Bath-Kol und Unheilbare Krankheiten: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Bath-Kol''' ({{HeS|בּת קול}}, ''Tochter der Stimme'') galt bei den [[Rabbiner]]n als eine Art göttlicher Stimme, welche neben der [[Prophetie]] den zweiten Rang einnahm, später aber nicht mehr sehr hoch geachtet wurde. [[Rudolf Steiner]] erwähnt sie in seinen Vorträgen über das [[Fünftes Evangelium|Fünfte Evangelium]], wo er die inneren Erlebnisse des [[Jesus]] zwischen dem 12. und 29./30. Lebensjahr schildert.
Neben dem medizinisch heute möglichen muss immer auch mit bedacht werden, dass es aus dem individuellen [[Karma]] heraus, unheilbare Erkrankungen geben kann, gegen die die Macht der modernen (Schul-)[[Medizin]], aber auch die Möglichkeiten der [[Wikipedia:Komplementärmedizin|Komplementärmedizin]] weitgehend wirkungslos sind. Daher ist die Heilbarkeit einer ernsthaften Erkrankung immer ein individuelles Ereignis - je nach karmischer Disposition mit positivem oder mit negativem Ausgang, "...da selbstverständlich nicht gegen das Karma geheilt werden kann [...]" {{Lit|{{G|316|121}}}}.


{{GZ|Die Bath-Kol nannte man jene eigentümliche, inspirierende
Wie [[Daskalos]] erfahren musste, lädt u.U. der Geist-Heiler bei karmisch unheilbaren Krankheiten, auch das abzutragende Karma mit auf sich, wenn er trotzdem heilen will, wobei aber für den anthroposophischen Arzt streng zu berücksichtigen ist, "daß unbedingt der Wille zum Heilen da sein muß. Dieser Wille darf niemals eine Beeinträchtigung erfahren. Er muß restlos immer soweit therapeutisch wirken, daß man sagen kann: Man tut alles, selbst wenn man die Meinung hat, daß der Kranke unheilbar ist." {{Lit|{{G|316|122}}}}
Stimme, zwar eine schwächere Stimme der Eingebung, eine
Stimme minderer Art als der Geist, der die alten Propheten inspirierte,
aber doch noch etwas Ähnliches stellte diese Stimme dar. So sprach mancher in der Umgebung des Jesus von der Bath-Kol. Von
dieser Bath-Kol wird uns in späteren jüdischen Schriften manches erzählt.


Ich schiebe nun etwas ein in dieses Fünfte Evangelium, was nicht
== Literatur ==
eigentlich dazugehört, was nur zur Erklärung der Bath-Kol führen
soll. Es war in etwas späterer Zeit, nach der Entstehung des Christentums,
ein Streit ausgebrochen zwischen zwei Rabbinatschulen. Denn
es behauptete der berühmte ''Rabbi Elieser ben Hirkano'' eine Lehre und
führte zum Beweise dieser Lehre an - das erzählt auch der Talmud -,
daß er Wunder wirken könne. Der Rabbi Elieser ben Hirkano ließ
einen Karobbaum aus der Erde sich erheben - so erzählt der Talmud -
und hundert Ellen weiter sich an einem anderen Orte wieder einpflanzen,
er ließ einen Fluß rückwärts laufen, und als drittes berief
er sich auf die Stimme vom Himmel, als Offenbarung, die er von Bath-Kol selber erhalte. Aber in der gegnerischen Rabbinatschule des ''Rabbi Josua'' glaubte man diese Lehre trotzdem nicht, und Rabbi Josua erwiderte:
Mag auch Rabbi Elieser zur Bekräftigung seiner Lehre
Karobbäume von einem Orte zum anderen sich verpflanzen lassen,
mag er auch Flüsse nach aufwärts fließen lassen, mag er sich selbst
berufen auf die große Bath-Kol - es steht geschrieben im Gesetz,
daß die ewigen Gesetze des Daseins gelegt sein müssen in der Menschen
Mund und in der Menschen Herz. Und wenn uns überzeugen
will von seiner Lehre der Rabbi Elieser, so darf er sich nicht berufen
auf die Bath-Kol, sondern er muß uns überzeugen von dem, was des
Menschen Herz fassen kann. - Ich erzähle diese Geschichte aus dem
Talmud, weil wir sehen, daß die Bath-Kol bald nach der Einführung
des Christentums in gewissen Rabbinerschulen nur noch von einem
geringeren Ansehen war. Aber sie hat in einer gewissen Weise
geblüht als inspirierende Stimme unter den Rabbinern und Schriftgelehrten.


Während in dem Hause des Jesus von Nazareth die dort versammelten
* Rudolf Steiner: ''Krankheit und Karma: Ansätze zu einer spirituellen Medizin'', herausgegeben von Frank Meyer, Futurum Vlg., Dornach 2011
Schriftgelehrten von dieser inspirierenden Stimme der Bath-
* Rudolf Steiner: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst'', [[GA 316]], Dornach 2003
Kol sprachen, und der junge Jesus das alles hörte, fühlte und empfing
* Rudolf Steiner: ''Die Offenbarungen des Karma'', [[GA 120]], Dornach 1992
er in sich selber die Inspiration durch die Bath-Kol. Das war
* Flensburger Hefte Nr. 91: ''Heilen - Bekannte und unbekannte Wege'', Flensburger Hefte Vlg., Flensburg 2007
das Merkwürdige, daß durch die Befruchtung dieser Seele mit dem Ich des Zarathustra in der Tat Jesus von Nazareth fähig war, rasch
* Kyriacos C. Markides: ''Der Magus von Strovolos''. Die faszinierende Welt eines spirituellen Heilers, Schirner Vlg., Darmstadt 2004
alles aufzunehmen, was die anderen um ihn herum wußten. Nicht
nur, daß er den Schriftgelehrten in seinem zwölften Jahre die gewaltigen
Antworten hatte geben können, sondern er konnte auch die
Bath-Kol in der eigenen Brust vernehmen. Aber gerade dieser Umstand
der Inspiration durch die Bath-Kol wirkte auf den Jesus von
Nazareth, als er sechzehn, siebzehn Jahre alt war und er oftmals diese
offenbarende Stimme der Bath-Kol fühlte, so daß er in bittere, schwere
innere Seelenkämpfe dadurch geführt wurde. Denn ihm offenbarte die
Bath-Kol - und das glaubte er alles sicher zu vernehmen -, daß
nicht mehr fern wäre der Zeitpunkt, daß im Fortgang der alten Strömung
des Alten Testamentes dieser Geist nicht mehr sprechen würde
zu den alten jüdischen Lehrern, wie er früher zu ihnen gesprochen
habe. Und eines Tages, und das war furchtbar für die Seele des Jesus,
glaubte er, daß die Bath-Kol ihm offenbarte: Ich reiche jetzt nicht
mehr hinauf zu den Höhen, wo mir wirklich der Geist offenbaren
kann die Wahrheit über den Fortgang des jüdischen Volkes. - Das
war ein furchtbarer Augenblick, ein furchtbarer Eindruck, den die
Seele des jungen Jesus empfing, als die Bath-Kol ihm selber zu offenbaren
schien, daß sie nicht Fortsetzer sein könne des alten Offenbarertums,
daß sie sich selber sozusagen für unfähig erklärte, Fortsetzer
der alten Offenbarungen des Judentums zu sein. So glaubte
Jesus von Nazareth in seinem sechzehnten, siebzehnten Jahre, daß
ihm aller Boden unter den Füßen entzogen wäre, und er hatte manche
Tage, wo er sich sagen mußte: Alle Seelenkräfte, mit denen ich
glaubte begnadet zu sein, sie bringen mich nur dazu, zu begreifen,
wie in der Substanz der Evolution des Judentums kein Vermögen
mehr besteht, heraufzureichen zu den Offenbarungen des Gottesgeistes.|148|58ff}}
 
Durch die Stimme der Bath-Kol vernahm Jesus von Nazareth auch die Worte des [[Makrokosmisches Vaterunser|makrokosmischen Vaterunser]]. Er stand damals in seinem 24. Lebensjahr und war an eine heidnische Kultstätte gekommen, die aber längst von den Priestern verlassen worden war. Ringsherum war nur mit seelischen und körperlichen Leiden beladenes Volk. In Jesus glaubten sie den neuen Priester zu erkennen, der ihnen gesandt worden war. Sie drängten ihn zum Opferaltar, wo er wie tot hinfiel. Er fühlte sich entrückt in die [[Sonnensphäre]] und vernahm die verwandelte Stimme der Bath-Kol:
 
<div style="margin-left:20px">
„Und jetzt hörte sie, wie aus den
Sphären des Sonnendaseins herausklingend, Worte, wie diese Seele sie
früher durch die Bath-Kol oftmals vernommen hatte. Aber jetzt war
die Bath-Kol verwandelt, zu etwas völlig anderem geworden. Die
Stimme kam ihm auch von ganz anderer Richtung her, und dasjenige,
was Jesus von Nazareth jetzt vernahm, das kann man, wenn man es
in unsere Sprache übersetzt, zusammenfassen in die Worte, die ich
zum ersten Male mitteilen durfte, als wir vor kurzer Zeit den Grundstein
legten für unseren Dornacher Bau.
 
Es gibt ja okkulte Verpflichtungen! Und einer solchen okkulten
Verpflichtung folgend hatte ich damals mitzuteilen, was durch die
verwandelte Stimme der Bath-Kol Jesus von Nazareth vernahm dazumal,
als dies geschah, was ich jetzt eben erzählt habe. Es vernahm
Jesus von Nazareth die Worte:  
 
{|align="center"
|-
| <poem>
Amen
Es walten die Übel
Zeugen sich lösender Ichheit
Von andern erschuldete Selbstheitschuld
Erlebet im täglichen Brote
In dem nicht waltet der Himmel Wille
Da der Mensch sich schied von Eurem Reich
Und vergaß Euren Namen
Ihr Väter in den Himmeln.
</poem>
|}
 
Nicht anders als so kann ich in die deutsche Sprache übersetzen
dasjenige, was wie die verwandelte Stimme der Bath-Kol dazumal
von Jesus von Nazareth vernommen worden ist. Nicht anders als so!
Es waren diese Worte, welche die Seele des Jesus von Nazareth zurückbrachte,
als sie aus der Betäubung wieder erwachte, durch die sie
sich entrückt fühlte bei jener eben geschilderten Begebenheit. Und
als Jesus von Nazareth wieder zu sich gekommen war, und die Augen
rings herum richtete auf die Menge der Mühseligen und Beladenen,
die ihn auf den Altar erhoben hatten, da war diese entflohen. Und
als er den hellsichtigen Blick in die Ferne schweifen ließ, konnte
er ihn nur richten auf eine Schar von dämonischen Gestalten, von
dämonischen Wesen, die alle mit diesen Leuten verbunden waren.“ {{Lit|{{G|148|64f}}}}
</div>
 
== Literatur ==
* [[Rudolf Steiner]]: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992), ISBN 3-7274-1480-4 {{Vorträge|148}}


{{GA}}
{{GA}}


== Weblinks ==
[[Kategorie:Medizin]] [[Kategorie:Heilkunst]]
* [http://www.jewishencyclopedia.com/view.jsp?artid=417&letter=B Bat Kol] - Eintrag in der [[Wikipedia:Jewish Encyclopedia|Jewish Encyclopedia]] (englisch)
 
[[Kategorie:Judentum]]

Version vom 18. Juli 2013, 03:39 Uhr

Neben dem medizinisch heute möglichen muss immer auch mit bedacht werden, dass es aus dem individuellen Karma heraus, unheilbare Erkrankungen geben kann, gegen die die Macht der modernen (Schul-)Medizin, aber auch die Möglichkeiten der Komplementärmedizin weitgehend wirkungslos sind. Daher ist die Heilbarkeit einer ernsthaften Erkrankung immer ein individuelles Ereignis - je nach karmischer Disposition mit positivem oder mit negativem Ausgang, "...da selbstverständlich nicht gegen das Karma geheilt werden kann [...]" (Lit.: GA 316, S. 121).

Wie Daskalos erfahren musste, lädt u.U. der Geist-Heiler bei karmisch unheilbaren Krankheiten, auch das abzutragende Karma mit auf sich, wenn er trotzdem heilen will, wobei aber für den anthroposophischen Arzt streng zu berücksichtigen ist, "daß unbedingt der Wille zum Heilen da sein muß. Dieser Wille darf niemals eine Beeinträchtigung erfahren. Er muß restlos immer soweit therapeutisch wirken, daß man sagen kann: Man tut alles, selbst wenn man die Meinung hat, daß der Kranke unheilbar ist." (Lit.: GA 316, S. 122)

Literatur

  • Rudolf Steiner: Krankheit und Karma: Ansätze zu einer spirituellen Medizin, herausgegeben von Frank Meyer, Futurum Vlg., Dornach 2011
  • Rudolf Steiner: Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heilkunst, GA 316, Dornach 2003
  • Rudolf Steiner: Die Offenbarungen des Karma, GA 120, Dornach 1992
  • Flensburger Hefte Nr. 91: Heilen - Bekannte und unbekannte Wege, Flensburger Hefte Vlg., Flensburg 2007
  • Kyriacos C. Markides: Der Magus von Strovolos. Die faszinierende Welt eines spirituellen Heilers, Schirner Vlg., Darmstadt 2004
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.