Besonnenheit

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Besonnenheit (griech. σωφροσύνη [sophrosýne] Sophrosyne, auch Verständigkeit) ist eine der vier von Platon genannten Kardinaltugenden und bezeichnet, im Unterschied zur Impulsivität, die überlegte, selbstbeherrschte Gelassenheit, die besonders auch in schwierigen oder heiklen Situationen den Verstand die Oberhand behalten lässt, um vorschnelle und unüberlegte Entscheidungen oder Taten zu vermeiden. Der Ausdruck Besonnenheit betont den rationalen Aspekt, Gelassenheit hingegen die emotionalen Anteile innerer Ruhe.

Die Besonnenheit wirkt am unmittelbarsten im Ätherleib, der der Träger des Gedankenlebens ist.

"Eine dritte Tugend ist, was Plato die Besonnenheit, Sophrosyne, nennt, und die schreibt er dem Unterleib zu, was ganz richtig ist. Der Unterleib ist der Erreger der Triebe des Menschen, aber der Mensch, der mit seinem Nachdenken und Nachfühlen und Nachempfinden die Triebe beherrscht, ist ein besonnener Mensch. Das bloße Ausleben der Triebe, das auch das Tier kennt, ist keine Tugend, sondern erst das Durchsetzen der Triebe mit dem Grade von Bewußtsein, der eben möglich ist, ist Besonnenheit. Das wird dann im Ätherleib erfaßt, weil Gedanken, Besonnenheit, Mut, insofern sie menschlich sind, im Ätherleibe erfaßt werden." (Lit.: GA 170, S. 79)

Literatur

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