Denktätigkeit und Philon von Alexandria: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Denktätigkeit''', der '''Denkakt''' oder '''Denkprozess''', ist diejenige [[geist]]ige [[Tätigkeit]] (Ich-Tätigkeit), welche den [[Gedanke|Gedanken]] zum Vorschein bringt.
[[File:PhiloThevet.jpg|thumb|200px|Philon von Alexandria; André Thevet (1502-1509), 1584]]
'''Philon von Alexandria''' ({{ELSalt|Φίλων}}, ''Phílōn'', [[Latein|latinisiert]] ''Philo Alexandrinus'' oder ''Philo Iudaeus''; * um 15/10 v. Chr.; † nach 40 n. Chr.) war ein [[Judentum|jüdisch]]-[[Wikipedia:Hellenenismus|hellenistischer]] [[Philosoph]] und [[Wikipedia:Theologe|Theologe]]. Er stammte aus einer angesehenen hellenistisch gebildeten jüdischen Familie und wurde vor allem für seine [[Wikipedia:Allegorie|allegorische]] [[Wikipedia:Exegese|Exegese]] des [[Wikipedia:Pentateuch|Pentateuch]] bekannt. Über sein Leben ist wenig überliefert, doch dürfte er eine hohe Stellung in der jüdischen Gemeinde von [[Wikipedia:Alexandria|Alexandria]] eingenommen haben.  


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"Zuerst ergreift diese Denkertätigkeit das Gehirn, respektive das Zentralnervensystem irgendwo, übt eine Tätigkeit aus, bewegt, sagen wir, meinetwillen, die atomistischen Teile in irgendeiner Weise, bringt sie in irgendwelche Bewegungen. Dadurch werden sie zum Spiegelapparat, und der Gedanke wird reflektiert und der Seele als solcher Gedanke bewußt." {{Lit|{{G|151|74}}}}
"Wenn man zum Beispiel ins Auge faßt
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die Auffassung der althebräischen Geschichte durch jenen
Philosophen, der in der Zeit der Begründung des Christentums
gelebt hat, Philo, dann sieht man, wie er die ganze
Geschichte des althebräischen Volkes als eine Allegorie darstellen
will. Eine symbolische Darstellung der Geschichtsauffassung
will er geben, so daß die ganze Geschichte eine
Art Symbolik der Seelenerlebnisse eines Volkes sein würde." {{Lit|{{G|060|414f}}}}
</div>


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"Wer im okkulten Wahrnehmen ein wenig vordringt, kann die beiden Phasen seelischer Tätigkeit auseinanderhalten. Er kann verfolgen, wie er zuerst, wenn er irgend etwas denken will, notwendig hat, nicht bloß den Gedanken zu fassen, sondern ihn vorzubereiten; das heißt, er hat sein Gehirn zu präparieren. Hat er es präpariert soweit, daß es spiegelt, dann hat er den Gedanken. Man hat immer, wenn man okkult forschen will, so daß man die Dinge vorstellen kann, zuerst die Aufgabe, nicht gleich vorzustellen, sondern erst die Tätigkeit auszuüben, die das Vorstellen vorbereitet. Das ist es, was so außerordentlich wichtig zu berücksichtigen ist." {{Lit|{{G|151|74}}}}
"Philo von Alexandrien faßt das ganze Alte Testament allegorisch
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auf, das heißt, er will das ganze Alte Testament, das in Form von
Erlebnissen dargestellt wird, zu Gedankenbildern machen. Das ist
sehr geistreich, und indem es zum erstenmal in der Menschheitsentwickelung
auftritt, kann man auch von dieser Geistreichigkeit sprechen.
Heute ist es weniger geistreich, wenn zum Beispiel Theosophen
den «Hamlet» so erklären, daß die eine Figur Manas, die andere
Buddhi ist und so weiter, wenn also die Sache ganz ins Allegorische
gezerrt wird. Das ist natürlich ein Unsinn. Aber Philo von Alexandrien
verwandelte gewissermaßen das ganze Testament in Gedankenbilder,
in Allegorien. Diese Allegorien sind eben nichts anderes als die
innere Offenbarung des ertöteten Seelenlebens, des gestorbenen und
in der Gedankenkraft als Leichnam vorliegenden Seelenlebens. Die
alttestamentliche Anschauung sah in ihrer Art noch zurück zu dem
Leben vor der Geburt oder vor der Empfängnis, und aus dieser Anschauung
stellte sie das Alte Testament her.


Das ''Erscheinen des Denkens'' im Bewusstsein wird dadurch vorbereitet, das ''zuvor'' die Leibesorganisation ''zurückgedrängt'' wird. Dadurch treten namentlich bestimmte, durch das Denken bewirkte [[Gehirn]]prozesse auf, ''bevor'' uns ein [[Gedanke]] bewusst werden kann. Dem entspricht auch die Tatsache, dass ein Gedanke ''zuerst'' tätig hervorgebracht werden muss, ehe er beobachtet werden kann - wie es bei jeder [[schöpferisch]]en Tätigkeit der Fall ist. Der [[Geist]] wirkt über den [[Wille]]n und stirbt zuletzt hinein in den Gedanken. Das bedeutet mithin keineswegs, dass die Gehirnprozesse die Ursache der gebildeten Gedanken sind und deren Inhalt bestimmen, wie vielfach in den [[Neurowissenschaften]] angenommen wird.
Als man nicht mehr zurückschauen konnte, und Philo von Alexandrien
konnte nicht zurückschauen, da wurde das alles zu den toten Gedankenbildern.
Und so haben wir in der geschichtlichen Entwickelung
der Menschheit diese zwei bedeutsamen Erscheinungen nebeneinander:
die alttestamentliche Entwickelung gipfelte in Philo von Alexandrien
zur Zeit des Mysteriums von Golgatha. Das ganze Alte Testament
macht Philo von Alexandrien zu einer Welt von strohernen Allegorien.
Und gleichzeitig damit erscheint in dem Mysterium von Golgatha die
Offenbarung, daß nicht das tote Erlebnis im Menschen zum Übersinnlichen
hinführen kann, sondern der ganze Mensch, der durch das
Mysterium von Golgatha geht, mit dem göttlichen Wesen in sich.
Es sind das die zwei großen polarischen Gegensätze: Die abstrakte
Welt, die in ahrimanischer Art vorausgenommen ist in Philo, und die
Welt, die mit dem Christentum in die Menschheitsentwickelung einziehen
soll. Man möchte sagen, von diesem Gesichtspunkte aus wird
die ganze Welt zu einer Frage. Der Abstraktling - und Philo von
Alexandrien ist vielleicht der genialste Abstraktling gewesen, weil er
die spätere Abstraktheit ahrimanisch vorausgenommen hat -, er will
die Antwort für das Weltengeheimnis finden, indem er irgendwelche
Gedanken faßt, die das Weltenrätsel lösen sollen. Dagegen ist das
Mysterium von Golgatha der umfassende lebendige Protest. Niemals
lösen Gedanken das Weltenrätsel, sondern diese Lösung bleibt lebendig.
Der Mensch selber in seiner Totalität ist die Lösung des Weltenrätsels.
Da erscheinen die Sonnen, die Sterne, die Wolken, die Flüsse,
die Berge, die einzelnen Wesenheiten der verschiedenen Naturreiche,
indem sie von außen sich offenbaren, als eine große Frage. Und der
Mensch steht da, und in seiner ganzen Wesenheit ist er die Antwort." {{Lit|{{G|210|113f}}}}
</div>


{{GZ|Dem Wesenhaften, das im Denken wirkt, obliegt
== Weitere Inkarnationen ==
ein Doppeltes: Erstens drängt es die menschliche Organisation
in deren eigener Tätigkeit zurück, und zweitens setzt
es sich selbst an deren Stelle. Denn auch das erste, die Zurückdrängung
der Leibesorganisation, ist Folge der Denktätigkeit.
Und zwar desjenigen Teiles derselben, der das
Erscheinen des Denkens vorbereitet. Man ersieht aus diesem,
in welchem Sinne das Denken in der Leibesorganisation sein
Gegenbild findet. Und wenn man dieses ersieht, wird man
nicht mehr die Bedeutung dieses Gegenbildes für das Denken
selbst verkennen können. Wer über einen erweichten
Boden geht, dessen Fußspuren graben sich in dem Boden ein.
Man wird nicht versucht sein, zu sagen, die Fußspurenformen
seien von Kräften des Bodens, von unten herauf, getrieben
worden. Man wird diesen Kräften keinen Anteil
an dem Zustandekommen der Spurenformen zuschreiben.
Ebensowenig wird, wer die Wesenheit des Denkens unbefangen
beobachtet, den Spuren im Leibesorganismus an dieser
Wesenheit einen Anteil zuschreiben, die dadurch entstehen,
daß das Denken sein Erscheinen durch den Leib
vorbereitet<ref>Wie innerhalb der Psychologie, der Physiologie usw. sich die obige
Anschauung geltend macht, hat der Verfasser in Schriften, die auf
dieses Buch gefolgt sind, nach verschiedenen Richtungen dargestellt.
Hier sollte nur das gekennzeichnet werden, was die unbefangene Beobachtung
des Denkens selbst ergibt.</ref>.


Aber eine bedeutungsvolle Frage taucht hier auf. Wenn
Nach [[Rudolf Steiner]] war Philon später als [[Baruch de Spinoza]] (1632—1677) inkarniert und kam dann als [[Johann Gottlieb Fichte]] (1762-1814) wieder.
an dem ''Wesen'' des Denkens der menschlichen Organisation
 
kein Anteil zukommt, welche Bedeutung hat diese Organisation
<div style="margin-left:20px">
innerhalb der Gesamtwesenheit des Menschen? Nun,
"Als Beispiel für eine regelmäßige Entwicklung einer Individualität
was in dieser Organisation durch das Denken geschieht, hat
können wir betrachten einen Zeitgenossen von Jesus, Philo
wohl mit der Wesenheit des Denkens nichts zu tun, wohl
von Alexandrien. Seine Individualität kam wieder als Spinoza und
aber mit der Entstehung des Ich-Bewußtseins aus diesem
dann als Johann Gottlieb Fichte. Wir haben hier also eine durchgehende
Denken heraus. Innerhalb des Eigenwesens des Denkens
Individualität in drei Persönlichkeiten. Liest man Fichte
liegt wohl das wirkliche «Ich», nicht aber das Ich-Bewußtsein.
ohne Kenntnis dieser Vorgänge, so versteht man ihn nur wenig.
Dies durchschaut derjenige, der eben unbefangen das
Mit dieser Kenntnis aber findet man, daß seine Worte mit Feuerschrift
Denken beobachtet. Das «Ich» ist innerhalb des Denkens
geschrieben sind. Alle diese großen Geister haben eine
zu finden; das «Ich-Bewußtsein» tritt dadurch auf, daß im
regelmäßige Entwicklung durchgemacht." {{Lit|{{G|88|184}}}}
allgemeinen Bewußtsein sich die Spuren der Denktätigkeit
</div>
in dem oben gekennzeichneten Sinne eingraben. (Durch die
 
Leibesorganisation entsteht also das Ich-Bewußtsein. Man
=== Werkübersicht ===
verwechsele das aber nicht etwa mit der Behauptung, daß
Die alphabetisch geordnete Übersicht listet die lateinischen, deutschen und englischen Werktitel sowie die Abkürzungen nach gängigen Abkürzungsverzeichnissen auf.
das einmal entstandene Ich-Bewußtsein von der Leibesorganisation
 
abhängig bleibe. Einmal entstanden, wird es in
{| class="wikitable"
das Denken aufgenommen und teilt fortan dessen geistige
|-
Wesenheit.)|4|148}}
!Lateinischer Titel!! Deutscher Titel || Englischer Titel || [[Wikipedia:Religion in Geschichte und Gegenwart|RGG⁴]] || [[Wikipedia:Bibellexikon#Aufbau und Unterschiede|ThWNT]] || Studia Philonica Annual
|-
| Apologia pro Judaeis || Die Anklage der Juden || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book37.html Hypothetica: Apology for the Jews] || apol. ||? || Hypoth
|-
| De Abrahamo || Über Abraham || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book22.html On Abraham] || Abr. || Abr || Abr
|-
| De aeternitate mundi || Über die Ewigkeit der Welt || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book35.html On the Eternity of the World] || aet. || Aet Mund || Aet
|-
| De acricultura || Über die Landwirtschaft || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book11.html On Husbandry] || agr. || Agric || Agr
|-
| De animalibus || Über die Tiere || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book18.html On Mating] || anim. ||? ||?
|-
| De Cherubim || [[s:Ueber die Cherubim|Über die Cherubim]] || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book5.html On the Cherubim] || Cher. || Cher || Cher
|-
| De confusione linguarum || Über die Verwirrung der Sprachen || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book15.html On the Confusion of Tongues] || conf. || Conf Ling || Conf
|-
| De congressu eruditionis gratia || Über das Zusammenleben der Allgemeinbildung wegen ||? || congr. || Congr || Congr
|-
| De decalogo || [[s:Ueber den Dekalog|Über den Dekalog]] || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book26.html The Decalogue] || decal. || Decal || Decal
|-
| De ebrietate || Über den Rausch || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book13.html On Drunkenness] || ebr. || Ebr || Ebr
|-
| De fuga et inventione || Über Flucht und Erfindung || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book19.html On Flight and Finding] ||? || Fug || Fug
|-
| De gigantibus || Über die Riesen || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book9.html On the Giants] || gig. || Gig || Gig
|-
| De Josepho || [[s:Ueber Joseph|Über Joseph]] || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book23.html On Joseph] || Jos. || Jos || Ios
|-
| De migratione Abrahami ||Über die Wanderung Abrahams || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book16.html On the Migration of Abraham] || migr. || Migr Abr || Migr
|-
| De mutatione nominum || Über den Wandel der Namen || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book20.html On the Change of Names] || mut. || Mut Nom || Mut
|-
| De opificio mundi || Über die Schöpfung der Welt || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book1.html On the creation] || opif. || Op Mund || Opif
|-
| De plantatione || Über die Pflanzung (Noahs) || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book12.html Concerning Noah's Work as a Planter] || plant. || Plant || Plant
|-
| De posteritate Caini || Über die Nachkommen Kains || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book8.html On the Posterity of Cain and His Exile] || post. || Poster C || Post
|-
| De praemiis et poenis || [[s:Ueber Belohnungen und Strafen|Über Belohnungen und Strafen]] || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book32.html On Rewards and Punishments] || praem. || Praem Poen || Praem
|-
| De providentia || Über Vorsehung || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book38.html On Providence I] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book39.html II] || prov. ||? || Prov
|-
| De sacrificiis Abelis et Caini || Über die Opfer Abels und Kains || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book6.html On the Birth of Abel] || sacr. || Sacr AC || Sacr
|-
| De sobrietate || Über die Nüchternheit || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book14.html On Sobriety] || sobr. || Sobr || Sobr
|-
| De somniis || Über Träume || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book21.html On Dreams I-II] || somn. || Som || Somn
|-
| De specialibus legibus || Über die Einzelgesetze || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book27.html The Special Laws I] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book28.html II] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book29.html III] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book30.html IV] || spec. || Spec Leg || Spec
|-
| De virtutibus || [[s:Ueber die Tugenden|Über die Tugenden]] || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book31.html On the Virtues] ||  virt. || Virt || Virt
|-
| De vita contemplativa || Über das [[Kontemplation|kontemplative]] Leben || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book34.html On the Contemplative Life] || cont. || Vit Cont || Contempl
|-
| De vita Mosis || Über das Leben Moses || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book24.html On the Life of Moses I] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book25.html II] || Mos. || Vit Mos || Mos
|-
| In Flaccum || Gegen Flaccus || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book36.html Flaccus] || Flacc. || Flacc || Flacc
|-
| Legatio ad Gajum || Gesandtschaft an Gajus || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book40.html On the Embassy to Gaius] || legat. || Leg Gaj || Legat
|-
| Legum allegoriae || Allegorische Erklärung der Gesetze || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book2.html Allegorical Interpretation I] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book3.html II] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book4.html III] || LA || Leg All || Leg
|-
| Quaestiones in Exodum || Fragen zu Exodus ||? || QE || Quaest in Ex || QE
|-
| Quaestiones in Genesim || Fragen zur Genesis || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book41.html Questions and Answers on Genesis I] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book42.html II] [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book43.html III] || QG || Quaest in Gn || QG
|-
| Quis rerum divinarum heres sit || Über den Erben des Göttlichen || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book17.html Who is the Heir of Divine Things] || her. || Rer Div Her || Her
|-
| Quod deterius potiori insidiari soleat || Über die Nachstellungen die das Schlechtere dem Besseren bereitet || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book7.html Worse is Wont to Attack Better] || det. || Det Pot Ins || Det
|-
| Quod Deus sit immutabilis || Über die Unveränderlichkeit Gottes || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book10.html On the Unchangableness of God] || Deus || Deus Imm || Deus
|-
| Quod omnis probus liber sit || Über die Freiheit des Tüchtigen || [http://www.earlyjewishwritings.com/text/philo/book33.html Every Good Man is Free] || prob. || Omn Prob Lib || Prob
|}


== Literatur ==
== Literatur ==


# Rudolf Steiner: ''Die Philosophie der Freiheit'', [[GA 4]] (1995), ISBN 3-7274-0040-4 {{Schriften|004}}
#Rudolf Steiner: ''Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins'', [[GA 60]] (1983), ISBN 3-7274-0600-3 {{Vorträge|060}}
#Rudolf Steiner: ''Der menschliche und der kosmische Gedanke'', [[GA 151]] (1990), ISBN 3-7274-1510-X {{Vorträge|151}}
#Rudolf Steiner: ''Über die astrale Welt und das Devachan'', [[GA 88]] (1999), ISBN 3-7274-0880-4
#Rudolf Steiner: ''Alte und neue Einweihungsmethoden. Drama und Dichtung im Bewußtseins-Umschwung der Neuzeit'', [[GA 210]] (2001), ISBN 3-7274-2102-9 {{Vorträge|210}}
 
 
{{GA}}
{{GA}}


[[Kategorie:Denken]]
== Weblinks ==
 
* [http://www.earlychristianwritings.com/yonge/ The Works of Philo] - englische Übersetzung von Charles Duke Yonge auf [http://www.earlychristianwritings.com www.earlychristianwritings.com]
 
[[Kategorie:Philosoph der Antike]]
[[Kategorie:Person (Alexandria)]]
[[Kategorie:Geboren im 1. Jahrhundert v. Chr.]]
[[Kategorie:Gestorben im 1. Jahrhundert]]
[[Kategorie:Mann]]
 
{{Personendaten
|NAME=Philon von Alexandria
|ALTERNATIVNAMEN=Philo Judaeus
|KURZBESCHREIBUNG=jüdisch-hellenistischer Verfasser theologisch-philosophischer und historischer Schriften
|GEBURTSDATUM=um 10 v. Chr.
|GEBURTSORT=
|STERBEDATUM=nach 40
|STERBEORT=
}}
 
{{Wikipedia}}

Version vom 28. Juli 2017, 20:01 Uhr

Philon von Alexandria; André Thevet (1502-1509), 1584

Philon von Alexandria (griech. Φίλων, Phílōn, latinisiert Philo Alexandrinus oder Philo Iudaeus; * um 15/10 v. Chr.; † nach 40 n. Chr.) war ein jüdisch-hellenistischer Philosoph und Theologe. Er stammte aus einer angesehenen hellenistisch gebildeten jüdischen Familie und wurde vor allem für seine allegorische Exegese des Pentateuch bekannt. Über sein Leben ist wenig überliefert, doch dürfte er eine hohe Stellung in der jüdischen Gemeinde von Alexandria eingenommen haben.

"Wenn man zum Beispiel ins Auge faßt die Auffassung der althebräischen Geschichte durch jenen Philosophen, der in der Zeit der Begründung des Christentums gelebt hat, Philo, dann sieht man, wie er die ganze Geschichte des althebräischen Volkes als eine Allegorie darstellen will. Eine symbolische Darstellung der Geschichtsauffassung will er geben, so daß die ganze Geschichte eine Art Symbolik der Seelenerlebnisse eines Volkes sein würde." (Lit.: GA 060, S. 414f)

"Philo von Alexandrien faßt das ganze Alte Testament allegorisch auf, das heißt, er will das ganze Alte Testament, das in Form von Erlebnissen dargestellt wird, zu Gedankenbildern machen. Das ist sehr geistreich, und indem es zum erstenmal in der Menschheitsentwickelung auftritt, kann man auch von dieser Geistreichigkeit sprechen. Heute ist es weniger geistreich, wenn zum Beispiel Theosophen den «Hamlet» so erklären, daß die eine Figur Manas, die andere Buddhi ist und so weiter, wenn also die Sache ganz ins Allegorische gezerrt wird. Das ist natürlich ein Unsinn. Aber Philo von Alexandrien verwandelte gewissermaßen das ganze Testament in Gedankenbilder, in Allegorien. Diese Allegorien sind eben nichts anderes als die innere Offenbarung des ertöteten Seelenlebens, des gestorbenen und in der Gedankenkraft als Leichnam vorliegenden Seelenlebens. Die alttestamentliche Anschauung sah in ihrer Art noch zurück zu dem Leben vor der Geburt oder vor der Empfängnis, und aus dieser Anschauung stellte sie das Alte Testament her.

Als man nicht mehr zurückschauen konnte, und Philo von Alexandrien konnte nicht zurückschauen, da wurde das alles zu den toten Gedankenbildern. Und so haben wir in der geschichtlichen Entwickelung der Menschheit diese zwei bedeutsamen Erscheinungen nebeneinander: die alttestamentliche Entwickelung gipfelte in Philo von Alexandrien zur Zeit des Mysteriums von Golgatha. Das ganze Alte Testament macht Philo von Alexandrien zu einer Welt von strohernen Allegorien. Und gleichzeitig damit erscheint in dem Mysterium von Golgatha die Offenbarung, daß nicht das tote Erlebnis im Menschen zum Übersinnlichen hinführen kann, sondern der ganze Mensch, der durch das Mysterium von Golgatha geht, mit dem göttlichen Wesen in sich. Es sind das die zwei großen polarischen Gegensätze: Die abstrakte Welt, die in ahrimanischer Art vorausgenommen ist in Philo, und die Welt, die mit dem Christentum in die Menschheitsentwickelung einziehen soll. Man möchte sagen, von diesem Gesichtspunkte aus wird die ganze Welt zu einer Frage. Der Abstraktling - und Philo von Alexandrien ist vielleicht der genialste Abstraktling gewesen, weil er die spätere Abstraktheit ahrimanisch vorausgenommen hat -, er will die Antwort für das Weltengeheimnis finden, indem er irgendwelche Gedanken faßt, die das Weltenrätsel lösen sollen. Dagegen ist das Mysterium von Golgatha der umfassende lebendige Protest. Niemals lösen Gedanken das Weltenrätsel, sondern diese Lösung bleibt lebendig. Der Mensch selber in seiner Totalität ist die Lösung des Weltenrätsels. Da erscheinen die Sonnen, die Sterne, die Wolken, die Flüsse, die Berge, die einzelnen Wesenheiten der verschiedenen Naturreiche, indem sie von außen sich offenbaren, als eine große Frage. Und der Mensch steht da, und in seiner ganzen Wesenheit ist er die Antwort." (Lit.: GA 210, S. 113f)

Weitere Inkarnationen

Nach Rudolf Steiner war Philon später als Baruch de Spinoza (1632—1677) inkarniert und kam dann als Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) wieder.

"Als Beispiel für eine regelmäßige Entwicklung einer Individualität können wir betrachten einen Zeitgenossen von Jesus, Philo von Alexandrien. Seine Individualität kam wieder als Spinoza und dann als Johann Gottlieb Fichte. Wir haben hier also eine durchgehende Individualität in drei Persönlichkeiten. Liest man Fichte ohne Kenntnis dieser Vorgänge, so versteht man ihn nur wenig. Mit dieser Kenntnis aber findet man, daß seine Worte mit Feuerschrift geschrieben sind. Alle diese großen Geister haben eine regelmäßige Entwicklung durchgemacht." (Lit.: GA 88, S. 184)

Werkübersicht

Die alphabetisch geordnete Übersicht listet die lateinischen, deutschen und englischen Werktitel sowie die Abkürzungen nach gängigen Abkürzungsverzeichnissen auf.

Lateinischer Titel Deutscher Titel Englischer Titel RGG⁴ ThWNT Studia Philonica Annual
Apologia pro Judaeis Die Anklage der Juden Hypothetica: Apology for the Jews apol. ? Hypoth
De Abrahamo Über Abraham On Abraham Abr. Abr Abr
De aeternitate mundi Über die Ewigkeit der Welt On the Eternity of the World aet. Aet Mund Aet
De acricultura Über die Landwirtschaft On Husbandry agr. Agric Agr
De animalibus Über die Tiere On Mating anim. ? ?
De Cherubim Über die Cherubim On the Cherubim Cher. Cher Cher
De confusione linguarum Über die Verwirrung der Sprachen On the Confusion of Tongues conf. Conf Ling Conf
De congressu eruditionis gratia Über das Zusammenleben der Allgemeinbildung wegen ? congr. Congr Congr
De decalogo Über den Dekalog The Decalogue decal. Decal Decal
De ebrietate Über den Rausch On Drunkenness ebr. Ebr Ebr
De fuga et inventione Über Flucht und Erfindung On Flight and Finding ? Fug Fug
De gigantibus Über die Riesen On the Giants gig. Gig Gig
De Josepho Über Joseph On Joseph Jos. Jos Ios
De migratione Abrahami Über die Wanderung Abrahams On the Migration of Abraham migr. Migr Abr Migr
De mutatione nominum Über den Wandel der Namen On the Change of Names mut. Mut Nom Mut
De opificio mundi Über die Schöpfung der Welt On the creation opif. Op Mund Opif
De plantatione Über die Pflanzung (Noahs) Concerning Noah's Work as a Planter plant. Plant Plant
De posteritate Caini Über die Nachkommen Kains On the Posterity of Cain and His Exile post. Poster C Post
De praemiis et poenis Über Belohnungen und Strafen On Rewards and Punishments praem. Praem Poen Praem
De providentia Über Vorsehung On Providence I II prov. ? Prov
De sacrificiis Abelis et Caini Über die Opfer Abels und Kains On the Birth of Abel sacr. Sacr AC Sacr
De sobrietate Über die Nüchternheit On Sobriety sobr. Sobr Sobr
De somniis Über Träume On Dreams I-II somn. Som Somn
De specialibus legibus Über die Einzelgesetze The Special Laws I II III IV spec. Spec Leg Spec
De virtutibus Über die Tugenden On the Virtues virt. Virt Virt
De vita contemplativa Über das kontemplative Leben On the Contemplative Life cont. Vit Cont Contempl
De vita Mosis Über das Leben Moses On the Life of Moses I II Mos. Vit Mos Mos
In Flaccum Gegen Flaccus Flaccus Flacc. Flacc Flacc
Legatio ad Gajum Gesandtschaft an Gajus On the Embassy to Gaius legat. Leg Gaj Legat
Legum allegoriae Allegorische Erklärung der Gesetze Allegorical Interpretation I II III LA Leg All Leg
Quaestiones in Exodum Fragen zu Exodus ? QE Quaest in Ex QE
Quaestiones in Genesim Fragen zur Genesis Questions and Answers on Genesis I II III QG Quaest in Gn QG
Quis rerum divinarum heres sit Über den Erben des Göttlichen Who is the Heir of Divine Things her. Rer Div Her Her
Quod deterius potiori insidiari soleat Über die Nachstellungen die das Schlechtere dem Besseren bereitet Worse is Wont to Attack Better det. Det Pot Ins Det
Quod Deus sit immutabilis Über die Unveränderlichkeit Gottes On the Unchangableness of God Deus Deus Imm Deus
Quod omnis probus liber sit Über die Freiheit des Tüchtigen Every Good Man is Free prob. Omn Prob Lib Prob

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Antworten der Geisteswissenschaft auf die großen Fragen des Daseins, GA 60 (1983), ISBN 3-7274-0600-3 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Über die astrale Welt und das Devachan, GA 88 (1999), ISBN 3-7274-0880-4
  3. Rudolf Steiner: Alte und neue Einweihungsmethoden. Drama und Dichtung im Bewußtseins-Umschwung der Neuzeit, GA 210 (2001), ISBN 3-7274-2102-9 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org


Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
Freie Werkausgaben gibt es auf steiner.wiki, bdn-steiner.ru, archive.org und im Rudolf Steiner Online Archiv.
Eine textkritische Ausgabe grundlegender Schriften Rudolf Steiners bietet die Kritische Ausgabe (SKA) (Hrsg. Christian Clement): steinerkritischeausgabe.com
Die Rudolf Steiner Ausgaben basieren auf Klartextnachschriften, die dem gesprochenen Wort Rudolf Steiners so nah wie möglich kommen.
Hilfreiche Werkzeuge zur Orientierung in Steiners Gesamtwerk sind Christian Karls kostenlos online verfügbares Handbuch zum Werk Rudolf Steiners und Urs Schwendeners Nachschlagewerk Anthroposophie unter weitestgehender Verwendung des Originalwortlautes Rudolf Steiners.

Weblinks


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Philon von Alexandria aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.