Erich Mühsam

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Erich Mühsam (Fotografie aus dem Jahr 1928, kurz vor seinem 50. Geburtstag)

Erich Kurt Mühsam (geboren am 6. April 1878 in Berlin; ermordet am 10. Juli 1934 im KZ Oranienburg) war ein anarchistischer deutscher Schriftsteller, Publizist und Antimilitarist. Als politischer Aktivist war er 1919 maßgeblich an der Ausrufung der Münchner Räterepublik beteiligt, wofür er zu 15 Jahren Festungshaft verurteilt wurde, aus der er nach 5 Jahren im Rahmen einer Amnestie freikam. In der Weimarer Republik setzte er sich in der Roten Hilfe für die Freilassung politischer Gefangener ein.

In der Nacht des Reichstagsbrandes wurde er von den Nationalsozialisten verhaftet und am 10. Juli 1934 von der SS-Wachmannschaft des KZ Oranienburg ermordet.

Leben

Jugend und Ausbildung (1878 bis ca. 1900)

Als junger Mann, Mitte der 1890er Jahre

Mühsam wurde in Berlin als Kind jüdischer Eltern geboren und wuchs in Lübeck auf. Er hatte zwei Schwestern, Margarethe und Charlotte, und einen Bruder, Hans. Er war ein Cousin des SPD-Politikers Ernst Heilmann und des Schriftstellers und Übersetzers Paul Mühsam. Sein Vater Siegfried Mühsam war Apotheker und von 1887 bis 1915 Abgeordneter der Lübecker Bürgerschaft. Er und seine Frau Rosalie geb. Cohn schickten ihren Sohn Erich auf das humanistische Gymnasium Katharineum zu Lübeck. Dort war er im selben Jahrgang, aber nicht in derselben Klasse wie Gustav Radbruch, der ihn später als Reichstagsabgeordneter in der Festungshaft besuchte.[1]

Mühsams schriftstellerische Neigung fiel bereits in seiner frühen Jugend auf, als er im Alter von 11 Jahren begann, Tierfabeln zu verfassen. Dieses erste literarische Engagement verdichtete sich, als der 15-jährige Mühsam für die Auftritte der Clowns des örtlichen Zirkus erste satirische Beiträge beisteuerte.[2]

Am 11. Januar 1896 wurde Erich wegen „sozialdemokratischer Umtriebe“ der Schule verwiesen.[2] Er hatte Berichte über schulinterne Vorgänge an den Lübecker Volksboten weitergegeben. Er verließ 1896 das Friedrich-Franz-Gymnasium in Parchim nach der Untersekunda mit Mittlerer Reife. In Lübeck absolvierte er eine Apothekerlehre in der Adler-Apotheke.[3][4]

Wanderjahre, Münchner Zeit, Novemberrevolution, Räterepublik (1901 bis 1919)

Peter Hille und Erich Mühsam

1901 zog Mühsam nach Berlin, wo er zunächst in seinem erlernten Beruf arbeitete. Hier lebte er in einem Pensionszimmer in der Augsburger Straße direkt hinter dem Kurfürstendamm im Herzen des Neuen Westens, gemeinsam mit seinem Lebenspartner Johannes Nohl. Hier begegnete er unter anderen John Henry Mackay, Johannes Schlaf und Hanns Heinz Ewers.

1902 wurde er Redakteur bei der anarchistischen Zeitschrift Der arme Teufel, 1905 bei Der Weckruf. In dieser Zeit hatte er Kontakt zur Neuen Gemeinschaft; später wurde er von Margarete Beutler in die Künstlervereinigung Die Kommenden eingeführt. Von 1904 bis 1908 folgten Wanderjahre mit Aufenthalten in Zürich, Ascona, Norditalien, München, Wien und Paris, zusammen mit Johannes Nohl. Auf dem Monte Verità befreundete er sich mit dem Siedler Karl Gräser, nach dessen Vorbild er eine „Sammlungsstätte“ solcher Menschen errichten wollte, „denen sich gegen Knechtschaft und Vergewaltigung in echtem Grimme der Mensch aufbäumte“. Eine entsprechende Gemeinschaft und Herberge für die von der Gesellschaft Geächteten – Landstreicher, Bettler, Huren und Verbrecher – versuchte er dann in der Großstadt München zu schaffen. Datei:Kain – Zeitschrift für Menschlichkeit 1-1.djvu Seit 1909 lebte er in München-Schwabing. Hier gründete er die dem Sozialistischen Bund angehörenden Gruppen „Tat“ und „Anarchist“ zwecks Agitation des Lumpenproletariats für den Anarchismus. 1910 wurde Mühsam verhaftet, wegen Geheimbündelei angeklagt und schließlich freigesprochen. Als Zentralfigur der Schwabinger Bohème war er befreundet mit Heinrich Mann, Frank Wedekind, Lion Feuchtwanger, Fanny zu Reventlow, Max Nonnenbruch und vielen anderen. Seiner Gruppe „Tat“ schlossen sich auch der Schriftsteller Oskar Maria Graf und der Maler Georg Schrimpf an, die ihm nach Ascona zum Monte Verità folgten. Mühsam war Mitarbeiter des Münchner Kabaretts und verschiedener satirischer Zeitschriften wie des Simplicissimus und der Jugend. Von 1911 bis 1919 gab er in München die Zeitschrift Kain – Zeitschrift für Menschlichkeit heraus, allerdings nicht während des Ersten Weltkrieges. Mühsam schrieb: „In dieser Stunde, wo es um das Schicksal aller geht, gibt es außerdem nichts Wesentliches und nichts, was eine Zeitschrift für Menschlichkeit angehen könnte.“

Am 15. September 1915 heiratete Mühsam Kreszentia Elfinger, genannt Zenzl, die ihren Sohn Siegfried in die Ehe brachte. Darüber hinaus blieb die Ehe kinderlos.[5]

1918 wurde Mühsam wegen Verstoßes gegen das politische Betätigungsverbot und der Weigerung, am „Vaterländischen Hilfsdienst“ teilzunehmen, verhaftet und zu sechs Monaten Festungshaft in Traunstein verurteilt.[6]

Im Zuge der Novemberrevolution wurde er Ende 1918 in München Mitglied des Revolutionären Arbeiterrats und befürwortete nach der Absetzung des Königs und der Ausrufung des Freistaates Bayern als demokratische Republik eine bayerische Räterepublik. Nach der Ermordung des bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner durch Anton Graf von Arco auf Valley gehörte Mühsam mit Ernst Toller und Gustav Landauer zu den Initiatoren und Anführern der ersten Phase der Münchner Räterepublik ab dem 7. April 1919. Beim von der republikanischen Schutztruppe durchgeführten sogenannten Palmsonntagsputsch am 13. April 1919 gehörte Erich Mühsam zu den festgenommenen Mitgliedern des Zentralrats der Räterepublik und wurde zunächst im Zuchthaus Ebrach festgesetzt.[7] Der Putschversuch wurde zwar von Soldaten der bayrischen Roten Armee unter dem Kommando Rudolf Egelhofers vereitelt, jedoch verblieb Mühsam in Haft, da er außerhalb der Zugriffsgewalt der Räteregierung inhaftiert wurde. Die Räterepublik bestand danach noch etwa drei Wochen unter kommunistischer Führung weiter, nun im Wesentlichen dominiert von Eugen Leviné und Max Levien. Nachdem sie am 2. Mai 1919 durch Reichswehr und rechtsnationalistische Freikorpsverbände niedergeschlagen worden war, wobei neben anderen auch Mühsams Freund Gustav Landauer ermordet wurde, verurteilte man Mühsam als „treibendes Element“ zu 15 Jahren Festungshaft.

Haftjahre und Berliner Zeit in der Weimarer Republik (1920 bis 1933)

In der Festungshaftanstalt Ansbach (1919)

Inspiriert von der Räterepublik trat Mühsam 1919 kurzzeitig von der Festung Ansbach aus der KPD bei, die er jedoch 1920 bereits wieder verließ.[8] Er setzte sich aus dem Gefängnis heraus für die Verständigung und ein gemeinsames revolutionäres Vorgehen von Anarchisten und Kommunisten ein und rief zur Solidarität mit der Russischen Revolution auf. Nach seiner Haftentlassung hielt daher Wilhelm Pieck als Vertreter des Kommunistischen Jugendverbandes KVJD eine Begrüßungsrede für ihn. Noch 1925 plante Mühsam eine Reise in die Sowjetunion, die jedoch von der KPD-Führung verhindert wurde.[9] Nach fünf Jahren Haft wurde Mühsam 1924 amnestiert.

Titelblatt der ersten Fanal-Ausgabe von 1926

Die Haft verbrachte er zum größten Teil, nämlich ab dem 15. Oktober 1920, im Gefängnis Niederschönenfeld, wo ab dieser Zeit nahezu alle Inhaftierten aus der Zeit der Räterepublik untergebracht waren. Nach seiner Entlassung am 20. Dezember 1924 zog er nach Berlin und gab die anarchistische Zeitschrift Fanal heraus. Er war ein unermüdlicher Aktivist gegen die drohende Kriegsgefahr, neben anderen mit seinem Freund, dem Antimilitaristen Ernst Friedrich. Mit dem jungen Herbert Wehner zusammen und auch zu Silvio Gesell, dem Begründer der Freiwirtschaftslehre, bestand eine besondere Nähe. Mühsam veröffentlichte in seiner Zeitschrift Fanal (7/1930) in einem Nachruf eine überaus positive Würdigung der Lebensleistung Gesells.[10]

Von 1925 bis 1929 engagierte er sich in der KPD-nahen Gefangenenhilfsorganisation Rote Hilfe Deutschlands, weil er die Justiz zur Zeit der Weimarer Republik für Klassenjustiz hielt. Die FKAD schloss ihn aus diesem Grunde unter dem Vorwurf der „KPD-Nähe“ nach nur kurzer Mitgliedschaft aus ihrer Organisation aus. 1929 trat er wegen politischer Differenzen aus der Roten Hilfe aus. 1926 war er bereits förmlich aus dem Judentum ausgetreten. In den Jahren 1931 bis 1933 veröffentlichte er unter dem Pseudonym „Tobias“ politisch-satirische Beiträge für den Ulk, die Wochenbeilage des Berliner Tageblattes.[11] Anfang der 1930er Jahre wurde er Mitglied in der anarcho-syndikalistischen FAUD, bei der sein Freund und Kampfgefährte Rudolf Rocker bestimmenden Einfluss hatte. Als Sonderheft seiner Zeitschrift Fanal erschien 1932 kurz vor der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten seine programmatische Schrift Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat mit dem Untertitel Was ist kommunistischer Anarchismus?

KZ-Haft und Tod (1933 und 1934)

Die Ratte, sarkastisches Gedicht Mühsams auf den (eigenen) leiblichen Tod, veröffentlicht in der Satire-Zeitschrift Simplicissimus, 19. Dezember 1905
Grabstein auf dem Waldfriedhof Dahlem
Stolperstein vor dem Buddenbrookhaus. Mühsam gewidmet ist außerdem eine kleine Dokumentation im Gewölbekeller des Hauses.

Kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung 1933 wurde er von der SA verhaftet und 1934 im KZ Oranienburg nach über 16-monatiger „Schutzhaft“ von SS-Angehörigen ermordet. Er solle sich umbringen, sonst würde das die SS tun. Mühsam sagte in der Nacht vor seinem Tod, er werde sich niemals das Leben nehmen.[12] Die Meldung in der nationalsozialistischen Presse lautete: „Der Jude Erich Mühsam hat sich in der Schutzhaft erhängt.“ Seine Mithäftlinge traten später dieser Darstellung entgegen und berichteten von der Ermordung Mühsams im Zimmer des Lagerkommandanten. Die internationale Presse meldete den Tod Mühsams als Mord des Naziregimes. Seine Frau Zenzl Mühsam berichtete von der Übergabe der Leiche Mühsams:

„Der Sarg wurde geöffnet. Vor mir lag mein Mann. Das Gesicht war bleich, aber ganz, ganz ruhig. Ein Streifen am Hals zeigte mir die Spuren des Strickes. […] Mein Schwager Hans sagte: ‚Entschuldige, mein Bruder, ich bin ein alter Arzt‘, zog ihm das Hemd aus, der Rücken war vollkommen verprügelt, und getötet war er durch eine Giftinjektion und tot aufgehängt im Abort.“[12]

Hans Mühsam selbst erklärte:

„Die tiefen Strangulationsmerkmale am Hals, die sehr stark blutunterlaufen waren [!], bewies[en], dass der Tod durch Erwürgen oder Erhängen verursacht war und dass nicht etwa die Leiche nach vorhergehendem Tod aufgehängt war. Als ich in dem darüber gelegenen Restaurant telefonierte, trat ein SA-Mann auf mich zu und sagte ‚Das sind wir nicht gewesen, das hat die bayerische SS gemacht‘.“[13]

Epilog

Mühsam wurde auf dem Waldfriedhof Dahlem beigesetzt. Seine Witwe Zenzl Mühsam übergab den Nachlass an ein Moskauer Archiv, nachdem ihr weitgehende Zusagen gemacht worden waren, von denen jedoch kaum eine eingehalten wurde. Sie selbst kam in den Gulag und wurde erst nach Stalins Tod in die DDR entlassen, wo sie 1962 verstarb.

Die später als Ehrengrab der Stadt Berlin angelegte Grabstätte befindet sich im Feld 015-479/Abteilung 2A, Nr. 144. Das Grab ist eigentlich kein zeitlich befristetes „Ehrengrab“, sondern vor dem Hintergrund der Ermordung Mühsams im KZ Oranienburg als „Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft“ ein Grab mit ewiger Ruhefrist (vergleichbar mit dem Grab des 1944 hingerichteten Grafen von Schwerin von Schwanenfeld in der Nähe). Der Grabstein wurde seit 1987 durch die spätere Um- bzw. Zubettung der Ehefrau Zenzl Mühsam verändert bzw. ausgetauscht. Der umfangreiche Briefwechsel der Journalistin Thea Struchtemeier, der im Berliner Karin Kramer Verlag veröffentlicht wurde, sorgte für die Klarstellung um das Grab Mühsams und bewahrte es im Jahr 1987 vor der drohenden Einebnung.

Der Schriftsteller Ernst Jünger notierte in seinem 1949 erschienenen Pariser Tagebuch (Strahlungen) unter dem 10. September 1943 mit Bezug auf eine Hausdurchsuchung im Frühjahr 1933: „Ich glaube man suchte Briefe des alten Anarchisten Mühsam bei mir, der eine kindliche Neigung zu mir gefaßt hatte und den man dann auf so schauerliche Weise ermordete. Er war einer der besten und gutmütigsten Menschen, denen ich begegnet bin.“

Werke

Mühsam veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände, Bühnendramen, Sachbücher (u. a. über Homosexualität) und politische Aufsätze. Schriftstellerisch bekannt wurde er vor allem für seine satirischen Artikel und Gedichte.

Originalausgaben

  • Die Eigenen. Ein Tendenzroman für freie Geister. Von Emil F. Ruedebusch. Räde Verlag, Berlin 1903.[14]
  • Die Homosexualität. Ein Beitrag zur Sittengeschichte unserer Zeit. (Streitschrift). Lilienthal, Berlin 1903; Belleville, München 1996, ISBN 3-923646-17-8.
  • Die Wüste. Gedichte 1898–1903. Eißelt, Berlin 1904.
  • Billys Erdengang. Eine Elephantengeschichte für artige Kinder. (Mit Hanns Heinz Ewers), ill. v. Paul Haase. Globus, Berlin 1904; Reprint: Faber & Faber, Leipzig 2005, ISBN 3-936618-63-1.
  • Ascona. Eine Broschüre. Carlson, Locarno 1905; Reprint: Guhl, Berlin 1978.
  • Lebt die Liebe! Aphorismen von Emil F. Ruedebusch und Helmar Lerski. Verlag „Renaissance“, Schmargendorf-Berlin 1905.
  • Die Psychologie der Erbtante. Eine Tanthologie aus 25 Einzeldarstellungen zur Lösung der Unsterblichkeits-Frage. Schmidt, Zürich 1905; Reprint: Guhl, Berlin 1980.
  • Die Hochstapler. Lustspiel in vier Aufzügen. Piper, München 1906.
  • Die Jagd auf Harden. NBV, Berlin 1908.
  • Der Krater. Morgen, Berlin 1909.
  • Kain-Kalender für das Jahr 1912. Kain, München 1912.
  • Kain-Kalender für das Jahr 1913. Kain, München 1913.
  • Im Nachthemd durchs Leben. Ein süddeutsches Weihebühnen-Festspiel (mit Reinhard Koester und Carl Georg von Maassen). Manuskriptdruck München 1914.
  • Wüste – Krater – Wolken. Die Gedichte. Cassirer, Berlin 1914; Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf Reprint: Guhl, Berlin 1978.
  • Die Freivermählten. Polemisches Schauspiel in drei Aufzügen. Kain, München 1914; Reprint: Guhl, Berlin 1976.
  • 1919. Dem Andenken Gustav Landauers. Hirsch, Berlin 1919; Reprint (mit Von Eisner bis Leviné): Guhl, Berlin 1978.
  • Brennende Erde. Verse eines Kämpfers. Wolff, München 1920; Reprint: Guhl, Berlin 1978 (Digitalisat der UB Bielefeld).
  • Judas. Arbeiter-Drama in fünf Akten. Malik, Berlin 1921; Reprint: Guhl, Berlin 1978 (Digitalisat)
  • Das Standrecht in Bayern. V.I.V., Berlin 1923.
  • Revolution. Kampf-, Marsch- und Spottlieder. Der Freie Arbeiter, Berlin 1925. (Digitalisat)
  • Alarm. Manifeste aus 20 Jahren. Der Syndikalist, Berlin 1925.
  • Gerechtigkeit für Max Hoelz! Rote Hilfe Deutschlands, Berlin 1926; Reprint: Guhl, Berlin 1976.
  • Sammlung 1898–1928. Spaeth, Berlin 1928; Reprint: Guhl, Berlin 1976.
  • Staatsräson. Ein Denkmal für Sacco und Vanzetti. Gilde freiheitlicher Bücherfreunde, Berlin 1929; Trotzdem Verlag, Grafenau 1992, ISBN 3-922209-39-4.
  • Von Eisner bis Leviné. Die Entstehung der Bayerischen Räterepublik. Persönlicher Rechenschaftsbericht über die Revolutionsereignisse in München vom 7. Nov. 1918 bis zum 13. April 1919. Fanal, Berlin 1929; Guhl, Berlin 2005, ISBN 3-88220-464-8 (Digitalisat)
  • Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat. Was ist kommunistischer Anarchismus? Fanal, Berlin 1933; WFB, Bad Schwartau 2009, ISBN 978-3-86672-302-3.

Zeitschriften

Posthume Veröffentlichungen

  • Namen und Menschen. Unpolitische Erinnerungen. Hrsg. v. Fritz Adolf Hünich. Volk und Buch, Leipzig 1949; Reprint: Guhl, Berlin 1977; Edition Nautilus, Leipzig 2000, ISBN 3-89401-356-7.
  • War einmal ein Revoluzzer. Bänkellieder und Gedichte. Henschel, Berlin 1968; Rowohlt, Reinbek 1978, ISBN 3-499-14219-8.
  • Fanal. Organ der anarchistischen Vereinigung. Reprint: 5 Jahrgänge (in 5 Bänden). Auvermann, Glashütten im Taunus 1973.
  • Bilder und Verse für Zenzl. Edition Leipzig, Leipzig 1975 (Faksimileausgabe des von Mühsam 1924 geschriebenen und gezeichneten Bilderbuchs).
  • „Alle Wetter!“ Volksstück mit Gesang und Tanz. Guhl, Berlin 1977.
  • Kain – Zeitschrift für Menschlichkeit. Reprint: 3 Bände. Topos, Vaduz 1978.
  • Ascona. Vereinigte Texte aus den Jahren 1905, 1930 und 1931. Hrsg. Peter Schifferli. Sanssouci, Zürich 1979, ISBN 3-7254-0333-3.
  • Der Bürgergarten – Zeitgedichte, Aufbau-Verlag, Berlin und Weimar 1982, Lizenznummer 301.120/98/82
  • Zur Psychologie der Erbtante. Satirisches Lesebuch 1900–1933. Eulenspiegel, Berlin 1984.
  • Trotz allem Mensch sein. Gedichte und Aufsätze. Reclams Universal-Bibliothek 8238, Stuttgart 1984, ISBN 3-15-008238-2.
  • „In meiner Posaune muß ein Sandkorn sein!“ Briefe 1900–1934. 2 Bde., Hrsg. Gerd W. Jungblut. Topos, Vaduz 1984, ISBN 3-289-00308-6.
  • Gesammelte Aufsätze: Die Bohème. Die Einigung des revolutionären Proletariats im Bolschewismus. Anarchismus und Revolution. Guhl, Berlin 1989, ISBN 3-89771-922-3.
  • Erich Mühsam. Berliner Feuilleton, „Nie wieder 1931“. Ein poetischer Kommentar auf die mißratene Zähmung des Adolf Hitler. Hrsg. Heinz Hug. Boer, Grafrath 1992.
  • Chris Hirte (Hrsg.): Tagebücher 1910–1924. dtv, München 1994 (gaga.net).
    • Teil-Vorabdruck aus Band 1: 22. August 1910–27. Mai 1911 in: Dschungel, Beilage zur jungle world. #10, 10. März 2011, S. 18–23.[15]
  • Wir geben nicht auf! Texte und Gedichte. Hrsg. Günther Gerstenberg. Allitera, München 2003, ISBN 3-86520-005-2.
  • Das seid ihr Hunde wert! Erich Mühsam-Lesebuch. Hrsg. von Markus Liske, Manja Präkels. Verbrecher Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-943167-84-9.
  • Die Einigung des revolutionären Proletariats im Bolschewismus. Unrast, Münster 2015, ISBN 978-3-89771-922-4.
  • Erich Mühsam – Tagebücher. (Gesamtedition in 15 Bänden von Chris Hirte und Conrad Piens), Verbrecher Verlag, Berlin 2011 bis 2019; Online Edition (zuletzt abgerufen am 13. Juli 2019)

Werkausgaben

Siehe auch

Literatur

  • Gleb Albert: „Es ist immerhin zu befürchten, dass Mühsam in Russland enttäuscht wird“ – Zu Erich Mühsams verhinderter Russlandreise 1925. In: JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung. Heft III/2015.
  • Constanze Eisenbart: Erich Mühsam. Anarchismus als Traum von Menschlichkeit und Gerechtigkeit. In: Hans Diefenbacher (Hrsg.): Anarchismus. Zur Geschichte und Idee einer herrschaftsfreien Gesellschaft. Primus, Darmstadt 1996, ISBN 3-89678-013-1.
  • Hanns Heinz Ewers (Hrsg.): Führer durch die moderne Literatur. 300 Würdigungen der hervorragendsten Schriftsteller unserer Zeit. Herausgegeben unter Mitwirkung der Schriftsteller Victor Hadwiger, Erich Mühsam, René Schickele und Walter Bläsing. Globus, Berlin 1906; Reprint: Revonnah, Hannover 2006, ISBN 3-934818-23-4.
  • Helge Döhring: Syndikalist aus Überzeugung: Erich Mühsams Entscheidung erfolgte nach gründlicher Abwägung zugunsten der FAUD. In: Syndikalismus – Geschichte und Perspektiven. FAU-Bremen, Bremen 2005, DNB 1013047524.
  • Walter Fähnders, Henning Zimpel (Hrsg.): Die Epoche der Vagabunden. Texte und Bilder 1900–1945 (= Schriften des Fritz-Hüser-Instituts, Band 19). Klartext, Essen 2009, ISBN 978-3-89861-655-3.
  • Mühsam, Erich. In: Lexikon deutsch-jüdischer Autoren. Band 17: Meid–Phil. Hrsg. vom Archiv Bibliographia Judaica. De Gruyter, Berlin u. a. 2009, ISBN 978-3-598-22697-7, S. 171–197.
  • Christoph Hamann: Die Mühsams – Geschichte einer Familie (= Jüdische Memoiren. Band 11). Hentrich & Hentrich, Teetz 2005, ISBN 3-938485-00-0.
  • Wolfgang Haug: Erich Mühsam. Schriftsteller der Revolution. Trotzdem, Reutlingen 1979, ISBN 3-922209-01-7.
  • Chris Hirte: Erich Mühsam. Eine Biographie. Ahriman, Freiburg im Breisgau 2009, ISBN 978-3-89484-570-4.
  • Heinz Hug: Erich Mühsam. Untersuchungen zu Leben und Werk. Topos, Vaduz 1974, ISBN 3-289-09023-X.
  • Heinz Hug, Gerd W. Jungblut: Erich Mühsam (1878–1934). Bibliographie. Topos, Vaduz 1991, ISBN 3-289-00504-6.
  • Rolf Kauffeldt: Erich Mühsam. Literatur und Anarchie. UTB, Stuttgart / Fink, München 1983, ISBN 3-7705-2139-0 (Zugleich Dissertation an der Universität Düsseldorf).
  • Rolf Kauffeldt: Erich Mühsam zur Einführung. Junius, Hamburg 1989, ISBN 3-88506-824-9.
  • Markus Liske: Sechs Tage im April. Erich Mühsams Räterepublik. Verbrecher Verlag, Berlin 2019, ISBN 978-3-95732-375-0
  • Erich-Mühsam-Gesellschaft (Hrsg.): Erich Mühsam – Revolutionär und Schriftsteller. Lübeck 1990, ISBN 3-931079-02-3.
  • Manja Präkels, Markus Liske: Das seid Ihr Hunde wert! Ein Lesebuch. Verbrecher-Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-943167-84-9.
  • Jan Skrobek: Waldfriedhof. Erich Mühsam. In: Jessica Hoffmann, Anja Megel u. a. (Hrsg.): Dahlemer Erinnerungsorte. Frank & Timme Verlag für wissenschaftliche Literatur, Berlin 2007, ISBN 978-3-86596-144-0.
  • Augustin Souchy: Erich Mühsam. Sein Leben, sein Werk, sein Martyrium. Trotzdem, Grafenau 1984, ISBN 3-922209-53-X.
  • Thea A. Struchtemeier: Betr.: Grabstelle Erich Mühsam oder: Der zweite Tod eines heimatlosen Anarchisten. In: Claudia Müller-Ebeling, Thea A. Struchtemeier u. a.: Vom Wesen der Anarchie und vom Verwesen verschiedener Wirklichkeiten. Kramer, Berlin 1989, ISBN 3-87956-202-4.
  • Volker Weidermann: Träumer. Als die Dichter die Macht übernahmen. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2017, ISBN 978-3-462-04714-1.

Weblinks

Commons: Erich Mühsam - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wikisource: Erich Mühsam – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Gustav Radbruch: Der innere Weg. Aufriß meines Lebens. 2. Auflage. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1961.
  2. 2,0 2,1 Jürgen Serke: Die verbrannten Dichter. Beltz, Weinheim 1977, ISBN 3-407-80750-3, S. 132.
  3. Antjekathrin Graßmann: Lübeckische Geschichte. Schmidt Römhild 1988, S. 663.
  4. Chris Hirte: Erich Mühsam, eine Biographie. S. 37.
  5. Frauen um Erich Mühsam: Zenzl Mühsam und Franziska zu Reventlow. Erich-Mühsam-Gesellschaft, 1996, S. 9.
  6. Kurzvita bei Muehsam.de.
  7. Mühsam, Erich. Kurzbiografie. In: Geschichte der Revolution von 1918/19 in München, Haus der Bayrischen Geschichte.
  8. Mühsam an die Kommunistische Partei. Bibliothek der Kommunistischen … (17. Februar 2013). Archiviert vom Original am 17. Februar 2013.
  9. Gleb Albert: „Es ist immerhin zu befürchten, dass Mühsam in Russland enttäuscht wird“ – Zu Erich Mühsams verhinderter Russlandreise 1925. In: JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Heft III/2015.
  10. userpage.fu-berlin.de
  11. Vgl. Erich Mühsam. Berliner Feuilleton, „Nie wieder 1931“. Ein poetischer Kommentar auf die mißratene Zähmung des Adolf Hitler. Hrsg. von Heinz Hug. Boer Verlag, Grafrath 1992.
  12. 12,0 12,1 Sich fügen heißt lügen. deutschlandradiokultur.de, 10. Juli 2014.
  13. Anne Kerber, Frank Leimkugel: Die Dynastie Pappendem-Mühsam – Zur Akademisierung der Juden im 19. Jahrhundert in den Naturwissenschaften und der Medizin am Beispiel einer Familie. In: Dominik Groß u.a. (Hrsg.): Medizingeschichte in Schlaglichtern. Beiträge des „Rheinischen Kreises der Medizinhistoriker“. Kassel 2011, S. 193–203, hier S. 197.
  14.  Paul Raabe: Die Autoren und Bücher des literarischen Expressionismus. Ein bibliographisches Handbuch in Zusammenarbeit mit Ingrid Hannich-Bode. Metzler, Stuttgart 1985, ISBN 3-476-00575-5, S. 345.
  15. Mit einer ganzseitigen s/w Karikatur von Hanns Bolz: M. im Café Stefanie
  16.  Christian Dinger: Erich Mühsams Tagebücher: Im Zentrum des Geschehens. In: Die Tageszeitung: taz. 16. Juli 2019, ISSN 0931-9085 (https://taz.de/!5611820/).
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