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Publizistisch war er als Herausgeber der ''Logoi''-Reihe mit [[Wikipedia:Manfred Krüger|Manfred Krüger]] tätig. 1975 wanderte er wegen einer Lungenerkrankung nach [[Wikipedia:Namibia|Namibia]] aus und gründete dort eine Akademie, eine deutschsprachige Zeitung und schließlich deren englische Ausgabe.
Publizistisch war er als Herausgeber der ''Logoi''-Reihe mit [[Wikipedia:Manfred Krüger|Manfred Krüger]] tätig. 1975 wanderte er wegen einer Lungenerkrankung nach [[Wikipedia:Namibia|Namibia]] aus und gründete dort eine Akademie, eine deutschsprachige Zeitung und schließlich deren englische Ausgabe.
In seinem sozialphilosophischen Werk "Das Ich und die Gesellschaft" vertritt Lauenstein konservative Positionen:
"Das Kind begründet die dritte und volle Stufe der [[Ehe]], die wir nun erst recht eine ''[[Familie]]'' nennen. Die Frau führt die eheliche Beziehung durch das Kind zur ''Objektivität''. Der Mann vermag desselbe unter der Arbeitsteilung innerhalb der Ehe zu tun, wenn sie ihm ermöglicht, sich mit größerer Kraft dem Beruf zuzuwenden, der für die Allgemeinheit von Bedeutung ist. Das Kind und seine Aufzucht ist das Werk der Frau. Das Werk des Mannes ist sein 'Kind'." (Lit.: S. 240) Berufstätigkeit von Frauen, die noch keine Mütter sind, ist nach Lauenstein in Ordnung.


== Werke ==
== Werke ==

Version vom 16. März 2013, 01:37 Uhr

Diether Lauenstein (* 8. April 1914 in Herford; † 28. Dezember 1990 in Windhoek, Namibia) war ein deutscher Theologe und Indologe, Pfarrer der Christengemeinschaft und Publizist.

Leben

Diether Lauenstein ist in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen; sein Vater war krank, die Mutter musste die Familie mit drei Kindern allein durchtragen. Sein Studium wurde ihm durch den Vater eines Klassenkameraden finanziert.

Er studierte von 1934 bis 1939 katholische und evangelische Theologie in Tübingen, Sanskrit in Marburg bei Johannes Nobel und Friedrich Heiler sowie Philosophie bei Nicolai Hartmann in Berlin. 1939 schloss er sein Theologiestudium mit der Promotion ab und wurde nach einem Jahr am Priesterseminar der Christengemeinschaft zur Wehrmacht einberufen. Er nahm am Frankreich- und Russlandfeldzug teil und verlor durch eine schwere Verwundung ein Bein. Er habilitierte sich an der Universität Greifswald und bezog dort einen Lehrstuhl für Indologie und Indogermanistik.

1945 wurde er in Herford als Journalist tätig, erhielt den englischen Journalistenpreis und gründete eine Tageszeitung in Ostwestfalen. 1946 ging er abermals ans Priesterseminar und wurde am 13. Oktober 1946 durch Emil Bock zum Priester der Christengemeinschaft geweiht.

Er war anschließend Pfarrer in Tübingen, ab 1951 in Essen, ab 1965 in Bochum, wo er einen Kirchenbau mit dem berühmten Architekten Hans Scharoun durchführte. Eine Lebensfreundschaft verband ihn mit Gerhard Kienle. Durch seine Kursarbeit für jüngere Ärzte, seine Mitarbeit am Priesterseminar und seine Mitwirkung bei der Gründung des Gemeinschaftskrankenhauses Herdecke und der späteren ersten privaten Universität Witten/Herdecke prägte er maßgeblich die anthroposophische Arbeit, die in eine breitere und zivilisationswirksame Öffentlichkeit reichte.

Publizistisch war er als Herausgeber der Logoi-Reihe mit Manfred Krüger tätig. 1975 wanderte er wegen einer Lungenerkrankung nach Namibia aus und gründete dort eine Akademie, eine deutschsprachige Zeitung und schließlich deren englische Ausgabe.

In seinem sozialphilosophischen Werk "Das Ich und die Gesellschaft" vertritt Lauenstein konservative Positionen: "Das Kind begründet die dritte und volle Stufe der Ehe, die wir nun erst recht eine Familie nennen. Die Frau führt die eheliche Beziehung durch das Kind zur Objektivität. Der Mann vermag desselbe unter der Arbeitsteilung innerhalb der Ehe zu tun, wenn sie ihm ermöglicht, sich mit größerer Kraft dem Beruf zuzuwenden, der für die Allgemeinheit von Bedeutung ist. Das Kind und seine Aufzucht ist das Werk der Frau. Das Werk des Mannes ist sein 'Kind'." (Lit.: S. 240) Berufstätigkeit von Frauen, die noch keine Mütter sind, ist nach Lauenstein in Ordnung.

Werke

  • Das Erwachen der Gottesmystik in Indien. Die Entwicklung des bhakti-Begriffes (der gläubigen Hingabe) innerhalb der älteren religiösen Vorstellungen der Inder (= Diss. Marburg 1943). Reinhardt, München 1943
  • Der Messias. Eine biblische Untersuchung. Urachhaus, Stuttgart 1971
    • überarbeitete Auflage: Fischer Taschenbuch (Perspektiven der Anthroposophie), Frankfurt am Main 1984
  • Das Geheimnis des Wals. Melvilles Moby Dick und das Alte Testament. Urachhaus, Stuttgart 1973
  • Das Ich und die Gesellschaft. Einführung in die philosophische Soziologie im Kontrast zu Max Weber und Jürgen Habermas in der Denkweise Plotins und Fichtes. Freies Geistesleben (Logoi 2), Stuttgart 1974
  • Der Lebenslauf und seine Gesetze. Urachhaus (Vorträge 3), Stuttgart 1974
  • Die vier Denkmodelle des Abendlandes. Urachhaus (Vorträge 13), Stuttgart 1976
  • Die Mysterien von Eleusis. Urachhaus, Stuttgart 1987, ISBN 3-87838-498-X
  • Das Alte Testament. Anstösse zu einem neuen Lesen aus der Sicht der Evangelien. Bibeltexte, ausgewählt und kommentiert von Diether Lauenstein. Urachhaus, Stuttgart 1990

Weblinks


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