Apokalyptische Siegel und Aristoteles: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Apokalyptischen Siegel''' wurden nach Angaben [[Rudolf Steiner]]s für den [[Münchner Kongreß (1907)|Kongreß der «Föderation europäischer Sektionen der Theosophischen Gesellschaft»]], der vom 18. - 21. Mai 1907 in München stattfand, von Frl. [[Clara Rettich]] gestaltet. Die zwischen den Siegelbildern befindlichen [[Planetensäulen]] wurden von [[Karl Stahl]] ausgeführt.  
[[Bild:Aristoteles_Bueste.jpg|thumb|250px|right|Aristoteles-Büste]]
'''Aristoteles''' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griechisch]] Ἀριστοτέλης, * 384 v. Chr. in [[Wikipedia:Stageira|Stageira]] / [[Wikipedia:Makedonien|Makedonien]], † 322 v. Chr. in [[Wikipedia:Chalkis|Chalkis]] / [[Wikipedia:Euböa|Euböa]]) war ein [[Wikipedia:Griechenland|griechischer]] [[Wikipedia:Philosoph|Philosoph]], [[Wikipedia:Naturforscher|Naturforscher]] und einer der einflussreichsten [[Wikipedia:Denker|Denker]] der abendländischen Geistesgeschichte, der zahlreiche Disziplinen entweder selbst begründete oder entscheidend beeinflusste. Nach seiner Herkunft wurde Aristoteles auch ''Der Stagirit'' und später auch einfach nur ''Der Philosoph'' genannt.


== Die Bedeutung der Siegelbilder ==
== Leben ==
[[Wikipedia:384 v. Chr.|384 v. Chr.]] wurde Aristoteles in [[Wikipedia:Stageira|Stageira]] als Sohn des [[Wikipedia:Nikomachos|Nikomachos]] geboren. Sein Vater war Leibarzt am Hof von König [[Wikipedia:Amyntas II.|Amyntas II.]] Makedonien. Im Jahr [[Wikipedia:367 v. Chr.|367 v. Chr.]], mit 17 Jahren, tritt Aristoteles in [[Platon]]s [[Wikipedia:Platonische Akademie|Akademie]] in [[Wikipedia:Athen|Athen]] ein und studierte dort 20 Jahre.


[[Datei:Apokalyptische Siegel Eliphas Levi.jpg|mini|„Die sieben Siegel des Heiligen Johannes“, in: [[Éliphas Lévi]]: ''Dogme et rituel de la haute magie'', Band 2, Paris 1861, S. 364 ]]
[[Wikipedia:347 v. Chr.|347 v. Chr.]] stirbt Platon. Die Leitung der Akademie übernimmt [[Wikipedia:Speusippos|Speusippos]], ein Neffe Platons, und nicht der offenbar begabtere und talentiertere Aristoteles. Das hängt damit zusammen, dass Aristoteles [[Wikipedia:Metöke|Metöke]] war, in Athen kein Bürgerrecht besaß und daher die Akademie nicht übernehmen konnte. Aristoteles folgt dem Ruf des Tyrannen [[Wikipedia:Hermias|Hermias]] von [[Wikipedia:Atarneus|Atarneus]] in Kleinasien, der ebenfalls Platonschüler und zugleich ein Vasall des Perserkönigs war. Aristoteles heiratete die Nichte des Stadtfürsten [[Wikipedia:Pytias|Pytias]] und gründete in Atarneus eine Schule ([[Wikipedia:Diogenes Laertios|Diogenes Laertios]], 5,3 f.). Von [[Wikipedia:343 v. Chr.|343 v. Chr.]] bis [[Wikipedia:336 v. Chr.|336 v. Chr.]] unterrichtete Aristoteles im Auftrag des makedonischen Königs [[Wikipedia:Philipp II. (Makedonien)|Philipp II.]] dessen Sohn [[Alexander der Große|Alexander den Großen]].


Bei den sieben apokalyptischen Siegeln handelt es sich gemäß der [[Okkultismus|okkulten]] Tradition ''nicht'' unmittelbar um jene [[Siegel]], die bei der Öffnung des in {{BB|Off|5|1-14|LUT}} genannten [[Das Buch mit den sieben Siegeln|Buches mit den sieben Siegel]] erbrochen werden. Diese Ereignisse bis hin zum Auftritt der sieben Engel mit den [[sieben Posaunen]] werden im [[#Siegel III|3. Siegelbild]] dargestellt.  
[[Wikipedia:335 v. Chr.|335 v. Chr.]] kehrte Aristoteles nach Athen zurück und gründet dort seine eigene [[Wikipedia:Schule|Schule]], das [[Wikipedia:Lykeion|Lykeion]] (später auch [[Peripatos]] genannt). Diese besteht bis etwa 40 v. Chr. und aus ihr geht die philosophische Richtung der [[Peripatetiker]] hervor. [[Wikipedia:323 v. Chr.|323 v. Chr.]] verlässt Aristoteles Athen, da nach Alexanders Tod die antimakedonische Partei die Oberhand gewinnt und Aristoteles der Gottlosigkeit angeklagt wird. Er flieht nach [[Wikipedia:Chalkis|Chalkis]], dem Geburtsort seiner Mutter, wo er im folgenden Jahr stirbt (Diog. Laert. 5,6 ff.).
Die von Rudolf Steiner entworfenen apokalyptischen Siegel spannen einen viel weiteren Bogen und geben die [[Imagination|imaginativ]] geschauten [[astralisch]]en [[Urbild]]er der gesamten [[Menschheitsentwicklung]] auf der Erde in [[sinnbild]]licher Form wieder.  


Die [[Kapitell]]e der sieben [[Planetensäulen]] stellen hingegen die nur durch [[Inspiration]] fassbare Ebene der geistigen Urtöne bzw. Urkräfte in plastischen Formen dar. Durch ihre [[Formverwandlung]] von Säule zu Säule geben sie ein lebendiges Bild der [[Weltentwicklungsstufen|Planetarischen Weltentwicklungsstufen]]. Aufgrund der beschränkten Möglichkeiten konnten die Säulen für den Kongress in München allerdings zunächst nur malerisch ausgeführt werden. Erst in den Jahren [[1908]]/[[1909|09]] wurden die Motive der Planetensäulen in dem nach den Ideen [[Rudolf Steiner]]s errichteten [[Modellbau in Malsch]] verwirklicht. In voller Größe wurden sie erst für das [[Erstes Goetheanum|Erste Goetheanum]] geschaffen.
== Lehre und Schriften ==


Beim Entwurf der ersten sechs Siegelbilder orientierte sich [[Rudolf Steiner]] an den Bildsiegeln zur Apokalypse, die der französische [[Okkultist]] [[Éliphas Lévi]] (1810-1875) in seinem Werk ''Dogme et rituel de la haute magie'' gezeigt hatte.<ref>[[Éliphas Lévi]]: ''Dogme et rituel de la haute magie'', Band 2, Paris 1861, S. 364 [https://archive.org/details/b24884340_0002/page/364/mode/2up archive.org]</ref> Das siebente Siegel, das den Bezug zum [[Neues Jerusalem|Neuen Jerusalem]] herstellt, gestaltete Steiner ganz eigenständig.<ref>Bernd Lampe: ''Das Buch mit den sieben Siegeln'', in: ''[[Das Goetheanum]]'' Nr. 7, 14. Februar 2014, S. 5 ff.</ref> Über die tiefere Bedeutung der Siegelbilder sagte er:
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"Platos Schüler Aristoteles (geb. 384 v. Chr. in Stagira
in Thrazien, gest. 321 v. Chr.) bezeichnet neben seinem
Lehrer einen Höhepunkt des griechischen Denkens. Bei
ihm ist das Einleben des Gedankens in die Weltanschauung
bereits vollzogen und zur Ruhe gekommen. Der Gedanke
tritt sein rechtmäßiges Besitztum an, um die Wesen
und Vorgänge der Welt von sich aus zu begreifen. Plato
wendet sein Vorstellen noch dazu an, den Gedanken in
seine Herrschaft einzusetzen und ihn zur Ideenwelt zu
führen. Bei Aristoteles ist diese Herrschaft selbstverständlich
geworden. Es kommt ferner darauf an, sie über die
Gebiete der Erkenntnis hin überall zu befestigen. Aristoteles
versteht, den Gedanken als ein Werkzeug zu gebrauchen,
das in das Wesen der Dinge eindringt. Für Plato
handelt es sich darum, das Ding oder Wesen der Außenwelt
zu überwinden; und wenn es überwunden ist, trägt
die Seele die Idee in sich, von welcher das Außenwesen
nur überschattet war, ihm aber fremd ist, und in einer
geistigen Welt der Wahrheit über ihm schwebt. Aristoteles
will in die Wesen und Vorgänge untertauchen, und
was die Seele bei diesem Untertauchen findet, das ist ihm
das Wesen des Dinges selbst. Die Seele fühlt, wie wenn
sie dieses Wesen nur aus dem Dinge herausgehoben und
für sich in die Gedankenform gebracht hätte, damit sie es
wie ein Andenken an das Ding mit sich tragen könne. So
sind für Aristoteles die Ideen in den Dingen und Vorgängen;
sie sind die eine Seite der Dinge, diejenige, welche die
Seele mit ihren Mitteln aus ihnen herausheben kann; die
andere Seite, welche die Seele nicht aus den Dingen herausheben
kann, durch welche diese ihr auf sich gebautes
Leben haben, ist der Stoff, die Materie (Hyle)." {{Lit|{{G|18|73f}}}}
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{{GZ|Sie sind nicht beliebige «Sinnbilder», welche man verstandesmäßig deuten kann, sondern geisteswissenschaftliche «Schriftzeichen», die so genommen werden müssen, wie es der wahren Geisteswissenschaft entspricht. Diese erfindet nicht aus dem Verstande oder der willkürlichen Phantasie heraus solche «Zeichen», sondern gibt in ihnen nur wieder, was der geistigen Wahrnehmung in den übersinnlichen Welten wirklich als Anschauung vorliegt. Keine Spekulation, keine – wenn auch noch so geistreiche – Verstandeserklärung ist gegenüber solchen Zeichen angebracht, da sie eben nicht ausgedacht sind, sondern lediglich eine Beschreibung dessen liefern, was der sogenannte «Seher» in den unsichtbaren Welten wahrnimmt. Bei den hier wiedergegebenen Zeichen handelt es sich um die Beschreibung von Erlebnissen der «astralen» und der «geistigen» (devachanischen) Welt. Die «Siegel» der ersten sieben Tafeln stellen solche wirkliche Tatsachen der astralen Welt dar, und die sieben «Säulen» ebensolche der geistigen Welt. Während aber die Siegel unmittelbar die Erlebnisse des «geistigen Schauens» wiedergeben, ist das bei den sieben Säulen nicht in gleicher Art der Fall. Denn die Wahrnehmungen der geistigen Welt lassen sich nicht mit einem «Schauen», sondern eher mit einem «geistigen Hören» vergleichen. Bei diesem muß beachtet werden, daß man es nicht zu sehr dem «Hören» in der physischen Welt ähnlich denken soll, denn obwohl es sich damit vergleichen läßt, ist es ihm doch sehr unähnlich. In einem Bilde lassen sich die Erlebnisse dieses geistigen Hörens nur ausdrücken, wenn man sie aus dem «Tönen» in die Form übersetzt. Das ist bei diesen «Säulen» geschehen, deren Wesen aber nur verständlich ist, wenn man sich die Formen plastisch (nicht malerisch) denkt.
===Was ist von Aristoteles überliefert?===
Bei den überlieferten Schriften des Aristoteles - dem ''[[Wikipedia:Corpus Aristotelicum|Corpus Aristotelicum]]'' - handelt es sich nicht um die von ihm selbst veröffentlichten ''exoterischen Schriften''. Diese sind bis auf (z.&nbsp;T. umfangreiche) Zitate bei späteren Schriftstellern verloren. Vollständig erhalten sind hingegen die seit dem 19. Jhd. so genannten esoterischen Schriften oder [[Wikipedia:Pragmatien|Pragmatien]]. Dabei handelt es sich um Notizen, Vorlesungsskripte oder Materialsammlungen, die zunächst nur zum internen Gebrauch bestimmt waren und erst im ersten Jahrhundert v. Chr. durch die Ausgabe des [[Wikipedia:Andronikos von Rhodos|Andronikos von Rhodos]] (s.&nbsp;u.) einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wurden. Diese Schriften sind daher in Stil und Aufbau oft schwer zugänglich. Von den zu Aristoteles' Lebzeiten veröffentlichten exoterischen Schriften, die z.&nbsp;T. als [[Wikipedia:Dialog|Dialog]]e im Stil [[Platon]]s verfasst waren, ist sehr wenig überliefert. Ein Bild dieser Schriften liefert am ehesten noch der ''[[Wikipedia:Protreptikos|Protreptikos]]'', eine auf Öffentlichkeitswirkung angelegte Werbeschrift für die Philosophie.


Im Sinne der Geisteswissenschaft sind die Ursachen zu den Dingen der physischen Welt im Übersinnlichen, Unsichtbaren gelegen. Was sich physisch offenbart, hat seine Urbilder in der astralischen Welt und seine geistigen Urkräfte (Urtöne) in der geistigen Welt. Die sieben Siegel geben die astralischen Urbilder der Menschheitsentwicklung auf der Erde im Sinne der Geisteswissenschaft. Wenn der «Seher» auf dem «Astralplane» diese Entwicklung in die Zeiten ferner Vergangenheit und ferner Zukunft verfolgt, so stellt sich ihm diese in den gegebenen sieben Siegelbildern dar. Er hat nichts zu erfinden, sondern lediglich die von ihm geistig wahrgenommenen Tatsachen zu verstehen...|284|91}}
=== Aristoteles' Einteilung von Wissensgebieten===
Aristoteles befasste sich mit zahlreichen Wissensgebieten, die allerdings in den meisten Fällen nicht deckungsgleich mit den heutigen Gebieten gleichen Namens sind. Beispielsweise ist [[Ethik]] für Aristoteles nicht in erster Linie eine Theorie der [[Moral]] und in vielen Punkten auch nicht getrennt von der [[Politik]], die er beide auch unter dem Begriff der ''politischen Wissenschaften'' häufig gemeinsam nennt. Am wichtigsten ist die Unterscheidung in drei große Arten von Bereichen des Wissen: den theoretischen, praktischen und poietischen (hervorbringenden). <!--poietisch ist richtig!-->
*(1) Die ''theoretische Wissenschaft'' betrachtet das, was unabhängig vom Menschen ist und keinen äußeren Zweck außer der Erkenntnis selbst besitzt. In sie fällt vor allem die ''[[Wikipedia:Physik (Aristoteles)|Physik]]'' und die ''[[Wikipedia:Metaphysik (Aristoteles)|Metaphysik]]''.
*(2) Die ''praktische Wissenschaft'' thematisiert das, was im Bereich der menschlichen Handlungen liegt, was aber nichts außer der Handlung selbst hervorbringt. Hierein fällt vor allem Aristoteles' [[Wikipedia:Ethik (Aristoteles)|Ethik]] und die ''[[Wikipedia:Politik (Aristoteles)|Politik]]''.
*(3) Die ''poietische <!--po - i - etisch ist korrekt!--> Wissenschaft'' untersucht das, was im Bereich der menschlichen Tätigkeiten liegt und hierbei ein Objekt hervorbringt. Die Schrift ''[[Wikipedia:Poetik (Aristoteles)|Poetik]]'' des ''Corpus Aristotelicum'' thematisiert dabei (fast) ausschließlich die Dichtung.
* Ein weiterer wichtiger Teil der überlieferten aristotelischen Schriften sind gewissermaßen [[Wikipedia:Metawissenschaft|Metawissenschaft]]en, die neben dieser Dreiereinteilung der Wissenschaften liegen und vor allem die [[Logik]] betreffen.


{{GZ|Das bedeutsamste der Symbole und Sinnbilder, das wir überhaupt haben und das als solches
===Zentrale methodologische Elemente der Philosophie Aristoteles'===
von allen Okkultisten aller Zeiten anerkannt worden ist, das ist der Mensch selbst. Der Mensch
Im Gegensatz zu [[Platon]], der [[Wikipedia:Philosophie|Philosophie]] als eine alle Bereiche menschlichen Wissens umfassende Einheitswissenschaft auffasst, geht Aristoteles von einem Konzept von [[Wikipedia:Einzelwissenschaft|Einzelwissenschaft]]en als eigenständigen Disziplinen aus. Hierbei stützt er sich auch auf [[Wikipedia:Empirie|empirische]] Forschung (im weitesten Sinne) und setzt sich in der Ausarbeitung seiner Theorien mit dem [[Wikipedia:Gesunder Menschenverstand|gesunden Menschenverstand]] sowie mit den Lehren seiner Vorgänger und der Meinung der Allgemeinheit ([[Wikipedia:Doxographie|Doxographie]]) auseinander. Die "Erste Philosophie", d.&nbsp;h. die Metaphysik ist als Grundlagenwissenschaft vom Seienden als Seienden den anderen Wissenschaften jedoch vorgeordnet.
wurde und wird immer genannt ein Mikrokosmos, eine kleine Welt. Und das mit Recht, denn
wer den Menschen genau und intim kennenlernt, wird sich immer mehr darüber klar, daß in
ihm in einer, man könnte sagen, Verkleinerung alles, alles enthalten ist, was in der übrigen
Natur draußen ausgebreitet ist. Das ist zunächst vielleicht schwer zu verstehen, aber wenn Sie
darüber nachdenken, werden Sie begreifen, was damit gemeint ist: Es finden sich im Menschen,
als eine Art Extrakt, Auszug aus der übrigen Natur, alle Stoffe und Kräfte. Wenn Sie irgendeine
Pflanze hinsichtlich ihrer Wesenheit studieren und nur genügend tief forschen können,
werden Sie finden, daß im Menschenorganismus etwas von dieser selben Wesenheit enthalten
ist, wenn auch in noch so kleinem Maße. Und wenn Sie ein Tier draußen nehmen: immer werden
Sie im menschlichen Organismus etwas nachweisen können, was sich seiner Wesenheit
nach ausnimmt wie etwas, das in einer gewissen Art in den menschlichen Organismus hereingenommen
ist [...]


Für diesen Zusammenhang des Menschen mit der Natur hat ''[[Paracelsus]]'' einen sehr schönen
=== Seelenlehre ===
Vergleich gebraucht. Er sagt: Es ist, als ob die einzelnen Wesen in der Natur die Buchstaben
wären, der Mensch aber das Wort, das aus diesen Buchstaben zusammengesetzt ist. Draußen
die große Welt: der Makrokosmos, in uns die kleine Welt: der Mikrokosmos. Draußen existiert
jedes für sich, im Menschen ist es durch die Harmonie bestimmt, in die es hineingestellt ist mit
den anderen Organen. Und gerade deshalb können wir im Menschen die Entwickelung unseres
ganzen Weltalls, sofern es zu uns gehört, veranschaulichen.|284|73}}


=== Siegel I ===
<div style="margin-left:20px">
[[Datei:Siegel 01 (Tafel VII) AS.jpg|thumb|Erstes apokalyptisches Siegel]]
"Für Plato kommt in Betracht, was in der Seele lebt und
als solches an der Geisteswelt Anteil hat; für Aristoteles
ist wichtig, wie die Seele sich im Menschen für dessen eigene
Erkenntnis darstellt. Wie in die anderen Dinge muß die
Seele auch in sich selbst untertauchen, um in sich dasjenige
zu finden, was ihr Wesen ausmacht. Die Idee, welche im
Sinne des Aristoteles der Mensch in einem außerseelischen
Dinge findet, ist zwar dieses Wesen des Dinges; aber die
Seele hat dieses Wesen in die Ideenform gebracht, um es
für sich zu haben. Ihre Wirklichkeit hat die Idee nicht in
der erkennenden Seele, sondern in dem Außendinge mit
dem Stoffe (der Hyle) zusammen. Taucht die Seele aber
in sich selbst unter, so findet sie die Idee als solche in Wirklichkeit.
Die Seele ist in diesem Sinne Idee, aber tätige
Idee, wirksame Wesenheit. Und sie verhält sich auch im
Leben des Menschen als solche wirksame Wesenheit. Sie
erfaßt im Keimesleben des Menschen das Körperliche.
Während bei einem außerseelischen Ding Idee und Stoff
eine untrennbare Einheit bilden, ist dies bei der Menschenseele
und ihrem Leibe nicht der Fall. Da erfaßt die selbständige
Menschenseele das Leibliche, setzt die im Leibe
schon tätige Idee außer Kraft, und setzt sich selbst an
deren Stelle. In dem Leiblichen, mit dem sich die Menschenseele
verbindet, lebt im Sinne des Aristoteles schon
ein Seelisches. Denn er sieht auch in dem Pflanzenleibe und
in dem Tierleibe ein untergeordnetes Seelisches wirksam.
Ein Leib, welcher das Seelische der Pflanze und des Tieres
in sich trägt, wird durch die Menschenseele gleichsam befruchtet,
und so verbindet sich für den Erdenmenschen ein
Leiblich-Seelisches mit einem Geistig-Seelischen. Dieses
letztere hebt die selbständige Wirksamkeit des Leiblich-
Seelischen während der Dauer des menschlichen Erdenlebens
auf und wirkt selbst mit dem Leiblich-Seelischen
als mit seinem Instrument. Dadurch entstehen fünf Seelenäußerungen,
die bei Aristoteles wie fünf Seelenglieder erscheinen:
die pflanzenhafte Seele ([[Threptikon]]), die empfindende
Seele ([[Ästhetikon]]), die begierdenentwickelnde
Seele ([[Orektikon]]), die willenentfaltende Seele ([[Kinetikon]])
und die geistige Seele ([[Dianoetikon]]). Geistige Seele ist der
Mensch durch das, was der geistigen Welt angehört und
sich im Keimesleben mit dem Leiblich-Seelischen verbindet;
die anderen Seelenglieder entstehen, indem sich die
geistige Seele in dem Leiblichen entfaltet und durch dasselbe
das Erdenleben führt. Mit dem Hinblicke auf eine
geistige Seele ist für Aristoteles naturgemäß der auf eine
Geisteswelt überhaupt gegeben. - Das Weltbild des Aristoteles
steht so vor dem betrachtenden Blicke, daß unten
die Dinge und Vorgänge leben, Stoff und Idee darstellend;
je höher man den Blick wendet, um so mehr schwindet,
was stofflichen Charakter trägt; rein Geistiges - dem
Menschen sich als Idee darstellend - erscheint, die Weltsphäre,
in welcher das Göttliche als reine Geistigkeit, die
alles bewegt, sein Wesen hat. - Dieser Weltsphäre gehört
die geistige Menschenseele an; sie ist als individuelles Wesen
nicht, sondern nur als Teil des Weltengeistes vorhanden,
bevor sie sich mit einem Leiblich-Seelischen verbindet.
Durch diese Verbindung erwirbt sie sich ihr individuelles,
vom Weltgeist abgesondertes Dasein und lebt nach der
Trennung vom Leiblichen als geistiges Wesen weiter fort.
So nimmt das individuelle Seelenwesen mit dem menschlichen
Erdenleben seinen Anfang und lebt dann unsterblich
weiter. Eine Vorexistenz der Seele vor dem Erdenleben
nimmt Plato an, nicht aber Aristoteles. Dies ist ebenso
naturgemäß für letzteren, welcher die Idee im Dinge
bestehen läßt, wie das andere naturgemäß für jenen ist,
der die Idee über dem Dinge schwebend vorstellt. Aristoteles
findet die Idee in dem Dinge; und die Seele erlangt
das, was sie in der Geisteswelt als Individualität sein soll,
in dem Leibe." {{Lit|{{G|18|74f}}}}
</div>


{{GZ|Das erste Siegel stellt des Menschen
===Die Substanzlehre als zentrales Element der Philosophie Aristoteles'===
ganze Erdenentwickelung im allgemeinsten dar. In der «Offenbarung
Grundlegend für Aristoteles' Philosophie insgesamt ist die Frage: ''Worin besteht die Grundlage allen [[Wikipedia:Sein|Sein]]s?'' Hierbei ist der Begriff der ''[[Wikipedia:Ousia (Aristoteles)|ousía]]'' ([[Wikipedia:Griechische Sprache|griechisch]] {{Polytonisch|ουσία}}) zentral, der in der späteren Tradition mit ''[[Wikipedia:Substanz|Substanz]]'' übersetzt wurde. Was ist nun die ''ousía'' einer Sache? ''Ousia'' ist, was diese Sache ihrem Sein nach ist, unabhängig von kurzfristig zukommenden und zufälligen Eigenschaften. Die ''ousía'' ist dabei dasjenige, was selbst unabhängig von diesen Eigenschaften ist und wovon diese abhängig sind. Grammatisch oder kategorial ausgedrückt, heißt dies, dass die Substanz dasjenige ist, dem die Eigenschaften zugeschrieben werden oder wovon überhaupt etwas ausgesagt wird; das, was von den Substanzen ausgesagt wird, sind deren Prädikate. Aristoteles' Antwort auf die Frage, was denn nun das bleibende Wesentliche sei, ist schließlich, dass die ''ousía'' eine bestimmende [[Wikipedia:Form|Form]] - das ''[[Wikipedia:Eidos (Aristoteles)|eidos]]'' - ist, die [[Wikipedia:Aitia|Ursache]] allen Seins ist. So ist z.&nbsp;B. das ''eidos'' von [[Wikipedia:Sokrates|Sokrates]] das, was seine Menschengestalt, sein Menschsein bestimmt. Der Grundidee nach kann dieser [[Wikipedia:Hylemorphismus|Hylemorphismus]] - die Lehre, dass ein Gegenstand aus zu bestimmender Materie (''[[Wikipedia:Hylê (Aristoteles)|hylê]]'') und bestimmender Form (''morphê'' ist ein anderer Ausdruck für ''eidos'') besteht und die Form das organisierende Prinzip der Materie ist - in gewissem Sinn als allgemeiner Vorläufer der Theorie des [[Wikipedia:Genetischer Code|genetischen Codes]] verstanden werden.
St.Johannis» wird mit den Worten darauf hingedeutet:
«Und als ich mich wandte, sah ich sieben güldne
Leuchter, und mitten unter den sieben Leuchtern einen, der
war eines Menschen Sohn gleich, der war angetan mit einem
langen Gewände, und begürtet um die Brust mit einem güldenen
Gürtel. Sein Haupt aber und sein Haar waren weiß wie
weiße Wolle, als der Schnee, und seine Augen wie eine
Feuerflamme, und seine Füße gleich wie Messing, das im
Ofen glühet, und seine Stimme wie groß Wasserrauschen,
und hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand; und aus seinem
Munde ging ein scharf, zweischneidig Schwert; und sein
Angesicht leuchtete wie die helle Sonne.» In allgemeinen Zügen
wird mit solchen Worten auf umfassendste Geheimnisse
der Menschheitsentwickelung gedeutet. Wollte man darstellen
in ausführlicher Art, was jedes der tief bedeutsamen
Worte enthält: man müßte einen dicken Band schreiben. Unser
Siegel stellt solches bildlich dar. Nur ein paar Andeutungen
seien gemacht: Unter den körperlichen Organen und
Ausdrucksformen des Menschen sind solche, die in ihrer gegenwärtigen
Gestalt die abwärtsgehenden Entwicklungsstufen
früherer Formen darstellen, die also ihren Vollkommenheitsgrad
bereits überschritten haben; andere aber stellen
die Anfangsstufen der Entwickelung dar; sie sind jetzt gleichsam
die Anlagen zu dem, was sie in der Zukunft werden sollen.
Der Geheimwissenschafter muß diese Entwickelungsgeheimnisse
kennen. Ein Organ, das in der Zukunft etwas
viel Höheres, Vollkommeneres sein wird, als es gegenwärtig
ist, stellt das Sprachorgan dar. Indem man dieses ausspricht,
rührt man an ein großes Geheimnis des Daseins, das oftmals
auch das «Mysterium des schaffenden Wortes» genannt wird.
Es ist damit eine Hindeutung auf den Zukunftszustand dieses
menschlichen Sprachorgans gegeben, das einmal, wenn
der Mensch vergeistigt sein wird, geistiges Produktions-(Zeugungs-)organ wird. In den Mythen und Religionen wird
diese geistige Produktion durch das sachgemäße Bild von
dem aus dem Munde kommenden «Schwert» angedeutet. So
bedeutet jede Linie, jeder Punkt gewissermaßen auf dem
Bilde etwas, was mit des Menschen Entwickelungsgeheimnis
zusammenhängt. Daß solche Bilder gemacht werden, geht
nicht etwa bloß aus einem Bedürfnisse nach einer Versinnlichung
der übersinnlichen Vorgänge hervor, sondern es entspricht
der Tatsache, daß das Hineinleben in diese Bilder -
wenn sie die rechten sind - wirklich eine Erregung von Kräften
bedeutet, welche in der Menschenseele schlummern, und
durch deren Erweckung die Vorstellungen der übersinnlichen
Welt auftauchen. Es ist nämlich nicht das Richtige, wenn in
der Theosophie die übersinnlichen Welten nur in schematischen
Begriffen beschrieben werden; der wahre Weg ist der,
daß die Vorstellung solcher Bilder erregt wird, wie sie in diesen
Siegeln gegeben werden. (Hat der Okkultist solche Bilder
nicht zur Hand, so soll er mündlich die Beschreibung der höheren
Welten in sachgemäßen Bildern geben.)|34|596f}}


{{GZ|Siegel I stellt umfassend die ganze Erdenentwicklung des Menschen dar. Dieses sowie andere Siegel der Serie kann man in einem gewissen Sinne auch beschrieben finden in der «Offenbarung St. Johannis» (Apokalypse). Denn wer diese Schrift im geisteswissenschaftlichen Sinne zu verstehen vermag, der sieht in ihr nichts anderes als die in Worten gegebene Beschreibung dessen, was der «Seher» als Menschheitsentwicklung auf dem astralischen Plane urbildlich wahrnimmt. So versteht ein solcher auch die ersten Worte dieser Schrift, die (annähernd richtig wiedergegeben) so lauten: «Die Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm dargeboten hat, seinen Dienern zu veranschaulichen, wie in Kürze sich das notwendige Geschehen abspielt; dieses ist in Zeichen gesandt durch Gottes Engel seinem Diener Johannes. Dieser hat zum Ausdruck gebracht das ,Wort' Gottes und dessen Offenbarung durch Jesus Christus, in der Art, wie er es geschaut hat.» Die «Zeichen», die er geschaut hat, sind von dem Aufzeichner der «geheimen Offenbarunge dargestellt worden. – Man kann an den folgenden Siegeln finden, daß sie in vieler Beziehung ähnlich sind dem, was in der Apokalypse beschrieben ist, doch nicht ganz. Denn unseren Bildern liegt eine geisteswissenschaftliche Methode zugrunde, welche zwar mit allen Überlieferungen im Einklange ist, in ihrer eigenen Gestalt sich aber, den modernen geistigen Bedürfnissen der Menschheit entsprechend, seit dem vierzehnten Jahrhundert in jenen Kreisen ausgebildet hat, die seit jener Zeit die Aufgabe haben, diese Dinge zu pflegen. Dennoch soll hier, wo es darauf ankommt, die Beschreibung unter Hinweis auf die «Offenbarung St. Johannis» gegeben werden. Ausdrücklich bemerkt soll werden, daß manches von den sieben Siegeln schon in diesem oder jenem Werke der neueren Zeit . veröffentlicht ist; doch wird der in solchen Dingen Eingeweihte finden können, daß diese anderen Wiedergaben in manchen Punkten abweichen von der hier gegebenen Gestalt, welche die echte geisteswissenschaftliche Grundlage zur Darstellung bringen will.
Die Theorie der ''ousía'' arbeitet Aristoteles in der sog. [[Wikipedia:Erste Philosophie (Aristoteles)|ersten Philosophie]] aus, in einigen unter dem Titel ''[[Wikipedia:Metaphysik (Aristoteles)|Metaphysik]]'' überlieferten Abhandlungen. Sie spielt allerdings auch in vielen anderen Bereichen seines Denkens eine ausgezeichnete Rolle, u.&nbsp;a. in ''[[Wikipedia:De Anima|De Anima]]'', der Untersuchung dessen, was spezifisch und determinierend für alles Lebendige ist.


Zum ersten Siegel kann man vergleichen dessen Beschreibung in der Apokalypse. «Und ich wandte mich hin, zu vernehmen die Laute, welche zu mir drangen; und da schaute ich sieben güldene Lichter, und inmitten der Lichter des Menschensohnes Bild, mit langem Gewande und mit einem goldenen Gürtel um die Lenden; und sein Haupt und Haar waren weißglänzend wie weiße Wolle oder Schnee, und seine Augen funkelnd im Feuer. Und seine Füße waren feuerflüssig wie im feurigen Ofen erglüht, und seine Stimme glich dem Zusammenklange rauschender Wassermassen. Und in seiner Rechten waren sieben Sterne, und aus seinem Munde kam ein zweischneidiges scharfes Schwert, und sein Antlitz in seinem Glanze glich der leuchtenden Sonne.» In allgemeinen Bildern wird da auf umfassendste Geheimnisse der Menschheitsentwicklung gedeutet. Wollte man in ausführlicher Art darstellen, was der Seher aus diesen Bildern sehen kann, so müßte man ein dickes Buch schreiben. Nur ein paar Andeutungen seien gemacht. Jedes Zeichen, jede Form an den Siegelbildern ist vielsagend, und was hier gesagt wird, kann nur Etwas von Vielem sein. Unter den Organen und Ausdrucksmitteln des Menschen sind solche, welche in ihrer gegenwärtigen Gestalt die abwärtsgehenden Entwicklungsstufen früherer Formen darstellen, die also ihren Vollkommenheitsgrad bereits überschritten haben; andere aber stellen die Anfangsstufen einer Entwicklung dar, die in aufsteigender Richtung sich bewegt. Solche Glieder am Menschen sind heute erst noch unvollkommen und werden künftig ganz andere höhere Aufgaben zu erfüllen haben. Ein Organ, das in der Zukunft etwas viel Höheres, Vollkommeneres sein wird als es gegenwärtig ist, stellt das Sprachorgan dar, mit allem, was am Menschen zu ihm gehört. Indem man dieses andeutet, rührt man an ein großes Geheimnis des Daseins, welches auch das «Mysterium des schaffenden Wortes» genannt wird. Es ist damit eine Hindeutung auf den Zukunftszustand dieses Organs gegeben, das einmal, wenn der Mensch vergeistigt sein wird, Produktions- (Zeugungs-) Organ sein wird.
== Nachwirkung der Philosophie des Aristoteles ==
===Rezeption in der Antike===
Die Lehre des Aristoteles hat seine Schule, den [[Wikipedia:Peripatos|Peripatos]], nach seinem Tode weit weniger tief geprägt als Platons Lehre dessen [[Wikipedia:Platonische Akademie|Akademie]]. Aristoteles wurde keine Verehrung zuteil, die mit derjenigen Platons bei den Platonikern vergleichbar wäre. Dies bedeutete einerseits Offenheit und Flexibilität, andererseits Mangel an inhaltlich begründetem Zusammenhalt. Die Peripatetiker widmeten sich vor allem empirischer Naturforschung und befassten sich u.a. auch mit Ethik, Seelenlehre und Staatstheorie. Dabei kamen Aristoteles’ Schüler [[Wikipedia:Theophrastos|Theophrastos]], sein Nachfolger als Leiter der Schule, und dessen Nachfolger [[Wikipedia:Straton|Straton]] zu teilweise anderen Ergebnissen als der Schulgründer. Nach Stratons Tod (270/268 v. Chr.) begann eine Periode des Niedergangs.


In den Mythen und religiösen Erzählungen wird diese zukünftige vergeistigte Produktionsform durch das sachgemäße Bild von dem aus dem Munde kommenden feurigen «Schwert» angedeutet. Die ersten Stufen der Erdenentwicklung des Menschen verliefen in einer Zeit, als die Erde noch «feurig» war; und aus dem Elemente des Feuers haben sich die ersten menschlichen Verkörperungen herausgestaltet; am Ende seiner Erdenlaufbahn wird der Mensch selbst sein Inneres durch die Kraft des Feuerelementes schöpferisch nach außen strahlen. Dieses Fortentwickeln vorn Erdenanfang zum Erdenende erschließt sich dem «Seher», wenn er auf dem Astralplan das Urbild des werdenden Menschen erblickt, wie es im ersten Siegel wiedergegeben ist. Der Anfang der Erdenentwicklung steht da in den feurigen Füßen, das Ende in dem feurigen Antlitz und die vollkommene zuletzt zu erringende Kraft des «schöpferischen Wortes» in dem feurigen Schwert, das aus dem Munde kommt. Während diese Entwicklung abläuft, steht des Menschen Werden und seine dabei entfalteten Kräfte nacheinander unter dem Einfluß von Kräften, die sich in den sieben Sternen der Rechten ausdrücken. So stellt jede Linie, jeder Punkt gewissermaßen auf dem Bilde etwas dar, was mit dem umfassenden Entwicklungsgeheimnis des Menschen zusammenhängt.|284|91f}}
Das Studium und die Kommentierung der Schriften des Aristoteles wurde im Peripatos anscheinend vernachlässigt, jedenfalls weit weniger eifrig betrieben als das Platonstudium in der konkurrierenden Akademie. Erst im ersten Jahrhundert v. Chr. sorgte [[Wikipedia:Andronikos von Rhodos|Andronikos von Rhodos]] für eine Zusammenstellung der Lehrschriften (Vorlesungen) des Aristoteles. Die für eine breitere Öffentlichkeit bestimmten "exoterischen" Schriften, insbesondere die Dialoge, waren lange populär, gingen aber in der römischen Kaiserzeit verloren. [[Wikipedia:Cicero|Cicero]] hat sie noch gekannt. Die Peripatetiker betrachteten die Lehrschriften als speziell für ihren internen Unterrichtsgebrauch bestimmt. In der römischen Kaiserzeit war der einflussreichste Repräsentant des Aristotelismus [[Wikipedia:Alexander von Aphrodisias|Alexander von Aphrodisias]], der gegen die Platoniker die Sterblichkeit der Seele vertrat.


{{GZ|Das ''erste'' zeigt einen Menschen mit weißen Kleidern angetan, seine Füße wie Metall, wie
Obwohl Aristoteles großen Wert auf die Widerlegung von Kernbestandteilen des Platonismus gelegt hatte, waren es gerade die Neuplatoniker, die in der [[Wikipedia:Spätantike|Spätantike]] einen maßgeblichen Beitrag zur Erhaltung und Verbreitung seiner Hinterlassenschaft leisteten, indem sie seine Logik übernahmen, kommentierten und in ihr System integrierten. Eine besonders wichtige Rolle spielten dabei im 3. Jahrhundert n. Chr. [[Wikipedia:Porphyrios|Porphyrios]], im 5. Jahrhundert [[Wikipedia:Proklos (Philosoph)|Proklos]] und schließlich als letzter im 6. Jahrhundert [[Wikipedia:Simplikios|Simplikios]], der bedeutende Aristoteleskommentare verfasste. Im 4. Jahrhundert schrieb [[Wikipedia:Themistios|Themistios]] [[Wikipedia:Paraphrasen|Paraphrasen]] zu Werken des Aristoteles, die eine starke Nachwirkung erzielten. Er war unter den spätantiken Kommentatoren der einzige Aristoteliker; die anderen strebten eine Synthese platonischer und aristotelischer Auffassungen an, wobei den platonischen das Übergewicht zukam.
Erzfluß; aus seinem Munde ragt ein feuriges Schwert hervor; seine Rechte ist umgeben von den
Zeichen unseres Planeten: Saturn, Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter, Venus. Wer die Apokalypse
des Johannes kennt, wird sich erinnern, daß dort eine ziemlich übereinstimmende
Beschreibung dieses Bildes zu finden ist, denn Johannes war ein Eingeweihter. Dieses Siegel
stellt nämlich, man könnte sagen, die Idee der ganzen Menschheit dar. Wir werden das begreifen,
wenn wir an einige Vorstellungen erinnern, die den Älteren hier schon bekannt sind.


Wenn wir in der Menschenentwickelung zurückgehen, gelangen wir in eine Zeit, wo sich
Bei den prominenten antiken [[Wikipedia:Kirchenväter|Kirchenväter]]n war Aristoteles wenig bekannt und unbeliebt, manche verachteten und verspotteten seine [[Wikipedia:Dialektik|Dialektik]]. Sie verübelten ihm, dass er das Weltall für ungeschaffen und unvergänglich hielt und die individuelle Unsterblichkeit der Seele bezweifelte (bzw. nach ihrem Verständnis bestritt). Ein positiveres Verhältnis zu Aristoteles hatten hingegen manche christliche Gnostiker und andere häretische Christen: [[Wikipedia:Arianer|Arianer]] (Aetios, Eunomios), [[Wikipedia:Monophysiten|Monophysiten]], Pelagianer und [[Wikipedia:Nestorianer|Nestorianer]] – ein Umstand, der den Philosophen für die kirchlichen Autoren erst recht suspekt machte. Syrer – sowohl monophysitische als auch nestorianische – übersetzten das Organon in ihre Sprache und setzten sich intensiv damit auseinander. Im 6. Jahrhundert schrieb der Monophysit [[Wikipedia:Johannes Philoponos|Johannes Philoponos]] Aristoteles-Kommentare, übte aber auch scharfe Kritik an der aristotelischen Kosmologie und Physik. Er war mit seiner [[Wikipedia:Impetustheorie|Impetustheorie]] ein Vorläufer spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Kritik an der aristotelischen Bewegungslehre.
der Mensch noch auf einer sehr unvollkommenen Stufe befand. So zum Beispiel hatte er noch
nicht das, was Sie heute auf Ihren Schultern tragen; den Kopf. Es würde recht grotesk klingen,
wenn man den damaligen Menschen beschreiben würde. Der Kopf hat sich nämlich erst nach
und nach entwickelt und wird sich immer weiter entwickeln. Es gibt heute im Menschen
Organe, die sozusagen an ihrem Abschluß angelangt sind; sie werden später nicht mehr im
Menschenleib sein. Andere gibt es, die werden sich umbilden, so unser Kehlkopf, der eine
gewaltige Zukunft hat, freilich im Zusammenhange mit unserem Herzen. Heute ist der Kehlkopf
des Menschen erst im Beginne seiner Entwickelung, er wird dereinst das in das Geistige
umgewandelte Fortpflanzungsorgan sein. Sie werden eine Vorstellung von diesem Mysterium
bekommen, wenn Sie sich klarmachen, was heute der Mensch mit seinem Kehlkopf bewirkt.
Indem ich hier spreche, hören Sie meine Worte: Dadurch, daß dieser Saal von Luft erfüllt ist
und in dieser Luft gewisse Schwingungen hervorgerufen werden, werden Ihnen meine Worte
zu Ihrem Ohr, zu Ihrer Seele übertragen. Wenn ich ein Wort ausspreche, zum Beispiel «Welt»,
schwingen Wellen der Luft - das sind Verkörperungen meiner Worte. Das, was der Mensch
heute so hervorbringt, nennt man das Hervorbringen im mineralischen Reiche. Die Bewegungen
der Luft sind mineralische Bewegungen; durch den Kehlkopf wirkt der Mensch mineralisch
auf seine Umgebung. Aber der Mensch wird aufsteigen und einst pflanzlich wirken; nicht nur
mineralische, sondern auch pflanzliche Schwingungen wird er alsdann hervorrufen. Er wird
Pflanzen sprechen. Die nächste Stufe wird dann sein, daß er empfindende Wesen spricht; und
auf der höchsten Stufe der Entwickelung wird er durch seinen Kehlkopf seinesgleichen hervorrufen.
Wie er jetzt nur den Inhalt seiner Seele durch das Wort aussprechen kann, wird er dann
sich selbst aussprechen. Und wie der Mensch in der Zukunft Wesen sprechen wird, so waren
die Vorgänger der Menschheit, die Götter, mit einem Organ begabt, mit dem sie alle Dinge
aussprachen, die heute da sind. Sie haben alle Menschen, alle Tiere und alles andere ausgesprochen.
Sie alle sind ausgesprochene Götterworte im wörtlichen Sinne.


«Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und ein Gott war das Wort!» Das
===Rezeption im Mittelalter===
ist nicht ein philosophisches Wort im spekulativen Sinne - eine Urtatsache hat Johannes hingestellt,
[[Bild:Aristotle_Cod_vindob_phil_gr_64.jpg|thumb|Mittelalterliche Darstellung des Aristoteles]]
die ganz wörtlich zu nehmen ist.
Im [[Wikipedia:Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reich]] wurde Aristoteles im Frühmittelalter wenig beachtet. Sein Einfluss machte sich vorwiegend indirekt geltend, nämlich über die meist neuplatonisch gesinnten spätantiken Autoren, die Teile seiner Lehre übernommen hatten. Daher war Vermischung mit neuplatonischem Gedankengut von vornherein gegeben. Bei [[Wikipedia:Johannes von Damaskus|Johannes von Damaskus]] tritt die aristotelische Komponente deutlich hervor. Im 11. und 12. Jahrhundert kam es zu einer Wiederbelebung des Interesses an aristotelischer Philosophie: [[Wikipedia:Michael Psellos|Michael Psellos]], [[Wikipedia:Johannes Italos|Johannes Italos]] und dessen Schüler Eustratios von Nikaia (beide wegen Häresie verurteilt) sowie der primär philologisch orientierte Michael von Ephesos schrieben Kommentare. Die Kaisertochter [[Wikipedia:Anna Komnena|Anna Komnena]] förderte diese Bestrebungen.


Und am Ende wird das Wort sein, und die Schöpfung ist eine Verwirklichung des Wortes;
Im islamischen Raum setzte die Wirkung der Werke des Aristoteles früh ein und war breiter und tiefer als in der Spätantike und im europäischen Früh- und Hochmittelalter. Der Aristotelismus dominierte qualitativ und quantitativ gegenüber der übrigen antiken Tradition. Schon im 9. Jahrhundert waren die meisten Werke des Aristoteles in arabischer Sprache verfügbar, ebenso antike Kommentare. Hinzu kam ein reichhaltiges unechtes (pseudo-aristotelisches) Schrifttum teilweise neuplatonischen Inhalts. Zu letzterem zählten Schriften wie die ''Theologie des Aristoteles'' und der ''Kalam fi mahd al-khair'' (''Liber de causis''). Die aristotelischen Ideen waren von Anfang an mit neuplatonischen vermischt, und man glaubte an eine Übereinstimmung der Lehren Platons und des Aristoteles. In diesem Sinne deuteten [[Wikipedia:al-Kindi|al-Kindi]] (9. Jh.) und [[Wikipedia:al-Farabi|al-Farabi]] (10. Jh.) und die ihnen folgende spätere Tradition den Aristotelismus; bei ibn Sina ([[Wikipedia:Avicenna|Avicenna]]) trat das neuplatonische Element stärker in den Vordergrund. Einen relativ reinen Aristotelismus vertrat hingegen im 12. Jahrhundert ibn Rušd ([[Wikipedia:Averroes|Averroes]]), der zahlreiche Kommentare schrieb und die aristotelische Philosophie gegen [[Wikipedia:al-Ghazali|al-Ghazali]] verteidigte.
und was der Mensch in der Zukunft hervorbringen wird, wird eine Verwirklichung dessen
sein, was heute Wort ist. Dann aber wird der Mensch nicht mehr solche physische Gestalt
haben wie heute; er wird bis zu jener Gestalt vorgeschritten sein, die auf dem Saturn war, bis
zur Feuermaterie. So verbindet sich die schöpferische Kraft im Anfang der Weltentwickelung
mit unserer eigenen Schöpferkraft am Ende der Weltentwickelung.


Diejenige Wesenheit, welche alles hinausgesprochen hat in die Welt, was heute darinnen ist,
Im lateinischen Mittelalter war zunächst bis ins 12. Jahrhundert nur ein kleiner Teil des Gesamtwerks des Aristoteles verbreitet, nämlich zwei der logischen Schriften (Kategorien und De interpretatione), die [[Wikipedia:Boethius|Boethius]] im frühen 6. Jahrhundert übersetzt und kommentiert hatte, zusammen mit der Einleitung des Porphyrios zur Kategorienlehre. Dieses Schrifttum, später als ''Logica vetus'' bezeichnet, bildete die Grundlage des Logikunterrichts. Diese enge Begrenzung änderte sich mit der großen Übersetzungsbewegung des 12. und 13. Jahrhunderts. Im 12. Jahrhundert wurden die bisher fehlenden logischen Schriften (Analytiken, Topik, [[Wikipedia:Sophistische Widerlegungen|Sophistici elenchi]]) in lateinischer Sprache verfügbar; sie machten die ''Logica nova'' aus. Dann kamen eines nach dem anderen fast alle restlichen Werke hinzu (teils erst im 13. Jahrhundert). Die meisten Schriften wurden mehrmals ins Lateinische übertragen (entweder aus dem Arabischen oder aus dem Griechischen). [[Wikipedia:Michael Scotus|Michael Scotus]] übersetzte Aristoteleskommentare des Averroes aus dem Arabischen. Sie wurden eifrig benutzt, was in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zur Entstehung des lateinischen [[Wikipedia:Averroismus|Averroismus]] führte, der ein für damalige Verhältnisse relativ konsequenter Aristotelismus war.
sie ist das große Vorbild der Menschen. Sie hat hinausgesprochen in die Welt den Saturn, die
Sonne, den Mond, die Erde - in ihren beiden Hälften Mars-Merkur -, den Jupiter, die Venus.
Das deuten die sieben Sterne an; sie sind ein Zeichen dafür, bis zu welcher Höhe der Mensch
sich entwickeln kann. In der Feuermaterie wird der Planet am Ende wieder sein; und der
Mensch wird in dieser Feuermaterie schöpferisch sprechen können: das ist das feurige Schwert,
das aus seinem Munde ragt. Alles wird feurig sein, daher die Füße von flüssigem Erz.|284|74f}}


=== Siegel II ===
Im Lauf des 13. Jahrhunderts wurden die Schriften des Aristoteles als Standardlehrbücher zur Grundlage der an den Universitäten (in der Fakultät der Freien Künste) betriebenen scholastischen Wissenschaft; 1255 wurden seine Logik, Naturphilosophie und Ethik an dieser Fakultät der Pariser Universität als Lehrstoff vorgeschrieben. Die Führungsrolle kam der Pariser und der Oxforder Universität zu. Wegweisend waren die Aristoteleskommentare des [[Wikipedia:Albertus Magnus|Albertus Magnus]]. Das Verfassen von Aristoteleskommentaren wurde eine Hauptbeschäftigung der Magister, und viele von ihnen hielten die kommentierten Lehrbücher für praktisch irrtumsfrei. Besonders intensiv studierte man neben der aristotelischen Methodik die Wissenschaftstheorie, um sie als Basis für ein hierarchisch geordnetes System der Wissenschaften zu verwenden. Widerstand erhob sich allerdings von theologischer Seite gegen einzelne Lehren, vor allem gegen die Thesen von der Ewigkeit der Welt und der absoluten Gültigkeit der Naturgesetze (Ausschluss von Wundern), sowie gegen den Averroismus. Daher kam es 1210, 1215, 1231, 1245 und 1277 zu kirchlichen Aristotelesverboten. Sie richteten sich aber nur gegen die naturphilosophischen Schriften bzw. gegen einzelne Thesen und konnten den Siegeszug des Aristotelismus nur vorübergehend hemmen. Diese Verbote betrafen nur Frankreich (vor allem Paris), in Oxford galten sie nicht. Aristoteles wurde „der Philosoph“ schlechthin: mit ''Philosophus'' (ohne Zusatz) war immer nur er gemeint, mit ''Commentator'' Averroes. Gegenpositionen (vor allem in der Erkenntnistheorie und Anthropologie) vertraten Anhänger der platonisch beeinflussten Lehren des [[Wikipedia:Augustinus|Augustinus]], besonders Franziskaner ("Franziskanerschule"). Schließlich setzte sich das von dem Dominikaner [[Wikipedia:Thomas von Aquin|Thomas von Aquin]] abgewandelte und weiterentwickelte aristotelische Lehrsystem ([[Wikipedia:Thomismus|Thomismus]]) durch, zunächst in seinem Orden und später in der gesamten Kirche. Allerdings schrieb man weiterhin neuplatonische Schriften zu Unrecht dem Aristoteles zu, wodurch das Gesamtbild seiner Philosophie verfälscht wurde.
[[Datei:Siegel 02 (Tafel VIII) AS.jpg|thumb|Zweites apokalyptisches Siegel]]


{{GZ|Das zweite Siegel stellt, mit dem entsprechenden Zubehör,
===Rezeption in der Neuzeit===
einen der ersten Entwickelungszustände der Erdenmenschheit
In der Renaissance fertigten Humanisten neue, viel leichter lesbare Aristotelesübersetzungen ins Lateinische an, und man begann auch die griechischen Originaltexte zu lesen. Es kam zu heftigem Streit zwischen Platonikern und Aristotelikern, wobei die beteiligten Humanisten mehrheitlich zu Platon neigten. Es gab in der Renaissance aber auch bedeutende Aristoteliker wie [[Wikipedia:Pietro Pomponazzi|Pietro Pomponazzi]] (1462-1525) und [[Wikipedia:Jacopo Zabarella|Jacopo Zabarella]] (1533-1589), und es entstanden damals im Abendland mehr Aristoteleskommentare als während des gesamten Mittelalters. Wie im Mittelalter herrschte auch noch bei vielen Renaissance-Gelehrten das Bestreben vor, platonische und aristotelische Standpunkte untereinander und mit der katholischen Theologie und Anthropologie zu versöhnen. Seit dem 15. Jahrhundert war es aber möglich, dank des besseren Zugangs zu den Quellen das Ausmaß der fundamentalen Gegensätze zwischen Platonismus, Aristotelismus und Katholizismus besser zu verstehen. Bei der Vermittlung dieser Erkenntnisse spielte der byzantinische Philosoph [[Wikipedia:Georgios Gemistos Plethon|Georgios Gemistos Plethon]] eine wichtige Rolle. Unabhängig davon herrschte der (neu)scholastische Aristotelismus, der die mittelalterliche Tradition fortsetzte, mit seiner Methode und Terminologie an Schulen und Universitäten noch bis tief in die Neuzeit, auch in den lutherischen Gebieten, obwohl Luther den Aristotelismus ablehnte.
dar. Diese Erdenmenschheit hat in ihren Urzeiten nämlich
noch nicht das entwickelt gehabt, was man Individualseele
nennt. Es war damals noch das vorhanden, was bei den
Tieren noch jetzt sich findet: die Gruppenseele. Wer durch
imaginatives Hellsehen die alten menschlichen Gruppenseelen
auf dem Astralplan verfolgen kann, der findet die vier Arten
derselben, welche in den vier apokalyptischen Tieren des
zweiten Siegels dargestellt werden: den Löwen, den Stier, den
Adler, den Menschen. Damit ist an die Wahrheit dessen gerührt,
was oftmals so trocken allegorisch bei den vier Tieren
«ausgedeutet» wird.|34|597}}


{{GZ|Siegel II stellt einen der ersten Entwicklungszustände der Erdenmenschheit dar, mit allem was dazugehört. Der Erdenmensch hat in ferner Urzeit nämlich noch nicht das gehabt, was man Individualseele nennt. Es war damals bei ihm das vorhanden, was gegenwärtig noch die auf einer früheren Entwicklungsstufe der Menschheit zurückgebliebenen Tiere haben: die Gruppenseele. Wenn durch imaginatives Hellsehen in der Rückschau auf die Vorzeit die menschlichen Gruppenseelen auf dem Astralplan verfolgt werden, so ergibt sich, daß die verschiedenen Formen derselben auf vier Grundtypen zurückgeführt werden können. Und diese sind in den vier apokalyptischen Tieren des zweiten Siegels wiedergegeben: dem Löwen, dem Stier, dem Adler und jener Gestalt, die sich auch als Gruppenseele der individuellen Seele des gegenwärtigen Menschen nähert, und die deshalb auch: der «Mensch» heißt. Damit ist an die Wahrheit dessen gerührt, was oftmals so trocken allegorisch bei den vier Tieren «ausgedeutet» wird.|284|93}}
Im sechzehnten Jahrhundert unternahmen [[Wikipedia:Bernardino Telesio|Bernardino Telesio]] und [[Wikipedia:Giordano Bruno|Giordano Bruno]] Frontalangriffe auf den Aristotelismus, und [[Wikipedia:Petrus Ramus|Petrus Ramus]] trat für eine nichtaristotelische Logik ein ([[Wikipedia:Ramismus|Ramismus]]). Aber erst seit dem 17. Jahrhundert verdrängte ein neues Wissenschaftsverständnis die aristotelisch-scholastische Tradition. In der Physik leitete [[Wikipedia:Galilei|Galilei]] den Umschwung ein. In der Biologie konnten sich aristotelische Auffassungen bis ins 18. Jahrhundert halten.


{{GZ|Wenn Sie den heutigen Menschen mit dem Tiere vergleichen, dann stellt sich der Unterschied
Sehr stark und anhaltend war die Nachwirkung der ''[[Wikipedia:Poetik|Poetik]]'' des Aristoteles, insbesondere seiner Tragödientheorie. Sie prägte Theorie und Praxis des Theaters während der gesamten [[Wikipedia:Frühe Neuzeit|Frühen Neuzeit]], abgesehen von manchen gewichtigen Ausnahmen besonders in Spanien und England (Shakespeare). Die ''Poetik'' lag seit 1278 in lateinischer Übersetzung vor, 1498 und 1536 erschienen humanistische Übersetzungen. Auf ihr fußte die ''Poetik'' des [[Wikipedia:Julius Caesar Scaliger|Julius Caesar Scaliger]] (1561), die Dichtungslehre von [[Wikipedia:Martin Opitz|Martin Opitz]] (1624), die französische Theaterlehre des 17. Jahrhunderts (''doctrine classique'') und schließlich die von [[Wikipedia:Johann Christoph Gottsched|Johann Christoph Gottsched]] geforderte [[Wikipedia:Regelkunst|Regelkunst]] (''Critische Dichtkunst'', 1730).
so dar, daß man sagen muß: der Mensch hat als Einzelner in sich, was das einzelne Tier
nicht in sich hat. Der Mensch hat eine Individualseele, das Tier eine Gruppenseele. Der einzelne
Mensch ist für sich eine ganze Tiergattung. Alle Löwen zum Beispiel haben zusammen nur eine
Seele. Diese Gruppen-Iche sind gerade so wie das Menschen-Ich, nur sind sie nicht hinabgestiegen
bis in die physische Welt; sie sind nur in der astralischen Welt zu finden. Hier auf
der Erde sehen Sie physische Menschen, von denen jeder sein Ich trägt. In der astralischen
Welt begegnen Sie in Astralmaterie ebensolchen Wesen, wie Sie selber sind, nur nicht in physischer,
sondern in astralischer Hülle. Sie können mit ihnen reden wie mit Ihresgleichen - das
sind die tierischen Gruppenseelen.


Auch der Mensch hatte in früheren Zeiten eine Gruppenseele, nach und nach erst hat er
Im 19. Jahrhundert begann die moderne Aristotelesforschung mit der Aristoteles-Gesamtausgabe der Berliner Akademie, die [[Wikipedia:Immanuel Bekker|Immanuel Bekker]] ab 1831 besorgte. Nach [[Wikipedia:Bekker-Zählung|ihren Seiten- und Zeilenzahlen]] wird Aristoteles noch heute zitiert.
sich zu seiner heutigen Selbständigkeit entwickelt. Diese Gruppenseelen waren ursprünglich in
der astralischen Welt und sind dann heruntergestiegen, um im Fleische zu wohnen. Wenn man
nun in der astralischen Welt die ursprünglichen Gruppenseelen des Menschen untersucht, so
findet man vier Gattungen, von denen der Mensch ausgegangen ist. Wollte man diese vier
Arten vergleichen mit den Gruppenseelen, die zu den heutigen Tiergattungen gehören, dann
müßte man sagen: eine von diesen vier Arten läßt sich mit dem Löwen vergleichen, eine andere
mit dem Adler, eine dritte mit dem Rinde und die vierte mit dem Menschen der Vorzeit, bevor
sein Ich heruntergestiegen ist. So wird uns in dem zweiten Bilde in den apokalyptischen Tieren,
dem Löwen, dem Adler, der Kuh und dem Menschen, ein früherer Entwickelungszustand der
Menschheit dargestellt. Dann aber gibt es und wird es geben, solange die Erde sein wird, eine
Gruppenseele für die höhere Offenbarung des Menschen, die durch das Lamm dargestellt wird,
durch das mystische Lamm, das Zeichen für den Erlöser. Diese Gruppierung der fünf Gruppenseelen:
die vier des Menschen um die große Gruppenseele, die noch allen Menschen gemeinschaftlich
gehört - das stellt das ''zweite'' Bild dar.|284|75}}


{{GZ|Wenn wir
Auf die Philosophie des 20. Jahrhunderts hat Aristoteles nicht mit seinem Wissenschaftssystem eingewirkt, sondern sie hat seinem Werk nur einzelne Anregungen entnommen, besonders auf ontologischem Gebiet und hinsichtlich der Unterscheidung von praktischer und theoretischer Vernunft und Wissenschaft.
nämlich zurückschauen in die alten Zeiten der Menschheit, so finden
wir überall, daß das gegenwärtige Ich sich herausentwickelt
hat aus solchem Gruppenbewußtsein, Gruppen-Ich, so daß für den
Seher, wenn er zurückschaut, die einzelnen Menschen immer mehr
zusammenströmen in die Gruppenseelen. Nun gibt es hauptsächlich
vier Typen von Gruppenseelen, vier Urbilder von Gruppenseelen.
Wenn man alle verschiedenen Gruppenseelen der verschiedenen
Seelen nimmt, so haben sie eine gewisse Ähnlichkeit, aber
auch Verschiedenheiten. Teilt man sie ein, so erhält man vier Gruppen,
vier Urbilder. Man bekommt sie deutlich zu sehen, wenn man
hellseherisch zurückschaut in jene Zeit, als der Mensch noch nicht
im Fleische war, noch nicht herabgestiegen war auf die Erde. Denn
jetzt müssen wir uns genauer darstellen den Moment, wo der
Mensch herabgestiegen ist ins Fleisch aus den geistigen Regionen.
Wir können diesen Moment nur in großen Symbolen schildern.


Einmal gab es eine Zeit, wo unsere Erde eine viel weichere
== Werke (Auswahl)==
Materie hatte als heute, wo noch nicht Fels und Stein so verfestigt
''Überblick, siehe auch [[Wikipedia:Corpus Aristotelicum|Corpus Aristotelicum]]''
waren wie heute, wo die Pflanzenformen noch anders aussahen, wo
das Ganze wie ein Urmeer in Wasserhöhlen eingebettet war, wo
Luft und Wasser nicht geschieden waren, wo von all den Wesen,
die heute auf der Erde wohnen, Tiere und Pflanzen im Wasser ausgebildet
waren. Als die mineralischen Wesen anfingen ihre heutige
Form zu bekommen, da konnte man sagen: Der Mensch trat aus
der Unsichtbarkeit hervor. So stellte er sich dem Einzuweihenden
dar. Außen mit einer Art von Schale umgeben, stieg er aus den
Regionen herunter, die heute die Luftregionen sind. Der Mensch
war noch nicht dicht physisch da, als das Tier schon im Fleisch
vorhanden war. Er war eine feine Luftwesenheit, selbst in den
lemurischen Zeiten noch. Und er hat sich so herausgegliedert, daß
sich das hellseherische Bild darstellt mit den vier Gruppenseelen:
auf der einen Seite wie ein Löwenbild, auf der anderen wie das
Bild eines Stieres, oben wie das eines Adlers, und in der Mitte
unten etwas, was schon menschenähnlich ist. So zeigt sich das hellseherische
Bild. So kommt aus dem Dunkel des Geisterlandes heraus
der Mensch. Und das, was ihn an Kraft ausgebildet hat, das
erscheint in einer Art Regenbogenbildung. Die mehr physischen
Kräfte umgeben die ganze Bildung dieses Menschen wie ein Regenbogen.
— Man muß auf den verschiedensten Gebieten und in der
verschiedensten Weise dieses Menschwerden schildern. Jetzt wird
es geschildert, wie es dem Forscher im Rückblick erscheint: wie
diese vier Gruppenseelen sich herausgestaltet haben aus dem
gemeinsamen Göttlich-Menschlichen, das heruntersteigt. Man hat
von jeher diesen Moment symbolisch in die Form gebracht, die Sie
auf dem zweiten der sogenannten sieben okkulten Siegel dargestellt
finden. Das ist die symbolische Darstellung, sie ist aber mehr als
ein bloßes Symbolum. Da haben Sie herauskommend aus dem
unbestimmten Geistigen diese vier Gruppenseelen, den Regenbogen
ringsherum und eine Zwölfzahl. Wir müssen auch verstehen,
was diese Zwölfzahl bedeutet.


Wenn Sie das herauskommen sehen, was eben geschildert worden
* [[Wikipedia:Organon (Aristoteles)|Organon]] (nacharistotelische Zusammenstellung), bestehend aus:
ist, so haben Sie hellseherisch das Gefühl: Das ist von etwas
** [[Wikipedia:Kategorien|Kategorien]]
umgeben, was ganz anderer Wesenheit und Art ist als das, was da
** [[Wikipedia:De Interpretatione|De Interpretatione]]
heraustritt aus dem unbestimmten Geistigen. Und das, wovon es
** [[Wikipedia:Analytica Priora|Analytica Priora]]
umgeben ist, das symbolisierte man in alten Zeiten in dem Tierkreis,
** [[Wikipedia:Analytica Posteriora|Analytica Posteriora]]
in den zwölf Zeichen des Tierkreises. — Der Moment des Eintretens
** [[Wikipedia:Topik|Topik]]
in das Hellsehen ist noch mit mancherlei anderen Erlebnissen
** [[Wikipedia:Sophistische Widerlegungen|Sophistische Widerlegungen]]
verknüpft. Das erste, was der, dessen Ätherleib heraustritt,
* [[Wikipedia:Physik (Aristoteles)|Physik]]
wahrnimmt, ist: er kommt sich vor, wie wenn er größer und größer
* [[Wikipedia:De Caelo|De Caelo]]
würde und sich ausdehnte über das, was er da wahrnimmt. Es
* [[Wikipedia:De Anima|De Anima]]
kommt der Moment, wo der Eingeweihte sich sagt: Ich sehe nicht
* [[Wikipedia:Metaphysik (Aristoteles)|Metaphysik]]
bloß diese vier Gestalten, sondern ich bin da drinnen, ich habe
* [[Wikipedia:Nikomachische Ethik|Nikomachische Ethik]]
mein Wesen darüber ausgedehnt. — Er identifiziert sich damit. Er
* [[Wikipedia:Eudemische Ethik|Eudemische Ethik]]
nimmt das wahr, was durch die zwölf Sternbilder, durch die Zwölfzahl
* [[Wikipedia:Politik (Aristoteles)|Politik]]
symbolisiert wird.|104|58ff}}
* [[Wikipedia:Der Staat der Athener|Der Staat der Athener]]
* [[Wikipedia:Rhetorik (Aristoteles)|Rhetorik]]
* [[Wikipedia:Poetik (Aristoteles)|Poetik]] – Als Webausgabe frei zugänglich bei [http://www.digbib.org/Aristoteles_384vChr/De_Poetik DigBib.Org]


=== Siegel III ===
* [[Wikipedia:Protreptikos|Protreptikos]]
[[Datei:Siegel 03 (Tafel IX) AS.jpg|thumb|Drittes apokalyptisches Siegel]]


{{GZ|Das dritte Siegel stellt die Geheimnisse der sogenannten
== Literatur ==
Sphärenharmonie dar. Der Mensch erlebt diese Geheimnisse
=== Primärtexte ===
in der Zwischenzeit zwischen dem Tode und einer neuen Geburt
*Übersetzungen:
(im «Geisterlande» oder dem, was in der gebräuchlichen
** Grumach, Ernst (Begr.), Flashar, Hellmut (Hrsg.): ''Aristoteles. Werke in deutscher Übersetzung'', 19 Bde., Akademie Verlag, Berlin 1965 ff. (Mit in der Regel sehr guten Kommentarteilen)
theosophischen Literatur «Devachan» genannt wird). Doch
** Barnes, Jonathan (Hrsg.): ''The Complete Works of Aristotle'', 2 Bde., Princeton 1995 (Sammlung der maßgeblichen englischen Übersetzungen)
ist die Darstellung nicht so gegeben, wie sie im «Geisterlande
** Rapp, Christof/ Wagner, Tim: ''Aristoteles, Topik. Übersetzung, Einleitung und Kommentar'', Stuttgart 2004 (Reclam)
» selbst erlebt wird, sondern so, wie die Vorgänge dieses
*Griechische Textausgaben:
Gebietes sich in die astrale Welt gleichsam hereinspiegeln. Es
** div. Hgg. in der Reihe: ''Oxford Classical Texts'' (OCT) bei [[Wikipedia:Oxford University|Oxford University]] Press ediert.
muß überhaupt festgehalten werden, daß die sämtlichen sieben
** div. Hgg. und Übersetzer in der Reihe: ''Loeb Classical Texts'' (LCT) bei [[Wikipedia:Harvard University|Harvard University]] Press ediert (Griechischer Text mit englischer Übersetzung)
Siegel Erfahrungen der astralischen Welt sind; doch können
ja die anderen Welten in ihren Spiegelungen im Astralen
geschaut werden. Die posaunenblasenden Engel des Bildes
stellen die geistigen Urwesen der Welterscheinungen dar; das
Buch mit den sieben Siegeln deutet daraufhin, daß sich in den
Erlebnissen, die in diesem Bilde veranschaulicht sind, die
Rätsel des Daseins «entsiegeln». Die «vier apokalyptischen
Reiter» stellen die menschlichen Entwickelungsstufen durch
lange Erdenzyklen hindurch dar.|34|598}}


{{GZ|Siegel III stellt die Geheimnisse der sogen. Sphärenharmonie dar. Der Mensch erlebt diese Geheimnisse in der Zwischenzeit zwischen dem Tode und einer neuen Geburt (im «Geisterlande» oder dem, was in der gebräuchlichen theosophischen Literatur «Devachan» genannt wird). Es ist aber bei allen diesen Siegeln festzuhalten, daß sie nur die Erfahrungen der astralischen Welt darstellen. Doch können auch andere Welten als diese astralische selbst, in dieser beobachtet werden. Unsere physische Welt kann man nach ihren Urbildern auf dem Astralplan beobachten. Und die geistige Welt ist in ihren Nachbildern auf diesem Plan zu schauen. So stellt das dritte Siegel die astralischen Nachbilder des «Geisterlandes» dar. Die posaunenblasenden Engel stellen die geistigen Urwesen der Welterscheinungen dar; die Posaunentöne selbst die Kräfte, die von diesen Urwesen aus in die Welt strömen und durch welche die Wesen und Dinge aufgebaut und in ihrem Werden und Wirken erhalten werden. Die «apokalyptischen Reiter» stellen die Hauptentwicklungspunkte dar, durch welche eine Menschenindividualität im Laufe vieler Verkörperungen durchgeht und die sich auf dem Astralplan in den Reitern auf den Pferden darstellen: ein weißglänzendes Pferd, eine sehr frühe Stufe der Seelenentwicklung ausdrückend; ein feuerfarbenes Pferd, auf die kriegerische Entwicklungsstufe der Seele deutend; ein schwarzes Pferd, entsprechend jener Seelenstufe, wo nur das äußere physische Wahrnehmen der Seele entwickelt ist; und ein grünschimmerndes Pferd, das Bild der reifen Seele, welche die Herrschaft über den Leib hat (daher die grüne Farbe, welche sich als Ausdruck der von innen nach außen wirkenden Lebenskraft ergibt).|284|93}}
=== Sekundärliteratur (Hervorgehobenes besonders für Einsteiger) ===
*Einführungen:
** Buchheim, Thomas: ''Aristoteles'', Freiburg i. Br. 1996
** Code, Alan D.: ''Aristotle'', OUP 2005 (Einführung des vermutlich besten Kenners der aristotelischen Metaphysik)
** Detel, Wolfgang: ''Aristoteles'', Leipzig 2005 (Problemorientierte Einführung)
** '''[[Wikipedia:Otfried Höffe|Höffe, Otfried]]: ''Aristoteles'', Beck'sche Reihe Denker, 2. überarbeitete Aufl., München 1999''' (Hervorragende Einführung, welche die praktische Philosophie des Aristoteles und die Rezeptionsgeschichte näher beleuchtet)
** '''[[Wikipedia:Christof Rapp|Rapp, Christof]]: ''Aristoteles zur Einführung'', Hamburg 2004''' ISBN 3885063980 (Eine der besten deutschsprachigen Einführungen zu Aristoteles mit sehr guter thematisch gegliederter Bibliografie für Einsteiger)
** Ross, W.D.: ''Aristotle'', Routledge 2004 (Einführung/Darstellung aus der Feder des wichtigsten Aristoteles-Forscher des 20.Jh.)
*thematische Kompendien:
** '''Barnes, Jonathan (Hg.): ''The Cambridge Companion to Aristotle'', Cambridge 1995''' (Sehr gute Einführung zu Aristoteles mit thematisch geordneten Beiträgen einiger der namhaftesten Aristotelesforscher und einer aktuellen, thematisch gegliederten 80 Seiten-Bibliografie)
** Buchheim, Thomas/Flashar, Hellmut (Hgg.): ''Kann man heute noch etwas anfangen mit Aristoteles'', Hamburg 2003 (Beiträge namhafter Aristotelesforscher in Hinblick auf Aristoteles und moderne Philosophie)
*Philosophiegeschichte & Doxographie:
** Flashar, Hellmut (Hg.): ''Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike Band 3: Ältere Akademie. Aristoteles. Peripatos'' 2., durchgesehene und erweiterte Auflage, von Hellmut Flashar, Hans Krämer, †Fritz Wehrli, Georg Wöhrle, Basel 2004 (Die ausführlichste philosophiegeschichtliche Darstellung der Philosophie des Aristoteles und seiner Wirkungsgeschichte)
*Lexika:
** Höffe, Otfried (Hg.): ''Aristoteles-Lexikon'', Stuttgart 2005 ISBN 3520459019
** Horn, Christoph / Rapp, Christof (Hgg.): ''Wörterbuch der antiken Philosophie'', München 2002 (mit zahlreichen Einträgen zu für Aristoteles zentralen Termini) ISBN 3406476236
*Weitere Monographien:
** Jaeger, Werner: ''Aristoteles'', Berlin 1923. (wichtig innerhalb der Forschungsgeschichte, aber als Einführung ungeeignet)
** Patzig, Günther: ''Die aristotelische Syllogistik. Logisch-philologische Untersuchung über das Buch A der "Ersten Analytik"'', 3. Aufl., Göttingen 1969
** Sorabji, Richard (Hg.): ''Aristotle Transformed. The Ancient Commentators and Their Influence'', Ithaca/New York 1990 (Bezüglich der Rezeption und Kommentierung in der [[Wikipedia:Spätantike|Spätantike]] wichtiges Werk)


{{GZ|Wenn wir die Menschenentwickelung weit, weit zurückverfolgen, so daß wir viele Millionen
=== Rudolf Steiner ===
von Jahren zu Hilfe rufen müssen, dann tritt uns noch ein anderes entgegen. Jetzt ist der
*Rudolf Steiner: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X; '''Tb 610/11''', ISBN 978-3-7274-6105-7 {{Schriften|018}}
Mensch physisch auf der Erde; aber es gab eine Zeit, wo das, was hier auf Erden umherwandelte,
noch nicht eine menschliche Seele hätte aufnehmen können. Da war diese Seele auf dem
astralischen Plan. Und weiter zurück kommen wir zu einer Zeit, wo sie auf dem geistigen
Plane, im Devachan war. Sie wird in der Zukunft wieder hinaufsteigen auf diese hohe Stufe,
wenn sie sich auf der Erde gereinigt haben wird. Vom Geiste durch das Astralische, das Physische
und wieder hinauf zum Geiste: das ist eine lange Entwickelung des Menschen. Und doch
erscheint sie wie eine kurze Frist, wenn wir sie vergleichen mit der Entwickelungszeit, die der
Mensch auf dem Saturn und den anderen Planeten durchgemacht hat. Da ging der Mensch
nicht nur durch physische Verwandlungen hindurch, sondern durch geistige, astralische und
physische. Und will man diese verfolgen, dann muß man bis in die geistigen Welten hinaufgehen.
Dort vernimmt man die Sphärenmusik, Töne, die in dieser geistigen Welt durch den
Raum fluten. Und wenn der Mensch sich wieder hineinleben wird in diese geistige Welt, dann
wird ihm diese Sphärenharmonie entgegenklingen. Man nennt sie im Okkulten die Posaunentöne
der Engel. Daher auf dem ''dritten'' Bilde die Posaunen. Aus der geistigen Welt kommen die
Offenbarungen, die sich ihm aber erst enthüllen, wenn der Mensch immer weiter vorschreitet.
Dann wird ihm geoffenbart werden jenes Buch mit den sieben Siegeln. Diese Siegel sind gerade
das, was wir hier betrachten; diese werden sich enträtseln. Daher das Buch in der Mitte und
unten vier Phasen der Menschheit; denn die vier Pferde sind nichts anderes, als Entwickelungsstadien
der Menschheit durch die Zeiten hindurch.|284|75f}}


=== Siegel IV ===
[[Datei:Siegel 04 (Tafel X) AS.jpg|thumb|Viertes apokalyptisches Siegel]]


{{GZ|Das vierte Siegel stellt unter anderem zwei Säulen dar, deren
{{GA}}
eine aus dem Meer, die andere aus dem Erdreich aufragt. In
diesen Säulen ist das Geheimnis angedeutet von der Rolle,
welche das rote (sauerstoffreiche) Blut und das blaurote (kohlenstofFreiche)
Blut in der menschlichen Entwickelung spielt,
und wie dieses Blut entsprechend der menschlichen Entwickelung
von fernen Urzeiten bis in ferne Zukunftzeiten sich
wandelt. Die Buchstaben auf diesen Säulen deuten in einer
nur den Eingeweihten bekannten Art auf dieses Entwickelungsgeheimnis.
(Alle in öffentlichen Schriften, oder auch in
gewissen Gesellschaften gegebene Deutungen der beiden
Buchstaben bleiben doch nur bei einer oberflächlichen exoterischen
Auslegung.) Das Buch in der Wolke deutet auf einen
Zukunftszustand des Menschen, in dem all sein Wissen verinnerlicht
sein wird. In der «Offenbarung St. Johannis» findet
man darüber die bedeutungsvollen Worte: «Und ich nahm
ein Büchlein von der Hand des Engels, und verschlang's ...»
Die Sonne auf dem Bilde deutet auf einen kosmischen Vorgang,
der sich zugleich mit der gekennzeichneten Zukunftsstufe
der Menschheit abspielen wird; die Erde wird in ein
ganz anderes Verhältnis zur Sonne treten, als das gegenwärtige
im Kosmos ist. Und es ist auf dem Bilde alles so dargestellt,
daß alle Anordnungen der Teile, alle Einzelheiten usw.
genau bestimmten wirklichen Vorgängen entsprechen.|34|598f}}


{{GZ|Siegel IV stellt unter anderem zwei Säulen dar, deren eine aus dem Meer, die andere aus dem Erdreich aufragt. In diesen Säulen ist das Geheimnis angedeutet von der Rolle, welche das rote (sauerstoffreiche) Blut und das blaurote (kohlensäurereiche) Blut in der menschlichen Entwicklung spielen. Das menschliche «Ich» macht im Erdenkreislauf seine Entwicklung dadurch durch, daß es sein Leben physisch zum Ausdruck bringt in der Wechselwirkung zwischen rotem Blut, ohne das es kein Leben, und dem blauen Blut, ohne das es keine Erkenntnis gäbe. Blaues Blut ist der physische Ausdruck der Erkenntnis gebenden Kräfte, die aber für sich allein in ihrer menschlichen Form mit dem Tode zusammenhängen, und rotes Blut ist der Ausdruck des Lebens, das aber in der menschlichen Form keine Erkenntnis für sich allein geben könnte. Beide in ihrem Zusammenwirken stellen dar den Baum der Erkenntnis und den Baum des Lebens, oder auch die beiden Säulen, auf denen sich das Leben und die Erkenntnis des Ich fortentwickeln bis zu jenem Vollkommenheitgrade, wo der Mensch Eins werden wird mit den universalen Erdenkräften. Dieser letztere Zustand der Zukunft kommt auf dem Siegel durch den Oberleib zur Anschauung, der aus Wolken besteht, und durch das Gesicht, das sich die geistigen Kräfte der Sonne angeeignet hat. Das «Wissen» wird dann der Mensch nicht mehr von außen in sich aufnehmen, sondern in sich «verschlungen» haben, was in dem Buche in der Mitte des Siegels angedeutet ist. Erst durch solches «Verschlingen» auf höherer Daseinsstufe öffnen sich die sieben Siegel des Buches, wie sie auch auf Siegel III angedeutet sind. In der «Offenbarung St. Johannis» findet man darüber die bedeutungsvollen Worte: «Und ich nahm das Büchlein aus des Engels Hand und verzehrte es.....»|284|93f}}
== Kunst ==
Aristoteles in der Kunst
<gallery>
bild:Aristotelesrp.jpg|Aristoteles
Image:Aristotelesarp.jpg|Ausschnittsvergrößerung aus einem Wandgemälde
Image:Aristotle by Raphael.jpg|Aristoteles, seine Ethik haltend. Detail aus dem Fresko ''Schule von Athen'' von [[Wikipedia:Raffael|Raphael]] im [[Wikipedia:Vatikan|Vatikan]].
</gallery>


{{GZ|Aber es gibt noch eine höhere Entwickelung. Der Mensch stammt aus noch höheren Welten,
==Siehe auch==
und er wird zu diesen höheren Welten wieder hinaufsteigen. Und seine Gestalt, wie sie der
* {{Eisler-1912|Aristoteles}}
Mensch heute hat, wird in die Welt dann verschwunden sein. Was heute draußen in der Welt
*{{UTB-Philosophie|Hans-Friedrich Bartig|3|Aristoteles}}
ist - die einzelnen Buchstaben, aus denen der Mensch zusammengesetzt ist -, das alles wird er
*[[Wikipedia:Philosophie der Antike|Philosophie der Antike]]
dann wiederaufgenommen haben: seine Gestalt wird sich identifiziert haben mit der Weltengestalt.
*[[Wikipedia:Contra principia negantem disputari non potest|Contra principia negantem disputari non potest]], Sprichwort, das auf Aristoteles zurückgehen soll
In einer gewissen trivialen Darstellung der Theosophie lehrt man und redet davon, daß
*[[Wikipedia:Alexander von Aphrodisias|Alexander von Aphrodisias]]
man den Gott in sich selbst suchen solle. Aber wer den Gott finden will, muß ihn in den
Werken suchen, die ausgebreitet sind im Weltall. Nichts in der Welt ist bloß Materie - das ist
nur scheinbar -, in Wirklichkeit ist alle Materie der Ausdruck von Geistigkeit, eine Kundschaft
von der Wirksamkeit Gottes. Und der Mensch wird sein Wesen gleichsam ausdehnen im
Laufe kommender Zeiten; mehr und mehr wird er sich identifizieren mit der Welt, so daß
man ihn darstellen kann, indem man statt der Menschengestalt die Gestalt des Kosmos setzt.
Das sehen Sie auf dem ''vierten'' Siegel mit dem Felsen, dem Meer und den Säulen. Das was heute
als Wolken die Welt durchzieht, wird seine Materie dazu hergeben, um den Leib des Menschen
zu gestalten. Die Kräfte, die heute bei den Geistern der Sonne sind, werden in der Zukunft
dem Menschen dasjenige liefern, was in einer unendlich viel höheren Art seine geistigen Kräfte
ausbilden wird. Diese Sonnenkraft ist es, zu welcher der Mensch hinstrebt. Im Gegensatz zu
der Pflanze, die ihren Kopf, die Wurzel, zum Mittelpunkt der Erde hinsenkt, wendet er seinen
Kopf der Sonne zu; und er wird ihn vereinigen mit der Sonne und höhere Kräfte empfangen.
Das haben Sie dargestellt in dem Sonnengesicht, das auf dem Wolkenleibe, auf dem Felsen, den
Säulen ruht. Selbstschöpferisch wird dann der Mensch geworden sein; und als das Symbol der
vollkommenen Schöpfung umgibt den Menschen der farbige Regenbogen. Auch in der Apokalypse
des Johannes können Sie ein ähnliches Siegel finden. In der Mitte der Wolken befindet
sich ein Buch. Die Apokalypse sagt, daß der Eingeweihte dies Buch verschlingen muß. Damit
ist auf die Zeit hingewiesen, wo der Mensch nicht nur äußerlich die Weisheit empfängt, sondern
wo er sich mit ihr wie heute mit der Nahrung durchdringen wird, wo er selbst eine Verkörperung
der Weisheit sein wird.|284|76}}


{{GZ|Dasjenige aber, was in unserer Zeit stark lebt, erscheint vor
== Weblinks ==
dem hellseherischen Auge des Apokalyptikers als jene Figur, die
sich aus Wolken herausbildet, sonnenähnliches Gesicht hat, in
einen Regenbogen übergeht, und feurige Füße hat, von denen der
eine auf dem Meer, der andere auf der Erde steht {{Bibel|Off|10|1-2|LUT}}. Man möchte sagen, das ist in der Tat die bedeutsamste Erscheinung,
die sich die gegenwärtige Menschenseele vor Augen stellen
soll. Denn in dem, was oben wolkengeborenes Antlitz ist, liegen
die Gedanken, die dem Geisterlande angehören; in dem, was Regenbogen
ist, liegt die Gefühlswelt der Menschenseele, die der
Seelenwelt angehört; in den feurigen Füßen, die aus der Kraft der
meerüberdeckten Erde heraus ihre Kraft erhielten, liegt das, was
im Leibe des Menschen enthalten ist, der mit der physischen Welt
zusammengehört.
 
Wir werden da, ich möchte sagen, auf das eigentliche Kulturgeheimnis
der Gegenwart hingewiesen, das sich ja zunächst so
äußert, daß die Menschen nicht gleich dreigespalten erscheinen,
sondern so erscheinen - was ja in unserer jetzigen Zeit nun mit
Händen zu greifen ist -, daß wir Wolkenmenschen haben, die nur
denken können, während verkümmert sind die beiden anderen
Teile: Regenbogen und Feuerfüße, daß wir Regenbogenmenschen
haben, bei denen vorzugsweise das Gefühl ausgebildet ist, die
auch zum Beispiel die Anthroposophie nur mit dem Gefühl erfassen
können, nicht mit dem Verstande. Aber sie sind nicht nur in
der anthroposophischen Gesellschaft, sondern auch draußen in
der Welt vorhanden. Diese Menschen können die Welt nur mit
dem Gefühl erfassen; bei ihnen ist verkümmert Denken und Wille,
aber das Gefühl ist besonders ausgebildet. Dann gibt es heute
Menschen, die eigentlich so handeln, wie wenn sie bloß den Willen
hypertrophiert ausgebildet hätten. Verkümmert ist ihr Denken
und Gefühl: Stiermäßig handelnde Menschen, nur den unmittelbar
äußeren Impulsen hingegeben - die feuerfüßigen Menschen.|346|202f}}
 
=== Siegel V ===
[[Datei:Siegel 05 (Tafel XI) AS.jpg|thumb|Fünftes apokalyptisches Siegel]]
 
{{GZ|Das fünfte Siegel stellt die weitere Entwickelung des Menschen
in der Zukunft dar in einem Kosmos, in dem die eben
angedeuteten Verhältnisse eingetreten sein werden. Der Zukunftsmensch,
der selbst ein anderes Verhältnis zur Sonne
haben wird, als es das gegenwärtige ist, wird dargestellt
durch das «Weib, das die Sonne gebiert»; und die Macht,
die er dann haben wird über gewisse Kräfte der Welt, die
heute sich in seiner niederen Natur äußern, wird durch das
Stehen des «Sonnenweibes» auf dem Tier mit den sieben
Köpfen und zehn Hörnern dargestellt. Das Weib hat den
Mond unter den Füßen: das deutet auf ein späteres kosmisches
Verhältnis von Sonne, Erde und Mond hin.|34|599}}
 
{{GZ|Siegel V stellt dar eine höhere Entwicklungsstufe des Menschen, wie sie eintreten wird, wenn die Erde sich wieder mit der Sonne vereinigt haben und der Mensch nicht mehr bloß mit den Erdenkräften, sondern mit den Sonnenkräften arbeiten wird. Das «Weib, das die Sonne gebiert» bezieht sich auf diesen Zukunftsmenschen. Gewisse Kräfte niederer Natur, welche im Menschen leben und ihn an der vollen Entfaltung seiner höheren Geistigkeit hindern, wird er dann aus sich herausgesetzt haben. Diese Kräfte stellen sich im Siegel einerseits dar in dem Tiere mit den «sieben Köpfen und zehn Hörnern», anderseits in dem Monde zu Füßen des Sonnenmenschen. Der Mond ist für die Geisteswissenschaft der Mittelpunkt gewisser niederer Kräfte, welche heute noch in der menschlichen Wesenheit wirken, und die der Mensch der Zukunft «unter sich» zwingen wird.|284|94}}


{{GZ|Dann rückt die Zeit heran, wo große Veränderungen im Kosmos vor sich gehen. Wenn der
* {{SEP|http://plato.stanford.edu/contents.html#a}} - Verzeichnis der Einträge
Mensch die Sonnenkraft wird herangezogen haben, dann beginnt jenes Entwickelungsstadium,
* [http://www.philo.de/Philosophie-Seiten/personen/aristoteles.shtml Aristoteles als Philosoph]
wo die Sonne mit der Erde wieder vereinigt sein wird. Der Mensch wird ein Sonnenwesen sein.
* [http://www.perseus.tufts.edu/cgi-bin/vor?lookup=aristotle;collection=Perseus%3Acollection%3AGreco-Roman;group=fieldcat;target=en%2C0;alts=1;extern=1;doctype=Text;detail=Creator#Creator Texte (griechisch/englisch)] im [[Wikipedia:Wikipedia:Perseus Project|Perseus Project]]
Der Mensch wird durch die Kraft der Sonne eine Sonne gebären. Daher [auf dem ''fünften'' Siegel]
* [http://classics.mit.edu/Browse/browse-Aristotle.html Texte von Aristoteles (englisch)]
das Weib, das die Sonne gebiert. Dann wird die Menschheit moralisch, ethisch so weit sein, daß
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/philosophie4.html Projekt Aristoteles] Website
alle verderblichen Mächte, die in der niederen Menschennatur ruhen, überwunden sind. Das ist
dargestellt durch das Tier mit den sieben Köpfen und den zehn Hörnern. Zu den Füßen des
Sonnenweibes ist der Mond, der alle diejenigen schlechten Substanzen enthält, die die Erde
nicht brauchen konnte und die sie nicht hinausgestoßen hatte. Alles, was heute noch der Mond
an magischen Kräften auf die Erde ausübt, wird dann überwunden sein. Wenn der Mensch mit
der Sonne vereint ist, hat er den Mond überwunden.|284|76}}


=== Siegel VI ===
{{Personendaten|
[[Datei:Siegel 06 (Tafel XII) AS.jpg|thumb|Sechstes apokalyptisches Siegel]]
NAME=Aristoteles
 
|ALTERNATIVNAMEN=[[Wikipedia:Der Stagirit|Der Stagirit]], [[Wikipedia:Der Philosoph|Der Philosoph]]
{{GZ|Das sechste Siegel stellt den weiterentwickelten Menschen
|KURZBESCHREIBUNG=[[Wikipedia:Griechenland|griechischer]] [[Wikipedia:Philosoph|Philosoph]] und [[Wikipedia:Naturforscher|Naturforscher]]
mit noch größerer Macht über niedere Kräfte des Weltalls dar.
|GEBURTSDATUM=[[Wikipedia:384 v. Chr.|384 v. Chr.]]
Wie das Bild dies ausdrückt, klingt an die christliche Esoterik
|GEBURTSORT=[[Wikipedia:Stageira|Stageira]]/[[Wikipedia:Makedonien|Makedonien]]
an: Michael hält den Drachen gefesselt.|34|599}}
|STERBEDATUM=[[Wikipedia:322 v. Chr.|322 v. Chr.]]
 
|STERBEORT=[[Wikipedia:Chalkis|Chalkis]]/[[Wikipedia:Euböa|Euböa]]
{{GZ|Siegel VI stellt den gereinigten, nicht nur vergeistigten, sondern in der Geistigkeit stark gewordenen Menschen dar, welcher die niederen Kräfte nicht nur überwunden, sondern sie so umgewandelt hat, daß sie als verbesserte zu seinen Diensten stehen. Das gezähmte «Tier» drückt dieses aus. In der «Offenbarung St. Johannis» ist darüber zu lesen: «Und ich schaute, wie dem Himmel ein Engel entstieg, der den Schlüssel des Abgrunds hielt und eine große Kette in der Hand hatte. Und er brachte den Drachen, die Schlange der Vorzeit, in seine Gewalt, welche der Teufel und Satan ist, und er band ihn auf tausend Jahre.»|284|94}}
}}
 
{{GZ|Dann [in dem ''sechsten'' Siegel] wird uns noch dargestellt, wie der also bis zur hohen Vergeistigung
hinaufgestiegene Mensch der Gestalt des Michael gleich ist; wie er das, was böse
ist auf der Welt, in dem Symbolum des Drachen gefesselt hält.|284|76}}
 
=== Siegel VII ===
[[Datei:Siegel 07 (Tafel XIII) AS.jpg|thumb|Siebentes apokalyptisches Siegel]]
 
{{GZ|Endlich das siebente Siegel ist das von dem «Mysterium des
Gral», wie es in der im vierzehnten Jahrhundert beginnenden
esoterischen Strömung heimisch war. Es findet sich auf dem
Bilde ein Würfel, die Raumeswelt darstellend, daraus von
allen Seiten des Würfels entspringend die Weltenschlange, insofern
sie die im niederen sich auslebenden höheren Kräfte
darstellt; aus dem Munde der Schlange die Weltenlinie (als
Spirale), das Sinnbild der gereinigten und geläuterten Weltenkräfte;
und daraus entspringend, der «heilige Gral», dem
die «Taube» gegenübersteht: dies alles hinweisend - und
zwar ganz sachgemäß - auf das Geheimnis der Weltzeugung,
von der die irdische ein niederer Abglanz ist. Die tiefsten
Mysterien liegen in den Linien und Figuren usw. dieses
Siegels.|34|599}}
 
{{GZ|Siegel VII ist Wiedergabe des «Mysteriums vom heiligen Gral». Es ist dasjenige astralische Erlebnis, welches den universellen Sinn der Menschheitsentwicklung wiedergibt. Der Würfel stellt die «Raumeswelt» dar, die noch von keinem physischen Wesen und keinem physischen Ereignis durchsetzt ist. Für die Geisteswissenschaft ist nämlich der Raum nicht bloß die «Leere», sondern er ist der Träger, der auf noch unsichtbare Art die Samen alles Physischen in sich birgt. Aus ihm heraus schlägt sich gleichsam die ganze physische Welt nieder, wie sich ein Salz niederschlägt aus der noch ganz durchsichtigen Lösung. Und was – in bezug auf den Menschen – sich aus der Raumeswelt herausbildet, das macht die Entwicklung vom Niedern zum Höhern durch. Es wachsen heraus aus den «drei Raumesdimensionen», welche im Würfel ausgedrückt sind, zuerst die niedrigeren Menschenkräfte, veranschaulicht durch die beiden Schlangen, die aus sich wieder die geläuterte höhere geistige Natur gebären, was in den Weltenspiralen sich darstellt. Durch das Aufwärtswachsen dieser höheren Kräfte kann der Mensch Empfänger werden (Kelch) für die Aufnahme der rein geistigen Weltwesenheit, ausgedrückt durch die Taube. Dadurch wird der Mensch Beherrscher der geistigen Weltmächte, deren Abbild der Regenbogen ist. Das ist eine ganz skizzenhafte Beschreibung dieses Siegels, das unermeßliche Tiefen in sich birgt, die sich demjenigen offenbaren können, der es in der hingebungsvollen Meditation auf sich wirken läßt. Umschrieben ist dieses Siegel mit dem Wahrheitsspruch der modernen Geisteswissenschaft: «Ex deo nascimur, in Christo morimur, per spiritum sanctum reviviscimus», «Aus Gott bin ich geboren; in Christo sterbe ich; durch den Heiligen Geist werde ich wiedergeboren». In diesem Spruch ist ja der Sinn der menschlichen Entwicklung voll angedeutet.|284|94f}}
 
{{GZ|Wir haben in einer gewissen Weise gesehen, daß im Anfange der Menschheitsentwickelung
und am Ende derselben gleiche Zustände der Verwandlung sind. Dargestellt sahen wir diese
Zustände in dem Mann mit den feuerflüssigen Füßen und dem Schwert aus dem Munde ragend.
In einer tiefsinnigen Symbolik wird uns nun das ganze Sein der Welt enthüllt in dem Symbol
des Heiligen Gral. Mit einigen skizzenhaften Worten möchte ich Ihnen dieses siebente Siegel
vor die Seele hinstellen.
 
Derjenige, der als Okkultist unsere Welt kennenlernt, weiß, daß der Raum noch etwas ganz
anderes ist für die physische Welt als eine bloße Leerheit. Der Raum ist die Quelle, aus der
sich alle Wesen gleichsam physisch herauskristallisiert haben. Denken Sie sich ein gläsernes
Gefäß von Würfelform, durch das Sie ganz hindurchsehen können, mit Wasser gefüllt. Und
nun stellen Sie sich vor, daß gewisse abkühlende Strömungen durch dies Wasser hindurchgeleitet
werden, so daß sich in mannigfaltigster Weise Eis bildet. So können Sie eine Vorstellung
der Weltschöpfung erhalten: den «Raum»; hineingesprochen in den Raum das göttliche
Schöpfungswort; herauskristallisiert alle Dinge und Wesen.
 
Diesen Raum, in den das göttliche Schöpfungswort hineingesprochen wird, stellt der Okkultist
dar durch den wasserhellen Würfel. Es entwickeln sich innerhalb dieses Raumes verschiedene
Wesenheiten. Diejenigen, die uns am nächsten stehen, kann man am besten so charakterisieren:
der Würfel hat drei senkrecht aufeinanderstellende Richtungen, drei Achsen, Länge,
Höhe, Breite - die drei Dimensionen des Raumes stellt der Würfel dar. Und nun denken Sie sich
zu diesen drei Dimensionen, wie sie draußen in der physischen Welt sind, die Gegendimensionen
hinzu. Sie können sich das etwa so vorstellen, daß ein Mensch in einer Richtung geht
und ein anderer ihm entgegenkommt und beide zusammenstoßen. In ähnlicher Weise gibt es zu
jeder Raumdimension eine Gegendimension, so daß wir im ganzen sechs Strahlen haben. Diese
Gegenstrahlen stellen zugleich die Urkeime der höchsten Glieder der menschlichen Wesenheit
dar. Der physische Leib, aus dem Raum herauskristallisiert, ist das Niedrigste. Das Geistige, das
Höchste, ist das Gegenteil; es wird dargestellt durch die Gegendimensionen. Hier formen sich
in der Entwickelung zunächst diese Gegendimensionen zu einer Wesenheit, die man am besten
darstellen kann, indem man sie zusammenfließen läßt zu der Welt der Leidenschaften, Begierden,
Instinkte. Das ist sie zunächst. Dann später wird sie etwas anderes. Immer mehr und mehr
läutert sie sich - wir haben gesehen, bis zu welcher Höhe -, aber ausgegangen ist sie von den
niederen Trieben, die symbolisiert sind durch die Schlange. Dieser Vorgang ist symbolisiert
durch das Zusammenlaufen der Gegendimensionen in zwei Schlangen, die einander gegenüberstehen.
 
Indem sich die Menschheit reinigt, steigt sie auf zu dem, was man die «Weltenspirale» nennt.
Der gereinigte Leib der Schlange, diese Weltenspirale, hat eine tiefe Bedeutung. Sie können
durch folgendes Beispiel einen Begriff davon bekommen: Die moderne Astronomie stützt sich
auf zwei Sätze von ''[[Kopernikus]]''; einen dritten hat sie unberücksichtigt gelassen. Er hat gesagt,
daß die Sonne sich auch bewegt. Die Sonne rückt vor, und zwar in einer Schraubenlinie, so
daß die Erde sich mit der Sonne in einer komplizierten Kurve bewegt. Dasselbe trifft auf den
Mond zu, der sich um die Erde bewegt. Diese Bewegungen sind weit komplizierter, als man
in der elementaren Astronomie annimmt. Sie sehen hier, wie die Spirale ihre Bedeutung hat in
den Weltkörpern; und diese Weltkörper stellen eine Gestalt dar, mit der sich der Mensch einst
identifizieren wird. In jener Zeit wird des Menschen Hervorbringungskraft gereinigt, geläutert
sein; der Kehlkopf wird alsdann das Fortpflanzungsorgan sein. Das, was der Mensch als geläuterten
Schlangenleib entwickelt haben wird, wird dann nicht mehr von unten herauf, sondern
von oben herab wirken. Der umgewandelte Kehlkopf in uns wird zu dem Kelche werden, den
man den [[Heiliger Gral|Heiligen Gral]] nennt. Und ebenso wie das eine wird auch das andere geläutert sein,
das sich mit diesem hervorbringenden Organ verbindet: es wird eine Essenz der Weltenkraft,
der großen Weltenessenz sein. Und diesen Weltengeist in seiner Essenz stellt man dar mit dem
Bilde der Taube, die dem Heiligen Gral gegenübersteht. Hier ist sie das Symbolum der vergeistigten
Befruchtung, die aus dem Kosmos heraus wirken wird, wenn der Mensch sich mit
dem Kosmos dereinst identifiziert hat. Das ganze Schöpferische dieses Vorganges wird dargestellt
durch den Regenbogen: das ist das allumfassende Siegel vom Heiligen Gral.
 
Das Ganze gibt den Sinn von dem Zusammenhange zwischen Welt und Mensch in einer
wunderbaren Weise wie eine Zusammenfassung des Sinnes der anderen Siegel. Daher steht
auch hier das Weltengeheimnis als Umschrift auf dem Außenrand des Siegels. Dieses Weltengeheimnis
stellt dar, wie der Mensch im Anfange aus den Urkräften der Welt herausgeboren
ist. Jeder Mensch, wenn er zurückblickt, hat im Anfange der Zeit jenen Prozeß durchgemacht,
den er heute geistig durchmacht, wenn er aus den Bewußtseinskräften heraus neu geboren wird.
Das drückt das Rosenkreuzertum aus [mit den Buchstaben] E. D. N. : Aus Gott bin ich geboren.
 
Wir haben gesehen, daß innerhalb der Offenbarung ein Zweites hinzutritt: zum Leben der
Tod. Aber der Mensch muß, damit er in diesem Tode das Leben wiederfindet, in dem Urquell
alles Lebendigen diesen Sinnestod überwinden. Und dieser Urquell ist der Mittelpunkt aller
kosmischen Entwickelung; denn wir mußten den Tod finden, um unser Bewußtsein zu erringen.
Aber wir werden ihn überwinden dann, wenn wir den Sinn dieses Todes im Erlöser-Geheimnis
finden. Ebenso wie wir aus Gott geboren sind, sterben wir im Sinne der esoterischen Weisheit
in Christo: I. C. M.
 
Und weil überall da, wo sich etwas offenbart, sich eine Zweiheit zeigt, der sich das Dritte
vereinigen muß, wird der Mensch, wenn er den Tod überwunden hat, sich selbst identifizieren
mit dem die Welt durchdringenden Geiste (die Taube). Er wird auferstehen und wieder leben
im Geiste: P. S. S. R.
 
Das ist das theosophische Rosenkreuz. Es leuchtet hinein in jene Zeiten, wo Religion und
Wissenschaft sich versöhnen werden.|284|77f}}
 
=== Über die Wirkung der Siegelbilder ===
 
{{GZ|So sehen Sie, wie in solchen Siegeln sich die ganze Welt darstellt, und weil die Welt in sie
hineingelegt ist von den Magiern und Eingeweihten, deshalb wohnt ihnen eine gewaltige Kraft
inne. Sie können immer aufs neue zu diesen Siegeln zurückkehren; Sie werden immer wieder
finden, daß sie unendliche Weisheit durch Meditation erschließen können. Sie haben einen
gewaltigen Einfluß auf die Seele des Menschen, weil sie aus den Weltengeheimnissen heraus
geschöpft sind. Hängen Sie sie in einem Zimmer auf, wo solche Dinge besprochen werden, wie
wir heute hier sprechen, in denen man sich zu den heiligen Mysterien der Welt erhebt, da wirken
sie in höchstem Grade belebend, erleuchtend, ohne daß es die Menschen manchmal wissen.
Aber sie sind eben, weil sie diese Bedeutung haben, nicht gleichzeitig dazu angetan, profaniert
zu werden. Und so sonderbar es erscheinen mag: wenn sie in einem Zimmer rundherum hängen,
wo nichts Geistiges geredet wird, wo triviale Worte gesprochen werden, da wirken sie
auch, aber so, daß sie den physischen Organismus krank machen. So trivial es klingen mag:
sie zerstören die [[Verdauung]]. Was aus dem Geistigen geboren ist, gehört dem Geistigen an und
darf nicht profaniert werden; das zeigt es selbst an durch seine Wirkung. Zeichen von geistigen
Dingen gehören dahin, wo geistige Dinge sich abspielen und zur Wirkung gelangen.|284|77f}}
 
=== Entwürfe Rudolf Steiners ===
<center><gallery perrow="5" widths="150" heights="150">
Datei:GA284 Siegel 02a Entwurf.jpg|2. Siegel
Datei:GA284 Siegel 02 Entwurf.jpg|2. Siegel (weiterer Entwurf)
Datei:GA284 Siegel 03 Entwurf.jpg|3. Siegel
GA284 Siegel 04 Entwurf.jpg|4. Siegel
Datei:GA284 Siegel 07 Entwurf.jpg|7. Siegel
</gallery></center>
 
=== Sieben Säulen ===
[[Bild:Saeulen.jpg|thumb|450px|Sieben Säulen]]
{{GZ|Zwischen je zwei dieser Siegel befand sich im Kongreßraume eine der sieben Säulen, welche in der zweiten Serie der Bilder wiedergegeben sind. In den Kapitälen dieser Säulen sind, wie oben bereits angedeutet, Erfahrungen des «Sehers» (was auf diesem Gebiete eigentlich nicht mehr ein passender Name ist) in der «geistigen Welt» dargestellt. Es handelt sich um die Wahrnehmung der Urkräfte, welche in geistigen Tönen bestehen. Die plastischen Formen der Kapitäle sind Übersetzungen dessen, was der «Seher» hört. Doch sind diese Formen keineswegs willkürlich, sondern so, wie sie sich auf ganz natürliche Art ergeben, wenn der «sehende Mensch» die «geistige Musik» (Sphärenharmonie), die sein ganzes Wesen durchströmt, auf die formende Hand wirken läßt. Die plastischen Formen sind hier wirklich eine Art «gefrorener Musik», welche die Weltgeheimnisse zum Ausdruck bringt. Daß diese Formen als Säulenkapitäle auftreten, erscheint für den, welcher die Sachlage durchschaut, wie selbstverständlich. Die Grundlage der physischen Entwicklung der Erdenwesen liegt in der geistigen Welt. Von dort aus wird sie «gestützt». Nun beruht alle Entwicklung auf einem Fortschreiten in sieben Stufen. (Die Zahl sieben soll dabei nicht als Ergebnis eines «Aberglaubens» aufgefaßt werden, sondern als der Ausdruck einer geistigen Gesetzmäßigkeit, wie die sieben Regenbogenfarben der Ausdruck einer physischen Gesetzmäßigkeit sind). Die Erde selbst schreitet in ihrer Entwicklung durch sieben Zustände, die mit den sieben Planetennamen bezeichnet werden: Saturn-, Sonne-, Mond-, Mars-, Merkur-, Jupiter- und Venuszustand. (Über den Sinn dieser Sache vergleiche man meine «Geheimwissenschaft» oder die Aufsätze Zur Akasha-Chronik. Doch nicht allein ein Himmelskörper schreitet in seiner Entwicklung so vorwärts, sondern jede Entwicklung durchläuft sieben Stufen, die man im Sinne der modernen Geisteswissenschaft mit den Ausdrücken für die sieben planetarischen Zustände bezeichnet. In der oben gekennzeichneten Weise sind die geistigen Stützkräfte dieser Zustände durch die Formen der Säulenkapitäle wiedergegeben. Man wird aber zu keinem wahren Verständnis dieser Sache kommen, wenn man nur die verstandesmäßige Erklärung beim Beschauen der Formen zugrunde legt. Man muß künstlerisch-empfindend sich in die Formen hineinschauen und die Kapitäle eben als Form auf sich wirken lassen. Wer dies nicht beachtet, wird glauben, nur Allegorien, oder im besten Falle Symbole vor sich zu haben. Dann hätte er alles mißverstanden. Dasselbe Motiv geht durch alle sieben Kapitäle: eine Kraft von oben und eine von unten, die sich erst entgegenstreben, dann, sich erreichend, zusammenwirken. Diese Kräfte sind in ihrer Fülle und in ihrem inneren Leben zu empfinden und dann ist von der Seele selbst zu erleben, wie sie lebendig gestaltend sich breiten, zusammenziehen, sich umfassen, verschlingen, aufschließen usw. Man wird diese Komplikation der Kräfte fühlen können, wie man das «sich-gestalten» der Pflanze aus ihren lebendigen Kräften fühlt, und man wird empfinden können, wie die Kraftlinie erst senkrecht nach oben wächst in der Säule, wie sie sich entfaltet in den plastischen Gestalten der Kapitäle, welche sich den von oben ihnen entgegenkommenden Kräften öffnen und aufschließen, so daß ein sinnvoll tragendes Kapitäl wird. Erst entfaltet sich die Kraft von unten in der einfachsten Art, und ihr strebt ebenso einfach die Kraft von oben entgegen (Saturn-Säule); dann füllen sich die Formen von oben an, schieben sich in die Spitzen von unten hinein und bewirken so, daß die unteren Formen nach den Seiten ausweichen. Zugleich schließen sich diese unteren Formen zu lebendigen Gebilden auf (Sonnensäule). Im ferneren wird das obere mannigfaltiger; eine Spitze, die hervorgetrieben war, wächst wie zu einem befruchtenden Prinzip aus, und das untere gestaltet sich zu einem Fruchtträger um. Das andere Kraftmotiv zwischen beiden ist zu einer tragenden Stütze geworden, weil das Verhältnis der Zwischenglieder nicht genug stark als Tragkraft empfunden würde (Mond-Säule). Weiterhin tritt eine Abscheidung des Unteren und Oberen ein, die starken Träger des Mondkapitäls sind selbst säulenartig geworden, das dazwischenliegende Obere und Untere sind verwachsen zu einem Gebilde, von oben deutet sich ein neues Motiv an (Mars-Säule). Die aus der Verbindung des Oberen und Unteren entstandenen Gebilde haben Leben angenommen, erscheinen daher als von Schlangen umwundener Stab. Man wird empfinden müssen, wie dieses Motiv aus dem vorigen organisch herauswächst. Die mittleren Gebilde des Marskapitäls sind verschwunden; ihre Kraft ist von dem stützenden inneren Teile des Kapitäls aufgesogen; die vorher von oben kommenden Andeutungen sind voller geworden (Merkur-Säule). Nun geht es wieder zu einer Art Vereinfachung, die aber die Frucht der vorhergängigen Vermannigfaltigung in sich schließt. Das Obere schließt sich kelchartig auf, das Untere vereinfacht das Leben in einer keuschen Form (Jupiter-Säule). Der letzte Zustand zeigt diese «innere Fülle» bei der äußeren Vereinfachung aufs höchste. Die Wachstumsumgestaltungen von unten haben von obenher ein fruchttragendes Kelchartiges hervorgelockt (Venus-Säule).
 
Wer alles das empfinden kann, was in diesen «Säulen» des Weltgeschehens ausgedrückt ist, der fühlt umfassende Gesetze alles Seins, welche die Lebensrätsel in ganz anderer Weise lösen als abstrakte «Naturgesetze».
 
Es soll in diesen Abbildungen eine Probe gegeben sein, wie die geistige Anschauung Form, Leben, künstlerische Gestaltung werden kann. Man beachte, daß die Abbildungen lebendige Daseinskräfte der höheren Welten wiedergeben; und diese höheren Geisteskräfte wirken auf den Betrachter der Bilder. Sie wirken direkt auf Kräfte, die, ihnen entsprechend, in jedem Menschen schlummern. Aber ihre Wirkung ist nur eine richtige, wenn man diese Bilder mit der rechten inneren Seelenverfassung betrachtet.
 
Wer mit spirituellen Vorstellungen im Kopfe und mit devotionellen Gefühlen im Herzen die Bilder betrachtet, der wird aus ihnen ein Heiligstes empfangen. Wer sie sich an einen beliebigen Ort hängen oder stellen wollte, wo er ihnen mit alltäglichen Gedanken und Empfindungen gegenübertritt, der wird eine ungünstige Wirkung verspüren, die bis zur schlimmen Beeinflussung des körperlichen Lebens gehen kann. Man richte sich darnach und trete zu den Bildern nur in ein Verhältnis, das im Einklange steht mit einer Hingabe an die geistigen Welten. Zum Schmucke eines dem höheren Leben gewidmeten Raumes sollen solche Bilder dienen; nimmermehr soll man sie an Orten finden oder betrachten, wo die Gedanken der Menschen nicht mit ihnen im Einklange sind.|284|95f}}
 
Für die 1924 erschienene englische Ausgabe der «Occult Seals and Columns» fertigte der dänische Maler [[Arild Rosenkrantz]] (1870-1964) in Arlesheim unter der direkten Anleitung [[Rudolf Steiner]]s Siegelbilder an, die zunächst in schwarzweiss gedruckt wurden. In London malte er danach in den 1930iger Jahren 7 kreisförmige Pastellbilder der Siegel mit einem Durchmesser von jeweils 72 cm.
 
== Kritik ==
 
Die unvollkommene künstlerische Gestaltung der von [[Clara Rettich]] gemalten Siegelbilder rief viel Kritik hervor, insbesondere von dem Bildhauer Dr. Ernst Wagner, dessen Werke ebenfalls auf dem Kongress ausgestellt waren.<ref>Rahel Uhlenhoff (Hrsg.): ''Anthroposophie in Geschichte und Gegenwart'', Berliner Wissenschafts-Verlag 2011, ISBN 978-3830519300, eBook {{ASIN|B01ANX38C0}}, S. 401f [https://books.google.at/books?id=hyZcBAAAQBAJ&pg=PA401&lpg=PA401&dq=Clara+Rettich+Malerin&source=bl&ots=Y39IgmiOju&sig=ACfU3U3wDUviNNJIj-Lwm4UWWPfwBJAzCA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjyobmJ7vjnAhXQSsAKHcviDA0Q6AEwD3oECAgQAQ#v=onepage&q=Clara%20Rettich%20Malerin&f=false google]</ref> Obwohl sich auch Steiner der Unzulänglichkeiten bewusst war, heißt es in einem Briefentwurf an Ernst Wagner vom 12. April 1909:
 
{{GZ|Jenes Gespräch im Münchner Kongreßsaale, wo Sie die Siegel unkünstlerisch nannten und ich
erwiderte <aber richtig>, haben Sie nämlich mißverstanden. Ich war mit Ihnen ''ganz'' einverstanden,
und hätte ''sehr, sehr'' gerne diese Dinge künstlerisch gehabt. Doch muß der Okkultist ''realistisch'',
nicht chimärisch denken und so muß er dasjenige nehmen, was zu haben ist. <Aber richtig>
sagt daher auch alles. Das ist es nämlich, worauf es ankommt, daß gegenwärtig kein Künstler
das dem ''wirklichen'' Leben nachschaffende Vermögen hat. Und so hat man nur die Wahl: entweder
die formell-abstrakte Andeutung inneren Lebens und Gehaltes bei äußerlich unkünstlerischer Formgebung;
oder die in sich toten Formen und Schemen, die heute vielfach künstlerisch genannt werden,
und die auf den Kenner wirklichen Lebens ungefähr wirken wie Leichname, die Leben vortäuschen
sollen.|284|14}}
 
==Literatur==
 
* [[Rudolf Steiner]], Alexandra Riggins: ''Die sieben apokalyptischen Siegel'', Triskel Verlag 2005, ISBN 978-3-905893-02-1
* [[Rudolf Steiner]]: ''Lucifer – Gnosis'', [[GA 34]] (1987), ISBN 3-7274-0340-3 {{Vorträge|034}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus der Bilderschrift der Apokalypse des Johannes'', [[GA 104a]] (1991), ISBN 3-7274-1045-0 {{Vorträge|104a}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Bilder okkulter Siegel und Säulen. Der Münchner Kongreß Pfingsten 1907 und seine Auswirkungen.'', [[GA 284]] (1993), ISBN 3-7274-2840-6 {{Vorträge|284}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Vorträge und Kurse über christlich-religiöses Wirken, V'', [[GA 346]] (2001), ISBN 3-7274-3460-0 {{Vorträge|346}}
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
* [http://www.rsarchive.org/Bilder/ Bilder okkulter Siegel und Säulen]
* [http://www.arildrosenkrantz.dk/d/syvsegl_nn.html# Arild Rosenkrantz - Die sieben apokalyptischen Siegel]


== Einzelnachweise ==
[[Kategorie:Philosoph]]
<references />
[[Kategorie:Philosoph (Antike)]]
[[Kategorie:Philosophie]]
[[Kategorie:Griechische Philosophie]]
[[Kategorie:Aristoteles]]


[[Kategorie:Apokalyptische Siegel|!]]
{{Wikipedia}}
[[en:Apocalyptic Seals]]

Version vom 23. Juli 2017, 13:50 Uhr

Aristoteles-Büste

Aristoteles (griechisch Ἀριστοτέλης, * 384 v. Chr. in Stageira / Makedonien, † 322 v. Chr. in Chalkis / Euböa) war ein griechischer Philosoph, Naturforscher und einer der einflussreichsten Denker der abendländischen Geistesgeschichte, der zahlreiche Disziplinen entweder selbst begründete oder entscheidend beeinflusste. Nach seiner Herkunft wurde Aristoteles auch Der Stagirit und später auch einfach nur Der Philosoph genannt.

Leben

384 v. Chr. wurde Aristoteles in Stageira als Sohn des Nikomachos geboren. Sein Vater war Leibarzt am Hof von König Amyntas II. Makedonien. Im Jahr 367 v. Chr., mit 17 Jahren, tritt Aristoteles in Platons Akademie in Athen ein und studierte dort 20 Jahre.

347 v. Chr. stirbt Platon. Die Leitung der Akademie übernimmt Speusippos, ein Neffe Platons, und nicht der offenbar begabtere und talentiertere Aristoteles. Das hängt damit zusammen, dass Aristoteles Metöke war, in Athen kein Bürgerrecht besaß und daher die Akademie nicht übernehmen konnte. Aristoteles folgt dem Ruf des Tyrannen Hermias von Atarneus in Kleinasien, der ebenfalls Platonschüler und zugleich ein Vasall des Perserkönigs war. Aristoteles heiratete die Nichte des Stadtfürsten Pytias und gründete in Atarneus eine Schule (Diogenes Laertios, 5,3 f.). Von 343 v. Chr. bis 336 v. Chr. unterrichtete Aristoteles im Auftrag des makedonischen Königs Philipp II. dessen Sohn Alexander den Großen.

335 v. Chr. kehrte Aristoteles nach Athen zurück und gründet dort seine eigene Schule, das Lykeion (später auch Peripatos genannt). Diese besteht bis etwa 40 v. Chr. und aus ihr geht die philosophische Richtung der Peripatetiker hervor. 323 v. Chr. verlässt Aristoteles Athen, da nach Alexanders Tod die antimakedonische Partei die Oberhand gewinnt und Aristoteles der Gottlosigkeit angeklagt wird. Er flieht nach Chalkis, dem Geburtsort seiner Mutter, wo er im folgenden Jahr stirbt (Diog. Laert. 5,6 ff.).

Lehre und Schriften

"Platos Schüler Aristoteles (geb. 384 v. Chr. in Stagira in Thrazien, gest. 321 v. Chr.) bezeichnet neben seinem Lehrer einen Höhepunkt des griechischen Denkens. Bei ihm ist das Einleben des Gedankens in die Weltanschauung bereits vollzogen und zur Ruhe gekommen. Der Gedanke tritt sein rechtmäßiges Besitztum an, um die Wesen und Vorgänge der Welt von sich aus zu begreifen. Plato wendet sein Vorstellen noch dazu an, den Gedanken in seine Herrschaft einzusetzen und ihn zur Ideenwelt zu führen. Bei Aristoteles ist diese Herrschaft selbstverständlich geworden. Es kommt ferner darauf an, sie über die Gebiete der Erkenntnis hin überall zu befestigen. Aristoteles versteht, den Gedanken als ein Werkzeug zu gebrauchen, das in das Wesen der Dinge eindringt. Für Plato handelt es sich darum, das Ding oder Wesen der Außenwelt zu überwinden; und wenn es überwunden ist, trägt die Seele die Idee in sich, von welcher das Außenwesen nur überschattet war, ihm aber fremd ist, und in einer geistigen Welt der Wahrheit über ihm schwebt. Aristoteles will in die Wesen und Vorgänge untertauchen, und was die Seele bei diesem Untertauchen findet, das ist ihm das Wesen des Dinges selbst. Die Seele fühlt, wie wenn sie dieses Wesen nur aus dem Dinge herausgehoben und für sich in die Gedankenform gebracht hätte, damit sie es wie ein Andenken an das Ding mit sich tragen könne. So sind für Aristoteles die Ideen in den Dingen und Vorgängen; sie sind die eine Seite der Dinge, diejenige, welche die Seele mit ihren Mitteln aus ihnen herausheben kann; die andere Seite, welche die Seele nicht aus den Dingen herausheben kann, durch welche diese ihr auf sich gebautes Leben haben, ist der Stoff, die Materie (Hyle)." (Lit.: GA 18, S. 73f)

Was ist von Aristoteles überliefert?

Bei den überlieferten Schriften des Aristoteles - dem Corpus Aristotelicum - handelt es sich nicht um die von ihm selbst veröffentlichten exoterischen Schriften. Diese sind bis auf (z. T. umfangreiche) Zitate bei späteren Schriftstellern verloren. Vollständig erhalten sind hingegen die seit dem 19. Jhd. so genannten esoterischen Schriften oder Pragmatien. Dabei handelt es sich um Notizen, Vorlesungsskripte oder Materialsammlungen, die zunächst nur zum internen Gebrauch bestimmt waren und erst im ersten Jahrhundert v. Chr. durch die Ausgabe des Andronikos von Rhodos (s. u.) einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wurden. Diese Schriften sind daher in Stil und Aufbau oft schwer zugänglich. Von den zu Aristoteles' Lebzeiten veröffentlichten exoterischen Schriften, die z. T. als Dialoge im Stil Platons verfasst waren, ist sehr wenig überliefert. Ein Bild dieser Schriften liefert am ehesten noch der Protreptikos, eine auf Öffentlichkeitswirkung angelegte Werbeschrift für die Philosophie.

Aristoteles' Einteilung von Wissensgebieten

Aristoteles befasste sich mit zahlreichen Wissensgebieten, die allerdings in den meisten Fällen nicht deckungsgleich mit den heutigen Gebieten gleichen Namens sind. Beispielsweise ist Ethik für Aristoteles nicht in erster Linie eine Theorie der Moral und in vielen Punkten auch nicht getrennt von der Politik, die er beide auch unter dem Begriff der politischen Wissenschaften häufig gemeinsam nennt. Am wichtigsten ist die Unterscheidung in drei große Arten von Bereichen des Wissen: den theoretischen, praktischen und poietischen (hervorbringenden).

  • (1) Die theoretische Wissenschaft betrachtet das, was unabhängig vom Menschen ist und keinen äußeren Zweck außer der Erkenntnis selbst besitzt. In sie fällt vor allem die Physik und die Metaphysik.
  • (2) Die praktische Wissenschaft thematisiert das, was im Bereich der menschlichen Handlungen liegt, was aber nichts außer der Handlung selbst hervorbringt. Hierein fällt vor allem Aristoteles' Ethik und die Politik.
  • (3) Die poietische Wissenschaft untersucht das, was im Bereich der menschlichen Tätigkeiten liegt und hierbei ein Objekt hervorbringt. Die Schrift Poetik des Corpus Aristotelicum thematisiert dabei (fast) ausschließlich die Dichtung.
  • Ein weiterer wichtiger Teil der überlieferten aristotelischen Schriften sind gewissermaßen Metawissenschaften, die neben dieser Dreiereinteilung der Wissenschaften liegen und vor allem die Logik betreffen.

Zentrale methodologische Elemente der Philosophie Aristoteles'

Im Gegensatz zu Platon, der Philosophie als eine alle Bereiche menschlichen Wissens umfassende Einheitswissenschaft auffasst, geht Aristoteles von einem Konzept von Einzelwissenschaften als eigenständigen Disziplinen aus. Hierbei stützt er sich auch auf empirische Forschung (im weitesten Sinne) und setzt sich in der Ausarbeitung seiner Theorien mit dem gesunden Menschenverstand sowie mit den Lehren seiner Vorgänger und der Meinung der Allgemeinheit (Doxographie) auseinander. Die "Erste Philosophie", d. h. die Metaphysik ist als Grundlagenwissenschaft vom Seienden als Seienden den anderen Wissenschaften jedoch vorgeordnet.

Seelenlehre

"Für Plato kommt in Betracht, was in der Seele lebt und als solches an der Geisteswelt Anteil hat; für Aristoteles ist wichtig, wie die Seele sich im Menschen für dessen eigene Erkenntnis darstellt. Wie in die anderen Dinge muß die Seele auch in sich selbst untertauchen, um in sich dasjenige zu finden, was ihr Wesen ausmacht. Die Idee, welche im Sinne des Aristoteles der Mensch in einem außerseelischen Dinge findet, ist zwar dieses Wesen des Dinges; aber die Seele hat dieses Wesen in die Ideenform gebracht, um es für sich zu haben. Ihre Wirklichkeit hat die Idee nicht in der erkennenden Seele, sondern in dem Außendinge mit dem Stoffe (der Hyle) zusammen. Taucht die Seele aber in sich selbst unter, so findet sie die Idee als solche in Wirklichkeit. Die Seele ist in diesem Sinne Idee, aber tätige Idee, wirksame Wesenheit. Und sie verhält sich auch im Leben des Menschen als solche wirksame Wesenheit. Sie erfaßt im Keimesleben des Menschen das Körperliche. Während bei einem außerseelischen Ding Idee und Stoff eine untrennbare Einheit bilden, ist dies bei der Menschenseele und ihrem Leibe nicht der Fall. Da erfaßt die selbständige Menschenseele das Leibliche, setzt die im Leibe schon tätige Idee außer Kraft, und setzt sich selbst an deren Stelle. In dem Leiblichen, mit dem sich die Menschenseele verbindet, lebt im Sinne des Aristoteles schon ein Seelisches. Denn er sieht auch in dem Pflanzenleibe und in dem Tierleibe ein untergeordnetes Seelisches wirksam. Ein Leib, welcher das Seelische der Pflanze und des Tieres in sich trägt, wird durch die Menschenseele gleichsam befruchtet, und so verbindet sich für den Erdenmenschen ein Leiblich-Seelisches mit einem Geistig-Seelischen. Dieses letztere hebt die selbständige Wirksamkeit des Leiblich- Seelischen während der Dauer des menschlichen Erdenlebens auf und wirkt selbst mit dem Leiblich-Seelischen als mit seinem Instrument. Dadurch entstehen fünf Seelenäußerungen, die bei Aristoteles wie fünf Seelenglieder erscheinen: die pflanzenhafte Seele (Threptikon), die empfindende Seele (Ästhetikon), die begierdenentwickelnde Seele (Orektikon), die willenentfaltende Seele (Kinetikon) und die geistige Seele (Dianoetikon). Geistige Seele ist der Mensch durch das, was der geistigen Welt angehört und sich im Keimesleben mit dem Leiblich-Seelischen verbindet; die anderen Seelenglieder entstehen, indem sich die geistige Seele in dem Leiblichen entfaltet und durch dasselbe das Erdenleben führt. Mit dem Hinblicke auf eine geistige Seele ist für Aristoteles naturgemäß der auf eine Geisteswelt überhaupt gegeben. - Das Weltbild des Aristoteles steht so vor dem betrachtenden Blicke, daß unten die Dinge und Vorgänge leben, Stoff und Idee darstellend; je höher man den Blick wendet, um so mehr schwindet, was stofflichen Charakter trägt; rein Geistiges - dem Menschen sich als Idee darstellend - erscheint, die Weltsphäre, in welcher das Göttliche als reine Geistigkeit, die alles bewegt, sein Wesen hat. - Dieser Weltsphäre gehört die geistige Menschenseele an; sie ist als individuelles Wesen nicht, sondern nur als Teil des Weltengeistes vorhanden, bevor sie sich mit einem Leiblich-Seelischen verbindet. Durch diese Verbindung erwirbt sie sich ihr individuelles, vom Weltgeist abgesondertes Dasein und lebt nach der Trennung vom Leiblichen als geistiges Wesen weiter fort. So nimmt das individuelle Seelenwesen mit dem menschlichen Erdenleben seinen Anfang und lebt dann unsterblich weiter. Eine Vorexistenz der Seele vor dem Erdenleben nimmt Plato an, nicht aber Aristoteles. Dies ist ebenso naturgemäß für letzteren, welcher die Idee im Dinge bestehen läßt, wie das andere naturgemäß für jenen ist, der die Idee über dem Dinge schwebend vorstellt. Aristoteles findet die Idee in dem Dinge; und die Seele erlangt das, was sie in der Geisteswelt als Individualität sein soll, in dem Leibe." (Lit.: GA 18, S. 74f)

Die Substanzlehre als zentrales Element der Philosophie Aristoteles'

Grundlegend für Aristoteles' Philosophie insgesamt ist die Frage: Worin besteht die Grundlage allen Seins? Hierbei ist der Begriff der ousía (griechisch ουσία) zentral, der in der späteren Tradition mit Substanz übersetzt wurde. Was ist nun die ousía einer Sache? Ousia ist, was diese Sache ihrem Sein nach ist, unabhängig von kurzfristig zukommenden und zufälligen Eigenschaften. Die ousía ist dabei dasjenige, was selbst unabhängig von diesen Eigenschaften ist und wovon diese abhängig sind. Grammatisch oder kategorial ausgedrückt, heißt dies, dass die Substanz dasjenige ist, dem die Eigenschaften zugeschrieben werden oder wovon überhaupt etwas ausgesagt wird; das, was von den Substanzen ausgesagt wird, sind deren Prädikate. Aristoteles' Antwort auf die Frage, was denn nun das bleibende Wesentliche sei, ist schließlich, dass die ousía eine bestimmende Form - das eidos - ist, die Ursache allen Seins ist. So ist z. B. das eidos von Sokrates das, was seine Menschengestalt, sein Menschsein bestimmt. Der Grundidee nach kann dieser Hylemorphismus - die Lehre, dass ein Gegenstand aus zu bestimmender Materie (hylê) und bestimmender Form (morphê ist ein anderer Ausdruck für eidos) besteht und die Form das organisierende Prinzip der Materie ist - in gewissem Sinn als allgemeiner Vorläufer der Theorie des genetischen Codes verstanden werden.

Die Theorie der ousía arbeitet Aristoteles in der sog. ersten Philosophie aus, in einigen unter dem Titel Metaphysik überlieferten Abhandlungen. Sie spielt allerdings auch in vielen anderen Bereichen seines Denkens eine ausgezeichnete Rolle, u. a. in De Anima, der Untersuchung dessen, was spezifisch und determinierend für alles Lebendige ist.

Nachwirkung der Philosophie des Aristoteles

Rezeption in der Antike

Die Lehre des Aristoteles hat seine Schule, den Peripatos, nach seinem Tode weit weniger tief geprägt als Platons Lehre dessen Akademie. Aristoteles wurde keine Verehrung zuteil, die mit derjenigen Platons bei den Platonikern vergleichbar wäre. Dies bedeutete einerseits Offenheit und Flexibilität, andererseits Mangel an inhaltlich begründetem Zusammenhalt. Die Peripatetiker widmeten sich vor allem empirischer Naturforschung und befassten sich u.a. auch mit Ethik, Seelenlehre und Staatstheorie. Dabei kamen Aristoteles’ Schüler Theophrastos, sein Nachfolger als Leiter der Schule, und dessen Nachfolger Straton zu teilweise anderen Ergebnissen als der Schulgründer. Nach Stratons Tod (270/268 v. Chr.) begann eine Periode des Niedergangs.

Das Studium und die Kommentierung der Schriften des Aristoteles wurde im Peripatos anscheinend vernachlässigt, jedenfalls weit weniger eifrig betrieben als das Platonstudium in der konkurrierenden Akademie. Erst im ersten Jahrhundert v. Chr. sorgte Andronikos von Rhodos für eine Zusammenstellung der Lehrschriften (Vorlesungen) des Aristoteles. Die für eine breitere Öffentlichkeit bestimmten "exoterischen" Schriften, insbesondere die Dialoge, waren lange populär, gingen aber in der römischen Kaiserzeit verloren. Cicero hat sie noch gekannt. Die Peripatetiker betrachteten die Lehrschriften als speziell für ihren internen Unterrichtsgebrauch bestimmt. In der römischen Kaiserzeit war der einflussreichste Repräsentant des Aristotelismus Alexander von Aphrodisias, der gegen die Platoniker die Sterblichkeit der Seele vertrat.

Obwohl Aristoteles großen Wert auf die Widerlegung von Kernbestandteilen des Platonismus gelegt hatte, waren es gerade die Neuplatoniker, die in der Spätantike einen maßgeblichen Beitrag zur Erhaltung und Verbreitung seiner Hinterlassenschaft leisteten, indem sie seine Logik übernahmen, kommentierten und in ihr System integrierten. Eine besonders wichtige Rolle spielten dabei im 3. Jahrhundert n. Chr. Porphyrios, im 5. Jahrhundert Proklos und schließlich als letzter im 6. Jahrhundert Simplikios, der bedeutende Aristoteleskommentare verfasste. Im 4. Jahrhundert schrieb Themistios Paraphrasen zu Werken des Aristoteles, die eine starke Nachwirkung erzielten. Er war unter den spätantiken Kommentatoren der einzige Aristoteliker; die anderen strebten eine Synthese platonischer und aristotelischer Auffassungen an, wobei den platonischen das Übergewicht zukam.

Bei den prominenten antiken Kirchenvätern war Aristoteles wenig bekannt und unbeliebt, manche verachteten und verspotteten seine Dialektik. Sie verübelten ihm, dass er das Weltall für ungeschaffen und unvergänglich hielt und die individuelle Unsterblichkeit der Seele bezweifelte (bzw. nach ihrem Verständnis bestritt). Ein positiveres Verhältnis zu Aristoteles hatten hingegen manche christliche Gnostiker und andere häretische Christen: Arianer (Aetios, Eunomios), Monophysiten, Pelagianer und Nestorianer – ein Umstand, der den Philosophen für die kirchlichen Autoren erst recht suspekt machte. Syrer – sowohl monophysitische als auch nestorianische – übersetzten das Organon in ihre Sprache und setzten sich intensiv damit auseinander. Im 6. Jahrhundert schrieb der Monophysit Johannes Philoponos Aristoteles-Kommentare, übte aber auch scharfe Kritik an der aristotelischen Kosmologie und Physik. Er war mit seiner Impetustheorie ein Vorläufer spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Kritik an der aristotelischen Bewegungslehre.

Rezeption im Mittelalter

Datei:Aristotle Cod vindob phil gr 64.jpg Im Byzantinischen Reich wurde Aristoteles im Frühmittelalter wenig beachtet. Sein Einfluss machte sich vorwiegend indirekt geltend, nämlich über die meist neuplatonisch gesinnten spätantiken Autoren, die Teile seiner Lehre übernommen hatten. Daher war Vermischung mit neuplatonischem Gedankengut von vornherein gegeben. Bei Johannes von Damaskus tritt die aristotelische Komponente deutlich hervor. Im 11. und 12. Jahrhundert kam es zu einer Wiederbelebung des Interesses an aristotelischer Philosophie: Michael Psellos, Johannes Italos und dessen Schüler Eustratios von Nikaia (beide wegen Häresie verurteilt) sowie der primär philologisch orientierte Michael von Ephesos schrieben Kommentare. Die Kaisertochter Anna Komnena förderte diese Bestrebungen.

Im islamischen Raum setzte die Wirkung der Werke des Aristoteles früh ein und war breiter und tiefer als in der Spätantike und im europäischen Früh- und Hochmittelalter. Der Aristotelismus dominierte qualitativ und quantitativ gegenüber der übrigen antiken Tradition. Schon im 9. Jahrhundert waren die meisten Werke des Aristoteles in arabischer Sprache verfügbar, ebenso antike Kommentare. Hinzu kam ein reichhaltiges unechtes (pseudo-aristotelisches) Schrifttum teilweise neuplatonischen Inhalts. Zu letzterem zählten Schriften wie die Theologie des Aristoteles und der Kalam fi mahd al-khair (Liber de causis). Die aristotelischen Ideen waren von Anfang an mit neuplatonischen vermischt, und man glaubte an eine Übereinstimmung der Lehren Platons und des Aristoteles. In diesem Sinne deuteten al-Kindi (9. Jh.) und al-Farabi (10. Jh.) und die ihnen folgende spätere Tradition den Aristotelismus; bei ibn Sina (Avicenna) trat das neuplatonische Element stärker in den Vordergrund. Einen relativ reinen Aristotelismus vertrat hingegen im 12. Jahrhundert ibn Rušd (Averroes), der zahlreiche Kommentare schrieb und die aristotelische Philosophie gegen al-Ghazali verteidigte.

Im lateinischen Mittelalter war zunächst bis ins 12. Jahrhundert nur ein kleiner Teil des Gesamtwerks des Aristoteles verbreitet, nämlich zwei der logischen Schriften (Kategorien und De interpretatione), die Boethius im frühen 6. Jahrhundert übersetzt und kommentiert hatte, zusammen mit der Einleitung des Porphyrios zur Kategorienlehre. Dieses Schrifttum, später als Logica vetus bezeichnet, bildete die Grundlage des Logikunterrichts. Diese enge Begrenzung änderte sich mit der großen Übersetzungsbewegung des 12. und 13. Jahrhunderts. Im 12. Jahrhundert wurden die bisher fehlenden logischen Schriften (Analytiken, Topik, Sophistici elenchi) in lateinischer Sprache verfügbar; sie machten die Logica nova aus. Dann kamen eines nach dem anderen fast alle restlichen Werke hinzu (teils erst im 13. Jahrhundert). Die meisten Schriften wurden mehrmals ins Lateinische übertragen (entweder aus dem Arabischen oder aus dem Griechischen). Michael Scotus übersetzte Aristoteleskommentare des Averroes aus dem Arabischen. Sie wurden eifrig benutzt, was in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts zur Entstehung des lateinischen Averroismus führte, der ein für damalige Verhältnisse relativ konsequenter Aristotelismus war.

Im Lauf des 13. Jahrhunderts wurden die Schriften des Aristoteles als Standardlehrbücher zur Grundlage der an den Universitäten (in der Fakultät der Freien Künste) betriebenen scholastischen Wissenschaft; 1255 wurden seine Logik, Naturphilosophie und Ethik an dieser Fakultät der Pariser Universität als Lehrstoff vorgeschrieben. Die Führungsrolle kam der Pariser und der Oxforder Universität zu. Wegweisend waren die Aristoteleskommentare des Albertus Magnus. Das Verfassen von Aristoteleskommentaren wurde eine Hauptbeschäftigung der Magister, und viele von ihnen hielten die kommentierten Lehrbücher für praktisch irrtumsfrei. Besonders intensiv studierte man neben der aristotelischen Methodik die Wissenschaftstheorie, um sie als Basis für ein hierarchisch geordnetes System der Wissenschaften zu verwenden. Widerstand erhob sich allerdings von theologischer Seite gegen einzelne Lehren, vor allem gegen die Thesen von der Ewigkeit der Welt und der absoluten Gültigkeit der Naturgesetze (Ausschluss von Wundern), sowie gegen den Averroismus. Daher kam es 1210, 1215, 1231, 1245 und 1277 zu kirchlichen Aristotelesverboten. Sie richteten sich aber nur gegen die naturphilosophischen Schriften bzw. gegen einzelne Thesen und konnten den Siegeszug des Aristotelismus nur vorübergehend hemmen. Diese Verbote betrafen nur Frankreich (vor allem Paris), in Oxford galten sie nicht. Aristoteles wurde „der Philosoph“ schlechthin: mit Philosophus (ohne Zusatz) war immer nur er gemeint, mit Commentator Averroes. Gegenpositionen (vor allem in der Erkenntnistheorie und Anthropologie) vertraten Anhänger der platonisch beeinflussten Lehren des Augustinus, besonders Franziskaner ("Franziskanerschule"). Schließlich setzte sich das von dem Dominikaner Thomas von Aquin abgewandelte und weiterentwickelte aristotelische Lehrsystem (Thomismus) durch, zunächst in seinem Orden und später in der gesamten Kirche. Allerdings schrieb man weiterhin neuplatonische Schriften zu Unrecht dem Aristoteles zu, wodurch das Gesamtbild seiner Philosophie verfälscht wurde.

Rezeption in der Neuzeit

In der Renaissance fertigten Humanisten neue, viel leichter lesbare Aristotelesübersetzungen ins Lateinische an, und man begann auch die griechischen Originaltexte zu lesen. Es kam zu heftigem Streit zwischen Platonikern und Aristotelikern, wobei die beteiligten Humanisten mehrheitlich zu Platon neigten. Es gab in der Renaissance aber auch bedeutende Aristoteliker wie Pietro Pomponazzi (1462-1525) und Jacopo Zabarella (1533-1589), und es entstanden damals im Abendland mehr Aristoteleskommentare als während des gesamten Mittelalters. Wie im Mittelalter herrschte auch noch bei vielen Renaissance-Gelehrten das Bestreben vor, platonische und aristotelische Standpunkte untereinander und mit der katholischen Theologie und Anthropologie zu versöhnen. Seit dem 15. Jahrhundert war es aber möglich, dank des besseren Zugangs zu den Quellen das Ausmaß der fundamentalen Gegensätze zwischen Platonismus, Aristotelismus und Katholizismus besser zu verstehen. Bei der Vermittlung dieser Erkenntnisse spielte der byzantinische Philosoph Georgios Gemistos Plethon eine wichtige Rolle. Unabhängig davon herrschte der (neu)scholastische Aristotelismus, der die mittelalterliche Tradition fortsetzte, mit seiner Methode und Terminologie an Schulen und Universitäten noch bis tief in die Neuzeit, auch in den lutherischen Gebieten, obwohl Luther den Aristotelismus ablehnte.

Im sechzehnten Jahrhundert unternahmen Bernardino Telesio und Giordano Bruno Frontalangriffe auf den Aristotelismus, und Petrus Ramus trat für eine nichtaristotelische Logik ein (Ramismus). Aber erst seit dem 17. Jahrhundert verdrängte ein neues Wissenschaftsverständnis die aristotelisch-scholastische Tradition. In der Physik leitete Galilei den Umschwung ein. In der Biologie konnten sich aristotelische Auffassungen bis ins 18. Jahrhundert halten.

Sehr stark und anhaltend war die Nachwirkung der Poetik des Aristoteles, insbesondere seiner Tragödientheorie. Sie prägte Theorie und Praxis des Theaters während der gesamten Frühen Neuzeit, abgesehen von manchen gewichtigen Ausnahmen besonders in Spanien und England (Shakespeare). Die Poetik lag seit 1278 in lateinischer Übersetzung vor, 1498 und 1536 erschienen humanistische Übersetzungen. Auf ihr fußte die Poetik des Julius Caesar Scaliger (1561), die Dichtungslehre von Martin Opitz (1624), die französische Theaterlehre des 17. Jahrhunderts (doctrine classique) und schließlich die von Johann Christoph Gottsched geforderte Regelkunst (Critische Dichtkunst, 1730).

Im 19. Jahrhundert begann die moderne Aristotelesforschung mit der Aristoteles-Gesamtausgabe der Berliner Akademie, die Immanuel Bekker ab 1831 besorgte. Nach ihren Seiten- und Zeilenzahlen wird Aristoteles noch heute zitiert.

Auf die Philosophie des 20. Jahrhunderts hat Aristoteles nicht mit seinem Wissenschaftssystem eingewirkt, sondern sie hat seinem Werk nur einzelne Anregungen entnommen, besonders auf ontologischem Gebiet und hinsichtlich der Unterscheidung von praktischer und theoretischer Vernunft und Wissenschaft.

Werke (Auswahl)

Überblick, siehe auch Corpus Aristotelicum

Literatur

Primärtexte

  • Übersetzungen:
    • Grumach, Ernst (Begr.), Flashar, Hellmut (Hrsg.): Aristoteles. Werke in deutscher Übersetzung, 19 Bde., Akademie Verlag, Berlin 1965 ff. (Mit in der Regel sehr guten Kommentarteilen)
    • Barnes, Jonathan (Hrsg.): The Complete Works of Aristotle, 2 Bde., Princeton 1995 (Sammlung der maßgeblichen englischen Übersetzungen)
    • Rapp, Christof/ Wagner, Tim: Aristoteles, Topik. Übersetzung, Einleitung und Kommentar, Stuttgart 2004 (Reclam)
  • Griechische Textausgaben:
    • div. Hgg. in der Reihe: Oxford Classical Texts (OCT) bei Oxford University Press ediert.
    • div. Hgg. und Übersetzer in der Reihe: Loeb Classical Texts (LCT) bei Harvard University Press ediert (Griechischer Text mit englischer Übersetzung)

Sekundärliteratur (Hervorgehobenes besonders für Einsteiger)

  • Einführungen:
    • Buchheim, Thomas: Aristoteles, Freiburg i. Br. 1996
    • Code, Alan D.: Aristotle, OUP 2005 (Einführung des vermutlich besten Kenners der aristotelischen Metaphysik)
    • Detel, Wolfgang: Aristoteles, Leipzig 2005 (Problemorientierte Einführung)
    • Höffe, Otfried: Aristoteles, Beck'sche Reihe Denker, 2. überarbeitete Aufl., München 1999 (Hervorragende Einführung, welche die praktische Philosophie des Aristoteles und die Rezeptionsgeschichte näher beleuchtet)
    • Rapp, Christof: Aristoteles zur Einführung, Hamburg 2004 ISBN 3885063980 (Eine der besten deutschsprachigen Einführungen zu Aristoteles mit sehr guter thematisch gegliederter Bibliografie für Einsteiger)
    • Ross, W.D.: Aristotle, Routledge 2004 (Einführung/Darstellung aus der Feder des wichtigsten Aristoteles-Forscher des 20.Jh.)
  • thematische Kompendien:
    • Barnes, Jonathan (Hg.): The Cambridge Companion to Aristotle, Cambridge 1995 (Sehr gute Einführung zu Aristoteles mit thematisch geordneten Beiträgen einiger der namhaftesten Aristotelesforscher und einer aktuellen, thematisch gegliederten 80 Seiten-Bibliografie)
    • Buchheim, Thomas/Flashar, Hellmut (Hgg.): Kann man heute noch etwas anfangen mit Aristoteles, Hamburg 2003 (Beiträge namhafter Aristotelesforscher in Hinblick auf Aristoteles und moderne Philosophie)
  • Philosophiegeschichte & Doxographie:
    • Flashar, Hellmut (Hg.): Grundriss der Geschichte der Philosophie. Die Philosophie der Antike Band 3: Ältere Akademie. Aristoteles. Peripatos 2., durchgesehene und erweiterte Auflage, von Hellmut Flashar, Hans Krämer, †Fritz Wehrli, Georg Wöhrle, Basel 2004 (Die ausführlichste philosophiegeschichtliche Darstellung der Philosophie des Aristoteles und seiner Wirkungsgeschichte)
  • Lexika:
    • Höffe, Otfried (Hg.): Aristoteles-Lexikon, Stuttgart 2005 ISBN 3520459019
    • Horn, Christoph / Rapp, Christof (Hgg.): Wörterbuch der antiken Philosophie, München 2002 (mit zahlreichen Einträgen zu für Aristoteles zentralen Termini) ISBN 3406476236
  • Weitere Monographien:
    • Jaeger, Werner: Aristoteles, Berlin 1923. (wichtig innerhalb der Forschungsgeschichte, aber als Einführung ungeeignet)
    • Patzig, Günther: Die aristotelische Syllogistik. Logisch-philologische Untersuchung über das Buch A der "Ersten Analytik", 3. Aufl., Göttingen 1969
    • Sorabji, Richard (Hg.): Aristotle Transformed. The Ancient Commentators and Their Influence, Ithaca/New York 1990 (Bezüglich der Rezeption und Kommentierung in der Spätantike wichtiges Werk)

Rudolf Steiner


Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Kunst

Aristoteles in der Kunst

Siehe auch

Weblinks


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