Avesta und Balder: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Avesta''' ist eine Textsammlung der von [[Zarathustra]] gestifteten [[Religion]] des [[Zoroastrismus]], das die Lehre des [[Prophet|Propheten]] [[Zarathustra]] beschreibt.
[[Bild:Baldr.jpg|thumb|250px|Balder wird unter Lokis Aufsicht von Hödur mit einem Mistelzweig getötet. Aus einer isländischen Handschrift des 18. Jhs.]]
Wann genau das Avesta entstanden ist, darüber streiten sich die Gelehrten - mündlich [[tradiert]] wurde es schon in vorhistorischer Zeit. Erste Niederschriften liegen nachweisbar ab dem Jahre [[Wikipedia:1278|1278]] vor.


Obwohl eine der ältesten und wichtigsten Religionsurkunden der Menschheit, wurde die Avesta der europäischen [[Wissenschaft]] erst durch die Bemühungen [[Wikipedia:Abraham Hyacinthe Anquetil-Duperron|Abraham Anquetil-Duperron]]s zugänglich gemacht, der [[Wikipedia:1755|1755]] nach Ostindien reiste, um von den [[Parsen]]priestern ein Exemplar des Avesta zu erlangen, und in der Tat nach einem siebenjährigen Aufenthalt in [[Indien]] nicht nur den Avesta, sondern auch eine vollständige persische Übersetzung desselben mitbrachte, die ihm ein Parsenpriester in die Feder diktiert hatte. Er gab hiervon [[Wikipedia:1771|1771]] eine französische Übersetzung heraus, die jedoch (insbesondere bei englischen Gelehrten) starken Zweifeln an der Echtheit und dem Alter des Originals begegnete.
'''Balder''' ([[Wikipedia:Altnordische Sprache|altnord.]] ''baldr'': "Herr"; Baldur, Baldr) ist in der [[Wikipedia:Germanische Mythologie|germanischen Mythologie]] der Gott des Lichtes, der Güte, der Reinheit, der Schönheit. Er findet seine ungefähre Entsprechung in der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] bei [[Apollon]].  


Erst durch die Schrift des dänischen Sprachforschers [[Wikipedia:Rasmus Christian Rask|Rasmus Christian Rask]] ''Über das Alter und die Echtheit der Zendsprache'' ([[1826]]) wurden diese Zweifel vermittels einer näheren Untersuchung der Sprache des Originals selbst, auf welche sich Anquetil gar nicht eingelassen hatte, dauerhaft beseitigt und seitdem hat die Erforschung des Avesta nach Sprache und Inhalt rasche Fortschritte gemacht.
Balders Merkmale sind Toleranz, Friedfertigkeit und Liebe.
Pflanzen, die ihm gewidmet sind, sind Kamille, Gänseblümchen und Margeriten. Der lichte Gott findet Bedeutung für die eheliche Treue.  


Es hat sich dabei mit Gewissheit ergeben, dass der Avesta in der Tat das letzte Überbleibsel des sehr umfangreichen Kanons heiliger Schriften ist, die im Osten des [[Iran]], wahrscheinlich in [[Wikipedia:Baktrien|Baktrien]], schon vor der Gründung des persischen Weltreichs entstanden war. Sehr früh wurden diese Schriften auch bei den [[Wikipedia:Perser (Volk)|Perser]]n angenommen und wurden durch diese den [[Griechisch-Lateinische Kultur|Griechen]] bekannt. Deren Angaben über den Inhalt decken sich mit denen des Originals.
Er ist Sohn des [[Odin]] und der [[Frigg]], somit Bruder von [[Hödur]] und [[Hermodr]]. Mit seiner Gattin [[Wikipedia:Nanna (Göttin)|Nanna]] hat er den Sohn [[Wikipedia:Forseti|Forseti]].


Nach einer Sage der Parsen wurde der Avesta von [[Alexander der Große|Alexander dem Großen]] in [[Wikipedia:Ekbatana|Ekbatana]] verbrannt; wahrscheinlicher ist es, dass er während der langen Fremdherrschaft der Griechen und der Parther in Vergessenheit geriet, weshalb sich zum Zeitpunkt der Wiederherstellung der alten zoroastrischen Religion unter der Dynastie der [[Wikipedia:Sassaniden|Sassaniden]] (seit [[Wikipedia:226|226]] n. Chr.) nur noch Überreste von den insgesamt 21, die gesamte religiöse und weltliche Lehre des Zoroaster und seiner Jünger enthaltenden Büchern (''nosk'') des alten Werkes vorfanden. Diese waren in die damals übliche, der Pehlevischrift ähnlichen Schriftart, die so genannte [[Wikipedia:Zendschrift|Zendschrift]], umgeschrieben und mit einer Übersetzung in das [[Wikipedia:Pehlevi|Pehlevi]] oder Mittelpersisch versehen worden. Das damals gesammelte Avesta enthielt zudem eine Menge zervanistischer Mythen. Diese wurden in der Zeit zwischen [[Wikipedia:Yezdegerd II.|Yezdegerd II.]] und [[Wikipedia:Chosrau I.|Chosrau I.]] ausgeschlossen, sind aber zum Teil in anderen Pehlehvischriften (Bundahisn, Denkart) enthalten.
== Mythos ==


Wahrscheinlich rühren von dieser Umschrift die meisten der zahlreichen Fehler und Textverderbnisse her, welche den Avesta entstellen und seine Deutung erschweren. Er hatte übrigens auch noch später, nach der Sassanidenzeit, manche Unbill zu überstehen, da nach der Eroberung Irans durch die [[Araber]] die alte Religion des Landes bekämpft wurde. Nur in Indien konnte sich eine größere Anzahl von Parsen erhalten, die dorthin aus Persien geflüchtet waren und die verbliebenen Bruchstücke des Avesta mitgebracht hatten.
Balder lebt in [[Breidablik]] in [[Asgard]] und besitzt das Schiff [[Ringhorn]]. Er hat eines Tages einen Traum von seinem eigenen Tod, worauf seine Mutter Frigg zu jedem Tier und zu jeder Pflanze geht und sie auffordert, einen Eid abzulegen, dass sie Balder nicht verletzen werden. Nur der junge [[Mistel]]zweig scheint Frigg zu unbedeutend zu sein, als dass sie von ihm einen Eid abnehmen sollte. [[Loki]] nutzt dies aus und gibt Balders blindem Bruder Hödur einen Mistelzweig und bedeutet ihm, damit zu schießen. Der Zweig trifft Balder und der Gott sinkt tot zusammen.


== Begriff ==
Der Leichnam wird auf einem Schiff aufgebahrt, das nur die Riesin [[Hyrokkin]] ins Wasser stoßen kann. Unter der Wucht fangen die Rollen, auf denen das Schiff stand, Feuer und entzünden den Leichnam. [[Thor]] segnet den Leichenbrand mit seinem Hammer [[Mjölnir]]. Sein Vater Odin gibt den Ring [[Draupnir]] mit auf Balders letzte Fahrt gen [[Hel]].  
Der Name ''Avesta'' kommt nicht vor der Zeit der [[Wikipedia:Sassaniden|Sassaniden]] vor und bedeutet wahrscheinlich "Gesetz" oder "heiliger Text" (''Avesta'', auf den altpersischen Keilinschriften ''Abastâ'').


Der Begriff ''Zend'' (oder ''Zand'') dagegen bezieht sich auf mittelpersische Kommentare und Übersetzungen, welche die Priester wegen der verlorengegangenen Kenntnisse der alten Sprache der Avesta ([[Avestisch]]) erstellt hatten.
[[Hermodr]] versucht vergeblich seinen Bruder aus dem Reich Hel zurück zu holen. Diese aber entlässt Balder erst aus ihrem Reich wenn '''alle''' Dinge ihm nachweinen. Die [[Asen]] schicken Boten in alle Welt und erreichen, das alle Lebewesen und sogar Steine und Metalle um Balder trauern. Nur die Riesin [[Thökk]] verweigert ihnen den Gefallen. Folglich wird Balder die Rückkehr nach Asgard verweigert.


== Teile des Avesta ==
Später versöhnen sich Balder und [[Hödur]] miteinander und kehren einträchtig nach [[Ragnarök]] bei der Entstehung eines neuen Weltgebäudes zurück.
Die einzelnen Teile des Avesta sind:


=== Der Yashna (Izeschneh) ===
== Deutung ==
Der Yashna (Izeschneh, "Buch der Opfer") in 72 Kapitel zerfallend, welche Hâ heißen und größtenteils aus langen und eintönigen Anrufungen verschiedener Gottheiten bestehen. Die Kapitel 28-53 sind dagegen der älteste und wichtigste Teil des Z.; sie enthalten namentlich die fünf [[Gâthâs]] oder Lieder, welche teilweise von Zoroaster selbst herrühren und unsere Hauptquelle für die von ihm verkündigte Dogmatik und Moral bilden.


=== Der Vendidâd ===
Mit der Lichtgestalt Balder verschwinden Glück und Schönheit aus der Welt und lässt die Götterdämmerung damit näherrücken.
Der Vendidâd (von vî-daêvô-dâta, "gegen die Devas, d. h. Dämonen, gegeben") enthält in seinen 22 "Fargards" Fragmente sehr verschiedenartigen Inhalts, die nur betreffs der überall durchgehenden Einkleidung in Dialoge zwischen Ormuzd oder [[Ahura Mazda]] und seinem Propheten Zoroaster miteinander übereinstimmen. Der erste Fargard enthält die [[parsische Schöpfungssage]], der zweite die Sage von [[Wikipedia:Yima|Yima]] und dem goldenen Zeitalter, die folgenden größtenteils Vorschriften über Bußen und Sühnen, durch welche man die Folgen der verschiedenen Sünden oder Verunreinigungen, die man auf sich geladen hat, abwehren kann.
Da Balder die Personifizierung der Sonne ist, steht sein Tod auch mit den [[Sonnenwende|Sonnenwenden]] in Verbindung. Balder wird zum Zeitpunkt scheinbarer Unverwundbarkeit getötet, wie auch die Sonne am Tag ihrer längsten Leuchtkraft - dem 21. Juni, der Sommersonnenwende - an Kraft verliert und dadurch die Tage wieder kürzer werden. Zur Wintersonnenwende werden die Tage wieder länger. Die Sonne kommt wieder zu Kräften, was Balders kommende Wiedergeburt ankündigt.


=== Der Vispered ===
Der Baldermythos ist in der [[Wikipedia:Voluspa|Voluspa]], bzw. [[Wikipedia:Der Seherin Gesicht|Der Seherin Gesicht]] eindrücklich geschildert.
Der Vispered (von vîspe ratavo, "alle Herren oder Genien") enthält in 23 Kards (Abschnitten) Gebete von ähnlicher Natur wie die im jüngern Teil des Yaçna, aber von viel geringerm Umfang. Die drei genannten Bücher zusammen bilden, in einer eigentümlichen Anordnung zusammengestellt, die zu gottesdienstlichen Zwecken viel gebrauchte Sammlung Vendidâd Sâde.
 
=== Die Yashts ===
Die Yashts, im ganzen 24, sind Anrufungen, je an eine bestimmte Gottheit (z. B. an [[Wikipedia:Tistrya|Tistrya]], an [[Wikipedia:Mithra|Mithra]], an die [[Fravashis]] oder Seelen der Verstorbenen) gerichtet, deren Eigenschaften ausführlich aufgezählt und beschrieben werden. Sie sind daher eine wichtige Quelle der [[Iranische Mythologie|iranischen Mythologie]].
 
=== Die fünf Ryâyish ===
Die fünf Ryâyish, die Stücke Aferîn und Afrigân und einige andre kleine Stücke und Fragmente werden häufig mit den Yashts unter dem Namen [[Wikipedia:Khorda Avesta|Khorda Avesta]] ("kleinerer Avesta") zusammengefasst.
 
== Literatur ==
* Ulrich Hannemann (Hrsg.): ''Das Zend-Avesta''. Weißensee-Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-89998-199-5; eBook {{ASIN|B00HUC196U}}
* ''Encyclopaedia of Ancient Iran''. Hashem-e Razi, Teheran, Sokhan 2002.
* [[w:Günter Lanczkowski|Günter Lanczkowski]]: ''Iranische Religionen.'' In: ''[[w:Theologische Realenzyklopädie|Theologische Realenzyklopädie]].'' Band 16, S. 247–258.
* Fritz Wolff: ''Avesta. Die heiligen Bücher der Parsen.'' Übersetzt auf der Grundlage von [[w:Christian Bartholomae|Christian Bartholomae]]s Altiranischem Wörterbuch. K. J. Trübner, Straßburg 1910.
* Paul Horn: ''Geschichte der persischen Litteratur.'' (= Die Litteraturen des Ostens in Einzeldarstellungen. VI.1). C. F. Amelang, Leipzig 1901, S. 1–33.
* J. F. Kleuker: ''Zend-Avesta, Zoroasters lebendiges Wort'', bey Johann Friedrich Hartknoch, Riga 1777 [https://books.google.at/books?id=psxfAAAAcAAJ Erster Theil] [https://books.google.at/books?id=DFUtAAAAYAAJ Zweiter Theil] [https://books.google.at/books?id=W1YtAAAAYAAJ Dritter und letzter Theil]
 
== Siehe auch ==
* [[Wikipedia:Religiöse Schriften|Religiöse Schriften]]
* [[Manichäismus]]


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Commons|Category:Baldr|{{PAGENAME}}}}
* {{Wiktionary|Balder}}
* [http://www.o-brinkop.de/gemanischeMythologie/ArtikelAnzeigen.php?artikelId=6 Baldur, Balder - Der Gott des Lichtes; Odin, Thor, die alten Götter ...]


*[http://www.avesta.org/avesta.html Zoroastrische Schriften]
[[Kategorie:Germanische Mythologie]]
*[http://www.newadvent.org/cathen/02151b.htm The Avesta bei Newadvent.org (eng)]
 
[[Kategorie:Heilige Schriften]]
[[Kategorie:Zoroastrismus]]


{{Wikipedia}}
{{Wikipedia}}

Version vom 17. Juli 2006, 18:31 Uhr

Balder wird unter Lokis Aufsicht von Hödur mit einem Mistelzweig getötet. Aus einer isländischen Handschrift des 18. Jhs.

Balder (altnord. baldr: "Herr"; Baldur, Baldr) ist in der germanischen Mythologie der Gott des Lichtes, der Güte, der Reinheit, der Schönheit. Er findet seine ungefähre Entsprechung in der griechischen Mythologie bei Apollon.

Balders Merkmale sind Toleranz, Friedfertigkeit und Liebe. Pflanzen, die ihm gewidmet sind, sind Kamille, Gänseblümchen und Margeriten. Der lichte Gott findet Bedeutung für die eheliche Treue.

Er ist Sohn des Odin und der Frigg, somit Bruder von Hödur und Hermodr. Mit seiner Gattin Nanna hat er den Sohn Forseti.

Mythos

Balder lebt in Breidablik in Asgard und besitzt das Schiff Ringhorn. Er hat eines Tages einen Traum von seinem eigenen Tod, worauf seine Mutter Frigg zu jedem Tier und zu jeder Pflanze geht und sie auffordert, einen Eid abzulegen, dass sie Balder nicht verletzen werden. Nur der junge Mistelzweig scheint Frigg zu unbedeutend zu sein, als dass sie von ihm einen Eid abnehmen sollte. Loki nutzt dies aus und gibt Balders blindem Bruder Hödur einen Mistelzweig und bedeutet ihm, damit zu schießen. Der Zweig trifft Balder und der Gott sinkt tot zusammen.

Der Leichnam wird auf einem Schiff aufgebahrt, das nur die Riesin Hyrokkin ins Wasser stoßen kann. Unter der Wucht fangen die Rollen, auf denen das Schiff stand, Feuer und entzünden den Leichnam. Thor segnet den Leichenbrand mit seinem Hammer Mjölnir. Sein Vater Odin gibt den Ring Draupnir mit auf Balders letzte Fahrt gen Hel.

Hermodr versucht vergeblich seinen Bruder aus dem Reich Hel zurück zu holen. Diese aber entlässt Balder erst aus ihrem Reich wenn alle Dinge ihm nachweinen. Die Asen schicken Boten in alle Welt und erreichen, das alle Lebewesen und sogar Steine und Metalle um Balder trauern. Nur die Riesin Thökk verweigert ihnen den Gefallen. Folglich wird Balder die Rückkehr nach Asgard verweigert.

Später versöhnen sich Balder und Hödur miteinander und kehren einträchtig nach Ragnarök bei der Entstehung eines neuen Weltgebäudes zurück.

Deutung

Mit der Lichtgestalt Balder verschwinden Glück und Schönheit aus der Welt und lässt die Götterdämmerung damit näherrücken. Da Balder die Personifizierung der Sonne ist, steht sein Tod auch mit den Sonnenwenden in Verbindung. Balder wird zum Zeitpunkt scheinbarer Unverwundbarkeit getötet, wie auch die Sonne am Tag ihrer längsten Leuchtkraft - dem 21. Juni, der Sommersonnenwende - an Kraft verliert und dadurch die Tage wieder kürzer werden. Zur Wintersonnenwende werden die Tage wieder länger. Die Sonne kommt wieder zu Kräften, was Balders kommende Wiedergeburt ankündigt.

Der Baldermythos ist in der Voluspa, bzw. Der Seherin Gesicht eindrücklich geschildert.

Weblinks


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