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Zeitgeld
Die Idee eines "Arbeitsgeldes" lässt sich schon bei den Frühsozialisten des 19. Jahrhunderts nachweisen. Ende des 20. Jahrhundert erfuhr die Idee, (Arbeits)zeit verbriefen und ansparen zu können, durch das "TimeBank"-Konzept einen neuen Aufschwung. In Deutschland wurde es Anfang der 1990er über die Seniorengenossenschaften eingeführt. So gut wie alle ab den 1990ern gegründeten deutschen Tauschringe definieren sich als "Zeittauschringe", deren Verrechnungseinheit über Arbeitszeit definiert wird. Es gibt außerdem tauschringartige Geldexperimente, die "Zeit" als "das neue Geld" propagieren.
Die Kategorisierung einer "Zeit"-Währung als "Zeitgeld" ist unabhängig vom jeweiligen Umrechnungskurs in Euro. Manche Initiativen legen einen Umrechnungskurs ausdrücklich fest. Bei anderen lässt sich der Umrechnungskurs indirekt aus den Preisen für Waren und dem Umgang mit Restschulden von ausgetretenen Mitgliedern ermitteln.
Zur Kritik
Joachim Stiller kritisiert das Zeitgeld als in jeder Hinsicht unbrauchbar. Man bräucht die Geldscheine, etwa die Euro-Noten, nur neu zu beschriften, indem man "Min" (Minuten) draufschreiben würde. Dann entspräche ein Euro praktisch einer Arbeitsminute. Dadrurch würde sich aber prakisch nichts änderen. Man hätte das Geld lediglich umetikettiert, ansonsten bliebe absolut alles beim Alten. Die Vertreter des Zeitgledes würden sich da nur einer fürchterlichen Illusion hingeben.