Prinzip der spirituellen Ökonomie und Bildekräfte: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Prinzip der spirituellen Ökonomie''' besagt, dass die [[Ätherleib]]er und [[Astralleib]]er hoher [[Eingeweihter]] nach dem [[Tod]] nicht nur erhalten bleiben, sondern auch vervielfältigt werden können, um sie anderen [[Mensch]]en einzuverweben, die besondere Zukunftsaufgaben zu erfüllen haben. Derartige Leiber werden in der östlichen Tradition als [[Dharmakaya]] (''Gesetzeskörper'') bezeichnet.
Die '''Bildekräfte''' ({{EnS|formative forces}}) sind gestaltverwandelnde ([[Metamorphose|metamorphosierende]]) [[ätherisch]]e [[Universalkräfte]], in denen und durch die die höheren [[Hierarchien]] bis hinauf zu den erhabenen [[Tierkreis]]wesen gestaltend wirken. [[Goethe]] spricht in seiner «[[Morphologie]]» von der für diese Ätherkräfte charakteristischen, ständig beweglich bleibenden «[[Bildung#Goethe|Bildung]]», die im Gegensatz zur fertigen, fixierten [[Gestalt]] steht.  


Nach diesem Prinzip wurden von [[Manu]], dem Führer des [[atlantis]]chen [[Sonnenorakel]], die [[Ätherleib]]er die sieben größten Weisen der [[Atlantische Orakel|atlantischen Orakel]] aufbewahrt und später auf die sieben heiligen [[Rishis]] übertragen, die die [[urindische Kultur]] begründen sollten. ''„Nur der Ätherleib des großen Eingeweihten des Christus-Orakels wurde in gewisser Beziehung verschieden behandelt von diesen andern.“'' {{Lit|{{G|109|13|15}}}}  
{{Zitat|Der Deutsche hat für den Komplex des Daseins
eines wirklichen Wesens das Wort Gestalt. Er abstrahiert bei diesem Ausdruck von dem Beweglichen, er
nimmt an, daß ein Zusammengehöriges festgestellt,
abgeschlossen und in seinem Charakter fixiert sei.<br>
Betrachten wir aber alle Gestalten, besonders die
organischen, so Enden wir, daß nirgend ein Bestehendes, nirgend ein Ruhendes, ein Abgeschlossenes vorkommt, sondern daß vielmehr alles in einer steten Bewegung schwanke. Daher unsere Sprache das Wort
Bildung sowohl von dem Hervorgebrachten, als von
dem Hervorgebrachtwerdenden gehörig genug zu
brauchen pflegt.<br>
Wollen wir also eine Morphologie einleiten, so
dürfen wir nicht von Gestalt sprechen; sondern, wenn
wir das Wort brauchen, uns allenfalls dabei nur die
Idee, den Begriff oder ein in der Erfahrung nur für den
Augenblick Festgehaltenes denken.<br>
Das Gebildete wird sogleich wieder umgebildet,
und wir haben uns, wenn wir einigermaßen zum lebendigen Anschaun der Natur gelangen wollen, selbst
so beweglich und bildsam zu erhalten, nach dem Beispiele mit dem sie uns vorgeht.|Goethe|''Morphologie: Die Absicht eingeleitet''<ref>Goethe-HA Bd. 13, S 55
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Besonder bedeutsam ist, dass durch den Herabstieg des [[Christus]] in die Leibeshüllen des [[Jesus von Nazareth]] dessen [[Wesensglieder]] - vom Ätherleib und Astralleib, über die [[Empfindungsseele]], [[Verstandesseele]] und [[Bewusstseinsseele]], bis hinauf zum Abdruck des [[Ich]] - nach dem Tod vervielfältig und später anderen Menschen einverwoben werden konnten.
Jedes [[Lebewesen]] trägt diese Bildekräfte in Form des Bildekräfte- oder [[Ätherleib]]s in sich: [[Pflanze]]n, [[Tier]]e und auch der [[Mensch]]. Lernt der Mensch, sich auch in seinem [[Bildekräfte-Leib]] zu erfühlen, wie er sich sonst nur in seinem [[Physischer Leib|physischen Leib]] fühlt, so wird er auch der [[übersinnlich]]en Bildekräftetätigkeit in der [[Natur]] gewahr; er nimmt dann wirklich Übersinnliches im [[Sinnliche Welt|Sinnlichen]] wahr.


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"Dadurch, daß die Avatarwesenheit des Christus in dem Leib des Jesus
"Die Pflanze, die ein lebendes Wesen ist, ist
von Nazareth wohnte, war die Möglichkeit gegeben, daß sowohl der
nicht nur aus dem zusammengesetzt, was Physik und Chemie,
Ätherleib des Jesus von Nazareth unzählige Male vervielfältigt wurde
oder die aus ihnen wiederum zusammengesetzte Biologie
als auch der astralische Leib und sogar auch das Ich, das Ich als ein
oder Physiologie erforschen kann, sondern sie enthält
Impuls, wie er dazumal in dem astralischen Leib angefacht worden ist,
noch etwas ganz anderes. Haben wir es in uns selbst so weit
als in die dreifache Hülle des Jesus von Nazareth der Christus einzog." {{Lit|{{G|109|26|28}}}}
gebracht, daß wir uns in einem Bildekräfte-Leib fühlen,
wie sonst mit unserm gewöhnlichen Ich in einem physischen
Leib, dann können wir, wie wir im physischen Leib Auge
und Ohr zu Sinneswahrnehmungen benutzen, durch diesen
Bildekräfte-Leib, den wir aus dem seelischen Tastsinn heraus
differenziert haben, auch wahrnehmen, was Übersinnliches
in der übrigen Welt ist, was als Übersinnliches die
Natur durchsetzt und durchwebt. Dann sehen wir in allem
Pflanzlichen, allem Tierischen und auch physisch Menschlichen
außer uns das Geistige, das dann nicht ein in trivialem
Sinne Visionäres ist, sondern ebenso vor der erkrafteten
Seele dasteht wie der Inhalt der Sinneswahrnehmungen vor
der unerkrafteten Seele. Nur müssen wir überall die Raumesbegriffe
durch Zeitbegriffe ersetzen können. Wodurch
nehmen wir eigentlich wahr dasjenige, was übersinnlich in
der Pflanze ist? Dadurch, daß wir unser eigenes Übersinnliches
im Bildekräfte-Leib, wie er sich regt und webt, wahrnehmen,
dadurch nehmen wir nun auch das Übersinnliche
in der Pflanzenwelt wahr, ähnlich, wie wenn ein Ton in
einem musikalischen Zusammenhang den andern wahrnehmen
würde. Die Wahrnehmung des Übersinnlichen in der
Pflanzenwelt beruht ganz und gar darauf, daß unser eigener
Bildekräfte-Leib in seinem Leben und Weben in einem viel
langsameren Tempo ablauft als das Leben und Weben des
pflanzlichen Bildekräfte-Leibes. Ich habe das genauer ausgeführt
in einer kleinen Schrift «Das menschliche Leben vom
Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft». Da wird man finden,
wie alles abhängt von diesem verschiedenen Tempo in
dem Zeitmaße des menschlichen und des pflanzlichen Bildekräfte-
Leibes. Dadurch, daß sich unser Bildekräfte-Leib in
Wechselwirkung versetzen kann wie ein höheres, bildsames
Organ mit dem viel schneller ablaufenden Leben der Pflanze,
dadurch nehmen wir wirklich die andere Art des Lebens
im Pflanzlichen wahr. Dadurch wird etwas ganz anderes
vor unsere Seele treten als die alte, erspekulierte Lebenskraft
war. Wir nehmen, mit anderen Worten, Übersinnliches
im Sinnlichen wirklich wahr." {{Lit|{{G|67|60f}}}}
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== Anmerkungen ==
<references/>


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das Prinzip der spirituellen Ökonomie im Zusammenhang mit Wiederverkörperungsfragen'', [[GA 109]] (2000)
 
#Jürgen Strube: ''Die Beobachtung des Denkens: Rudolf Steiners 'Philosophie der Freiheit' als Weg zur Bildekräfte-Erkenntnis'', 3. Auflage, Verlag für Anthroposophie 2017, ISBN 978-3037690239
#Dorian Schmidt: ''Lebenskräfte ─ Bildekräfte: Methodische Grundlagen zur Erforschung des Lebendigen.'', 2. Auflage, Verlag Freies Geistesleben 2011, ISBN 978-3772514814
#Rudolf Steiner: ''Das Ewige in der Menschenseele. Unsterblichkeit und Freiheit'', [[GA 67]] (1992), ISBN 3-7274-0670-4 {{Vorträge|067}}


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[[Kategorie:Einweihung]] [[Kategorie:Reinkarnation und Karma]]
[[Kategorie:Äther]] [[Kategorie:Ätherwelt]]

Version vom 29. Juni 2017, 16:41 Uhr

Die Bildekräfte (eng. formative forces) sind gestaltverwandelnde (metamorphosierende) ätherische Universalkräfte, in denen und durch die die höheren Hierarchien bis hinauf zu den erhabenen Tierkreiswesen gestaltend wirken. Goethe spricht in seiner «Morphologie» von der für diese Ätherkräfte charakteristischen, ständig beweglich bleibenden «Bildung», die im Gegensatz zur fertigen, fixierten Gestalt steht.

„Der Deutsche hat für den Komplex des Daseins eines wirklichen Wesens das Wort Gestalt. Er abstrahiert bei diesem Ausdruck von dem Beweglichen, er nimmt an, daß ein Zusammengehöriges festgestellt, abgeschlossen und in seinem Charakter fixiert sei.
Betrachten wir aber alle Gestalten, besonders die organischen, so Enden wir, daß nirgend ein Bestehendes, nirgend ein Ruhendes, ein Abgeschlossenes vorkommt, sondern daß vielmehr alles in einer steten Bewegung schwanke. Daher unsere Sprache das Wort Bildung sowohl von dem Hervorgebrachten, als von dem Hervorgebrachtwerdenden gehörig genug zu brauchen pflegt.
Wollen wir also eine Morphologie einleiten, so dürfen wir nicht von Gestalt sprechen; sondern, wenn wir das Wort brauchen, uns allenfalls dabei nur die Idee, den Begriff oder ein in der Erfahrung nur für den Augenblick Festgehaltenes denken.
Das Gebildete wird sogleich wieder umgebildet, und wir haben uns, wenn wir einigermaßen zum lebendigen Anschaun der Natur gelangen wollen, selbst so beweglich und bildsam zu erhalten, nach dem Beispiele mit dem sie uns vorgeht.“

Goethe: Morphologie: Die Absicht eingeleitet[1]

Jedes Lebewesen trägt diese Bildekräfte in Form des Bildekräfte- oder Ätherleibs in sich: Pflanzen, Tiere und auch der Mensch. Lernt der Mensch, sich auch in seinem Bildekräfte-Leib zu erfühlen, wie er sich sonst nur in seinem physischen Leib fühlt, so wird er auch der übersinnlichen Bildekräftetätigkeit in der Natur gewahr; er nimmt dann wirklich Übersinnliches im Sinnlichen wahr.

"Die Pflanze, die ein lebendes Wesen ist, ist nicht nur aus dem zusammengesetzt, was Physik und Chemie, oder die aus ihnen wiederum zusammengesetzte Biologie oder Physiologie erforschen kann, sondern sie enthält noch etwas ganz anderes. Haben wir es in uns selbst so weit gebracht, daß wir uns in einem Bildekräfte-Leib fühlen, wie sonst mit unserm gewöhnlichen Ich in einem physischen Leib, dann können wir, wie wir im physischen Leib Auge und Ohr zu Sinneswahrnehmungen benutzen, durch diesen Bildekräfte-Leib, den wir aus dem seelischen Tastsinn heraus differenziert haben, auch wahrnehmen, was Übersinnliches in der übrigen Welt ist, was als Übersinnliches die Natur durchsetzt und durchwebt. Dann sehen wir in allem Pflanzlichen, allem Tierischen und auch physisch Menschlichen außer uns das Geistige, das dann nicht ein in trivialem Sinne Visionäres ist, sondern ebenso vor der erkrafteten Seele dasteht wie der Inhalt der Sinneswahrnehmungen vor der unerkrafteten Seele. Nur müssen wir überall die Raumesbegriffe durch Zeitbegriffe ersetzen können. Wodurch nehmen wir eigentlich wahr dasjenige, was übersinnlich in der Pflanze ist? Dadurch, daß wir unser eigenes Übersinnliches im Bildekräfte-Leib, wie er sich regt und webt, wahrnehmen, dadurch nehmen wir nun auch das Übersinnliche in der Pflanzenwelt wahr, ähnlich, wie wenn ein Ton in einem musikalischen Zusammenhang den andern wahrnehmen würde. Die Wahrnehmung des Übersinnlichen in der Pflanzenwelt beruht ganz und gar darauf, daß unser eigener Bildekräfte-Leib in seinem Leben und Weben in einem viel langsameren Tempo ablauft als das Leben und Weben des pflanzlichen Bildekräfte-Leibes. Ich habe das genauer ausgeführt in einer kleinen Schrift «Das menschliche Leben vom Gesichtspunkte der Geisteswissenschaft». Da wird man finden, wie alles abhängt von diesem verschiedenen Tempo in dem Zeitmaße des menschlichen und des pflanzlichen Bildekräfte- Leibes. Dadurch, daß sich unser Bildekräfte-Leib in Wechselwirkung versetzen kann wie ein höheres, bildsames Organ mit dem viel schneller ablaufenden Leben der Pflanze, dadurch nehmen wir wirklich die andere Art des Lebens im Pflanzlichen wahr. Dadurch wird etwas ganz anderes vor unsere Seele treten als die alte, erspekulierte Lebenskraft war. Wir nehmen, mit anderen Worten, Übersinnliches im Sinnlichen wirklich wahr." (Lit.: GA 67, S. 60f)

Anmerkungen

  1. Goethe-HA Bd. 13, S 55

Literatur

  1. Jürgen Strube: Die Beobachtung des Denkens: Rudolf Steiners 'Philosophie der Freiheit' als Weg zur Bildekräfte-Erkenntnis, 3. Auflage, Verlag für Anthroposophie 2017, ISBN 978-3037690239
  2. Dorian Schmidt: Lebenskräfte ─ Bildekräfte: Methodische Grundlagen zur Erforschung des Lebendigen., 2. Auflage, Verlag Freies Geistesleben 2011, ISBN 978-3772514814
  3. Rudolf Steiner: Das Ewige in der Menschenseele. Unsterblichkeit und Freiheit, GA 67 (1992), ISBN 3-7274-0670-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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