte es in der Ursprache
die größte Gewalt. Aber da es eben ein Gedankenmantram
ist, so wird es seine Kraft nicht verlieren, und wenn man es in tausend
Sprachen übersetzt. Wie man verdauen kann, ohne die Verdauungsgesetze
zu kennen, so hat man die Frucht des Vaterunsers
auch ohne Erkenntnis, wenn auch der Höherwissende noch eine
ganz andere Frucht davon hat.|97|92}}
 
== Beispiele ==
=== Aus der hinduistischen Tradition ===
*"[[Om]]", oft auch "Aum" geschrieben, da es sich phonetisch aus den Lauten a, u und m zusammensetzt.
*"SO-HAM" ("Ich bin, der ich bin.")
*"Om namah Shivaya" ("Om, Ehre sei dem [[Shiva]]")
*"Om namah Narayanaya" ("Om, Ehre sei Narayana=[[Vishnu]]")
*"[[Wikipedia:Gayatri|Gayatri]]-Mantra" Damit bittet man die heilige Mutter der Veden um einen reinen Intellekt (Shuddha-Sattva-Buddhi)
*"Om namah Bhagavate Vasudevaya" ("Om, Ehre sei dem Herrn Vasudeva=[[Krishna]]", Vasudevaya wird auch oft durch die Namen andere Götter oder Heiliger ersetzt, z.Bsp. "Om namah Bhagavate Ramanaya", "Om namah Bhagavate Dattatreyaya")
*"Om Aim Hrim Klim Chamundaye viche namah" ([[Shakti]] Mantra. Aim = [[Saraswati]]-Bija. Hrim = [[Durga]]-Bija, Klim = [[Kali (Göttin)|Kali]]-Bija, Chamunda = Name Kalis, namah = Ehre sei dir)
*"Brahmaparnam Brahma havir Brahmagnau Brahmana hutam Brahmaiva tena gantavyam Brahmakarma samadhina" ([[Brahman (Philosophie)|Brahman]] ist die Opferhandlung, Brahman ist die Opfergabe. Durch Brahman wird die Opfergabe in das Feuer Brahmans gegossen. Wer allzeit das Wirken Brahmans sieht, wird wahrlich Brahman erreichen. ([[Bhagavad Gita]] IV.24)
*"Lokah samastah sukhinah bhavantu" ("Mögen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren")
*"Om Asato ma sat gamaya, Tamaso ma jyotir gamaya, Mrityor maamritam gamaya" ("Das Om führe mich vom Unwirklichen zum Wirklichen, Von der Dunkelheit zum Licht, Von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit")
*"Om Purnam adah, purnam idam, purnat purnam udacyate, purnasya purnamadaya, purnam evavashishyate. Om shanti shanti shanti" ("Om Jenes ist ganz. Dieses ist ganz. Aus dem Ganzen manifestiert sich das Ganze. Wenn das Ganze verschwindet, bleibt das Ganze zurück.")
*"Hare Rama, Hare Rama, Rama Rama, Hare Hare, Hare Krishna, Hare Krishna, Krishna Krishna, Hare Hare". 
*"Shri Rama Jaya Rama Jaya Jaya Rama" [[Rama (Religion)|Rama]] mantra, Rama kann auch ersetzt werden durch Ma (göttliche Mutter):
*"Shri Ma Jaya Ma Jaya Jaya Ma"
 
=== Aus der buddhistischen Tradition ===
*"[[Om mani padme hum]]" ("Om, Juwelen-Lotus"; oft ungenau übersetzt als "O du Kleinod in der [[Lotos]]blüte"; bezieht sich auf das allumfassende Mitgefühl für alle Wesen) - Dieses Mantra richtet sich an den [[Bodhisattva]] des universellen Mitgefühls [[Avalokiteshvara]], tibetisch Chenrezig, chinesisch [[Guan Yin]]
*"Om ami dewa hri" (Buddha des Grenzenloses Lichts, Öpame oder [[Amitabha]])
*"Om tare tu tare ture soha" (Grüne Befreierin, [[Tara]])
*"Teyata om bekanze bekandze maha bekandze randza samut gate soha" ([[Medizin-Buddha|Medizinbuddha]], Sangye Menla)
*"Gate gate paragate parasamgate bodhi svaha" (ungefähr: "Gegangen, gegangen, vergangen, allsamt vergangen, erwacht, freut euch!" oder: "Darüber hinaus, darüber hinaus, noch weiter darüber hinaus, auch darüber hinaus, über die Erleuchtung hinaus, und weiter."; aus dem [[Herzsutra]])
*" Nam Myoho Renge Kyo"(" Ich widme mein Leben dem universellen Gesetz der Gleichzeitigkeit von Ursache und Wirkung )" - Dieses Mantra stammt von [[Nichiren|Nichiren Daishonin]].
*"Om A Hung [[Vajra]] Guru Padhma [[Siddhi]] Hum" (Das Mantra des [[Padmasambhava]])


=== Aus der anthroposophischen Tradition ===
* Franz Jalics, Kontemplative Exerzitien, Echter Verlag, 2001
*"Nicht ich, sondern der Christus in mir"
* Frico Melzer: ''Konzentration, Meditation, Kontemplation'', Kassel, 1974
*"Ex deo nascimur - In Christo morimur - Per spiritum sanctum reviviscimus" ([[Rosenkreuzerspruch]])
* Octavio Paz: ''Lektüre und Kontemplation'', Frankfurt/Main, 1991
*"Standhaft stelle ich mich ins Dasein..."
*"Großer umfassender Geist..."
*"[[Grundstein-Meditation]]" (siehe Weblinks)
*"Die Weisheit lebt im Licht"
*"Sieghafter Geist..."
 
== Literatur ==
*Wilfried Huchzermeyer: ''Das Geheimnis der Mantra-Kraft.'' (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-07-4
*Wilfried Huchzermeyer: ''Nada Yantra Mantra - Sphären des Klangs.'' (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-08-2
*Wilfried Huchzermeyer: ''Erlebnis: Sanskrit-Sprache. Mantra - Yoga - Linguistik.'' (edition-sawitri.de) ISBN 3-931172-05-8
*Paramhans Swami Maheshwarananda: ''Die verborgenen Kräfte im Menschen. Chakras und Kundalini,'' Ibera-Verlag [[2001]] ISBN 3-85052-130-3
*Frans Carlgren: ''Der anthroposophische Erkenntnisweg'', Fischer TB, Frankfurt a.M. 1985, S. 164
*Rudolf Steiner: ''Wege der Übung'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 1981, S. 132
*Rudolf Steiner: ''Wahrspruchworte'', [[GA 40]], Dornach 1991 {{Schriften|40}}
*Rudolf Steiner: ''Sprüche, Dichtungen, Mantren, Ergänzungsband'', [[GA 40a]], Dornach 2002 {{Schriften|40a}}
*Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989), ISBN 3-7274-0961-4 {{Vorträge|096}}
*Rudolf Steiner: ''Das christliche Mysterium'', [[GA 97]] (1998), ISBN 3-7274-0970-3 {{Vorträge|097}}
*Rudolf Steiner: ''Seelenübungen Band I'', [[GA 267]], Dornach 1997 {{Vorträge|267}}
*Rudolf Steiner: ''Mantrische Sprüche. Seelenübungen Band II'', [[GA 268]], Dornach 1999 {{Vorträge|268}}
*Rudolf Steiner: ''Ausgewählte Gebete, Meditationen und mantrische Sprüche''. Herausgegeben von [[Michael Heinen-Anders]], BOD, Norderstedt 2012, ISBN 978-3-8492-0648-3


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Mantra}}
* {{WikipediaDE|Mantra}}
* {{WikipediaDE|Shingon}}
* {{WikipediaDE|Vajrayana}}
* {{WikipediaDE|Japa}}]
* {{WikipediaDE|Affirmation}}
* {{WikipediaDE|Vocal meditation}}
* {{WikipediaDE|Meditation}}


== Weblinks ==
* {{Wiktionary|Kontemplation}}
*[http://www.sanskrit-sanscrito.com.ar/english/sanskrit/sacredmantras1.html Bija Mantras - Visualisierung und Audio-files]
* [[Wikipedia:Christliche Mystik|Christliche Mystik]]
*[http://www.southerncrossreview.org/43/grundstein.htm Grundstein-Meditation von Rudolf Steiner]
* [[Kontemplation (Malerei)]]
Übergeordnete Assoziationen:
* [[Mystik]]
* [[Esoterik]]
Weitere Wege mit kontemplativem Schwerpunkt:
* [[Zen]]
* [[Wikipedia:Eckankar|Eckankar]]
* [[Wikipedia:Quietismus|Quietismus]]
Biografische Verweise:
* [[Wikipedia:Benedikt von Nursia|Benedikt von Nursia]]
* [[Wikipedia:Hannah Arendt|Hannah Arendt]]
* [[Wikipedia:Arthur Schopenhauer|Arthur Schopenhauer]]
== Weblinks ==  
* [http://www3.rpi-virtuell.de/workspace/users//1029/C.Mystik-im-Christentum/Uebersicht-christliche-Mystik.htm Textsammlung zur christlichen Mystik und Kontemplation auf www.weltreligionen-und-mystik.de]


[[Kategorie:Buddhismus]]
[[Kategorie:Meditation]]
[[Kategorie:Hinduismus]]
[[Kategorie:Schulungsweg]]
[[Kategorie:Anthroposophie]]
[[Kategorie:Mantra|!]]
[[Kategorie:Yoga]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 2. April 2007, 09:47 Uhr

Kontemplation (von lat. contemplari „anschauen, betrachten“) bedeutet allgemein Beschaulichkeit oder auch beschauliche Betrachtung. Kontemplation ist auch als mystischer Weg der westlichen Tradition bekannt. In der Regel wird durch ein kontemplatives Leben oder Handeln ein besonderer Empfindungszustand oder eine Bewusstseinserweiterung angestrebt. Eine kontemplative Haltung ist von Ruhe und sanfter Aufmerksamkeit auf einen Gedanken bestimmt und unterscheidet sich von der Meditation durch die dort angestrebte vollkommene Leere des Geistes.

Sprachliche Varianz

Vita contemplativa meint eine kontemplative Lebensweise, beispielsweise bei Mönchen verschiedener Religionen. Man verwendet den Begriff auch häufig im Zusammenhang mit der Betrachtung der Natur oder eines Kunstwerks. Das Adjektiv kontemplativ meint hier Konzentration auf geistige Inhalte. Die gängigste Verwendung hat jedoch ihre Bedeutung in der religiösen Auffassung im Sinne einer geistigen Versenkung in Gott oder eine Gottheit oder in göttliche Werke und Anschauungen.

Christliche Bedeutung

Der mystische Weg innerhalb der christl. Religion ist fast so alt wie das Christentum selbst. Das 40-tägige Fasten Jesu in der Jüdäischen Wüste, bei dem ihm der Satan erschien, weist darauf hin.

Die Vertreter der kontemplativen Tradition blieben lange eine mehr geduldete als geachtete Randgruppe innerhalb des Christentums, da es teilweise Differenzen zu den dogmatischen Ansichten der katholischen Kirche beim Gottesbegriff gab. Während die allgemeine Lehrmeinung von einem Gott als Person ausgeht, zu dem man - wie zu einem Mensch - sprechen kann, übt sich der kontemplative Mensch darin, auf Gott zu lauschen. Innerhalb der katholischen Tradition gibt es viele, hochverehrte Heilige, die das Gebet der Kontemplation ausgeübt haben und aus diesem Geist heraus auch die Kirche mit geprägt haben, unter anderem Teresa von Avila, die 1970 zur Kirchenlehrerin erhoben wurde, Johannes vom Kreuz und Nikolaus von der Flüe. In den evangelischen Kirchen spielt die Kontemplation traditionellerweise keine nennenswerte Rolle.

Das Ziel der Kontemplation ist es, sich für Gottes Geist zu öffnen. Dies kann in einem Dreischritt erfolgen:

  1. Reinigung
  2. Erleuchtung
  3. Seeleneinheit mit Gott.

Dem Ziel der Kontemplation kann sich der Mystiker durch verschiedene Methoden nähern, wichtige sind:

Besonders geprägt wurde die Vita contemplativa durch Theresa von Ávila, Meister Eckhardt, Johannes vom Kreuz, Angelus Silesius, Hildegard von Bingen. Wichtige lebende Lehrer der Kontemplation sind u.a.: der ehemalige Benediktiner und Zenmeister Willigis Jäger, Pater Franz Jalics SJ, Pater Anselm Grün und Pater Laurence Freeman.

Im engeren Sinne nennt man eine Gemeinschaft (meist einen Orden oder eine Kommunität) dann kontemplativ, wenn deren Mitglieder sich ganz diesem Weg als Lebens- und Glaubensweg verschrieben haben und praktisch keine nach außen wirksame Arbeit betreiben - im Unterschied zu denjenigen Orden, die karitativ oder missionarisch tätig sind.

Westlicher Weg fernöstlicher Mystik

Im Gegensatz zu vielen Formen östlicher Meditation, bei der der Schüler (hier auch Sucher genannt) versucht, seinen Geist zu leeren, um eins mit Gott zu werden, versteht die christliche Mystik unter Kontemplation ein sich Ausrichten auf einen bedingungslos liebenden Gott. Kontemplation ist Einübung einer Haltung. Die Erfahrung von Gottes Gegenwart kann nicht vom Betenden selbst hergestellt werden, sie ist Geschenk und reine Gnade.

Der Rinzai-Zen-Buddhismus, einige New Age-Bewegungen und das dem westlichen Lebensstil angepasste Eckankar gehen davon aus, dass es hilfreicher sei, eine innere Betrachtung, zum Beispiel liebevoller Gedanken, Postulate oder von Menschen die man liebt, aber auch einer Weisheit beziehungsweise eines Sinnspruches mit in die Kontemplation zu nehmen, als zu versuchen, den Geist vollkommen zu leeren. Diese Technik soll dem Gläubigen zum einen die Möglichkeit verleihen sich mit universeller Liebe anzufüllen, andererseits wird so der Erkenntnis Rechnung getragen, dass eine vollkommene Stille im mentalen Bereich kaum zu erreichen, noch schwerer aufrecht zu erhalten ist. In sofern haben also bestimmte esoterische Schulen sich dem Konzept der Kontemplation als einen einfacheren und praxistauglicheren Weg zur Erleuchtung bedient.

In tiefer Kontemplation ist es nach Angaben von Praktikern ebenso möglich, transzendentale Erfahrungen zu machen wie in Meditation.

Literatur

  • Franz Jalics, Kontemplative Exerzitien, Echter Verlag, 2001
  • Frico Melzer: Konzentration, Meditation, Kontemplation, Kassel, 1974
  • Octavio Paz: Lektüre und Kontemplation, Frankfurt/Main, 1991

Siehe auch

Übergeordnete Assoziationen:

Weitere Wege mit kontemplativem Schwerpunkt:

Biografische Verweise:

Weblinks


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