Wissenschaftsgeschichte

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Wissenschaftsgeschichte ist ein verhältnismäßig junges Forschungsgebiet, das die Entstehung und Entwicklung der Wissenschaften mit den Mitteln der Geschichtswissenschaft nachzuzeichnen und zu interpretieren versucht.

Ein Pionier der Wissenschaftsgeschichte war Karl Sudhoff, der 1906 das Institut für Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften als weltweit erstes medizinhistorisches Institut begründete. 1912 gründete George Sarton die seitdem vierteljährlich von der University of Chicago herausgegebene wissenschaftshistorische Zeitschrift Isis, die zugleich das offizielle Journal der History of Science Society ist.

Erst 1943 wurde von Willy Hartner an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main das erste Institut für Geschichte der Naturwissenschaften aufgebaut; weitere Institute wurden in Deutschland ab den 1960er Jahren eingerichtet. Einen völlig neuen Blickwinkel auf die historische Entwicklung der Naturwissenschaften eröffnet 1962 Thomas S. Kuhn mit seinem bahnbrechenden Werk betreffen die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. Seit 1978 gib die Gesellschaft für Wissenschaftsgeschichte regelmäßig Berichte zur Wissenschaftsgeschichte heraus. Eine wesentlichen Impuls für die wissenschaftsgeschichtliche Forschung gab die Gründung des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte im Jahr 1994.