Wilhelm Hübbe Schleiden und Antichrist: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Wilhelm Hübbe Schleiden''' (* [[20. Oktober]] [[1846]] in [[Hamburg]]; † [[17. Mai]] [[1916]] in [[Göttingen]]) war ein deutscher [[Forschungsreisender]], [[Volkswirtschaft|volkswirtschaftlicher]] [[Schriftsteller]] und [[Theosophie|Theosoph]].
Der '''Antichrist''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] αντί Χριστοὺ, ὁ Ἀντίχριστος, [[Wikipedia:Deutsche Sprache|dt.]] auch ''Widerchrist'' oder ''Endchrist'') ist nach der christlichen Überlieferung [[das Böse]] schlechthin und der große Gegner des [[Christus]] in der [[Endzeit]] der [[Erdentwicklung]]. Er erscheint als der bedeutenste Geist und Führer der [[luziferisch]]en Scharen. In der [[Islam|islamischen]] Überlieferung der [[Wikipedia:Hadith|Hadith]]en entspricht ihm annähernd der [[Daddschal]], der aber auch mit [[Ahriman]] identifiziert werden kann. Im [[Judentum]] war eine vergleichbare Figur zunächst unbekannt und erscheint erst in der späteren [[jüdisch]]en [[Wikipedia:Eschatologie|Eschatologie]] in der Gestalt des [[Armilus]], der aber auch eher [[Ahriman]] vergleichbar sein dürfte.


== Biographie==
Der '''Antichrist''' ist laut [[Hermann Keimeyer]] ein eigenständiges Widersacherwesen von ganz eigener buntschillernder Art. Vereinfachend wird oft [[Sorat]], manchmal auch [[Ahriman]] mit dem Antichrist identifiziert. Dies ist aber nicht ganz richtig. Der Antichrist ist letztlich jene Wesenheit, den die verderblichen [[Logen]] des Westens an Christus Stelle setzen wollen.  
Hübbe-Schleiden studierte Volkswirtschaft und [[Rechtswissenschaft]], anschließend ließ er sich als [[Rechtsanwalt]] in seiner Heimatstadt nieder (1869). Während des [[Deutsch-Französischer Krieg|Deutsch-Französischen Krieges]] war er [[Attaché]] am deutschen [[Generalkonsulat]] in [[London]].  


Hübbe-Schleiden unternahm ausgedehnte Reisen durch [[Westeuropa]] und lebte zwischen 1875 und 1877 in [[Westafrika]], wo er ein eigenes Handelshaus gründete. Seine dortigen Erfahrungen veröffentlichte er unter dem Titel ''Ethiopien''. Unter diesem Titel verstand er nicht das heutige [[Äthiopien]], sondern die zu jener Zeit noch unbekannten Teile [[Afrika]]s. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er Steuersekretär in Hamburg. Hübbe-Schleiden trat als Vorkämpfer für die deutschen [[Kolonialismus|Kolonialbestrebungen]] in Afrika auf, hierzu schrieb er mehrere Bücher, unter anderem ''Überseeische Politik''.
[[Rudolf Steiner]] charakterisiert die Zeit, in der der Antichrist kommen wird, so:


1883 lernte er über seine Bekanntschaft mit der Fabrikantenfamilie [[Marie Gebhardt|Gebhardt]] in [[Elberfeld]] die Lehren der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] (TG) kennen, mit dieser beschäftigte er sich von nun an bis an sein Lebensende. Im Juli 1884 traf er im Haus der Familie Gebhardt [[Henry Steel Olcott]] und einige Wochen später auch [[Helena Blavatsky]], die Begründer der TG, die auf ihrer Europareise auch in Elberfeld Station gemacht hatten. Auf Mary Gebhards Betreiben wurde am 27. Juli 1884, die theosophische [[Loge Germania]] gegründet, zu deren Präsidenten Hübbe Schleiden gewählt wurde. Durch das Bekanntwerden der [[Coulomb-Affäre]] und später des [[Hodgson Report]]s, welche Blavatsky und die TG stark in Misskredit brachten, wurde die Loge jedoch bereits am 31. Dezember 1886 wieder aufgelöst.
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"Es wird eine Zeit kommen, in der es auch so ausschauen wird, wie wenn
dasjenige, was auf [[Golgatha]] geschähe, auch auf der ganzen Erde geschähe. Es wird
so aussehen, als wenn der [[Egoismus]] dem [[Christus]], der [[Buddhi]], den Tod bringen
sollte. Das wird die Zeit des Antichrist sein. Das ist das Gesetz, daß alles, was um das
Kreuz herum geschah, auch auf dem [[Physische Welt|physischen Plane]] wird geschehen müssen.
Was auf Golgatha geschehen ist, hat zugleich eine tiefe symbolische Bedeutung. Der
Verrat des Judas bedeutet das Überhandnehmen der niederen Triebe." {{Lit|{{G|96|293}}}}
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Seit Januar 1886 fungierte Hübbe-Schleiden als Herausgeber der von ihm selbst geplanten und gegründeten Monatszeitschrift [[Sphinx (Zeitschrift)|Sphinx]], die sich hauptsächlich [[Metaphysik|metaphysischen]] Themen widmete, jedoch starken Bezug zur Theosophie aufwies. Vor allem aus der Leserschaft dieser Zeitschrift konnte er 1892 in [[Berlin]] eine neue [[Theosophische Vereinigung]] gründen. Dieser folgte am 3. November 1893 der [[Esoterischer Kreis|Esoterische Kreis]]. Diese beiden Organisationen wurden am 29. Juni 1894, unter Anwesenheit von Henry Steel Olcott zur [[Deutsche Theosophische Gesellschaft|Deutschen Theosophischen Gesellschaft]] (D.T.G.) vereinigt.
Der [[Christus]] verschenkt sich als das große [[Makrokosmos|makrokosmische]] [[Ich]] an die [[Mensch]]en, ganz im Sinne des [[Paulus|paulinischen]] Wortes: ''Nicht ich, sondern der Christus in mir!'' Ihm treten die [[luziferisch]]en Scharen unter der Führung des Antichrist entgegen, die dem Menschen die Entwicklung der höherer [[Wesensglieder]] [[Manas]], [[Buddhi]] und [[Atman]] verheißen, die aber doch während der [[Erdentwicklung]] nur [[Mikrokosmos|mikrokosmischer]] Natur sein können und daher weniger wert als das makrokosmische Ich des Christus sind:


Ende 1894 reiste Hübbe-Schleiden nach [[Indien]], um sich aus eigener Anschauung über die [[Meister der Weisheit]] der TG zu informieren. 1895 kam er ohne greifbares Ergebnis zurück und beschäftigte sich trotz dieses Misserfolges weiterhin mit der Theosophie. Die Eindrücke seiner Reise veröffentlichte er in seinem Werk ''Indien und die Inder''.
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"Der Christus-Geist und der bedeutendste Geist der luziferischen Geister werden einander
gegenüberstehen: der Christus-Geist, von dem die Menschen werden hoffen
können, den mächtigen makrokosmischen Impuls ihres vierten Prinzipes zu erhalten,
und der luziferische Geist, der in einer gewissen Beziehung sie darüber hinausführen
wird wollen. Wenn die Menschen dabei bleiben und sich sagen können: Wir
müssen von den luziferischen Geistern nur dasjenige erlangen, zu dem wir so hinaufblicken,
wie wir zu unserer niederen Natur hinunterblicken, – so würden die
Menschen recht tun. Indem die Menschen dazu kommen werden zu sagen: Seht, der
Christus gibt nur das vierte Prinzip, da sind aber die Geister,
die das sechste und siebente geben – da werden die Menschen, die dem Christus gegenüber
so denken, anbeten und auf den Schild heben den Antichrist. So wird sich
die Stellung des Antichrist zum Christus in der Zukunft geltend machen. Und mit
dem äußeren Verstand, mit der äußeren Genialität wird man nichts gegen solche
Dinge einwenden können, denn man wird vieles aufweisen können, was im Sinne
von Vernunft und Genialität gescheiter sein wird beim Antichrist als das, was als tiefstes
menschliches Prinzip von dem Christus immer mehr und mehr in die Seele einfließen
wird. Weil der Christus den Menschen das vierte makrokosmische Prinzip
bringt, das, da es makrokosmisch ist, doch unendlich wichtiger ist als alle mikrokosmischen
Prinzipien – es ist stärker als sie, wenn es auch verwandt ist dem menschlichen
Ich , stärker als alle anderen, die während der Erdentwickelung
erlangt werden können –, so wird man, weil es eben nur das vierte
Prinzip ist, sagen es sei niedriger als das fünfte [Manas], sechste [Buddhi], siebente
[Atma], welche von den luziferischen Geistern kommen, es sei insbesondere niedriger
als das, was vom Antichrist kommt." {{Lit|{{G|130|218f}}}}
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In diesen Jahren wurden in ganz Deutschland zahlreiche theosophische Gruppen gegründet, alle mit unterschiedlichen Zielen, jedoch berief sich jede Gruppe darauf, im Besitz der "wahren" und "richtigen" Theosophie zu sein. Hübbe-Schleiden selbst nahm am 25. August 1901 an einem Theosophischen Kongress zur Vereinigung dieser unterschiedlichen Gruppierungen in Deutschland teil. Es konnte jedoch keine Einigung erzielt werden. Daraufhin gründeten die Mitglieder der D.T.G., unter ihnen Hübbe-Schleiden, der sich lange gegen die Gründung gesträubt hatte, am 19. Oktober 1902, unter Anwesenheit von [[Annie Besant]], eine eigene [[Deutsche Sektion der Theosophischen Gesellschaft]] (DSdTG). Diese war nun direkt der Zentrale in Adyar unterstellt. Auf Graf von Brockdorffs Vorschlag hin, wurde [[Rudolf Steiner]] zum Generalsekretär gewählt.  
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"Die normale Entwickelung stellt daher den luziferischen Geistern gegenüber etwas
«Einfacheres» vor, über das sie sich erhaben dünken. Und es werden Zeiten
kommen, wo durch die Macht der höheren Prinzipien, des fünften oder gar sechsten
Prinzips, die luziferischen Geister großen Einfluß auf die ihnen verfallende Menschheit
haben werden. Können wir das nicht heute schon überall in seinen Anzeichen
richtig empfinden? In Kunst und Wissenschaft und so weiter, überall tritt uns entgegen
eine gewisse frühreife Höherentwickelung, der aber der innere Wahrheitskern,
die Harmonie mit dem Ewigen zu fehlen scheint. Der Führer derjenigen Geister, die
in dieser Weise sechs Prinzipien entwickelt haben, die also auf dem [[Alter Mond|Monde]] bis dicht
an die Vollendung herangekommen sind, ist der Antichrist, der dem Christus schon
zum Verwechseln ähnlich sehen kann. Heute ist bereits der größte Teil der Menschheit
diesem Einfluß der luziferischen Geister verfallen. Daher die Notwendigkeit,
jetzt das zu fördern, was der Mensch auf der Erde nur als Innerliches empfangen
kann durch die Meditation. Daher die Notwendigkeit der Geisteswissenschaft." {{Lit|{{G|130|333f}}}}
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Nachdem sich zwischen Annie Besants und Steiner's Christus-Auffassung eine immer größere Kluft aufgetan hatte und die Differenzen schließlich unüberbrückbar geworden waren, wurde von Annie Besant, die wusste, wie sehr die deutschen Theosophen hinter Rudolf Steiner standen, kurzerhand die ganze Deutsche Sektion am 7. März 1913 ausgeschlossen. Steiner hatte vorsorglich an der Jahreswende 1912/13 in Köln bereits eine [[Anthroposophische Gesellschaft]] gegründet, die jetzt ihre Arbeit aufnehmen konnte. Hübbe-Schleiden, dessen Treue sich Annie Besant vorher versichert hatte, autorisierte ihn durch eine neue Stiftungsurkunde zur Neugründung der Deutschen Sektion, kurz DSdTG. Diese, nun erheblich verkleinerte Gesellschaft, kam nicht mehr richtig in Schwung.  
Im Gegensatz zu den heilsamen [[kosmisch]]en [[Morgen- und Abendkräfte]]n wird man im gruppenegoistischen Sinn in westlichen Bruderschaften die [[Mittagskräfte]] aus der Region der [[Zwillinge (Sternbild)|Zwillinge]] im Dienste des [[Doppelgänger]]s für einen unrechten [[Mechanischer Okkultismus|mechanischen Okkultismus]] missbrauchen. Dabei wird man den Antichrist als Christus ausgeben wollen.


Einer Bitte von Annie Besant nachgebend, unterstützte Hübbe-Schleiden ab 1912 den [[Order of the Star of the East]] um [[Jiddu Krishnamurti]]. Nachdem Hübbe-Schleiden anfangs provisorisch als Generalsekretär der neuen Deutschen Sektion fungierte, wurde im Mai 1913 [[Johannes Ludovicus Mathieu Lauweriks]] als ordentlicher Generalsekretär gewählt, Hübbe-Schleiden blieb jedoch die wichtigste Galionsfigur der kleinen Adyartreuen Gruppe. Interne Streitereien führten zu einem stetigen Mitgliederschwund, der durch Ausbruch des [[Erster Weltkrieg|1. Weltkrieges]] noch verstärkt wurde. Mit Hübbe-Schleidens Tod am 17. Mai 1916 zerfiel die DSdTG.
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"Aber von derselben Seite her, die
Gold, Gesundheit und Lebensverlängerung an die Stelle von Gott,
Tugend und Unsterblichkeit setzen will, von derselben Seite her wird
angestrebt, nicht mit den Morgen- und Abendprozessen zu wirken,
sondern mit ganz andern. Und ich habe Sie das letzte Mal darauf aufmerksam
gemacht, daß auf der einen Seite der Impuls des Mysteriums
von Golgatha aus der Welt entfernt werden soll, indem man vom
Westen her den anderen Impuls, eine Art Antichrist, einführt; daß
von Osten her der Christus-Impuls so, wie er im 20. Jahrhundert hervortritt,
dadurch paralysiert werden soll, daß man die Aufmerksamkeit,
das Interesse gerade ablenkt von dem [[Die Wiederkehr des Christus im Ätherischen|ätherisch kommenden Christus]].


Am 6. Juli 1912 stellte Hübbe-Schleiden einen Antrag auf Mitgliedschaft im [[Rosenkreuzer]]orden "[[Order of the Temple of the Rosy Cross]]". Ob er tatsächlich Mitglied wurde, ist nicht bekannt.
Von der Seite, wo man gewissermaßen den Antichrist wird als den
Christus einführen wollen, wird angestrebt, auszunützen dasjenige,
was insbesondere durch die materiellsten Kräfte wirken kann, aber
durch die materiellsten Kräfte eben geistig wirkt. Vor allen Dingen
wird von dieser Seite angestrebt, Elektrizität, und namentlich Erdmagnetismus
auszunützen, um Wirkungen hervorzubringen über die
ganze Erde hin. Ich habe Ihnen ja gezeigt, wie in dem, was ich den
menschlichen Doppelgänger genannt habe, aufsteigen die Erdenkräfte.
Hinter dieses Geheimnis wird man kommen. Es wird ein
amerikanisches Geheimnis sein, den Erdmagnetismus in seiner Doppelheit,
im Nord- und Südmagnetismus zu verwenden, um dirigierende
Kräfte über die Erde hinzusenden, die geistig wirken. Sehen
Sie sich die magnetische Karte der Erde an, und vergleichen Sie einmal
die magnetische Karte mit dem, was ich jetzt sage: den Verlauf
der magnetischen Linie, wo die Magnetnadel nach Osten und Westen
ausschlägt und wo sie gar nicht ausschlägt. Ich kann über diese Dinge
nicht mehr als Andeutungen zunächst geben: Von einer gewissen
Himmelsrichtung her wirken fortwährend geistige Wesenheiten; man
braucht nur diese geistigen Wesenheiten in den Dienst des Erdendaseins
zu stellen, so wird man - weil diese geistigen, vom Kosmos
hereinwirkenden Wesenheiten das Geheimnis des Erdmagnetismus
vermitteln können - hinter dieses Geheimnis des Erdmagnetismus
kommen und mit Bezug auf die drei Dinge Gold, Gesundheit, Lebensverlängerung
sehr bedeutsames Gruppenegoistisches wirken können." {{Lit|{{G|178|227f}}}}
</div>


== Werke ==
== Literatur ==
* ''[[Sphinx (Zeitschrift)|Sphinx]]''. (Monatszeitschrift, als Herausgeber zwischen 1886 und 1896)
#Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989)
* ''Das Dasein als Lust, Leid und Liebe''. Braunschweig 1891.
#Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995)
* ''Das Suchen des Meisters. Gespräch eines Kirchenchristen und eines Mystikers''. Rohm, Lorch 1916.
#Rudolf Steiner: ''Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen'', [[GA 178]] (1992), ISBN 3-7274-1780-3 {{Vorträge|178}}
* ''Deutsche Kolonisation''. Hamburg 1881.
* ''Ethiopien''. Hamburg 1879.
* ''Kolonisationspolitik und Kolonisationstechnik''. Hamburg 1882.
* ''Motive zu einer überseeischen Politik Deutschlands''. Hamburg 1881.
* ''Überseeische Politik, 2 Bände''. Hamburg 1881-1883.
* ''Weltwirtschaft und die sie treibende Kraft''. Hamburg 1882.


== Literatur ==
{{GA}}
* Emmi von Gumppenberg: ''Offener Brief an Herrn Dr. Hübbe-Schleiden als Erwiderung auf seine "Botschaft des Friedens"''. Altmann, Leipzig 1913.
* Norbert Klatt: ''Der Nachlass von Wilhelm Hübbe-Schleiden in der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen''. Klatt, Göttingen 1996, ISBN 3-928312-04-9.
* Norbert Klatt: ''Theosophie und Anthroposophie, neue Aspekte zu ihrer Geschichte aus dem Nachlass von Wilhelm Hübbe-Schleiden (1846-1916) mit einer Auswahl von 81 Briefen''. Klatt, Göttingen 1993, ISBN 3-928312-02-2.
* Thekla von Reden: ''Dr. Hübbe-Schleiden's "Denkschrift", unbefangen betrachtet''. Philosophisch-Theosophischer Verlag, Berlin 1913.
* Carl Unger: ''Wider literarisches Freibeutertum! Eine Abfertigung des Herrn Hübbe-Schleiden''. Philosophisch-Theosophischer Verlag, Berlin 1913.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{PND|119133547}}
{{Audioartikel|Antichrist.ogg}}
* [http://biographien.kulturimpuls.org/list.php Wilhelm Hübbe-Schleiden], ausführliche Biografie der anthroposophischen Forschungsstelle Kulturimpuls, Biografien Dokumentation (bei Schnellsuche „Hübbe“ eingeben)
* [http://www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de/Bildprojekt/Lexikon/php/suche_db.php?suchname=H%FCbbe-Schleiden Kurze Biografie im deutschen Kolonial-Lexikon]
* [http://www.neue-rosenkreuzer.de/material/material-20.html Hübbe-Schleiden und die Theosophische Gesellschaft]
 
 
{{DEFAULTSORT:Hubbe Schleiden, Wilhelm von}}
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Ökonom (19. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Ökonom (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Entdecker]]
[[Kategorie:Person (Deutsche Kolonialgeschichte)]]
[[Kategorie:Theosoph (Theosophische Gesellschaft)]]
[[Kategorie:Geboren 1846]]
[[Kategorie:Gestorben 1916]]
[[Kategorie:Biographie]]
 
{{Personendaten
|NAME=Hübbe-Schleiden, Wilhelm von
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher [[Forschungsreisender]] und [[Volkswirtschaft|volkswirtschaftlicher]] [[Schriftsteller]]
|GEBURTSDATUM=[[20. Oktober]] [[1846]]
|GEBURTSORT=[[Hamburg]]
|STERBEDATUM=[[17. Mai]] [[1916]]
|STERBEORT=[[Göttingen]]
}}


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Christologie]] [[Kategorie:Widersacher]]

Version vom 10. Juni 2017, 13:41 Uhr

Der Antichrist (griech. αντί Χριστοὺ, ὁ Ἀντίχριστος, dt. auch Widerchrist oder Endchrist) ist nach der christlichen Überlieferung das Böse schlechthin und der große Gegner des Christus in der Endzeit der Erdentwicklung. Er erscheint als der bedeutenste Geist und Führer der luziferischen Scharen. In der islamischen Überlieferung der Hadithen entspricht ihm annähernd der Daddschal, der aber auch mit Ahriman identifiziert werden kann. Im Judentum war eine vergleichbare Figur zunächst unbekannt und erscheint erst in der späteren jüdischen Eschatologie in der Gestalt des Armilus, der aber auch eher Ahriman vergleichbar sein dürfte.

Der Antichrist ist laut Hermann Keimeyer ein eigenständiges Widersacherwesen von ganz eigener buntschillernder Art. Vereinfachend wird oft Sorat, manchmal auch Ahriman mit dem Antichrist identifiziert. Dies ist aber nicht ganz richtig. Der Antichrist ist letztlich jene Wesenheit, den die verderblichen Logen des Westens an Christus Stelle setzen wollen.

Rudolf Steiner charakterisiert die Zeit, in der der Antichrist kommen wird, so:

"Es wird eine Zeit kommen, in der es auch so ausschauen wird, wie wenn dasjenige, was auf Golgatha geschähe, auch auf der ganzen Erde geschähe. Es wird so aussehen, als wenn der Egoismus dem Christus, der Buddhi, den Tod bringen sollte. Das wird die Zeit des Antichrist sein. Das ist das Gesetz, daß alles, was um das Kreuz herum geschah, auch auf dem physischen Plane wird geschehen müssen. Was auf Golgatha geschehen ist, hat zugleich eine tiefe symbolische Bedeutung. Der Verrat des Judas bedeutet das Überhandnehmen der niederen Triebe." (Lit.: GA 96, S. 293)

Der Christus verschenkt sich als das große makrokosmische Ich an die Menschen, ganz im Sinne des paulinischen Wortes: Nicht ich, sondern der Christus in mir! Ihm treten die luziferischen Scharen unter der Führung des Antichrist entgegen, die dem Menschen die Entwicklung der höherer Wesensglieder Manas, Buddhi und Atman verheißen, die aber doch während der Erdentwicklung nur mikrokosmischer Natur sein können und daher weniger wert als das makrokosmische Ich des Christus sind:

"Der Christus-Geist und der bedeutendste Geist der luziferischen Geister werden einander gegenüberstehen: der Christus-Geist, von dem die Menschen werden hoffen können, den mächtigen makrokosmischen Impuls ihres vierten Prinzipes zu erhalten, und der luziferische Geist, der in einer gewissen Beziehung sie darüber hinausführen wird wollen. Wenn die Menschen dabei bleiben und sich sagen können: Wir müssen von den luziferischen Geistern nur dasjenige erlangen, zu dem wir so hinaufblicken, wie wir zu unserer niederen Natur hinunterblicken, – so würden die Menschen recht tun. Indem die Menschen dazu kommen werden zu sagen: Seht, der Christus gibt nur das vierte Prinzip, da sind aber die Geister, die das sechste und siebente geben – da werden die Menschen, die dem Christus gegenüber so denken, anbeten und auf den Schild heben den Antichrist. So wird sich die Stellung des Antichrist zum Christus in der Zukunft geltend machen. Und mit dem äußeren Verstand, mit der äußeren Genialität wird man nichts gegen solche Dinge einwenden können, denn man wird vieles aufweisen können, was im Sinne von Vernunft und Genialität gescheiter sein wird beim Antichrist als das, was als tiefstes menschliches Prinzip von dem Christus immer mehr und mehr in die Seele einfließen wird. Weil der Christus den Menschen das vierte makrokosmische Prinzip bringt, das, da es makrokosmisch ist, doch unendlich wichtiger ist als alle mikrokosmischen Prinzipien – es ist stärker als sie, wenn es auch verwandt ist dem menschlichen Ich , stärker als alle anderen, die während der Erdentwickelung erlangt werden können –, so wird man, weil es eben nur das vierte Prinzip ist, sagen es sei niedriger als das fünfte [Manas], sechste [Buddhi], siebente [Atma], welche von den luziferischen Geistern kommen, es sei insbesondere niedriger als das, was vom Antichrist kommt." (Lit.: GA 130, S. 218f)

"Die normale Entwickelung stellt daher den luziferischen Geistern gegenüber etwas «Einfacheres» vor, über das sie sich erhaben dünken. Und es werden Zeiten kommen, wo durch die Macht der höheren Prinzipien, des fünften oder gar sechsten Prinzips, die luziferischen Geister großen Einfluß auf die ihnen verfallende Menschheit haben werden. Können wir das nicht heute schon überall in seinen Anzeichen richtig empfinden? In Kunst und Wissenschaft und so weiter, überall tritt uns entgegen eine gewisse frühreife Höherentwickelung, der aber der innere Wahrheitskern, die Harmonie mit dem Ewigen zu fehlen scheint. Der Führer derjenigen Geister, die in dieser Weise sechs Prinzipien entwickelt haben, die also auf dem Monde bis dicht an die Vollendung herangekommen sind, ist der Antichrist, der dem Christus schon zum Verwechseln ähnlich sehen kann. Heute ist bereits der größte Teil der Menschheit diesem Einfluß der luziferischen Geister verfallen. Daher die Notwendigkeit, jetzt das zu fördern, was der Mensch auf der Erde nur als Innerliches empfangen kann durch die Meditation. Daher die Notwendigkeit der Geisteswissenschaft." (Lit.: GA 130, S. 333f)

Im Gegensatz zu den heilsamen kosmischen Morgen- und Abendkräften wird man im gruppenegoistischen Sinn in westlichen Bruderschaften die Mittagskräfte aus der Region der Zwillinge im Dienste des Doppelgängers für einen unrechten mechanischen Okkultismus missbrauchen. Dabei wird man den Antichrist als Christus ausgeben wollen.

"Aber von derselben Seite her, die Gold, Gesundheit und Lebensverlängerung an die Stelle von Gott, Tugend und Unsterblichkeit setzen will, von derselben Seite her wird angestrebt, nicht mit den Morgen- und Abendprozessen zu wirken, sondern mit ganz andern. Und ich habe Sie das letzte Mal darauf aufmerksam gemacht, daß auf der einen Seite der Impuls des Mysteriums von Golgatha aus der Welt entfernt werden soll, indem man vom Westen her den anderen Impuls, eine Art Antichrist, einführt; daß von Osten her der Christus-Impuls so, wie er im 20. Jahrhundert hervortritt, dadurch paralysiert werden soll, daß man die Aufmerksamkeit, das Interesse gerade ablenkt von dem ätherisch kommenden Christus.

Von der Seite, wo man gewissermaßen den Antichrist wird als den Christus einführen wollen, wird angestrebt, auszunützen dasjenige, was insbesondere durch die materiellsten Kräfte wirken kann, aber durch die materiellsten Kräfte eben geistig wirkt. Vor allen Dingen wird von dieser Seite angestrebt, Elektrizität, und namentlich Erdmagnetismus auszunützen, um Wirkungen hervorzubringen über die ganze Erde hin. Ich habe Ihnen ja gezeigt, wie in dem, was ich den menschlichen Doppelgänger genannt habe, aufsteigen die Erdenkräfte. Hinter dieses Geheimnis wird man kommen. Es wird ein amerikanisches Geheimnis sein, den Erdmagnetismus in seiner Doppelheit, im Nord- und Südmagnetismus zu verwenden, um dirigierende Kräfte über die Erde hinzusenden, die geistig wirken. Sehen Sie sich die magnetische Karte der Erde an, und vergleichen Sie einmal die magnetische Karte mit dem, was ich jetzt sage: den Verlauf der magnetischen Linie, wo die Magnetnadel nach Osten und Westen ausschlägt und wo sie gar nicht ausschlägt. Ich kann über diese Dinge nicht mehr als Andeutungen zunächst geben: Von einer gewissen Himmelsrichtung her wirken fortwährend geistige Wesenheiten; man braucht nur diese geistigen Wesenheiten in den Dienst des Erdendaseins zu stellen, so wird man - weil diese geistigen, vom Kosmos hereinwirkenden Wesenheiten das Geheimnis des Erdmagnetismus vermitteln können - hinter dieses Geheimnis des Erdmagnetismus kommen und mit Bezug auf die drei Dinge Gold, Gesundheit, Lebensverlängerung sehr bedeutsames Gruppenegoistisches wirken können." (Lit.: GA 178, S. 227f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft, GA 96 (1989)
  2. Rudolf Steiner: Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit, GA 130 (1995)
  3. Rudolf Steiner: Individuelle Geistwesen und ihr Wirken in der Seele des Menschen, GA 178 (1992), ISBN 3-7274-1780-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

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