Heuschreckenmenschen und Wassererde: Unterschied zwischen den Seiten

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Der Terminus '''Heuschreckenmenschen''' wurde von [[Rudolf Steiner]] im sogenannten [[GA 346|Priester-Apokalypsekurs]] ([[GA 346]]) in Anklang an entsprechende Motive in der [[Apokalypse des Johannes]] benutzt und verweist auf Menschen, die der [[Reinkarnation]] nicht unterliegen: sogenannte [[Ichlose Menschen]]. Damit ist durch [[Rudolf Steiner]] eine von mehreren denkbaren Erklärungen für die derzeitige [[Wikipedia:Überbevölkerung|Überbevölkerung]] des Planeten Erde gegeben worden.
Die '''Wassererde''' ({{HeS|מַיִם}}, ''majim'') ist eine rein [[astral]]e [[Materie]] und bildet als '''Formenschicht''' die vierte Schicht des [[Erdinneres|Erdinneren]]. Diese Wassererde ist auch mit dem „Wasser“ gemeint, von dem es in der [[Genesis]] heißt: ''"Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser."'' {{Bibel|1 Mos|2|LUT}}. Der ''heutige'' [[Mond]] war zu dieser Zeit noch mit der [[Erde (Planet)|Erde]] vereinigt. Die Wassererde bildete damals, wie einst auf dem [[Alter Mond|alten Mond]], die äußerste Schicht der Erde. Sie ist der Ursprung aller [[irdisch]]en Materie:


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"Sie werden finden können, wie unter dem
"Die vierte Schicht ist nun so beschaffen, daß alle diejenigen Dinge,
Hereinbrechen des [[Materialismus]], sagen wir zum Beispiel, als der
die in den drei übergeordneten Schichten vorhanden sind und immerhin
Kopernikanismus heranrückte, ein Drittel der Menschen eigentlich
mehr oder weniger etwas von unseren gewöhnlichen Stoffen haben,
geistig getötet wurde, das heißt, aufhörte, volle Geistigkeit zu
keine Stofflichkeit mehr aufweisen, wie sie auf der Erde angetroffen
entwickeln. Und wirklich furchtbar erschütternd ist ja die in der
werden kann. In dieser Schicht sind also die Substanzen so, daß
Apokalypse geschilderte [[Heuschreckenplage]].
sie für keinen äußeren Sinn wahrnehmbar werden. Sie sind in einem
astralischen Zustand. Alles, was in den drei obersten Schichten der
Erde existiert und doch noch in einer gewissen Weise mit dem auf der
Erdoberfläche Befindlichen verwandt ist, das ist hier im astralischen
Zustande vorhanden. Wir können in dem Sinne, wie es in der Bibel
heißt, sagen: «Der Geist Gottes schwebte über den Wassern.» Nennen
wir diese Schicht die Wassererde, wie sie auch im Okkultismus
bezeichnet wird. Diese Wassererde ist zu gleicher Zeit der Ursprung,
der Urquell alles auf der Erde befindlichen Stofflichen, alles äußerlichen
Stofflichen, gleichgültig ob dieses im Mineral, in der Pflanze,
im Tier oder im Menschen enthalten ist. Dieses Stoffliche, das jedes
irdische Wesen in sich trägt, ist, bis ins Astralische verflüchtigt, in
dieser Wassererde vorhanden. Sie müssen sich vorstellen, daß von
allen unseren physischen Kräften auch astralische Urkräfte vorhanden
sind, daß diese astralischen Urkräfte sich ins Physische verdichten
und daß diese Urkräfte in der vierten Schicht, in der Wassererde,
enthalten sind." {{Lit|{{G|096|34}}}}
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Da kommen wir aber auf eine Sache, die man, ich möchte sagen,
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nicht gern sagt, die aber natürlich zu den Dingen gehört, die
"Dann haben wir als vierte Schicht
gerade in das Priesterwirken hereinschlagen. Diese [[Heuschreckenplage]]
die Formenschicht, die so bezeichnet wird, weil sie das Material und
ist ja, vom reinen Bewußtseins Standpunkt aus gesehen,
die Kräfte enthält von dem, was uns in dem mineralischen Erdenteil
im allereminentesten Sinne schon eingetreten, nicht wahr, wenn
als geformte Wesenheiten entgegentritt." {{Lit|{{G|107|178}}}}
wir theoretisch sprechen. Wenn wir zu Menschen sprechen, wo ja
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immer Gesundungen eintreten können bei kranken Verhältnissen,
[[Bild:Erdinneres.gif|thumb|250px|Die 9 Schichten des [[Erdinneres|Erdinneren]].]]
dann dürfen solche Dinge nicht erörtert werden; aber wenn es
Streicht man in Gedanken die äußeren drei Schichten des Erdinneren, also die [[Mineralische Erde]], die [[Flüssige Erde]] und den [[Erdendampf]], erlebt man die Erde in dem Zustand, als sie noch mit dem [[Mond]] vereinigt war.
sich um priesterliches Wirken handelt, dann muß man doch wissen,
mit wem man es bei den Menschen in der Regel zu tun hat.
Es ist ja so, daß in der Regel ungeheure Fröhlichkeit besteht bei
denen, die sich heute liberale oder demokratische Menschen nennen,
wenn sie wieder und wieder anführen können, daß sich die
Menschheit in einem bestimmten Gebiet der Erde so ungeheuer
vermehrt. [[Bevölkerungszunahme]] ist ja das, was so stark ersehnt
wird besonders von demokratisch-liberalen Menschen, ich meine
im politischen Sinn, auch von allen, wie sie meinen, geistig frei
Denkenden.


Nun, sehen Sie, erstens ist das nicht ganz richtig, weil die Statistiken
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auf Irrtümern beruhen; man nimmt bei den statistischen
"Streichen wir diese drei Schichten in Gedanken, so finden wir die
Vergleichsrechnungen nicht die ganze Erde, man nimmt immer
Erde wieder in dem Zustand, in dem sie war, bevor der Mond sich
nur ein Stück der Erde und denkt nicht daran, daß die anderen
von ihr trennte [...]
Teile der Erde zu anderen Zeiten eben dichter bevölkert waren als
heute. Es ist also im einzelnen nicht immer ganz richtig, aber im
ganzen ist es schon richtig, daß in unserer Zeit eine Art überzähliger
Menschen erscheinen, die ichlos sind, die keine Menschen in
Wirklichkeit sind. Das ist eine furchtbare Wahrheit. Sie gehen
herum, sie sind keine Inkarnationen eines [[Ich]], sie werden hereingestellt in die physische Vererbung, bekommen [[Ätherleib]] und
[[Astralleib]], sie werden in gewissem Sinne innerlich ausstaffiert mit
einem [[ahrimanisch]]en Bewußtsein; sie machen den Eindruck von
Menschen, wenn man nicht genau hinsieht, aber sie sind nicht im
vollen Sinne des Wortes Menschen.


Das ist eine schreckliche Wahrheit, das ist vorhanden, das ist
Der vierte Kreis heißt '''Wasser-Erde''', '''Seelen-Erde''', '''Form-Erde'''. Er besitzt eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit. Man stelle
eine Wahrheit. Und direkt auf Menschen selber weist der Apokalyptiker
sich einen Würfel vor, der seiner Substanz nach umgekehrt erschiene:
hin, wenn er in der fünften Posaunenepoche von der
da, wo diese Substanz war, wäre nichts; der durch den Würfel
[[Heuschreckenplage]] spricht. Und wiederum kann man den Apokalyptiker
eingenommene Raum wäre leer, aber um ihn herum wäre diese Substanz,
in seinem Schauen erkennen. Denn in ihrem astralischen
die substantielle Form. Daher kommt dieser Name Form-Erde. Hier ist dieser Wirbel von Formen, anstatt eine negative Leere
Leib erscheinen solche Menschen durchaus so, wie sie der
zu sein, eine positive Substanz." {{Lit|{{G|094|108}}}}
Apokalyptiker beschreibt: als ätherische Heuschrecken mit Menschengesichtern.
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Es ist durchaus so, daß man über solche übersinnlichen
Dinge so zu denken hat, daß der Priester solche Dinge
wissen muß. Denn er ist der Seelsorger. Er muß also auch die
Worte finden können für alles das, was in einer solchen Seele
vorgeht. Es brauchen durchaus nicht immer böse Seelen zu sein,
es können eben Seelen sein, die bis zum Seelischen kommen, aber
des Ichs entbehren. Man wird schon darauf kommen, wenn man
auf diese Menschen stößt. Der Priester muß dies wissen, denn das
beeinflußt ja die Gemeinschaft unter den Menschen. Und vor
allen Dingen leiden diejenigen Menschen, die echt beseelt sind,
von solchen Personen, die eigentlich als [[Menschen-Heuschrecken]]
durch die Welt gehen. Und es kann und muß sogar die Frage
entstehen: Wie hat man sich solchen Menschen gegenüber zu
verhalten?


Solchen Menschen gegenüber hat man oftmals eine recht
Das [[Mensch]]enwesen hatte zu dieser Zeit, als der Mond aus der Erde heraustrat, noch die [[Gestalt]] eines niederen, [[drachen]]- bzw. [[schlange]]nähnlichen [[Tiere]]s.
schwierige Aufgabe, weil sie durchaus tief fühlend sind; sie können
außerordentlich tief fühlend sein, man merkt aber, es steckt
nicht eine eigentliche Individualität in ihnen. Nur hat man ihnen
das natürlich sorgfältig zu verbergen, daß keine Individualität in
ihnen steckt, denn sonst wäre ja die notwendige Folge der [[Wahnsinn]].
Aber trotzdem man ihnen das zu verbergen hat, handelt es
sich darum, daß man für solche Seelen - Seelen sind es ja doch,
wenn auch nicht Geister -, alles so einrichtet, daß diese Menschen
den Anschluß finden an andere Menschen, in deren Gefolge sie
sich entwickeln können, daß sie also gewissermaßen Mitgehende
dieser anderen werden. Diese Menschen zeigen eigentlich ziemlich
genau die Natur und Wesenheit des Menschen bis zum zwanzigsten
Lebensjahr. Denn beim zwanzigsten Lebensjahr wird ja
erst die Gemüts- oder Verstandesseele geboren und damit die
Möglichkeit des irdischen Auslebens des Ich gegeben.


Derjenige, der behaupten wollte, solchen ichlosen, individualitätslosen
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Menschen gegenüber solle man sich nicht teilnahmsvoll
"Bis der Mond aus der Erde herausging, gestaltete sich die Entwickelung
verhalten, da sie eine künftige [[Inkarnation]] nicht hätten, weil ja
in höchst eigentümlicher Weise. Wir wissen, die Erde war
keine [[Individualität]] da sei, der irrt gar sehr. Er müßte dann auch
eine Wassererde, und die Gestaltung im Wasser erreichte einen immer
behaupten, man solle sich den Kindern gegenüber nicht teilnahmsvoll
niedrigeren Grad in der Zeit, bevor der Mond herausging. Als der
verhalten. Es ist in jedem einzelnen Fall zu entscheiden,
Mond herausging, da stand der Mensch in bezug auf seine niedere
was eigentlich in einem solchen Menschen steckt. Manchmal
Natur auf der Höhe etwa eines großen Molches. Das ist das, was die
stecken postume Seelen in solchen Menschen, postum gegenüber
Bibel die Schlange nennt, was genannt ist Lindwurm oder Drache.
den Menschenseelen, die in einem bestimmten Zeitalter der Entwickelung
Während der Zeit, als der Mond herausging, hatte sich immer mehr
entstanden sind und sich als Menschen immer wiederholt
vom Tierreich in die untere Menschenform hineingebildet. Als der
verkörperten. Aber es können auch zurückgebliebene Seelen
Mond herausging, da hatte der Mensch unten eine tierartige, häßliche
sein, solche, die später von einem anderen Planeten wieder zurückgekommen
Gestalt, oben aber waren die letzten Überreste einer Lichtgestalt, in
sind, wohin in einem bestimmten Zeitalter fast
welche die Kräfte der Sonne von außen flössen. Das war den Menschen
die ganze Menschheit gegangen war. Auch solche Seelen können
geblieben, daß die Lichtwesen in sie hineinwirkten. Es bewegte sich
in solchen Menschenleibern stecken. Wir müssen also mit vollem
schwebend, schwimmend in dem Urmeere der Mensch, der diese
Bewußtsein diese Menschen wie bleibende Kinder erziehen." {{Lit|{{G|346|184f}}}}
eigentümliche Lichtgestalt herausragen läßt aus der Wassererde. Was
war diese Lichtgestalt? Sie hatte sich mittlerweile umgebildet zu einem
umfassenden, mächtigen Sinnesorgan. Als der Mond herausging, hatte
sich die Umwandlung vollendet. Es war so, daß, wenn der Mensch
im Urmeere schwamm, er mit diesem Organ wahrnehmen konnte,
wenn irgendein gefährliches Wesen in der Nähe war. Namentlich
Wärme und Kälte nahm er damit Wahr. Dieses Organ ist später eingeschrumpft;
es ist heute die sogenannte Zirbeldrüse. In der damaligen
Zeit bewegte sich der Mensch schwebend, schwimmend in der
Erdenmasse und bediente sich dieses Organs wie einer Art Laterne.
Wir können heute noch bei ganz jungen Kindern eine weiche Stelle
am Kopfe finden; das ist die Stelle, wo man etwa zu suchen hatte,
von wo das Organ sich herauserstreckte in den Weltenraum." {{Lit|{{G|106|89f}}}}
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== Literatur ==
Die Formschicht korrespondiert in gewisser Weise mit dem ersten Gebiet des [[Devachan]], das die Urbilder der [[Physische Welt|physischen Welt]] enthält, insofern diese nicht mit Leben begabt ist, also die [[physisch]]en [[Form]]en der [[Mineral]]ien, aber auch die physischen Formen der [[Pflanze]]n, [[Tier]]e und [[Mensch]]en:


#Rudolf Steiner: ''Apokalypse und Priesterwirken'', [[GA 346]], S. 184 - 187
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"Die vierte Schicht entspricht in gewissem Sinn dem ersten Gebiet
(Achtzehn Vorträge, Gespräche
des Devachan, denn auch dort erscheinen die physischen Dinge in
und Fragenbeantwortungen
ihrem Negativ. Im Devachan ist es so, daß anstelle des physischen
in Dornach vom 5. bis 22. September 1924,
Dinges eine Art von Aura da ist, ein Negativ, ein Hohlraum-Lichtbild,
wiedergegeben nach '''Notizen von Teilnehmern''' ([[GA 346]], S. 3 Hervorhebung anthrowiki))
in welchem drinnen nichts zu sehen ist, und das von innen
heraus einen gewissen Ton von sich gibt. Die vierte Schicht des Erdinnern
hingegen ist substantiell das, was den Erdendingen Form
gibt. Es sind dort gleichsam die umgekehrten Formen; es läßt sich
das vergleichen mit Petschaft und Siegelabdruck. Diese vierte
Schicht wird deshalb die Formschicht genannt." {{Lit|{{G|094|180}}}}
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'''(Wegen der offensichtlichen Mängel der Aufzeichnungen mußten sich die Herausgeber zu einer Bearbeitung der Textunterlage entschließen. Diese wurde nach folgenden Richtlinien vorgenommen:
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- klare Satzgliederungen herstellen
"Diese Schicht besteht aus Kräften,
- Interpunktion und Rechtschreibung berichtigen
die aus jedem Ding materiell das machen, was im Devachan geistig
- Zitate nachweisen und berichtigen
geschieht. Dort haben wir die Negativbilder zu den physischen
- unvollständige Sätze ergänzen
Dingen. Hier würde zum Beispiel ein Würfel vernichtet werden,
- in Zweifelsfällen Textvarianten in die Hinweise aufnehmen und/oder
sein Negativ aber entstehen. Die Form wird sozusagen in das Gegenteil
erläutern
verwandelt, alle Eigenschaften begeben sich in die Umgebung.
- bei unverständlichen Textstellen Parallelstellen im Werk Steiners
Der Raum selbst, den der Würfel einnahm, ist leer." {{Lit|{{G|095|146}}}}
nachweisen, um mit deren Hilfe einen sinnvollen Text zu erarbeiten. ([[GA 346]], S. 333))'''
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#Michael Heinen-Anders: ''Aus anthroposophischen Zusammenhängen'', BOD, Norderstedt 2010
#Michael Heinen-Anders: ''Aus anthroposophischen Zusammenhängen Band II'', BOD, Norderstedt 2011


== Siehe auch: ==
== Literatur ==


* [[Ichlose Menschen]]
#Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}}
* [[Ohrläppchen]]
#Rudolf Steiner: ''Vor dem Tore der Theosophie'', [[GA 95]] (1990), ISBN 3-7274-0952-5 {{Vorträge|095}}
#Rudolf Steiner: ''Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft'', [[GA 96]] (1989), ISBN 3-7274-0961-4 {{Vorträge|096}}
#Rudolf Steiner: ''Ägyptische Mythen und Mysterien'', [[GA 106]] (1992), ISBN 3-7274-1060-4 {{Vorträge|106}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Menschenkunde'', [[GA 107]] (1988), ISBN 3-7274-1070-1 {{Vorträge|107}}


{{GA}}


{{GA}}
[[Kategorie:Erde]] [[Kategorie:Erdinneres]]

Version vom 11. Juli 2015, 14:02 Uhr

Die Wassererde (hebr. מַיִם, majim) ist eine rein astrale Materie und bildet als Formenschicht die vierte Schicht des Erdinneren. Diese Wassererde ist auch mit dem „Wasser“ gemeint, von dem es in der Genesis heißt: "Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser." (1 Mos 2,LUT EU). Der heutige Mond war zu dieser Zeit noch mit der Erde vereinigt. Die Wassererde bildete damals, wie einst auf dem alten Mond, die äußerste Schicht der Erde. Sie ist der Ursprung aller irdischen Materie:

"Die vierte Schicht ist nun so beschaffen, daß alle diejenigen Dinge, die in den drei übergeordneten Schichten vorhanden sind und immerhin mehr oder weniger etwas von unseren gewöhnlichen Stoffen haben, keine Stofflichkeit mehr aufweisen, wie sie auf der Erde angetroffen werden kann. In dieser Schicht sind also die Substanzen so, daß sie für keinen äußeren Sinn wahrnehmbar werden. Sie sind in einem astralischen Zustand. Alles, was in den drei obersten Schichten der Erde existiert und doch noch in einer gewissen Weise mit dem auf der Erdoberfläche Befindlichen verwandt ist, das ist hier im astralischen Zustande vorhanden. Wir können in dem Sinne, wie es in der Bibel heißt, sagen: «Der Geist Gottes schwebte über den Wassern.» Nennen wir diese Schicht die Wassererde, wie sie auch im Okkultismus bezeichnet wird. Diese Wassererde ist zu gleicher Zeit der Ursprung, der Urquell alles auf der Erde befindlichen Stofflichen, alles äußerlichen Stofflichen, gleichgültig ob dieses im Mineral, in der Pflanze, im Tier oder im Menschen enthalten ist. Dieses Stoffliche, das jedes irdische Wesen in sich trägt, ist, bis ins Astralische verflüchtigt, in dieser Wassererde vorhanden. Sie müssen sich vorstellen, daß von allen unseren physischen Kräften auch astralische Urkräfte vorhanden sind, daß diese astralischen Urkräfte sich ins Physische verdichten und daß diese Urkräfte in der vierten Schicht, in der Wassererde, enthalten sind." (Lit.: GA 096, S. 34)

"Dann haben wir als vierte Schicht die Formenschicht, die so bezeichnet wird, weil sie das Material und die Kräfte enthält von dem, was uns in dem mineralischen Erdenteil als geformte Wesenheiten entgegentritt." (Lit.: GA 107, S. 178)

Die 9 Schichten des Erdinneren.

Streicht man in Gedanken die äußeren drei Schichten des Erdinneren, also die Mineralische Erde, die Flüssige Erde und den Erdendampf, erlebt man die Erde in dem Zustand, als sie noch mit dem Mond vereinigt war.

"Streichen wir diese drei Schichten in Gedanken, so finden wir die Erde wieder in dem Zustand, in dem sie war, bevor der Mond sich von ihr trennte [...]

Der vierte Kreis heißt Wasser-Erde, Seelen-Erde, Form-Erde. Er besitzt eine bemerkenswerte Eigentümlichkeit. Man stelle sich einen Würfel vor, der seiner Substanz nach umgekehrt erschiene: da, wo diese Substanz war, wäre nichts; der durch den Würfel eingenommene Raum wäre leer, aber um ihn herum wäre diese Substanz, die substantielle Form. Daher kommt dieser Name Form-Erde. Hier ist dieser Wirbel von Formen, anstatt eine negative Leere zu sein, eine positive Substanz." (Lit.: GA 094, S. 108)

Das Menschenwesen hatte zu dieser Zeit, als der Mond aus der Erde heraustrat, noch die Gestalt eines niederen, drachen- bzw. schlangenähnlichen Tieres.

"Bis der Mond aus der Erde herausging, gestaltete sich die Entwickelung in höchst eigentümlicher Weise. Wir wissen, die Erde war eine Wassererde, und die Gestaltung im Wasser erreichte einen immer niedrigeren Grad in der Zeit, bevor der Mond herausging. Als der Mond herausging, da stand der Mensch in bezug auf seine niedere Natur auf der Höhe etwa eines großen Molches. Das ist das, was die Bibel die Schlange nennt, was genannt ist Lindwurm oder Drache. Während der Zeit, als der Mond herausging, hatte sich immer mehr vom Tierreich in die untere Menschenform hineingebildet. Als der Mond herausging, da hatte der Mensch unten eine tierartige, häßliche Gestalt, oben aber waren die letzten Überreste einer Lichtgestalt, in welche die Kräfte der Sonne von außen flössen. Das war den Menschen geblieben, daß die Lichtwesen in sie hineinwirkten. Es bewegte sich schwebend, schwimmend in dem Urmeere der Mensch, der diese eigentümliche Lichtgestalt herausragen läßt aus der Wassererde. Was war diese Lichtgestalt? Sie hatte sich mittlerweile umgebildet zu einem umfassenden, mächtigen Sinnesorgan. Als der Mond herausging, hatte sich die Umwandlung vollendet. Es war so, daß, wenn der Mensch im Urmeere schwamm, er mit diesem Organ wahrnehmen konnte, wenn irgendein gefährliches Wesen in der Nähe war. Namentlich Wärme und Kälte nahm er damit Wahr. Dieses Organ ist später eingeschrumpft; es ist heute die sogenannte Zirbeldrüse. In der damaligen Zeit bewegte sich der Mensch schwebend, schwimmend in der Erdenmasse und bediente sich dieses Organs wie einer Art Laterne. Wir können heute noch bei ganz jungen Kindern eine weiche Stelle am Kopfe finden; das ist die Stelle, wo man etwa zu suchen hatte, von wo das Organ sich herauserstreckte in den Weltenraum." (Lit.: GA 106, S. 89f)

Die Formschicht korrespondiert in gewisser Weise mit dem ersten Gebiet des Devachan, das die Urbilder der physischen Welt enthält, insofern diese nicht mit Leben begabt ist, also die physischen Formen der Mineralien, aber auch die physischen Formen der Pflanzen, Tiere und Menschen:

"Die vierte Schicht entspricht in gewissem Sinn dem ersten Gebiet des Devachan, denn auch dort erscheinen die physischen Dinge in ihrem Negativ. Im Devachan ist es so, daß anstelle des physischen Dinges eine Art von Aura da ist, ein Negativ, ein Hohlraum-Lichtbild, in welchem drinnen nichts zu sehen ist, und das von innen heraus einen gewissen Ton von sich gibt. Die vierte Schicht des Erdinnern hingegen ist substantiell das, was den Erdendingen Form gibt. Es sind dort gleichsam die umgekehrten Formen; es läßt sich das vergleichen mit Petschaft und Siegelabdruck. Diese vierte Schicht wird deshalb die Formschicht genannt." (Lit.: GA 094, S. 180)

"Diese Schicht besteht aus Kräften, die aus jedem Ding materiell das machen, was im Devachan geistig geschieht. Dort haben wir die Negativbilder zu den physischen Dingen. Hier würde zum Beispiel ein Würfel vernichtet werden, sein Negativ aber entstehen. Die Form wird sozusagen in das Gegenteil verwandelt, alle Eigenschaften begeben sich in die Umgebung. Der Raum selbst, den der Würfel einnahm, ist leer." (Lit.: GA 095, S. 146)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (2001), ISBN 3-7274-0940-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Vor dem Tore der Theosophie, GA 95 (1990), ISBN 3-7274-0952-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Ursprungsimpulse der Geisteswissenschaft, GA 96 (1989), ISBN 3-7274-0961-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Ägyptische Mythen und Mysterien, GA 106 (1992), ISBN 3-7274-1060-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Menschenkunde, GA 107 (1988), ISBN 3-7274-1070-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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