Rudolf Steiner und Wünschelrute: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Bild:Steiner1_dif.jpg|thumb|Rudolf Steiner (1861-1925). Er hat Eurythmie, Waldorfschule, Anthroposophie, Christengemeinschaft, biologisch-dynamische Landwirtschaft und einen neuen Baustil ins Leben gerufen]]
[[Datei:Houten wichelroede.jpg|mini|hölzerne Wünschelrute]]
'''Rudolf Steiner''' (* 27. Februar 1861 in [[Wikipedia:Donji Kraljevec|Donji Kraljevec]] bei Cakovec, in der Zupanija Medjimerje, Österreich-Ungarn, heute [[Wikipedia:Kroatien|Kroatien]]; † 30. März 1925 in [[Wikipedia:Dornach SO|Dornach]] bei [[Wikipedia:Basel|Basel]]), österreichischer Anthroposoph
[[Datei:Yzerdrwr.jpg|mini|Metallrute]]
[[Datei:Allemanswiro.jpg|mini|Winkelrute]]
Die '''Wünschelrute''' ist ein zumeist Y-förmig gegabeltes, aus einer Astgabel oder gebogenem Draht gefertigtes Instrument, das in der Hand eines sogenannten Rutengängers auf Anziehungskräfte oder Ausstrahlungen von [[Erz]]en und [[Metall]]en, [[Wasserader]]n, [[Verwerfung (Geologie)|geologischen Verwerfungen]] oder verborgenen Gegenständen im Erdreich reagieren soll. Diese Vorstellung wurde erstmals im [[Spätmittelalter]] dokumentiert, konnte jedoch noch nie wissenschaftlich nachgewiesen werden. Die Lehre von solchen angeblichen Strahlungswirkungen heißt [[Radiästhesie]].<ref>Artikel ''Radiästhesie'' in ''Der Brockhaus multimedial'', 2005.</ref>


== Überblick über Steiners Schaffen ==
In jüngerer Zeit finden auch L-förmige Winkelruten und antennenförmige Einhandruten („Tensoren“) als Wünschelruten Verwendung. Bei Winkelruten werden die Schäfte aneinandergelegt oder überkreuzt gehalten, bei Tensoren ist am Rutenende ein Ring oder eine Kugel befestigt. Einhandruten dieser Art werden auch in der [[Alternativmedizin]] eingesetzt.


[[Bild:Goetheanum2.jpg|thumb|450px|Die Freie Hochschule für Geisteswissenschaften in Dornach bei Basel mit ihren Nebengebäuden, von Steiner entworfen und als Grundstein eines freien Geisteslebens gedacht]]
== Etymologie ==
Das Wort ''Wünschelrute'' leitet sich her von [[Althochdeutsch|ahd.]] ''wunsciligerta'', das in den althochdeutschen [[Glosse]]n als Übersetzung für [[Latein|lat.]] ''caduceus'', den [[Hermesstab|geflügelten Stab]] des Hermes, erscheint. Das [[Komposition (Grammatik)|Kompositum]] mit der Verkleinerungsform von ahd. ''wunsc'' „Wunsch“ wird mit der Bedeutungsmöglichkeit „Glück, Heil“ erklärt und ''wunsciligerta'' von [[Jacob Grimm]] als {{"|gerte, durch deren besitz man alles irdischen heils theilhaftig wird}} gedeutet.<ref>Jacob Grimm: ''Deutsche Mythologie.'' 2.&nbsp;überarb. Ausg. 1844, S.&nbsp;926–929, („Wünschelruthe“) S.&nbsp;926.</ref>


Steiner war [[Goethe]]-Forscher, Philosoph und [[Esoterik|Esoteriker]]. Er begründete die [[Anthroposophie]] als [[Geisteswissenschaft|Wissenschaft vom Geistigen]] und schuf mit der [[Eurythmie]] eine neue Bewegungskunst sowie mit dem [[Goetheanum]] in Dornach als einer unabhängigen Hochschule für Geisteswissenschaften und durch weitere Bauten einen neuen, organischen Architekturstil. In erheblichem Umfang gab er Anleitung für die [[Sprachgestalgung|Kunst der Rezitation und Deklamation]]. Die [[Waldorfschule]] ermöglicht ein natürlicheres Lernen, die [[biologisch-dynamische Landwirtschaft]] lebensvolle Ernährung, die [[Christengemeinschaft]] einen modernen Zugang zum Christentum, der Gedanke der [[Soziale Dreigliederung|Dreigliederung des sozialen Organismus]] soll Verquickungen des Geldes mit dem Recht, des Rechts mit dem Glauben und des Glaubens mit dem Geld verhindern. Gemeinsam mit [[Ita Wegman]] schuf Steiner die [[Anthroposophische Medizin|anthroposophisch erweiterte Medizin]]. Auch zu weiteren Künsten und zu den Naturwissenschaften hat er Fachleuten, meist auf deren Bitten hin, Anregungen gegeben.
Im Alt- und [[Mittelhochdeutsch]]en (mhd. ''wünschelruote'', auch ''wünschelrîs, wünschelwip, wünschelgerte'') bezeichnet das Wort allgemein einen Stab oder eine Gerte mit Wunder- oder Zauberkraft, die dem Besitzer besondere Macht verleihen, so auch im [[Nibelungenlied]] erklärt (''der daz hêt erkunnen, der möhte meister sîn / wol in aller werlde über iêslichen man'': „der das erforscht hatte, der konnte Meister sein wohl in der ganzen Welt über jeglichen Menschen“). Daneben wird es mittelhochdeutsch auch als Umschreibung des [[Penis]] ([[Konrad von Megenberg]]: ''schwantz oder wuntzelruht'') verwendet sowie in Anknüpfung an die christliche Deutung der [[Wurzel Jesse]] als ein Bildmotiv des Marienlobs ([[Gottfried von Straßburg]]: „der genade ein wünschelruote“) oder allgemeiner des Frauenlobes (im [[Jüngerer Titurel|Jüngeren Titurel]] über Sigune: ''du wünschelruot des grales'').<ref name="dwb">Jacob und Wilhelm Grimm: ''[[Deutsches Wörterbuch]].'' Band&nbsp;30, 1960, Sp.&nbsp;2035 ff., [http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?bookref=30,2035,68 online] auf Woerterbuchnetz.de, abgerufen am 4.&nbsp;Januar 2017.</ref>


== Leben ==
Die heute übliche Verwendung des Wortes speziell als Bezeichnung einer meist gabelförmigen Rute zum Aufspüren von verborgenen Materialien ist seit [[frühneuhochdeutsch]]er Zeit belegt.<ref name="dwb" />


=== Kindheit ===
== Geschichte ==
Der genaue historische Ursprung von Wünschelruten ist unbekannt. In älteren Kulturen ist vielfach von Ruten oder Stäben mit Wunderkraft die Rede, etwa dem bereits erwähnten Stab des [[Hermes]] (Griechische Mythologie), der die Pforten zur [[Unterwelt]] öffnet, oder dem Mosesstab, der in der Wüste Wasser aus dem Fels springen lässt (Num.&nbsp;20,11).


Der Bub hat im heutigen [[Kroatien]] in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie das Licht der Welt erblickt. Sein Elternhaus war freigeistig, der Vater, Johann Steiner (1829-1910), ein Eisenbahnbeamter, zur Mutter Franziska Steiner, geborener Blie (1834-1918), ist der spätere Begründer einer weltumfassenden Bewegung bis in reifere Zeiten in einem liebevollen nachgerade kindlichen Verhältnis stehngeblieben.
Stäbe oder Ruten für [[Wahrsagen|mantische und divinatorische]] Praktiken sind seit dem Altertum bekannt. Eindeutige Belege für das Wünschelrutengehen im heutigen Verständnis finden sich erst seit dem späten [[Mittelalter]].<ref>William Barrett, Theodore Besterman: ''The Divining Rod: An Experimental and Psychological Investigation.'' Methuen, London 1926, S.&nbsp;1&nbsp;ff. (''A Brief Historical Sketch of Browsing'');<br />Gaston Burridge: ''Does the Forked Stick Locate Anything? An Inquiry into the Art of Dowsing.'' In: ''Western Folklore.'' 14,1, 1955, S.&nbsp;32–43;<br />Michael R.&nbsp;Lynn: ''Divining the Enlightenment: Public Opinion and Popular Science in Old Regime France.'' In: ''Isis'' 91,1, 2001, S.&nbsp;34–54.</ref>
[[Datei:Georgius Agricola Erzsucher.jpg|mini|Darstellung von Bergleuten und Erzsuchern (zum Teil mit Wünschelrute) in Agricolas ''De re metallica'' 1556]]


Die Familie zog mehrmals um: [[1862]] nach [[Mödling]], ein Jahr später nach [[Pottschach]] und [[1869]] nach [[Neudörfl]]. Rudolf wurde von den Gleichaltrigen ausgeschlossen, ersetzte den Geschichtsunterricht durch [[Kant]]s [[Kritik der reinen Vernunft]]. Für den Ministranten gehörten die Mönche aus der Nachbarschaft zu den stärksten Kindheitseindrücken. Eine tiefe Auffassungsgabe verwandelte ihm Erlebnisse wie einen brennend vorbeirasenden Zugwaggon oder die innerliche Begegnung mit einer Tante, die sich das Leben genommen hatte, in Flammenzeichen. Er kam nur aufs Realgymnasium in [[Wiener Neustadt]].
Um 1430 bietet der Goslarer Bergmeister Andreas de Solea den ältesten bekannten Beleg für die Vorstellung, dass eine Rute auf die Ausstrahlung von Metallen reagiert.<ref>Von Barrett, Besterman: ''The Divining Rod.'' 1926, S.&nbsp;7, Anm.&nbsp;1, zitiert nach Carl Kiesewetter: ''Geschichte des neueren Occultismus.'' Friedrich, Leipzig 1891–1895, Theil&nbsp;I, S.&nbsp;512, Theil&nbsp;II, S.&nbsp;382.</ref> Aus dem 15.&nbsp;Jahrhundert sind einige wenige Anleitungen zur Herstellung und Benutzung von Wünschelruten erhalten, sowie Beschwörungstexte, die bei oder vor der Benutzung der Ruten gesprochen werden mussten.<ref> {{Webarchiv|text=artesliteratur.de: ''Wünschelrute.'' |url=http://www.artesliteratur.de/wiki/W%C3%BCnschelrute |wayback=20160319023808 |archiv-bot=2018-03-25 19:22:45 InternetArchiveBot }}</ref> Im Jahre 1517 erwähnt Martin Luther in seiner Auslegung der Zehn Gebote unter den Verstößen gegen das Erste Gebot neben anderen magischen Praktiken auch die Suche mit der „virga divinationis“ nach verborgenen Schätzen.<ref>Martin Luther: ''Decem praecepta Wittenbergensi populo praedicta, per R.P.D. Martinum Lutherum Augustinianum, anno M.D.XVII.'' Iohannem Lufft, Wittenberg 1550, fol.&nbsp;4r: „qui uirga diuinationis, occultos querunt thesauros“.<br />Eine weitere Erwähnung findet sich in den von Aurifaber 1566 gedruckten Tischreden, vgl. Karl Eduard Förstemann (Hrsg.): ''D.&nbsp;Martin Luthers sämmtliche Schriften.'' In: Bd.&nbsp;XXII: ''Tischreden oder Colloquia.'' Gebauer’sche Buchhandlung, Leipzig 1846, S.&nbsp;213: „Brauchen auch wol Wünschelruthen, damit man Silber sucht, wie auf den Bergwerken“.</ref> [[Georgius Agricola]] schließlich, der sie 1530 im Glossar zu seinem ''Bermannus'' als „Virgula diuina / die rute“ kurz erwähnt<ref>Georgius Agricola: ''Bermannvs, sive, De re metallica.'' Frobeniana, Basel 1530, S.&nbsp;135 ([http://libcoll.mpiwg-berlin.mpg.de/libview?url=/mpiwg/online/permanent/library/C5XXK76V/index.meta&start=121&pn=133&mode=texttool Digitalisat]).</ref> und in den [[Frontispiz]]en seiner Druckausgaben als Signum der Montanforschung auch regelmäßig den Hermesstab abbilden ließ, widmet der ''virgula furcata'' (gegabelten Rute) 1556 in seiner Schrift ''De re metallica'' die erste ausführliche, auch erstmals von der Abbildung eines Rutengängers begleitete Behandlung.<ref>Georgius Agricola: ''De re metallica libri XII.'' Basel 1556, S.&nbsp;25–28 (in der {{Webarchiv|url=http://archimedes.mpiwg-berlin.mpg.de/cgi-bin/toc/toc.cgi?dir=agric_remet_001_la_1556;step=thumb |wayback=20070709092510 |text=digitalen Ausgabe |archiv-bot=2019-05-24 14:26:07 InternetArchiveBot }} noch nicht verfügbar), 2.&nbsp;Ausgabe 1561, S.&nbsp;26 ff. ([http://libcoll.mpiwg-berlin.mpg.de/libview?url=/mpiwg/online/permanent/library/4E5N6PMD/index.meta&start=41&pn=42&mode=texttool Digitalisat]), deutsche Übersetzung von [[Carl Schiffner]] [und anderen]: ''Zwölf Bücher vom Berg- und Hüttenwesen.'' VDI-Verlag, Berlin 1928, S.&nbsp;30 ff. ([http://www.digitalis.uni-koeln.de/Agricola/agricola28-33.pdf Digitalisat;] PDF; 1,7&nbsp;MB).</ref>


[[Bild:SteineralsAbiturient.jpg|thumb|Rudolf Steiner als Abiturient]]
Demnach war das Rutengehen zu Agricolas Zeit eine unter Bergleuten verbreitete und entwickelte –&nbsp;nämlich durch Bevorzugung spezifischer Hölzer für bestimmte Metalle&nbsp;– kunstgerecht differenzierte Technik, die jedoch auch bereits sehr umstritten war: Während Kritiker sie für nutzlos erklärten oder als Erklärung für die Wirkung nicht eine Anziehungskraft der Metalle, sondern nur die Zaubersprüche der Rutengänger gelten lassen wollten, erklärten Befürworter, dass der Erfolg nicht von Zauber, sondern von der Größe der Rute, ihrer gegabelten Form, der Anziehungskraft der Metalle, der Handhabung der Rute und außerdem davon abhängig sei, dass der Rutengänger nicht eine besondere hinderliche Veranlagung besitze, die die Anziehungskraft der Metalle außer Kraft setze und verantwortlich dafür sei, dass Überprüfungen durch ungeeignete Personen fehlschlügen. Agricola selbst schlug sich hierbei auf die Seite der Kritiker, indem er die Wirkung den Zaubersprüchen, die er nicht wiedergeben wollte, und dem Zufall sowie seiner geschickten Ausnutzung durch die Rutengänger zuschrieb und im Übrigen empfahl, bei der Auffindung der Metalle stattdessen auf deren natürliche Anzeichen zu achten.


=== Als Student in Wien ===
Im Jahre 1692 erregte in Frankreich [[Jacques Aymar]] Aufsehen aus Anlass eines Mordfalls in Lyon, indem er mithilfe seiner Rute angeblich Beweismittel entdeckte, die am Tatort vergraben waren, außerdem mit der Rute einen der Täter aufspürte und überführte und den Fluchtweg zweier weiterer Mittäter bis an die Grenze nachverfolgen konnte. Experimentelle Überprüfungen seiner Fähigkeiten unter der Aufsicht des [[Louis IV. Henri de Bourbon, prince de Condé|Prince de Condé]], bei denen Aymar gezielt über den tatsächlichen Hergang der aufzuklärenden Vorfälle getäuscht wurde, sollen aber die Wirksamkeit seiner Methode falsifiziert haben.


An der Technischen Hochschule Wien studierte Steiner ab [[1879]] Biologie, Chemie, Physik und Mathematik. Letztere war für ihn durch ihre Unwiderlegbarkeit weltanschaulicher Rettungsanker und Hoffnungsschimmer. Der Student entdeckte [[Thomas von Aquin]] für sich, begeisterte sich für paranormale Wahrnehmungen und freundete sich mit seinem Germanistikprofessor [[Karl-Julius Schröer]] an. Erst in seinen Zwanzigern, gab er in Kürschners [[Deutsche Nationalliteratur|Deutscher Nationalliteratur]] [[Goethe]]s naturwissenschaftliche Schriften heraus und veröffentlichte in Zeitungen literarische Abhandlungen. Von [[1884]] bis [[1890]] verdiente er sich sein Studium durch die Tätigkeit als Privatlehrer eines als unbeschulbar geltenden [[hydrocephalus]]kranken Kindes in einer prominenten Wiener Familie, das später (nach Überzeugung der Mutter ermöglicht durch die pädagogische Leistung Steiners) Medizin studierte und Arzt wurde. Mit der Dichterin [[Marie Eugenie delle Grazie]] knüpfte er eine Freundschaft, [[Marie Lang]] vermittelte eine gleiche mit [[Rosa Mayreder]], aber auch mit Leuten aus dem Volk wie dem Kräutersammler [[Felix Koguzki]] kam er aus.
[[Datei:18th century dowser.jpg|mini|Stich eines Wünschelrutengängers aus dem 18.&nbsp;Jahrhundert]]
Im 18.&nbsp;Jahrhundert veröffentlichte der französische Physiker Thouvenel mehrere Denkschriften über zwei Quellenfinder, Bleton und Pennet, und diese Versuche wurden in Italien von Fortis und Amoretti, in Deutschland von [[Johann Wilhelm Ritter]], [[Franz Xaver von Baader]] und Kieser fortgesetzt. Sie glaubten an eine besondere „elektrometrische“ Kraft, die bei reizbaren (sensitiven) Personen durch Metalladern oder unterirdisches bewegtes Wasser erregt wird. Diese Kraft soll sich neben Bewegungen in der Hand gehaltener Gegenstände auch in körperlichen Empfindungen bis hin zu [[Konvulsion]]en geäußert haben.


=== Als Goetheforscher in Weimar ===
Statt des Holzstabes benutzten mehrere dieser „Metall- und Quellenspürer“ auch den sogenannten „bipolaren Zylinder“ und das „siderische Pendel“. Diese Werkzeuge wurden insbesondere von dem Italiener [[Francesco Campetti]] verwendet, mit dem Amoretti und die Physiker der Münchener Akademie in den ersten Jahrzehnten des 19.&nbsp;Jahrhunderts experimentierten. Der [[Bipolarer Zylinder|bipolare Zylinder]] ist ein zwischen Zeigefinger und Daumen gehaltener Metallstab, das [[Siderisches Pendel|siderische Pendel]] ein an einem Faden aufgehängtes Stück Kohle oder Schwefelkies, das unter dem Einfluss verborgener Metalle und strömenden Wassers in Schwingungen geraten sollte.


In [[Rostock]] promovierte Steiner [[1891]] mit [[Wahrheit und Wissenschaft]] zum Dr.phil., da er als ehemaliger Realgymnasiast in der [[k.u.k. Monarchie]] nicht promovieren konnte. [[1890]] übernahm er, auf Schröers Vorschlag, am [[Goethe-und-Schiller-Archiv]] in [[Weimar]] die Herausgabe der Naturwissenschaftlichen Schriften Goethes für die große [[Weimarer Ausgabe|Weimarer Goethe-Ausgabe]], die so genannte "Sophien-Ausgabe". Fern von jeder Buchgelehrsamkeit hält er in seinem Kommentar zwischen den Zeilen dazu an, sich meditativ in Goethes Weltsicht zu vertiefen und dessen Ansatz zu verinnerlichen, dass es rein biologische Gesetzmäßigkeiten gibt, welche sich nicht auf chemische oder physikalische Regeln zurückführen lassen – eine Sichtweise, ohne die sich seine späteren Ausführungen über Geisteswissenschaft im okkulten Sinne gar nicht würden denken lassen.
Als Erklärung wurden tierische Elektrizität, der damit verbundene „[[Animalischer Magnetismus|tierische Magnetismus]]“ und ähnliche Konzepte wie [[Tellurismus]] und [[Siderismus]] sowie die Lebenskraft „Od“ von [[Karl von Reichenbach]] herangezogen. Schließlich begründeten unter anderem Gilbert, Marechaux, Erman und Pfaff die Auffassung, dass es sich dabei lediglich um unbewusste [[Carpenter-Effekt|ideomotorische Bewegungen]] handle. Bereits Zeidler hatte in seinem 1700 erschienenen ''Pantomysterium'' dargelegt, dass die Rute sich bewegt, wenn ihr Träger den gesuchten Gegenstand auch nur gefunden zu haben glaubte.


Weimar war Steiners erste größere Reise, aber es brachte auch Kontakte: einen Umzug zu [[Anna Eunike]], die er später heiratete, Freundschaft mit [[Gabriele Reuter]], eine teils problematische Zusammenarbeit mit [[Nietzsche]]s Schwester, [[Elisabeth Förster-Nietzsche]], in deren [[Nietzsche-Archiv]] in Naumburg er vor dem umnachteten Philosophen stand, eine Begegnung mit [[Ernst Haeckel]], das Erlebnis [[Heinrich von Treitschke]]s als einer Autorität, die aus äußerlichen Gründen nur schwer kommunizieren konnte, vor allem aber die Zusammenarbeit an der Weimarer Ausgabe mit [[Herman Grimm]], der ihm durch seine Ehe mit einer Tochter [[Bettine von Arnim]]s einen unmittelbaren Zugang zu Goethes Welt schenkte, aber auf den Kollegen auch durch seinen Stil gewirkt hat.
In den 1930er Jahren unternahmen der Physiker [[Josef Wimmer (Physiker)|Josef Wimmer]] und Joseph Wüst Forschungen über Wünschelruten (teilweise am Lehrstuhl für Anatomie in München bei [[Benno Romeis]]). Wimmer sorgte auch für die Verwendung der Wünschelrute als Leiter der Angewandten Geologie beim [[SS-Ahnenerbe]].


[[1894]] veröffentlichte Steiner das – nach Ansicht seiner Anhänger epochale – [[Erkenntnistheorie|erkenntnismethodologische]] Grundlagenwerk "[[Die Philosophie der Freiheit]] – Seelische Beobachtungsresultate nach naturwissenschaftlicher Methode". Das Werk sagt in seinem Kerne aus, dass es eine innere Autorität gibt, die ganz von äußeren Befehlshabern unabhängig ist. Außerdem wiederholt es den Realismus [[Thomas von Aquin]]s, denn es setzt zunächst Einheit von Ding und Begriff voraus. Philosophische und sprachphilosophische Einflüsse hat hier nicht zuletzt [[Wilhelm Dilthey]] ausgeübt.  
== Gegenwart ==
[[Datei:Wrlhout1.jpg|mini|Rutengänger]]
Auch heute noch gilt die Wünschelrute vielen Menschen als geeignetes Instrument, um angeblich existierende Wasseradern aufzuspüren. Die Wünschelrutengänger werden dazu sowohl von Privatpersonen als auch Unternehmen beauftragt. So setzte die [[Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit]] Rutengänger für die Wassersuche bei Projekten im Brunnenbau ein.<ref>Hans-Dieter Betz:  {{Webarchiv|text=''Unconventional Water Detection.'' |url=http://www.scientificexploration.org/journal/jse_09_2_betz.pdf |wayback=20091104195918 |archiv-bot=2018-03-25 19:22:45 InternetArchiveBot }} In: ''Journal of Scientific Exploration.'' Nr.&nbsp;9, 1995, S.&nbsp;3–11 (PDF; 419&nbsp;kB).</ref> Die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft [[ASFINAG]], die das Netz der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich betreibt, setzte neben anderen Maßnahmen zur Unfallreduzierung bis 2007 auch Wünschelrutengänger und Pendler ein.<ref>Ulrich Berger: [http://derstandard.at/fs/3124638 ''Die Pendelprofis der ASFINAG.''] In: ''Der Standard.'' 24.&nbsp;November 2007;<br />Max Rauner: [http://www.zeit.de/zeit-wissen/2007/01/Erdstahlen?page=all ''Der Magier von Bludenz.''] In: ''[[Die Zeit]].'' 01/2007.</ref>


Ein Versuch, in Jena Professor zu werden, scheiterte.
Manchmal werden moderne Wünschelruten auch in Form von [[Hightech]]-imitierenden Spürgeräten hergestellt, deren Funktionsweise sich aber nicht von den klassischen Wünschelruten unterscheidet. Die ''[[New York Times]]'' berichtete 2009 über ein Gerät mit einer Antenne, welches im [[Irak]] zum Aufspüren von Sprengstoff und Drogen eingesetzt wird. Eine Überprüfung des Gerätes ergab, dass es zum Auffinden von Sprengstoff und Drogen ungeeignet ist. Der Irakische Innenminister Jehad al-Jabiri hält jedoch an einer Funktionstüchtigkeit des Gerätes fest. Vergleichbare Geräte konnten ebenfalls keine Erfolge erzielen, die über ein zufälliges Aufspüren von Sprengstoff hinausgehen.<ref name="nytimes">Rod Nordland: [http://www.nytimes.com/2009/11/04/world/middleeast/04sensors.html?_r=3&hp ''Iraq Swears by Bomb Detector U.S. Sees as Useless.''] In: ''The New York Times.'' 3.&nbsp;September&nbsp;2009.</ref>


=== Lehrer in Berlin ===
== Beurteilung ==
Anlässlich der Direktorenkonferenz der [[Geologisches Landesamt|geologischen Landesämter]] und der [[Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe|Landesämter für Bodenforschung der Bundesrepublik Deutschland]] wurde bereits am 23.&nbsp;März 1950 von den teilnehmenden Professoren folgende Erklärung veröffentlicht:


Zwischen [[1898]] und [[1900]] gab Steiner in Berlin das [[Magazin für Litteratur]] heraus und unterrichtete an der [[Arbeiterbildungsschule]]. Als er [[1902]] zusammen mit [[Marie von Sivers]] die Leitung der neugegründeten deutschen Sektion der [[Theosophische Gesellschaft|Theosophischen Gesellschaft]] übernahm, wurde die Rezeption der "Philosophie der Freiheit" in der philosophischen Fachwelt abgebrochen. Im gleichen Jahr publizierte Steiner seinen [[Spiritualität|spirituellen]] Zugang zu demjenigen, was seiner Ansicht nach die Grundelemente des Christentums sind, in [[Das Christentum als mystische Tatsache]], unabhängig von und teilweise im Widerspruch zu den bestehenden [[konfession]]ellen und [[Dogma|dogmatischen]] Traditionen der etablierten Theologie. In dem Werk [[Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten|Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?]] brach er [[1904]] mit der bislang gültigen [[Okkultismus|okkulten]] Tradition, dass spirituelle Schulung eines persönlichen Lehrers bedürfe, und stellte die Wege zur spirituellen Selbsterkenntnis und Selbstverwandlung auf einer [[Rationalismus|rationalen]] Grundlage dar, wie sie ihm zeitgemäß erschien. [[1904]] legte er in seinem Werk [[Theosophie]] und später in [[Die Geheimwissenschaft im Umriss]] ([[1909]]) u.a. durch Ausführungen über die [[Wesensglieder]] des Menschen, die Farben der [[Aura]] und die [[Planetenzustände]] der Erde den Ideengehalt der [[Anthroposophie]] dar. Aus seinen Aufgaben in der Theosophischen Gesellschaft entwickelte sich eine reiche [[Vortragstätigkeit]], bei der er als ein okkulter Alleswisser herumgezeigt wurde. Die Mitschriften der damals gegebenen und späterer ähnlicher Darstellungen, von ihrem Schöpfer zum größten Teil nicht geprüft, stellen das Mehr der Bände der [[Rudolf-Steiner-Gesamtausgabe]], deren Zahl bis heute auf über 400 gestiegen ist.
{{Zitat|Die Geologie fast aller Kulturstaaten, besonders in Deutschland, hat sich seit langen Jahren, um nichts unversucht zu lassen, mit zahlreichen exakten Prüfungen der Wünschelrute (des Pendels und Apparaten nach Art der Wünschelrute) beschäftigt. Sie hat keine Gelegenheit unterlassen, Angaben von Wünschelrutengängern mit den tatsächlichen Verhältnissen des Untergrundes zu vergleichen. Das klare Ergebnis ist, daß ein Zusammenhang zwischen Wünschelruten-(Pendel-)Ausschlag und Untergrund nicht erwiesen, ja noch nicht einmal wahrscheinlich gemacht worden ist.<br /> Die Direktoren der genannten geologischen Landesämter müssen daher nachdrücklichst darauf aufmerksam machen, daß die Wünschelrute zum Aufsuchen von Bodenschätzen jeglicher Art, einschließlich Wasser, völlig unbrauchbar ist. Vor allem muß bei allen Arbeiten, die ganz oder teilweise durch öffentliche Mittel finanziert werden, aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnis die Verwendung der Wünschelrute entschieden abgelehnt werden.|ref=<ref>Otto Prokop, Wolf Wimmer: ''Der moderne Okkultismus: Parapsychologie und Paramedizin. Magie und Wissenschaft im 20.&nbsp;Jahrhundert.'' University of Michigan, 1976, S.&nbsp;18.</ref>}}


[[Bild:Steiner_1919.jpg|thumb|Rudolf Steiner (1919)]]
In den Naturwissenschaften besteht heute der Konsens, dass die behaupteten physikalischen Wirkungszusammenhänge nicht existieren.<ref>Zur älteren Forschung siehe Evon Z.&nbsp;Vogt: ''Water Witching: An Interpretation of a Ritual Pattern in a Rural American Community.'' In: ''[[The Scientific Monthly]]'' 75,3 (1952), S.&nbsp;175–186, hier S. 175.</ref> Das Ausschlagen der Wünschelrute oder vergleichbarer Pendelinstrumente wird stattdessen oft als der Effekt eines ideomotorischen Prozesses erklärt ([[Carpenter-Effekt]]), bei dem die mentale Vorstellung einer bestimmten Bewegung unbewusste Bewegungsimpulse in denjenigen Muskeln auslöst, die zur Ausführung der Bewegung erforderlich sind.<ref>Ray Hyman: {{webarchiv| url=http://www.sram.org/0302/ideomotor.html| wayback=20110719133339| text=''Psychology and ‘Alternative Medicine’: The Mischief-Making of Ideomotor Action''}}. In: ''The Scientific Review of Alternative Medicine'' 3,2 (1999), S.&nbsp;34–43.</ref>
[[1913]] trennte sich die deutsche Sektion von der Theosophischen Gesellschaft, weil der christlich-anthroposophische Ansatz Rudolf Steiners und Marie von Sivers` in ihr mehr und mehr auf Missfallen gestoßen und [[1911]] von [[Annie Besant]] und [[Charles Leadbeater]] der Hinduknabe [[Jiddu Krishnamurti]] als Wiedergeburt Jesu und künftiger Weltenlenker verkündet worden war. Die [[Anthroposophische Gesellschaft]] wurde gegründet, der sich viele theosophische Gruppen im Ausland anschlossen. Im selben Jahr erfolgte die Grundsteinlegung für das [[Goetheanum]] in Dornach bei Basel, ein "Haus der Sprache" oder ein "Haus des Wortes", später die [[Freie Hochschule für Geisteswissenschaft]]. ''(Siehe auch: [[Christengemeinschaft]])''


=== Dornach und das Goetheanum ===
Nach einer Anfrage des Bundestagsabgeordneten [[Franz Heinrich Krey]] bewilligte die Bundesregierung Mittel zur Untersuchung möglicher Zusammenhänge zwischen den sogenannten [[Erdstrahlen]] und Krebserkrankungen. Mit der Durchführung dieser Untersuchungen, die unter dem Namen „Scheunen-Experimente“ bekannt geworden sind, wurden die Professoren König und [[Hans-Dieter Betz|Betz]] 1986 in München beauftragt. Der eigentliche Forschungsauftrag konnte dabei nicht erfüllt werden. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass „die Treffsicherheit durchschnittlicher Rutengänger in den durchgeführten Testreihen schlecht“ und „in den meisten Fällen kaum oder nicht vom Zufall zu unterscheiden war“. Einige Rutengänger wiesen laut Betz und König aber „bei speziellen Aufgaben eine außerordentliche Treffsicherheit auf, welche kaum oder nicht durch den Zufall erklärt werden kann“.<ref>Herbert L.&nbsp;König, Hans-Dieter Betz: ''Erdstrahlen? Der Wünschelruten-Report –&nbsp;Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht'', Eigenverlag, München 1989. Von denselben Autoren stammt der unveröffentlichte ''Schlußbericht 01&nbsp;KB8602'' an das Ministerium (BMFT, 1990).</ref> Diese Interpretation wurde unter anderem von James Thomas Enright nachhaltig kritisiert. Enright bemängelte dabei die nachträgliche Wahl des Verfahrens zur Datenanalyse. Er stellte fest, dass bei Anwendung gängiger statistischer Verfahren alle Ergebnisse im Bereich der statistisch erwartbaren Zufallswerte lägen.<ref>James T.&nbsp;Enright: ''Water dowsing: The Scheunen experiments.'' In: ''Naturwissenschaften'' 82&nbsp;(1995), S.&nbsp;360–369. Dazu die Erwiderung von Hans-Dieter Betz, Herbert L.&nbsp;König, R.&nbsp;Kulzer, R.&nbsp;Trischler, J.&nbsp;Wagner: ''Dowsing reviewed – the effect persists.'' In: ''Naturwissenschaften'' 83 (1996), S.&nbsp;272–275.</ref><ref>James T. Enright: ''Dowsers lost in a barn.'' In: ''Naturwissenschaften'' 83&nbsp;(1996), S.&nbsp;275–277.</ref><ref>Martin Lambeck: ''Irrt die Physik? Über Alternative Medizin und Esoterik.'' C.H. Beck, München 2003, S.&nbsp;123 ff., dort besonders S.&nbsp;126 f.: „Die Kontroverse Enright – Betz“.</ref>


[[1914]] heiratete Steiner in Dornach seine Mitarbeiterin Marie von Sivers.
Die [[Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften]] (GWUP) hat der Vorgehensweise von Betz und König ebenfalls nachdrücklich widersprochen und führte daraufhin eigene experimentelle Überprüfungen durch, bei denen sich nach Angabe des Vereines ebenfalls keine signifikanten Abweichungen von den zu erwartenden Zufallstreffern erkennen ließen.<ref>J.&nbsp;Moll, H.&nbsp;Richter, C.&nbsp;H.&nbsp;Ross, A.&nbsp;Sarma, J.&nbsp;Windeler: ''Stellungnahme der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) zum „Wünschelruten-Report“.'' In: ''Skeptiker'' 1989/4, S.&nbsp;11–14.</ref><ref>R.&nbsp;König, J.&nbsp;Moll, A.&nbsp;Sarma: ''Wünschelruten-Test in Kassel.'' In: ''Skeptiker'' 1991/1, S.&nbsp;4–10.</ref><ref>Robert Todd Carroll: ''The Skeptic’s Dictionary: A Collection of Strange Beliefs, Amusing Deceptions, and Dangerous Delusions.'' Wiley, New York [u.&nbsp;a.] 2003, S.&nbsp;107.</ref><ref>Martin Lambeck: ''Irrt die Physik? Über Alternative Medizin und Esoterik.'' C.H. Beck, München 2003, S.&nbsp;123 ff.</ref> Nach Einschätzung der GWUP seien weltweit alle „gut kontrollierten und doppelblind durchgeführten Versuche, die die verschiedensten Behauptungen von der Wassersuche über das Finden von Gold bis hin zur Suche nach elektrischen Leitungen prüften, bisher negativ ausgegangen (…)“<ref> {{Webarchiv|text=www.gwup.org: Erdstrahlen |url=http://www.gwup.org/themen/texte/erdstrahlen/ |wayback=20081222012036 |archiv-bot=2018-03-25 19:22:45 InternetArchiveBot }}.</ref>


Die Anthroposophische Gesellschaft wuchs rasch, und 1913 begann in [[Dornach]] der Bau des ersten [[Goetheanum]]s als eines Theater- und Verwaltungsgebäudes für ihre jährlichen Treffen. Von Steiner entworfen, schafften daran zu einem großen Teil Freiwillige, die Fachkenntnisse oder auch bloß den Willen zu bieten hatten, etwas Neues zu lernen. Auf dem Gebiet der Plastik war [[Edith Maryon]] maßgeblich beteiligt. 1919 kam es hier zur weltweit ersten Aufführung des gesamten [[Faust]] von Goethe. In Dornach, in dem fast ununterbrochen der Kanonendonner zu hören war, arbeiteten während des Krieges herausragende Künstler aus sechzehn teils verfeindeten Ländern zusammen.
== Siehe auch ==
 
* {{WikipediaDE|Wünschelrute}}
==== Anthroposophische Architektur ====
 
Auf dem Dornacher Hügel hat Steiner nicht nur das erste Goetheanum, das noch stark dem Jugendstil verpflichtet war, und dessen Nachfolgerbau, sondern zwischen diesen beiden auch noch einige Wohnhäuser und Bauwerke mit anderen Aufgaben errichtet, die vorübergehend einen starken [[Wikipedia:Kubismus|kubistischen]] Einschlag annehmen, aber dann in etwas völlig Neues übergehen. Das [[Glashaus]] vermittelt noch einen Eindruck davon, wie das erste Goetheanum ausgesehen hat. [[Haus Duldeck]] steht zwischen der alten und der neuen Art der neuen schon näher, die vor allem in Waldorfschulen bis heute fortlebt. Beeinflusst ist sie vor allem von ''Antonio Gaudi'', ausgewirkt hat sie sich am stärksten bei ''Alvar Aalto'' (Aalto-Theater in Essen und Finlandia-Halle in Helsinki). (Siehe hierzu: Steiner, [[Wege zu einem neuen Baustil]])
 
==== Die Eurythmie ====
 
Die [[Eurythmie]], die ''Musik und Sprache durch Bewegung sichtbar macht,'' hatte in der Aufführungskunst von Dramen [[Edouard Schuré]]s durch [[Mieta Waller]] und [[Marie Steiner]] bereits Vorläufer. Steiner entwickelte sie zwischen [[1913]] und [[1924]] gemeinsam mit [[Lory Maier-Smits]].
 
=== Ausgeweitetes öffentliches Wirken ===
 
Steiner, der schon vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] durch esoterische Unterweisungen für [[Eliza von Moltke]] mit dem Neffen des Bismarck-Moltke, [[Helmuth Johannes Ludwig von Moltke]], zusammengekommen war, ab [[1906]] in ihm dem Chef des Generalstabs begegnend, hatte während des Krieges Kontakte zu einem guten Teil der wichtigsten deutschen Politiker und versuchte u.a., die Stellung eines offiziellen Fürsprechers für Deutschland in der Welt zu erlangen, was ihm von der deutschen Führung mit der Begründung nicht gewährt wurde, dass er ein Österreicher sei. [[1919]] hat er mit seiner Frau in Paris gegen die Freidensbedingungen protestiert. Später sollte er für eine kurze Zeit stark in die Öffentlichkeit hinausgehn, das Berliner Sportstadion sah ihn als Redner, bis diese Episode wegen zunehmender Angriffe, vor allem der politischen Rechten, wieder beendet wurde. In der durch [[Alexander von Bernus]] begründeten anthroposophischen Zeitschrift [[Das Reich]] schrieb Steiner gemeinsam u.a. mit [[Alfred Kubin]] und [[Else Lasker-Schüler]].
 
==== Die Dreigliederung ====
 
[[1919]] warb Steiner für den Gedanken einer [[Soziale Dreigliederung|Dreigliederung des sozialen Organismus]], die ein freies Geistesleben zwei unabhängigen Organisationen für Recht und Wirtschaft überordnet und die Staatsgrenzen aufhebt. Er verfasste einen [[Aufruf an das deutsche Volk und an die Kulturwelt]], der die Idee voranbringen sollte und von prominenten Künstlern wie [[Hermann Bahr]], [[Hermann Hesse]] und [[Bruno Walter]] unterzeichnet wurde. (Zur Dreigliederung: Steiner, [[Die Kernpunkte der sozialen Frage]])
 
==== Das neue Goetheanum ====
 
In der Silvesternacht 1922/23 brannte das Goetheanum völlig nieder (die Versicherung hat Brandstiftung als Ursache anerkannt). Ende [[1923]] hat Steiner auf der [[Weihnachtstagung]] die nun "Allgemeine" [[Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft|Anthroposophische Gesellschaft]] neu begründet. Dadurch wollte er, anders als bis dahin, die ''Bewegung'' mit ihrer ''äußeren Hülle'' in eins bringen. Die Grundsteinlegung für den größeren Nachfolgerbau erfolgte [[1924]]. Er ist der Sitz der Gesellschaft und der von ihr betriebenen [[Freie Hochschule für Geisteswissenschaften|Freien Hochschule für Geisteswissenschaften]].
 
==== Die Waldorfschule ====
 
[[1919]] entstand in Stuttgart eine erste [[Waldorfschule|Freie Waldorfschule]]. Sie war aus allgemeinbildenden Kursen für die Arbeiter der [[Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik]] herausgewachsen, die Steiner organisiert hatte, und hatte auch Impulse aus dem Bestreben erhalten, die modernen, verzweigten Arbeitsvorgänge für den einzelnen Schaffenden durch eine [[Betriebskunde]] übersehbarer zu machen. Die Arbeiter wollten ein Gleiches auch für ihre Kinder. Steiner entwickelte in Vortragsreihen und Lehrerbildungskursen eine [[Waldorfschule#Methodisch-Didaktisches|neue Erziehungskunst]], die genau auf die Entwicklungsstufen und geistigen Fähigkeiten und Bedürfnisse des Kindes auf seinem Weg zum erwachsenen Menschen abgestimmt ist. Von der Umsetzung war der Übervater allerdings bald schon ehrlich enttäuscht. Er hat das in einem Ergänzungskurs ganz unverhohlen ausgesprochen. Mit der Waldorfschule wurde auf einen [[Weltschulverein]] abgezielt. Ergänzt wurden die für sie gegebenen Hinweise durch einen [[Heilpädagogischer Kurs|heilpädagogischen Kurs]].
 
==== Die Christengemeinschaft ====
 
[[1922]] gab Steiner 48 von [[Friedrich Rittelmeyer]] angeführten evangelischen Theologen, die ihn darum gebeten hatten, die äußeren Formen für eine anthroposophisch-christliche Sekte, die [[Christengemeinschaft]].
 
==== Die biologisch-dynamische Landwirtschaft ====
 
[[1924]] feuerte Steiner in Koberwitz bei Breslau mit einem landwirtschaftlichen Kurs den Startschuss für die Entwicklung der [[biologisch-dynamische Landwirtschaft|biologisch-dynamischen Landwirtschaft]].
 
==== Die anthroposophisch erweiterte Medizin ====
 
Ebenfalls in seiner letzten Lebenszeit krönte Steiner seine Anregungen für eine innerlich erweiterte [[Anthroposophische Medizin|Medizin]] durch das Werk [[Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen]], das er gemeinsam mit der Ärztin [[Ita Wegman]] herausgegeben hat. Der Ansatz ist dabei, dass die Schulmedizin keineswegs ''abgelehnt,'' sondern nur ''ergänzt'' wird, indem man bei der Behandlung ''anthroposophische Erkenntnisse berücksichtigt,'' bestimmte Methoden ''hinzufügt'' und nur ''zum Teil, auf Wunsch des Patienten,'' gewisse Therapien auch durch eigene anthroposophische ''ersetzt.''
 
== Neue Ansätze für die Naturwissenschaften ==
 
Wer Steiner Glauben teilt, Lebendes gehorche seinen eigenen Gesetzen, wird aufgeschlossen, um Dinge zu erforschen, die zwischen dem Lebendigen und dem Toten vermitteln, Brücken von dem einen zum andren schlagen. So haben vor allem [[Theodor Schwenk]] die [[Tropfenbildmethode]] zur Erforschung der Wassergüte und [[Ehrenfried Pfeiffer]] die Methode der [[Kupferchloridkristallisation]] zur Bestimmung der Qualität von Lebensmitteln entwickelt.
 
== Geistige Heimat und Zukunft ==
 
Wie seine Kontakte mit Künstlern allerersten Ranges zeigen (so hat Steiner etwa für [[Wassily Kandinsky]], [[Christian Morgenstern]] und [[Joseph Beuys]] systematische weltanschauliche Anleitung gegeben), ist der Begründer der Anthroposophie im ''Ganzen'' der europäischen Kultur zuhause. Bei den von [[Gerhard Wehr]] bezeichneten Vorgängern wie [[Jakob Böhme]] handelt es sich nur um Vor''läufer.'' Der Grundzug, sich bewusst vor allem vom ''Materialismus'' abzugrenzen, dagegen stammt aus älterer Tradition. Hier ist [[Thomas von Aquin]] durch die Emanzipation der theologischen Wissenschaft von der Philosophie Steiners wichtigster Vorausverkünder, steht dieser in einer Reihe von Männern, die vom glühenden Erneuerer des Christentums, [[Bernhard von Clairvaux]], über Thomas, [[Francesco Petrarca]] als dessen moderneren Nachfolger in dem Beginnen einer Erneuerung, die ''das ganze Leben umfasst,'' Petrarcas wichtigste Verwirklicher ([[Leonardo da Vinci]], [[Rembrandt]]) und schließlich [[Goethe]] mit seiner hochgezüchteten ''Ruhe'' bis zu ihm führt, der durchs Bauen eine künstlerische Bedeutung erlangt hat, durch die er seinen Vorgängern im Führen und Begeistern der Menschen keine Schande antut. Bemerkungen bei Marie von Sivers lassen darauf zurückschließen, dass sie und ihr Mann auch dessen eigenes früheres Erdensein in [[Italien]] gesehen haben, das sie oft bereisten und auf seine Kunstwerke durchkämmten. Der Theaterkritiker und Zeitungsmann Steiner hat in seinen [[Wahrspruchworte|Wahrspruchworten]] und [[Mysteriendramen]] indessen auch einen eigenen literarischen [[Stil]] entwickelt, der ''ganz bewusst'' in abstrakten geistigen Bereichen verschwebt. [[Rosa Mayreder]] hat dies nach seinem Tod Goethes wirklichkeitsnahem Stil in [[Dichtung und Wahrheit]] gegenübergehalten. Ist der geistige Ursprung von Steiners Weltanschauung also so sehr allgemein nur ''ein Verbundensein mit den tiefsten und höchsten Werten der europäischen Kultur,'' dass den Anhängern 1919 auf seine Frage, wie man die neubegründete Schule, außer Waldorfschule, noch nennen könnte, nur "Kulturschule" einfiel und sich das eigentlich Besondere dieser Schulen noch heute nicht ''gefunden'' hat, obwohl es jeder ''spürt,'' so müssen auch die noch nicht gereiften Früchte seines Sinnstiftertums ganz in seinem Sinne nicht in einer eng begrenzten, wenn auch noch so geflissentlich weiterentwickelten weltanschaulichen Bewegung, sondern in einem möglichst ehrlichen und konstruktiven Weiterentwickeln der ''ganzen Weltkultur'' gesucht werden.
 
== Werke ==
Rudolf Steiner hat neben 20 Büchern eine Vielzahl von Schriften und Artikeln veröffentlicht und rund 5900 Vorträge im In- und Ausland gehalten. Ein Großteil der Vorträge ist in Mitschriften von Berufsstenographen und Vortragszuhörern erhalten geblieben. Sie erschienen zunächst häufig im Privatdruck und in Zeitschriften . Später begannen verschiedene Verlage (u.a. Philosophisch-anthroposophischer Verlag, Rudolf-Steiner Verlag) die Vorträge, Bücher im engeren Sinne wie auch die dazu gehörigen Wandtafelbilder zu edieren und publizieren.
[[Bild:Steiner1923.jpg|thumb|Rudolf Steiner (1923)]]
 
:Wahrheit und Wissenschaft, [[1892]]
:Die Philosophie der Freiheit, [[1894]]
:Rätsel der Philosophie, [[1900]]
:Das Christentum als mystische Tatsache, [[1902]]
:Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten, [[1904]]
:Theosophie, [[1904]]
:Aus der Akasha-Chronik, [[1904]] - [[1908]], als Buch [[1939]]
:Die Geheimwissenschaft im Umriss, [[1909]]
:Das Johannesevangelium, [[1909]]
:Vier Mysteriendramen, [[1910]]-[[1913]]
:Wendepunkte des Geistelebens, [[1911]]
:Wege zu einem neuen Baustil, [[1914]]
:Vom Menschenrätsel, [[1916]]
:Von Seelenrätseln, [[1917]]
:Aufruf an das Deutsche Volk, [[1919]]
:Die Kernpunkte der sozialen Frage, [[1919]]
:Aufsätze über die Dreigliederung des sozialen Organismus, [[1919]]
:Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik, [[1919]]
:Geisteswissenschaft und Medizin, [[1920]]
:Westliche und östliche Weltgegensätzlichkeit, [[1922]]
:Über das Wesen der Bienen, [[1923]]
:Mein Lebensgang, [[1924]]
:Eurythmie als sichtbare Sprache, [[1924]]
:Das Initiatenbewusstsein, [[1924]]
 
== Aktuelle Bezüge ==
''Der größere Teil der Menschheit wird seinen Einfluß von '''Amerika''', von dem Westen herüber haben, und der geht ... jener Entwickelung entgegen, die heute sich erst in den idealistischen Spuren, gegenüber dem, was da kommt, in sympathischen Anfängen zeigt. Man kann sagen: Die Gegenwart hat es noch recht gut gegenüber dem, was da kommen wird, wenn die westliche Entwickelung immer mehr und mehr ihre Blüten treibt. Es wird gar nicht lange dauern, wenn man das '''Jahr 2000''' geschrieben haben wird, da wird nicht ein direktes, aber eine Art von '''Verbot''' für alles '''Denken''' von Amerika ausgehen, ein Gesetz, welches den Zweck haben wird, alles individuelle Denken zu '''unterdrücken.'''''
 
Rudolf Steiner: Vortrag, Berlin, 4. April 1916
 
''Dasjenige, was ein ewiges Friedensideal ist, das wird niemals durch ein Tröpfchen Blut erreicht, das hervorgerufen worden ist durch ein '''Kriegsinstrument'''. Das muss auf ganz andere Weise in die Welt gesetzt werden! Und sei es wer immer, der da sagt, er '''kämpfe für den Frieden''' und müsse deshalb '''Krieg''' führen, Krieg bis zur Vernichtung des Gegners, um Frieden zu haben, der lügt, wenn er sich dessen auch nicht bewusst ist, wer er auch immer sein möge.''
 
Rudolf Steiner: Vortrag, Dornach, 18. Dezember 1916


== Literatur ==
== Literatur ==
*Taja Gut: "Aller Geistesprozess ist ein Befreiungsprozess" - Der Mensch Rudolf Steiner, Pforte Verlag, [[2000]]
* Georg Franzius: ''Einige Versuche über die Einwirkungen elektrischer Leitungen auf den Rutengänger. Ein Protokoll.'' Wittwer, Stuttgart 1913.
*Christoph Lindenberg: Rudolf Steiner - eine Biographie, Verlag Urachhaus, [[1999]]
* Georg Franzius: ''Bericht über die Tagung des Verbandes zur Klärung der Wünschelrutenfrage in Halle a.&nbsp;S. 18.–20. Sept. 1913.'' Stuttgart 1914.
*Johannes Hemleben: Rudolf Steiner in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Rowohlts Monographien 79, 151.-160. Tausend, Reinbek bei Hamburg [[1980]]
* Herold: Artikel ''Wünschelrute.'' In: Hanns Bächtold-Stäubli, Eduard Hoffmann-Krayer (Hrsg.): ''Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens.'' Walter de Gruyter, Berlin 1927–42 (Reprint Berlin: de Gruyter 2000), Band&nbsp;9, 1941, S.&nbsp;823–839.
* Carus Sterne: ''Die Wahrsagung aus den Bewegungen lebloser Körper unter dem Einfluß der menschlichen Hand.'' Weimar 1862.
* Herbert L.&nbsp;König, Hans-Dieter Betz: ''Der Wünschelruten-Report – Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht.'' 1989, ISBN 3-923819-05-6.
* Hubert Knoblauch: [http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/911 ''Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler – Erkundung einer verborgenen Wirklichkeit.''] Campus Verlag, Frankfurt a.&nbsp;M. / New York 1991.
* Otto Prokop, Wolf Wimmer: ''Wünschelrute, Erdstrahlen, Radiästhesie. Die okkulten Strahlenfühligkeitslehren im Lichte der Wissenschaft.'' 3.&nbsp;Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-432-84473-5.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
===Allgemein===
{{Commonscat|Dowsing|Wünschelrute}}
* http://www.rudolf-steiner.com- Website der Rudolf Steiner Nachlassverwaltung, Archiv und Verlag in Dornach.
{{Wiktionary|Wünschelrute}}
* http://www.goetheanum.org - Website des Goetheanum in Dornach.
* George P.&nbsp;Hansen: [http://www.tricksterbook.com/ArticlesOnline/Dowsing.htm Dowsing: ''A Review of Experimental Research.''] In: ''Journal of the Society for Psychical Research'', Band&nbsp;51, Nr.&nbsp;792, Oktober 1982, S.&nbsp;343–367
* http://www.anthromedia.net - Übersicht über die anthroposophischen Tätigkeitsfelder.
* Hans-Dieter Betz: {{webarchiv| url=http://www.scientificexploration.org/jse/articles/betz/| wayback=20081005202814| text=Unconventional Water Detection}}. In: ''Journal of Scientific Exploration'' 9&nbsp;(1995)
* http://www.radio-anthroposophie.de - Blog zu Rudolf Steiner und aktuellen Entwicklungen in der Anthroposophie.
* [http://www2.pe.tu-clausthal.de/agbalck/biosensor/arte-2005.htm ''In der Sache Wünschelrute''] auf ''ARTE'' (2005)
* http://www.rudolf-steiner.de - Weiterführende Information, Literaturdatenbank.
* Friedrich Balck: [http://www2.pe.tu-clausthal.de/agbalck/biosensor/ ''Biosensor – Erweiterte Wahrnehmungsfähigkeit, erhöhtes Wahrnehmungsvermögen'']
*[http://www.izf-group.de/Wikka/HomePage/ Forschungsanregungen Steiners] - und Forschungsergebnisse Steiners
* Erdstrahlenberatung beim [http://www.geophys.uni-stuttgart.de/erdstrahlen/erds2.htm Institut für Geophysik der Universität Stuttgart]
* http://www.antroposofi.no/historie/Motzstrase30%20Berlin.pdf "Rudolf Steiner, wohnten und wirkten hier 1903-1923", Motzstraße 30, Schöneberg, Berlin.
 
===Werke===
* http://www.rudolf-steiner.com - Website des Rudolf Steiner Archivs mit Volltextrecherchemöglichkeit.
* http://rudolf.steiner.home.att.net - Komplette Online-Edition der Schriften Rudolf Steiners (GA 1-28).
* http://www.anthroposophy.com/Steinerwerke/Steinerschriften.html - Grundlegende Werke Rudolf Steiners online.
* http://www.dr-rudolf-steiner.de - Einige Ausgaben letzter Hand
* http://www.datenbank-anthroposophie.de - Datenbank Anthroposophie [Privates Projekt].
 
===Anthroposophische Publikationen===
* [http://www.anthroposophy.com/ Anthroposophie]
* [http://www.anthroposophie-de.com/ Die anthroposophische Gesellschaft in Deutschland]
* [http://www.goetheanum.ch/ Das Goetheanum der Anthroposopischen Gesellschaft]
* [http://www.sab.org.br/ Sociedade Antroposófica no Brasil (portugiesisch, englisch)]
* [http://www.info3.de Info3 - Monatsmagazin für Spiritualität und Zeitfragen]
* [http://www.anthroposophie.net/ Forum für Anthroposophie, Waldorpädagogik und Goetheanistische Naturwissenschaft]
 
===Kunstwissenschaftliche Publikationen===
* [http://www.ub.uni-konstanz.de/kops/volltexte/2004/1385/ Rudolf Steiner Design : Spiritueller Funktionalismus – Kunst] - Dissertation von Reinhold Johann Fäth
 
===Goetheanistische Naturwissenschaft===
* [http://www.izf-group.de Der IZF Group Verlag] - Forschungsprojekte zu Rudolf Steiner und Magazin


{| style="border:1px solid #800080; background-color:#FFF0F9;padding:5px;font-size:95%;"
== Einzelnachweise ==
|Dieser Artikel basiert auf dem Artikel [http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Steiner Rudolf Steiner] aus der freien Enzyklopädie [http://de.wikipedia.org Wikipedia] und steht unter der [http://www.gnu.org/licenses/fdl.txt GNU Lizenz für freie Dokumentation]. In der Wikipedia ist eine [http://de.wikipedia.org/w/wiki.phtml?title=Rudolf_Steiner&amp;action=history Liste der Autoren] verfügbar.
<references />
|}


[[Kategorie:Biographie]]
{{Normdaten|TYP=s|GND=4137383-2}}
[[Kategorie:Anthroposoph||Steiner, Rudolf]]
[[Kategorie:Philosoph|Steiner, Rudolf]]
[[Kategorie:Mann|Steiner, Rudolf]]


<!-- Bitte nicht loeschen!
{{SORTIERUNG:Wunschelrute}}
Zur Erklaerung siehe [[Wikipedia:Personendaten]]-->
[[Kategorie:Radiästhesie]]


{{Personendaten|
{{Wikipedia}}
NAME=Steiner, Rudolf
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=Philosoph, Esoteriker, Künstler, Goethe-Forscher und Begründer der Anthroposophie
|GEBURTSDATUM=27. Februar 1861
|GEBURTSORT=Donji Kraljevec
|STERBEDATUM=30. März 1925
|STERBEORT=Dornach (Schweiz)
}}

Version vom 8. August 2019, 00:03 Uhr

hölzerne Wünschelrute
Metallrute
Winkelrute

Die Wünschelrute ist ein zumeist Y-förmig gegabeltes, aus einer Astgabel oder gebogenem Draht gefertigtes Instrument, das in der Hand eines sogenannten Rutengängers auf Anziehungskräfte oder Ausstrahlungen von Erzen und Metallen, Wasseradern, geologischen Verwerfungen oder verborgenen Gegenständen im Erdreich reagieren soll. Diese Vorstellung wurde erstmals im Spätmittelalter dokumentiert, konnte jedoch noch nie wissenschaftlich nachgewiesen werden. Die Lehre von solchen angeblichen Strahlungswirkungen heißt Radiästhesie.[1]

In jüngerer Zeit finden auch L-förmige Winkelruten und antennenförmige Einhandruten („Tensoren“) als Wünschelruten Verwendung. Bei Winkelruten werden die Schäfte aneinandergelegt oder überkreuzt gehalten, bei Tensoren ist am Rutenende ein Ring oder eine Kugel befestigt. Einhandruten dieser Art werden auch in der Alternativmedizin eingesetzt.

Etymologie

Das Wort Wünschelrute leitet sich her von ahd. wunsciligerta, das in den althochdeutschen Glossen als Übersetzung für lat. caduceus, den geflügelten Stab des Hermes, erscheint. Das Kompositum mit der Verkleinerungsform von ahd. wunsc „Wunsch“ wird mit der Bedeutungsmöglichkeit „Glück, Heil“ erklärt und wunsciligerta von Jacob Grimm als „gerte, durch deren besitz man alles irdischen heils theilhaftig wird“ gedeutet.[2]

Im Alt- und Mittelhochdeutschen (mhd. wünschelruote, auch wünschelrîs, wünschelwip, wünschelgerte) bezeichnet das Wort allgemein einen Stab oder eine Gerte mit Wunder- oder Zauberkraft, die dem Besitzer besondere Macht verleihen, so auch im Nibelungenlied erklärt (der daz hêt erkunnen, der möhte meister sîn / wol in aller werlde über iêslichen man: „der das erforscht hatte, der konnte Meister sein wohl in der ganzen Welt über jeglichen Menschen“). Daneben wird es mittelhochdeutsch auch als Umschreibung des Penis (Konrad von Megenberg: schwantz oder wuntzelruht) verwendet sowie in Anknüpfung an die christliche Deutung der Wurzel Jesse als ein Bildmotiv des Marienlobs (Gottfried von Straßburg: „der genade ein wünschelruote“) oder allgemeiner des Frauenlobes (im Jüngeren Titurel über Sigune: du wünschelruot des grales).[3]

Die heute übliche Verwendung des Wortes speziell als Bezeichnung einer meist gabelförmigen Rute zum Aufspüren von verborgenen Materialien ist seit frühneuhochdeutscher Zeit belegt.[3]

Geschichte

Der genaue historische Ursprung von Wünschelruten ist unbekannt. In älteren Kulturen ist vielfach von Ruten oder Stäben mit Wunderkraft die Rede, etwa dem bereits erwähnten Stab des Hermes (Griechische Mythologie), der die Pforten zur Unterwelt öffnet, oder dem Mosesstab, der in der Wüste Wasser aus dem Fels springen lässt (Num. 20,11).

Stäbe oder Ruten für mantische und divinatorische Praktiken sind seit dem Altertum bekannt. Eindeutige Belege für das Wünschelrutengehen im heutigen Verständnis finden sich erst seit dem späten Mittelalter.[4]

Darstellung von Bergleuten und Erzsuchern (zum Teil mit Wünschelrute) in Agricolas De re metallica 1556

Um 1430 bietet der Goslarer Bergmeister Andreas de Solea den ältesten bekannten Beleg für die Vorstellung, dass eine Rute auf die Ausstrahlung von Metallen reagiert.[5] Aus dem 15. Jahrhundert sind einige wenige Anleitungen zur Herstellung und Benutzung von Wünschelruten erhalten, sowie Beschwörungstexte, die bei oder vor der Benutzung der Ruten gesprochen werden mussten.[6] Im Jahre 1517 erwähnt Martin Luther in seiner Auslegung der Zehn Gebote unter den Verstößen gegen das Erste Gebot neben anderen magischen Praktiken auch die Suche mit der „virga divinationis“ nach verborgenen Schätzen.[7] Georgius Agricola schließlich, der sie 1530 im Glossar zu seinem Bermannus als „Virgula diuina / die rute“ kurz erwähnt[8] und in den Frontispizen seiner Druckausgaben als Signum der Montanforschung auch regelmäßig den Hermesstab abbilden ließ, widmet der virgula furcata (gegabelten Rute) 1556 in seiner Schrift De re metallica die erste ausführliche, auch erstmals von der Abbildung eines Rutengängers begleitete Behandlung.[9]

Demnach war das Rutengehen zu Agricolas Zeit eine unter Bergleuten verbreitete und entwickelte – nämlich durch Bevorzugung spezifischer Hölzer für bestimmte Metalle – kunstgerecht differenzierte Technik, die jedoch auch bereits sehr umstritten war: Während Kritiker sie für nutzlos erklärten oder als Erklärung für die Wirkung nicht eine Anziehungskraft der Metalle, sondern nur die Zaubersprüche der Rutengänger gelten lassen wollten, erklärten Befürworter, dass der Erfolg nicht von Zauber, sondern von der Größe der Rute, ihrer gegabelten Form, der Anziehungskraft der Metalle, der Handhabung der Rute und außerdem davon abhängig sei, dass der Rutengänger nicht eine besondere hinderliche Veranlagung besitze, die die Anziehungskraft der Metalle außer Kraft setze und verantwortlich dafür sei, dass Überprüfungen durch ungeeignete Personen fehlschlügen. Agricola selbst schlug sich hierbei auf die Seite der Kritiker, indem er die Wirkung den Zaubersprüchen, die er nicht wiedergeben wollte, und dem Zufall sowie seiner geschickten Ausnutzung durch die Rutengänger zuschrieb und im Übrigen empfahl, bei der Auffindung der Metalle stattdessen auf deren natürliche Anzeichen zu achten.

Im Jahre 1692 erregte in Frankreich Jacques Aymar Aufsehen aus Anlass eines Mordfalls in Lyon, indem er mithilfe seiner Rute angeblich Beweismittel entdeckte, die am Tatort vergraben waren, außerdem mit der Rute einen der Täter aufspürte und überführte und den Fluchtweg zweier weiterer Mittäter bis an die Grenze nachverfolgen konnte. Experimentelle Überprüfungen seiner Fähigkeiten unter der Aufsicht des Prince de Condé, bei denen Aymar gezielt über den tatsächlichen Hergang der aufzuklärenden Vorfälle getäuscht wurde, sollen aber die Wirksamkeit seiner Methode falsifiziert haben.

Stich eines Wünschelrutengängers aus dem 18. Jahrhundert

Im 18. Jahrhundert veröffentlichte der französische Physiker Thouvenel mehrere Denkschriften über zwei Quellenfinder, Bleton und Pennet, und diese Versuche wurden in Italien von Fortis und Amoretti, in Deutschland von Johann Wilhelm Ritter, Franz Xaver von Baader und Kieser fortgesetzt. Sie glaubten an eine besondere „elektrometrische“ Kraft, die bei reizbaren (sensitiven) Personen durch Metalladern oder unterirdisches bewegtes Wasser erregt wird. Diese Kraft soll sich neben Bewegungen in der Hand gehaltener Gegenstände auch in körperlichen Empfindungen bis hin zu Konvulsionen geäußert haben.

Statt des Holzstabes benutzten mehrere dieser „Metall- und Quellenspürer“ auch den sogenannten „bipolaren Zylinder“ und das „siderische Pendel“. Diese Werkzeuge wurden insbesondere von dem Italiener Francesco Campetti verwendet, mit dem Amoretti und die Physiker der Münchener Akademie in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts experimentierten. Der bipolare Zylinder ist ein zwischen Zeigefinger und Daumen gehaltener Metallstab, das siderische Pendel ein an einem Faden aufgehängtes Stück Kohle oder Schwefelkies, das unter dem Einfluss verborgener Metalle und strömenden Wassers in Schwingungen geraten sollte.

Als Erklärung wurden tierische Elektrizität, der damit verbundene „tierische Magnetismus“ und ähnliche Konzepte wie Tellurismus und Siderismus sowie die Lebenskraft „Od“ von Karl von Reichenbach herangezogen. Schließlich begründeten unter anderem Gilbert, Marechaux, Erman und Pfaff die Auffassung, dass es sich dabei lediglich um unbewusste ideomotorische Bewegungen handle. Bereits Zeidler hatte in seinem 1700 erschienenen Pantomysterium dargelegt, dass die Rute sich bewegt, wenn ihr Träger den gesuchten Gegenstand auch nur gefunden zu haben glaubte.

In den 1930er Jahren unternahmen der Physiker Josef Wimmer und Joseph Wüst Forschungen über Wünschelruten (teilweise am Lehrstuhl für Anatomie in München bei Benno Romeis). Wimmer sorgte auch für die Verwendung der Wünschelrute als Leiter der Angewandten Geologie beim SS-Ahnenerbe.

Gegenwart

Rutengänger

Auch heute noch gilt die Wünschelrute vielen Menschen als geeignetes Instrument, um angeblich existierende Wasseradern aufzuspüren. Die Wünschelrutengänger werden dazu sowohl von Privatpersonen als auch Unternehmen beauftragt. So setzte die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit Rutengänger für die Wassersuche bei Projekten im Brunnenbau ein.[10] Die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft ASFINAG, die das Netz der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich betreibt, setzte neben anderen Maßnahmen zur Unfallreduzierung bis 2007 auch Wünschelrutengänger und Pendler ein.[11]

Manchmal werden moderne Wünschelruten auch in Form von Hightech-imitierenden Spürgeräten hergestellt, deren Funktionsweise sich aber nicht von den klassischen Wünschelruten unterscheidet. Die New York Times berichtete 2009 über ein Gerät mit einer Antenne, welches im Irak zum Aufspüren von Sprengstoff und Drogen eingesetzt wird. Eine Überprüfung des Gerätes ergab, dass es zum Auffinden von Sprengstoff und Drogen ungeeignet ist. Der Irakische Innenminister Jehad al-Jabiri hält jedoch an einer Funktionstüchtigkeit des Gerätes fest. Vergleichbare Geräte konnten ebenfalls keine Erfolge erzielen, die über ein zufälliges Aufspüren von Sprengstoff hinausgehen.[12]

Beurteilung

Anlässlich der Direktorenkonferenz der geologischen Landesämter und der Landesämter für Bodenforschung der Bundesrepublik Deutschland wurde bereits am 23. März 1950 von den teilnehmenden Professoren folgende Erklärung veröffentlicht:

„Die Geologie fast aller Kulturstaaten, besonders in Deutschland, hat sich seit langen Jahren, um nichts unversucht zu lassen, mit zahlreichen exakten Prüfungen der Wünschelrute (des Pendels und Apparaten nach Art der Wünschelrute) beschäftigt. Sie hat keine Gelegenheit unterlassen, Angaben von Wünschelrutengängern mit den tatsächlichen Verhältnissen des Untergrundes zu vergleichen. Das klare Ergebnis ist, daß ein Zusammenhang zwischen Wünschelruten-(Pendel-)Ausschlag und Untergrund nicht erwiesen, ja noch nicht einmal wahrscheinlich gemacht worden ist.
Die Direktoren der genannten geologischen Landesämter müssen daher nachdrücklichst darauf aufmerksam machen, daß die Wünschelrute zum Aufsuchen von Bodenschätzen jeglicher Art, einschließlich Wasser, völlig unbrauchbar ist. Vor allem muß bei allen Arbeiten, die ganz oder teilweise durch öffentliche Mittel finanziert werden, aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnis die Verwendung der Wünschelrute entschieden abgelehnt werden.“[13]

In den Naturwissenschaften besteht heute der Konsens, dass die behaupteten physikalischen Wirkungszusammenhänge nicht existieren.[14] Das Ausschlagen der Wünschelrute oder vergleichbarer Pendelinstrumente wird stattdessen oft als der Effekt eines ideomotorischen Prozesses erklärt (Carpenter-Effekt), bei dem die mentale Vorstellung einer bestimmten Bewegung unbewusste Bewegungsimpulse in denjenigen Muskeln auslöst, die zur Ausführung der Bewegung erforderlich sind.[15]

Nach einer Anfrage des Bundestagsabgeordneten Franz Heinrich Krey bewilligte die Bundesregierung Mittel zur Untersuchung möglicher Zusammenhänge zwischen den sogenannten Erdstrahlen und Krebserkrankungen. Mit der Durchführung dieser Untersuchungen, die unter dem Namen „Scheunen-Experimente“ bekannt geworden sind, wurden die Professoren König und Betz 1986 in München beauftragt. Der eigentliche Forschungsauftrag konnte dabei nicht erfüllt werden. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass „die Treffsicherheit durchschnittlicher Rutengänger in den durchgeführten Testreihen schlecht“ und „in den meisten Fällen kaum oder nicht vom Zufall zu unterscheiden war“. Einige Rutengänger wiesen laut Betz und König aber „bei speziellen Aufgaben eine außerordentliche Treffsicherheit auf, welche kaum oder nicht durch den Zufall erklärt werden kann“.[16] Diese Interpretation wurde unter anderem von James Thomas Enright nachhaltig kritisiert. Enright bemängelte dabei die nachträgliche Wahl des Verfahrens zur Datenanalyse. Er stellte fest, dass bei Anwendung gängiger statistischer Verfahren alle Ergebnisse im Bereich der statistisch erwartbaren Zufallswerte lägen.[17][18][19]

Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) hat der Vorgehensweise von Betz und König ebenfalls nachdrücklich widersprochen und führte daraufhin eigene experimentelle Überprüfungen durch, bei denen sich nach Angabe des Vereines ebenfalls keine signifikanten Abweichungen von den zu erwartenden Zufallstreffern erkennen ließen.[20][21][22][23] Nach Einschätzung der GWUP seien weltweit alle „gut kontrollierten und doppelblind durchgeführten Versuche, die die verschiedensten Behauptungen von der Wassersuche über das Finden von Gold bis hin zur Suche nach elektrischen Leitungen prüften, bisher negativ ausgegangen (…)“[24]

Siehe auch

Literatur

  • Georg Franzius: Einige Versuche über die Einwirkungen elektrischer Leitungen auf den Rutengänger. Ein Protokoll. Wittwer, Stuttgart 1913.
  • Georg Franzius: Bericht über die Tagung des Verbandes zur Klärung der Wünschelrutenfrage in Halle a. S. 18.–20. Sept. 1913. Stuttgart 1914.
  • Herold: Artikel Wünschelrute. In: Hanns Bächtold-Stäubli, Eduard Hoffmann-Krayer (Hrsg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Walter de Gruyter, Berlin 1927–42 (Reprint Berlin: de Gruyter 2000), Band 9, 1941, S. 823–839.
  • Carus Sterne: Die Wahrsagung aus den Bewegungen lebloser Körper unter dem Einfluß der menschlichen Hand. Weimar 1862.
  • Herbert L. König, Hans-Dieter Betz: Der Wünschelruten-Report – Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht. 1989, ISBN 3-923819-05-6.
  • Hubert Knoblauch: Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler – Erkundung einer verborgenen Wirklichkeit. Campus Verlag, Frankfurt a. M. / New York 1991.
  • Otto Prokop, Wolf Wimmer: Wünschelrute, Erdstrahlen, Radiästhesie. Die okkulten Strahlenfühligkeitslehren im Lichte der Wissenschaft. 3. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-432-84473-5.

Weblinks

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 Wiktionary: Wünschelrute – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Artikel Radiästhesie in Der Brockhaus multimedial, 2005.
  2. Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. 2. überarb. Ausg. 1844, S. 926–929, („Wünschelruthe“) S. 926.
  3. 3,0 3,1 Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Band 30, 1960, Sp. 2035 ff., online auf Woerterbuchnetz.de, abgerufen am 4. Januar 2017.
  4. William Barrett, Theodore Besterman: The Divining Rod: An Experimental and Psychological Investigation. Methuen, London 1926, S. 1 ff. (A Brief Historical Sketch of Browsing);
    Gaston Burridge: Does the Forked Stick Locate Anything? An Inquiry into the Art of Dowsing. In: Western Folklore. 14,1, 1955, S. 32–43;
    Michael R. Lynn: Divining the Enlightenment: Public Opinion and Popular Science in Old Regime France. In: Isis 91,1, 2001, S. 34–54.
  5. Von Barrett, Besterman: The Divining Rod. 1926, S. 7, Anm. 1, zitiert nach Carl Kiesewetter: Geschichte des neueren Occultismus. Friedrich, Leipzig 1891–1895, Theil I, S. 512, Theil II, S. 382.
  6. artesliteratur.de: Wünschelrute. (Memento vom 19. März 2016 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis)
  7. Martin Luther: Decem praecepta Wittenbergensi populo praedicta, per R.P.D. Martinum Lutherum Augustinianum, anno M.D.XVII. Iohannem Lufft, Wittenberg 1550, fol. 4r: „qui uirga diuinationis, occultos querunt thesauros“.
    Eine weitere Erwähnung findet sich in den von Aurifaber 1566 gedruckten Tischreden, vgl. Karl Eduard Förstemann (Hrsg.): D. Martin Luthers sämmtliche Schriften. In: Bd. XXII: Tischreden oder Colloquia. Gebauer’sche Buchhandlung, Leipzig 1846, S. 213: „Brauchen auch wol Wünschelruthen, damit man Silber sucht, wie auf den Bergwerken“.
  8. Georgius Agricola: Bermannvs, sive, De re metallica. Frobeniana, Basel 1530, S. 135 (Digitalisat).
  9. Georgius Agricola: De re metallica libri XII. Basel 1556, S. 25–28 (in der digitalen Ausgabe (Memento vom 9. Juli 2007 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis) noch nicht verfügbar), 2. Ausgabe 1561, S. 26 ff. (Digitalisat), deutsche Übersetzung von Carl Schiffner [und anderen]: Zwölf Bücher vom Berg- und Hüttenwesen. VDI-Verlag, Berlin 1928, S. 30 ff. (Digitalisat; PDF; 1,7 MB).
  10. Hans-Dieter Betz: Unconventional Water Detection. (Memento vom 4. November 2009 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis) In: Journal of Scientific Exploration. Nr. 9, 1995, S. 3–11 (PDF; 419 kB).
  11. Ulrich Berger: Die Pendelprofis der ASFINAG. In: Der Standard. 24. November 2007;
    Max Rauner: Der Magier von Bludenz. In: Die Zeit. 01/2007.
  12. Rod Nordland: Iraq Swears by Bomb Detector U.S. Sees as Useless. In: The New York Times. 3. September 2009.
  13. Otto Prokop, Wolf Wimmer: Der moderne Okkultismus: Parapsychologie und Paramedizin. Magie und Wissenschaft im 20. Jahrhundert. University of Michigan, 1976, S. 18.
  14. Zur älteren Forschung siehe Evon Z. Vogt: Water Witching: An Interpretation of a Ritual Pattern in a Rural American Community. In: The Scientific Monthly 75,3 (1952), S. 175–186, hier S. 175.
  15. Ray Hyman: Psychology and ‘Alternative Medicine’: The Mischief-Making of Ideomotor Action (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive). In: The Scientific Review of Alternative Medicine 3,2 (1999), S. 34–43.
  16. Herbert L. König, Hans-Dieter Betz: Erdstrahlen? Der Wünschelruten-Report – Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht, Eigenverlag, München 1989. Von denselben Autoren stammt der unveröffentlichte Schlußbericht 01 KB8602 an das Ministerium (BMFT, 1990).
  17. James T. Enright: Water dowsing: The Scheunen experiments. In: Naturwissenschaften 82 (1995), S. 360–369. Dazu die Erwiderung von Hans-Dieter Betz, Herbert L. König, R. Kulzer, R. Trischler, J. Wagner: Dowsing reviewed – the effect persists. In: Naturwissenschaften 83 (1996), S. 272–275.
  18. James T. Enright: Dowsers lost in a barn. In: Naturwissenschaften 83 (1996), S. 275–277.
  19. Martin Lambeck: Irrt die Physik? Über Alternative Medizin und Esoterik. C.H. Beck, München 2003, S. 123 ff., dort besonders S. 126 f.: „Die Kontroverse Enright – Betz“.
  20. J. Moll, H. Richter, C. H. Ross, A. Sarma, J. Windeler: Stellungnahme der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) zum „Wünschelruten-Report“. In: Skeptiker 1989/4, S. 11–14.
  21. R. König, J. Moll, A. Sarma: Wünschelruten-Test in Kassel. In: Skeptiker 1991/1, S. 4–10.
  22. Robert Todd Carroll: The Skeptic’s Dictionary: A Collection of Strange Beliefs, Amusing Deceptions, and Dangerous Delusions. Wiley, New York [u. a.] 2003, S. 107.
  23. Martin Lambeck: Irrt die Physik? Über Alternative Medizin und Esoterik. C.H. Beck, München 2003, S. 123 ff.
  24. www.gwup.org: Erdstrahlen (Memento vom 22. Dezember 2008 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis).


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