Bardo Thödröl: Unterschied zwischen den Versionen

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Es erfolgt der Eintritt in einen der [[Sechs Daseinsbereiche|sechs Bereiche]] der Wiedergeburt.
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Ziel ist es, diese aufeinander folgenden Phänomene und die Lichterscheinungen als Projektion des Egos zu durchschauen und so den [[Samsara|Kreislauf der Wiedergeburten]] zu durchbrechen, um in das [[Nirwana]] einzutreten.
Ziel ist es, diese aufeinander folgenden Phänomene und die Lichterscheinungen als Projektion des [[Ego|Egos]] zu durchschauen und so den [[Samsara|Kreislauf der Wiedergeburten]] zu durchbrechen, um in das [[Nirwana]] einzutreten.


Lebenden wird aus dem Buch vorgetragen, damit sie sich im Sterben und im Zwischenzustand an die Anweisungen erinnern und spontan Befreiung erlangen können.
Lebenden wird aus dem Buch vorgetragen, damit sie sich im Sterben und im Zwischenzustand an die Anweisungen erinnern und spontan Befreiung erlangen können.

Aktuelle Version vom 31. März 2016, 21:50 Uhr

Tibetische Bezeichnung
Tibetische Schrift:
བར་དོ་ཐོས་གྲོལ
Wylie-Transliteration:
bar do thos grol
Aussprache in IPA:
[pʰàrtò tʰǿʈʂʰø̀]
Offizielle Transkription der VRCh:
Pardo Toizhoi
THDL-Transkription:
Bardo Thödröl
Andere Schreibweisen:
Bardo Thodol,
Bardo Thödol,
Bardo Thodrol,
Bardo Todol
Chinesische Bezeichnung
Traditionell:
《中有聞解》
Vereinfacht:
《中有闻解》
Pinyin:
Zhōng yǒu wén jiě

Bardo Thödröl (tib.: bar do thos grol; deutsch: „Befreiung durch Hören im Zwischenzustand“; auch: Tibetisches Totenbuch) ist eine buddhistische Schrift aus dem 8. Jahrhundert, die auf den Begründer des tibetischen Buddhismus, Padmasambhava, zurückgeht. Es enthält Unterweisungen über den Prozess des Sterbens und die Wiedergeburt in drei Zwischenzuständen sowie die Möglichkeit, aus diesem Kreislauf auszubrechen. Es beinhaltet die Vorstellung von Reinkarnation (Wiedergeburt), auch als ein anderes Lebewesen. Der Name Tibetisches Totenbuch ist eine westliche Anlehnung an das Ägyptische Totenbuch, wird aber in den Originaltexten nicht verwendet.

Die drei Zwischenzustände, genannt Bardos (tibetisch བར་དོ་, Wylie-Transliteration bar do, sanskrit अन्तर्भाव, IAST-Transliteration antarbhāva) gliedern sich vereinfacht in:

  1. Moment vor dem Tod: Das Wesen des eigenen Geistes strahlt in hellem Licht.
  2. Essenz der höchsten Wirklichkeit: Die friedvollen und rasenden Gottheiten erscheinen als sich entfaltendes Mandala.
  3. Zwischenzustand des Werdens: Das persönliche Karma (Ursache und Wirkung) und die Taten des Lebens werden durchlebt.

Es erfolgt der Eintritt in einen der sechs Bereiche der Wiedergeburt.

Ziel ist es, diese aufeinander folgenden Phänomene und die Lichterscheinungen als Projektion des Egos zu durchschauen und so den Kreislauf der Wiedergeburten zu durchbrechen, um in das Nirwana einzutreten.

Lebenden wird aus dem Buch vorgetragen, damit sie sich im Sterben und im Zwischenzustand an die Anweisungen erinnern und spontan Befreiung erlangen können.

In Tibet gibt es mehrere Varianten des Totenbuches, von denen in Europa die Nyingma-Version die bekannteste wurde. Diese hat Walter Yeeling Evans-Wentz 1927 erstmals auf Englisch herausgegeben. Der Übersetzer war Zla wa bsam 'grub (*1868, †1922), der in der englischen Ausgabe als Lama Kazi Dawa-Samdup bezeichnet wird. In der von Louise Göpfert-March 1935 aus dem Englischen ins Deutsche übersetzten und in der Schweiz herausgegebenen Ausgabe ist ein psychologischer Kommentar von C. G. Jung enthalten.

Siehe auch

Literatur

deutsch

  • Albrecht Frasch: Die Befreiung durch Hören im Zwischenzustand - Das sogenannte Tibetische Totenbuch. Tashi Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-9806802-1-5
  • Gesche Rabten: Über den Tod hinaus. Edition Rabten, Le Mont-Pèlerin 2005, ISBN 3-905497-41-7
  • Chökyi Nyima Rinpoche: Das Bardo-Buch. Ein Führer durch Leben, Tod und Wiedergeburt. Schirner Taschenbuch, 2008, ISBN 3-89767-618-4
  • Bokar Rinpoche: Der Tod und die Kunst des Sterbens im Tibetischen Buddhismus. Kagyü-Dharma-Verlag, 1992, ISBN 978-3-89233-013-4
  • Sogyal Rinpoche: Das Tibetische Buch vom Leben und vom Sterben - Ein Schlüssel zum tieferen Verständnis von Leben und Tod. O.W.Barth Verlag, Bern/München/Wien 1997, ISBN 3-502-62580-8
  • Padmasambhava, Stephan Schuhmacher (Übers.): Das tibetische Totenbuch - Die Große Befreiung durch Hören in den Zwischenzuständen Offenbart von Terton Karma Lingpa. Goldmann Verlag, München 2008, ISBN 978-3-442-33774-3 (Erste vollständige Ausgabe. Ins Engl, übertr. von Gyurme Dorje. Hrsg. von Graham Coleman mit Thupten Jinpa. Ins Dt. übers. von Stephan Schuhmacher. Mit einleitendem Kommentar des XIV. Dalai Lama)
  • Robert Thurman: Das Tibetische Totenbuch. Fischer Spirit, Frankfurt 2002, ISBN 3-596-15150-3
  • Chögyam Trungpa, Francesca Fremantle (Hrsg.): Das Totenbuch der Tibeter. Hugendubel, München 2002, ISBN 3-7205-2311-X
  • Walter Y. Evans-Wentz: Das tibetanische Totenbuch oder Die Nach-Tod-Erfahrung auf der Bardo-Stufe. Artemis & Winkler, Düsseldorf, 2003. ISBN 3-538-07173-X
  • Chögyam Bernd Westphal: Über den Tod und Danach - Die tibetische Lehre des Nachtodzustandes. Hörbuch, Benjamin von Ammon Verlag, ISBN 3-9810095-6-8

englisch

  • Gyatrul Rinpoche, Allan Wallace: Natural Liberation - Padmasambhava's Teachings on the Six Bardos. Wisdom Publications, Boston 1998, ISBN 0-86171-131-9

Weblink


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