Schulmedizin und Der goldene König: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Odyssee
(Weiterleitung nach Goldener König erstellt)
 
Zeile 1: Zeile 1:
Als '''Schulmedizin''' wird umgangssprachlich und meist eher kritisch abwertend jene Form der [[Medizin]] bezeichnet, die an den medizinischen Fakultäten der Universitäten und Hochschulen nach weitgehend [[naturwissenschaft]]lichen Grundsätzen entwickelt und gelehrt wird. Die Schulmedizin konzentriert sich vornehmlich auf die Behebung von Störung in der Tätigkeit des [[Physischer Leib|physischen Leibes]], lässt aber die höheren [[Wesensglieder]] des [[Mensch]]en unberücksichtig. Von der Schulmedizin abzugrenzen ist das weite und sehr heterogene Feld der [[Alternativmedizin]], die auf anderen Grundlagen unter Einbeziehung der höheren Wesensglieder aufbaut.
#REDIRECT [[Goldener König]]
 
Die [[anthroposophisch erweiterte Medizin]] baut auf den berechtigten Grundlagen der akademischen Schulmedizin auf, erweiterte sie aber um wesentliche Teile, und ist damit in den Bereich der [[Komplementärmedizin]] einzuordnen. Alle Wesensglieder des Menschen werden dazu in ihrem gegenseitigen Verhältnis zueinander und zur ihrer [[physisch]]en, [[seelisch]]en und [[geist]]igen Umgebung studiert. In diesem Sinn stellt sie eine umfassende Form der [[Ganzheitliche Medizin|ganzheitlichen Medizin]] dar.
 
Die Wurzeln der modernen Schulmedizin liegen nach [[Rudolf Steiner]] vor allem im [[Arabismus]] und in der medizinischen Fakultät der [[Akademie von Gondhishapur]]:
 
<div style="margin-left:20px">
"... weil
das Lukas-Evangelium überhaupt noch nicht in Wirklichkeit als eine
innere Anweisung für den Heilerwillen genommen worden ist - es ist
die Sache nicht verstanden worden -, deshalb ist es gekommen, daß
eigentlich innerhalb unserer heutigen Denkweise gar nicht ein christlicher
Heilerwille lebt, sondern jener Heilerwille, der sich hineinversenkt
hat in die Geisteskultur durch den Arabismus, der ja das Christentum
wie mit einer Zange umfaßt hat. Es ist sehr interessant, nicht
wahr! Das Christentum, das in Asien entstanden ist, nimmt seinen
Weg herüber nach Europa, breitet sich in Europa aus. Aber nun sehen
Sie sich einmal an den Hof des Harun al Raschid, wo alte Medizin
lebte, da lebte in der menschenkundlichen Auffassung eigentlich das
alte Mysterienwesen; dies war in der Tradition noch vorhanden. Da
lebten nun zwei Menschen; Harun al Raschid selber, der die ganze
Sache organisierte, diese riesige Geistesakademie, die unter seinem
Einflüsse wächst; da lebte ein anderer, der in früheren Zeiten ein Eingeweihter
war; in der Zeit kam die Einweihung nicht heraus. Harun al
Raschid kam wieder als Lord Bacon, Baco von Verulam. Mit einer
durchaus im Arabismus drinnenstehenden Denkweise erneuerte er das
naturwissenschaftliche Denken vom Westen herüber. Während der
Zeit zwischen Tod und neuer Geburt nahm die Seele diesen Weg (es
wird gezeichnet - Tafel 14). Wenn Sie Baco von Verulam studieren würden, würden
Sie sehen, wieviel gerade dadurch in die Medizin hereingekommen
ist, Sie würden staunend dastehen. Auf der andern Seite hat sich der
andere, der Eingeweihte, verkörpert in der Seele des Arnos Comenius.
Wir sehen, ein nach dem Geiste hinstrebendes Leben war da in Comenius,
aber er hat das alles nach intellektuellen Anschauungen getrieben.
So sehen wir auch, wie der Arabismus in einer andern Persönlichkeit,
die nicht gerade zur selben Zeit wie Harun al Raschid gelebt hat, aber
in der Schlacht von Jeres de la Frontera eine Rolle gespielt hat, als
Darwin wiederkommt. Und so sind alle in der Naturwissenschaft
Wirkenden, und namentlich in der Medizin Wirkenden, Wiederverkörperungen
dessen, was in alten Anschauungen, aber mit Ausschluß
des Christentums — nicht in der Fortentwickelung des Christentums, sondern mit Ausschluß des Christentums -, nach Europa in dieser
Umklammerung gekommen ist, die der Arabismus mit dem Christentum
vorgenommen hat. Und so lebt gerade die Medizin als etwas, was
am meisten in dieser Weise hereingekommen ist; während jener Impuls,
der im Lukas-Evangelium für die Medizin enthalten ist, noch so
da ist, daß man sagen muß, er muß noch aufgenommen werden. Dazu
müssen Sie solche Dinge wie diejenigen, die ich gestern besprochen
habe vom kosmischen Verstehen des Menschen, vom Verstehen des
Menschen aus dem Kosmos herein, mit dem allergrößten Ernst nehmen
können, und dann werden Sie sich hineingestellt fühlen in der
richtigen Weise in die Aufgabe, die Ihnen heute durch Ihr Karma
gestellt ist. Denn sehen Sie, die Sache liegt so: Betrachten wir ungefähr
dasjenige Medizinische, was da lebte am Hofe Harun al Raschids.
Dadrinnen lebte auf der einen Seite durchaus das Gute der hippokratischen
Denkweise. Diejenigen, die vielleicht den ersten Ärztekursus,
den ich hier gehalten habe, gelesen haben, werden gesehen haben, daß
ich dort gleich im Prinzip mich auseinandergesetzt habe damit, daß
Hippokrates der Letzte ist, der auf Grundlage der alten Mysterienmedizin
heilte. Nun ist beim Herüberverpflanzen in Asien drüben
dasjenige, was hippokratische Medizin war, hineingekommen in eine
starke Strömung der mongolischen Heilweise, die vom Nordosten
Asiens herüber kam. Da ist vieles von dem hineingeflossen, wogegen
sich in Europa nicht nur die Denkweise auflehnen mußte, sondern sich
auch auflehnen muß die innere Organisation des Menschen selber,
denn die innere Organisation des Menschen paßte nicht zu dem, was
dort als mongolisch-tatarischer Einfluß hineingekommen ist in das
medizinische Denken. Das kann herauskommen, wenn man zu einer
ursprünglichen kosmischen Denkweise über den Menschen kommen
kann." {{Lit|GA 316, S 192f}}
</div>
 
== Literatur ==
* Rudolf Steiner: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003), ISBN 3-7274-3160-1 {{Vorträge|316}}
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/sonstiges2_medicus.pdf Der Medicus - Ein Ratgeber für die Hausapotheke] PDF
 
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Medizin]]

Aktuelle Version vom 10. Juni 2011, 23:32 Uhr

Weiterleitung nach: