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Unter '''Erscheinung''' versteht man im allgemeinen Sprachgebrauch verschiedenen Arten von „Sichtbarem“. Meist wird damit ein (plötzlicher) Auftritt im Sinne einer Veränderung in der betrachteten Szene gemeint, etwa wenn ein Schauspieler im Hintergrund deer Bühne erschein (auftritt) oder ein Zug hinter dem Bergrücken hervorkommt usw.
=Esoterische Jugendkreis, Der=
Der sogenannte Esoterische Jugendkreises ist eine autonome und unabhängige Meditationsgemeinschaft, die durch Mitwirkung von [[Rudolf Steiner]] 1922 gegründet wurde.
Die Entstehungsgeschichte und Ziele des Kreises sind im Bande Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band III: 1913 und 1914; 1920 – 1923 [[GA 266/3]] enthalten. Wer darüber hinaus weiteres erforschen möchte, möge sich an das [http://www.goetheanum.org/Archiv.751.0.html Archiv am Goetheanum] oder an das [http://www.rudolf-steiner.com/archiv/nachlass_von_r_steiner/ Rudolf Steiner Archiv] in Dornach wenden, die über die existierende Dokumentation verfügen.
== Meditationsgemeinschaften ==
Meditative Gemeinschaften hatten schon immer etwas mysteriöses und geheimnisvolles allein dadurch, dass ihre Arbeit ganz im Stillen, ausserhalb von unserem täglichen Leben, stattfindet. Als Rudolf Steiner mit seiner anthroposophischen Arbeit um die Jahrhundertwende anfing, waren solche Gemeinschaften noch weitgehend durch die mit ihnen verbundenen Religionen – der Buddhistischen, Ost-Orthodoxen, Jüdischen unter anderen, geschützt. Sie sollten auf keinen Fall mit sogenannten [[Wikipedia:Geheimgesellschaften|Geheimgesellschaften]], deren Zielsetzungen meist als manipulierend und politisch gelten, gleichgestellt werden. Die Aufgabe einer meditativen Gemeinschaft ist die innere [[Kontemplation]] und [[Meditation]] geistiger Inhalte, die mit den grundlegenden Wahrheiten und Werte des Lebens und der Welt verbunden sind, um dadurch eine Beziehung zu rein geistigen oder engelhaften Wesen zu pflegen damit diese den Fortschritt der Menschheit helfend mittragen können.  


== Religiöse Bedeutung ==
Das bedeutet demnach aber auch, dass die Mitglieder keine spirituelle oder soziale Elite sind, sondern der Arbeit beitreten weil ein innerer Drang sie drängt, eine Art von Zusammenarbeit mit anderen Menschen mit eben diesem Ziel zu suchen.
In der Religion wird das Wort „Erscheinung“ synonym zu „[[Vision]]“ im Sinne von [[Offenbarung]]en gebraucht. Viele halten solche Erscheinungen für [[Halluzination]]en. Bekanntes Beispiel sind die [[Wikipedia:Marienerscheinung|Marienerscheinung]]en.
==Mitgliedschaft und Organisation==
Dies ist, und war auch schon immer, Bestimmung und Arbeit des Esoterischen Jugendkreises so wie sie am Anfang durch die jungen Gründungsmitglieder ausgesprochen wurden. Sie suchten ein innerliches, meditatives Verhältnis zur Anthroposophie, dass sie selber als Menschen und dabei auch die Gesellschaft im allgemeinen, darauf vorbereiten könne, den neuen Strom der Geisterkenntnis zu empfangen, der in die Menschheitsevolution einfliessen sollte.


Auch viele [[Wunder]] gelten als Erscheinungen.
Dort wo jemand dies als eine brennende Lebensfrage in seinem eigenen Schicksal empfindet, und es direkt als Frage, oder zumindest in seiner Haltung im persönlichem Gespräch zum Ausdruck bringt, kann ein bestehendes Kreismitglied ihm oder ihr darüber etwas erzählen. Bis zum heutigen Tag ist diese aus persönlicher Initiative gestellte Frage und deren Entgegennahme der einzige Weg dem Kreis beizutreten. Wenn jemand sie nicht in sich trägt, wird er auch selten etwas vom Kreise erfahren.


Eine [[Wikipedia:Marxismus|marxistisch]] orientierte Interpretation der religiösen Erscheinung sieht [[Wikipedia:Ernst Bloch|Ernst Bloch]] in der Erscheinung als ''Vorschein'' auf eine bessere Welt.
Der Kreis ist keine Gemeinschaft die als Institution in der Welt existiert. Er hat keine  Organisation, keine Verwaltung und nichts zu verwalten, und er führt keine Daten. Es gibt kein Mitgliederverzeichnis, keine Papiere werden unterzeichnet, kein Geldaustausch findet statt. Es gibt keine Statuten, keine Führer und keine Verhaltensregeln. Jeweilige Treffen werden informell örtlich durch Eigeninitiative derer, die sich kennen gehalten. Es ist nicht möglich, die Anzahl aller Mitglieder festzustellen, oder wo in der Welt sie sich überall befinden. Die meisten sind mit der allgemeinen Arbeit der anthroposophischen Bewegung weltweit verbunden, aber es gibt auch viele, die ganz ausserhalb von dieser tätig sind. Viele sind Mitglieder der [[Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft]], aber viele auch nicht.
Folgendes Zitat aus den Anfangsgesprächen mit Rudolf Steiner möge das Verhältnis der Mitglieder zueinander verdeutlichen:
„Sich durch ein gegenseitiges Versprechen zum Streben nach einem gemeinsamen geistigen Ziel verbinden und sich dabei im Handeln und Urteilen im Leben gegenseitig ganz frei lassen – eine auf solches gegründete Gemeinschaft ist etwas ganz Neues in der Entwicklung der Menschheit und etwas, das heute als ein Allernotwendigstes gebraucht wird“ ( R.S. GA 266/III)
Im Gegensatz zu allen anderen Menschengemeinschaften wo die Handlungen und Urteile eines jeden der Beurteilung und möglicher Sanktionierung seiner Mitmenschen unterliegen bleibt dem Kreis nichts anderes übrig als jedem Mitglied die volle Freiheit zu überlassen.  


== Philosophie ==
Sei eine Person an leitender Stelle in ihrer Arbeit, oder innerhalb von der Anthroposophischen oder auch jeder anderen Gesellschaft, wie auch im öffentlichen Leben verantwortlich tätig; der Kreis kann nicht, und hat auch nicht das geringste Interesse daran, auf eine solche Person Einfluss oder Druck auszuüben. Es ist ihr Leben, ihre Arbeit, es sind ihre Entscheidungen und sie hat sich dafür bei ganz anderen Menschen zu verantworten als bei ihren Freunden im Kreis.
In der Geschichte der Philosophie wird der Begriff „Erscheinung“ von einer Vielzahl von Philosophen gebraucht, oft mit unterschiedlichen Bedeutungen. Er wird oft abgegrenzt gegen ein „Wesen“ oder „Ding an sich“. Er ist aber auch nicht gleichzusetzen mit „Schein“ im Sinne eines falschen, unvollständigen oder irreführenden Bildes.  
==Das persönliche Üben==
Es taucht auch öfters die Frage auf was denn passiert falls jemand sich nicht mehr imstande fühlt, die meditative Arbeit die sie angenommen hat, fortzusetzen. Erstens enthält das Versprechen, die Angelobeformel genannt, nichts das sich auf die Meditationen bezieht, wie auch nichts über Geheimhaltung des Kreises, sondern handelt lediglich von der inneren Wahrhaftigkeit und Integrität mit der man der Gemeinschaft beitritt. Es kann sie jeder im oben genannten Band nachlesen. Man nimmt einfach an, dass die Leute die Meditationen machen wollen, denn das hat sie ja zum Kreis geführt.


Der entsprechende Begriff in der griechischen Philosophie ist ''phainomenon''. (Der Begriff [[Phänomen]] hat sich entsprechend erhalten.) Ursprünglich nur aufs Sichtbare bezogen, wurde der Begriff auf alles sinnlich Wahrnehmbare ausgeweitet und beschrieb dann alles, was subjektiv in der [[Anschauung]] erfahren wird. Schon hier taucht die Unterscheidung zwischen sinnlichen Erscheinungen einerseits und einer „wirklichen“, „wahren“, „objektiven“ Welt dahinter auf. Ihren ersten Höhepunkt erreicht diese Trennung mit [[Platon]], der die sinnlichen Erscheinungen den „[[Idee]]n“ klar gegenüberstellt. Bei Platon ist auch eine Wertung zu finden: die Erscheinungen werden den Ideen gegenüber als zweitrangig, minderwertig beschrieben.
Sollte jemand später in einen inneren Konflikt mit der Anthroposophie geraten, oder durch persönliche Lebensumstände; sei es was es soll, in eine Lage kommen die ihn dazu bewegt, die Arbeit an den Meditationen einzustellen – was ab und an mal vorgekommen ist – so gibt es eigentlich gar nichts, was der Kreis unternehmen kann. Das muss jeder mit sich selbst im eigenen Schicksal ausmachen. Im besten Fall, falls das Verhältnis zu den anderen Kreisfreunde es erlaubt, kann es besprochen und von den anderen mitgetragen werden als Unterstützung einer befreundeten Person.
Denn letztendlich ist der Kreis nicht anderes als ein informeller Freundeskreis, der eine ganz spezifische gemeinsame Aufgabe trägt.
==Brief – Ernst Lehrs 1979==
Es folgt ein Brief von [[Wikipedia:Ernst Lehrs|Ernst Lehrs]] einem der Gründungsmitglieder des Jugendkreises, durch den er eine Frage an den Redakteur des Nachrichtenblattes der Anthroposophical Society in the United States von Alan Howard im Herbst 1979 beantwortet hat. Der Brief wurde einige Wochen vor seinem Tode geschrieben.


{{LZ|Nur im Höchsten und im Gemeinsten trifft Idee und
„Ich schreibe in Antwort auf Ihrer Nachfrage, in der Ausgabe vom Herbst `79 des American Newsletter abgedruckt, bezüglich dessen was Ihnen als „Geheimgesellschaft“ innerhalb von der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft erscheint.  
Erscheinung zusammen; auf allen mittlern Stufen des  
Als eines der Gründungsmitglieder dieses „Kreises“, das durch die Mithilfe Rudolf Steiners vor 57 Jahren zustande kam, fühle ich mich verpflichtet, so weit wie möglich ein Bild zu vermitteln, was seine wahre Natur darstellen mag. Zur Zeit des sogenannten Jugendkurses (auf Englisch unter dem Titel „The Younger Generation“
Betrachtens und Erfahrens trennen sie sich. Das
Erhältlich) von Rudolf Steiner 1922 gehalten, haben einige von uns, die die Initiative für den Kurs getragen haben, uns in aller Bescheidenheit an Rudolf Steiner gewandt wegen eines gemeinsamen Inhaltes für unsere innere Arbeit. Die Frage wurde in uns angeregt angesichts des rapiden Zusammenfalls der menschlichen Gesellschaft auf ihren verschiedenen Gebieten. Es war zur selben Zeit wo auch das Versagen der Dreigliederungsbewegung unausweichlich erschien. Wir empfanden, dass etwas Entscheidendes unternommen werden sollte damit die anthroposophische Substanz weiter erhalten bleibe, unabhängig von äusseren Bedingungen. Dafür reichen rein individuelle Meditationen die man für den eigenen geistigen Fortschritt durchführt, unabdingbar wie diese auch sein mögen, nicht aus. Was wir verlangten, oder so haben wir es zumindest formuliert, war eine „Schulung als Dienst“, in der man den Geist der Zeit, Michael, dienen wollte.  
Höchste ist das Anschauen des Verschiednen als identisch; das Gemeinste ist die Tat, das aktive Verbinden
des Getrennten zur Identität.|[[Goethe]]: ''Maximen und Reflexionen''<ref>Goethe-BA Bd. 18, S. 642</ref>}}


Auch in der [[Scholastik]] wird die Erscheinung der Dinge dem wirklichen Sein gegenübergestellt. Hier tritt die Trennung zwischen einer äußeren und inneren Welt hinzu. Erscheinung bezeichnet dann das Sein eines Dinges im [[Bewusstsein]], während die Wirklichkeit außerhalb desselben liegt. Diese Kluft könne nur durch [[Glaube]]n überwunden werden.
Nach einigen vorbereitenden Besprechungen zwischen Rudolf Steiner und denjenigen, die ihn darum gefragt hatten, wurde uns einen meditativen Inhalt, den Rudolf Steiner als „im Auftrag der geistigen Welt“ gegeben weitergereicht. Dazu hat Rudolf Steiner beschrieben, wie wir ihn verwenden sollten und an andere, die in dieser Richtung selber suchen, weitergeben sollten. Er hat danach noch weiter zur Geburt dieser Gemeinschaft geholfen und sagte wir sollten sie als von der geistigen Welt selber gestiftet betrachten. Rudolf Steiner hat klar zwischen „begründen“ und „stiften“ unterschieden. Ersteres bezieht sich auf einen Impuls, der aus der physischen Welt stammt, letzteres aus einem Impuls direkt aus der geistigen Welt, die in die Physische hineinarbeitet.  


Nach [[Immanuel Kant]] gibt es einen Unterschied zwischen dem „Ding an sich“ und dessen „Erscheinung“. "Der unbestimmte Gegenstand einer empirischen Anschauung heißt Erscheinung" ( [[Wikipedia:Kritik der reinen Vernunft|KdrV]], Buch I, Erster Teil, §1) Erscheinung ist alles, was mit unseren Sinnen wahrgenommen und mit unseren Kategorien verarbeitet wird. Insofern sind die Erscheinungen den Gesetzen unseres Denkens unterworfen: sie „erscheinen“ in Raum und Zeit, weil wir notwendig in Raum und Zeit denken. Nur diese, unserem Denken unterworfenen Erscheinungen können vom Menschen erfasst werden: das Ding an sich müsse immer unerkannt bleiben. Der Begriff „Erscheinung“ soll hier nicht wertend sein: den Erscheinungen komme durchaus subjektive Wahrheit zu. Als anderes Wort für „Erscheinung“ tritt auch „Vorstellung“ auf.
Dies alles kam zustande durch eine feierliche Handlung. Rudolf Steiner überreichte auch der Gründungsgruppe eine Angelobeformel welche, indem sie vor den schon zum Kreis Dazugehörigen gesprochen wird eine Verpflichtung rein an die geistige Welt darstellt. Wir waren die ersten, die von Rudolf Steiner dazu angeleitet, das vor den anderen taten.  


Die [[Wikipedia:Dialektischer Materialismus|materialistische Dialektik]] trennt ebenfalls zwischen Erscheinung als Gesamtheit der Eigenschaften und Beziehungen eines Gegenstandes einerseits und dessen „Wesen“ andererseits. Für ihn kann aber auch letzteres erkannt werden. Die Erscheinung enthalte zwar schon wesentliche Merkmale eines Dings, aber auch Unwesentliches. Die Untersuchung müsse das Unwesentliche aussondern und zum Wesentlichen gelangen, was durch [[Dialektik|dialektisches]] Denken möglich sei.
Danach hat Rudolf Steiner noch zwei mal sich mit den Mitglieder dieser Gemeinschaft getroffen und ihnen zwei esoterische Stunden gegeben, wovon die zweite am 30 Dezember 1923, das heisst, während der Weihnachtstagung, stattfand. Es ereignete sich in einem Raum im Glashaus und es waren auch Frau Ita Wegman und Frau Marie Steiner als Gäste mit ihm dabei. Von dem was Rudolf Steiner über die Anwesenheit von Dr. Wegman sagte, wurde uns klar, dass diese Arbeit in gewisser Weise mit der neune Hochschule für Geisteswissenschaft zusammenhing. In den darauf folgenden Monaten stand uns Rudolf Steiner zur Verfügung wann wir ihn nur brauchten, zuerst persönlich bis zu seiner Erkrankung, und danach schriftlich bis kurz vor seinem Tode.  


[[Arthur Schopenhauer]] verbindet die kantische Philosophie mit [[Buddhismus|buddhistischen]] und altindischen Denkweisen. So gelangt auch er zu einer Möglichkeit, das Wesen hinter der Erscheinung zu erkennen. Das Ding an sich, das Kant für unerkennbar hielt, identifiziert er mit dem „Willen“, den man nicht erkennt, aber innerlich fühlt. Die ganze Welt sei deswegen äußerlich eine „Erscheinung“ und „Vorstellung“, innerlich aber ein blinder, zielloser, irrationaler Wille, der sich in den Erscheinungen, dem „Schleier der [[Maya]]“ manifestiere.
Im Jahre 1961 wurde der Vorstand in Dornach eingehend und zu seiner vollen Befriedigung über diese Vorgänge informiert.  


[[Friedrich Nietzsche]] folgte in seiner frühen Philosophie dem Schopenhauerschen Denken: der Welt zugrunde liege ein tragischer Urschmerz, der sich im Gegensatz von dionysischen Rausch und appolinischer Schönheit äußere. Später lehnte er dieses Denken radikal ab: die Trennung der Welt in eine „wahre“ und eine „scheinbare“ sei verlogen. Es gebe ''nur'' die sinnlichen „Erscheinungen“, womit das Wort hinfällig sei; eine weitere, angeblich „wahre“ Welt „dahinter“ sei etwa von Platon, dem Christentum oder Kant nur erfunden worden, um die einzige, nämlich unsere sinnlich wahrnehmbare Welt schlecht zu machen. Ein „Ding an sich“ sei widersinnig, denn nichts könne getrennt von anderem existieren.
Eine Verbindung der Mitglieder dieser Gemeinschaft besteht lediglich durch die gleichen mantrischen Worte, die jeder individuell meditiert. Es wird niemals eine irdische Initiative seiner Mitglieder dadurch, dass sie Angehörige des Kreises sind, unternommen. An einigen Orten kommen die Freunde von Zeit zu Zeit zusammen unter denjenigen, die vor Ort wohnen. Das tun sie, einem Wink Rudolf Steiners folgend, um an Gespräche teilzunehmen über geistige Fragen, zum Beispiel über den Inhalt der beiden esoterischen Stunden wenn sie es so wollen.  


Die [[Phänomenologie]] bezeichnete mit dem Begriff „Phänomen“ (etwa gleichbedeutend mit Erscheinung) alle Bewusstseinsinhalte. Die Frage, ob es diese auch unabhängig vom Bewusstsein existieren, wird dabei ausgeklammert. Durch phänomenologische Analyse ([[eidetische Reduktion]]) könne zu ihrem „Wesen“ vorgedrungen werden. Dieses ist hier also nicht Gegensatz zur Erscheinung, sondern ein zu erkennender Teil des Phänomens.
Die Gemeinschaft hat keinen ihm eigenen Namen und Rudolf Steiner empfahl uns, es dabei zu lassen. Er hat aber am Anfang der zweiten Stunde gesagt, „Ich wende mich heute an die Jugend in ihnen. Denn sie sind nun mal den esoterischen Jugendkreis“ Dies hat einige Freunde dazu geführt, ihn als den „Jugendkreis“ zu bezeichnen, wenngleich die meisten, die darüber reden, ihn einfach den „Kreis“ nennen.  


Ich hoffe, es wurde durch meine Darstellung klar, dass diese Gemeinschaft auf keinen Fall eine Institution auf der Erde ist und dass es auch kein Geheimnis um ihre Arbeit gibt. Vielmehr ist es eine Frage des taktvollen Unterscheidungsvermögens zwischen Geheimhaltung und öffentlicher Werbung. Es finden Freunde den Weg zu dieser Arbeit, die in sich Fragen erleben, die denen ähnlich sind, wie es diejenigen waren, die zur Begründung des Kreises führten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Menschen, die ernsthaft nach Antworten auf zwingende innere Fragen suchen, oftmals durch persönliche Begegnungen an Umstände geführt werden, wo diese Arbeit ihnen bekannt wird. Es bliebt nur noch die Frage, ob man für die spezifische meditative Arbeit vorbereitet fühlt und sie durchführen will und kann.
Ernst Lehrs, Advent 1979“
==Literatur==
==Literatur==
*Mittelstraß, Jürgen: ''Erscheinung'', in: Mittelstraß (Hrsg.), Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, 2. Aufl. [2005], S. 393
#Rudolf Steiner, GA 266 C - Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden - Band-3 - 1913-1914 & 1920-1923 [[GA 266/3]]
*Pat Cocking: ''Den Himmel offen sehen. Natürlicher Umgang mit dem Übernatürlichen.'' Berlin, 2003, ISBN 3-935992-10-6
#Ernst Lehrs, Gelebte Erwartung  Mellinger Verlag(1979) ISBN-10: 388069088X ISBN-13: 978-3880690882
 
#Christiane Haid, Auf der Suche nach dem Menschen Die anthoposophische Jugend- und Studentenarbeit in den Jahren 1920-1931 Verlag am Goetheanum ISBN: 978-3-7235-1110-
== Weblinks ==
#Newsletter - The Anthroposophical Society in America December 1979
 
#Wilhelm Rath. http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=545
* {{UTB-Philosophie|Thomas Blume|303|Erscheinung}}
#Ernst Lehrs: http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=366
 
[[Kategorie:Grundbegriffe]][[Kategorie:Philosophie]][[Kategorie:Erkenntnistheorie]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 19. November 2013, 19:16 Uhr

Esoterische Jugendkreis, Der

Der sogenannte Esoterische Jugendkreises ist eine autonome und unabhängige Meditationsgemeinschaft, die durch Mitwirkung von Rudolf Steiner 1922 gegründet wurde. Die Entstehungsgeschichte und Ziele des Kreises sind im Bande Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band III: 1913 und 1914; 1920 – 1923 GA 266/3 enthalten. Wer darüber hinaus weiteres erforschen möchte, möge sich an das Archiv am Goetheanum oder an das Rudolf Steiner Archiv in Dornach wenden, die über die existierende Dokumentation verfügen.

Meditationsgemeinschaften

Meditative Gemeinschaften hatten schon immer etwas mysteriöses und geheimnisvolles allein dadurch, dass ihre Arbeit ganz im Stillen, ausserhalb von unserem täglichen Leben, stattfindet. Als Rudolf Steiner mit seiner anthroposophischen Arbeit um die Jahrhundertwende anfing, waren solche Gemeinschaften noch weitgehend durch die mit ihnen verbundenen Religionen – der Buddhistischen, Ost-Orthodoxen, Jüdischen unter anderen, geschützt. Sie sollten auf keinen Fall mit sogenannten Geheimgesellschaften, deren Zielsetzungen meist als manipulierend und politisch gelten, gleichgestellt werden. Die Aufgabe einer meditativen Gemeinschaft ist die innere Kontemplation und Meditation geistiger Inhalte, die mit den grundlegenden Wahrheiten und Werte des Lebens und der Welt verbunden sind, um dadurch eine Beziehung zu rein geistigen oder engelhaften Wesen zu pflegen damit diese den Fortschritt der Menschheit helfend mittragen können.

Das bedeutet demnach aber auch, dass die Mitglieder keine spirituelle oder soziale Elite sind, sondern der Arbeit beitreten weil ein innerer Drang sie drängt, eine Art von Zusammenarbeit mit anderen Menschen mit eben diesem Ziel zu suchen.

Mitgliedschaft und Organisation

Dies ist, und war auch schon immer, Bestimmung und Arbeit des Esoterischen Jugendkreises so wie sie am Anfang durch die jungen Gründungsmitglieder ausgesprochen wurden. Sie suchten ein innerliches, meditatives Verhältnis zur Anthroposophie, dass sie selber als Menschen und dabei auch die Gesellschaft im allgemeinen, darauf vorbereiten könne, den neuen Strom der Geisterkenntnis zu empfangen, der in die Menschheitsevolution einfliessen sollte.

Dort wo jemand dies als eine brennende Lebensfrage in seinem eigenen Schicksal empfindet, und es direkt als Frage, oder zumindest in seiner Haltung im persönlichem Gespräch zum Ausdruck bringt, kann ein bestehendes Kreismitglied ihm oder ihr darüber etwas erzählen. Bis zum heutigen Tag ist diese aus persönlicher Initiative gestellte Frage und deren Entgegennahme der einzige Weg dem Kreis beizutreten. Wenn jemand sie nicht in sich trägt, wird er auch selten etwas vom Kreise erfahren.

Der Kreis ist keine Gemeinschaft die als Institution in der Welt existiert. Er hat keine Organisation, keine Verwaltung und nichts zu verwalten, und er führt keine Daten. Es gibt kein Mitgliederverzeichnis, keine Papiere werden unterzeichnet, kein Geldaustausch findet statt. Es gibt keine Statuten, keine Führer und keine Verhaltensregeln. Jeweilige Treffen werden informell örtlich durch Eigeninitiative derer, die sich kennen gehalten. Es ist nicht möglich, die Anzahl aller Mitglieder festzustellen, oder wo in der Welt sie sich überall befinden. Die meisten sind mit der allgemeinen Arbeit der anthroposophischen Bewegung weltweit verbunden, aber es gibt auch viele, die ganz ausserhalb von dieser tätig sind. Viele sind Mitglieder der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, aber viele auch nicht. Folgendes Zitat aus den Anfangsgesprächen mit Rudolf Steiner möge das Verhältnis der Mitglieder zueinander verdeutlichen: „Sich durch ein gegenseitiges Versprechen zum Streben nach einem gemeinsamen geistigen Ziel verbinden und sich dabei im Handeln und Urteilen im Leben gegenseitig ganz frei lassen – eine auf solches gegründete Gemeinschaft ist etwas ganz Neues in der Entwicklung der Menschheit und etwas, das heute als ein Allernotwendigstes gebraucht wird“ ( R.S. GA 266/III) Im Gegensatz zu allen anderen Menschengemeinschaften wo die Handlungen und Urteile eines jeden der Beurteilung und möglicher Sanktionierung seiner Mitmenschen unterliegen bleibt dem Kreis nichts anderes übrig als jedem Mitglied die volle Freiheit zu überlassen.

Sei eine Person an leitender Stelle in ihrer Arbeit, oder innerhalb von der Anthroposophischen oder auch jeder anderen Gesellschaft, wie auch im öffentlichen Leben verantwortlich tätig; der Kreis kann nicht, und hat auch nicht das geringste Interesse daran, auf eine solche Person Einfluss oder Druck auszuüben. Es ist ihr Leben, ihre Arbeit, es sind ihre Entscheidungen und sie hat sich dafür bei ganz anderen Menschen zu verantworten als bei ihren Freunden im Kreis.

Das persönliche Üben

Es taucht auch öfters die Frage auf was denn passiert falls jemand sich nicht mehr imstande fühlt, die meditative Arbeit die sie angenommen hat, fortzusetzen. Erstens enthält das Versprechen, die Angelobeformel genannt, nichts das sich auf die Meditationen bezieht, wie auch nichts über Geheimhaltung des Kreises, sondern handelt lediglich von der inneren Wahrhaftigkeit und Integrität mit der man der Gemeinschaft beitritt. Es kann sie jeder im oben genannten Band nachlesen. Man nimmt einfach an, dass die Leute die Meditationen machen wollen, denn das hat sie ja zum Kreis geführt.

Sollte jemand später in einen inneren Konflikt mit der Anthroposophie geraten, oder durch persönliche Lebensumstände; sei es was es soll, in eine Lage kommen die ihn dazu bewegt, die Arbeit an den Meditationen einzustellen – was ab und an mal vorgekommen ist – so gibt es eigentlich gar nichts, was der Kreis unternehmen kann. Das muss jeder mit sich selbst im eigenen Schicksal ausmachen. Im besten Fall, falls das Verhältnis zu den anderen Kreisfreunde es erlaubt, kann es besprochen und von den anderen mitgetragen werden als Unterstützung einer befreundeten Person. Denn letztendlich ist der Kreis nicht anderes als ein informeller Freundeskreis, der eine ganz spezifische gemeinsame Aufgabe trägt.

Brief – Ernst Lehrs 1979

Es folgt ein Brief von Ernst Lehrs einem der Gründungsmitglieder des Jugendkreises, durch den er eine Frage an den Redakteur des Nachrichtenblattes der Anthroposophical Society in the United States von Alan Howard im Herbst 1979 beantwortet hat. Der Brief wurde einige Wochen vor seinem Tode geschrieben.

„Ich schreibe in Antwort auf Ihrer Nachfrage, in der Ausgabe vom Herbst `79 des American Newsletter abgedruckt, bezüglich dessen was Ihnen als „Geheimgesellschaft“ innerhalb von der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft erscheint. Als eines der Gründungsmitglieder dieses „Kreises“, das durch die Mithilfe Rudolf Steiners vor 57 Jahren zustande kam, fühle ich mich verpflichtet, so weit wie möglich ein Bild zu vermitteln, was seine wahre Natur darstellen mag. Zur Zeit des sogenannten Jugendkurses (auf Englisch unter dem Titel „The Younger Generation“ Erhältlich) von Rudolf Steiner 1922 gehalten, haben einige von uns, die die Initiative für den Kurs getragen haben, uns in aller Bescheidenheit an Rudolf Steiner gewandt wegen eines gemeinsamen Inhaltes für unsere innere Arbeit. Die Frage wurde in uns angeregt angesichts des rapiden Zusammenfalls der menschlichen Gesellschaft auf ihren verschiedenen Gebieten. Es war zur selben Zeit wo auch das Versagen der Dreigliederungsbewegung unausweichlich erschien. Wir empfanden, dass etwas Entscheidendes unternommen werden sollte damit die anthroposophische Substanz weiter erhalten bleibe, unabhängig von äusseren Bedingungen. Dafür reichen rein individuelle Meditationen die man für den eigenen geistigen Fortschritt durchführt, unabdingbar wie diese auch sein mögen, nicht aus. Was wir verlangten, oder so haben wir es zumindest formuliert, war eine „Schulung als Dienst“, in der man den Geist der Zeit, Michael, dienen wollte.

Nach einigen vorbereitenden Besprechungen zwischen Rudolf Steiner und denjenigen, die ihn darum gefragt hatten, wurde uns einen meditativen Inhalt, den Rudolf Steiner als „im Auftrag der geistigen Welt“ gegeben weitergereicht. Dazu hat Rudolf Steiner beschrieben, wie wir ihn verwenden sollten und an andere, die in dieser Richtung selber suchen, weitergeben sollten. Er hat danach noch weiter zur Geburt dieser Gemeinschaft geholfen und sagte wir sollten sie als von der geistigen Welt selber gestiftet betrachten. Rudolf Steiner hat klar zwischen „begründen“ und „stiften“ unterschieden. Ersteres bezieht sich auf einen Impuls, der aus der physischen Welt stammt, letzteres aus einem Impuls direkt aus der geistigen Welt, die in die Physische hineinarbeitet.

Dies alles kam zustande durch eine feierliche Handlung. Rudolf Steiner überreichte auch der Gründungsgruppe eine Angelobeformel welche, indem sie vor den schon zum Kreis Dazugehörigen gesprochen wird eine Verpflichtung rein an die geistige Welt darstellt. Wir waren die ersten, die von Rudolf Steiner dazu angeleitet, das vor den anderen taten.

Danach hat Rudolf Steiner noch zwei mal sich mit den Mitglieder dieser Gemeinschaft getroffen und ihnen zwei esoterische Stunden gegeben, wovon die zweite am 30 Dezember 1923, das heisst, während der Weihnachtstagung, stattfand. Es ereignete sich in einem Raum im Glashaus und es waren auch Frau Ita Wegman und Frau Marie Steiner als Gäste mit ihm dabei. Von dem was Rudolf Steiner über die Anwesenheit von Dr. Wegman sagte, wurde uns klar, dass diese Arbeit in gewisser Weise mit der neune Hochschule für Geisteswissenschaft zusammenhing. In den darauf folgenden Monaten stand uns Rudolf Steiner zur Verfügung wann wir ihn nur brauchten, zuerst persönlich bis zu seiner Erkrankung, und danach schriftlich bis kurz vor seinem Tode.

Im Jahre 1961 wurde der Vorstand in Dornach eingehend und zu seiner vollen Befriedigung über diese Vorgänge informiert.

Eine Verbindung der Mitglieder dieser Gemeinschaft besteht lediglich durch die gleichen mantrischen Worte, die jeder individuell meditiert. Es wird niemals eine irdische Initiative seiner Mitglieder dadurch, dass sie Angehörige des Kreises sind, unternommen. An einigen Orten kommen die Freunde von Zeit zu Zeit zusammen unter denjenigen, die vor Ort wohnen. Das tun sie, einem Wink Rudolf Steiners folgend, um an Gespräche teilzunehmen über geistige Fragen, zum Beispiel über den Inhalt der beiden esoterischen Stunden wenn sie es so wollen.

Die Gemeinschaft hat keinen ihm eigenen Namen und Rudolf Steiner empfahl uns, es dabei zu lassen. Er hat aber am Anfang der zweiten Stunde gesagt, „Ich wende mich heute an die Jugend in ihnen. Denn sie sind nun mal den esoterischen Jugendkreis“ Dies hat einige Freunde dazu geführt, ihn als den „Jugendkreis“ zu bezeichnen, wenngleich die meisten, die darüber reden, ihn einfach den „Kreis“ nennen.

Ich hoffe, es wurde durch meine Darstellung klar, dass diese Gemeinschaft auf keinen Fall eine Institution auf der Erde ist und dass es auch kein Geheimnis um ihre Arbeit gibt. Vielmehr ist es eine Frage des taktvollen Unterscheidungsvermögens zwischen Geheimhaltung und öffentlicher Werbung. Es finden Freunde den Weg zu dieser Arbeit, die in sich Fragen erleben, die denen ähnlich sind, wie es diejenigen waren, die zur Begründung des Kreises führten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Menschen, die ernsthaft nach Antworten auf zwingende innere Fragen suchen, oftmals durch persönliche Begegnungen an Umstände geführt werden, wo diese Arbeit ihnen bekannt wird. Es bliebt nur noch die Frage, ob man für die spezifische meditative Arbeit vorbereitet fühlt und sie durchführen will und kann.

Ernst Lehrs, Advent 1979“

Literatur

  1. Rudolf Steiner, GA 266 C - Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden - Band-3 - 1913-1914 & 1920-1923 GA 266/3
  2. Ernst Lehrs, Gelebte Erwartung Mellinger Verlag(1979) ISBN-10: 388069088X ISBN-13: 978-3880690882
  3. Christiane Haid, Auf der Suche nach dem Menschen Die anthoposophische Jugend- und Studentenarbeit in den Jahren 1920-1931 Verlag am Goetheanum ISBN: 978-3-7235-1110-7
  4. Newsletter - The Anthroposophical Society in America December 1979
  5. Wilhelm Rath. http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=545
  6. Ernst Lehrs: http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=366