Getsemani und Mantik: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Gethsemane.jpg|thumb|upright|Der Garten Getsemani. Zwischen den Bäumen erkennt man die Kirche aller Nationen, im Hintergrund die russisch-orthodoxe Maria-Magdalena-Kirche.]]  
[[Datei:Wahrsagerin 18 Jh.jpg|miniatur|200px|''Die Wahrsagerin''. Ölgemälde eines unbekannten deutschen Malers, 18. Jahrhundert]]
[[Datei:Jerusalem Getsamni BW 1.JPG|thumb|upright|left|Olivenernte im Garten Getsemani]]
'''Mantik''' (von {{ELSalt|μαντική τέχνη}} ''mantikḗ téchnē'' ‚Kunst der Zukunftsdeutung‘), benannt nach der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen]] [[Seher]]in [[Manto]], ist die Kunst der '''Wahrsagung''', d.h. der Vorhersagung künftiger Ereignisse. '''Divination''' (von [[Latein|lat.]] ''divinatio'' ‚Wahrsagung‘, eigentlich ‚Erforschung des göttlichen Willens‘) ist darüber hinaus die Deutung jeglicher göttlicher Zeichen. Die ''Wahrsagerei'', wie die mantischen Künste oft abfällig genannt werden, ist bis in die ältesten Zeiten bezeugt, aus denen es überhaupt [[schrift]]liche Überlieferungen gibt - und sie wurde zweifellos auch schon viel früher ausgeübt. Von der mehr auf praktisch alltägliche Fragen ausgerichteten Kunst der Wahrsagung abgegrenzt wird in der Regel die rein [[Wikipedia:Religion|religiös]] motivierte [[Prophetie]] oder [[Weissagung]]. Noch bis ins 16. Jahrhundert verstand man allerdings unter einem „Wahrsager“ oder „Weissager“ ([[Wikipedia:althochdeutsch|ahd.]] ''wīz(z)ago'', [[Wikipedia:Altsächsische Sprache|altsächsisch]] ''wārsago'', [[Wikipedia:mittelhochdeutsch|mhd.]] ''wārsage'') einen [[Prophet]]en, erst mit der beginnenden Neuzeit erhielt das Wort seine heutige, eher abfällige Bedeutung.<ref>[[Wikipedia:Friedrich Kluge|Friedrich Kluge]]: ''Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache'', 21. Auflage, Berlin 1975, S. 832, 850; Wolfgang Pfeifer: ''Etymologisches Wörterbuch des Deutschen'', Band M–Z, 2. Auflage, Berlin 1993, S. 1552.</ref>


'''Getsemani''' (auch '''Gethsemani''' und '''Gethsemane''') (von [[Hebräische Sprache|hebräisch]] ''גת שמנים'' ''Gat-Schmanim'' – Ölpresse) ist ein Ort, in dem nach dem [[Matthäusevangelium|Matthäus]]-, [[Markusevangelium|Markus]]- und dem [[Lukasevangelium]] [[Jesus Christus]] in der Nacht vor seiner [[Kreuzigung]] betete, ehe er von [[Judas Ischariot]] verraten und von Abgesandten des [[Hohepriester]]s verhaftet wurde (vgl. {{B|Mt|26|36–56}}; {{B|Mk|14|32–52}}, {{B|Lk|22|39–46}}). Getsemani befindet sich am Fuß des [[Wikipedia:Ölberg (Jerusalem)|Ölbergs]] in [[Jerusalem]]. Bei dem Garten befindet sich die [[Wikipedia:Kirche aller Nationen|Kirche aller Nationen]], auch bekannt als ''Kirche der Nationen'' und ''Todesangstbasilika''.
[[Wikipedia:Cicero|Cicero]] unterscheidet in seiner Schrift «De divinatione» zwischen der ''natürlichen'' oder ''[[intuitiv]]en'' und der ''kunstgemäßen'' oder ''[[induktiv]]en'' Mantik. [[Wikipedia:Plutarch|Plutarch]] hielt die auf die Zukunft gerichteten mantischen [[Fähigkeiten]] für ebenso gewiß, wie das auf die Vergangenheit gewendete [[Gedächtnis]]<ref>Hans Biedermann: ''Lexikon der magischen Künste'', VMA Verlag, Wiesbaden, S 291</ref>.  


Schon in biblischen Zeiten war das Areal mit [[Olivenbaum|Olivenbäumen]] bepflanzt. Der Garten Getsemani war bei den frühen [[Christen]] ein beliebtes Ziel. Im Jahr 333 wurde er von dem [[Wikipedia:Itinerarium Burdigalense|Pilger von Bordeaux]] besucht.
== Siehe auch ==


== Literatur ==
* {{WikipediaDE|Wahrsagen}}
* {{RE|VII,1|1335|1336|Gethsemane|[[Wikipedia:Immanuel Benzinger|Immanuel Benzinger]]|RE:Gethsemane}}
* {{WikipediaDE|Geschichte des Wahrsagens}}


== Weblinks ==
== Anmerkungen ==
{{Commonscat|Gethsemane, Jerusalem|Getsemani}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.pbueche.de/wp/wp-content/uploads/jesus_in_gethsemani-syoptisch.pdf Synoptischer Vergleich und Wirkungsgeschichte des Bibeltextes: Jesus in Gethsemani] (PDF-Datei; 2,99&nbsp;MB)


<references/>


[[Kategorie:Ort im Neuen Testament]]
[[Kategorie:Esoterik]] [[Kategorie:Mantik]]
[[Kategorie:Geographie (Jerusalem)]]
[[Kategorie:Religion (Jerusalem)]]
[[Kategorie:Bibel]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 22. Juli 2017, 17:13 Uhr

Die Wahrsagerin. Ölgemälde eines unbekannten deutschen Malers, 18. Jahrhundert

Mantik (von griech. μαντική τέχνη mantikḗ téchnē ‚Kunst der Zukunftsdeutung‘), benannt nach der griechischen Seherin Manto, ist die Kunst der Wahrsagung, d.h. der Vorhersagung künftiger Ereignisse. Divination (von lat. divinatio ‚Wahrsagung‘, eigentlich ‚Erforschung des göttlichen Willens‘) ist darüber hinaus die Deutung jeglicher göttlicher Zeichen. Die Wahrsagerei, wie die mantischen Künste oft abfällig genannt werden, ist bis in die ältesten Zeiten bezeugt, aus denen es überhaupt schriftliche Überlieferungen gibt - und sie wurde zweifellos auch schon viel früher ausgeübt. Von der mehr auf praktisch alltägliche Fragen ausgerichteten Kunst der Wahrsagung abgegrenzt wird in der Regel die rein religiös motivierte Prophetie oder Weissagung. Noch bis ins 16. Jahrhundert verstand man allerdings unter einem „Wahrsager“ oder „Weissager“ (ahd. wīz(z)ago, altsächsisch wārsago, mhd. wārsage) einen Propheten, erst mit der beginnenden Neuzeit erhielt das Wort seine heutige, eher abfällige Bedeutung.[1]

Cicero unterscheidet in seiner Schrift «De divinatione» zwischen der natürlichen oder intuitiven und der kunstgemäßen oder induktiven Mantik. Plutarch hielt die auf die Zukunft gerichteten mantischen Fähigkeiten für ebenso gewiß, wie das auf die Vergangenheit gewendete Gedächtnis[2].

Siehe auch

Anmerkungen

  1. Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 21. Auflage, Berlin 1975, S. 832, 850; Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, Band M–Z, 2. Auflage, Berlin 1993, S. 1552.
  2. Hans Biedermann: Lexikon der magischen Künste, VMA Verlag, Wiesbaden, S 291