Spezifizierte Komplexität

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Spezifizierte Komplexität ist ein von William A. Dembski entwickeltes mathemathisches Modell, um bestimmte Muster als spezifiziert und komplex zu kennzeichnen. Seiner Ansicht nach sei die Wahrscheinlichkeit, dass komplex-spezifizierte Information (CSI) durch einen reinen Zufallsprozess entstünde, verschwindend gering und sei damit ein verlässlicher Hinweis auf intelligentes Design. Dembski veranschaulicht das an folgendem einfachen Beispiel:

„Ein einzelner Buchstabe des Alphabets wird spezifiziert, ohne komplex zu sein. Ein langer Satz von zufälligen Buchstaben ist komplex, ohne spezifiziert zu werden. Ein Shakespeare-Sonett ist sowohl komplex als auch spezifiziert.“

William A. Dembski: Intelligent Design (1999), S. 47[1]

Dembski formulierte in diesem Zusammenhang auch ein Gesetz von der Erhaltung der komplex-spezifizierte Information:

„Diese starke einschränkende Behauptung, dass natürliche Ursachen nur CSI übertragen können, aber nie dazu führen, dass sie entstehen, nenne ich das Gesetz zur Erhaltung von Informationen. Unmittelbare Folgeerscheinungen des Gesetzesvorschlags sind die folgenden: 1. Die spezifizierte Komplexität in einem geschlossenen System natürlicher Ursachen bleibt konstant oder nimmt ab. 2. Die spezifizierte Komplexität kann nicht spontan erzeugt werden, sie entsteht endogen oder organisiert sich selbst (wie diese Begriffe in der Origins-of-Life-Forschung verwendet werden). 3. Die spezifizierte Komplexität in einem geschlossenen System natürlicher Ursachen war entweder ewig im System vorhanden oder wurde irgendwann exogen hinzugefügt (was bedeutet, dass das System, obwohl es jetzt geschlossen ist, nicht immer geschlossen war). 4. Insbesondere erhielt jedes geschlossene System natürlicher Ursachen, das von begrenzter Dauer ist, die in ihm enthaltene spezifizierte Komplexität, bevor es zu einem geschlossenen System wurde.“

Dembski versucht als führender Vertreter der Intelligent-Design-Bewegung mit seinem Modell gegen die neodarwinistische Evolutionstheorie zu argumentieren. Von der internationalen Wissenschaftsgemeinde wird Dembskis Konzept weitgehend als unwissenschaftlich abgelehnt.

Siehe auch

Literatur

Einzelnachweise

  1. „A single letter of the alphabet is specified without being complex. A long sentence of random letters is complex without being specified. A Shakespearean sonnet is both complex and specified.“ (Dembski 1999, p. 47)
  2. „This strong proscriptive claim, that natural causes can only transmit CSI but never originate it, I call the Law of Conservation of Information. Immediate corollaries of the proposed law are the following: 1. The specified complexity in a closed system of natural causes remains constant or decreases. 2. The specified complexity cannot be generated spontaneously, originate endogenously or organize itself (as these terms are used in origins-of-life research). 3. The specified complexity in a closed system of natural causes either has been in the system eternally or was at some point added exogenously (implying that the system, though now closed, was not always closed). 4. In particular any closed system of natural causes that is also of finite duration received whatever specified complexity it contains before it became a closed system.“ (William A. Dembski: Intelligent Design as a Theory of Information, 1998)