Urheberrecht und Negentropie: Unterschied zwischen den Seiten

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Das '''Urheberrecht''' schützt einerseits die [[wikipedia:Recht|Rechte]] des [[wikipedia:Urheber|Urhebers]] und seiner unmittelbaren Erben an seinen Werken in ideeller und wirtschaftlicher Hinsicht und sorgt anderseits dafür, dass diese Werke nach Ablauf einer angemessenen Schutzfrist nach dem Tod des Urhebers, die heute zumeist 70 Jahre beträgt, in den Allgemeinbesitz der [[Menschheit]] übergeleitet wird. Auch während dieser Schutzfrist werden die Rechte des Urhebers im Interesse der Allgemeinheit teilweise eingeschränkt, etwa durch das Recht, [[wikipedia:Privatkopie|Privatkopien]] anzufertigen oder durch das [[wikipedia:Zitatrecht|Zitatrecht]].
Der Begriff '''negative Entropie''', später verkürzt zu '''Negentropie'''<ref>Der Physiker [[Wikipedia:Léon Brillouin|Léon Brillouin]] verkürzte die Bezeichnung später zu Negentropie, um den ganzen Sachverhalt auf "positivere" Weise auszudrücken.</ref>, wurde von dem [[Wikipedia:Österreich|österreichischen]] [[Wikipedia:Quantenphysik|Quantenphysik]]er [[Wikipedia:Erwin Schrödinger|Erwin Schrödinger]] in seinem wegweisenden Buch ''Was ist Leben?'' geprägt. [[Leben]] ist nach Schrödinger etwas, das negative Entropie aufnimmt bzw. - was gleichbedeutend ist - positive Entropie abgibt. [[Wikipedia:Informationstheorie|Informationstheoretisch]] bedeutet das die beständige Aufnahme von [[Information]]. Die Negentropie ist groß, wenn eine Zeichenfolge viel Information enthält, bei einer rein zufälligen Zeichenfolge hingegen klein.
 
[[Rudolf Steiner]] hält dazu grundsätzlich fest:
<div style="margin-left:20px">
"Der Mensch verdankt, was er aus seinen Fähigkeiten schaffen kann, der menschlichen Sozietät, der menschlichen sozialen Ordnung. Es gehört einem in Wahrheit nicht. Warum verwaltet man sein so genanntes geistiges Eigentum? Bloß deshalb, weil man es hervorbringt; dadurch, daß man es hervorbringt, zeigt man, dass man die Fähigkeiten dazu besser hat als andere. So lange man diese Fähigkeiten besser hat als andere, so lange wird man im Dienste des Ganzen am besten dieses geistige Eigentum verwalten. Nun sind die Menschen wenigstens darauf gekommen, dass sich nicht endlos forterbt dieses geistige Eigentum; dreißig Jahre nach dem Tode <ref name=Regelschutzfrist>Die Regelschutzfrist beträgt gegenwärtig in der [[Wikipedia:Europäische Union|Europäischen Union]] und der [[Wikipedia:Schweiz|Schweiz]] 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers (''post mortem auctoris'', abgekürzt p. m. a.).</ref> gehört das geistige Eigentum der gesamten Menschheit. Jeder kann dreißig Jahre nach meinem Tode drucken, was ich hervorgebracht habe; man kann es in beliebiger Weise verwenden, und das ist recht. Ich wäre sogar einverstanden, wenn noch mehr Rechte wären auf diesem Gebiet. Es gibt keine andere Rechtfertigung dafür, dass man geistiges Eigentum zu verwalten hat, als dass man, weil man es hervorbringen kann, auch die besseren Fähigkeiten hat." {{Lit|GA 330, S 97}}
</div>
1996 lief die 70-jährige urheberrechtliche Schutzfrist für Rudolf Steiners noch zu Lebzeiten veröffentlichte Werke ab. Später herausgegebene Titel und alle Ausgaben der [[Rudolf Steiner Gesamtausgabe|Gesamtausgabe]], die vom [[Rudolf Steiner Verlag]] herausgegeben werden, bleiben jedoch aufgrund des hohen Bearbeitungsgrades bis 70 Jahre nach dem Tod der jeweiligen [[wikipedia:Herausgeber|Herausgeber]] gesetzlich geschützt. Dessen ungeachtet geht der Archiati-Verlag e.K.<ref>Mittlerweile firmiert der frühere Archiati Verlag unter "Rudolf Steiner Ausgaben".</ref> davon aus, dass das Urheberrecht an allen von Rudolf Steiner stammenden Schriften, Vorträgen und sonstigen Texten generell erloschen sei. Entsprechend publiziert der [[Archiati-Verlag]] seit der Jahrtausendwende Texte Rudolf Steiners in besonders preiswerten Ausgaben (einschließlich der Mantren der "Klassenstunden").
 
Einige Bilder Rudolf Steiners sind noch urheberrechtlich geschützt. Diese Urheberrechte verwaltet die Rudolf-Steiner-Nachlaßverwaltung. Allerdings werden mittlerweile viele noch nicht gemeinfreie Bilder [[Rudolf Steiner]]s im Internet auch auf internationalen Websites publiziert, so dass sich diesbezüglich das Urheberrecht praktisch nur schwer durchsetzten lässt. Auch sind Bildzitate, ja ebenso, wie Textzitate urheberrechtlich generell zu tolerieren, wenn die Texteinbettung aus historischen Gründen nahezu unumgänglich ist.
 
[[Rudolf Steiner]]s deutliche Intention war jedenfalls eine möglichst weitreichende Freigabe des Urheberrechts auf sein Werk, bereits nach Ablauf von 30 Jahren nach seinem Tode (entsprechend dem zu seinen Lebzeiten noch geltenden kürzeren nachtodlichen Urheberrecht).  


Die Aufnahme von Negentropie ist aus [[anthroposophisch]]er Sicht identisch mit der Aufnahme [[ätherisch]]er [[Bildekräfte]], was in der Regel nur solchen Systemen möglich ist, die über einen eigenständigen [[Ätherleib]] verfügen und in diesem Sinn als eigenständige [[Lebewesen]] anzusehen sind.


== Anmerkungen ==
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== Siehe auch  ==
== Literatur ==
 
*{{Wikipedia3|Urheberrecht}}
*{{Wikipedia3|Regelschutzfrist}}
*{{Wikipedia3|Schranken des Urheberrechts}}
*{{Wikipedia3|Gemeinfreiheit}}
*{{Wikipedia3|Privatkopie}}
*{{Wikipedia3|Zitatrecht}}
*{{Wikipedia3|Deutsches Urheberrecht}}
*{{Wikipedia3|Urheberrechtsgesetz (Österreich)}}
*{{Wikipedia3|Urheberrechtsgesetz (Schweiz)}}
 
== Literatur ==
 
#Rudolf Steiner: ''Neugestaltung des sozialen Organismus'', [[GA 330]] (1983)
 
 
== Weblinks ==
 
*[http://de.wikisource.org/wiki/Landgericht_M%C3%BCnchen_I_-_Rudolf_Steiner Prozess um Rudolf Steiners urheberrechtlichen Status am Landgericht München]
 
*[http://www.archiati-verlag.de/ueber-den-verlag/rechtslage.php Der Archiati-Verlag mit seiner Sicht der Rechtslage]


{{GA}}
* Erwin Schrödinger: ''Was ist Leben? - Die lebende Zelle mit den Augen des Physikers betrachtet'', Leo Lehnen Verlag (Sammlung Dalp), München, 1951, 2.Aufl.


[[Kategorie:Soziales_Leben]]
[[Kategorie:Physik]] [[Kategorie:Wärme]] [[Kategorie:Thermodynamik]] [[Kategorie:Informationstheorie]]

Version vom 24. November 2013, 21:24 Uhr

Der Begriff negative Entropie, später verkürzt zu Negentropie[1], wurde von dem österreichischen Quantenphysiker Erwin Schrödinger in seinem wegweisenden Buch Was ist Leben? geprägt. Leben ist nach Schrödinger etwas, das negative Entropie aufnimmt bzw. - was gleichbedeutend ist - positive Entropie abgibt. Informationstheoretisch bedeutet das die beständige Aufnahme von Information. Die Negentropie ist groß, wenn eine Zeichenfolge viel Information enthält, bei einer rein zufälligen Zeichenfolge hingegen klein.

Die Aufnahme von Negentropie ist aus anthroposophischer Sicht identisch mit der Aufnahme ätherischer Bildekräfte, was in der Regel nur solchen Systemen möglich ist, die über einen eigenständigen Ätherleib verfügen und in diesem Sinn als eigenständige Lebewesen anzusehen sind.

Anmerkungen

  1. Der Physiker Léon Brillouin verkürzte die Bezeichnung später zu Negentropie, um den ganzen Sachverhalt auf "positivere" Weise auszudrücken.

Literatur

  • Erwin Schrödinger: Was ist Leben? - Die lebende Zelle mit den Augen des Physikers betrachtet, Leo Lehnen Verlag (Sammlung Dalp), München, 1951, 2.Aufl.