Le Monde de M. Descartes: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Werk erschien schließlich 1664 posthum, und es ist eines der zentralen Stücke innerhalb der kartesianischen Naturwissenschaft. Wirkungsgeschchtlich blieb es aber wohl hinter den [[Principia philosophiae]] zurück, für die es wohl mehr nur eine Vorbereitung war.<ref name="Kindlers"></ref>
Das Werk erschien schließlich 1664 posthum, und es ist eines der zentralen Stücke innerhalb der kartesianischen Naturwissenschaft. Wirkungsgeschchtlich blieb es aber wohl hinter den [[Principia philosophiae]] zurück, für die es wohl mehr nur eine Vorbereitung war.<ref name="Kindlers"></ref>
== Ausgaben ==
* ''Le monde de M. Descartes, ou Le traité de la lumière et des autres principaux des sens.'' Éd. 1664. Paris: Hache 2012. ISBN 978-2-01256988-1
* ''Œuvres de Descartes''. Publiees par Charles Adam & Paul Tannery. Sous les Auspices de Ministere de L Instruction Publique. Französisch und Lateinisch. Paris & Londres, Cerf & Clarendon Press, 1897-1926.
: Die maßgebliche Ausgabe der Werke von Descartes in 12 Bänden + Registerband = 13 Bände.
: Bd 11: ''Le monde''. Description du Corps Humain. Passions de L'Ame. Anatomica. Varia.
; deutsche Übersetzungen
* ''Le Monde ou Traité de la Lumière. Die Welt oder Abhandlung über das Licht.'' Übers. u. mit einem Nachwort versehen von G. Matthias Tripp. Berlin: Akademie-Verl. 1989.
* ''Die Welt: Abhandlung über das Licht. Der Mensch''. Le Monde (Traité de la Lumière; Traité de l'Homme). Französisch-deutsch. Übers. Christian Wohlers. Stuttgart: Meiner 2015. (Philosophische Bibliothek. 682.) ISBN 978-3-7873-2809-3.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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== Literatur==
* NN: ''Le Monde de M. Descartes ou Le Traité de la Lumière''. In: Kindlers Neues Literatur Lexikon. Studienausgabe. Bd 4. München: Kindler 1988. S. 591.
* Christian Wohlers: ''Einleitung''. In: René Descartes: ''Die Welt: Abhandlung über das Licht. Der Mensch. Le Monde (Traité de la Lumière; Traité de l'Homme)''. Stuttgart: Meiner 2015. S. VII–XXVII.
* R. Ariew: ''Descartes as Critic of Galileo's Scientific Methodology'', in: Synthese. Bd 67. 1986. S. 77–90.
== Weblinks ==
* [https://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=File:Descartes_-_Le_Monde,_%C3%A9d._1664.djvu&page=14 Volltext der Ausgabe Paris: Bobin & Le Gras 1664.]


== Einzelnachweise ==
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Version vom 20. Juli 2020, 22:39 Uhr

Le Monde, Ausgabe 1664

Das Werk Le Monde de M. Descartes (nlat. "Die Welt des Herrn Descartes") ist eine naturphilosophische Abhandlung von René Descartes, die er zwischen 1632 und 1633 schrieb. Das Werk blieb unvollendet und erschien erst posthum 1664, teilweise auch unter dem Titel Traité du monde.[1]

Allgemeines

Descartes schrieb dieses Werkfragment während seines Aufenthalts in den Niederlanden (1629-1649). Er wollte durch seine naturwissenschaftlichen Studien der Jahre 1629-1637 die Naturwissenschaft von ganz neuen Prinzipien her erklären. Aus diesen Studien sind neben verschiedenen mathematischen Schriften auch die Dioptrique, die Géométrie und die Météores hervorgegangen, die dem Discours de la méthode als Anhangsteile angehäng sind. Da Descartes dem Werk das Weltbild Galileos zu Grunde legte, und die mittelalterlich-scholastische Physik mit ihrem Formbegriff und der alten, aristotelischen Akt-Potenz-Lehre ausdrücklich verwarf, musste er Anfeindungen durch die Kirche und die Inquisition befürchten. Deshalb verkleidet er seine in Le Monde spielende Welt in eine fingierte Welt der Zukunft, so dass er sich immer auf die scheinbare Fiktionalität seiner Hypothesen hätte berufen können.[1]

Inhalt von Le Monde de M. Descartes

Descartes legt seiner Welterklärung das Prinzip des mathematisch-homogenen Raumes zu Grunde. Räumliches Ausgedehntsein sei das Grundcharaktieristikum der Materie, wie auch der Raum notwendig stets mit Materie gefüllt gedacht werden müsse... Deshalb führt Descartes auch neben der wahrnehmbaren Materie eine "Primäre Materie"ein. Dass das Universum weitestgehend ein Vakuum sein könnte, konnte sich Descartes so noch nicht vorstellen. Fundamental für die Dinge im Raum ist für Descartes aber der Begriff der Bewegung, den Aristoteles nicht konkret genug gefasst hatte. So betrachtet er die Bewegung nach den Gesetzen der Trägheit, der Geradlinigkeit und der Erhaltung der Energie. Hier finden wir mit die frühesten relativ konkreten Formulierungen sowohl des Trägheitsgesetzes, wie auch des Energieerhaltungssatzes.[1]

Die Wirbeltheorie

Aus diesen Vorasusetzungen entwickelt Descartes seine berühmte Wirbeltheorie: Die Primärmaterie kreist in einem ungeheuren Wirbel um die Sonne. In ihm "schwimmen" praktisch die einzelnen Himmelkörper, wobei sich um jeden Himmelköper wiederum ein kleinerer Wirbel bildet. Diese Wirbel bewegen sich außen langsamer und innen schneller. Die Wirbeltheorie geriet nicht zuletzt durch die scharfe Intervention von Newton wieder in Vergessenheit. Daran konnte auch die spätere Neuauflage der Idee bei Kant und Laplace nichts mehr ändern, [1]

Das 18. Kapitel

Im 18. Kapitel erörtert Descartes die biologischen Lebensvorgänge im menschlichen Körper. Descartes deutet hier den menschlichen Körper lediglich als Maschine, in der alle Lebensvogänge rein mechanisch aufeinander abgestimmt und erklärbar seien. Offensichtlich wendet Descartes bei dieser Reduktion des menschlichen Körpers auf eine bloße Maschine dieselben Prinzipien an, wie bei seiner Welterklärung. Hatte er zuvor die Schranken zwischen Physik und Mathematik beseitigt, so reißt er sie in diesem Kapitel auch zwischen der Physik und der Biologie nieder.[1]

Der schwierige Weg bis zur Veröffentlichung

Descartes hat das Werk weder abgeschlossen, noch publiziert. Schuld daran war vor allem der Inquisitionsprozess gegen Galilei (1633) und dessen Verurteilung. Descartes schrieb an Marin Mersenne:

Dieses Ereignis „hat mich so sehr erschüttert, dass ich fast entschlossen bin, alle meine Aufzeichnungen zu verbrennen oder sie wenigstens keinen Menschen sehen zu lassen...“

Das Werk erschien schließlich 1664 posthum, und es ist eines der zentralen Stücke innerhalb der kartesianischen Naturwissenschaft. Wirkungsgeschchtlich blieb es aber wohl hinter den Principia philosophiae zurück, für die es wohl mehr nur eine Vorbereitung war.[1]

Ausgaben

  • Le monde de M. Descartes, ou Le traité de la lumière et des autres principaux des sens. Éd. 1664. Paris: Hache 2012. ISBN 978-2-01256988-1
  • Œuvres de Descartes. Publiees par Charles Adam & Paul Tannery. Sous les Auspices de Ministere de L Instruction Publique. Französisch und Lateinisch. Paris & Londres, Cerf & Clarendon Press, 1897-1926.
Die maßgebliche Ausgabe der Werke von Descartes in 12 Bänden + Registerband = 13 Bände.
Bd 11: Le monde. Description du Corps Humain. Passions de L'Ame. Anatomica. Varia.
deutsche Übersetzungen
  • Le Monde ou Traité de la Lumière. Die Welt oder Abhandlung über das Licht. Übers. u. mit einem Nachwort versehen von G. Matthias Tripp. Berlin: Akademie-Verl. 1989.
  • Die Welt: Abhandlung über das Licht. Der Mensch. Le Monde (Traité de la Lumière; Traité de l'Homme). Französisch-deutsch. Übers. Christian Wohlers. Stuttgart: Meiner 2015. (Philosophische Bibliothek. 682.) ISBN 978-3-7873-2809-3.

Siehe auch

Literatur

  • NN: Le Monde de M. Descartes ou Le Traité de la Lumière. In: Kindlers Neues Literatur Lexikon. Studienausgabe. Bd 4. München: Kindler 1988. S. 591.
  • Christian Wohlers: Einleitung. In: René Descartes: Die Welt: Abhandlung über das Licht. Der Mensch. Le Monde (Traité de la Lumière; Traité de l'Homme). Stuttgart: Meiner 2015. S. VII–XXVII.
  • R. Ariew: Descartes as Critic of Galileo's Scientific Methodology, in: Synthese. Bd 67. 1986. S. 77–90.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Artikel Descartes: Le Monde de M. Descartes in: Kindlers Neues Literaturlexikon


Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Le Monde de M. Descartes aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.