Thomas von Aquin und Wünschelrute: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:St-thomas-aquinas.jpg|miniatur|250px|Thomas von Aquin (postumes Gemälde von [[Wikipedia:Carlo Crivelli|Carlo Crivelli]], 1476)]]
[[Datei:Houten wichelroede.jpg|mini|hölzerne Wünschelrute]]
'''Thomas von Aquin''' (auch ''Thomas Aquinas'' oder ''Tommaso d'Aquino'', * um [[1225]] auf Schloss Roccasecca bei [[Wikipedia:Neapel|Neapel]] in Italien; † [[Wikipedia:7. März|7. März]] [[1274]] in [[Wikipedia:Fossanova|Fossanova]]) war [[Wikipedia:Dominikaner|Dominikaner]] und einer der einflussreichsten [[Philosoph]]en und [[Theologe]]n der Geschichte. Er gehört zu den bedeutendsten der 35 [[katholisch]]en [[Wikipedia:Kirchenlehrer|Kirchenlehrer]] und ist als solcher unter verschiedenen Beinamen wie etwa ''Doctor Angelicus''<ref>Daneben z.B. auch ''doctor communis'', ''doctor ecclesiae'', ''angelus scholae'', ''pater ecclesiae'', ''lumen ecclesiae'', ''alter Augustinus'', (selten) ''[[doctor universalis]]''; vgl. z.B. [[Wikipedia:Friedrich Ueberweg|Friedrich Ueberweg]]: ''Grundriss der Geschichte der Philosophie von Thales bis auf die Gegenwart'', Bd. 1, Berlin 1863, [http://books.google.de/books?id=bz8CAAAAQAAJ&pg=RA2-PA97 S. 97].</ref> bekannt.  Seiner Wirkungsgeschichte in der Philosophie des hohen [[Mittelalter]]s nach zählt er zu den Hauptvertretern der [[Scholastik]]. Er hinterließ ein sehr umfangreiches Werk, das die Grundlage des '''Thomismus''' bildete und das etwa im '''Neuthomismus''' als geistiger Kern der [[Neuscholastik]] bis in die heutige Zeit nachwirkt. In der römisch-katholischen Kirche wird er als [[Heiliger]] verehrt.
[[Datei:Yzerdrwr.jpg|mini|Metallrute]]
[[Datei:Allemanswiro.jpg|mini|Winkelrute]]
Die '''Wünschelrute''' ist ein zumeist Y-förmig gegabeltes, aus einer Astgabel oder gebogenem Draht gefertigtes Instrument, das in der Hand eines sogenannten Rutengängers auf Anziehungskräfte oder Ausstrahlungen von [[Erz]]en und [[Metall]]en, [[Wasserader]]n, [[Verwerfung (Geologie)|geologischen Verwerfungen]] oder verborgenen Gegenständen im Erdreich reagieren soll. Diese Vorstellung wurde erstmals im [[Spätmittelalter]] dokumentiert, konnte jedoch noch nie wissenschaftlich nachgewiesen werden. Die Lehre von solchen angeblichen Strahlungswirkungen heißt [[Radiästhesie]].<ref>Artikel ''Radiästhesie'' in ''Der Brockhaus multimedial'', 2005.</ref>


== Bedeutung für die Geisteswissenschaften ==
In jüngerer Zeit finden auch L-förmige Winkelruten und antennenförmige Einhandruten („Tensoren“) als Wünschelruten Verwendung. Bei Winkelruten werden die Schäfte aneinandergelegt oder überkreuzt gehalten, bei Tensoren ist am Rutenende ein Ring oder eine Kugel befestigt. Einhandruten dieser Art werden auch in der [[Alternativmedizin]] eingesetzt.
Thomas hat die naturwissenschaftliche Herangehensweise der [[Antike]], vor allem von [[Aristoteles]], mit dem Christentum vereint. Er musste die wissenschaftliche Herangehensweise, das systematische Fragen und Beantworten, Kategorisieren und Katalogisieren, in der gläubigen Welt der mittelalterlichen [[Wikipedia:Klöster|Klöster]] und der ersten [[Wikipedia:Universität|Universität]]en einbürgern. Die moderne geisteswissenschaftliche Tradition, die dadurch entstand, gilt es heute für [[Rudolf Steiner]] und die, die ihm folgen, andersherum ''im Banne eines echten Interesses für die tiefsten Tatsachen zu halten''.


{{GZ|Derjenige, der heute nach
== Etymologie ==
dem Muster der landläufigen Begriffe Philosoph ist, Wissenschafter
Das Wort ''Wünschelrute'' leitet sich her von [[Althochdeutsch|ahd.]] ''wunsciligerta'', das in den althochdeutschen [[Glosse]]n als Übersetzung für [[Latein|lat.]] ''caduceus'', den [[Hermesstab|geflügelten Stab]] des Hermes, erscheint. Das [[Komposition (Grammatik)|Kompositum]] mit der Verkleinerungsform von ahd. ''wunsc'' „Wunsch“ wird mit der Bedeutungsmöglichkeit „Glück, Heil“ erklärt und ''wunsciligerta'' von [[Jacob Grimm]] als {{"|gerte, durch deren besitz man alles irdischen heils theilhaftig wird}} gedeutet.<ref>Jacob Grimm: ''Deutsche Mythologie.'' 2.&nbsp;überarb. Ausg. 1844, S.&nbsp;926–929, („Wünschelruthe“) S.&nbsp;926.</ref>
überhaupt ist, der sagt: Nun ja, der Aristoteles
ist ein alter abgetaner Mensch; die Thomistik, die
Philosophie des Thomas von Aquino, die gehört dem
Mittelalter an. - Anthroposophie weiß, daß aus den Bedingungen
und Impulsen des heutigen Zeitgeistes etwas
Besonderes hervorgehen muß; sie will nicht, was für eine
frühere Epoche das Richtige war, in die heutige Epoche
hereinsetzen. Aber sie versteht aus den Bedingungen jener
Epochen heraus dasjenige, was nur jene Epochen
gewähren konnten. Und sie versteht das nicht bloß äußerlich,
sie versteht es innerlich wesenhaft; sie versteht es so
wesenhaft, daß sie sich sagt: In der thomistischen Philosophie,
die im wesentlichen eine Dienerin, eine Gefährtin
des damaligen Christentums war, liegt etwas vor, was nur
aus dem Geiste jener Zeit hervorgehen konnte. Man muß,
wenn man tüchtig werden will, hineinfinden in das, was
nur aus dem Geiste jener Zeit, nicht aus dem Geiste
unserer Zeit hervorgehen kann. Anthroposophie betrachtet
es daher nicht als ein bloß historisches Studium, sich
einzulassen auf den Thomismus, sondern sie betrachtet
das, was man durch den Thomismus bekommt, als etwas,
das man nur durch ihn bekommen kann. Das ist sehr
wichtig. Denn das bringt nicht jene verwaschene, nebulose
Toleranz hervor, von der man heute so vielfach
spricht, sondern es bringt jene innere, verständnisvolle
Toleranz hervor, welche zwar ganz auf dem Boden der
Entwickelung steht, aber dasjenige, was sich einmal entwickelt
hat, nicht als etwas Abgetanes betrachtet, sondern
es gelten läßt an seiner Stelle, es auch in seiner sich fortentwickelnden
Wirklichkeit gelten läßt. Manche Dinge
müssen in der Natur, manche Dinge müssen im geistigen
Leben sich so entwickeln wie Pflanzen, die nur ein einjähriges
Dasein haben: Sie entwickeln dieses einjährige Dasein,
entwickeln dann ein anderes einjähriges Dasein. Andere
Pflanzen aber entwickeln fort von einem Jahr in das
andere hinein, was als Holz da ist; sie sind Dauerpflanzen.
So auch ist es in der geistigen Kultur. Manches muß
in der geistigen Kultur weiterlaufen, muß in der späteren
Zeit aufgegriffen werden von denen, die sich wirklich
solidarisch fühlen wollen mit der Gesamtentwickelung
der Menschheit.|72|87ff}}


== Leben ==
Im Alt- und [[Mittelhochdeutsch]]en (mhd. ''wünschelruote'', auch ''wünschelrîs, wünschelwip, wünschelgerte'') bezeichnet das Wort allgemein einen Stab oder eine Gerte mit Wunder- oder Zauberkraft, die dem Besitzer besondere Macht verleihen, so auch im [[Nibelungenlied]] erklärt (''der daz hêt erkunnen, der möhte meister sîn / wol in aller werlde über iêslichen man'': „der das erforscht hatte, der konnte Meister sein wohl in der ganzen Welt über jeglichen Menschen“). Daneben wird es mittelhochdeutsch auch als Umschreibung des [[Penis]] ([[Konrad von Megenberg]]: ''schwantz oder wuntzelruht'') verwendet sowie in Anknüpfung an die christliche Deutung der [[Wurzel Jesse]] als ein Bildmotiv des Marienlobs ([[Gottfried von Straßburg]]: „der genade ein wünschelruote“) oder allgemeiner des Frauenlobes (im [[Jüngerer Titurel|Jüngeren Titurel]] über Sigune: ''du wünschelruot des grales'').<ref name="dwb">Jacob und Wilhelm Grimm: ''[[Deutsches Wörterbuch]].'' Band&nbsp;30, 1960, Sp.&nbsp;2035 ff., [http://www.woerterbuchnetz.de/DWB?bookref=30,2035,68 online] auf Woerterbuchnetz.de, abgerufen am 4.&nbsp;Januar 2017.</ref>


Thomas von Aquin, auch „Thomas Aquinas“ oder kurz der „Aquinat“ bzw. nur „Thomas“ genannt, wurde kurz vor oder kurz nach Neujahr 1225 im Schloss Roccasecca, von Aquino 9 km entfernt,  als siebter Sohn des Herzogs Landulf aus dem feudalen Hochadel von [[Wikipedia:Aquino|Aquino]] geboren. Als Thomas noch ein Kind war, schlug in seiner unmittelbaren Nähe ein Blitz ein und tötete sein Schwesterchen. Rudolf Steiner hat darauf hingewiesen, dass durch dieses Elementarereignis Thomas ein Abbild des [[Astralleib]]s des [[Christus]] einverwoben wurde.
Die heute übliche Verwendung des Wortes speziell als Bezeichnung einer meist gabelförmigen Rute zum Aufspüren von verborgenen Materialien ist seit [[frühneuhochdeutsch]]er Zeit belegt.<ref name="dwb" />


<div style="margin-left:20px">
== Geschichte ==
"Nehmen wir jetzt den andern großen Vertreter des Christentums:
Der genaue historische Ursprung von Wünschelruten ist unbekannt. In älteren Kulturen ist vielfach von Ruten oder Stäben mit Wunderkraft die Rede, etwa dem bereits erwähnten Stab des [[Hermes]] (Griechische Mythologie), der die Pforten zur [[Unterwelt]] öffnet, oder dem Mosesstab, der in der Wüste Wasser aus dem Fels springen lässt (Num.&nbsp;20,11).
Thomas von Aquino. Vergleichen wir ihn mit Augustinus, so sehen
wir, daß er nicht wie dieser in Irrtümern befangen war, und daß er seit
den Kinderjahren weder Zweifel noch Unglauben gekannt hat, weil
Urteil und Überzeugung ihren Sitz im Astralleib haben, und er in
seinen eigenen Astralleib denjenigen des Christus einverwoben bekommen
hatte. Eine Einpflanzung irgendeines Prinzips in einen Menschenleib
kann nur stattfinden, wenn eine äußere Tatsache den natürlichen
Lauf der Dinge ändert. Als Thomas nämlich noch ein Kind
war, schlug der Blitz in seiner Nähe ein und tötete sein Schwesterchen.
Dieses physische, nur scheinbar physische Ereignis machte ihn geeignet,
in seinen Astralleib denjenigen des Christus zu empfangen." {{Lit|{{G|109|73}}}}
</div>


<div style="margin-left:20px">
Stäbe oder Ruten für [[Wahrsagen|mantische und divinatorische]] Praktiken sind seit dem Altertum bekannt. Eindeutige Belege für das Wünschelrutengehen im heutigen Verständnis finden sich erst seit dem späten [[Mittelalter]].<ref>William Barrett, Theodore Besterman: ''The Divining Rod: An Experimental and Psychological Investigation.'' Methuen, London 1926, S.&nbsp;1&nbsp;ff. (''A Brief Historical Sketch of Browsing'');<br />Gaston Burridge: ''Does the Forked Stick Locate Anything? An Inquiry into the Art of Dowsing.'' In: ''Western Folklore.'' 14,1, 1955, S.&nbsp;32–43;<br />Michael R.&nbsp;Lynn: ''Divining the Enlightenment: Public Opinion and Popular Science in Old Regime France.'' In: ''Isis'' 91,1, 2001, S.&nbsp;34–54.</ref>
"Manchmal müssen bei diesem Einverweben auch äußere Geschehnisse,
[[Datei:Georgius Agricola Erzsucher.jpg|mini|Darstellung von Bergleuten und Erzsuchern (zum Teil mit Wünschelrute) in Agricolas ''De re metallica'' 1556]]
es müssen zum Beispiel Naturkatastrophen oder ähnliches mithelfen.
So wird von Thomas von Aquino erzählt, daß der Blitz einschlägt
in den Raum, in dem er sich befindet, und das Schwesterchen
in der Wiege neben ihm tötet, ihn aber verschont. Für ihn bedeutet
dieses Einschlagen des Blitzes neben ihm, daß die Kraft, die aus den
Elementen stammt, mithilft, um ihn aufnehmen zu lassen die Kopie
des Astralleibes des Jesus von Nazareth." {{Lit|{{G|109|156}}}}
</div>


[[Bild:MonteCassino.jpg|thumb|250px|Monte Cassino]]
Um 1430 bietet der Goslarer Bergmeister Andreas de Solea den ältesten bekannten Beleg für die Vorstellung, dass eine Rute auf die Ausstrahlung von Metallen reagiert.<ref>Von Barrett, Besterman: ''The Divining Rod.'' 1926, S.&nbsp;7, Anm.&nbsp;1, zitiert nach Carl Kiesewetter: ''Geschichte des neueren Occultismus.'' Friedrich, Leipzig 1891–1895, Theil&nbsp;I, S.&nbsp;512, Theil&nbsp;II, S.&nbsp;382.</ref> Aus dem 15.&nbsp;Jahrhundert sind einige wenige Anleitungen zur Herstellung und Benutzung von Wünschelruten erhalten, sowie Beschwörungstexte, die bei oder vor der Benutzung der Ruten gesprochen werden mussten.<ref> {{Webarchiv|text=artesliteratur.de: ''Wünschelrute.'' |url=http://www.artesliteratur.de/wiki/W%C3%BCnschelrute |wayback=20160319023808 |archiv-bot=2018-03-25 19:22:45 InternetArchiveBot }}</ref> Im Jahre 1517 erwähnt Martin Luther in seiner Auslegung der Zehn Gebote unter den Verstößen gegen das Erste Gebot neben anderen magischen Praktiken auch die Suche mit der „virga divinationis“ nach verborgenen Schätzen.<ref>Martin Luther: ''Decem praecepta Wittenbergensi populo praedicta, per R.P.D. Martinum Lutherum Augustinianum, anno M.D.XVII.'' Iohannem Lufft, Wittenberg 1550, fol.&nbsp;4r: „qui uirga diuinationis, occultos querunt thesauros“.<br />Eine weitere Erwähnung findet sich in den von Aurifaber 1566 gedruckten Tischreden, vgl. Karl Eduard Förstemann (Hrsg.): ''D.&nbsp;Martin Luthers sämmtliche Schriften.'' In: Bd.&nbsp;XXII: ''Tischreden oder Colloquia.'' Gebauer’sche Buchhandlung, Leipzig 1846, S.&nbsp;213: „Brauchen auch wol Wünschelruthen, damit man Silber sucht, wie auf den Bergwerken“.</ref> [[Georgius Agricola]] schließlich, der sie 1530 im Glossar zu seinem ''Bermannus'' als „Virgula diuina / die rute“ kurz erwähnt<ref>Georgius Agricola: ''Bermannvs, sive, De re metallica.'' Frobeniana, Basel 1530, S.&nbsp;135 ([http://libcoll.mpiwg-berlin.mpg.de/libview?url=/mpiwg/online/permanent/library/C5XXK76V/index.meta&start=121&pn=133&mode=texttool Digitalisat]).</ref> und in den [[Frontispiz]]en seiner Druckausgaben als Signum der Montanforschung auch regelmäßig den Hermesstab abbilden ließ, widmet der ''virgula furcata'' (gegabelten Rute) 1556 in seiner Schrift ''De re metallica'' die erste ausführliche, auch erstmals von der Abbildung eines Rutengängers begleitete Behandlung.<ref>Georgius Agricola: ''De re metallica libri XII.'' Basel 1556, S.&nbsp;25–28 (in der {{Webarchiv|url=http://archimedes.mpiwg-berlin.mpg.de/cgi-bin/toc/toc.cgi?dir=agric_remet_001_la_1556;step=thumb |wayback=20070709092510 |text=digitalen Ausgabe |archiv-bot=2019-05-24 14:26:07 InternetArchiveBot }} noch nicht verfügbar), 2.&nbsp;Ausgabe 1561, S.&nbsp;26 ff. ([http://libcoll.mpiwg-berlin.mpg.de/libview?url=/mpiwg/online/permanent/library/4E5N6PMD/index.meta&start=41&pn=42&mode=texttool Digitalisat]), deutsche Übersetzung von [[Carl Schiffner]] [und anderen]: ''Zwölf Bücher vom Berg- und Hüttenwesen.'' VDI-Verlag, Berlin 1928, S.&nbsp;30 ff. ([http://www.digitalis.uni-koeln.de/Agricola/agricola28-33.pdf Digitalisat;] PDF; 1,7&nbsp;MB).</ref>
Mit fünf Jahren wurde Thomas in das [[Wikipedia:Benediktiner|benediktinische]] [[Wikipedia:Kloster|Kloster]] [[Wikipedia:Monte Cassino|Monte Cassino]] geschickt, wo der Bruder seines Vaters, Sinibald, als [[Wikipedia:Abt|Abt]] wirkte. Thomas' Familie folgte damit der Tradition, den jüngsten Sohn der Familie in ein geistliches Amt zu geben. Es lag im Interesse der Familie, dass Thomas seinem Onkel nachfolgte. [[Wikipedia:1244|1244]] trat er jedoch gegen den Willen seiner Verwandten bei den erst jüngst als [[Wikipedia:Bettelorden|Bettelorden]] gegründeten [[Wikipedia:Dominikaner|Dominikaner]]n ein. Der Orden entsandte ihn zunächst nach [[Wikipedia:Rom|Rom]] und später, um ihn dem politischen Einfluss seiner Eltern zu entziehen, nach [[Wikipedia:Paris|Paris]]. Auf dem Weg dorthin wurde er jedoch von seinen im Auftrag der Mutter handelnden Brüdern überfallen und auf die Burg [[Wikipedia:Monte San Giovanni Campano|Monte San Giovanni Campano]] gebracht und dort zwei Jahre lang im Schlossturm gefangen gehalten. Die Familie versuchte ihn mit allen Mitteln umzustimmen, doch das vermochte nicht einmal ein Mädchen, das sie ihm brachten: der Gefangene nahm ein glühendes Holzscheit und fuchtelte damit so lange vor ihr herum, bis sie schreiend die Flucht ergriff. Da Thomas unerschütterlich fest bei seinem Entschluss blieb, Mitglied der Dominikaner zu bleiben, gab die Familie schlussendlich nach. Um ihr Gesicht zu wahren, wurde ein Überfall vorgetäuscht und Thomas konnte in seinen Orden zurückkehren.  


Er ging nach [[Wikipedia:Köln|Köln]], wo er von [[Wikipedia:1248|1248]] bis [[Wikipedia:1252|1252]] Schüler von [[Albertus Magnus]] war. Von [[Wikipedia:1256|1256]] bis [[Wikipedia:1259|1259]] studierte er in Paris weiter und lehrte dann dort, in [[Wikipedia:Rom|Rom]], in [[Wikipedia:Viterbo|Viterbo]] und in [[Wikipedia:Orvieto|Orvieto]].
Demnach war das Rutengehen zu Agricolas Zeit eine unter Bergleuten verbreitete und entwickelte –&nbsp;nämlich durch Bevorzugung spezifischer Hölzer für bestimmte Metalle&nbsp;– kunstgerecht differenzierte Technik, die jedoch auch bereits sehr umstritten war: Während Kritiker sie für nutzlos erklärten oder als Erklärung für die Wirkung nicht eine Anziehungskraft der Metalle, sondern nur die Zaubersprüche der Rutengänger gelten lassen wollten, erklärten Befürworter, dass der Erfolg nicht von Zauber, sondern von der Größe der Rute, ihrer gegabelten Form, der Anziehungskraft der Metalle, der Handhabung der Rute und außerdem davon abhängig sei, dass der Rutengänger nicht eine besondere hinderliche Veranlagung besitze, die die Anziehungskraft der Metalle außer Kraft setze und verantwortlich dafür sei, dass Überprüfungen durch ungeeignete Personen fehlschlügen. Agricola selbst schlug sich hierbei auf die Seite der Kritiker, indem er die Wirkung den Zaubersprüchen, die er nicht wiedergeben wollte, und dem Zufall sowie seiner geschickten Ausnutzung durch die Rutengänger zuschrieb und im Übrigen empfahl, bei der Auffindung der Metalle stattdessen auf deren natürliche Anzeichen zu achten.


Seit etwa [[Wikipedia:1260|1260]] war [[Reginald von Piperno]] sein lebenslanger Hauptsekretär und Begleiter (''Socius continuus'').  
Im Jahre 1692 erregte in Frankreich [[Jacques Aymar]] Aufsehen aus Anlass eines Mordfalls in Lyon, indem er mithilfe seiner Rute angeblich Beweismittel entdeckte, die am Tatort vergraben waren, außerdem mit der Rute einen der Täter aufspürte und überführte und den Fluchtweg zweier weiterer Mittäter bis an die Grenze nachverfolgen konnte. Experimentelle Überprüfungen seiner Fähigkeiten unter der Aufsicht des [[Louis IV. Henri de Bourbon, prince de Condé|Prince de Condé]], bei denen Aymar gezielt über den tatsächlichen Hergang der aufzuklärenden Vorfälle getäuscht wurde, sollen aber die Wirksamkeit seiner Methode falsifiziert haben.
Ab [[Wikipedia:1269|1269]] war Thomas als [[Wikipedia:Studienpräfekt|Studienpräfekt]] seines Ordens in [[Wikipedia:Neapel|Neapel]] tätig, wo er [[Wikipedia:1272|1272]] eine Dominikanerschule aufbaute. Der schier unglaublichen Menge seiner Schriften nach zu urteilen liegt es nahe, dem Zeugnis seines Hauptsekretärs zu glauben: Demnach hat der Aquinat immer drei oder vier Sekretären gleichzeitig diktiert.


Am [[Wikipedia:Nikolaus von Myra|Nikolaustag]] [[Wikipedia:1273|1273]] soll Thomas laut Reginald von Piperno während der Heiligen Messe eine [[Mystik|mystische Erfahrung]] gemacht haben, die ihm alles bisher Geschriebene wie trockenes Stroh erscheinen ließ; er soll draufhin keine weiteren Schriften verfasst haben<ref name="Mystk">„omnia quae scripsi videntur michi palee“ (''Alles, was ich geschrieben habe, kommt mir vor wie Stroh im Vergleich zu dem, was ich gesehen habe.''). So der Bericht des Bartholomäus von Capua unter Berufung auf Reginald von Piperno, den Sekretär des Thomas, vgl. M..-H. Laurent (Hg.): ''Processus canonizationis Neapoli'' S. Thomae, Fontes vitae sancti Thomae Aquinatis 4, in: Revue Thomiste 38-39 (1933-34), S. 265-497, [http://www.corpusthomisticum.org/bprcneap.html#PCN79 79], S. 377; C. Le Brun-Gouanvic: ''Edition critique de l’Ystoia sancti Thome de Aquino de Guillaume de Tocco'', 2 Bände, Montréal 1987, 47, S. 347; James A. Weisheipl: ''Thomas von Aquin'', Sein Leben und seine Theologie, Graz 1980, 293f; Torrell 1995, 302 / Torrell 2005, 274.</ref>.
[[Datei:18th century dowser.jpg|mini|Stich eines Wünschelrutengängers aus dem 18.&nbsp;Jahrhundert]]
Im 18.&nbsp;Jahrhundert veröffentlichte der französische Physiker Thouvenel mehrere Denkschriften über zwei Quellenfinder, Bleton und Pennet, und diese Versuche wurden in Italien von Fortis und Amoretti, in Deutschland von [[Johann Wilhelm Ritter]], [[Franz Xaver von Baader]] und Kieser fortgesetzt. Sie glaubten an eine besondere „elektrometrische“ Kraft, die bei reizbaren (sensitiven) Personen durch Metalladern oder unterirdisches bewegtes Wasser erregt wird. Diese Kraft soll sich neben Bewegungen in der Hand gehaltener Gegenstände auch in körperlichen Empfindungen bis hin zu [[Konvulsion]]en geäußert haben.


[[Datei:Fossanova.jpg|mini|250px|Das [[Wikipedia:Kloster Fossanova|Kloster Fossanova]], wo Thomas von Aquin am 7. März 1274 starb.]]
Statt des Holzstabes benutzten mehrere dieser „Metall- und Quellenspürer“ auch den sogenannten „bipolaren Zylinder“ und das „siderische Pendel“. Diese Werkzeuge wurden insbesondere von dem Italiener [[Francesco Campetti]] verwendet, mit dem Amoretti und die Physiker der Münchener Akademie in den ersten Jahrzehnten des 19.&nbsp;Jahrhunderts experimentierten. Der [[Bipolarer Zylinder|bipolare Zylinder]] ist ein zwischen Zeigefinger und Daumen gehaltener Metallstab, das [[Siderisches Pendel|siderische Pendel]] ein an einem Faden aufgehängtes Stück Kohle oder Schwefelkies, das unter dem Einfluss verborgener Metalle und strömenden Wassers in Schwingungen geraten sollte.
Thomas starb am [[Wikipedia:7. März|7. März]] [[Wikipedia:1274|1274]] auf der Reise zum [[Wikipedia:Zweites Konzil von Lyon|Zweiten Konzil von Lyon]] im [[Wikipedia:Kloster Fossanova|Kloster Fossanova]]. [[Dante Alighieri|Dante]] ([[Göttliche Komödie#2. Purgatorio / Der Läuterungsberg|Purg. XX. 69]]) deutet an, dass [[Wikipedia:Karl I. (Neapel)|Karl I. von Anjou]], seit [[Wikipedia:1266|1266]] [[Wikipedia:Königreich Sizilien|König von Sizilien]], für seinen Tod verantwortlich gewesen sei<ref>Dante war [[Wikipedia:Karl I. (Neapel)|Karl I. von Anjou]] allerdings nicht gerade wohlgesonnen, denn dieser war vorgeblich als Friedensstifter nach [[Wikipedia:Florenz|Florenz]] gekommen, hatte aber tatsächlich jenen Bürgerkrieg entfacht, der zur lebenslangen Verbannung Dantes führte.</ref>. [[Wikipedia:Giovanni Villani|Giovanni Villani]] (IX 218) teilt ein Gerücht mit („si dice“: „man sagt“), demzufolge Thomas von einem Arzt des Königs mit vergiftetem Konfekt ermordet wurde. Nach dieser Darstellung handelte der Arzt zwar nicht im Auftrag des Königs, aber in der Absicht, ihm einen Gefallen zu erweisen, weil er befürchtete, dass ein Mitglied aus dem Geschlecht der gegen Karl rebellierenden Grafen von Aquino in den Kardinalsrang erhoben werden sollte. In unterschiedlichen Versionen, die meist Karl die Verantwortung zuschreiben, wurde das Gerücht vom Giftmord auch in den frühen lateinischen und volkssprachlichen Dantekommentaren kolportiert, die in der Zeit nach Dantes Tod entstanden. [[Wikipedia:Tolomeo da Lucca|Tolomeo da Lucca]], ein ehemaliger Schüler und Beichtvater des Aquinaten, spricht in seiner ''Historia ecclesiastica'' (L. A. Muratori, ''Rerum Italicarum Scriptores'', Bd. XI, S. 1168-69) nur von einer schweren Erkrankung auf der Reise bei der Ankunft in [[Wikipedia:Kampanien|Kampanien]], bietet jedoch keinen Hinweis auf eine unnatürliche Todesursache.  


Papst [[Wikipedia:Johannes XXII.|Johannes XXII.]] sprach Thomas 1323 heilig. 1567 wurde er in den Rang eines [[Wikipedia:Kirchenlehrer|Kirchenlehrer]]s erhoben. Seine Gebeine wurden am 28. Januar 1369 nach [[Wikipedia:Toulouse|Toulouse]] überführt, wo sie seit 1974 wieder in der Kirche des Dominikanerklosters ''Les Jacobins'' ruhen. (Von 1792 bis 1974 waren sie in der [[Wikipedia:Basilika Saint-Sernin|Basilika Saint-Sernin]] bestattet.)
Als Erklärung wurden tierische Elektrizität, der damit verbundene „[[Animalischer Magnetismus|tierische Magnetismus]]“ und ähnliche Konzepte wie [[Tellurismus]] und [[Siderismus]] sowie die Lebenskraft „Od“ von [[Karl von Reichenbach]] herangezogen. Schließlich begründeten unter anderem Gilbert, Marechaux, Erman und Pfaff die Auffassung, dass es sich dabei lediglich um unbewusste [[Carpenter-Effekt|ideomotorische Bewegungen]] handle. Bereits Zeidler hatte in seinem 1700 erschienenen ''Pantomysterium'' dargelegt, dass die Rute sich bewegt, wenn ihr Träger den gesuchten Gegenstand auch nur gefunden zu haben glaubte.


==Philosophie==
In den 1930er Jahren unternahmen der Physiker [[Josef Wimmer (Physiker)|Josef Wimmer]] und Joseph Wüst Forschungen über Wünschelruten (teilweise am Lehrstuhl für Anatomie in München bei [[Benno Romeis]]). Wimmer sorgte auch für die Verwendung der Wünschelrute als Leiter der Angewandten Geologie beim [[SS-Ahnenerbe]].


=== Grundsätzliches ===
== Gegenwart ==
[[Datei:Wrlhout1.jpg|mini|Rutengänger]]
Auch heute noch gilt die Wünschelrute vielen Menschen als geeignetes Instrument, um angeblich existierende Wasseradern aufzuspüren. Die Wünschelrutengänger werden dazu sowohl von Privatpersonen als auch Unternehmen beauftragt. So setzte die [[Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit]] Rutengänger für die Wassersuche bei Projekten im Brunnenbau ein.<ref>Hans-Dieter Betz:  {{Webarchiv|text=''Unconventional Water Detection.'' |url=http://www.scientificexploration.org/journal/jse_09_2_betz.pdf |wayback=20091104195918 |archiv-bot=2018-03-25 19:22:45 InternetArchiveBot }} In: ''Journal of Scientific Exploration.'' Nr.&nbsp;9, 1995, S.&nbsp;3–11 (PDF; 419&nbsp;kB).</ref> Die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft [[ASFINAG]], die das Netz der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich betreibt, setzte neben anderen Maßnahmen zur Unfallreduzierung bis 2007 auch Wünschelrutengänger und Pendler ein.<ref>Ulrich Berger: [http://derstandard.at/fs/3124638 ''Die Pendelprofis der ASFINAG.''] In: ''Der Standard.'' 24.&nbsp;November 2007;<br />Max Rauner: [http://www.zeit.de/zeit-wissen/2007/01/Erdstahlen?page=all ''Der Magier von Bludenz.''] In: ''[[Die Zeit]].'' 01/2007.</ref>


Die Argumentationen des Aquinaten stützen sich zu einem großen Teil auf die Lehre von [[Aristoteles]], die er – nicht zuletzt mit Hinsicht auf die der [[Wikipedia:Antike|Antike]] unbekannten theologischen Lehren bzw. Einsichten – ausgebaut hat. In der Philosophie werden seine Kommentare zu Aristoteles noch heute als bedeutsam angesehen:
Manchmal werden moderne Wünschelruten auch in Form von [[Hightech]]-imitierenden Spürgeräten hergestellt, deren Funktionsweise sich aber nicht von den klassischen Wünschelruten unterscheidet. Die ''[[New York Times]]'' berichtete 2009 über ein Gerät mit einer Antenne, welches im [[Irak]] zum Aufspüren von Sprengstoff und Drogen eingesetzt wird. Eine Überprüfung des Gerätes ergab, dass es zum Auffinden von Sprengstoff und Drogen ungeeignet ist. Der Irakische Innenminister Jehad al-Jabiri hält jedoch an einer Funktionstüchtigkeit des Gerätes fest. Vergleichbare Geräte konnten ebenfalls keine Erfolge erzielen, die über ein zufälliges Aufspüren von Sprengstoff hinausgehen.<ref name="nytimes">Rod Nordland: [http://www.nytimes.com/2009/11/04/world/middleeast/04sensors.html?_r=3&hp ''Iraq Swears by Bomb Detector U.S. Sees as Useless.''] In: ''The New York Times.'' 3.&nbsp;September&nbsp;2009.</ref>
:„Seine Kommentare sind durchweg klarsichtig, intelligent und von großer Einfühlungsgabe. Allein schon der [[Wikipedia:Metaphysik (Aristoteles)|Metaphysik]]-Kommentar, der eine halbe Million Wörter umfasst, verdient es, als philosophischer Klassiker betrachtet zu werden.“ ([[Wikipedia:Anthony Kenny|Anthony Kenny]], ''Thomas von Aquin'')


<div style="margin-left:20px">
== Beurteilung ==
"Der Thomismus fällt zusammen mit der Zeit, in der der menschliche
Anlässlich der Direktorenkonferenz der [[Geologisches Landesamt|geologischen Landesämter]] und der [[Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe|Landesämter für Bodenforschung der Bundesrepublik Deutschland]] wurde bereits am 23.&nbsp;März 1950 von den teilnehmenden Professoren folgende Erklärung veröffentlicht:
Verstand, wie wir ihn kennen, sich bildete. Der stärkste Impuls zu
dieser Bildung kam vom [[Arabismus]], der eine wirkliche intellektuelle
Wissenschaft war, während dagegen die alten Weisen wußten, wodurch
es kam, daß sie direkt schauen konnten. Für die Verarbeitung
der neuen Philosophie war [[Aristoteles]] gut zu gebrauchen, da er schon
die Verstandesarbeit der Mysterienweisheit vorgezogen hatte. Letztere
verschwand dann vollkommen mit dem Arabismus, der nur eine reine
Verstandesspekulation war; die bringt einen höchstens zum Pantheismus
der Begriffe (rationalistisch), kommt aber nicht weiter als bis
zu diesem Gedanken eines einheitlichen Ganzen. Thomas nun nahm
die intellektuelle Wissenschaft auf, die ihm zugänglich war, ließ aber
unverändert das OfTenbarungswissen und bediente sich der Dialektik,
um es zu begreifen. - Im Neuen Testament ist alles enthalten, so daß
Thomas demjenigen, was da auseinandergesetzt wird, nur die feingeschliffene
Wissenschaft hinzuzufügen brauchte. Die [[Scholastik]], die
heutzutage so wenig geschätzt wird, machte diese intellektuelle Wissenschaft
möglich, ebenso das sich wieder bis zum göttlichen Gedanken
Erheben durch eine fortschreitende Dialektik. Scholastik kommt aus
dem Griechischen «scole», bedeutet also «Aufmerkung», was irrtümlich
übersetzt wurde in «scuola», Schule. Das scholastische System
ist das vollkommenste logische Gewebe. Auf diese Weise finden wir
in Thomas aufs neue gedacht die vorschöpflichen göttlichen Gedanken,
frei von Irrtum und Täuschung, wie sie nur gedacht werden
konnten in einer Klosterzelle, weit entfernt von dem Lärm der Welt. -
Der Mensch der Welt beeilt sich zu verstehen, sich schnell eine Auffassung
zu eigen zu machen und alles zu vereinfachen. Aber die Gottheit
ist nicht so einfach! Mit Thomas von Aquino erhebt sich der
menschliche Gedanke. Er ist nicht weniger Mystiker als Scholastiker.
Er konnte nämlich solche Beschreibungen geben, weil er die geistigen
Hierarchien sah, so wie sie der Seher Dionysius der Areopagite uns
gegeben hat, und in seinen langen nächtlichen Meditationen vor dem
Altar konnte er die schwersten Probleme lösen. So finden sich in ihm
vereinigt der Mystiker und ein Denker so hell wie ein Diamant und
nicht von den Sinnen beeinträchtigte." {{Lit|{{G|109|73f}}}}
</div>


{{GZ|Der Mensch wurzelt
{{Zitat|Die Geologie fast aller Kulturstaaten, besonders in Deutschland, hat sich seit langen Jahren, um nichts unversucht zu lassen, mit zahlreichen exakten Prüfungen der Wünschelrute (des Pendels und Apparaten nach Art der Wünschelrute) beschäftigt. Sie hat keine Gelegenheit unterlassen, Angaben von Wünschelrutengängern mit den tatsächlichen Verhältnissen des Untergrundes zu vergleichen. Das klare Ergebnis ist, daß ein Zusammenhang zwischen Wünschelruten-(Pendel-)Ausschlag und Untergrund nicht erwiesen, ja noch nicht einmal wahrscheinlich gemacht worden ist.<br /> Die Direktoren der genannten geologischen Landesämter müssen daher nachdrücklichst darauf aufmerksam machen, daß die Wünschelrute zum Aufsuchen von Bodenschätzen jeglicher Art, einschließlich Wasser, völlig unbrauchbar ist. Vor allem muß bei allen Arbeiten, die ganz oder teilweise durch öffentliche Mittel finanziert werden, aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnis die Verwendung der Wünschelrute entschieden abgelehnt werden.|ref=<ref>Otto Prokop, Wolf Wimmer: ''Der moderne Okkultismus: Parapsychologie und Paramedizin. Magie und Wissenschaft im 20.&nbsp;Jahrhundert.'' University of Michigan, 1976, S.&nbsp;18.</ref>}}
im Sinne des Thomas von Aquino mit seinem Seelenleben
in der Welt Wirklichkeit; doch kann dieses Seelenleben aus
sich selbst heraus diese Wirklichkeit in ihrem vollen Umfange
nicht erkennen. Der Mensch könnte nicht wissen, wie
sein Wesen in dem Gange der Welt drinnen steht, wenn
nicht das Geistwesen, zu dem sein Erkennen nicht dringt,
sich zu ihm neigte und ihm auf dem Offenbanmgswege
mitteilte, was der nur auf ihre eigene Kraft bauenden Erkenntnis
verborgen bleiben muß. Von dieser Voraussetzung
aus baut Thomas von Aquino sein Weltbild auf. Es
hat zwei Teile, den einen, der aus den Wahrheiten besteht,
welche sich dem eigenen Gedankenerleben über den
natürlichen Verlauf der Dinge erschließen; dieser Teil
mündet in einen anderen, in welchem sich das befindet,
was durch Bibel und religiöse Offenbarung an die Menschenseele
herangekommen ist. Es muß also in die Seele
etwas dringen, was ihrem Eigenleben nicht erreichbar ist,
wenn sie in ihrem vollen Wesen sich erfühlen will.|18|92}}


<div style="margin-left:20px">
In den Naturwissenschaften besteht heute der Konsens, dass die behaupteten physikalischen Wirkungszusammenhänge nicht existieren.<ref>Zur älteren Forschung siehe Evon Z.&nbsp;Vogt: ''Water Witching: An Interpretation of a Ritual Pattern in a Rural American Community.'' In: ''[[The Scientific Monthly]]'' 75,3 (1952), S.&nbsp;175–186, hier S. 175.</ref> Das Ausschlagen der Wünschelrute oder vergleichbarer Pendelinstrumente wird stattdessen oft als der Effekt eines ideomotorischen Prozesses erklärt ([[Carpenter-Effekt]]), bei dem die mentale Vorstellung einer bestimmten Bewegung unbewusste Bewegungsimpulse in denjenigen Muskeln auslöst, die zur Ausführung der Bewegung erforderlich sind.<ref>Ray Hyman: {{webarchiv| url=http://www.sram.org/0302/ideomotor.html| wayback=20110719133339| text=''Psychology and ‘Alternative Medicine’: The Mischief-Making of Ideomotor Action''}}. In: ''The Scientific Review of Alternative Medicine'' 3,2 (1999), S.&nbsp;34–43.</ref>
"In der
Zeit der Scholastiker, während des Thomismus' und so weiter, war
auch der, welcher als Philosoph wirkte, wenn er seine Begriffe in feiner
Begriffskunst ausprägte, im Zusammenhange mit der geistigen Welt.
Man kann zum Beispiel bei Thomas von Aquino im dreizehnten Jahrhundert
nicht sagen, was in seinen Büchern steht, sei auf eine solche
Art gewonnen, wie heute Begriffe und Vorstellungen gewonnen werden.
Das wäre falsch vorgestellt. Sondern was in seinen Büchern steht,
müssen Sie sich so vorstellen, daß ihn fortwährend ein Geist aus der
Hierarchie der Angeloi dazu inspiriert, und daß er dasjenige niederschreibt,
was aus dem Bewußtsein eines höheren Geistes kommt." {{Lit|{{G|176|319}}}}
</div>


=== Metaphysik und Ontologie ===
Nach einer Anfrage des Bundestagsabgeordneten [[Franz Heinrich Krey]] bewilligte die Bundesregierung Mittel zur Untersuchung möglicher Zusammenhänge zwischen den sogenannten [[Erdstrahlen]] und Krebserkrankungen. Mit der Durchführung dieser Untersuchungen, die unter dem Namen „Scheunen-Experimente“ bekannt geworden sind, wurden die Professoren König und [[Hans-Dieter Betz|Betz]] 1986 in München beauftragt. Der eigentliche Forschungsauftrag konnte dabei nicht erfüllt werden. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass „die Treffsicherheit durchschnittlicher Rutengänger in den durchgeführten Testreihen schlecht“ und „in den meisten Fällen kaum oder nicht vom Zufall zu unterscheiden war“. Einige Rutengänger wiesen laut Betz und König aber „bei speziellen Aufgaben eine außerordentliche Treffsicherheit auf, welche kaum oder nicht durch den Zufall erklärt werden kann“.<ref>Herbert L.&nbsp;König, Hans-Dieter Betz: ''Erdstrahlen? Der Wünschelruten-Report –&nbsp;Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht'', Eigenverlag, München 1989. Von denselben Autoren stammt der unveröffentlichte ''Schlußbericht 01&nbsp;KB8602'' an das Ministerium (BMFT, 1990).</ref> Diese Interpretation wurde unter anderem von James Thomas Enright nachhaltig kritisiert. Enright bemängelte dabei die nachträgliche Wahl des Verfahrens zur Datenanalyse. Er stellte fest, dass bei Anwendung gängiger statistischer Verfahren alle Ergebnisse im Bereich der statistisch erwartbaren Zufallswerte lägen.<ref>James T.&nbsp;Enright: ''Water dowsing: The Scheunen experiments.'' In: ''Naturwissenschaften'' 82&nbsp;(1995), S.&nbsp;360–369. Dazu die Erwiderung von Hans-Dieter Betz, Herbert L.&nbsp;König, R.&nbsp;Kulzer, R.&nbsp;Trischler, J.&nbsp;Wagner: ''Dowsing reviewed – the effect persists.'' In: ''Naturwissenschaften'' 83 (1996), S.&nbsp;272–275.</ref><ref>James T. Enright: ''Dowsers lost in a barn.'' In: ''Naturwissenschaften'' 83&nbsp;(1996), S.&nbsp;275–277.</ref><ref>Martin Lambeck: ''Irrt die Physik? Über Alternative Medizin und Esoterik.'' C.H. Beck, München 2003, S.&nbsp;123 ff., dort besonders S.&nbsp;126 f.: „Die Kontroverse Enright – Betz“.</ref>


[[Bild:Aristoteles.jpg|thumb|200px|right|Aristoteles ist der wichtigste philosophiehistorische Bezugspunkt des Thomismus]]
Die [[Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften]] (GWUP) hat der Vorgehensweise von Betz und König ebenfalls nachdrücklich widersprochen und führte daraufhin eigene experimentelle Überprüfungen durch, bei denen sich nach Angabe des Vereines ebenfalls keine signifikanten Abweichungen von den zu erwartenden Zufallstreffern erkennen ließen.<ref>J.&nbsp;Moll, H.&nbsp;Richter, C.&nbsp;H.&nbsp;Ross, A.&nbsp;Sarma, J.&nbsp;Windeler: ''Stellungnahme der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) zum „Wünschelruten-Report“.'' In: ''Skeptiker'' 1989/4, S.&nbsp;11–14.</ref><ref>R.&nbsp;König, J.&nbsp;Moll, A.&nbsp;Sarma: ''Wünschelruten-Test in Kassel.'' In: ''Skeptiker'' 1991/1, S.&nbsp;4–10.</ref><ref>Robert Todd Carroll: ''The Skeptic’s Dictionary: A Collection of Strange Beliefs, Amusing Deceptions, and Dangerous Delusions.'' Wiley, New York [u.&nbsp;a.] 2003, S.&nbsp;107.</ref><ref>Martin Lambeck: ''Irrt die Physik? Über Alternative Medizin und Esoterik.'' C.H. Beck, München 2003, S.&nbsp;123 ff.</ref> Nach Einschätzung der GWUP seien weltweit alle „gut kontrollierten und doppelblind durchgeführten Versuche, die die verschiedensten Behauptungen von der Wassersuche über das Finden von Gold bis hin zur Suche nach elektrischen Leitungen prüften, bisher negativ ausgegangen ()“<ref> {{Webarchiv|text=www.gwup.org: Erdstrahlen |url=http://www.gwup.org/themen/texte/erdstrahlen/ |wayback=20081222012036 |archiv-bot=2018-03-25 19:22:45 InternetArchiveBot }}.</ref>
Ein Kernelement der thomistischen [[Ontologie]] ist die Lehre von der [[Analogia entis]]. Sie besagt, dass der Begriff des Seins nicht eindeutig, sondern analog ist, also das Wort „[[Sein]]“ einen unterschiedlichen Sinn besitzt, je nachdem, auf welche Gegenstände es bezogen wird. Danach hat alles, was ist, das Sein und ist durch das Sein, aber es hat das Sein in verschiedener Weise. In höchster und eigentlicher Weise kommt es nur Gott zu: Nur er ''ist'' Sein. Alles andere Sein hat nur Teil am Sein und zwar entsprechend seinem Wesen. In allen geschaffenen Dingen muss also ''[[Wesen]]'' (''essentia'') und ''[[Existenz]]'' (''esse'') unterschieden werden; einzig bei Gott fallen diese zusammen.
 
Auch die Unterscheidung von ''[[Substanz]]'' und ''[[Akzidenz (Philosophie)|Akzidenz]]'' ist für das System des Thomas bedeutend. Hierzu heißt es: „''Accidentis esse est inesse''“, also „Für ein Akzidenz bedeutet zu ''sein'', an ''etwas'' zu sein“. In die gleiche Richtung geht sein „''Accidens non est ens sed entis''“, also „Ein Akzidenz ist kein ''Seiendes'', sondern ein zu etwas Seiendem ''Gehörendes''“.
 
Eine weitere wichtige Unterscheidung ist die von ''[[Materie]]'' und ''[[Form]]''. Einzeldinge entstehen dadurch, dass die Materie durch die Form bestimmt wird (siehe [[Hylemorphismus]]). Die Grundformen ''Raum'' und ''Zeit'' haften untrennbar an der Materie. Die höchste Form ist [[Gott]] als Verursacher (''[[causa efficiens]]'') und als Endzweck (''[[causa finalis]]'') der Welt. Die ungeformte Urmaterie, d.h. der erste Stoff, ist die ''[[materia prima]]''.
 
Um die mit dem Werden der Dinge zusammenhängenden Probleme zu lösen, greift Thomas auf die von Aristoteles geprägten Begriffe [[Akt und Potenz]] zurück. Weil es in Gott keine (substanzielle) Veränderung gibt, ist er [[actus purus]], also reine Wirklichkeit.
 
=== Erkenntnistheorie ===
 
Zu den besonders bedeutenden Aussagen der thomistischen [[Erkenntnistheorie]] gehört ihre Definition der [[Wahrheit]]: [[Gegenstand]] und [[Verstand]] stimmen überein. (''Adaequatio rei et intellectus'')
 
Thomas unterscheidet zwischen dem „tätigen Verstand“ (''intellectus agens'') und dem „rezeptiven oder möglichen Verstand“ (''intellectus possibilis''). Der tätige Verstand zeichnet sich vor allem durch die Fähigkeit aus, aus Sinneserfahrungen (sowie bereits geistig Erkanntem) universale Ideen bzw. allgemeingültige (Wesens-)Erkenntnisse zu abstrahieren. Dagegen ist es der rezeptive Verstand, der diese Erkenntnisse aufnimmt und 'speichert'.
 
Hintergrund ist die auf [[Platon]] zurückgehende Lehre, dass die konkreten Dinge ihr Sein und vor allem ihr Wesen den Ideen (''[[Idee|idea]]e'') verdanken, durch die sie bestimmt werden (vgl. [[Ideenlehre]]).
 
Der tätige Verstand kann durch Abstraktion (wörtl. das Abziehen) der Formen (''formae'') aus den einzelbestimmten Dingen, deren Wesenheit bzw. Washeit ("quidditas") sowie in weiteren Schritten die Akzidenzien erkennen. Als letzte bzw. erste Ursache des Seins und Soseins der Dinge erkennt der menschliche Geist Gott (siehe unten), in dessen Geist die ewigen Ideen die Vorbilder für die Formen (''formae'') der Dinge sind.
 
=== Anthropologie ===
 
Thomas' [[Anthropologie]] weist dem Menschen als leib-geistiges Vernunftwesen einen Platz zwischen den [[Engel]]n und den [[Tier]]en zu. Gestützt auf Aristoteles' ''[[Wikipedia:De Anima|De Anima]]'' zeigt Thomas die geistige [[Seele]], d. h. den [[Geist]] des Menschen als dessen – einzige – Form auf: ''Anima forma corporis''. Weil der Geist ("intellectus") eine einfache, also nicht zusammengesetzte Substanz ist, kann er auch nicht zerstört werden und ist somit [[Unsterblichkeit|unsterblich.]] Der Geist kann auch nach der Trennung vom [[Leib]] seinen Haupttätigkeiten, dem [[Denken]] und [[Wollen]], nachkommen. Die nach der [[Auferstehung]] zu erwartende Wiedervereinigung mit einem neuen Leib kann zwar nicht philosophisch, wohl aber theologisch erwiesen werden.
 
=== Ethik ===
 
In der [[Ethik]] verbindet Thomas die aristotelische [[Wikipedia:Tugendlehre|Tugendlehre]] mit den christlich-[[Augustinus|augustinischen]] Erkenntnissen. Die Tugenden bestehen demnach im rechten Maß bzw. dem Ausgleich vernunftwidriger Gegensätze. Das ethische Verhalten zeichnet sich durch das Einhalten der Vernunftordnung aus (siehe [[Wikipedia:Naturrecht|Naturrecht]] bzw. [[Wikipedia:Natürliches Sittengesetz|Natürliches Sittengesetz]]) und entspricht damit auch dem göttlichen Gesetzeswillen. Thomas ergänzte die vier klassischen [[Kardinaltugend]]en durch die drei [[Wikipedia:theologische Tugend|christlichen Tugenden]] [[Glaube]], [[Liebe]] und [[Hoffnung]].
 
Das höchste Gut ist die ewige [[Wikipedia:Glückseligkeit|Glückseligkeit]], die – im [[Jenseits|jenseitigen]] Leben – durch die unmittelbare [[Anschauung]] Gottes erreicht werden kann. Es zeigt sich daran der Primat der Erkenntnis vor dem Wollen.
 
=== Politische Philosophie bzw. Staatsdenken ===
 
Thomas von Aquin war einer der einflussreichsten Theoretiker für das mittelalterliche [[Wikipedia:Staatsphilosophie|Staatsdenken.]] Dabei sah er den Menschen als ein soziales Wesen, das in einer Gemeinschaft leben muss. In dieser Gemeinschaft tauscht er sich mit seinen Artgenossen aus, und es kommt zu einer [[Arbeitsteilung]].
 
Für den Staat empfiehlt er die [[Wikipedia:Monarchie|Monarchie]] als beste Regierungsform, denn ein Alleinherrscher, der mit sich selbst eins ist, kann mehr Einheit bewirken als eine [[Wikipedia:Aristokratie|aristokratische]] Elite. Hier müssen sich mehrere einigen, was immer nur zu einem Kompromiss, also einer Angleichung, einer Anpassung, einer Aufgabe seiner eigenen Meinung und Überzeugung führt. Außerdem ist immer dasjenige am besten, was der Natur entspricht, und in der Natur haben alle Dinge nur ''ein'' Höchstes.
 
Thomas stellt der Monarchie als der besten die Tyrannis als die schlechteste aller denkbaren Regierungsformen gegenüber. Dabei merkt er an, dass aus der Aristokratie leichter eine Tyrannis entstehen kann als aus einer Monarchie.
 
Um die [[Wikipedia:Tyrannei|Tyrannei]] zu verhindern, muss die Gewalt des Alleinherrschers eingeschränkt sein. Ist sie jedoch einmal eingetreten, so soll sie zunächst ertragen werden, denn es könnte ja auch noch schlimmer kommen (z. B. [[Wikipedia:Anarchie|Anarchie]]). Der [[Wikipedia:Tyrannenmord|Tyrannenmord]] ist laut der Lehre der [[Wikipedia:Apostel|Apostel]] jedenfalls keine Heldentat:
 
:''„Denn es ist eine Gnade, wenn jemand deswegen [d. h. wegen der Tyrannis] Kränkungen erträgt und zu Unrecht leidet, weil er sich in seinem Gewissen nach Gott richtet“'' ([[Wikipedia:1. Petrusbrief|1. Petrusbrief]] 2, 19).
 
So schlussfolgert Thomas, dass es besser ist, gegen eine Bedrückung nur nach allgemeinem Beschluss vorzugehen.
 
Wie viele Staatsdenker des Mittelalters zieht auch Thomas von Aquin den organischen Vergleich zum Staatsgebilde heran. Hierbei sieht er den [[Wikipedia:König|König]], als Vertreter Gottes im Staat, als Vernunft und Seele für den menschlichen Körper, dessen Glieder und Organe die Bevölkerung darstellen. Seine Erfüllung findet jedes einzelne Glied in der Tugendhaftigkeit (angelehnt an [[Aristoteles]]).
 
Dennoch sieht Thomas das [[Wikipedia:Priestertum|Priestertum]] über dem Königtum; der Papst als Oberhaupt der katholischen Kirche steht also in Glaubens- und Sittenfragen über dem König.
 
== Theologie ==
[[File:Benozzo Gozzoli - Triumph of St Thomas Aquinas - WGA10334.jpg|thumb|200px|[[Wikipedia:Benozzo Gozzoli|Benozzo Gozzoli]], „Triumph des Hl. Thomas von Aquin über Averroes“ (1468/84). - Thomas sitzt zwischen Aristoteles und Platon, vor ihm liegt niedergeworfen Averroes]]
=== Grundsätzliches ===
 
Zu den wesentlichen Verdiensten von Thomas gehört, der [[Theologie]] den Charakter einer [[Wissenschaft]] gegeben zu haben (siehe unten). Zur Klärung der Glaubensgeheimnisse wird dabei die natürliche [[Vernunft]], insbesondere das philosophische Denken des Aristoteles herangezogen. Thomas hat die Gegensätze aufgelöst, die zu seiner Zeit zwischen den Anhängern zweier Philosophen bestanden: denen des [[Augustinus]] (der das Prinzip des menschlichen Glaubens betont) und des wiederentdeckten Aristoteles (der von der Erfahrungswelt und der darauf aufbauenden Erkenntnis ausgeht). Thomas zeigt, dass sich diese beiden Lehren nicht widersprechen, sondern '''''ergänzen,''''' dass also einiges nur durch Glauben und Offenbarung, anderes auch oder nur durch Vernunft erklärt werden kann. Vor allem in dieser [[Synthese]] der antiken Philosophie mit der christlichen Dogmatik, die gerade auch für die Moderne von unabschätzbarer Bedeutung ist, liegt seine Leistung.
 
{{Zitat|Einiges nämlich über Gott ist wahr, was über jede Fähigkeit
der menschlichen Vernunft hinausgeht, z. B. daß Gott dreifaltig und
einer zugleich ist; anderes ist wahr, wozu auch die natürliche Vernunft
gelangen kann, z. B. daß Gott ist, daß Gott einer ist und anderes dieser
Art, was ja auch die Philosophen, geleitet vom Licht der natürlichen
Vernunft, von Gott durch Beweise dargelegt haben.|Thomas von Aquin|''summa contra gentiles'' Erster Band, I, 3}}
 
{{GZ|Was lag da eigentlich welthistorisch vor als Wesen des Albertinismus
und als Wesen des Thomismus? Sehen Sie, für
Thomas ist eigentlich charakteristisch und wichtig, daß er,
indem er die Vernunft anstrengt, den Gott zu beweisen, zu
gleicher Zeit zusetzen muß: Man kommt zu einer Gottesvorstellung,
wie sie mit Recht im Alten Testament als Jahve
bezeichnet worden ist. - Das heißt, indem Thomas ausgeht
von den vernünftigen Wegen, welche die einzelne Menschenseele
machen kann, kommt er zu jenem einheitlichen Gotte,
den auch das Alte Testament als den Jahve-Gott bezeichnet
hat. Will man zu dem Christus kommen, muß man zu dem
Glaubensinhalt übergehen; zu ihm kann man nicht durch
das kommen, was die menschliche Seele an eigenem Geistigen
erlebt.
 
Nun steckt in den Auseinandersetzungen, gegen die sich
die Hochscholastik einfach aus dem Zeitgeiste heraus wenden
mußte, in diesen Anschauungen von der doppelten
Wahrheit - daß etwas theologisch wahr und philosophisch
falsch sein könne —, in ihnen steckt doch noch etwas Tieferes
darinnen, was man allerdings in dem Zeitalter nicht überschauen
konnte, in dem man überall umgeben war von dem
Streben der Menschheit nach Rationalismus, nach Logik; es
steckte doch etwas Tiefes dahinter. Es steckte nämlich das
Folgende dahinter: daß diejenigen, die von der doppelten
Wahrheit sprachen, allerdings nicht der Ansicht waren, daß
theologisch Geoffenbartes und durch die Vernunft zu Erreichendes
letzten Endes zweierlei ist, sondern vorläufig
zweierlei Wahrheiten sind, und daß der Mensch deshalb zu
zweierlei Wahrheiten kommt, weil er bis in das Innerste der
Seele hinein den Sündenfall mitgemacht hat.
 
Diese Frage glimmt gewissermaßen in den Untergründen
der Seele bis zu Albertus und Thomas hin. In den Untergründen
der Seele glimmt die Frage: Ja, haben wir nicht
auch in unserem Denken, in dem, was wir als Vernunft in
uns sehen, die Erbsünde aufgenommen? Ist es nicht gerade,
weil die Vernunft abgefallen ist von der Geistigkeit, daß uns
die Vernunft andere Wahrheitsgehalte vorgaukelt als die
wirkliche Wahrheit? - Nehmen wir in unsere Vernunft den
Christus auf, nehmen wir in unsere Vernunft etwas auf, was
diese Vernunft also umwandelt, was diese Vernunft weiterentwickelt,
dann erst stellt sie sich in Einklang mit der
Wahrheit, die der Glaubensinhalt ist. Die Sündhaftigkeit
der Vernunft lag in einer gewissen Weise zugrunde, indem
die Denker der voralbertinischen und vorthomistischen Zeit
von zwei Wahrheiten sprachen. Mit der Lehre von der Erbsünde
und der Lehre von der Erlösung durch Christus wollten
sie Ernst machen. Sie hatten noch nicht die Gedankenkraft,
die Logizität dazu, aber sie wollten das ernsthaft
machen. Sie legten sich die Frage vor: Wie erlöst der Christus
in uns die Wahrheit der Vernunft, die der geistig geoffenbarten
Wahrheit widerspricht? Wie werden wir bis in
das Innerste hinein Christen? Denn unsere Vernunft ist
schon verderbt; in ihr lebt die Erbsünde, daher widerspricht
sie der reinen Glaubenswahrheit.
 
Und nun traten Albertus und Thomas auf, und für sie
schien es zunächst, daß es unrichtig ist, daß, wenn wir uns
rein logisch in die universalia in rebus vertiefen, wenn wir
in uns aufnehmen dasjenige, was in den Dingen Wirklichkeit
ist, daß wir uns dann in Sündhaftigkeit über die Welt
ergehen. Es darf nicht die gewöhnliche Vernunft sündhaft
sein. Im Grunde lebt die Frage der Christologie in dieser
Frage der Hochscholastik. Und was nicht gelöst werden
konnte für die Hochscholastik, das war die Frage: Wie
tritt der Christus in das menschliche Denken ein? Wie wird
das menschliche Denken durchchristet? Wie führt der Christus
das eigene menschliche Denken hinauf in die Sphäre,
wo es zusammenwachsen kann mit dem, was nur der geistige
Glaubensinhalt ist?
 
Das steckte noch als das eigentlich Bewegende in den
Seelen der Scholastiker drinnen. Daher ist es, trotzdem die
vollkommenste logische Technik in der Scholastik lebt, vor
allen Dingen wichtig, daß man nicht die Resultate der
Scholastik nimmt, sondern daß man durch die Antwort
hinschaut auf die Fragestellungen; daß man absieht von
dem, wozu sich im 12., im 13. Jahrhundert die Menschen
hindurchringen können; daß man sieht auf die großen Probleme,
die damals aufgestellt worden sind. Man war noch
nicht mit der Christologie so weit gekommen, daß man die
Erlösung der Menschen von der Erbsünde bis in das menschliche
Denken hinein hat verfolgen können. Daher mußten
Albertus und Thomas der Vernunft das Recht absprechen,
die Stufen zu überschreiten, über die hinaufschreitend sie in
die geistige Welt selbst eintreten könne. Und es blieb von
der Hochscholastik die Frage zurück: Wie entwickelt sich
das menschliche Denken hinauf zu einer Anschauung der
geistigen Welt?
 
Selbst das wichtigste Ergebnis der Hochscholastik ist eine
Frage, ist nicht dasjenige, was als Inhalt von der Hochscholastik
existiert. Es ist die Frage: Wie trägt man die
Christologie in das Denken hinein? Wie wird das Denken
christlich gemacht? - Diese Frage steht welthistorisch da in
dem Augenblicke, als Thomas von Aquino 1274 stirbt. Bis
zu diesem Momente konnte er sich nur durchringen zu der
Frage. Die Frage steht mit aller Herzinnigkeit da in der
europäischen Geisteskultur.|74|69ff}}
 
=== Natürliche Theologie ===
 
Thomas von Aquin legte im Rahmen der Philosophischen bzw. [[Natürliche Theologie|Natürlichen Theologie]] Argumente dafür dar, dass der Glaube an die Existenz Gottes nicht vernunftwidrig ist, sich also Glaube und Vernunft nicht widersprechen. Seine ''Quinque viae'' („Fünf Wege“), dargestellt in seinem Hauptwerk, der ''[[Summa theologica|Summa Theologica]]'' (auch ''Summa Theologiae''), hat Thomas zunächst nicht als „[[Wikipedia:Gottesbeweis|Gottesbeweis]]e“ bezeichnet, sie können jedoch als solche aufgefasst werden, da sie rationale Gründe für Gottes Existenz darlegen. Die Argumentationskette endet jeweils mit der Feststellung „das ist es, was alle Gott nennen.“
 
=== Eucharistie ===
 
Prägend wurde Thomas‘ Theologie auch für die katholische [[Eucharistie|Eucharistie]]lehre. Er wandte die aristotelischen Begriffe der Substanz und der Akzidenzien auf das Geschehen in der [[Heilige Messe|heiligen Messe]] an: Während die Akzidenzien, d. h. die Eigenschaften von [[Wikipedia:Hostie|Brot]] und [[Wein]], erhalten bleiben, ändert bzw. verwandelt sich die Substanz, d. h. das Wesen ''(nicht'' die Materie) der eucharistischen Gaben in [[Wikipedia:Leib Christi|Leib und Blut]] des auferstandenen [[Christus]] ([[Transsubstantiation]]).
 
=== Hölle ===
 
In seiner ''[[Wikipedia:Summa contra gentiles|Summa contra gentiles]]'' geht Thomas u. a. auch auf die [[Hölle]] ein und übernimmt dabei die Sicht von Augustinus.  Er verwirft auch...
 
''„...den Irrtum derjenigen, die behaupten, dass die Strafen der Gottlosen irgendwann beendet sein werden“'' ([[Apokatastasis]]).
 
Allerdings führt er eine neue Begründung für die angenommene Endlosigkeit und Grauenhaftigkeit solch einer Strafe ein, die aufgrund einer einzigen falschen Entscheidung über den Menschen kommen soll:
 
:''„Die Größe der Strafe entspricht der Größe der Sünde [...] Nun aber wiegt eine Sünde gegen Gott unendlich schwer, denn je höher eine Person steht, gegen die man Sünde begeht, desto schwerer ist die Sünde.“''
 
Er argumentiert auch, dass die Strafen, die die Gottlosen erleiden müssen, sowohl eine psychologische oder seelische Seite (''Gottesferne'') als auch eine physische Seite (''körperliche Schmerzen'') haben, so dass die Gottlosen also zweifach gestraft seien.
 
=== Mystik ===
 
Am [[Wikipedia:Nikolaus von Myra|Nikolaustag]] 1273 soll Thomas laut einem Bericht des Bartholomäus von Capua während einer Feier der heiligen Messe von etwas ihn zutiefst Berührendem betroffen worden sein und anschließend jegliche Arbeit an seinen Schriften eingestellt haben. Auf die Aufforderung zur Weiterarbeit soll er mit den Worten reagiert haben:
{{Zitat|''Alles, was ich geschrieben habe, kommt mir vor wie Stroh im Vergleich zu dem, was ich gesehen habe.''<ref name="Mystk"></ref>}}
 
In der [[Wikipedia:Hagiographie|Hagiographie]] wird dieser Ausspruch als Reaktion auf eine [[Wikipedia:Gotteserfahrung|Gotteserfahrung]] gedeutet. Einige Biographen mutmaßen auch , ihm sei kurz zuvor eine [[Nahtodeserfahrung]] zuteil geworden.
 
=== Liturgie ===
 
Von ihm stammen die [[Wikipedia:Sequenz (Hymnus)|Sequenzen]] zu [[Wikipedia:Fronleichnam|Fronleichnam]] ''[[Wikipedia:Lauda Sion|Lauda Sion]]'' sowie die eucharistischen Hymnen ''[[Wikipedia:Pange Lingua|Pange Lingua]]'' („Das Geheimnis lasst uns künden“) - dessen letzten beiden Strophen als ''[[Wikipedia:Tantum ergo|Tantum ergo]]'' ("Lasst uns tiefgebeut verehren") oft selbständig gesungen werden - und ''[[Wikipedia:Adoro te devote|Adoro te devote]]'' („Gottheit tief verborgen“):
 
{| align="center"
!
! width="30px" |
!
|-
|bgcolor="#e7e7e7"|
Adoro te devote, latens Deitas<br>
Quae sub his figuris vere latitas:<br>
Tibi se cor meum totum subiicit,<br>
quia te contemplans totum deficit.<br>
 
|
|
''Gottheit tief verborgen, betend nah‘ ich Dir.''<br>
''Unter diesen Zeichen bist Du wahrhaft hier:''<br>
''Sieh, mit ganzem Herzen geb' ich Dir mich hin,''<br>
''weil vor solchem Wunder ich nur Armut bin.''<br>
 
|}
 
::([[Wikipedia:Gotteslob|Gotteslob]] Nr. 546)
 
Das ''Tantum ergo'' – die letzten beiden Strophen des ''Pange lingua'' – wird in der katholischen Kirche häufig bei der [[Wikipedia:Anbetung|eucharistischen Anbetung]] gesungen.
 
=== Dreieinigkeit ===
 
[[bild:RublevTrinitaet.gif|thumb|Dreifaltigkeitsikone von Andrej Rubljow]]
Die [[Dreieinigkeit]] bzw. Dreifaltigkeit oder Trinität Gottes ist zwar ein Geheimnis ([[Mysterium]]), sie kann nach Thomas jedoch unter Zuhilfenahme der göttlichen, d. h. biblischen [[Offenbarung]] teilweise „verstanden“ werden. Demnach ist der eine Gott in drei Personen ([[Wikipedia:Subsistenz|Subsistenz]]en), die ''eine'' göttliche Natur und darum gleich ewig und allmächtig sind. Weder der Begriff der „Zeugung“ beim Sohn ([[Jesus]]) noch derjenige der „Hauchung“ beim [[Heiliger Geist|Heiligen Geist]] darf im [[Wikipedia:Biblische Exegese|wörtlichen bzw. weltlichen Sinne]] verstanden werden. Vielmehr ist die zweite und dritte Person Gottes die ewige Selbsterkenntnis und Selbstbejahung der ersten Person Gottes, d. h. [[Gottvater|Gott Vaters.]] Weil bei Gott Erkenntnis bzw. Wille und (sein) Wesen mit seinem Sein zusammenfallen, ist seine vollkommene Selbsterkenntnis und Selbstliebe von seiner Natur, also göttlich.
 
=== Sonstiges ===
 
Zu den heute schwer nachvollziehbaren Teilen von Thomas‘ Lehre gehört es, dass er sich für die Hinrichtung von [[Wikipedia:Häretiker|Häretiker]]n ausgesprochen hat, deren Vergehen er im Vergleich zu Falschmünzern, welche damals dem Tode überliefert wurden, als schwerwiegender ansieht. ([[Wikipedia:Falschmünzer-Vergleich|Falschmünzer-Vergleich]]) (''Summa theologiae'', II-II, qu. 11, art. 3).
 
Auch war er gegen das Zinsnehmen, musste jedoch im Laufe seiner Beschäftigung mit dem Thema von einem vollständigen [[Wikipedia:Zinsverbot|Verbot]] zurückstehen.
 
== Nachleben ==
 
Thomas von Aquin wurde 1323 von Papst Johannes XXII. [[Wikipedia:Heiligsprechung|heiliggesprochen.]] Sein Werk und seine Ideen wurden [[1879]] unter Papst [[Wikipedia:Leo XIII.|Leo XIII.]] zur Grundlage aller katholischer Schulen erhoben, und damit bestimmt sein Werk die [[Wikipedia:römisch-katholische Kirche|römisch-katholische]] Lehre. Auch das [[Wikipedia:Zweites Vatikanisches Konzil|Zweite Vatikanische Konzil]] empfiehlt Thomas ausdrücklich als den Lehrer, nach dessen Lehre sich die Theologie sowie die Philosophie im Studium der zukünftigen Priester zu richten haben (Optatam totius). Die [[Wikipedia:Enzyklika|Enzyklika]] ''[[Wikipedia:Fides et Ratio|Fides et Ratio]]'' und das neue Kirchenrecht haben diese Empfehlung erneut bestätigt.
 
In der evangelischen Kirche nimmt Thomas eine vergleichbare Stellung ein.
 
Schon um [[Wikipedia:1300|1300]] trat der [[Wikipedia:Franziskaner|Franziskaner]] [[Johannes Duns Scotus]] gegen Thomas auf und gründete die [[Wikipedia:Philosophie|philosophisch]]-theologische Schule der [[Wikipedia:Scotismus|Scotisten]], mit der die [[Wikipedia:Thomist|Thomist]]en an den Universitäten in Fehde lebten. Thomas‘ Anhänger verteidigten die strenge Lehre [[Augustinus]] von der [[Gnade]] und bestritten die [[Unbefleckte Empfängnis]] [[Maria (Mutter Jesu)|Mariens, der Mutter Jesu]]. In der Frage der unbefleckten Empfängnis der Gottesmutter hat sich die spätere Kirche von den Zweifeln, die in der thomistischen Schule häufig anzutreffen sind, abgegrenzt, wobei umstritten bleibt, inwieweit Thomas tatsächlich ein Gegner des [[Wikipedia:Dogma|Dogmas]] war.
 
Um 1900 herum gab es eine thomistische Renaissance ([[Wikipedia:Joseph Bernhart|Bernhart]]). In Deutschland bemüht sich heute besonders die „[[Wikipedia:Deutsche Thomas-Gesellschaft|Deutsche Thomas-Gesellschaft]](Sitz in [[Wikipedia:Berlin|Berlin]]) um die Weiterführung seines Erbes.
 
Auch [[Ramon Llull]] hat sich gegen die thomististische Scholastik ausgesprochen und damit indirekt die jahrelange [[Wikipedia:Index Librorum Prohibitorum|Indizierung]] der Werke und die Verfolgung der [[Wikipedia:Lullismus|Lullisten]] bewirkt.
 
== Werke ==
 
Im Gegensatz zu anderen großen Philosophen wie etwa [[Albertus Magnus]], der verschiedene Ämter innehatte, gab sich Thomas ganz der Wissenschaft hin. Er schuf ein monumentales Werk, das man in fünf Kategorieren einteilen kann:
 
#Schriften, die unmittelbar im Zusammenhang mit dem Unterricht entstanden sind: [[Bild:SummaTheologiae.jpg|thumb|200px|Manuskriptseite einer mittelalterlichen Kopie der „Summa Theologica“]]
#*''[[Wikipedia:Sentenzenkommentar|Sentenzenkommentar]]''
#*''Quaestiones [[Wikipedia:Quodlibet (Begriffsklärung)|quodlibetales]]''
#*''Quaestiones disputatae''
#*''[[Wikipedia:Über die Wahrheit|Über die Wahrheit]]''
#*''[[Wikipedia:De ente et essentia|Über Seiendes und Wesenheit]]''
#Kommentare zu den Schriften von Aristoteles:
#*zur [[Wikipedia:Logik (Aristoteles)|Logik]]
#*zur [[Wikipedia:Physik (Aristoteles)|Physik]]
#*zu [[Wikipedia:De Caelo|De caelo et mundi]]
#*zu ''De generatione et corruptione''
#*zu ''Meteora''
#*zu ''[[Wikipedia:De anima|De anima]]''
#*zu ''De sensu et sensato''
#*zur [[Wikipedia:Ethik (Aristoteles)|Ethik]]
#*zur [[Wikipedia:Politik (Aristoteles)|Politik]]
#*zur [[Wikipedia:Metaphysik (Aristoteles)|Metaphysik]]
#**Weitere Kommentare zu:
#*[[Dionysius Areopagita]], ''De divinis nominibus''
#*Dionysius Areopagita''[[Wikipedia:Liber de causis|Liber de causis]]''
#*[[Wikipedia:Boethius|Boethius]], ''De trinitate''
#*Boethius, ''De hebdomadibus''
#Kleinere Schriften und Streitschriften wie
#*''Über das Böse''
#*''Über Lüge und Irrtum''
#*''Über die Vollkommenheit des geistlichen Lebens''
#*''[[Wikipedia:Über die Einheit des Intellekts gegen die Averoisten|Über die Einheit des Intellekts gegen die Averoisten]]''
#*''Compendium theologiae''
#Systematische (Haupt)-Werke:
#*''[[Summa contra gentiles|Summa contra gentiles]]''
#*''[[Summa theologica|Summa theologica]]''
#Kommentare zur Bibel
#*Zu Hiob
#*Zu Psalmen (Psalm 1–51)
#*Zu Jeremia
#*Zu den Klageliedern Jeremias
#*Zu Jesaja
#*[[Wikipedia:Katene|Katenenkommentare]] zu den vier Evangelien (''Catena aurea'')
#*Vorlesungen zu Matthäus und Johannes
#*Vorlesungen zu den Briefen des Apostels Paulus
#Hymnen zum [[Wikipedia:Fronleichnam|Fronleichnam]]sfest
#*[[Wikipedia:Pange Lingua|Pange Lingua]] mit den Schlusstrophen [[Wikipedia:Tantum ergo|Tantum ergo]], Gotteslob 541-544
#*[[Wikipedia:Lauda Sion|Lauda Sion]], dt. Gotteslob 545
#*[[Wikipedia:Adoro te devote|Adoro te devote]], dt. Gotteslob 546
 
Die ''Summa contra gentiles'' und insbesondere die ''Summa theologica'' bilden einen Höhepunkt von Thomas` Schaffen. Sein Werk wurde im [[Wikipedia:19. Jahrhundert|19. Jahrhundert]] von der [[Wikipedia:katholische Kirche|katholischen Kirche]] zur Grundlage der [[Wikipedia:Christliche Philosophie|christlichen Philosophie]] erklärt.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Thomas von Aquin}}
* {{WikipediaDE|Wünschelrute}}
* {{WikipediaDE|Thomas von Aquin}}


== Literatur ==
== Literatur ==
 
* Georg Franzius: ''Einige Versuche über die Einwirkungen elektrischer Leitungen auf den Rutengänger. Ein Protokoll.'' Wittwer, Stuttgart 1913.
=== Einführungen ===
* Georg Franzius: ''Bericht über die Tagung des Verbandes zur Klärung der Wünschelrutenfrage in Halle a.&nbsp;S. 18.–20. Sept. 1913.'' Stuttgart 1914.
 
* Herold: Artikel ''Wünschelrute.'' In: Hanns Bächtold-Stäubli, Eduard Hoffmann-Krayer (Hrsg.): ''Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens.'' Walter de Gruyter, Berlin 1927–42 (Reprint Berlin: de Gruyter 2000), Band&nbsp;9, 1941, S.&nbsp;823–839.
*Karl Werner: ''Der heilige Thomas von Aquino''. 3 Bände. Manz, Regensburg 1858–1859, neue Ausgabe 1889 [http://books.google.at/books?id=Orw9AAAAIAAJ&hl=de&pg=PR4#v=onepage&q&f=false Band 1] [http://books.google.at/books?id=e708AAAAcAAJ&hl=de&pg=PR1#v=onepage&q&f=false Band 2] [http://books.google.at/books?id=Ar09AAAAIAAJ&hl=de&pg=PR1#v=onepage&q&f=false Band 3]
* Carus Sterne: ''Die Wahrsagung aus den Bewegungen lebloser Körper unter dem Einfluß der menschlichen Hand.'' Weimar 1862.
*Marie-Dominique Chenu: ''Thomas von Aquin. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten.'' 6. Aufl. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1992, ISBN 3-499-50045-0
* Herbert L.&nbsp;König, Hans-Dieter Betz: ''Der Wünschelruten-Report – Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht.'' 1989, ISBN 3-923819-05-6.
*[[Wikipedia:Martin Grabmann|Martin Grabmann]]: ''Thomas von Aquin. Persönlichkeit und Gedankenwelt. Eine Einführung.'' 8. Aufl. Kösel, München 1949.
* Hubert Knoblauch: [http://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/911 ''Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler – Erkundung einer verborgenen Wirklichkeit.''] Campus Verlag, Frankfurt a.&nbsp;M. / New York 1991.
*[[Wikipedia:Hans Meyer (Philosoph)|Hans Meyer]]: ''Thomas von Aquin. Sein System und seine geistesgeschichtliche Stellung.'' 2. Aufl. Schöningh, Paderborn 1961.
* Otto Prokop, Wolf Wimmer: ''Wünschelrute, Erdstrahlen, Radiästhesie. Die okkulten Strahlenfühligkeitslehren im Lichte der Wissenschaft.'' 3.&nbsp;Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-432-84473-5.
*[[Wikipedia:Josef Pieper|Josef Pieper]]: ''Thomas von Aquin – Leben und Werk.'' 4. Aufl. Kösel, München 1990, ISBN 3-46640-114-3
*[[w:Richard Heinzmann|Richard Heinzmann]], Konrad Raab: ''Thomas von Aquin: Eine Einführung in sein Denken. Mit ausgewählten lateinisch-deutschen Texten'', Kohlhammer Verlag 1994, ISBN 978-3170117761
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_thomas2.pdf Thomas von Aquin: Summa theologica - Eine Werkbesprechung] PDF
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_thomas_24_thesen.pdf Die 24 Thesen zur thomistischen Philosophie] PDF
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/download/philosophie_thomas_aufbau_der_erkenntnis.pdf Thomas von Aquin über den Aufbau der Erkenntnis] PDF
 
=== Editionen für den interessierten Laien ===
*''Die deutsche Thomas-Ausgabe = Summa theologica''. Übers. von Dominikanern u. Benediktinern Deutschlands u. Österreichs. Vollst., ungekürzte dt.-lat. Ausg.. - Graz [u.a.] : Styria - Früher teilw. im Pustet-Verl., Salzburg, teilw. im Kerle-Verl., Heidelberg u. Verl. Styria Graz, Wien, Köln, 1933ff.,  34 Bde. (noch unvollendet)
 
*''Summe der Theologie''. Hrsg. u. übers. von Joseph Bernhart (Auswahl). Stuttgart: Kröner. Bd. 1: Gott und Schöpfung, ISBN 3-520-10503-9; Bd. 2: Die sittliche Weltordnung, ISBN 3-520-10603-5; Bd. 3: Der Mensch und das Heil, ISBN 3-520-10903-4
 
*''Summa contra gentiles''. Gesamtausgabe in einem Band. Lateinisch und deutsch. Hrsg. von Karl Albert, Paulus Engelhardt, Karl Allgaier und Markus H. Wörner. 4. Auflage. Verlag Lambert Schneider, Darmstadt 2013, ISBN 978-3-650-26074-1, eBook (PDF) ISBN 978-3-650-73775-5, eBook (epub) ISBN 978-3-650-73776-2
 
*''Über die Herrschaft der Fürsten''. Übers. von Friedrich Schreyvogl. Nachw. von Ulrich Matz. [Nachdr.] Stuttgart : Reclam, 1994(Universal-Bibliothek ; 9326)ISBN 3-15-009326-0
 
=== Rudolf Steiner ===
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Rätsel der Philosophie in ihrer Geschichte als Umriß dargestellt'', [[GA 18]] (1985), ISBN 3-7274-0180-X {{Schriften|018}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Freiheit – Unsterblichkeit – Soziales Leben'', [[GA 72]] (1990), ISBN 3-7274-0720-4 {{Vorträge|072}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Die Philosophie des Thomas von Aquino'', [[GA 74]] (1993), ISBN 3-7274-0741-7 {{Vorträge|074}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Das Prinzip der spirituellen Ökonomie im Zusammenhang mit Wiederverkörperungsfragen'', [[GA 109]] (2000), ISBN 3-7274-1090-6 {{Vorträge|109}}
* [[Rudolf Steiner]]: ''Menschliche und menschheitliche Entwicklungswahrheiten. Das Karma des Materialismus.'', [[GA 176]] (1982), ISBN 3-7274-1760-9 {{Vorträge|176}}
 
{{GA}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
 
{{Commonscat|Dowsing|Wünschelrute}}
{{Commons|Thomas von Aquin}}
{{Wiktionary|Wünschelrute}}
{{Wikisource|Thomas von Aquin}}
* George P.&nbsp;Hansen: [http://www.tricksterbook.com/ArticlesOnline/Dowsing.htm Dowsing: ''A Review of Experimental Research.''] In: ''Journal of the Society for Psychical Research'', Band&nbsp;51, Nr.&nbsp;792, Oktober 1982, S.&nbsp;343–367
{{Wikisource|Scriptor:Thomas Aquinas|Thomas Aquinas|lang=la}}
* Hans-Dieter Betz: {{webarchiv| url=http://www.scientificexploration.org/jse/articles/betz/| wayback=20081005202814| text=Unconventional Water Detection}}. In: ''Journal of Scientific Exploration'' 9&nbsp;(1995)
{{Wikiquote|Thomas von Aquin}}
* [http://www2.pe.tu-clausthal.de/agbalck/biosensor/arte-2005.htm ''In der Sache Wünschelrute''] auf ''ARTE'' (2005)
 
* Friedrich Balck: [http://www2.pe.tu-clausthal.de/agbalck/biosensor/ ''Biosensor – Erweiterte Wahrnehmungsfähigkeit, erhöhtes Wahrnehmungsvermögen'']
=== Werke ===
* Erdstrahlenberatung beim [http://www.geophys.uni-stuttgart.de/erdstrahlen/erds2.htm Institut für Geophysik der Universität Stuttgart]
 
*[http://www.corpusthomisticum.org/iopera.html Sämtliche Werke online (Lateinisch)]
*[http://www.intratext.com/bti/ Bibliotheca Thomistica IntraText]: Texte, Konkordanzen und Frequenzlisten
* [http://www.corpusthomisticum.org/sth0000.html Summa Theologiae] (Lateinischer Text des Corpus Thomisticum)
* [http://www.newadvent.org/summa/ Summa Theologica] (Gesamtwerk in Englischer Übersetzung)
* [http://www.logicmuseum.com/authors/aquinas/Summa-index.htm Summa Theologica] (Lateinischer Text und englische Übersetzung nebeneinander)
* [http://www.unifr.ch/bkv/summa/kapitel1.htm Summe der Theologie] (zweisprachig Latein/Deutsch) in der [http://www.unifr.ch/bkv/ Bibliothek der Kirchenväter]
* [https://dhspriory.org/thomas/ContraGentiles.htm Summa contra gentiles] (Englisch)
 
=== Sonstige ===
 
* [[Joachim Stiller]]: [http://joachimstiller.de/philosophie2f.html Projekt Religionsphilosophie und katholischen Theologie] PDF


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />


<references/>
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Version vom 8. August 2019, 01:03 Uhr

hölzerne Wünschelrute
Metallrute
Winkelrute

Die Wünschelrute ist ein zumeist Y-förmig gegabeltes, aus einer Astgabel oder gebogenem Draht gefertigtes Instrument, das in der Hand eines sogenannten Rutengängers auf Anziehungskräfte oder Ausstrahlungen von Erzen und Metallen, Wasseradern, geologischen Verwerfungen oder verborgenen Gegenständen im Erdreich reagieren soll. Diese Vorstellung wurde erstmals im Spätmittelalter dokumentiert, konnte jedoch noch nie wissenschaftlich nachgewiesen werden. Die Lehre von solchen angeblichen Strahlungswirkungen heißt Radiästhesie.[1]

In jüngerer Zeit finden auch L-förmige Winkelruten und antennenförmige Einhandruten („Tensoren“) als Wünschelruten Verwendung. Bei Winkelruten werden die Schäfte aneinandergelegt oder überkreuzt gehalten, bei Tensoren ist am Rutenende ein Ring oder eine Kugel befestigt. Einhandruten dieser Art werden auch in der Alternativmedizin eingesetzt.

Etymologie

Das Wort Wünschelrute leitet sich her von ahd. wunsciligerta, das in den althochdeutschen Glossen als Übersetzung für lat. caduceus, den geflügelten Stab des Hermes, erscheint. Das Kompositum mit der Verkleinerungsform von ahd. wunsc „Wunsch“ wird mit der Bedeutungsmöglichkeit „Glück, Heil“ erklärt und wunsciligerta von Jacob Grimm als „gerte, durch deren besitz man alles irdischen heils theilhaftig wird“ gedeutet.[2]

Im Alt- und Mittelhochdeutschen (mhd. wünschelruote, auch wünschelrîs, wünschelwip, wünschelgerte) bezeichnet das Wort allgemein einen Stab oder eine Gerte mit Wunder- oder Zauberkraft, die dem Besitzer besondere Macht verleihen, so auch im Nibelungenlied erklärt (der daz hêt erkunnen, der möhte meister sîn / wol in aller werlde über iêslichen man: „der das erforscht hatte, der konnte Meister sein wohl in der ganzen Welt über jeglichen Menschen“). Daneben wird es mittelhochdeutsch auch als Umschreibung des Penis (Konrad von Megenberg: schwantz oder wuntzelruht) verwendet sowie in Anknüpfung an die christliche Deutung der Wurzel Jesse als ein Bildmotiv des Marienlobs (Gottfried von Straßburg: „der genade ein wünschelruote“) oder allgemeiner des Frauenlobes (im Jüngeren Titurel über Sigune: du wünschelruot des grales).[3]

Die heute übliche Verwendung des Wortes speziell als Bezeichnung einer meist gabelförmigen Rute zum Aufspüren von verborgenen Materialien ist seit frühneuhochdeutscher Zeit belegt.[3]

Geschichte

Der genaue historische Ursprung von Wünschelruten ist unbekannt. In älteren Kulturen ist vielfach von Ruten oder Stäben mit Wunderkraft die Rede, etwa dem bereits erwähnten Stab des Hermes (Griechische Mythologie), der die Pforten zur Unterwelt öffnet, oder dem Mosesstab, der in der Wüste Wasser aus dem Fels springen lässt (Num. 20,11).

Stäbe oder Ruten für mantische und divinatorische Praktiken sind seit dem Altertum bekannt. Eindeutige Belege für das Wünschelrutengehen im heutigen Verständnis finden sich erst seit dem späten Mittelalter.[4]

Darstellung von Bergleuten und Erzsuchern (zum Teil mit Wünschelrute) in Agricolas De re metallica 1556

Um 1430 bietet der Goslarer Bergmeister Andreas de Solea den ältesten bekannten Beleg für die Vorstellung, dass eine Rute auf die Ausstrahlung von Metallen reagiert.[5] Aus dem 15. Jahrhundert sind einige wenige Anleitungen zur Herstellung und Benutzung von Wünschelruten erhalten, sowie Beschwörungstexte, die bei oder vor der Benutzung der Ruten gesprochen werden mussten.[6] Im Jahre 1517 erwähnt Martin Luther in seiner Auslegung der Zehn Gebote unter den Verstößen gegen das Erste Gebot neben anderen magischen Praktiken auch die Suche mit der „virga divinationis“ nach verborgenen Schätzen.[7] Georgius Agricola schließlich, der sie 1530 im Glossar zu seinem Bermannus als „Virgula diuina / die rute“ kurz erwähnt[8] und in den Frontispizen seiner Druckausgaben als Signum der Montanforschung auch regelmäßig den Hermesstab abbilden ließ, widmet der virgula furcata (gegabelten Rute) 1556 in seiner Schrift De re metallica die erste ausführliche, auch erstmals von der Abbildung eines Rutengängers begleitete Behandlung.[9]

Demnach war das Rutengehen zu Agricolas Zeit eine unter Bergleuten verbreitete und entwickelte – nämlich durch Bevorzugung spezifischer Hölzer für bestimmte Metalle – kunstgerecht differenzierte Technik, die jedoch auch bereits sehr umstritten war: Während Kritiker sie für nutzlos erklärten oder als Erklärung für die Wirkung nicht eine Anziehungskraft der Metalle, sondern nur die Zaubersprüche der Rutengänger gelten lassen wollten, erklärten Befürworter, dass der Erfolg nicht von Zauber, sondern von der Größe der Rute, ihrer gegabelten Form, der Anziehungskraft der Metalle, der Handhabung der Rute und außerdem davon abhängig sei, dass der Rutengänger nicht eine besondere hinderliche Veranlagung besitze, die die Anziehungskraft der Metalle außer Kraft setze und verantwortlich dafür sei, dass Überprüfungen durch ungeeignete Personen fehlschlügen. Agricola selbst schlug sich hierbei auf die Seite der Kritiker, indem er die Wirkung den Zaubersprüchen, die er nicht wiedergeben wollte, und dem Zufall sowie seiner geschickten Ausnutzung durch die Rutengänger zuschrieb und im Übrigen empfahl, bei der Auffindung der Metalle stattdessen auf deren natürliche Anzeichen zu achten.

Im Jahre 1692 erregte in Frankreich Jacques Aymar Aufsehen aus Anlass eines Mordfalls in Lyon, indem er mithilfe seiner Rute angeblich Beweismittel entdeckte, die am Tatort vergraben waren, außerdem mit der Rute einen der Täter aufspürte und überführte und den Fluchtweg zweier weiterer Mittäter bis an die Grenze nachverfolgen konnte. Experimentelle Überprüfungen seiner Fähigkeiten unter der Aufsicht des Prince de Condé, bei denen Aymar gezielt über den tatsächlichen Hergang der aufzuklärenden Vorfälle getäuscht wurde, sollen aber die Wirksamkeit seiner Methode falsifiziert haben.

Stich eines Wünschelrutengängers aus dem 18. Jahrhundert

Im 18. Jahrhundert veröffentlichte der französische Physiker Thouvenel mehrere Denkschriften über zwei Quellenfinder, Bleton und Pennet, und diese Versuche wurden in Italien von Fortis und Amoretti, in Deutschland von Johann Wilhelm Ritter, Franz Xaver von Baader und Kieser fortgesetzt. Sie glaubten an eine besondere „elektrometrische“ Kraft, die bei reizbaren (sensitiven) Personen durch Metalladern oder unterirdisches bewegtes Wasser erregt wird. Diese Kraft soll sich neben Bewegungen in der Hand gehaltener Gegenstände auch in körperlichen Empfindungen bis hin zu Konvulsionen geäußert haben.

Statt des Holzstabes benutzten mehrere dieser „Metall- und Quellenspürer“ auch den sogenannten „bipolaren Zylinder“ und das „siderische Pendel“. Diese Werkzeuge wurden insbesondere von dem Italiener Francesco Campetti verwendet, mit dem Amoretti und die Physiker der Münchener Akademie in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts experimentierten. Der bipolare Zylinder ist ein zwischen Zeigefinger und Daumen gehaltener Metallstab, das siderische Pendel ein an einem Faden aufgehängtes Stück Kohle oder Schwefelkies, das unter dem Einfluss verborgener Metalle und strömenden Wassers in Schwingungen geraten sollte.

Als Erklärung wurden tierische Elektrizität, der damit verbundene „tierische Magnetismus“ und ähnliche Konzepte wie Tellurismus und Siderismus sowie die Lebenskraft „Od“ von Karl von Reichenbach herangezogen. Schließlich begründeten unter anderem Gilbert, Marechaux, Erman und Pfaff die Auffassung, dass es sich dabei lediglich um unbewusste ideomotorische Bewegungen handle. Bereits Zeidler hatte in seinem 1700 erschienenen Pantomysterium dargelegt, dass die Rute sich bewegt, wenn ihr Träger den gesuchten Gegenstand auch nur gefunden zu haben glaubte.

In den 1930er Jahren unternahmen der Physiker Josef Wimmer und Joseph Wüst Forschungen über Wünschelruten (teilweise am Lehrstuhl für Anatomie in München bei Benno Romeis). Wimmer sorgte auch für die Verwendung der Wünschelrute als Leiter der Angewandten Geologie beim SS-Ahnenerbe.

Gegenwart

Rutengänger

Auch heute noch gilt die Wünschelrute vielen Menschen als geeignetes Instrument, um angeblich existierende Wasseradern aufzuspüren. Die Wünschelrutengänger werden dazu sowohl von Privatpersonen als auch Unternehmen beauftragt. So setzte die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit Rutengänger für die Wassersuche bei Projekten im Brunnenbau ein.[10] Die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft ASFINAG, die das Netz der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich betreibt, setzte neben anderen Maßnahmen zur Unfallreduzierung bis 2007 auch Wünschelrutengänger und Pendler ein.[11]

Manchmal werden moderne Wünschelruten auch in Form von Hightech-imitierenden Spürgeräten hergestellt, deren Funktionsweise sich aber nicht von den klassischen Wünschelruten unterscheidet. Die New York Times berichtete 2009 über ein Gerät mit einer Antenne, welches im Irak zum Aufspüren von Sprengstoff und Drogen eingesetzt wird. Eine Überprüfung des Gerätes ergab, dass es zum Auffinden von Sprengstoff und Drogen ungeeignet ist. Der Irakische Innenminister Jehad al-Jabiri hält jedoch an einer Funktionstüchtigkeit des Gerätes fest. Vergleichbare Geräte konnten ebenfalls keine Erfolge erzielen, die über ein zufälliges Aufspüren von Sprengstoff hinausgehen.[12]

Beurteilung

Anlässlich der Direktorenkonferenz der geologischen Landesämter und der Landesämter für Bodenforschung der Bundesrepublik Deutschland wurde bereits am 23. März 1950 von den teilnehmenden Professoren folgende Erklärung veröffentlicht:

„Die Geologie fast aller Kulturstaaten, besonders in Deutschland, hat sich seit langen Jahren, um nichts unversucht zu lassen, mit zahlreichen exakten Prüfungen der Wünschelrute (des Pendels und Apparaten nach Art der Wünschelrute) beschäftigt. Sie hat keine Gelegenheit unterlassen, Angaben von Wünschelrutengängern mit den tatsächlichen Verhältnissen des Untergrundes zu vergleichen. Das klare Ergebnis ist, daß ein Zusammenhang zwischen Wünschelruten-(Pendel-)Ausschlag und Untergrund nicht erwiesen, ja noch nicht einmal wahrscheinlich gemacht worden ist.
Die Direktoren der genannten geologischen Landesämter müssen daher nachdrücklichst darauf aufmerksam machen, daß die Wünschelrute zum Aufsuchen von Bodenschätzen jeglicher Art, einschließlich Wasser, völlig unbrauchbar ist. Vor allem muß bei allen Arbeiten, die ganz oder teilweise durch öffentliche Mittel finanziert werden, aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnis die Verwendung der Wünschelrute entschieden abgelehnt werden.“[13]

In den Naturwissenschaften besteht heute der Konsens, dass die behaupteten physikalischen Wirkungszusammenhänge nicht existieren.[14] Das Ausschlagen der Wünschelrute oder vergleichbarer Pendelinstrumente wird stattdessen oft als der Effekt eines ideomotorischen Prozesses erklärt (Carpenter-Effekt), bei dem die mentale Vorstellung einer bestimmten Bewegung unbewusste Bewegungsimpulse in denjenigen Muskeln auslöst, die zur Ausführung der Bewegung erforderlich sind.[15]

Nach einer Anfrage des Bundestagsabgeordneten Franz Heinrich Krey bewilligte die Bundesregierung Mittel zur Untersuchung möglicher Zusammenhänge zwischen den sogenannten Erdstrahlen und Krebserkrankungen. Mit der Durchführung dieser Untersuchungen, die unter dem Namen „Scheunen-Experimente“ bekannt geworden sind, wurden die Professoren König und Betz 1986 in München beauftragt. Der eigentliche Forschungsauftrag konnte dabei nicht erfüllt werden. Die Ergebnisse zeigten jedoch, dass „die Treffsicherheit durchschnittlicher Rutengänger in den durchgeführten Testreihen schlecht“ und „in den meisten Fällen kaum oder nicht vom Zufall zu unterscheiden war“. Einige Rutengänger wiesen laut Betz und König aber „bei speziellen Aufgaben eine außerordentliche Treffsicherheit auf, welche kaum oder nicht durch den Zufall erklärt werden kann“.[16] Diese Interpretation wurde unter anderem von James Thomas Enright nachhaltig kritisiert. Enright bemängelte dabei die nachträgliche Wahl des Verfahrens zur Datenanalyse. Er stellte fest, dass bei Anwendung gängiger statistischer Verfahren alle Ergebnisse im Bereich der statistisch erwartbaren Zufallswerte lägen.[17][18][19]

Die Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) hat der Vorgehensweise von Betz und König ebenfalls nachdrücklich widersprochen und führte daraufhin eigene experimentelle Überprüfungen durch, bei denen sich nach Angabe des Vereines ebenfalls keine signifikanten Abweichungen von den zu erwartenden Zufallstreffern erkennen ließen.[20][21][22][23] Nach Einschätzung der GWUP seien weltweit alle „gut kontrollierten und doppelblind durchgeführten Versuche, die die verschiedensten Behauptungen von der Wassersuche über das Finden von Gold bis hin zur Suche nach elektrischen Leitungen prüften, bisher negativ ausgegangen (…)“[24]

Siehe auch

Literatur

  • Georg Franzius: Einige Versuche über die Einwirkungen elektrischer Leitungen auf den Rutengänger. Ein Protokoll. Wittwer, Stuttgart 1913.
  • Georg Franzius: Bericht über die Tagung des Verbandes zur Klärung der Wünschelrutenfrage in Halle a. S. 18.–20. Sept. 1913. Stuttgart 1914.
  • Herold: Artikel Wünschelrute. In: Hanns Bächtold-Stäubli, Eduard Hoffmann-Krayer (Hrsg.): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Walter de Gruyter, Berlin 1927–42 (Reprint Berlin: de Gruyter 2000), Band 9, 1941, S. 823–839.
  • Carus Sterne: Die Wahrsagung aus den Bewegungen lebloser Körper unter dem Einfluß der menschlichen Hand. Weimar 1862.
  • Herbert L. König, Hans-Dieter Betz: Der Wünschelruten-Report – Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht. 1989, ISBN 3-923819-05-6.
  • Hubert Knoblauch: Die Welt der Wünschelrutengänger und Pendler – Erkundung einer verborgenen Wirklichkeit. Campus Verlag, Frankfurt a. M. / New York 1991.
  • Otto Prokop, Wolf Wimmer: Wünschelrute, Erdstrahlen, Radiästhesie. Die okkulten Strahlenfühligkeitslehren im Lichte der Wissenschaft. 3. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-432-84473-5.

Weblinks

Commons: Wünschelrute - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Wünschelrute – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Artikel Radiästhesie in Der Brockhaus multimedial, 2005.
  2. Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. 2. überarb. Ausg. 1844, S. 926–929, („Wünschelruthe“) S. 926.
  3. 3,0 3,1 Jacob und Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Band 30, 1960, Sp. 2035 ff., online auf Woerterbuchnetz.de, abgerufen am 4. Januar 2017.
  4. William Barrett, Theodore Besterman: The Divining Rod: An Experimental and Psychological Investigation. Methuen, London 1926, S. 1 ff. (A Brief Historical Sketch of Browsing);
    Gaston Burridge: Does the Forked Stick Locate Anything? An Inquiry into the Art of Dowsing. In: Western Folklore. 14,1, 1955, S. 32–43;
    Michael R. Lynn: Divining the Enlightenment: Public Opinion and Popular Science in Old Regime France. In: Isis 91,1, 2001, S. 34–54.
  5. Von Barrett, Besterman: The Divining Rod. 1926, S. 7, Anm. 1, zitiert nach Carl Kiesewetter: Geschichte des neueren Occultismus. Friedrich, Leipzig 1891–1895, Theil I, S. 512, Theil II, S. 382.
  6. artesliteratur.de: Wünschelrute. (Memento vom 19. März 2016 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis)
  7. Martin Luther: Decem praecepta Wittenbergensi populo praedicta, per R.P.D. Martinum Lutherum Augustinianum, anno M.D.XVII. Iohannem Lufft, Wittenberg 1550, fol. 4r: „qui uirga diuinationis, occultos querunt thesauros“.
    Eine weitere Erwähnung findet sich in den von Aurifaber 1566 gedruckten Tischreden, vgl. Karl Eduard Förstemann (Hrsg.): D. Martin Luthers sämmtliche Schriften. In: Bd. XXII: Tischreden oder Colloquia. Gebauer’sche Buchhandlung, Leipzig 1846, S. 213: „Brauchen auch wol Wünschelruthen, damit man Silber sucht, wie auf den Bergwerken“.
  8. Georgius Agricola: Bermannvs, sive, De re metallica. Frobeniana, Basel 1530, S. 135 (Digitalisat).
  9. Georgius Agricola: De re metallica libri XII. Basel 1556, S. 25–28 (in der digitalen Ausgabe (Memento vom 9. Juli 2007 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis) noch nicht verfügbar), 2. Ausgabe 1561, S. 26 ff. (Digitalisat), deutsche Übersetzung von Carl Schiffner [und anderen]: Zwölf Bücher vom Berg- und Hüttenwesen. VDI-Verlag, Berlin 1928, S. 30 ff. (Digitalisat; PDF; 1,7 MB).
  10. Hans-Dieter Betz: Unconventional Water Detection. (Memento vom 4. November 2009 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis) In: Journal of Scientific Exploration. Nr. 9, 1995, S. 3–11 (PDF; 419 kB).
  11. Ulrich Berger: Die Pendelprofis der ASFINAG. In: Der Standard. 24. November 2007;
    Max Rauner: Der Magier von Bludenz. In: Die Zeit. 01/2007.
  12. Rod Nordland: Iraq Swears by Bomb Detector U.S. Sees as Useless. In: The New York Times. 3. September 2009.
  13. Otto Prokop, Wolf Wimmer: Der moderne Okkultismus: Parapsychologie und Paramedizin. Magie und Wissenschaft im 20. Jahrhundert. University of Michigan, 1976, S. 18.
  14. Zur älteren Forschung siehe Evon Z. Vogt: Water Witching: An Interpretation of a Ritual Pattern in a Rural American Community. In: The Scientific Monthly 75,3 (1952), S. 175–186, hier S. 175.
  15. Ray Hyman: Psychology and ‘Alternative Medicine’: The Mischief-Making of Ideomotor Action (Memento vom 19. Juli 2011 im Internet Archive). In: The Scientific Review of Alternative Medicine 3,2 (1999), S. 34–43.
  16. Herbert L. König, Hans-Dieter Betz: Erdstrahlen? Der Wünschelruten-Report – Wissenschaftlicher Untersuchungsbericht, Eigenverlag, München 1989. Von denselben Autoren stammt der unveröffentlichte Schlußbericht 01 KB8602 an das Ministerium (BMFT, 1990).
  17. James T. Enright: Water dowsing: The Scheunen experiments. In: Naturwissenschaften 82 (1995), S. 360–369. Dazu die Erwiderung von Hans-Dieter Betz, Herbert L. König, R. Kulzer, R. Trischler, J. Wagner: Dowsing reviewed – the effect persists. In: Naturwissenschaften 83 (1996), S. 272–275.
  18. James T. Enright: Dowsers lost in a barn. In: Naturwissenschaften 83 (1996), S. 275–277.
  19. Martin Lambeck: Irrt die Physik? Über Alternative Medizin und Esoterik. C.H. Beck, München 2003, S. 123 ff., dort besonders S. 126 f.: „Die Kontroverse Enright – Betz“.
  20. J. Moll, H. Richter, C. H. Ross, A. Sarma, J. Windeler: Stellungnahme der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) zum „Wünschelruten-Report“. In: Skeptiker 1989/4, S. 11–14.
  21. R. König, J. Moll, A. Sarma: Wünschelruten-Test in Kassel. In: Skeptiker 1991/1, S. 4–10.
  22. Robert Todd Carroll: The Skeptic’s Dictionary: A Collection of Strange Beliefs, Amusing Deceptions, and Dangerous Delusions. Wiley, New York [u. a.] 2003, S. 107.
  23. Martin Lambeck: Irrt die Physik? Über Alternative Medizin und Esoterik. C.H. Beck, München 2003, S. 123 ff.
  24. www.gwup.org: Erdstrahlen (Memento vom 22. Dezember 2008 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft (bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis).


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