imported>Joachim Stiller |
imported>Odyssee |
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| '''Lust''' und '''Unlust''', '''Freude''' und '''Leid''', sind Grundkräfte des [[Astralleib]]es, die vornehmlich auf die Erhaltung und das Wohlbefinden des [[Physischer Leib|physischen Leibes]] gerichtet sind. [[Substanz|Substanziell]] entstammen sie der mittleren Region der [[Astralwelt]], welche [[Rudolf Steiner]] daher auch als die [[Region von Lust und Unlust]] bezeichnet hat.
| | #WEITERLEITUNG [[Mythos]] |
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| [[Freude]] ist [[karmisch]] selten auf unser Verdienst gegründet, sondern meist ein Vorschuss auf die Zukunft:
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| "Freude
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| ist zum größten Teil etwas, was auf ein zukünftiges Schicksal hindeutet,
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| nicht auf ein vergangenes. Freude ist in den meisten Fällen im
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| menschlichen Leben etwas, was man nicht verdient hat durch vorhergehende
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| Taten. Wenn wir das Karma untersuchen mit den okkulten
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| Mitteln, dann finden wir durchaus, daß man in den meisten Fällen die
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| Freude, die man erlebt, nicht verdient hat, und daß man die Freude so
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| betrachten soll, daß man sie dankbar hinnimmt als von den Göttern
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| gesandt, als ein Göttergeschenk, und sich sagt, was uns heute an
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| Freude begegnet, das soll uns anfeuern zu arbeiten, daß wir die uns
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| durch die Freude zuströmenden Kräfte in uns aufnehmen und in nutzbringender
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| Weise verwenden. Wir müssen die Freude betrachten als
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| eine Art Abschlagszahlung für die Zukunft." {{Lit|{{G|130|124}}}}
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| == Lust und Schmerz ==
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| Lust und [[Schmerz]] können sehr leicht ineinander umschlagen. Lust bedeutet ein Sichausdehnen, ein Sichverlieren des [[Mensch]]en; Schmerz ist ein Sichzusammenziehen, dass zu einem stärkeren Sichgewahrwerden führt. Im Normalzustand besteht ein harmonisches dynamisches Gleichgewicht zwischen Sichverlieren und Sichgewahrwerden.
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| "Was heisst denn das: in Lust verfallen? In Lust verfallen heisst
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| eigentlich, sich an die Umgebung verlieren. Alles, was Lust macht,
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| ist eigentlich ein Sichverlieren des Menschen. Und alles, was
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| Schmerz macht, ist ein zu starkes Sichgewahrwerden. Man findet
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| sich zuviel, wenn man Schmerz hat. Denken Sie nur, wieviel stärker
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| Sie bei sich sind, wenn Sie krank sind und irgendeinen Schmerz
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| haben, als wenn der ganze Leib schmerzlos dasteht. Sie sind zuviel
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| bei sich, Sie haben sich zuviel gefunden im Schmerz, und Sie sind
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| im Verlieren oder verlieren sich ganz in der Lust. Das harmonische
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| Empfinden des Menschen bildet die Gleichgewichtslage zwischen
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| Lust und Schmerz, weder das Aufgehen in Lust noch das Aufgehen
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| in Schmerz." {{Lit|{{G|278|30|28}}}}
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| == Über den Sinn des Leidens ==
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| "Leiden ist eine Begleiterscheinung der höheren Entwickelung. Es ist
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| das, was man nicht entbehren kann zur Erkenntnis. Der Mensch
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| wird sich einst sagen: Was mir die Welt an Freude gibt, dafür bin
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| ich dankbar. Wenn ich aber vor die Wahl gestellt werde, ob ich meine
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| Freuden oder meine Leiden behalten will, so werde ich die Leiden
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| behalten wollen; ich kann sie nicht entbehren zur Erkenntnis. Jedes
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| Leiden stellt sich nach einer gewissen Zeit so dar, daß man es nicht
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| entbehren kann, denn wir haben es als etwas in der Entwickelung
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| Enthaltenes aufzufassen. Es gibt keine Entwickelung ohne Leiden,
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| wie es kein Dreieck ohne Winkel gibt. Wenn der Christus-Einklang
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| erreicht sein wird, werden wir erkennen, daß zu diesem Einklang
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| alle vorangegangenen Leiden notwendige Vorbedingung waren. Damit
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| der Christus-Einklang da sein kann, muß das Leid da sein; es
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| ist ein absoluter Faktor in der Entwickelung.
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| Dadurch, daß der Mensch die Egoität überwindet, kommt er über
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| die Stimmung des Bedrückt- und Gelähmtseins hinweg. In diesem
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| Phänomen kann man etwas sehen, was gut ist: Kraft aus der Unzulänglichkeit.
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| Gott sei Dank, daß ich durch eine unzulängliche
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| Tat, das heißt deren Mißerfolg, ermutigt werde, weiter zu handeln!
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| Das Menschenstreben ist kein unbestimmtes Glückslos. Unerlöst
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| bleibt nur der, dessen freier Wille sich abwendet von der Bestimmung
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| des Menschenwesens. In der Synthese des Weltenprozesses ist das
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| Leid ein Faktor." {{Lit|{{G|110|182f}}}}
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| </div>
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| == Siehe auch ==
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| * [[Sympathie und Antipathie]]
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| == Literatur ==
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| #Rudolf Steiner: ''Geistige Hierarchien und ihre Widerspiegelung in der physischen Welt'', [[GA 110]] (1991), ISBN 3-7274-1100-7 {{Vorträge|110}}
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| #Rudolf Steiner: ''Das esoterische Christentum und die geistige Führung der Menschheit'', [[GA 130]] (1995), ISBN 3-7274-1300-X {{Vorträge|130}}
| |
| #Rudolf Steiner: ''Eurythmie als sichtbarer Gesang'', [[GA 278]] (2001), ISBN 3-7274-2781-7 {{Vorträge|278}} | |
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Seelenleben]]
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| [[Kategorie:Mensch]] | |