Judas Ischariot und Sieben Weise von Griechenland: Unterschied zwischen den Seiten

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Die '''Sieben Weisen''' ({{ELSalt|οἱ ἑπτὰ σοφοί}} ''hoi heptà sophoí'') sind eine von der Nachwelt so bezeichnete Gruppe von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in der [[Wikipedia:Antikes Griechenland|griechischen Antike]] (spätes 7. und 6. Jahrhundert v. Chr.).


'''Judas Ischariot''' ({{ELSalt|Ἰούδας Ἰσκαριώθ}} bzw. {{polytonisch|Ἰσκαριώτης}}; {{HeS|יהודה איש־קריות|Yəhûḏāh ʾΚ-qəriyyôt}}) war einer der 12 direkt von dem [[Christus]] berufenen [[Apostel]]. Nach dem Bericht aller vier [[Evangelium|Evangelien]] führte sein Verrat zur Verhaftung und in Folge zur [[Kreuzigung]] des [[Jesus Christus]].
Die überlieferten Listen nennen teilweise verschiedene Personen. Die sieben Weisen waren insbesondere durch ihre Weisheitssprüche bekannt. Die meisten von ihnen waren Staatsmänner; als solche genossen sie hohes Ansehen. Sie gehörten der Epoche der [[Wikipedia:Vorsokratiker|vorsokratischen]] [[Philosophie]] an, waren aber großenteils nicht oder nicht in erster Linie Philosophen im engeren Sinne des Begriffs. Da sie als Zeitgenossen galten, wurden ihnen Zusammenkünfte zugeschrieben.


{{Zitat|16 Die Zwölf, die er einsetzte, waren: Petrus - diesen Beinamen gab er dem Simon -,
== Zugehörigkeit ==
17 Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und Johannes, der Bruder des Jakobus - ihnen gab er den Beinamen Boanerges, das heißt Donnersöhne -,
Bei [[Platon]] sind die Sieben Weisen erstmals ausdrücklich erwähnt. In seinem [[Wikipedia:Platonischer Dialog|Dialog]] ''[[Wikipedia:Protagoras (Platon)|Protagoras]]'' (343a) zählt er sie auf:
18 dazu Andreas, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Thomas, Jakobus, der Sohn des Alphäus, Thaddäus, Simon Kananäus3
19 und Judas Iskariot, der ihn dann verraten hat.|Markus-Evangelium|{{B|Mk|3|16-19}}}}


Das vermutlich Mitte des [[Wikipedia:2. Jahrhundert|2. Jahrhundert]]s entstandene [[Gnosis|gnostische]] [[Judasevangelium]] wurde nicht von Judas Ischariot verfasst, sondern ist eine [[Wikipedia:Pseudepigraphie|pseudepigraphische]] Schrift.
* [[Thales]] von Milet
* [[Pittakos]] von Mytilene
* [[Bias von Priene]]
* [[Solon]] von Athen
* [[Kleobulos]] von Lindos
* [[Myson]] von Chenai (oder Chen)
* [[Chilon von Sparta]]


== Judas Makkabäus - eine frühere Inkarnation des Judas Ischariot ==
Strittig ist, ob die Idee einer solchen Siebnerliste von Platon selbst stammt<ref>So Fehling S. 9-18.</ref> oder ob er sich auf eine volkstümliche Überlieferung des sechsten oder frühen fünften Jahrhunderts stützte. Die einzelnen Namen kommen auch in älteren Quellen vor, die meisten bereits bei [[Wikipedia:Herodot|Herodot]], doch erscheinen sie dort noch nicht als Gruppe.
Nach [[Rudolf Steiner]] war Judas Ischariot der [[Reinkarnation|wiederverkörperte]] [[Judas Makkabäus]].


<div style="margin-left:20px">
Prominent waren vor allem Thales als Naturphilosoph und Mathematiker und Solon als Gesetzgeber. Alle Listen nennen Thales, Solon, Bias und Pittakos, die meisten auch Kleobulos und Chilon. Myson war für die Nachwelt eine blasse Figur und stammte aus einem unbekannten Dorf. Vermutlich aus diesem Grund wurde er in einer Liste, die erstmals bei [[Wikipedia:Demetrios von Phaleron|Demetrios von Phaleron]], einem Schüler des [[Aristoteles]], auftaucht, durch [[Wikipedia:Periandros von Korinth|Periandros von Korinth]] ersetzt. Nach einer anderen, schon in der Antike vertretenen Hypothese ersetzte umgekehrt Platon den in einer Urversion bereits vorhandenen, aber wegen seiner Tyrannenherrschaft politisch missliebigen Periandros durch Myson.<ref>[[Wikipedia:Otto Barkowski|Otto Barkowski]]: ''Sieben Weise'', in: [[Wikipedia:Pauly-Wissowa|Pauly-Wissowa]] RE 2 A/2, Stuttgart 1923, Sp. 2243.</ref> Die Liste des Demetrios, bestehend aus Thales, Pittakos, Bias, Solon, Kleobulos, Chilon und Periandros, fand in der Antike die weiteste Verbreitung und ist die heute noch gängige.
"Unter den fünf Söhnen des Mattathias ist einer, der schon im Alten
Testament Judas heißt. Er ist damals derjenige, welcher am kräftigsten
kämpft für sein Volk, der ganz und gar mit seiner Seele seinem
Volkstum hingegeben ist, und dem es auch gelingt, einen Bund mit
den Römern zu schließen gegen den König Antiochus von Syrien {{Bibel|1 Makk|8|1-32}}. Dieser Judas ist derselbe, welcher später die Prüfung
durchzumachen hat, den Verrat zu begehen, weil er, der am
allerinnigsten verbunden ist mit dem spezifisch althebräischen Element,
nicht gleich den Übergang zu dem christlichen Element finden
kann und erst die harte Prüfung braucht durch den Verrat. Es
steht, wenn man wieder das rein Künstlerisch-Kompositionelle betrachtet,
ganz wunderbar da die, man möchte sagen, grandiose Gestalt
des Judas in den letzten Kapiteln des Alten Testamentes und die Gestalt
des Judas im Neuen Testament. Und merkwürdig ist in diesem
symptomatischen Vorgang, daß der Judas des Alten Testamentes einen
Bund mit den Römern schließt, alles das vorbildet, was später geschehen
ist, nämlich den Weg, den das Christentum genommen hat
durch das Römertum, um in die Welt einzutreten. Das ist, möchte man
sagen, die weitere Ausgestaltung." {{Lit|{{G|139|44f}}}}
</div>


== Judas und Ahriman ==
Daneben kursierten noch andere Listen, die statt Myson bzw. Periandros und teilweise auch statt Chilon und Kleobulos andere Namen enthielten. Mitunter wurden folgende Persönlichkeiten zu den Sieben Weisen gezählt:
* [[Epimenides]]
* Leophantos
* Aristodemos
* [[Pherekydes von Syros]]
* [[Pythagoras von Samos]]
* [[Anacharsis]]
* [[Anaxagoras]]
* [[Akusilaos von Argos]]
* [[Lasos aus Hermione]]
* [[Orpheus]]
* [[Epicharmos]]
* [[Peisistratos]]
* Linos
* Pamphilos


Nach der [[Jordan-Taufe]] sah sich der [[Christus]] einer dreifachen [[Versuchung]] ausgesetzt: durch [[Luzifer]], durch Luzifer und [[Ahriman]] gemeinsam und durch [[Ahriman]] allein. Diesen Angriff Ahrimans, der in der Aufforderung lag, aus Steinen Brot zu machen, konnte der Christus nur teilweise abwehren (siehe {{B|Mt|4|1-11}} und {{B|Lk|4|1-13}}), denn die Bindung an das materielle Dasein kann für die Menschheit gegenwärtig noch nicht völlig überwunden werden. Dadurch aber erlangte Ahriman die Macht, Judas - der von den 12 Aposteln den [[Materialismus]] repräsentiert - zu seinem Werkzeug zu machen.  
Vereinzelt wurden auch noch weitere Namen genannt.


<div style="margin-left:20px">
== Maximen und Sprüche ==
"Ahriman, Mephisto, Mammon - es decken sich ja diese Begriffe —,
sie stecken im Gelde, in alledem, was mit dem äußeren natürlichen
Egoismus zusammenhängt. Indem immer notwendig ist, daß sich dem
Menschenleben etwas von dem beimischt, was äußerlich materialistisch
ist, muß der Mensch mit Ahriman rechnen. Sollte der Christus
den Menschen auf Erden so recht helfen, so mußte er Ahriman wirksam
sein lassen. Ahriman, das Materielle, muß mitwirken bis zum
Schluß der Erdenevolution. Durch den Christus mußte die Wirksamkeit
des Ahriman unbesiegt bleiben. Ahriman wurde nicht vollständig
besiegt. Der Christus muß sich herbeilassen, bis zum Ende der Erdenentwickelung
mit Ahriman zu kämpfen. Ahriman mußte dableiben.


Dasjenige, was wir im Inneren an Angriffen des Luzifer, an Angriffen
[[Datei:AiKhanoumMaxim.jpg|miniatur|Delphische Maximen in [[Wikipedia:Ai Khanoum|Ai Khanoum]], heute Afghanistan (2. Jahrhundert v. Chr.)]]
von Luzifer und Ahriman zugleich haben, können wir als Menschen
[[Datei:Delphi temple-650px.jpg|miniatur|Tempel des [[Apollon]] in [[Wikipedia:Delphi|Delphi]]]]
besiegen. Die Kämpfe in der materiellen Außenwelt müssen ausgekämpft
Neben ihren politischen Verdiensten um ihre Heimatstädte trugen zum Ruhm der Weisen besonders die Maximen und Weisheitssprüche bei, die ihnen zugeschrieben wurden. Redner zitierten sie in der Politik und vor Gericht. Schon Platon lobte die knapp und kunstvoll formulierten Sprüche, die [[Wikipedia:Gnome (Dichtung)|Gnomen]], als herausragende Früchte der Weisheit der sieben Männer.
werden bis zum Schlüsse der Erdenentwickelung. Daher
mußte der Christus den Ahriman zwar in Schach halten, aber ihn neben
sich bestehen lassen. Daher konnte es geschehen, daß Ahriman auch
neben dem Christus auf Erden wirksam blieb während der drei Jahre,
die Christus im Leibe des Jesus von Nazareth wirkte, und daß er dann
in die Seele des Judas hineinfuhr und tätig war in dieser Seele zum
Verrat des Christus, Was durch Judas geschah, hängt zusammen mit
dem, was die nicht ganz gelöste Frage der Versuchung ist nach dem
Ereignis am Jordan." {{Lit|{{G|148|320}}}}
</div>


== Das Judasevangelium ==
Nach dem Prolog des ''Ludus Septem Sapientum'' (''Das Spiel der Sieben Weisen'') des römischen Dichters [[Wikipedia:Ausonius|Ausonius]] tritt ein ''Ludius'' (eine „Lustige Person“) auf, der die bekannten Sprüche der Sieben Weisen aufzählt:<ref>Zitiert nach Snell (1952).</ref>
In einem höheren Sinn wurde durch den Verrat des Judas erst die Erlösungstat des Christus durch das [[Mysterium von Golgatha]] möglich. Darauf nimmt auch das [[Gnosis|gnostische]] [[Judasevangelium]] Bezug. Der Christus hält darin den Jüngern vor, dass sie sein wahres Wesen noch nicht erkannt hätten. Judas ist der einzige, der ihn erkennt: „Ich weiß wer du bist und woher du gekommen bist. Du kommst aus dem ewigen Reich [[Barbelo]], und ich bin es nicht wert, den Namen dessen zu nennen, der dich gesandt hat.“ [http://www.kirche-alt-lichtenberg.de/geschichte/judasevangelium.html] Danach belehrt ihn der Christus über Kosmos, Chaos und Unterwelt, über die Engel und Herrscher, über die Erschaffung der Menschheit, das Schicksal Adams und die Vernichtung des Bösen - und sagt ihm auch den Verrat voraus: „Doch du wirst sie alle übertreffen; denn du wirst den Mann opfern, der mich kleidet.“ Wie bei den Gnostikern üblich, erscheint der Christus hier nicht als voll [[Inkarnation|inkarnierter]] Mensch, sondern nur mit einem menschlichen Leib umkleidet.
 
{|
|
{{lang|la|Delphis Solonem scripse fama est Atticum:<br />
γνῶθι σεαυτόν, quod Latinum est: nosce te.<br />
multi hoc Laconis esse Chilonis putant.<br />
Spartane Chilon, sit tuum necne ambigunt,<br />
quod iuxta fertur: ὅρα τέλος μακροῦ βίου,<br />
finem intueri longae vitae qui iubes.<br />
multi hoc Solonem dixe Croeso existimant.<br />
<br />
<br />
et Pittacum dixisse fama est Lesbium:<br />
γίγνωσκε καιρόν; tempus ut noris iubet.<br />
sed καιρός iste tempestivum tempus est.<br />
Bias Prieneus dixit: οἱ πλεῖστοι κακοί,<br />
quod est Latinum: plures hominum sunt mali:<br />
sed inperitos scito, quos dixit malos.<br />
μελέτη τὸ πᾶν, Periandri id est Corinthii:<br />
meditationem posse totum qui putat.<br />
ἄριστον μέτρον esse dicit Lindius<br />
Cleobulus; hoc est: optimus cunctis modus.<br />
Thales sed ἐγγύα, πάρα δ᾽ ἄτα protulit.<br />
Spondere qui nos, noxa quia praes est, vetat.<br />
hoc nos monere faeneratis non placet.<br />
dixi, recedam, legifer venit Solon.<br />
<br />}}
|
In Delphi, heißt's, schrieb Solon von Athen<br />
[[Wikipedia:Liste griechischer Phrasen/Gamma#Γνῶθι σεαυτόν.|γνῶθι σεαυτόν]], zu deutsch: erkenne dich.<br />
Doch manche meinen, dies sei Chilons Wort.<br />
Spartaner Chilon, auch wird drum gestritten,<br />
Ob dein der andre Spruch sei: [[Wikipedia:Liste griechischer Phrasen/Omikron#Ὅρα τέλος μακροῦ βίου.|ὅρα τέλος<br />  μακροῦ βίου]],
den man dir zuschreibt, da du<br />
Befiehlst, das Ende eines langen Lebens<br />
Erst abzuwarten. Viele meinen auch,<br />
Daß Solon dies zu Kroisos einst gesagt.<br />
Doch Pittakos von Lesbos, heißt es, habe<br />
Gesagt: [[Wikipedia:Liste griechischer Phrasen/Gamma#Γίγνωσκε καιρόν.|γίγνωσκε καιρόν]] und ermahnt:<br />
Erkenn die Zeit, – καιρός ist 'rechte Zeit'.<br />
Und Bias von Priene sprach: [[Wikipedia:Liste griechischer Phrasen/Omikron#Οἱ πλεῖστοι κακοί.|οἱ πλεῖστοι<br /> κακοί]], das heißt auf deutsch: die meisten Menschen<br />
Sind schlecht; – versteh', die Toren nennt er schlecht. –<br />
Und Periander aus Korinth: [[Wikipedia:Liste griechischer Phrasen/My#Μελέτη τὸ πᾶν.|μελέτη<br /> τὸ πᾶν]]; Bedacht, meint er, vermöge alles.<br />
[[Wikipedia:Liste griechischer Phrasen/My#Μέτρον ἄριστον.|ἄριστον μέτρον]] lehrte Kleobulos<br />
Aus Lindas, – deutsch: das Beste ist das Maß.<br />
Und Thales sprach: [[Liste griechischer Phrasen/Epsilon#Ἐγγύα, πάρα δ᾽ ἄτα.|ἐγγύα, πάρα δ᾽ ἄτα]];<br />
Er warnt vor Bürgschaft, da sie Schaden bringt.<br />
Dem, der entleiht, mißfällt zwar diese Mahnung.<br />
Ich hab' gesprochen, trete ab; und Solon,<br />
Der die Gesetze gab, tritt auf.
|}
 
Unter anderem wurden folgende Sprüche sowohl im häuslichen als auch im öffentlichen Bereich gerne zitiert:
 
;Thales
* {{Polytonisch|Ἐγγύα πάρα δ᾽ἄτα.}}
:Engya para d'ata.
:„Bürgschaft - schon ist Unheil da.“<ref>Dieser Spruch wurde auch Chilon zugeschrieben.</ref>
* Nicht dein Äußeres schmücke, sondern sei schön in deinem Tun.
* Was du den Eltern Gutes tust, das erwarte selbst im Alter von deinen Kindern.
* Sei nicht faul, selbst wenn du Geld hast.
* Besser beneidet als bemitleidet.
 
;Solon
* {{Polytonisch|Μηδὲν ἄγαν.}}
:''Mēden agān''.
:''„Nichts im Übermaß!“''
* Sitze nicht zu Gericht, sonst wirst du dem Verurteilten ein Feind sein.
* Fliehe die Lust, die Unlust gebiert.
* Hab nicht mehr Recht als deine Eltern.
* Lerne zu gehorchen und du wirst zu herrschen wissen.
 
;Chilon
* {{Polytonisch|Γνῶθι σεαυτόν.}}
:''[[Gnothi seauton|Gnōthi seauton]]''.
:„Erkenne dich selbst!“<ref>Dieser Spruch wurde auch Thales, Solon oder Bias zugeschrieben.</ref>
* Zu den Festen der Freunde geh langsam, zu ihrem Unglück schnell.
* Lass deine Zunge nicht deinem Verstand vorauslaufen.
* Beweg nicht beim Reden die Hand; das sieht aus, als wärst du verrückt.
* Bei Unrecht versöhn dich, bei Frechheit wehr dich.
 
;Pittakos
* {{Polytonisch|Γίγνωσκε καιρόν.}}
:Gignōske kairon.
:„Erkenne den rechten Zeitpunkt!“''
* Was du vorhast, sage nicht; denn gelingt's dir nicht, wirst du verlacht.
* Was du dem Nächsten verdenkst, tu selber nicht.
* Sprich nicht schlecht von deinem Freund und nicht gut von deinem Feind, denn solches wäre unlogisch.
* Zuverlässig ist das Land, unzuverlässig das Meer.
 
;Bias
* {{Polytonisch|οἱ πλεῖστοι κακοί.}}
:Hoi pleistoi kakoi.
:„Die Meisten sind schlecht.“
* Sieh in den Spiegel: wenn du schön aussiehst, musst du auch Schönes tun; wenn hässlich, musst du den Mangel der Natur durch Edelsein ausgleichen.
* Geh langsam ans Werk; aber was du begonnen, bei dem harre aus.
* Gewinne durch Überredung, nicht durch Gewalt.
* Was du Gutes hast, schreib den Göttern zu, nicht dir.
 
;Kleobulos
* {{Polytonisch|Μέτρον ἄριστον.}}
:Metron ariston.
:„Maßhalten ist das Beste.“''
* Viel hören und nicht viel reden.
* Den Gegner des Volks als Feind ansehen.
* Aus gleichem Stande heiraten; aus besserem Stand gewinnst du Herren, keine Verwandten.
* Im Glück nicht stolz, im Unglück nicht niedrig sein.
 
;Periandros
* {{Polytonisch|Μελέτη τὸ πᾶν.}}
:Meletē to pān.
:„Habe das Ganze im Sinn!“
* Alles ist Übung.
* Die Lüste sind vergänglich, die Tugenden unsterblich.
* Schimpfe so, dass du schnell wieder Freund werden kannst.
* Halte dich an alte Gesetze, aber an frische Speisen.
 
== Plutarchs Gastmahl der Sieben Weisen ==
 
Der Weisheitsschatz der Sieben Weisen spielte in philosophischen Diskussionen über den besten Staat eine Rolle. [[Wikipedia:Plutarch|Plutarch]] geht darauf in seinem Dialog [[Wikipedia:Das Gastmahl der sieben Weisen|Das Gastmahl der sieben Weisen]] ein:
 
Auf die Frage nach dem besten Staat antworteten die Sieben Weisen unterschiedlich:
# Solon: „Der Staat, in dem ein Verbrecher genauso von allen, denen er nichts getan hat, wie von dem einen, dem er etwas getan hat, angeklagt und bestraft wird.“
# Bias: „In dem alle das Gesetz wie einen Tyrannen fürchten.“
# Thales: „Der weder allzu Reiche noch allzu Arme hat.“
# Anacharsis: „In dem man alles andere gleich achtet, aber nach der Tugend den Vorzug und nach der Schlechtigkeit den Nachteil bemisst.“
# Kleobulos: „Wo die Bürger einen Tadel mehr fürchten als das Gesetz.“
# Pittakos: „Wo es weder möglich ist, dass die Schlechten herrschen, noch dass die Guten nicht herrschen.“
# Chilon: „Der am meisten auf Gesetze, am wenigsten auf Redner hört.“
 
Auf die Frage nach dem besten Haus antworteten sechs der Sieben Weisen:
# Solon: „Wo der Erwerb des Geldes keine Ungerechtigkeit, sein Bewachen kein Misstrauen, sein Ausgeben keine Reue bringt.“
# Bias: „Wo der Herr von sich aus so ist wie draußen wegen der Gesetze.“
# Thales: „Wo der Herr am meisten Muße haben kann.“
# Kleobulos: „Wo der Herr mehr hat, die ihn lieben als die ihn fürchten.“
# Pittakos: „Das nichts Überflüssiges begehrt und nichts Nötiges entbehrt.“
# Chilon: „Das am meisten dem von einem König regierten Staat gleicht.“
 
== Rezeption ==
Die Überzeugung, dass eine optimale Staatslenkung des Rats von Weisen bedarf, hat sich bis in unsere Zeit gehalten. Die Bezeichnung ''Die (sieben) Weisen'' wird für Beratergremien unterschiedlicher Art verwendet. Beispielsweise gab es bis vor kurzem den alljährlichen Wirtschaftsbericht der „Sieben Weisen“. In einem Projekt der [[Wikipedia:Expo.02|Expo.02]] „Die sieben Weisen“ erhielt eine Gruppe von sieben Wissenschaftlern, Künstlern und Vertretern politischer Gremien den Auftrag, das Denken, Fühlen und Handeln von Schweizer Bürgern zu erforschen.
 
== Quellensammlungen ==
* [[Wikipedia:Jochen Althoff|Jochen Althoff]], Dieter Zeller (Hrsg.): ''Die Worte der Sieben Weisen'', Griechisch/Deutsch, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006 [Zusammenstellung und Übersetzung der Sprüche mit Kommentar und Untersuchungen]
* [[Wikipedia:Herwig Görgemanns|Herwig Görgemanns]]: ''Die griechische Literatur in Text und Darstellung'', Bd. 1: ''Archaische Periode'', hg. [[Wikipedia:Joachim Latacz|Joachim Latacz]], 2. Auflage, Stuttgart 1998
* [[Wikipedia:Bruno Snell|Bruno Snell]]: ''Leben und Meinungen der Sieben Weisen. Griechische und lateinische Quellen'', Heimeran-Verlag, München 1952
* Maria Tziatzi-Papagianni: ''Die Sprüche der sieben Weisen: zwei byzantinische Sammlungen; Einleitung, Text, Testimonien und Kommentar'' (Beiträge zur Altertumskunde 51), Teubner, Stuttgart 1994, ISBN 3-519-07600-4, (Diss., Univ. Hamburg 1992)


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Das Markus-Evangelium'', GA 139 (1985), ISBN 3-7274-1390-5 {{Vorträge|139}}
* Detlev Fehling: ''Die sieben Weisen und die frühgriechische Chronologie'', Bern 1985. ISBN 3-261-04061-0 [äußerst skeptisch hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der Überlieferung]
#Rudolf Steiner: ''Aus der Akasha-Forschung. Das Fünfte Evangelium'', [[GA 148]] (1992), ISBN 3-7274-1480-4 {{Vorträge|148}}
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Seven Sages|Sieben Weise von Griechenland}}
{{DNB-Portal|118613928}}


{{GA}}
== Einzelnachweise ==
<references/>


== Weblinks ==
{{Normdaten|TYP=p|GND=118613928|VIAF=25395398}}
{{Commonscat|Judas Iscariot|Judas Ischariot}}
 
* [http://www.nationalgeographic.com/lostgospel/_pdf/CopticGospelOfJudas.pdf Judas-Evangelium in koptischer Sprache (Originaltext)]
[[Kategorie:Philosophie]]
* [http://www.nationalgeographic.com/lostgospel/_pdf/GospelofJudas.pdf ''The Gospel of Judas''], englische Übersetzung von Rodolphe Kasser, Marvin Meyer und Gregor Wurst
[[Kategorie:Philosoph der Antike]]
* [http://bsiebert.bs.ohost.de/Judas/GermanGospelOfJudas.pdf Das Evangelium nach Judas Iskariot], deutsche Übersetzung von Bernhard Siebert aufgrund der englischen Übersetzung von R. Kasser et al.
[[Kategorie:Vorsokratiker]]
* [http://www.kirche-alt-lichtenberg.de/geschichte/judasevangelium.html Das Judas-Evangelium], deutsche Übersetzung von Hartmut Angermüller und Lutz-Rainer Bettin (unter Hinzuziehung einer Übersetzung von Bernhard Siebert) aufgrund der englischen Übersetzung durch R. Kasser et al. ([http://www.kirche-alt-lichtenberg.de/geschichte/Resources/Judas-Evangelium.pdf auch als PDF)
 
*[http://www.coptica.ch/5801/816601.html CHERIX, P., ''Évangile de Judas''], 2007-2012, sur Coptica.ch - texte, index et traduction française
{{Wikipedia}}
[[Kategorie:Christentum]] [[Kategorie:Apostel]]

Version vom 25. Juli 2017, 21:58 Uhr

Die Sieben Weisen (griech. οἱ ἑπτὰ σοφοί hoi heptà sophoí) sind eine von der Nachwelt so bezeichnete Gruppe von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in der griechischen Antike (spätes 7. und 6. Jahrhundert v. Chr.).

Die überlieferten Listen nennen teilweise verschiedene Personen. Die sieben Weisen waren insbesondere durch ihre Weisheitssprüche bekannt. Die meisten von ihnen waren Staatsmänner; als solche genossen sie hohes Ansehen. Sie gehörten der Epoche der vorsokratischen Philosophie an, waren aber großenteils nicht oder nicht in erster Linie Philosophen im engeren Sinne des Begriffs. Da sie als Zeitgenossen galten, wurden ihnen Zusammenkünfte zugeschrieben.

Zugehörigkeit

Bei Platon sind die Sieben Weisen erstmals ausdrücklich erwähnt. In seinem Dialog Protagoras (343a) zählt er sie auf:

Strittig ist, ob die Idee einer solchen Siebnerliste von Platon selbst stammt[1] oder ob er sich auf eine volkstümliche Überlieferung des sechsten oder frühen fünften Jahrhunderts stützte. Die einzelnen Namen kommen auch in älteren Quellen vor, die meisten bereits bei Herodot, doch erscheinen sie dort noch nicht als Gruppe.

Prominent waren vor allem Thales als Naturphilosoph und Mathematiker und Solon als Gesetzgeber. Alle Listen nennen Thales, Solon, Bias und Pittakos, die meisten auch Kleobulos und Chilon. Myson war für die Nachwelt eine blasse Figur und stammte aus einem unbekannten Dorf. Vermutlich aus diesem Grund wurde er in einer Liste, die erstmals bei Demetrios von Phaleron, einem Schüler des Aristoteles, auftaucht, durch Periandros von Korinth ersetzt. Nach einer anderen, schon in der Antike vertretenen Hypothese ersetzte umgekehrt Platon den in einer Urversion bereits vorhandenen, aber wegen seiner Tyrannenherrschaft politisch missliebigen Periandros durch Myson.[2] Die Liste des Demetrios, bestehend aus Thales, Pittakos, Bias, Solon, Kleobulos, Chilon und Periandros, fand in der Antike die weiteste Verbreitung und ist die heute noch gängige.

Daneben kursierten noch andere Listen, die statt Myson bzw. Periandros und teilweise auch statt Chilon und Kleobulos andere Namen enthielten. Mitunter wurden folgende Persönlichkeiten zu den Sieben Weisen gezählt:

Vereinzelt wurden auch noch weitere Namen genannt.

Maximen und Sprüche

Datei:AiKhanoumMaxim.jpg
Delphische Maximen in Ai Khanoum, heute Afghanistan (2. Jahrhundert v. Chr.)
Tempel des Apollon in Delphi

Neben ihren politischen Verdiensten um ihre Heimatstädte trugen zum Ruhm der Weisen besonders die Maximen und Weisheitssprüche bei, die ihnen zugeschrieben wurden. Redner zitierten sie in der Politik und vor Gericht. Schon Platon lobte die knapp und kunstvoll formulierten Sprüche, die Gnomen, als herausragende Früchte der Weisheit der sieben Männer.

Nach dem Prolog des Ludus Septem Sapientum (Das Spiel der Sieben Weisen) des römischen Dichters Ausonius tritt ein Ludius (eine „Lustige Person“) auf, der die bekannten Sprüche der Sieben Weisen aufzählt:[3]

Delphis Solonem scripse fama est Atticum:
γνῶθι σεαυτόν, quod Latinum est: nosce te.
multi hoc Laconis esse Chilonis putant.
Spartane Chilon, sit tuum necne ambigunt,
quod iuxta fertur: ὅρα τέλος μακροῦ βίου,
finem intueri longae vitae qui iubes.
multi hoc Solonem dixe Croeso existimant.


et Pittacum dixisse fama est Lesbium:
γίγνωσκε καιρόν; tempus ut noris iubet.
sed καιρός iste tempestivum tempus est.
Bias Prieneus dixit: οἱ πλεῖστοι κακοί,
quod est Latinum: plures hominum sunt mali:
sed inperitos scito, quos dixit malos.
μελέτη τὸ πᾶν, Periandri id est Corinthii:
meditationem posse totum qui putat.
ἄριστον μέτρον esse dicit Lindius
Cleobulus; hoc est: optimus cunctis modus.
Thales sed ἐγγύα, πάρα δ᾽ ἄτα protulit.
Spondere qui nos, noxa quia praes est, vetat.
hoc nos monere faeneratis non placet.
dixi, recedam, legifer venit Solon.

In Delphi, heißt's, schrieb Solon von Athen
γνῶθι σεαυτόν, zu deutsch: erkenne dich.
Doch manche meinen, dies sei Chilons Wort.
Spartaner Chilon, auch wird drum gestritten,
Ob dein der andre Spruch sei: ὅρα τέλος
μακροῦ βίου
, den man dir zuschreibt, da du
Befiehlst, das Ende eines langen Lebens
Erst abzuwarten. Viele meinen auch,
Daß Solon dies zu Kroisos einst gesagt.
Doch Pittakos von Lesbos, heißt es, habe
Gesagt: γίγνωσκε καιρόν und ermahnt:
Erkenn die Zeit, – καιρός ist 'rechte Zeit'.
Und Bias von Priene sprach: οἱ πλεῖστοι
κακοί
, das heißt auf deutsch: die meisten Menschen
Sind schlecht; – versteh', die Toren nennt er schlecht. –
Und Periander aus Korinth: μελέτη
τὸ πᾶν
; Bedacht, meint er, vermöge alles.
ἄριστον μέτρον lehrte Kleobulos
Aus Lindas, – deutsch: das Beste ist das Maß.
Und Thales sprach: ἐγγύα, πάρα δ᾽ ἄτα;
Er warnt vor Bürgschaft, da sie Schaden bringt.
Dem, der entleiht, mißfällt zwar diese Mahnung.
Ich hab' gesprochen, trete ab; und Solon,
Der die Gesetze gab, tritt auf.

Unter anderem wurden folgende Sprüche sowohl im häuslichen als auch im öffentlichen Bereich gerne zitiert:

Thales
  • Ἐγγύα πάρα δ᾽ἄτα.
Engya para d'ata.
„Bürgschaft - schon ist Unheil da.“[4]
  • Nicht dein Äußeres schmücke, sondern sei schön in deinem Tun.
  • Was du den Eltern Gutes tust, das erwarte selbst im Alter von deinen Kindern.
  • Sei nicht faul, selbst wenn du Geld hast.
  • Besser beneidet als bemitleidet.
Solon
  • Μηδὲν ἄγαν.
Mēden agān.
„Nichts im Übermaß!“
  • Sitze nicht zu Gericht, sonst wirst du dem Verurteilten ein Feind sein.
  • Fliehe die Lust, die Unlust gebiert.
  • Hab nicht mehr Recht als deine Eltern.
  • Lerne zu gehorchen und du wirst zu herrschen wissen.
Chilon
  • Γνῶθι σεαυτόν.
Gnōthi seauton.
„Erkenne dich selbst!“[5]
  • Zu den Festen der Freunde geh langsam, zu ihrem Unglück schnell.
  • Lass deine Zunge nicht deinem Verstand vorauslaufen.
  • Beweg nicht beim Reden die Hand; das sieht aus, als wärst du verrückt.
  • Bei Unrecht versöhn dich, bei Frechheit wehr dich.
Pittakos
  • Γίγνωσκε καιρόν.
Gignōske kairon.
„Erkenne den rechten Zeitpunkt!“
  • Was du vorhast, sage nicht; denn gelingt's dir nicht, wirst du verlacht.
  • Was du dem Nächsten verdenkst, tu selber nicht.
  • Sprich nicht schlecht von deinem Freund und nicht gut von deinem Feind, denn solches wäre unlogisch.
  • Zuverlässig ist das Land, unzuverlässig das Meer.
Bias
  • οἱ πλεῖστοι κακοί.
Hoi pleistoi kakoi.
„Die Meisten sind schlecht.“
  • Sieh in den Spiegel: wenn du schön aussiehst, musst du auch Schönes tun; wenn hässlich, musst du den Mangel der Natur durch Edelsein ausgleichen.
  • Geh langsam ans Werk; aber was du begonnen, bei dem harre aus.
  • Gewinne durch Überredung, nicht durch Gewalt.
  • Was du Gutes hast, schreib den Göttern zu, nicht dir.
Kleobulos
  • Μέτρον ἄριστον.
Metron ariston.
„Maßhalten ist das Beste.“
  • Viel hören und nicht viel reden.
  • Den Gegner des Volks als Feind ansehen.
  • Aus gleichem Stande heiraten; aus besserem Stand gewinnst du Herren, keine Verwandten.
  • Im Glück nicht stolz, im Unglück nicht niedrig sein.
Periandros
  • Μελέτη τὸ πᾶν.
Meletē to pān.
„Habe das Ganze im Sinn!“
  • Alles ist Übung.
  • Die Lüste sind vergänglich, die Tugenden unsterblich.
  • Schimpfe so, dass du schnell wieder Freund werden kannst.
  • Halte dich an alte Gesetze, aber an frische Speisen.

Plutarchs Gastmahl der Sieben Weisen

Der Weisheitsschatz der Sieben Weisen spielte in philosophischen Diskussionen über den besten Staat eine Rolle. Plutarch geht darauf in seinem Dialog Das Gastmahl der sieben Weisen ein:

Auf die Frage nach dem besten Staat antworteten die Sieben Weisen unterschiedlich:

  1. Solon: „Der Staat, in dem ein Verbrecher genauso von allen, denen er nichts getan hat, wie von dem einen, dem er etwas getan hat, angeklagt und bestraft wird.“
  2. Bias: „In dem alle das Gesetz wie einen Tyrannen fürchten.“
  3. Thales: „Der weder allzu Reiche noch allzu Arme hat.“
  4. Anacharsis: „In dem man alles andere gleich achtet, aber nach der Tugend den Vorzug und nach der Schlechtigkeit den Nachteil bemisst.“
  5. Kleobulos: „Wo die Bürger einen Tadel mehr fürchten als das Gesetz.“
  6. Pittakos: „Wo es weder möglich ist, dass die Schlechten herrschen, noch dass die Guten nicht herrschen.“
  7. Chilon: „Der am meisten auf Gesetze, am wenigsten auf Redner hört.“

Auf die Frage nach dem besten Haus antworteten sechs der Sieben Weisen:

  1. Solon: „Wo der Erwerb des Geldes keine Ungerechtigkeit, sein Bewachen kein Misstrauen, sein Ausgeben keine Reue bringt.“
  2. Bias: „Wo der Herr von sich aus so ist wie draußen wegen der Gesetze.“
  3. Thales: „Wo der Herr am meisten Muße haben kann.“
  4. Kleobulos: „Wo der Herr mehr hat, die ihn lieben als die ihn fürchten.“
  5. Pittakos: „Das nichts Überflüssiges begehrt und nichts Nötiges entbehrt.“
  6. Chilon: „Das am meisten dem von einem König regierten Staat gleicht.“

Rezeption

Die Überzeugung, dass eine optimale Staatslenkung des Rats von Weisen bedarf, hat sich bis in unsere Zeit gehalten. Die Bezeichnung Die (sieben) Weisen wird für Beratergremien unterschiedlicher Art verwendet. Beispielsweise gab es bis vor kurzem den alljährlichen Wirtschaftsbericht der „Sieben Weisen“. In einem Projekt der Expo.02 „Die sieben Weisen“ erhielt eine Gruppe von sieben Wissenschaftlern, Künstlern und Vertretern politischer Gremien den Auftrag, das Denken, Fühlen und Handeln von Schweizer Bürgern zu erforschen.

Quellensammlungen

  • Jochen Althoff, Dieter Zeller (Hrsg.): Die Worte der Sieben Weisen, Griechisch/Deutsch, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006 [Zusammenstellung und Übersetzung der Sprüche mit Kommentar und Untersuchungen]
  • Herwig Görgemanns: Die griechische Literatur in Text und Darstellung, Bd. 1: Archaische Periode, hg. Joachim Latacz, 2. Auflage, Stuttgart 1998
  • Bruno Snell: Leben und Meinungen der Sieben Weisen. Griechische und lateinische Quellen, Heimeran-Verlag, München 1952
  • Maria Tziatzi-Papagianni: Die Sprüche der sieben Weisen: zwei byzantinische Sammlungen; Einleitung, Text, Testimonien und Kommentar (Beiträge zur Altertumskunde 51), Teubner, Stuttgart 1994, ISBN 3-519-07600-4, (Diss., Univ. Hamburg 1992)

Literatur

  • Detlev Fehling: Die sieben Weisen und die frühgriechische Chronologie, Bern 1985. ISBN 3-261-04061-0 [äußerst skeptisch hinsichtlich der Glaubwürdigkeit der Überlieferung]

Weblinks

Commons: Sieben Weise von Griechenland - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema

Literatur von und über Sieben Weise von Griechenland im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Einzelnachweise

  1. So Fehling S. 9-18.
  2. Otto Barkowski: Sieben Weise, in: Pauly-Wissowa RE 2 A/2, Stuttgart 1923, Sp. 2243.
  3. Zitiert nach Snell (1952).
  4. Dieser Spruch wurde auch Chilon zugeschrieben.
  5. Dieser Spruch wurde auch Thales, Solon oder Bias zugeschrieben.


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