Eigenschaft

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Eine Eigenschaft (lat. attributum, proprietas, qualitas; eng. property; franz. propriété) ist ganz allgemein etwas, das einer Sache, einer Person, einem Begriff oder einer anderen Eigenschaft eigen ist. Handelt es sich dabei um eine Eigenschaft, die zum Wesen der Sache gehört, so ist sie eine wesentliche Eigenschaft oder Wesenseigenschaft. Alle zufälligen und mithin unwesentliche Eigenschaften, die also nicht unmittelbar das Sosein berühren, werden auch Akzidentien genannt.

Tropen

Eine einzelne partikuläre Eigenschaft, z.B. ein ganz bestimmte „Röte“, wird in der Philosophie auch als Trope (eng. trope) bezeichnet. Der Begriff wurde 1953 von dem US-amerikanischer Philosophen Donald Cary Williams (1899-1983) eingeführt[1]. Er sah darin eine Alternative zu allen bisherigen nominalistischen und realistischen Versuchen, das Universalienproblem zu lösen. Seiner Ansicht nach sind die Eigenschaften, d.h. die Tropen, die eigentlichen und einzigen Bestandteile der Wirklichkeit. Sie bilden gleichsam ein „Alphabet des Seins“ (Alphabet of Being), aus dem alle anderen, komplexeren Entitäten aufgebaut sind. Diese seien aber keine Universalien, sondern Partikularien (abstract particulars, individual properties, individual qualities, property instances) mit einzigartiger räumlich-zeitlicher Struktur. Konkrete Dinge seien aus Bündeln von Eigenschaften (Tropen) zusammengesetzt, ohne dass dazu eine innere Substanz nötig wäre, die sie zusammenhält. Universelle Eigenschaften, die vielen Objekten gemeinsam sind, führt er auf die Ähnlichkeit der an ihnen beteiligten Tropen zurück. So enthalten etwa verschiedene rote Gegenstände ähnliche Farbtropen, die der Klasse „Rot“ angehören. Haben zwei Gegenstände die gleiche Farbe, so enthalten sie zwar numerisch distinkte, aber exakt gleiche Farbtropen. Die Existenz eigenständiger überräumlich-überzeitlicher ideeller Universalien bestreitet Williams. Damit fehlt allerdings das geistige Band, dass die Tropen gesetzmäßig miteinander verbindet.

Einzelnachweise

  1. D.C. Williams: On the Elements of Being, Review of Metaphysics 7: 3-18 & 171-192 (1953)