Temura und Zahl: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Temura''' ([[Hebräische Sprache|hebr.]] תמורה) ist ein Verfahren der jüdischen [[Hermeneutik]], neben anderen, wie [[Gematria]], [[Zeruph]] und [[Notarikon]]. Daneben ist Temura der Titel eines [[Wikipedia:Liste der Mischnatraktate|Mischnatraktates]] aus der 5. Ordnung ''Qodaschim''. Dort geht es ebenfalls um Tausch, genauer um den Umtausch von Opfertieren.
'''Zahlen''' (von {{ahd|zala}} „eingekerbtes Merkzeichen“; {{EnS|numbers}}) bilden eine [[Kategorien|Grundkategorie]] menschlichen Denkens. In der [[sinnlich]]-[[Physische Welt|physischen Welt]] dienen sie als [[abstrakt]]e [[Mathematik|mathematische]] Objekte, die [[Quantität]]en (z.B. die [[Anzahl]] oder [[Größe]] von Gegenständen) repräsentieren, dem [[Zählen]], [[Messung|Messen]] und der [[Nummerierung]]. Für die [[geistige Welt]] hat das Zählen keine Bedeutung, wohl aber der individuelle [[wesen]]hafte Charakter der einzelnen Zahlen, die zueinander in einem [[Harmonie|harmonischen]] „[[musik]]alischen“ Verhältnis stehen. [[Rudolf Steiner]] sprach diesbezüglich gelegentlich vom «[[Geheimnis der Zahl]]», das die zweite [[Weltentwicklungsstufen|planetarische Entwicklungsstufe]], die [[alte Sonne]], regierte und bis heute nachklingt und sich als [[Ordnung]]sprinzip in den [[Rhythmus|Rhythmen]] der [[Natur]] offenbart.


== Wortbedeutung ==
{{GZ|Es gibt innerhalb der esoterischen Wissenschaft verschiedene
Das Wort Temura bezeichnet sowohl den Vorgang als auch das Ergebnis eines „Umtauschs“ bzw. einer „Vertauschung“. Es leitet sich von der Wurzel מור (''mur'') ab, welche so viel wie „tauschen, wechseln“ bedeutet.
prinzipielle Begriffe, die wie Leitmotive durch die ganze esoterische
Bewegung gehen. Ein solcher ist der Begriff der rhythmischen
Zahl, ein anderer der des Mikrokosmos und Makrokosmos. Das Geheimnis
der Zahl drückt sich aus darin, daß gewisse Erscheinungen so
aufeinanderfolgen, daß die siebente Wiederholung als Abschluß eines
Ereignisses, die achte als Anfang eines neuen Ereignisses bezeichnet
werden kann. Abgebildet ist diese Tatsache innerhalb der physischen
Welt in dem Verhältnis der Oktave zum Grundton. Für diejenigen,
welche versuchen, in okkulte Welten einzudringen, wird dieses Prinzip
die Grundlage zu einer umfassenden Weltanschauung. Es sind nicht
nur die Töne nach dem Gesetz der Zahl angeordnet, sondern auch die
Ereignisse in der Zeit. Die Ereignisse der geistigen Welt sind so angeordnet,
daß man ein Verhältnis findet wie in dem Rhythmus des Tones.|150|58}}


== Das Verfahren ==
== Erkenntnistheoretische Überlegungen zum Wesen der Zahlen ==


Das Verfahren ist relativ einfach. Man legt ein vollständiges Alphabet im Kreise aus und ein zweites in diesen Kreis hinein. Nun kann man den inneren Kreis um einen oder mehrere Buchstaben verdrehen und erhält so verschiedene Schlüssel (Atba; der nächste Aschbath, danach Arbasch, etc. etc.) Nun schreibt man das Wort auf, welches man erläutert haben will, und sucht sich unter einem Schlüssel (Das Rad darf während der Prozedur nicht gedreht werden.) die den einzelnen Buchstaben entsprechenden Partner heraus. Man hat das Wort praktisch verschlüsselt. Den frühen Anwendern ging es aber nicht um [[Wikipedia:Kryptographie|Kryptographie]], wie wir sie heute verstehen, sondern um Hermeneutik.
[[Rudolf Steiner]] hat darauf hingewiesen, dass dem [[Allgemeinbegriff]] „Zahl“ - im Gegensatz zu den einzelnen konkreten Zahlen - keine eigenständige [[geist]]ige [[Wirklichkeit]] entspricht. „Zahl“ ist insofern ein bloßer Name und der [[Nominalismus]], der später ungerechtfertigterweise auf alle [[Universalien]] ausgedehnt wurde, ist hier berechtigt. Eine geistige [[Realität]] kommt nur den einzelnen, in ihrem [[Wesen]] wohlunterschiedenen Zahlen zu.


Es gibt auch bei weitem kompliziertere Schlüssel. Man teilt das Alphabet genau in der Mitte, schreibt die ersten 11 Zeichen auf den äußeren Ring, die letzten 11 in den inneren Ring und erhält so den [[Atbash]], Albat etc. oder man dreht die Richtung des inneren Alphabetes und erhält so den Albam, Atbal etc. etc. Darüber hinaus gibt es noch viele andere, kompliziertere Schlüssel.
{{GZ|Es gibt ein ganzes Gebiet im Umkreis unserer äußeren Erfahrung,
für welches der Nominalismus, das heißt die Vorstellung, daß das
Zusammenfassende nur ein Name ist, seine volle Berechtigung hat.
Es gibt «eins», es gibt «zwei», es gibt «drei», «vier», «fünf» und so weiter.
Aber unmöglich kann jemand, der die Sachlage überschaut, in
dem Ausdruck «Zahl» etwas finden, was wirklich eine Existenz hat.
Die Zahl hat keine Existenz. «Eins», «zwei», «drei», «fünf», «sechs»
und so weiter, das hat Existenz. Das aber, was ich gestern gesagt
habe, daß man, um den allgemeinen Begriff zu finden, das Entsprechende
in Bewegung übergehen lassen soll, kann man bei dem
Begriffe Zahl nicht machen. Denn die Eins geht nie in die Zwei
über; man muß immer eins dazugeben. Auch nicht im Gedanken
geht die Eins in die Zwei über, die Zwei in die Drei auch nicht. Es existieren
nur einzelne Zahlen, nicht die Zahl im allgemeinen. Für das,
was in den Zahlen vorhanden ist, ist der Nominalismus absolut richtig;
für das, was so vorhanden ist wie das einzelne Tier gegenüber
seiner Gattung, ist der Realismus absolut richtig. Denn unmöglich
kann ein Hirsch und wieder ein Hirsch und wieder ein Hirsch existieren,
ohne daß die Gattung Hirsch existiert. «Zwei» kann für sich
existieren, «eins», «sieben» und so weiter kann für sich existieren. Insofern
aber das Wirkliche in der Zahl auftritt, ist das, was Zahl ist,
ein Einzelnes, und der Ausdruck Zahl hat keine irgendwie geartete
Existenz. Ein Unterschied ist eben zwischen den äußeren Dingen
und ihrer Beziehung zu den allgemeinen Begriffen, und das eine
muß im Stile des Nominalismus, das andere im Stile des Realismus
behandelt werden.|151|33f}}


== Beispiel ==
Tatsächlich ist der Allgemeinbegriff ''„Zahl“'' mathematisch nicht definiert, sondern eine gemeinsprachliche [[Bezeichnung]] für verschiedene mathematische Konzepte. Vielmehr legt die Mathematik bestimmte wohldefinierte ''Zahlbereiche'' (siehe unten) mit genau definierten Eigenschaften fest. Deshalb macht es auch keinen Sinn, mathematischen ganz allgemein von einer ''Menge aller Zahlen'' zu sprechen.  
Aus dem Worte יהוה ([[JHVH]] - [[GOTT]]) wird so, wenn man einen Buchstaben weiterschiebt, also im Atbah, die Konsonantenfolge כוזו Kusu, welche erst einmal keine Bedeutung hat, aber den Zahlenwert 39. Soweit der Zeruph - das Verfahren.


Die Zahl 39 schreibt man auf Hebr. לט (Tal), ein Wort, welches wiederum die Bedeutung „Tau“ - also, der vom Himmel fällt - trägt. Nach diesem Worte ist der [[Wikipedia:Tallit|Tallit]], der Gebetsmantel der Juden genannt. Die 39 nun ist wiederum Summe von 26 und 13. Erstere Zahl ist der natürliche Zahlenwert des Tetragrammatons, letztere des hebr. Wortes für Einheit אחד nach der [[Gematria]] der natürlichen Zahlenwerte.
Daran können sich folgende [[Erkenntnistheorie|erkenntnistheoretischen]] Überlegungen anschließen. Es beginnt mit der [[Unterscheidung]], die der Zwei entspricht. Umstritten ist, inwiefern die sog. objektive [[Realität]] auch nach solchem Zahlenraster bestimmt sein soll. Ist die Zahl ein objektives Merkmal einer Realität, die einem erkennenden Menschen faßbar ist, oder kann ein Mensch [[Wirklichkeit]] nur fassen bei der Voraussetzung der Zahl, die exemplarisch in der 2 gegeben ist, - die objektive Realität fügt sich den Zahlen "in Wirklichkeit" aber nicht? Die Zahlen sind ein Kategoriensystem des Menschen, das wegen seiner unbegreiflichen Unhintergehbarkeit im [[Erkennen]] es schwierig macht, den Kosmos anders als ein Zahlenräderwerk zu verstehen.
 
Das gilt übrigens auch für Fragen hinsichtlich des [[Monotheismus]], der [[Trinität]] usw., denn es wird da vorausgesetzt ein System der Zahlen: es gibt die Eins, die Zwei usw. Was hat es damit auf sich, und wie kann sich eine Forschung dem zuwenden, wenn sie das Zahlensystem schon voraussetzt, voraussetzen ''muß''?
 
Diese Frage ist auch an die Experten der sog. [[Voraussetzungslosigkeit|voraussetzungslosen]] Erkenntnis zu stellen. Man hat viel schlaue Einwendungen gemacht gegen [[Kant]], aber wie ist es mit den Zahlen? Der Mensch ist notwendigerweise als Erkennender von der Umwelt getrennt, unterscheidet sich von ihr, daher ist er uneins, und im Erkennen wird er eins mit ihr. Das ist aber das System der Zahl. D.h. der Mensch kann nichts [[wissen]] ohne die Zahl vorauszusetzen, oder aber sie im Erkennen zumindest mit zu [[Konstitution|konstituieren]]. Kann er aber auch wissen, wie die Wahrheit oder Realität jenseits eines Zahlenrasters aussieht?
 
Es handelt sich bei dieser schwierigen Erkenntnisfrage nicht etwa um eine fragliche erste richtige, ''bestimmte'' Unterscheidung, wie sie das Denken trifft, etwa die zwischen [[Subjekt]] und [[Objekt]]. Wenn das Denken wohl jenseits solcher bestimmter Unterscheidung liegt, denn es bringt diese erst hervor, so kann das Denken doch nichts anderes hervorbringen als eine Unterscheidung. Das Denken kann nicht zuerst die Einheit denken. Es beginnt notwendigerweise mit der Zwei. Insofern ist die traditionelle Auffassung, daß das Denken aus einem Subjektiven anhebe, nachvollziebar, denn das Denken beginnt aus dem Unterschied zur Welt, und nicht aus einer Einheit der Welt. Im Erkennen findet es wohl zur Einheit zurück, kann aber diese Differenz selbst damit nicht fassen. Der [[Monismus]] ist insofern genauso wie der [[Dualismus]] eine dogmatische Position, denn nicht nur die Idee der [[Einheit]] wirbt suggestiv für ihren Vorrang, sondern auch die Idee einer [[Ursprung|ursprünglichen]] Differenz, aus der allein Welt entstehen konnte, hat Plausibilität. Welt wäre demnach in ihrer Grundstruktur dualistisch.
 
Die weiteren [[a priori|apriorischen]] Denknotwendigkeiten führen dann entweder zum [[Paradox]], einer ursprünglichen Einheit der Eins und der Zwei<ref>"Die sorgfältige Beschreibung des Veränderungsphänomens führt in ein Widerspruchsproblem. Veränderung muss nämlich als ein Zugleich von Identität und Nicht-Identität ausgesagt werden. Wenn sich etwas verändert, bleibt es dasselbe und ist doch zugleich nicht dasselbe. Veränderung besteht also in einer Einheit voneinander ausschließenden Gegensätzen und stellt ein Beispiel dafür dar, dass alles in der Welt (und auch die Welt als ganze) die Struktur einer Einheit von Gegensätzen aufweist. Hierin liegt die letzte logisch-ontologische Erklärungsbedürftigkeit der Welt, weil angegeben werden können muss, wie sich ein Widerspruchsproblem von einem echten Widerspruch, der durch die universale Geltung des Nichtwiderspruchsprinzips ausgeschlossen ist, unterscheiden lässt." (Zitat aus wikipedia: [[wikipedia:Veränderung#Auffassung der Dialektik|Veränderung]])</ref>, oder, wie es auch die Zahlenfolge angibt, zur Dreiheit. Im Begriff des Paradoxes ist freilich schon enthalten, was den Zahlen als solchen nicht zukommt: Das Moment der Spannung, der [[Übergang]] und die [[Prozeß]]förmigkeit, der [[Bewegung]]scharakter des Denkens. Die Dreiheit entspricht im [[Dialektik|dialektischen]] Denken der [[Synthese]]. In der Dreiheit oder Synthese kommt das Denken zu einer ersten Ruhe, weshalb der dritte Gott der Trinität, der [[heiliger Geist|heilige Geist]], auch mit [[Frieden]] assoziiert ist.
 
Insofern man zwischen [[Form]] und [[Struktur]] unterscheiden will, ist die Zahl eher der Struktur zuzuordnen, ihre [[Geometrie|geometrische]] Entsprechung (Punkt, Linie, Fläche, Tetraeder usw.) der [[Form]]. [[Gestalt]] ist ein Begriff, den man der Struktur und der Form gleichermaßen zuordnen kann, oder, über sie hinausgehend, ihrem [[Spiel|Zusammenspiel]]<ref>Der Begriff des Spiels ist andererseits umfassender, enthält die Komponente [[Bewegung]].</ref>.
 
{{GZ|Aber warum können wir denn überhaupt
zählen? Ja, in Wirklichkeit machen wir es nämlich nicht anders
als die Wilden, nur haben die Wilden das mit ihren fünf Fingern
gemacht, mit ihren fünf physischen Fingern. Wir zählen auch, nur
zählen wir mit den Fingern unseres Ätherleibes und wissen nichts
mehr davon. Das spielt sich im Unterbewußtsein ab, da abstrahieren
wir. Denn dasjenige, wodurch wir zählen, das ist eigentlich der
Ätherleib, und eine Zahl ist noch immer nichts anderes in Wirklichkeit
als ein Vergleichen mit demjenigen, was in uns ist. Die ganze
Arithmetik ist in uns, und wir haben sie in uns hineingeboren durch
unseren Astralleib, so daß sie eigentlich aus unserem Astralleib
herauskommt, und unsere zehn Finger sind nur der Abdruck dieses.
Astralischen und Ätherischen. Und dieser beiden bedient sich
nur dieser äußere Finger, während wir, wenn wir rechnen, dasjenige,
was durch den Astralleib bewirkt Inspiration von der Zahl, im Ätherleib
ausdrücken und dann durch den Ätherleib, mit dem wir überhaupt
denken, zählen. So daß wir sagen können: Äußerlich ist heute
für uns das Zählen etwas recht Abstraktes, innerlich hängt es damit
zusammen - und es ist sehr interessant, die verschiedenen Zählungsmethoden
nach der Zehnzahl, nach dem Dezimalsystem oder nach
der Zwölfzahl bei den verschiedenen Völkern zu verfolgen, wie das
mit der verschiedenen Konstitution ihres Ätherischen und Astralischen
zusammenhängt - , innerlich hängt es damit zusammen, daß
wir zählen, weil wir selbst erst gezählt sind; wir sind aus der Weltenwesenheit
heraus gezählt und nach der Zahl geordnet. Die Zahl ist
uns eingeboren, einverwoben von dem Weltenganzen. Draußen
werden uns nach und nach die Zahlen gleichgültig; in uns sind sie
nicht gleichgültig, in uns hat jede Zahl ihre bestimmte Qualität.
Versuchen Sie es nur einmal, die Zahlen herauszuwerfen aus dem
Weltenall, und sehen Sie sich an, was der Zahl gemäß gestaltet wird,
wenn einfach eins zu dem anderen hinzugesetzt würde; sehen Sie
sich an, wie dann Ihre Hand ausschauen würde, wenn da der
Daumen wäre, und nachher würde einfach das Nächste hinzugesetzt
als die gleiche Einheit, dann wiederum, wiederum: Sie hätten fünf
Daumen an der Hand, an der anderen Hand auch wiederum fünf
Daumen! - Das würde dann entsprechen dem abstrakten Zählen.
 
So zählen die Geister des Weltenalls nicht. Die Geister des Weltenalls
gestalten nach der Zahl und sie gestalten in jenem Sinne nach
der Zahl, den man früher mit der Zahl verband, wie gesagt, noch in
der ersten, noch in der zweiten Periode der nachatlantischen Zeit.
Das Herausentwickeln der abstrakten Zahl aus der ganz konkreten
Vorstellung des Zahlenhaften, des Zahlenmäßigen, das hat sich erst
im Laufe der Menschheitsentwickelung gebildet. Und darüber muß
man sich klar sein, daß es eine tiefe Bedeutung hat, wenn aus den
alten Mysterien heraus überliefert wird: Die Götter haben den Menschen
nach der Zahl gebildet. - Die Welt ist voller Zahl, das heißt,
alles wird nach der Zahl gebildet, und der Mensch ist nach der Zahl
herausgestaltet, so daß unser Zählen in jenen alten Zeiten nicht
vorhanden war; aber ein bildhaftes Denken in den Qualitäten der
Zahl, das war vorhanden.|204|134f}}
 
== Zahlbereiche ==
[[Datei:Zahlbereiche update.svg|mini|300px|Übersicht über einige gängige Zahlbereiche.<math>A\subset B</math> bedeutet, dass die Elemente des Zahlbereiches <math>A</math> unter Beibehaltung wesentlicher Beziehungen auch als Elemente des Zahlbereichs <math>B</math> aufgefasst werden können. [[Wikipedia:Echte Klasse|Echte Klasse]]n sind in blau markiert.]]
 
=== Natürliche Zahlen ===
 
Die ursprünglichen, zum [[Zählen]] verwendeten Zahlen sind die '''natürlichen Zahlen''' <math>\mathbb N</math>, zu denen je nach Definition auch die [[0]] gezählt wird:
 
:<math>\mathbb N = \{1, 2, 3, \ldots\} \qquad</math> bzw. <math>\qquad \mathbb N = \{0, 1, 2, 3, \ldots\}</math>
 
=== Ganze Zahlen ===
 
Die '''ganzen Zahlen''' <math>\mathbb Z</math> erweitern die ''natürlichen Zahlen'' (inklusive [[Null]]) um den Bereich der ''negativen ganzen Zahlen'', d.h.:
 
:<math>\mathbb Z = \{\ldots, -3, -2, -1, 0, 1, 2, 3, \ldots\}</math>
 
=== Rationale Zahlen ===
 
Die '''rationalen Zahlen''' <math>\mathbb Q</math> umfassen alle Zahlen, die als '''Brüche''' bzw. als Verhältnis ([[lat.]] ''ratio'') ''ganzer Zahlen'' dargestellt werden können; sie heißen daher auch '''Bruchzahlen'''. Die ''ganzen Zahlen'' <math>\mathbb Z</math> und die ''natürlichen Zahlen'' sind im Bereich von <math>\mathbb Q</math> mitenthalten.
 
=== Reelle Zahlen ===
 
 
=== Komplexe Zahlen ===
 
== Die geistige Realität der Zahlen ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Sehen Sie, hier in der physisch-sinnlichen Welt kann man zählen:
eins, zwei, drei; man kann sogar - wenn auch nicht gerade jetzt - Geld
zählen in der physisch-sinnlichen Welt; aber das Zählen hat in der geistigen
Welt nicht eigentlich einen Sinn. Da bedeutet die Zahl nichts
Besonderes, da ist alles mehr oder weniger Einheit, und jene Unterscheidung,
die man haben muß zwischen den Dingen, wenn man sie
zählt, wo eins neben dem anderen sein muß, gibt es nicht in der geistigen
Welt." {{Lit|{{G|239|156}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Verstehen kann ich die Welt eigentlich nur, wenn ich sie mit Bezug auf die Dreizahl ins Auge fasse. Denn wir haben auf der einen Seite alles dasjenige, was luziferisch ist, auf der anderen Seite alles dasjenige, was ahrimanisch ist, mitten hineingestellt den Menschen, der als ein Drittes, wie im Gleichgewichtszustande zwischen beiden, sein Göttliches empfinden muß."<ref>Diese Dreiheit hat Rudolf Steiner auch in seiner Skulptur des Menschheitsrepräsentanten Christus, zwischen Luzifer und Ahriman, dargestellt, die im Goetheanum steht.</ref>
{{Lit|{{G|194|18}}}}
</div>
 
<div style="margin-left:20px">
"Die Zwei nennt man im Okkultismus die Zahl der Offenbarung. Mit der Zahl Zwei bekommen wir sozusagen schon etwas Boden unter die Füße, während wir bei der Zahl Eins noch ziemlich im Bodenlosen herumtappen. Wenn wir sagen: Zwei ist die Zahl der Offenbarung -, dann heißt das nichts anderes als: Alles, was uns in der Welt entgegentritt, was nicht in irgendeiner Beziehung verborgen ist, sondern heraustritt in die Welt, steht irgendwie in der Zweiheit. Sie werden nämlich die Zahl Zwei überall in der Natur verbreitet finden. Es kann sich nichts offenbaren, ohne die Zahl Zwei zu berühren. Licht kann sich niemals für sich allein als Einheit offenbaren. Wenn sich Licht offenbart, muß auch Schatten oder Dunkelheit dabei sein, es muß also eine Zweiheit da sein. Es könnte niemals eine Welt geben, die mit offenbartem Licht erfüllt wäre, wenn es nicht auch dementsprechenden Schatten gäbe. Und so ist es mit allen Dingen. Nie könnte sich das Gute offenbaren, wenn es nicht als Schattenbild das Böse hätte. Die Zweiheit von Gut und Böse ist eine Notwendigkeit in der offenbaren Welt. Solche Zweiheiten gibt es unendlich viele, sie erfüllen die ganze Welt, wir müssen sie nur an der richtigen Stelle aufsuchen." {{Lit|{{G|101|170}}}}
</div>
 
Geistig beschaut, offenbaren die Zahlen ihr [[Wesen]] durch ihre spezifischen, unverwechselbaren [[Qualität|qualitativen]] gestaltenden Eigenschaften. So wirkt etwa die [[Drei]]zahl vornehmlich gestaltend in der [[Seelenwelt]], die [[Sieben]]zahl in der [[Ätherwelt]] und in der Ordnung des [[Zeit]]enlaufs und die [[Zwölf]]zahl in der Gestaltung des [[Raum]]es in der [[Physische Welt|physischen Welt]].
 
{{GZ|Der Laie in solchen Dingen
wird sehr leicht sagen, wenn er hört, daß die Siebenzahl und andere
Zahlen eine so große Rolle spielen in unseren Betrachtungen:
Nun ja, diese Anthroposophen wärmen wieder jenen alten Aberglauben
auf, der sich an die Siebenzahl, an die Zwölfzahl und dergleichen
knüpft. — Und schon wenn unsere lieben Zeitgenossen
von so etwas hören, was in einer regelmäßigen Weise nach der
Siebenzahl vorwärtsschreitet, dann sprechen sie von Aberglauben,
obwohl diese unsere Zeitgenossen eigentlich in bezug auf das, wovon
sie etwas verstehen, in genau demselben Aberglauben leben,
denn unsere Zeitgenossen sprechen zum Beispiel davon, daß der
Regenbogen sieben Farben hat, die Tonskala sieben Töne, da der
achte nur eine Wiederholung der Prim ist. Und noch auf manch
anderem Gebiete spricht man von der Siebenzahl, und mit Recht.
In keinem anderen Sinne als der Physiker es tut, wenn er von der
Siebenzahl der Farben spricht, und ebenso wie man in der Tonlehre
spricht von den sieben Tönen, so sprechen wir, wenn wir
die großen Weltenverhältnisse betrachten in bezug auf die Siebenzahl.
Die Siebenzahl ist uns dabei gar nichts anderes als ein Ergebnis
der okkulten Erfahrung. So wie sich der Mensch hinstellt
und die sieben Farben zählt, so zählt der Okkultist sieben aufeinanderfolgende
Zustände der Weltenentwickelung. Und weil die
Weisheit der Welt immer von diesen Dingen wußte und sprach,
deshalb ging das in das allgemeine Bewußtsein über und man fand
etwas besonders Bedeutungsvolles in dieser Siebenzahl. Gerade weil
die Siebenzahl zum Beispiel in den Weltverhältnissen begründet
war, ging sie in den allgemeinen Glauben, natürlich auch Aberglauben,
über.|104|191f}}
 
Man kann diese Aussagen Steiners wohl dahin gehend interpretieren, daß er die Zahlenförmigkeit der Welt als eine objektive ansieht. Die Zahlenförmigkeit ist ein objektiv gegebenes Faktum der realen Welt, und nicht etwa nur ein kategoriales Raster. Er spricht allerdings von der Welt als einer "offenbaren". Gemeint ist wohl eine für den Menschen offenbare Welt. Es könnte aber auch die Welt gemeint sein als eine [[Entäußerung|entäußerte]].
 
Eine Unterscheidung von [[Quantität]] und [[Qualität]] mit Bezug auf die Zahlheit ist insofern problematisch, als solche Unterscheidung die Zahl schon voraussetzt. Die grundsätzliche Qualität von Zahlheit dürfte doch das Quantitative sein. Will man von einem besonderen Qualitativen der Zahl sprechen, müßte solche Qualität noch der Unterscheidung von Qualität und Quantität vorgelagert sein. Dies ist jedoch in quantitativem Aspekt der Unterschied zwischen eins und zwei, entspricht also dem Wesen der Zahl. In der Zahl sind Qualität und Quantität zweierlei und sind es doch nicht, weil die Zahlheit als solche beide, die Einheit und die Zweiheit, umfaßt. Eine Zahl ist jedoch nichts für sich allein, sie ist es mit Bezug auf anderes, speziell andere Zahlen. Dieser Bezug unterscheidet sich bei den verschiedenen Zahlen. Die Zwei hat einen anderen Bezug zur Eins als die Drei. In diesem Beziehungscharakter, in den Zahlen''verhältnissen'' könnte der Grund des "Qualitativen" zu suchen sein. Die Beziehungshaftigkeit ist jedoch nur möglich aufgrund eines Einheitlichen, zahlenmäßig ausgedrückt durch die Eins, in der die anderen Zahlen enthalten sind, aber sich als Zahlen von ihr unterscheiden.
 
{{GZ|Wir sind ja im Verlaufe der
Zivilisation allmählich dazu gekommen, das Arbeiten mit Zahlen in
einer gewissen synthetischen Weise zu behandeln. Wir haben eine Einheit,
eine zweite Einheit, eine dritte Einheit, und wir bemühen uns, im
Abzählen, im additiven Elemente das eine zu dem anderen hinzuzufügen,
so daß dann das eine neben dem anderen liegt, indem wir zählen.
Dafür bringt uns, wie man sich wird überzeugen können, das Kind
nicht ein innerliches Verständnis entgegen. In dieser Weise hat sich
wiederum nicht das elementar Menschliche zum Zählen hin entwickelt.
Das Zählen ging allerdings aus von der Einheit; die Zwei war aber
nicht ein äußerliches Wiederholen der Einheit, sondern sie lag in der
Einheit darinnen. Die Eins gibt die Zwei, und die Zwei sind in der Eins
drinnen. Die Eins geteilt, gibt die Drei, und die Drei sind in der Eins darinnen. Fing man an zu schreiben ins Moderne umgesetzt: eins, so
kam man aus der Einheit nicht heraus, indem man zur Zwei kam. Es
war ein innerlich organisches Bilden, indem man zur Zwei kam, und
die Zwei war in der Einheit drinnen; ebenso die Drei und so weiter. Die
Einheit umfaßte alles, und die Zahlen waren organische Gliederungen
der Einheit.|303|171}}
 
Neben dem quantitativen und qualitativen Aspekt soll es noch einen weiteren geben: Die Zahl als Zeitgestalt ([[Rhythmus]])<ref>Peter Schönfeld: ''Wie lernen Kinder Rechnen? Das starke Gefühl: Ich kann rechnen!'' Prisma 2/2002, Waldorfschule Chemnitz, S. 7f. [https://waldorfschule-chemnitz.de/schulzeitschrift.html?file=tl_files/waldorfschule/pdf/prisma/Prisma_02_2002.pdf]</ref>.
 
== Siehe auch ==
*[[Mathematik]]
*[[Numerologie]]
*[[wikipedia:Philosophie der Mathematik|Philosophie der Mathematik]]
*[[1]]
*[[2]]
*[[3]]
*[[Unbestimmte Zweiheit]]


== Literatur ==
== Literatur ==


*Oaknin, Symbole des Judentums, München; 1995
*[[Ernst Bindel]]: ''Die geistigen Grundlagen der Zahlen. Die Zahl im Spiegel der Kulturen. Elemente einer spirituellen Geometrie und Arithmetik''. Freies Geistesleben, Stuttgart 1958
*Dornseiff: „Das Alphabet in Mystik und Magie“; Leipzig 1925
**letzte veränderte Neuauflage: Freies Geistesleben (Praxis Anthroposophie 51), Stuttgart 2003, ISBN 3-7725-1251-8, [http://d-nb.info/953552047/04 Inhaltsverzeichnis]
*Jewish Encyclopedy
 
''(Anhand vieler kulturhistorischer Dokumente stellt der Autor die Entwicklung des Zahlenverständnisses vom Altertum bis zur Neuzeit dar und zeigt, wie berechtigt es ist, von den spezifischen Qualitäten der Zahlen zu sprechen. [Eine lebendige Einführung in die Kulturgeschichte der Zahl]. (...)Allgemeinverständlich und kenntnisreich schildert der Autor diese Zahlengeheimnisse und breitet eine Fülle von Beispielen aus. Dabei geht er immer von den Gesetzmäßigkeiten der Zahlen selbst aus: Anschaulich entwickelt er ihre Qualitäten an geometrischen Konstruktionen und aus den mathematischen Verhältnissen heraus. Die Zahlenwelt stellt sich dann als eine sinnvoll strukturierte Ganzheit dar. ) (aus dem Klappentext[http://www.urachhaus.de/buecher/9783772512513/die-geistigen-grundlagen-der-zahlen])''
 
*Georges Ifrah: ''Universalgeschichte der Zahlen'', Avus Buch & Medien 1998, ISBN 978-3880599567
*Helmut Werner: ''Lexikon der Numerologie und Zahlenmystik'', Komet, ISBN 3-89836-132-2
*[[Herbert Witzenmann]]: ''Sinn und Sein. Der gemeinsame Ursprung von Gestalt und Bewegung.'' Verlag Freies Geistesleben, 1989
*Rudolf Steiner: ''Mythen und Sagen. Okkulte Zeichen und Symbole'', [[GA 101]] (1992), ISBN 3-7274-1010-8 {{Vorträge|101}}
*Rudolf Steiner: ''Die Apokalypse des Johannes'', [[GA 104]] (1985), ISBN 3-7274-1040-X {{Vorträge|104}}
*Rudolf Steiner: ''Die Welt des Geistes und ihr Hereinragen in das physische Dasein'', [[GA 150]] (1980), ISBN 3-7274-1500-2 {{Vorträge|150}}
*Rudolf Steiner: ''Der menschliche und der kosmische Gedanke'', [[GA 151]] (1990), ISBN 3-7274-1510-X {{Vorträge|151}}
*Rudolf Steiner: ''Die Sendung Michaels'', [[GA 194]] (1994), ISBN 3-7274-1940-7 {{Vorträge|194}}
*Rudolf Steiner: ''Perspektiven der Menschheitsentwickelung'', [[GA 204]] (1979), ISBN 3-7274-2040-5 {{Vorträge|204}}
*Rudolf Steiner: ''Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Fünfter Band'', [[GA 239]] (1985), ISBN 3-7274-2390-0 {{Vorträge|239}}
*Rudolf Steiner: ''Die gesunde Entwickelung des Menschenwesens. Eine Einführung in die anthroposophische Pädagogik und Didaktik.'', [[GA 303]] (1978), ISBN 3-7274-3031-1 {{Vorträge|303}}
 
 
{{GA}}
 
== Weblinks ==
* [http://www.ewigeweisheit.de/geheimwissen/numerologie/zahlenmystik Numerologie und Zahlemystik]
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/zahlenmysik.html Projekt Zahlenmystik]


[[Kategorie:Kabbala]]
== Einzelnachweise ==
<references/>


{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Grundbegriffe]][[Kategorie:Philosophie]][[Kategorie:Erkenntnistheorie]][[Kategorie:Mathematik]][[Kategorie:Zahlen]] [[Kategorie:Esoterik]][[Kategorie:Zahlenmystik]] [[Kategorie:Numerologie]]

Version vom 29. März 2018, 06:46 Uhr

Zahlen (von ahd. zala „eingekerbtes Merkzeichen“; eng. numbers) bilden eine Grundkategorie menschlichen Denkens. In der sinnlich-physischen Welt dienen sie als abstrakte mathematische Objekte, die Quantitäten (z.B. die Anzahl oder Größe von Gegenständen) repräsentieren, dem Zählen, Messen und der Nummerierung. Für die geistige Welt hat das Zählen keine Bedeutung, wohl aber der individuelle wesenhafte Charakter der einzelnen Zahlen, die zueinander in einem harmonischenmusikalischen“ Verhältnis stehen. Rudolf Steiner sprach diesbezüglich gelegentlich vom «Geheimnis der Zahl», das die zweite planetarische Entwicklungsstufe, die alte Sonne, regierte und bis heute nachklingt und sich als Ordnungsprinzip in den Rhythmen der Natur offenbart.

„Es gibt innerhalb der esoterischen Wissenschaft verschiedene prinzipielle Begriffe, die wie Leitmotive durch die ganze esoterische Bewegung gehen. Ein solcher ist der Begriff der rhythmischen Zahl, ein anderer der des Mikrokosmos und Makrokosmos. Das Geheimnis der Zahl drückt sich aus darin, daß gewisse Erscheinungen so aufeinanderfolgen, daß die siebente Wiederholung als Abschluß eines Ereignisses, die achte als Anfang eines neuen Ereignisses bezeichnet werden kann. Abgebildet ist diese Tatsache innerhalb der physischen Welt in dem Verhältnis der Oktave zum Grundton. Für diejenigen, welche versuchen, in okkulte Welten einzudringen, wird dieses Prinzip die Grundlage zu einer umfassenden Weltanschauung. Es sind nicht nur die Töne nach dem Gesetz der Zahl angeordnet, sondern auch die Ereignisse in der Zeit. Die Ereignisse der geistigen Welt sind so angeordnet, daß man ein Verhältnis findet wie in dem Rhythmus des Tones.“ (Lit.:GA 150, S. 58)

Erkenntnistheoretische Überlegungen zum Wesen der Zahlen

Rudolf Steiner hat darauf hingewiesen, dass dem Allgemeinbegriff „Zahl“ - im Gegensatz zu den einzelnen konkreten Zahlen - keine eigenständige geistige Wirklichkeit entspricht. „Zahl“ ist insofern ein bloßer Name und der Nominalismus, der später ungerechtfertigterweise auf alle Universalien ausgedehnt wurde, ist hier berechtigt. Eine geistige Realität kommt nur den einzelnen, in ihrem Wesen wohlunterschiedenen Zahlen zu.

„Es gibt ein ganzes Gebiet im Umkreis unserer äußeren Erfahrung, für welches der Nominalismus, das heißt die Vorstellung, daß das Zusammenfassende nur ein Name ist, seine volle Berechtigung hat. Es gibt «eins», es gibt «zwei», es gibt «drei», «vier», «fünf» und so weiter. Aber unmöglich kann jemand, der die Sachlage überschaut, in dem Ausdruck «Zahl» etwas finden, was wirklich eine Existenz hat. Die Zahl hat keine Existenz. «Eins», «zwei», «drei», «fünf», «sechs» und so weiter, das hat Existenz. Das aber, was ich gestern gesagt habe, daß man, um den allgemeinen Begriff zu finden, das Entsprechende in Bewegung übergehen lassen soll, kann man bei dem Begriffe Zahl nicht machen. Denn die Eins geht nie in die Zwei über; man muß immer eins dazugeben. Auch nicht im Gedanken geht die Eins in die Zwei über, die Zwei in die Drei auch nicht. Es existieren nur einzelne Zahlen, nicht die Zahl im allgemeinen. Für das, was in den Zahlen vorhanden ist, ist der Nominalismus absolut richtig; für das, was so vorhanden ist wie das einzelne Tier gegenüber seiner Gattung, ist der Realismus absolut richtig. Denn unmöglich kann ein Hirsch und wieder ein Hirsch und wieder ein Hirsch existieren, ohne daß die Gattung Hirsch existiert. «Zwei» kann für sich existieren, «eins», «sieben» und so weiter kann für sich existieren. Insofern aber das Wirkliche in der Zahl auftritt, ist das, was Zahl ist, ein Einzelnes, und der Ausdruck Zahl hat keine irgendwie geartete Existenz. Ein Unterschied ist eben zwischen den äußeren Dingen und ihrer Beziehung zu den allgemeinen Begriffen, und das eine muß im Stile des Nominalismus, das andere im Stile des Realismus behandelt werden.“ (Lit.:GA 151, S. 33f)

Tatsächlich ist der Allgemeinbegriff „Zahl“ mathematisch nicht definiert, sondern eine gemeinsprachliche Bezeichnung für verschiedene mathematische Konzepte. Vielmehr legt die Mathematik bestimmte wohldefinierte Zahlbereiche (siehe unten) mit genau definierten Eigenschaften fest. Deshalb macht es auch keinen Sinn, mathematischen ganz allgemein von einer Menge aller Zahlen zu sprechen.

Daran können sich folgende erkenntnistheoretischen Überlegungen anschließen. Es beginnt mit der Unterscheidung, die der Zwei entspricht. Umstritten ist, inwiefern die sog. objektive Realität auch nach solchem Zahlenraster bestimmt sein soll. Ist die Zahl ein objektives Merkmal einer Realität, die einem erkennenden Menschen faßbar ist, oder kann ein Mensch Wirklichkeit nur fassen bei der Voraussetzung der Zahl, die exemplarisch in der 2 gegeben ist, - die objektive Realität fügt sich den Zahlen "in Wirklichkeit" aber nicht? Die Zahlen sind ein Kategoriensystem des Menschen, das wegen seiner unbegreiflichen Unhintergehbarkeit im Erkennen es schwierig macht, den Kosmos anders als ein Zahlenräderwerk zu verstehen.

Das gilt übrigens auch für Fragen hinsichtlich des Monotheismus, der Trinität usw., denn es wird da vorausgesetzt ein System der Zahlen: es gibt die Eins, die Zwei usw. Was hat es damit auf sich, und wie kann sich eine Forschung dem zuwenden, wenn sie das Zahlensystem schon voraussetzt, voraussetzen muß?

Diese Frage ist auch an die Experten der sog. voraussetzungslosen Erkenntnis zu stellen. Man hat viel schlaue Einwendungen gemacht gegen Kant, aber wie ist es mit den Zahlen? Der Mensch ist notwendigerweise als Erkennender von der Umwelt getrennt, unterscheidet sich von ihr, daher ist er uneins, und im Erkennen wird er eins mit ihr. Das ist aber das System der Zahl. D.h. der Mensch kann nichts wissen ohne die Zahl vorauszusetzen, oder aber sie im Erkennen zumindest mit zu konstituieren. Kann er aber auch wissen, wie die Wahrheit oder Realität jenseits eines Zahlenrasters aussieht?

Es handelt sich bei dieser schwierigen Erkenntnisfrage nicht etwa um eine fragliche erste richtige, bestimmte Unterscheidung, wie sie das Denken trifft, etwa die zwischen Subjekt und Objekt. Wenn das Denken wohl jenseits solcher bestimmter Unterscheidung liegt, denn es bringt diese erst hervor, so kann das Denken doch nichts anderes hervorbringen als eine Unterscheidung. Das Denken kann nicht zuerst die Einheit denken. Es beginnt notwendigerweise mit der Zwei. Insofern ist die traditionelle Auffassung, daß das Denken aus einem Subjektiven anhebe, nachvollziebar, denn das Denken beginnt aus dem Unterschied zur Welt, und nicht aus einer Einheit der Welt. Im Erkennen findet es wohl zur Einheit zurück, kann aber diese Differenz selbst damit nicht fassen. Der Monismus ist insofern genauso wie der Dualismus eine dogmatische Position, denn nicht nur die Idee der Einheit wirbt suggestiv für ihren Vorrang, sondern auch die Idee einer ursprünglichen Differenz, aus der allein Welt entstehen konnte, hat Plausibilität. Welt wäre demnach in ihrer Grundstruktur dualistisch.

Die weiteren apriorischen Denknotwendigkeiten führen dann entweder zum Paradox, einer ursprünglichen Einheit der Eins und der Zwei[1], oder, wie es auch die Zahlenfolge angibt, zur Dreiheit. Im Begriff des Paradoxes ist freilich schon enthalten, was den Zahlen als solchen nicht zukommt: Das Moment der Spannung, der Übergang und die Prozeßförmigkeit, der Bewegungscharakter des Denkens. Die Dreiheit entspricht im dialektischen Denken der Synthese. In der Dreiheit oder Synthese kommt das Denken zu einer ersten Ruhe, weshalb der dritte Gott der Trinität, der heilige Geist, auch mit Frieden assoziiert ist.

Insofern man zwischen Form und Struktur unterscheiden will, ist die Zahl eher der Struktur zuzuordnen, ihre geometrische Entsprechung (Punkt, Linie, Fläche, Tetraeder usw.) der Form. Gestalt ist ein Begriff, den man der Struktur und der Form gleichermaßen zuordnen kann, oder, über sie hinausgehend, ihrem Zusammenspiel[2].

„Aber warum können wir denn überhaupt zählen? Ja, in Wirklichkeit machen wir es nämlich nicht anders als die Wilden, nur haben die Wilden das mit ihren fünf Fingern gemacht, mit ihren fünf physischen Fingern. Wir zählen auch, nur zählen wir mit den Fingern unseres Ätherleibes und wissen nichts mehr davon. Das spielt sich im Unterbewußtsein ab, da abstrahieren wir. Denn dasjenige, wodurch wir zählen, das ist eigentlich der Ätherleib, und eine Zahl ist noch immer nichts anderes in Wirklichkeit als ein Vergleichen mit demjenigen, was in uns ist. Die ganze Arithmetik ist in uns, und wir haben sie in uns hineingeboren durch unseren Astralleib, so daß sie eigentlich aus unserem Astralleib herauskommt, und unsere zehn Finger sind nur der Abdruck dieses. Astralischen und Ätherischen. Und dieser beiden bedient sich nur dieser äußere Finger, während wir, wenn wir rechnen, dasjenige, was durch den Astralleib bewirkt Inspiration von der Zahl, im Ätherleib ausdrücken und dann durch den Ätherleib, mit dem wir überhaupt denken, zählen. So daß wir sagen können: Äußerlich ist heute für uns das Zählen etwas recht Abstraktes, innerlich hängt es damit zusammen - und es ist sehr interessant, die verschiedenen Zählungsmethoden nach der Zehnzahl, nach dem Dezimalsystem oder nach der Zwölfzahl bei den verschiedenen Völkern zu verfolgen, wie das mit der verschiedenen Konstitution ihres Ätherischen und Astralischen zusammenhängt - , innerlich hängt es damit zusammen, daß wir zählen, weil wir selbst erst gezählt sind; wir sind aus der Weltenwesenheit heraus gezählt und nach der Zahl geordnet. Die Zahl ist uns eingeboren, einverwoben von dem Weltenganzen. Draußen werden uns nach und nach die Zahlen gleichgültig; in uns sind sie nicht gleichgültig, in uns hat jede Zahl ihre bestimmte Qualität. Versuchen Sie es nur einmal, die Zahlen herauszuwerfen aus dem Weltenall, und sehen Sie sich an, was der Zahl gemäß gestaltet wird, wenn einfach eins zu dem anderen hinzugesetzt würde; sehen Sie sich an, wie dann Ihre Hand ausschauen würde, wenn da der Daumen wäre, und nachher würde einfach das Nächste hinzugesetzt als die gleiche Einheit, dann wiederum, wiederum: Sie hätten fünf Daumen an der Hand, an der anderen Hand auch wiederum fünf Daumen! - Das würde dann entsprechen dem abstrakten Zählen.

So zählen die Geister des Weltenalls nicht. Die Geister des Weltenalls gestalten nach der Zahl und sie gestalten in jenem Sinne nach der Zahl, den man früher mit der Zahl verband, wie gesagt, noch in der ersten, noch in der zweiten Periode der nachatlantischen Zeit. Das Herausentwickeln der abstrakten Zahl aus der ganz konkreten Vorstellung des Zahlenhaften, des Zahlenmäßigen, das hat sich erst im Laufe der Menschheitsentwickelung gebildet. Und darüber muß man sich klar sein, daß es eine tiefe Bedeutung hat, wenn aus den alten Mysterien heraus überliefert wird: Die Götter haben den Menschen nach der Zahl gebildet. - Die Welt ist voller Zahl, das heißt, alles wird nach der Zahl gebildet, und der Mensch ist nach der Zahl herausgestaltet, so daß unser Zählen in jenen alten Zeiten nicht vorhanden war; aber ein bildhaftes Denken in den Qualitäten der Zahl, das war vorhanden.“ (Lit.:GA 204, S. 134f)

Zahlbereiche

Übersicht über einige gängige Zahlbereiche. bedeutet, dass die Elemente des Zahlbereiches unter Beibehaltung wesentlicher Beziehungen auch als Elemente des Zahlbereichs aufgefasst werden können. Echte Klassen sind in blau markiert.

Natürliche Zahlen

Die ursprünglichen, zum Zählen verwendeten Zahlen sind die natürlichen Zahlen , zu denen je nach Definition auch die 0 gezählt wird:

bzw.

Ganze Zahlen

Die ganzen Zahlen erweitern die natürlichen Zahlen (inklusive Null) um den Bereich der negativen ganzen Zahlen, d.h.:

Rationale Zahlen

Die rationalen Zahlen umfassen alle Zahlen, die als Brüche bzw. als Verhältnis (lat. ratio) ganzer Zahlen dargestellt werden können; sie heißen daher auch Bruchzahlen. Die ganzen Zahlen und die natürlichen Zahlen sind im Bereich von mitenthalten.

Reelle Zahlen

Komplexe Zahlen

Die geistige Realität der Zahlen

"Sehen Sie, hier in der physisch-sinnlichen Welt kann man zählen: eins, zwei, drei; man kann sogar - wenn auch nicht gerade jetzt - Geld zählen in der physisch-sinnlichen Welt; aber das Zählen hat in der geistigen Welt nicht eigentlich einen Sinn. Da bedeutet die Zahl nichts Besonderes, da ist alles mehr oder weniger Einheit, und jene Unterscheidung, die man haben muß zwischen den Dingen, wenn man sie zählt, wo eins neben dem anderen sein muß, gibt es nicht in der geistigen Welt." (Lit.: GA 239, S. 156)

"Verstehen kann ich die Welt eigentlich nur, wenn ich sie mit Bezug auf die Dreizahl ins Auge fasse. Denn wir haben auf der einen Seite alles dasjenige, was luziferisch ist, auf der anderen Seite alles dasjenige, was ahrimanisch ist, mitten hineingestellt den Menschen, der als ein Drittes, wie im Gleichgewichtszustande zwischen beiden, sein Göttliches empfinden muß."[3] (Lit.: GA 194, S. 18)

"Die Zwei nennt man im Okkultismus die Zahl der Offenbarung. Mit der Zahl Zwei bekommen wir sozusagen schon etwas Boden unter die Füße, während wir bei der Zahl Eins noch ziemlich im Bodenlosen herumtappen. Wenn wir sagen: Zwei ist die Zahl der Offenbarung -, dann heißt das nichts anderes als: Alles, was uns in der Welt entgegentritt, was nicht in irgendeiner Beziehung verborgen ist, sondern heraustritt in die Welt, steht irgendwie in der Zweiheit. Sie werden nämlich die Zahl Zwei überall in der Natur verbreitet finden. Es kann sich nichts offenbaren, ohne die Zahl Zwei zu berühren. Licht kann sich niemals für sich allein als Einheit offenbaren. Wenn sich Licht offenbart, muß auch Schatten oder Dunkelheit dabei sein, es muß also eine Zweiheit da sein. Es könnte niemals eine Welt geben, die mit offenbartem Licht erfüllt wäre, wenn es nicht auch dementsprechenden Schatten gäbe. Und so ist es mit allen Dingen. Nie könnte sich das Gute offenbaren, wenn es nicht als Schattenbild das Böse hätte. Die Zweiheit von Gut und Böse ist eine Notwendigkeit in der offenbaren Welt. Solche Zweiheiten gibt es unendlich viele, sie erfüllen die ganze Welt, wir müssen sie nur an der richtigen Stelle aufsuchen." (Lit.: GA 101, S. 170)

Geistig beschaut, offenbaren die Zahlen ihr Wesen durch ihre spezifischen, unverwechselbaren qualitativen gestaltenden Eigenschaften. So wirkt etwa die Dreizahl vornehmlich gestaltend in der Seelenwelt, die Siebenzahl in der Ätherwelt und in der Ordnung des Zeitenlaufs und die Zwölfzahl in der Gestaltung des Raumes in der physischen Welt.

„Der Laie in solchen Dingen wird sehr leicht sagen, wenn er hört, daß die Siebenzahl und andere Zahlen eine so große Rolle spielen in unseren Betrachtungen: Nun ja, diese Anthroposophen wärmen wieder jenen alten Aberglauben auf, der sich an die Siebenzahl, an die Zwölfzahl und dergleichen knüpft. — Und schon wenn unsere lieben Zeitgenossen von so etwas hören, was in einer regelmäßigen Weise nach der Siebenzahl vorwärtsschreitet, dann sprechen sie von Aberglauben, obwohl diese unsere Zeitgenossen eigentlich in bezug auf das, wovon sie etwas verstehen, in genau demselben Aberglauben leben, denn unsere Zeitgenossen sprechen zum Beispiel davon, daß der Regenbogen sieben Farben hat, die Tonskala sieben Töne, da der achte nur eine Wiederholung der Prim ist. Und noch auf manch anderem Gebiete spricht man von der Siebenzahl, und mit Recht. In keinem anderen Sinne als der Physiker es tut, wenn er von der Siebenzahl der Farben spricht, und ebenso wie man in der Tonlehre spricht von den sieben Tönen, so sprechen wir, wenn wir die großen Weltenverhältnisse betrachten in bezug auf die Siebenzahl. Die Siebenzahl ist uns dabei gar nichts anderes als ein Ergebnis der okkulten Erfahrung. So wie sich der Mensch hinstellt und die sieben Farben zählt, so zählt der Okkultist sieben aufeinanderfolgende Zustände der Weltenentwickelung. Und weil die Weisheit der Welt immer von diesen Dingen wußte und sprach, deshalb ging das in das allgemeine Bewußtsein über und man fand etwas besonders Bedeutungsvolles in dieser Siebenzahl. Gerade weil die Siebenzahl zum Beispiel in den Weltverhältnissen begründet war, ging sie in den allgemeinen Glauben, natürlich auch Aberglauben, über.“ (Lit.:GA 104, S. 191f)

Man kann diese Aussagen Steiners wohl dahin gehend interpretieren, daß er die Zahlenförmigkeit der Welt als eine objektive ansieht. Die Zahlenförmigkeit ist ein objektiv gegebenes Faktum der realen Welt, und nicht etwa nur ein kategoriales Raster. Er spricht allerdings von der Welt als einer "offenbaren". Gemeint ist wohl eine für den Menschen offenbare Welt. Es könnte aber auch die Welt gemeint sein als eine entäußerte.

Eine Unterscheidung von Quantität und Qualität mit Bezug auf die Zahlheit ist insofern problematisch, als solche Unterscheidung die Zahl schon voraussetzt. Die grundsätzliche Qualität von Zahlheit dürfte doch das Quantitative sein. Will man von einem besonderen Qualitativen der Zahl sprechen, müßte solche Qualität noch der Unterscheidung von Qualität und Quantität vorgelagert sein. Dies ist jedoch in quantitativem Aspekt der Unterschied zwischen eins und zwei, entspricht also dem Wesen der Zahl. In der Zahl sind Qualität und Quantität zweierlei und sind es doch nicht, weil die Zahlheit als solche beide, die Einheit und die Zweiheit, umfaßt. Eine Zahl ist jedoch nichts für sich allein, sie ist es mit Bezug auf anderes, speziell andere Zahlen. Dieser Bezug unterscheidet sich bei den verschiedenen Zahlen. Die Zwei hat einen anderen Bezug zur Eins als die Drei. In diesem Beziehungscharakter, in den Zahlenverhältnissen könnte der Grund des "Qualitativen" zu suchen sein. Die Beziehungshaftigkeit ist jedoch nur möglich aufgrund eines Einheitlichen, zahlenmäßig ausgedrückt durch die Eins, in der die anderen Zahlen enthalten sind, aber sich als Zahlen von ihr unterscheiden.

„Wir sind ja im Verlaufe der Zivilisation allmählich dazu gekommen, das Arbeiten mit Zahlen in einer gewissen synthetischen Weise zu behandeln. Wir haben eine Einheit, eine zweite Einheit, eine dritte Einheit, und wir bemühen uns, im Abzählen, im additiven Elemente das eine zu dem anderen hinzuzufügen, so daß dann das eine neben dem anderen liegt, indem wir zählen. Dafür bringt uns, wie man sich wird überzeugen können, das Kind nicht ein innerliches Verständnis entgegen. In dieser Weise hat sich wiederum nicht das elementar Menschliche zum Zählen hin entwickelt. Das Zählen ging allerdings aus von der Einheit; die Zwei war aber nicht ein äußerliches Wiederholen der Einheit, sondern sie lag in der Einheit darinnen. Die Eins gibt die Zwei, und die Zwei sind in der Eins drinnen. Die Eins geteilt, gibt die Drei, und die Drei sind in der Eins darinnen. Fing man an zu schreiben ins Moderne umgesetzt: eins, so kam man aus der Einheit nicht heraus, indem man zur Zwei kam. Es war ein innerlich organisches Bilden, indem man zur Zwei kam, und die Zwei war in der Einheit drinnen; ebenso die Drei und so weiter. Die Einheit umfaßte alles, und die Zahlen waren organische Gliederungen der Einheit.“ (Lit.:GA 303, S. 171)

Neben dem quantitativen und qualitativen Aspekt soll es noch einen weiteren geben: Die Zahl als Zeitgestalt (Rhythmus)[4].

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Bindel: Die geistigen Grundlagen der Zahlen. Die Zahl im Spiegel der Kulturen. Elemente einer spirituellen Geometrie und Arithmetik. Freies Geistesleben, Stuttgart 1958

(Anhand vieler kulturhistorischer Dokumente stellt der Autor die Entwicklung des Zahlenverständnisses vom Altertum bis zur Neuzeit dar und zeigt, wie berechtigt es ist, von den spezifischen Qualitäten der Zahlen zu sprechen. [Eine lebendige Einführung in die Kulturgeschichte der Zahl]. (...)Allgemeinverständlich und kenntnisreich schildert der Autor diese Zahlengeheimnisse und breitet eine Fülle von Beispielen aus. Dabei geht er immer von den Gesetzmäßigkeiten der Zahlen selbst aus: Anschaulich entwickelt er ihre Qualitäten an geometrischen Konstruktionen und aus den mathematischen Verhältnissen heraus. Die Zahlenwelt stellt sich dann als eine sinnvoll strukturierte Ganzheit dar. ) (aus dem Klappentext[2])


Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. "Die sorgfältige Beschreibung des Veränderungsphänomens führt in ein Widerspruchsproblem. Veränderung muss nämlich als ein Zugleich von Identität und Nicht-Identität ausgesagt werden. Wenn sich etwas verändert, bleibt es dasselbe und ist doch zugleich nicht dasselbe. Veränderung besteht also in einer Einheit voneinander ausschließenden Gegensätzen und stellt ein Beispiel dafür dar, dass alles in der Welt (und auch die Welt als ganze) die Struktur einer Einheit von Gegensätzen aufweist. Hierin liegt die letzte logisch-ontologische Erklärungsbedürftigkeit der Welt, weil angegeben werden können muss, wie sich ein Widerspruchsproblem von einem echten Widerspruch, der durch die universale Geltung des Nichtwiderspruchsprinzips ausgeschlossen ist, unterscheiden lässt." (Zitat aus wikipedia: Veränderung)
  2. Der Begriff des Spiels ist andererseits umfassender, enthält die Komponente Bewegung.
  3. Diese Dreiheit hat Rudolf Steiner auch in seiner Skulptur des Menschheitsrepräsentanten Christus, zwischen Luzifer und Ahriman, dargestellt, die im Goetheanum steht.
  4. Peter Schönfeld: Wie lernen Kinder Rechnen? Das starke Gefühl: Ich kann rechnen! Prisma 2/2002, Waldorfschule Chemnitz, S. 7f. [1]