Kundalini

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Kundalini (skrt., f., कुण्डलिनी, kuṇḍalinī, von kundala "gerollt, gewunden") auch Kundalini-Schlange, Schlangenkraft oder Shakti (eine Erscheinungsform der Göttin Devi) genannt, ist nach der tantrischen Lehre die (mütterliche) göttliche Kraft in ihrer individuellen Inkarnation im Menschen, die schlafende Lebenskraft oder Prana in seiner potentiellen, ruhenden Form, die Energie und Essenz des Lebens gleichermaßen, und sie ist die Kraft im Menschen, die der Materie am nächsten steht. Sie ruht am unteren Ende der Wirbelsäule, symbolisiert durch die zusammengerollte Schlange, die im Wurzelchakra, der vierblättrigen Lotosblume bewusstlos schläft.

Das Kundalinifeuer ist das Band, das den physischen Leib während des ganzen irdischen Lebens mit dem Astralleib verbindet, die sogenannte Silberschnur; wenn beim Tod diese silberne Perlenschnur reißt, kann der Astralleib kann nicht mehr in den Leib zurückkehren.

"Was besteht für eine Verbindung zwischen dem Astralleib und dem physischen Leib, was kettet das astrale Ohr an das physische Ohr? Und warum kehrt der Astralkörper, [der während des Schlafens vom physischen Körper getrennt ist], wieder zurück? Es könnten interessante Fragen aufgeworfen werden. Nehmen wir zum Beispiel an, ein Mensch fühlte sich furchtbar unglücklich. Nun ist er während der Nacht in seinem Astralleib. Das Leid hat seinen Ursprung im Physischen. Er könnte nun den Entschluß fassen, [mit seinem Astralleib] nicht mehr zurückzukehren, dann wäre das ausgeführt, was man einen astralen Selbstmord nennen würde.

Also, was verbindet den astralischen Leib mit dem physischen Leib und seinen Organen, und was führt ihn wieder zurück? Da besteht eine Art von Band, eine Verbindung, die eine Zwischenmaterie ist zwischen physischer und astraler Materie. Und das nennt man das Kundalinifeuer. Wenn Sie einen schlafenden Menschen haben, so können Sie im Astralen immer den Astralkörper verfolgen. Sie haben einen leuchtenden Streifen bis dahin, wo der Astralkörper ist. Es ist immer der Ort aufzufinden. Wenn sich der Astralkörper entfernt, dann wird in demselben Maße das Kundalinifeuer dünner und dünner. Eine immer dünnere und dünnere Spur ist es; es wird immer mehr wie ein dünner Nebel. Wenn Sie nun dieses Kundalinifeuer genau ansehen, dann ist es nicht gleichförmig. Es werden in demselben gewisse Stellen leuchtender und dichter sein, und das sind die Stellen, welche das Astrale wieder zu dem Physischen hinführen. Der Sehnerv ist also durch ein dichteres Kundalinifeuer verbunden mit einem astralen Nerven.

Leadbeater wollte [in seinem Buch «Die Astral-Ebene»] nicht darauf eingehen zu sagen, ob ein solcher astraler Selbstmord möglich ist. Es kann das Kundalinifeuer mit dem Astralkörper nicht ganz aus dem physischen Leib herausgehoben werden. Würde es nun eintreten, daß ein Mensch den Entschluß faßt, nicht mehr zurückzukommen, so würde das Kundalinifeuer ihn fortwährend hinabziehen; es ist so, als ob er noch zum physischen Leib gehörte. Es ist die Spur des Kundalinifeuers, die er verfolgt. Wenn die Lebenskraft noch nicht erschöpft ist, so ist es sehr schwer, den Astralkörper aus dem physischen Körper herauszuheben. Es ist sehr schwer, wenn jemand an dem physischen Körper hängt, den er nicht mehr gebrauchen kann. In dieser Beziehung ist das Schicksal des Selbstmörders und das des Verunglückten nicht in erheblichem Maße voneinander verschieden." (Lit.: GA 88, S 237f)

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Über die astrale Welt und das Devachan, GA 88 (1999), ISBN 3-7274-0880-4
Literaturangaben zum Werk Rudolf Steiners folgen, wenn nicht anders angegeben, der Rudolf Steiner Gesamtausgabe (GA), Rudolf Steiner Verlag, Dornach/Schweiz Email: verlag@steinerverlag.com URL: www.steinerverlag.com.
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