Templerorden und Benutzer:3world Kid: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
imported>3world Kid
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Hughes de Payns.svg|thumb|Großmeisterwappen Hugos von Payns]]
=Esoterische Jugendkreis, Der=
[[Datei:Al aqsa moschee 2.jpg|miniatur|An der Stelle der heutigen [[Wikipedia:Al-Aqsa-Moschee|Al-Aqsa-Moschee]] auf dem [[Wikipedia:Tempelberg|Tempelberg]], wo von 530 bis 614 die Basilika [[Wikipedia:Maria (Mutter Jesu)|St. Maria]] stand, befand sich bis 1187 das erste Hauptquartier der Tempelritter]]
Der sogenannte Esoterische Jugendkreises ist eine autonome und unabhängige Meditationsgemeinschaft, die durch Mitwirkung von [[Rudolf Steiner]] 1922 gegründet wurde.
[[Datei:BaldwinII ceeding the Temple of Salomon to Hugues de Payns and Gaudefroy de Saint-Homer.JPG|miniatur|Balduin übergibt den Tempel Salomons an Hugo von Payens und Gottfried von Saint-Omer]]
Die Entstehungsgeschichte und Ziele des Kreises sind im Bande Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band III: 1913 und 1914; 1920 – 1923 [[GA 266/3]] enthalten. Wer darüber hinaus weiteres erforschen möchte, möge sich an das [http://www.goetheanum.org/Archiv.751.0.html Archiv am Goetheanum] oder an das [http://www.rudolf-steiner.com/archiv/nachlass_von_r_steiner/ Rudolf Steiner Archiv] in Dornach wenden, die über die existierende Dokumentation verfügen.
[[Datei:Cross-Pattee-red.svg|miniatur|[[Wikipedia:Tatzenkreuz|Tatzenkreuz]] des Templerordens]]
== Meditationsgemeinschaften ==
Der '''Templerorden''', genauer die ''Arme Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem'' ([[Latein|lat.]] ''Pauperes commilitones Christi templique Salomonici Hierosalemitanis''), war die erste [[Wikipedia:Ordensgemeinschaft|Ordensgemeinschaft]], die die Ideale des [[Wikipedia:Mönchtum|Mönchtum]]s und des vom [[Wikipedia:Adel|Adel]] getragenen [[Wikipedia:Ritter|Ritter]]tums vereinigte und um [[Wikipedia:1119|1119]] <ref>Das exakte Gründungsdatum ist unbekannt, dürfte aber etwa zwischen 1118 und 1121 liegen.</ref> in der Folge des [[Wikipedia:Erster Kreuzzug|Ersten Kreuzzugs]] gegündet. Seine Mitglieder werden als '''Templer''', '''Tempelritter''' oder '''Tempelherren''' bezeichnet. Die Ordensregeln gründeten auf denen des [[Wikipedia:Benedikt von Nursia|Benedikt von Nursia]] und wurden von ursprünglich 72 bis [[Wikipedia:1260|1260]] auf 686 erweitert und schon bald ins [[Wikipedia:Französische Sprache|Französische]] übertragen, da nur wenige Tempelritter des [[Latein]]ischen mächtig waren.  
Meditative Gemeinschaften hatten schon immer etwas mysteriöses und geheimnisvolles allein dadurch, dass ihre Arbeit ganz im Stillen, ausserhalb von unserem täglichen Leben, stattfindet. Als Rudolf Steiner mit seiner anthroposophischen Arbeit um die Jahrhundertwende anfing, waren solche Gemeinschaften noch weitgehend durch die mit ihnen verbundenen Religionen – der Buddhistischen, Ost-Orthodoxen, Jüdischen unter anderen, geschützt. Sie sollten auf keinen Fall mit sogenannten [[Wikipedia:Geheimgesellschaften|Geheimgesellschaften]], deren Zielsetzungen meist als manipulierend und politisch gelten, gleichgestellt werden. Die Aufgabe einer meditativen Gemeinschaft ist die innere [[Kontemplation]] und [[Meditation]] geistiger Inhalte, die mit den grundlegenden Wahrheiten und Werte des Lebens und der Welt verbunden sind, um dadurch eine Beziehung zu rein geistigen oder engelhaften Wesen zu pflegen damit diese den Fortschritt der Menschheit helfend mittragen können.  


<div style="margin-left:20px">
Das bedeutet demnach aber auch, dass die Mitglieder keine spirituelle oder soziale Elite sind, sondern der Arbeit beitreten weil ein innerer Drang sie drängt, eine Art von Zusammenarbeit mit anderen Menschen mit eben diesem Ziel zu suchen.
"Wir sehen in dieser Zeit unter vielem, das, wenn man es betrachtet,
==Mitgliedschaft und Organisation==
ich möchte sagen, zum Frohmachen der Menschenseele ist, wie unter
Dies ist, und war auch schon immer, Bestimmung und Arbeit des Esoterischen Jugendkreises so wie sie am Anfang durch die jungen Gründungsmitglieder ausgesprochen wurden. Sie suchten ein innerliches, meditatives Verhältnis zur Anthroposophie, dass sie selber als Menschen und dabei auch die Gesellschaft im allgemeinen, darauf vorbereiten könne, den neuen Strom der Geisterkenntnis zu empfangen, der in die Menschheitsevolution einfliessen sollte.
vielem, was da entsteht, bald nachdem die Kreuzzüge ihre ersten Erfolge
errungen haben, begründet wird im Jahre 1119 der Orden der
Tempelherren. Fünf französische Ritter unter der Führung von [[Wikipedia:Hugo von Payns|Hugo de Payens]] tun sich zusammen und begründen an der geheiligt gehaltenen
Stätte, auf der sich das Mysterium von Golgatha vollzogen hat,
einen Orden, der sich ganz weihen soll dem Dienste des Mysteriums
von Golgatha, und der sein erstes wichtigstes Ordenshaus unmittelbar
neben der Stätte hat, wo einst der Salomonische Tempel gestanden hat,
so daß gewissermaßen zusammenwirken konnte an dieser Stätte uraltheilige,
für das Christentum vorbereitete Weisheit und die salomonische
Weisheit, mit allen Empfindungen und allen Gefühlen, die in höchstem
Maße aus der heiligsten Begeisterung für das Mysterium von Golgatha
und seinen Träger entstanden sind. Neben den gewöhnlichen, damals
üblichen Mönchsgelübden, der Pflicht des Gehorsams gegenüber den
geistlichen Oberen, verpflichteten sich die ersten Tempelherren, in
intensivster Weise mitzuwirken dazu, hereinzubeziehen in den Bereich
europäischer Machtentfaltung die Stätten, auf denen sich das Mysterium
von Golgatha vollzogen hat. An nichts sollten sie denken - so
war es in den geschriebenen und namentlich in den ungeschriebenen
Ordensregeln enthalten - , als wie sie in ihrem Herzen, in ihrer Seele
ganz sich erfüllen können mit dem geheiligten Geheimnis von Golgatha,
und wie sie dienen können mit jedem Tropfen ihres Blutes der Hereinbeziehung
der geheiligten Stätte in den Machtbereich des europäischen
Willens. In jedem Augenblick ihres Lebens sollten sie denken, sollten
sie empfinden, daß sie ganz nur dieser Aufgabe gehören, und daß sie
nichts scheuen werden, um diese Aufgabe mit all der Kraft, die jedem
einzelnen zur Verfügung steht, zu verwirklichen. Ihr Blut sollte ihnen
nicht selber gehören, sondern einzig und allein der Aufgabe, die wir
gekennzeichnet haben. Und wenn sie einer dreifachen Übermacht gegenüberstehen
- so war ihnen befohlen - , dürfen sie nicht fliehen; jeder
Templer muß seine Stelle behaupten, auch wenn drei Ungläubige ihm
diese Stelle streitig machen wollen. Und in jedem Augenblick ihres
Lebens mußten sie denken, daß das Blut, das in ihren Adern rinnt, nicht
ihnen gehört, sondern ihrer großen geistigen Aufgabe. Was sie an Vermögen
erwerben sollten, das sollte keinem einzelnen gehören. Nicht
der einzelne sollte irgendeinen Besitz haben, sondern nur der ganze
Orden. Vom einzelnen sollte derjenige, der aus der Reihe der Feinde
einen besiegt, kein anderes Gut erbeuten als die hänfene Schnur, die
um die Lenden gegürtet war, das Zeichen ihrer freiwillig übernommenen
Arbeit für dasjenige, was man dazumal als das Heil für den europäischen
Geist ansah. Eine große, gewaltige Aufgabe, weniger dem
Nachdenken als dem tiefen Empfinden, war gestellt, eine Aufgabe, die
dahin ging, das Seelenleben als individuelles, als persönliches nur deshalb
zu stärken, damit dieses einzelne Seelenleben ganz aufgehen könne
in dem fortlaufenden Strom der christlichen Entwickelung." {{Lit|{{G|171|118f}}}}
</div>


Der Templerorden wird zuweilen bezeichnet als der "reinste Orden" der Welt.  
Dort wo jemand dies als eine brennende Lebensfrage in seinem eigenen Schicksal empfindet, und es direkt als Frage, oder zumindest in seiner Haltung im persönlichem Gespräch zum Ausdruck bringt, kann ein bestehendes Kreismitglied ihm oder ihr darüber etwas erzählen. Bis zum heutigen Tag ist diese aus persönlicher Initiative gestellte Frage und deren Entgegennahme der einzige Weg dem Kreis beizutreten. Wenn jemand sie nicht in sich trägt, wird er auch selten etwas vom Kreise erfahren.


<div style="margin-left:20px">
Der Kreis ist keine Gemeinschaft die als Institution in der Welt existiert. Er hat keine  Organisation, keine Verwaltung und nichts zu verwalten, und er führt keine Daten. Es gibt kein Mitgliederverzeichnis, keine Papiere werden unterzeichnet, kein Geldaustausch findet statt. Es gibt keine Statuten, keine Führer und keine Verhaltensregeln. Jeweilige Treffen werden informell örtlich durch Eigeninitiative derer, die sich kennen gehalten. Es ist nicht möglich, die Anzahl aller Mitglieder festzustellen, oder wo in der Welt sie sich überall befinden. Die meisten sind mit der allgemeinen Arbeit der anthroposophischen Bewegung weltweit verbunden, aber es gibt auch viele, die ganz ausserhalb von dieser tätig sind. Viele sind Mitglieder der [[Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft]], aber viele auch nicht.
"Im Sinne der Tempelrittergründung war zuerst
Folgendes Zitat aus den Anfangsgesprächen mit Rudolf Steiner möge das Verhältnis der Mitglieder zueinander verdeutlichen:
das, was die Templer für Jerusalem geleistet hatten, und dann das,
„Sich durch ein gegenseitiges Versprechen zum Streben nach einem gemeinsamen geistigen Ziel verbinden und sich dabei im Handeln und Urteilen im Leben gegenseitig ganz frei lassen – eine auf solches gegründete Gemeinschaft ist etwas ganz Neues in der Entwicklung der Menschheit und etwas, das heute als ein Allernotwendigstes gebraucht wird“ ( R.S. GA 266/III)
was zur Verchristung der ganzen europäischen Kultur geleistet werden
Im Gegensatz zu allen anderen Menschengemeinschaften wo die Handlungen und Urteile eines jeden der Beurteilung und möglicher Sanktionierung seiner Mitmenschen unterliegen bleibt dem Kreis nichts anderes übrig als jedem Mitglied die volle Freiheit zu überlassen.  
konnte. Denn allmählich breiteten sich die Templer aus in einflußreichen
Gesellschaften über England, Frankreich, Spanien und einen
Teil Italiens, über Mitteleuropa, überall breiteten sich die Templer aus.
Und bei einzelnen Templern bildete sich in einem höchsten Grade aus
dieses ganze Erfülltsein der Seele mit dem Empfinden von dem Mysterium von Golgatha, mit dem Empfinden von all dem, was mit dem
christlichen Impulse zusammenhängt...


... etwas ganz großartig Gewaltiges war dadurch im Kreise
Sei eine Person an leitender Stelle in ihrer Arbeit, oder innerhalb von der Anthroposophischen oder auch jeder anderen Gesellschaft, wie auch im öffentlichen Leben verantwortlich tätig; der Kreis kann nicht, und hat auch nicht das geringste Interesse daran, auf eine solche Person Einfluss oder Druck auszuüben. Es ist ihr Leben, ihre Arbeit, es sind ihre Entscheidungen und sie hat sich dafür bei ganz anderen Menschen zu verantworten als bei ihren Freunden im Kreis.
der Templer vor sich gegangen, ohne daß diese Templer gekannt hätten
==Das persönliche Üben==
die Regeln der christlichen Initiation durch etwas anderes als durch
Es taucht auch öfters die Frage auf was denn passiert falls jemand sich nicht mehr imstande fühlt, die meditative Arbeit die sie angenommen hat, fortzusetzen. Erstens enthält das Versprechen, die Angelobeformel genannt, nichts das sich auf die Meditationen bezieht, wie auch nichts über Geheimhaltung des Kreises, sondern handelt lediglich von der inneren Wahrhaftigkeit und Integrität mit der man der Gemeinschaft beitritt. Es kann sie jeder im oben genannten Band nachlesen. Man nimmt einfach an, dass die Leute die Meditationen machen wollen, denn das hat sie ja zum Kreis geführt.
den Opferdienst. Zuerst in den Kreuzzügen, dann in dem geistigen
Wirken in Europa, wurde ihre Seele von der intensiven Hingabe an die
christlichen Impulse und an das Mysterium von Golgatha so inspiriert,
daß das Resultat war das Erleben der christlichen Einweihung bei
vielen Templern, bei einer stattlichen Anzahl der Templer." {{Lit|{{G|171|123f}}}}
</div>


Ihr hingebungsvolles Streben führte viele Templer ohne geregelte Schulung bis hin zur [[Christlicher Schulungsweg|christlichen Einweihung]], doch entstand zugleich auch eine gewisse Gefahr, der [[Luziferische Versuchung|luziferischen Versuchung]] zu verfallen; das rief notwendig [[ahrimanisch]]e Gegenkräfte auf den Plan.
Sollte jemand später in einen inneren Konflikt mit der Anthroposophie geraten, oder durch persönliche Lebensumstände; sei es was es soll, in eine Lage kommen die ihn dazu bewegt, die Arbeit an den Meditationen einzustellen – was ab und an mal vorgekommen ist – so gibt es eigentlich gar nichts, was der Kreis unternehmen kann. Das muss jeder mit sich selbst im eigenen Schicksal ausmachen. Im besten Fall, falls das Verhältnis zu den anderen Kreisfreunde es erlaubt, kann es besprochen und von den anderen mitgetragen werden als Unterstützung einer befreundeten Person.
Denn letztendlich ist der Kreis nicht anderes als ein informeller Freundeskreis, der eine ganz spezifische gemeinsame Aufgabe trägt.
==Brief – Ernst Lehrs 1979==
Es folgt ein Brief von [[Wikipedia:Ernst Lehrs|Ernst Lehrs]] einem der Gründungsmitglieder des Jugendkreises, durch den er eine Frage an den Redakteur des Nachrichtenblattes der Anthroposophical Society in the United States von Alan Howard im Herbst 1979 beantwortet hat. Der Brief wurde einige Wochen vor seinem Tode geschrieben.


<div style="margin-left:20px">
„Ich schreibe in Antwort auf Ihrer Nachfrage, in der Ausgabe vom Herbst `79 des American Newsletter abgedruckt, bezüglich dessen was Ihnen als „Geheimgesellschaft“ innerhalb von der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft erscheint.
"Diese Seelen, die ganz sich
Als eines der Gründungsmitglieder dieses „Kreises“, das durch die Mithilfe Rudolf Steiners vor 57 Jahren zustande kam, fühle ich mich verpflichtet, so weit wie möglich ein Bild zu vermitteln, was seine wahre Natur darstellen mag. Zur Zeit des sogenannten Jugendkurses (auf Englisch unter dem Titel „The Younger Generation“
hingeben wollten dem Geistigen, an sie konnten leicht jene Kräfte kommen,
Erhältlich) von Rudolf Steiner 1922 gehalten, haben einige von uns, die die Initiative für den Kurs getragen haben, uns in aller Bescheidenheit an Rudolf Steiner gewandt wegen eines gemeinsamen Inhaltes für unsere innere Arbeit. Die Frage wurde in uns angeregt angesichts des rapiden Zusammenfalls der menschlichen Gesellschaft auf ihren verschiedenen Gebieten. Es war zur selben Zeit wo auch das Versagen der Dreigliederungsbewegung unausweichlich erschien. Wir empfanden, dass etwas Entscheidendes unternommen werden sollte damit die anthroposophische Substanz weiter erhalten bleibe, unabhängig von äusseren Bedingungen. Dafür reichen rein individuelle Meditationen die man für den eigenen geistigen Fortschritt durchführt, unabdingbar wie diese auch sein mögen, nicht aus. Was wir verlangten, oder so haben wir es zumindest formuliert, war eine „Schulung als Dienst“, in der man den Geist der Zeit, Michael, dienen wollte.  
welche das Geistige von der Erde wegheben wollen, die nicht
wollen, daß das Geistige auf der Erde ausgebreitet werde, daß der Geist
das Erdensein durchdringe. Und immer ist ja die Gefahr vorhanden,
daß die Seelen erdenfremd und erdenmüde werden, und daß die Menschheit
auf der Erde mechanisiert werde.


Da haben wir auf der einen Seite gewaltig aufstrebendes geistiges
Nach einigen vorbereitenden Besprechungen zwischen Rudolf Steiner und denjenigen, die ihn darum gefragt hatten, wurde uns einen meditativen Inhalt, den Rudolf Steiner als „im Auftrag der geistigen Welt“ gegeben weitergereicht. Dazu hat Rudolf Steiner beschrieben, wie wir ihn verwenden sollten und an andere, die in dieser Richtung selber suchen, weitergeben sollten. Er hat danach noch weiter zur Geburt dieser Gemeinschaft geholfen und sagte wir sollten sie als von der geistigen Welt selber gestiftet betrachten. Rudolf Steiner hat klar zwischen „begründen“ und „stiften“ unterschieden. Ersteres bezieht sich auf einen Impuls, der aus der physischen Welt stammt, letzteres aus einem Impuls direkt aus der geistigen Welt, die in die Physische hineinarbeitet.  
Leben, von dem wir voraussetzen dürfen, daß die luziferische Versuchung
ihm nahestehen kann, weil da ein guter Anhaltspunkt ist für
die luziferische Versuchung. Dann haben wir aber in derselben Zeit, in
welcher der Templerorden rasch sich ausbreitete über die verschiedenen
christlichen Länder Europas, im Westen Europas die Möglichkeit scharfen
Einsetzens ahrimanischer Mächte. Denn in der Zeit, in welcher der
Templerorden durch seine Tätigkeit zu großem Ansehen und auch zu
großem Reichtum - als Orden, nicht als einzelner Templer - gekommen
war und sich ausgebreitet hatte auch über den Westen Europas, in dieser
Zeit des ausgehenden 13., des beginnenden 14. Jahrhunderts, da
haben wir im Westen herrschend einen Mann, eine menschliche Persönlichkeit,
welche, man kann geradezu sagen, in der Seele eine Art Begeisterung
empfand durch die moralische Macht oder respektive unmoralische
Macht des Goldes; eine Persönlichkeit, die geradezu in einseitiger
Weise die Vermaterialisierung der Weisheit aus dem Golde
heraus zu ihrer Inspiration bilden konnte. Erinnern Sie sich an das
Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie, wo der goldene
König zum Repräsentanten der Weisheit geworden ist! Es kann
allerdings, weil in den einzelnen Stoffen auch geistige Kräfte stecken -
denn der Stoff ist immer nur scheinbar, geistige Kräfte stecken dahinter,
wenn sie auch der Materialist nicht wahrzunehmen vermag -, es kann
geradezu das Gold zum Inspirator werden. Eine hochbegabte, mit
außerordentlicher, mit höchster Klugheit ausgestattete Persönlichkeit
ist zugänglich dieser Inspiration durch das Gold mit geradezu ärgster
ahrimanischer Weisheit. Das ist der von 1285 bis 1314 in Frankreich
regierende König Philipp der Schöne, Philipp IV. Philipp IV. der
Schöne kann geradezu ein genial-habsüchtiger Mensch genannt werden,
ein Mensch, der den instinktiven Drang in sich verspürte, nichts anderes
anzuerkennen in der Welt als das, was mit Gold aufgewogen
werden kann, und niemandem wollte Philipp der Schöne eine Macht
über das Gold zugestehen als nur allein sich selber." {{Lit|{{G|171|120f}}}}
</div>


[[Datei:Templars on Stake.jpg|miniatur|300px|Verbrennung von Templern wegen angeblicher Sodomie und Ketzerei]]
Dies alles kam zustande durch eine feierliche Handlung. Rudolf Steiner überreichte auch der Gründungsgruppe eine Angelobeformel welche, indem sie vor den schon zum Kreis Dazugehörigen gesprochen wird eine Verpflichtung rein an die geistige Welt darstellt. Wir waren die ersten, die von Rudolf Steiner dazu angeleitet, das vor den anderen taten.  
Dieser "Orden, der es tatsächlich fertiggebracht hatte, die ganze Wirtschaft selbstlos zu verwalten, so daß kein Mensch mehr durch den anderen ausgenutzt wurde" {{Lit|G. Klockenbring, S. 33}}, war aufgrund seines selbstlosen Reichtums, den "Haß-Inspirationen" und der Geldgier des damaligen französischen Königs [[Wikipedia:Philipp IV. (Frankreich)|Philipps des Schönen]], der zuvor erfolglos versucht hatte, in den Templerorden aufgenommen zu werden, massiv ausgesetzt, nachdem jener im Zusammenwirken mit Papst [[Wikipedia:Clemens V.|Clemens V.]], begonnen hatte, gegen den Orden vorzugehen.  


<div style="margin-left:20px">
Danach hat Rudolf Steiner noch zwei mal sich mit den Mitglieder dieser Gemeinschaft getroffen und ihnen zwei esoterische Stunden gegeben, wovon die zweite am 30 Dezember 1923, das heisst, während der Weihnachtstagung, stattfand. Es ereignete sich in einem Raum im Glashaus und es waren auch Frau Ita Wegman und Frau Marie Steiner als Gäste mit ihm dabei. Von dem was Rudolf Steiner über die Anwesenheit von Dr. Wegman sagte, wurde uns klar, dass diese Arbeit in gewisser Weise mit der neune Hochschule für Geisteswissenschaft zusammenhing. In den darauf folgenden Monaten stand uns Rudolf Steiner zur Verfügung wann wir ihn nur brauchten, zuerst persönlich bis zu seiner Erkrankung, und danach schriftlich bis kurz vor seinem Tode.  
"Eine völlige Kreatur in den Händen Philipps IV. des Schönen von
Frankreich war der Papst Clemens V., der vorher Bischof von Bordeaux
gewesen war und dann in Avignon residierte, der nach und nach
durch den gewaltigen Willen Philipps des Schönen so weit gekommen
war, daß er gar nicht mehr einen eigenen Willen hatte, sondern wirklich
seine kirchliche Gewalt nur dazu verwendete, um Philipp dem
Schönen zu dienen, allem, was Philipp der Schöne wollte." {{Lit|{{G|171|122}}}}
</div>


[[Wikipedia:1307|1307]] begann auf Drängen Philipps der [[Wikipedia:Templerprozess|Templerprozess]] und [[Wikipedia:1312|1312]] wurde der [[Templerorden]]s durch [[Päpstliche Bulle|päpstlichen Erlass]] schließlich aufgelöst, um dem goldgierigen und damals finanziell klammen französischen Regenten die enormen Reichtümer des Ordens zuzuschanzen.
Im Jahre 1961 wurde der Vorstand in Dornach eingehend und zu seiner vollen Befriedigung über diese Vorgänge informiert.  


<div style="margin-left:20px">
Eine Verbindung der Mitglieder dieser Gemeinschaft besteht lediglich durch die gleichen mantrischen Worte, die jeder individuell meditiert. Es wird niemals eine irdische Initiative seiner Mitglieder dadurch, dass sie Angehörige des Kreises sind, unternommen. An einigen Orten kommen die Freunde von Zeit zu Zeit zusammen unter denjenigen, die vor Ort wohnen. Das tun sie, einem Wink Rudolf Steiners folgend, um an Gespräche teilzunehmen über geistige Fragen, zum Beispiel über den Inhalt der beiden esoterischen Stunden wenn sie es so wollen.  
"Solch eine Leidenschaft, die auf eine solch materielle Weise angeregt
wird und die so intensiv ist, die erzeugt zugleich in der Seele starke
Machtkräfte; sie erzeugt aber auch, wenn auch nach dem Ahrimanischen
hin gehende, Erkenntnisse. Und so konnte es sein, daß in der
Seele Philipps IV. des Schönen gewisse Erkenntnisse aufgingen, ich
möchte sagen, von nachgeordneter Art, von derjenigen Weise des Erkennens,
die wir aufflammen gesehen haben in herbster, abscheulicher
Weise in den [[Mexikanische Mysterien|mexikanischen Mysterien]]. Was man bewirken kann, wenn
man in der richtigen Weise Leben überwindet in der Welt, wenn auch
in anderer Weise als die mexikanischen Eingeweihten, wenn auch nicht
in so unmittelbarer, sondern mittelbarer Weise, das ging Philipp IV.
dem Schönen auf. Und wie aus tief unterbewußten Impulsen heraus
fand er die Mittel, aus dem Töten von Menschen heraus unterbewußte
Impulse der Menschheitsentwickelung einzuverleiben. Dazu brauchte
er seine Opfer. Und in einer ganz merkwürdigen Weise stimmte zusammen
dieser teuflische Instinkt Philipps IV. des Schönen mit demjenigen,
was sich auf der anderen Seite im Schoße der Templer notwendigerweise
entwickelte durch ihr den gekennzeichneten Dingen
geweihtes Leben." {{Lit|{{G|171|123}}}}
</div>


Erst [[Wikipedia:1314|1314]] wurden der letzte Großmeister des Ordens [[Jacques de Molay]], nebst seinem letzten noch lebenden Gefolgsmann [[Wikipedia:Geoffroy de Charnay|Geoffroy de Charnay]], am 18.März des Jahres, öffentlich auf dem Scheiterhaufen verbrannt. [[Wikipedia:Geoffroy de Paris|Geoffroy de Paris]], ein damaliger Augenzeuge, schildert das düstere Geschehen, wie folgt:
Die Gemeinschaft hat keinen ihm eigenen Namen und Rudolf Steiner empfahl uns, es dabei zu lassen. Er hat aber am Anfang der zweiten Stunde gesagt, „Ich wende mich heute an die Jugend in ihnen. Denn sie sind nun mal den esoterischen Jugendkreis“ Dies hat einige Freunde dazu geführt, ihn als den „Jugendkreis“ zu bezeichnen, wenngleich die meisten, die darüber reden, ihn einfach den „Kreis“ nennen.


{{Zitat|Als der Großmeister die züngelnden Flammen sah, entkleidete er sich ohne zu zögern. Ich sage das, weil ich es mit eigenen Augen gesehen habe. Dann machte er sich, völlig nackt, mit feierlichem Schritt auf den Weg, das Gesicht durchgeistigt, ohne zu zittern, obwohl man an ihm zerrte und zog, ihn sogar auf das Gröbste misshandelte. Er wurde gepackt, von Kopf bis Fuß wie ein Paket verschnürt und an den Pfahl gebunden. Eben wollte man ihm die Hände mit einem Strick zusammenbinden, als er zum Henker sagte: «Lasst mich ein wenig die Hände falten, denn jetzt ist der Augenblick gekommen, dies zu tun. Ich stehe vor dem Tod. Gott weiß das ich unschuldig bin. Bald, in einem knappen Jahr, wird jene, die uns zu Unrecht verurteilt haben, ein großes Unglück treffen. Ich sterbe in dieser Überzeugung.» Und als sie ihm schließlich die Hände gebunden hatten, sagte er: «Meine Herren, ich bitte euch, dreht mein Gesicht Notre-Dame zu.»<br>Einen Monat später, am 20. April starb Clemens V. plötzlich in der Provence, im Alter von kaum fünfzig Jahren. Am 29. November desselben Jahres erlitt Philipp der Schöne in Fontainebleau einen tödlichen Jagdunfall. Nur 46 Jahre zählte der König, als er durch seinen Sturz vom Pferd bei der Wildschweinhatz das Leben verlor.|Geoffroy de Paris|''zit. nach'' Bruno Nardini, S. 202 - 203}}
Ich hoffe, es wurde durch meine Darstellung klar, dass diese Gemeinschaft auf keinen Fall eine Institution auf der Erde ist und dass es auch kein Geheimnis um ihre Arbeit gibt. Vielmehr ist es eine Frage des taktvollen Unterscheidungsvermögens zwischen Geheimhaltung und öffentlicher Werbung. Es finden Freunde den Weg zu dieser Arbeit, die in sich Fragen erleben, die denen ähnlich sind, wie es diejenigen waren, die zur Begründung des Kreises führten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Menschen, die ernsthaft nach Antworten auf zwingende innere Fragen suchen, oftmals durch persönliche Begegnungen an Umstände geführt werden, wo diese Arbeit ihnen bekannt wird. Es bliebt nur noch die Frage, ob man für die spezifische meditative Arbeit vorbereitet fühlt und sie durchführen will und kann.
== Siehe auch ==


* [[1332]]
Ernst Lehrs, Advent 1979“
 
==Literatur==
== Anmerkungen ==
#Rudolf Steiner, GA 266 C - Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden - Band-3 - 1913-1914 & 1920-1923 [[GA 266/3]]
 
#Ernst Lehrs, Gelebte Erwartung  Mellinger Verlag(1979) ISBN-10: 388069088X ISBN-13: 978-3880690882
<references/>
#Christiane Haid, Auf der Suche nach dem Menschen Die anthoposophische Jugend- und Studentenarbeit in den Jahren 1920-1931 Verlag am Goetheanum ISBN: 978-3-7235-1110-
 
#Newsletter - The Anthroposophical Society in America December 1979
== Literatur ==
#Wilhelm Rath. http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=545
 
#Ernst Lehrs: http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=366
* Inge Ott: ''Das Geheimnis der Tempelritter'', Vlg. Freies Geistesleben, Stuttgart 2005
* Peter Tradowsky: ''13. Oktober 1307 / Zur Vernichtung des Templerordens vor 700 Jahren'' (Freie Vereinigung für Anthroposophie MORGENSTERN), Berlin 2007
* Gérard Klockenbring: ''Vom Beitrag Frankreichs zur Aufgabe Europas''. In: Europa und sein Genius. Herausgegeben von Heinz Eckhoff, Fischer TB, Frankfurt a.M. 1986, S. 18 - 39
* M.J. Krück von Poturzyn: ''Der Prozess gegen die Templer'', Stuttgart 1963
* Bruno Nardini: ''Das Handbuch der Mysterien und Geheimlehren'', Goldmann TB Esoterik, München 1994, S. 169 - 203
* Rudolf Steiner: ''Innere Entwicklungsimpulse der Menschheit. Goethe und die Krisis des neunzehnten Jahrhunderts'', [[GA 171]] (1984), ISBN 3-7274-1710-2 {{Vorträge|171}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Templer]] [[Kategorie:Ritterorden]]

Version vom 19. November 2013, 19:16 Uhr

Esoterische Jugendkreis, Der

Der sogenannte Esoterische Jugendkreises ist eine autonome und unabhängige Meditationsgemeinschaft, die durch Mitwirkung von Rudolf Steiner 1922 gegründet wurde. Die Entstehungsgeschichte und Ziele des Kreises sind im Bande Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band III: 1913 und 1914; 1920 – 1923 GA 266/3 enthalten. Wer darüber hinaus weiteres erforschen möchte, möge sich an das Archiv am Goetheanum oder an das Rudolf Steiner Archiv in Dornach wenden, die über die existierende Dokumentation verfügen.

Meditationsgemeinschaften

Meditative Gemeinschaften hatten schon immer etwas mysteriöses und geheimnisvolles allein dadurch, dass ihre Arbeit ganz im Stillen, ausserhalb von unserem täglichen Leben, stattfindet. Als Rudolf Steiner mit seiner anthroposophischen Arbeit um die Jahrhundertwende anfing, waren solche Gemeinschaften noch weitgehend durch die mit ihnen verbundenen Religionen – der Buddhistischen, Ost-Orthodoxen, Jüdischen unter anderen, geschützt. Sie sollten auf keinen Fall mit sogenannten Geheimgesellschaften, deren Zielsetzungen meist als manipulierend und politisch gelten, gleichgestellt werden. Die Aufgabe einer meditativen Gemeinschaft ist die innere Kontemplation und Meditation geistiger Inhalte, die mit den grundlegenden Wahrheiten und Werte des Lebens und der Welt verbunden sind, um dadurch eine Beziehung zu rein geistigen oder engelhaften Wesen zu pflegen damit diese den Fortschritt der Menschheit helfend mittragen können.

Das bedeutet demnach aber auch, dass die Mitglieder keine spirituelle oder soziale Elite sind, sondern der Arbeit beitreten weil ein innerer Drang sie drängt, eine Art von Zusammenarbeit mit anderen Menschen mit eben diesem Ziel zu suchen.

Mitgliedschaft und Organisation

Dies ist, und war auch schon immer, Bestimmung und Arbeit des Esoterischen Jugendkreises so wie sie am Anfang durch die jungen Gründungsmitglieder ausgesprochen wurden. Sie suchten ein innerliches, meditatives Verhältnis zur Anthroposophie, dass sie selber als Menschen und dabei auch die Gesellschaft im allgemeinen, darauf vorbereiten könne, den neuen Strom der Geisterkenntnis zu empfangen, der in die Menschheitsevolution einfliessen sollte.

Dort wo jemand dies als eine brennende Lebensfrage in seinem eigenen Schicksal empfindet, und es direkt als Frage, oder zumindest in seiner Haltung im persönlichem Gespräch zum Ausdruck bringt, kann ein bestehendes Kreismitglied ihm oder ihr darüber etwas erzählen. Bis zum heutigen Tag ist diese aus persönlicher Initiative gestellte Frage und deren Entgegennahme der einzige Weg dem Kreis beizutreten. Wenn jemand sie nicht in sich trägt, wird er auch selten etwas vom Kreise erfahren.

Der Kreis ist keine Gemeinschaft die als Institution in der Welt existiert. Er hat keine Organisation, keine Verwaltung und nichts zu verwalten, und er führt keine Daten. Es gibt kein Mitgliederverzeichnis, keine Papiere werden unterzeichnet, kein Geldaustausch findet statt. Es gibt keine Statuten, keine Führer und keine Verhaltensregeln. Jeweilige Treffen werden informell örtlich durch Eigeninitiative derer, die sich kennen gehalten. Es ist nicht möglich, die Anzahl aller Mitglieder festzustellen, oder wo in der Welt sie sich überall befinden. Die meisten sind mit der allgemeinen Arbeit der anthroposophischen Bewegung weltweit verbunden, aber es gibt auch viele, die ganz ausserhalb von dieser tätig sind. Viele sind Mitglieder der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft, aber viele auch nicht. Folgendes Zitat aus den Anfangsgesprächen mit Rudolf Steiner möge das Verhältnis der Mitglieder zueinander verdeutlichen: „Sich durch ein gegenseitiges Versprechen zum Streben nach einem gemeinsamen geistigen Ziel verbinden und sich dabei im Handeln und Urteilen im Leben gegenseitig ganz frei lassen – eine auf solches gegründete Gemeinschaft ist etwas ganz Neues in der Entwicklung der Menschheit und etwas, das heute als ein Allernotwendigstes gebraucht wird“ ( R.S. GA 266/III) Im Gegensatz zu allen anderen Menschengemeinschaften wo die Handlungen und Urteile eines jeden der Beurteilung und möglicher Sanktionierung seiner Mitmenschen unterliegen bleibt dem Kreis nichts anderes übrig als jedem Mitglied die volle Freiheit zu überlassen.

Sei eine Person an leitender Stelle in ihrer Arbeit, oder innerhalb von der Anthroposophischen oder auch jeder anderen Gesellschaft, wie auch im öffentlichen Leben verantwortlich tätig; der Kreis kann nicht, und hat auch nicht das geringste Interesse daran, auf eine solche Person Einfluss oder Druck auszuüben. Es ist ihr Leben, ihre Arbeit, es sind ihre Entscheidungen und sie hat sich dafür bei ganz anderen Menschen zu verantworten als bei ihren Freunden im Kreis.

Das persönliche Üben

Es taucht auch öfters die Frage auf was denn passiert falls jemand sich nicht mehr imstande fühlt, die meditative Arbeit die sie angenommen hat, fortzusetzen. Erstens enthält das Versprechen, die Angelobeformel genannt, nichts das sich auf die Meditationen bezieht, wie auch nichts über Geheimhaltung des Kreises, sondern handelt lediglich von der inneren Wahrhaftigkeit und Integrität mit der man der Gemeinschaft beitritt. Es kann sie jeder im oben genannten Band nachlesen. Man nimmt einfach an, dass die Leute die Meditationen machen wollen, denn das hat sie ja zum Kreis geführt.

Sollte jemand später in einen inneren Konflikt mit der Anthroposophie geraten, oder durch persönliche Lebensumstände; sei es was es soll, in eine Lage kommen die ihn dazu bewegt, die Arbeit an den Meditationen einzustellen – was ab und an mal vorgekommen ist – so gibt es eigentlich gar nichts, was der Kreis unternehmen kann. Das muss jeder mit sich selbst im eigenen Schicksal ausmachen. Im besten Fall, falls das Verhältnis zu den anderen Kreisfreunde es erlaubt, kann es besprochen und von den anderen mitgetragen werden als Unterstützung einer befreundeten Person. Denn letztendlich ist der Kreis nicht anderes als ein informeller Freundeskreis, der eine ganz spezifische gemeinsame Aufgabe trägt.

Brief – Ernst Lehrs 1979

Es folgt ein Brief von Ernst Lehrs einem der Gründungsmitglieder des Jugendkreises, durch den er eine Frage an den Redakteur des Nachrichtenblattes der Anthroposophical Society in the United States von Alan Howard im Herbst 1979 beantwortet hat. Der Brief wurde einige Wochen vor seinem Tode geschrieben.

„Ich schreibe in Antwort auf Ihrer Nachfrage, in der Ausgabe vom Herbst `79 des American Newsletter abgedruckt, bezüglich dessen was Ihnen als „Geheimgesellschaft“ innerhalb von der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft erscheint. Als eines der Gründungsmitglieder dieses „Kreises“, das durch die Mithilfe Rudolf Steiners vor 57 Jahren zustande kam, fühle ich mich verpflichtet, so weit wie möglich ein Bild zu vermitteln, was seine wahre Natur darstellen mag. Zur Zeit des sogenannten Jugendkurses (auf Englisch unter dem Titel „The Younger Generation“ Erhältlich) von Rudolf Steiner 1922 gehalten, haben einige von uns, die die Initiative für den Kurs getragen haben, uns in aller Bescheidenheit an Rudolf Steiner gewandt wegen eines gemeinsamen Inhaltes für unsere innere Arbeit. Die Frage wurde in uns angeregt angesichts des rapiden Zusammenfalls der menschlichen Gesellschaft auf ihren verschiedenen Gebieten. Es war zur selben Zeit wo auch das Versagen der Dreigliederungsbewegung unausweichlich erschien. Wir empfanden, dass etwas Entscheidendes unternommen werden sollte damit die anthroposophische Substanz weiter erhalten bleibe, unabhängig von äusseren Bedingungen. Dafür reichen rein individuelle Meditationen die man für den eigenen geistigen Fortschritt durchführt, unabdingbar wie diese auch sein mögen, nicht aus. Was wir verlangten, oder so haben wir es zumindest formuliert, war eine „Schulung als Dienst“, in der man den Geist der Zeit, Michael, dienen wollte.

Nach einigen vorbereitenden Besprechungen zwischen Rudolf Steiner und denjenigen, die ihn darum gefragt hatten, wurde uns einen meditativen Inhalt, den Rudolf Steiner als „im Auftrag der geistigen Welt“ gegeben weitergereicht. Dazu hat Rudolf Steiner beschrieben, wie wir ihn verwenden sollten und an andere, die in dieser Richtung selber suchen, weitergeben sollten. Er hat danach noch weiter zur Geburt dieser Gemeinschaft geholfen und sagte wir sollten sie als von der geistigen Welt selber gestiftet betrachten. Rudolf Steiner hat klar zwischen „begründen“ und „stiften“ unterschieden. Ersteres bezieht sich auf einen Impuls, der aus der physischen Welt stammt, letzteres aus einem Impuls direkt aus der geistigen Welt, die in die Physische hineinarbeitet.

Dies alles kam zustande durch eine feierliche Handlung. Rudolf Steiner überreichte auch der Gründungsgruppe eine Angelobeformel welche, indem sie vor den schon zum Kreis Dazugehörigen gesprochen wird eine Verpflichtung rein an die geistige Welt darstellt. Wir waren die ersten, die von Rudolf Steiner dazu angeleitet, das vor den anderen taten.

Danach hat Rudolf Steiner noch zwei mal sich mit den Mitglieder dieser Gemeinschaft getroffen und ihnen zwei esoterische Stunden gegeben, wovon die zweite am 30 Dezember 1923, das heisst, während der Weihnachtstagung, stattfand. Es ereignete sich in einem Raum im Glashaus und es waren auch Frau Ita Wegman und Frau Marie Steiner als Gäste mit ihm dabei. Von dem was Rudolf Steiner über die Anwesenheit von Dr. Wegman sagte, wurde uns klar, dass diese Arbeit in gewisser Weise mit der neune Hochschule für Geisteswissenschaft zusammenhing. In den darauf folgenden Monaten stand uns Rudolf Steiner zur Verfügung wann wir ihn nur brauchten, zuerst persönlich bis zu seiner Erkrankung, und danach schriftlich bis kurz vor seinem Tode.

Im Jahre 1961 wurde der Vorstand in Dornach eingehend und zu seiner vollen Befriedigung über diese Vorgänge informiert.

Eine Verbindung der Mitglieder dieser Gemeinschaft besteht lediglich durch die gleichen mantrischen Worte, die jeder individuell meditiert. Es wird niemals eine irdische Initiative seiner Mitglieder dadurch, dass sie Angehörige des Kreises sind, unternommen. An einigen Orten kommen die Freunde von Zeit zu Zeit zusammen unter denjenigen, die vor Ort wohnen. Das tun sie, einem Wink Rudolf Steiners folgend, um an Gespräche teilzunehmen über geistige Fragen, zum Beispiel über den Inhalt der beiden esoterischen Stunden wenn sie es so wollen.

Die Gemeinschaft hat keinen ihm eigenen Namen und Rudolf Steiner empfahl uns, es dabei zu lassen. Er hat aber am Anfang der zweiten Stunde gesagt, „Ich wende mich heute an die Jugend in ihnen. Denn sie sind nun mal den esoterischen Jugendkreis“ Dies hat einige Freunde dazu geführt, ihn als den „Jugendkreis“ zu bezeichnen, wenngleich die meisten, die darüber reden, ihn einfach den „Kreis“ nennen.

Ich hoffe, es wurde durch meine Darstellung klar, dass diese Gemeinschaft auf keinen Fall eine Institution auf der Erde ist und dass es auch kein Geheimnis um ihre Arbeit gibt. Vielmehr ist es eine Frage des taktvollen Unterscheidungsvermögens zwischen Geheimhaltung und öffentlicher Werbung. Es finden Freunde den Weg zu dieser Arbeit, die in sich Fragen erleben, die denen ähnlich sind, wie es diejenigen waren, die zur Begründung des Kreises führten. Die Erfahrung hat gezeigt, dass Menschen, die ernsthaft nach Antworten auf zwingende innere Fragen suchen, oftmals durch persönliche Begegnungen an Umstände geführt werden, wo diese Arbeit ihnen bekannt wird. Es bliebt nur noch die Frage, ob man für die spezifische meditative Arbeit vorbereitet fühlt und sie durchführen will und kann.

Ernst Lehrs, Advent 1979“

Literatur

  1. Rudolf Steiner, GA 266 C - Aus den Inhalten der Esoterischen Stunden - Band-3 - 1913-1914 & 1920-1923 GA 266/3
  2. Ernst Lehrs, Gelebte Erwartung Mellinger Verlag(1979) ISBN-10: 388069088X ISBN-13: 978-3880690882
  3. Christiane Haid, Auf der Suche nach dem Menschen Die anthoposophische Jugend- und Studentenarbeit in den Jahren 1920-1931 Verlag am Goetheanum ISBN: 978-3-7235-1110-7
  4. Newsletter - The Anthroposophical Society in America December 1979
  5. Wilhelm Rath. http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=545
  6. Ernst Lehrs: http://biographien.kulturimpuls.org/detail.php?&id=366