Matelda und Okeanos: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Odyssee
 
imported>Joachim Stiller
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Matelda''' (in [[Wikipedia:Deutsche Sprache|deutschen]] Übersetzungen auch ''Mathilda'' oder ''Mathilde'' genannt) ist eine Gestalt aus [[Dante]]s «[[Göttliche Komödie|Göttlicher Komödie]]». Dante begegnet ihr erstmals im 28. Gesang des [[Purgatorio]], als er sich auf der Spitze des [[Läuterungsberg]]es dem irdischen [[Paradies]], dem [[Garten Eden]] naht:
<!-- [[Datei:Lightmatter trevifountain.jpg|miniatur|300px|Oceanus am [[Trevi-Brunnen]] in Rom]]
[[Datei:Mosaïque Oceanos.jpg|miniatur|Okeanos]]-->
[[Datei:Okéanos-Mosaique-Petra-Jordanie.jpg|miniatur|300px|Okeanos auf einem Mosaik der Basilika im Stadtzentrum [[Wikipedia:Petra (Stadt)|Petra]]s, spätes 5. Jahrhundert n. Chr.]]
'''Okeanos''' ({{ELSalt|Ὠκεανός}}, [[Latein|latinisiert]] Oceanus) ist eine Gottheit der [[Wikipedia:Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]].


== Die Göttin Natura ==
== Mythos ==
<!--[[File:Rembrandt Harmensz. van Rijn 123.jpg|thumb|350px|[[Wikipedia:Rembrandt|Rembrandt]]: Der Raub der [[Proserpina]] (ca. 1631)]]-->
Okeanos ist bei [[Wikipedia:Homer|Homer]] sowohl Ursprung der Welt, als auch der Strom, der die Welt umfließt und vom Meer unterschieden wird.  
[[File:M.Maier. Atalanta Fugiens. 1618. Emblem XLII.JPG|thumb|350px|Der Forscher sucht die Spuren der Göttin Natura. Aus: Michael Maier. Atalanta Fugiens. 1618. Emblem XLII.  S.177; vgl. Michael Maier. Chymisches Cabinet. 1708. [http://imagesearch.library.illinois.edu/cdm4/document.php?CISOROOT=/emblems&CISOPTR=3129 S. 124]]]
Er ist der Ursprung der Götter<ref>[[Wikipedia:Homer|Homer]] ''[[Wikipedia:Ilias|Ilias]]'' 14, 201.</ref> sowie aller Flüsse, Meere, Quellen und Brunnen,<ref>Homer ''Ilias'' 21, 195-197.</ref> von denen jedoch nur [[Eurynome (Tochter des Okeanos)|Eurynome]]<ref>Homer ''Ilias'' 18, 398.</ref> und [[Perse]]<ref>Homer ''[[Odyssee]]'' 10, 139.</ref> namentlich genannt werden. Seine Gattin ist die Meeresgöttin [[Tethys (Mythologie)|Tethys]], mit der er sich nach der Erzählung [[Hera]]s im Streit befindet, und die daher auch keine weiteren Nachkommen mehr hervorbringt:
Matelda entspricht der [[Göttin Natura]], die in noch viel umfangreicherer Form von den großen Lehrern der [[Schule von Chartres]] besungen wurde, und ist eng verbunden mit den aus dem [[Weltenäther]] strömenden [[Lebenskräfte]]n und auch mit dem [[Ätherleib]] des [[Mensch]]en, der der eigentliche [[Gedächtnis]]-Träger ist. Sie steht darum auch in enger Beziehung zum [[Ätherleib]] des [[Mensch]]en, wohingegen [[Beatrice]], die Dante durch das [[Paradiso]] führt, mit dem geläuterten und zum [[Geistselbst]] verwandelten [[Astralleib]] zusammenhängt, der in der [[christlich]]en [[esoterisch]]en Terminologie auch als [[Jungfrau Sophia]] bezeichnet wird. In der Göttin Natura lebte in [[christlich]] erneuerter Form der [[Persephone-Mythos]] fort.
{|
|
:''Denn ich geh' an die Grenzen der nahrungsprossenden Erde,
:''Dass ich den Vater Okeanos schau', und [[Tethys (Mythologie)|Thetis]] die Mutter [...]
:''Diese geh' ich zu schaun, und den heftigen Zwist zu vergleichen.
:''Denn schon lange Zeit vermeiden sie einer des andern
:''Hochzeitbett und Umarmung, getrennt durch bittere Feindschaft.''<ref>Übersetzung nach [[Johann Heinrich Voß]] ([http://www.gottwein.de/Grie/hom/il14de.php Online])</ref>
|
:{{polytonisch|εἶμι γὰρ ὀψομένη πολυφόρβου πείρατα γαίης,
:Ὠκεανόν τε θεῶν γένεσιν καὶ μητέρα Τηθύν [...]
:τοὺς εἶμ' ὀψομένη, καί σφ' ἄκριτα νείκεα λύσω·
:ἤδη γὰρ δηρὸν χρόνον ἀλλήλων ἀπέχονται
:εὐνῆς καὶ φιλότητος, ἐπεὶ χόλος ἔμπεσε θυμῷ.}}<ref>Homer ''Ilias'' 14, 200-208.</ref>
|}


{| align="center" |
[[Datei:Homer world map.jpg|miniatur|300px|Okeanos umfließt die [[Wikipedia:Oikumene|bewohnte Welt]]]]
|-
Diese ansonsten in der griechischen Literatur nicht fassbare Erzählung von der Trennung des Urpaares wird auf den Einfluss [[Kosmogonie|kosmogonischer]] Mythen des [[Alter Orient|Alten Orients]] zurückgeführt,<ref>Richard Janko, in: Geoffrey Stephen Kirk: ''The Iliad: A Commentary'', Band 4. Cambridge University Press 1992. S. 180-182.</ref> insbesondere wegen der engen Parallele zum Mythos von [[Abzu (Gottheit)|Apsu]] und [[Tiamat]] im babylonischen Schöpfungsmythos [[Enûma elîsch]].<ref>[[Martin Litchfield West]]: ''The east face of Helicon: west Asiatic elements in Greek poetry and myth''. Clarendon Press, 1999. S. 148. ISBN 0198152213</ref>
| <poem>{{Zeile|37}} Und mir erschien – so stellt dem Blick zu Zeiten
 
Sich unversehn Erstaunenswerthes dar,
Mächtiger als er ist allein [[Zeus]], da [[Hypnos]] ''selbst des Okeanos wallende Fluten'', nicht aber Zeus einzuschläfern vermag.<ref>Homer, ''Ilias'' 14, 244-248.</ref> An der Versammlung der Götter im Olymp, zu der auch Flüsse und Bäche geladen sind, nimmt er als einziger nicht teil.<ref>Homer, ''Ilias'' 20, 4-8.</ref> Er fließt um das [[Elysion]]<ref>Homer, ''Odyssee'' 4, 563-569.</ref> und begrenzt die [[Unterwelt der griechischen Mythologie|Unterwelt]],<ref>Homer ''Odyssee'' 11, 13-22.</ref> bei [[Odysseus]] Fahrt zur Unterwelt segelt sein Schiff zunächst durch die Strömung des Flusses Okeanos,<ref>Homer, ''Odyssee'' 11, 639 f.</ref> um dann über das Meer zur Insel [[Aiaia]] im Osten zurückzukehren.<ref>Homer, ''Odyssee'' 12, 1-4.</ref> [[Helios]] steigt aus ihm auf und geht wieder in ihm unter,<ref>Homer ''Ilias'' 7, 421 f.</ref> und die Gestirne baden in ihm.<ref>Homer, ''Ilias'' 5, 5.</ref> Okeanos wird als ''in sich zurückfließend'' ({{polytonisch|ἀψόρροος}}) bezeichnet,<ref>Homer, ''Ilias'' 18, 99; ''Odyssee'' 20, 65.</ref> was seiner Darstellung auf dem von [[Hephaistos]] als Abbild der Welt gestalteten Schild des [[Achilleus]] entspricht: er ist der äußerste Rand, der die bewohnbare Erdscheibe umfließt.<ref>Homer, ''Ilias'' 18, 607 f.</ref> In seiner unmittelbaren Nachbarschaft leben mythische Randvölker wie die [[Aithiopia|Aithiopier]]<ref>Homer, ''Ilias'' 1, 423 f.</ref> und [[Pygmäen (Mythologie)|Pygmäen]]<ref>Homer, ''Ilias'' 3, 5 f.</ref> im Süden, die [[Kimmerer]] im Norden<ref>Homer, ''Odyssee'' 11, 13 ff.</ref> und Ungeheuer wie die [[Harpyie (Mythologie)|Harpyie]]n im Westen.<ref>Homer, ''Ilias'' 16, 150.</ref>
Den Geist von allem Andern abzuleiten –
 
{{Zeile|40}} Ein ''einsam wandelnd Weib'', das wunderbar<ref>[40. Diese schöne Frau, die in der Folge ''Matilde'' (<tt>Matelda</tt>) genannt wird, fassen wir am Einfachsten als eine Wiederholung der Idee der Lea in Ges. 27, 97 ff. Wie dort jener die Rahel, so würde {{Seite|356}} hier dieser die bald erscheinende Beatrix als Gegenbild entsprechen. Und was dort im Traum ahnungsvoll sich vorbildet, das würde hier sich real vollziehen und zur Wirklichkeit werden, nemlich, daß Dante, daß der geläuterte Gläubige, nun wirklich ''am Ziel'' jener ''christlichen Vollkommenheit'' anlangt, welche in Ges. 27 definirt worden ist. Damit ist die Function ganz übereinstimmend, welche wir Matilden hier und in der Folge zugewiesen sehen. ''Sie'' ist die Hüterin, gleichsam der Eingang des irdischen Paradieses, d. h. des vollkommenen Zustandes; ''sie'' führt, belehrt den Dante, weist ihn auf Beatrix, und diese wieder weist ihn zu ihr, damit sie ihn in Lethe’s Fluten tauche. Also offenbar ein sich ergänzendes Wechselverhältniß, bei welchem der einen der beiden Frauen die thätige, der andern die rein innerliche, beseligende Seite zugewiesen ist. – Nicht so sicher zu bestimmen ist, ''wer'' diese Matelda ursprünglich gewesen, welche die ihr zu Grunde liegende historische Person sei? Denn, obwohl stets Allegorie, so hat doch Dante niemals solche ohne geschichtliche Unterlage. Man muß sich nun hier bescheiden zu sagen, daß es möglich ist, Dante habe zunächst die berühmte Markgräfin von Toskana, die Freundin Gregors VII. im Auge gehabt, so wenig deren Wirksamkeit für die weltliche Macht des Papstthums in Dante’s Sinn gewesen sein kann. Mit mehr Recht aber scheint uns ''Notter'' auf die individuell warme Schilderung der Matilde in 28, 46–60; 64–66; 73–75: 29, 1 aufmerksam zu machen und zu folgern, daß eine persönliche nach V. 49 ff. früh verstorbene Geliebte des Dichters, die im neuen Leben genannte „schöne Mitleidige“ – aber nicht die des Convito! – die Farbe zu dem reizenden Bild hergegeben habe, während vielleicht der Name absichtlich von der Markgräfin oder der Nonne Mechtild zu Eisleben entlehnt sein möge. – Sei dem wie ihm wolle, jedenfalls müssen wir dem Dichter für eine – neben der allegorischen Bedeutung – ''so poesie- und lebensvoll gezeichnete Gestalt'' höchlich Dank wissen, da sie den Gang der Entwicklung auf’s Anmuthigste belebt.]</ref>
Nach [[Hesiod]] wohnen im Westen des Okeanos die [[Gorgonen]],<ref>Hesiod ''Theogonie'' 274 f.</ref> die [[Hesperiden]]<ref>Hesiod ''Theogonie'' 292 ff.</ref> und [[Geryoneus]],<ref>Hesiod ''Theogonie'' 287 ff.</ref> und auch die Quellen des Okeanos werden im Westen verortet.<ref>Hesiod ''Theogonie'' 282.</ref> Neun Teile seiner Gewässer umfließen die Welt, während Styx als der zehnte Teil im Inneren der Erde fließt, um aus dem Fels zu entspringen:
Im Gehen sang, aufsammelnd Blüth’ um Blüthe,
{|
Womit vor ihr bemalt der Boden war.
|
{{Zeile|43}} „„O Schöne, die du, zeigt sich das Gemüthe,
:''Dort haust ferner, ein Graus für die Ewigen, Styx, die gewaltge,
Wie’s pflegt, im Aeußern, mich zu glauben zwingst,
:''Göttin, des kreisenden Herrschers Okeanos älteste Tochter.
Daß an der Liebe Strahl dein Herz entglühte,
:''Doch sie wohnt von den Himmlischen fern im herrlichen Hause,
{{Zeile|46}} O käme Lust dir, daß du näher gingst,““
:''Oben von mächtigen Felsen gedeckt; auf jeglicher Seite
Ich sprach’s zu ihr, den Fuß zum Bache lenkend,
:''Ringsum strebt es empor gen Himmel mit silbernen Säulen. [...]
„„Daß ich verstehen könne, was du singst.
:''Zeus dann sendet die [[Iris (Mythologie)|Iris]], der Götter gewaltigen Eidschwur
{{Zeile|49}} Dich seh’ ich jetzt, Proserpinens gedenkend,<ref>49. ''Proserpina'', der Ceres Tochter, wurde, Blumen auf einer Wiese pflückend, vom Pluto geraubt und zur Unterwelt entführt.</ref>
:''Fern in goldener Kanne zu holen, gefeiertes Wasser,
Des Orts auch, wo die Mutter sie verlor,
:''Das von der Höh' aus steilem Gestein kalt rieselt herunter,
Und Sie den Lenz, sich in die Nacht versenkend.““
:''Unter der Erde sodann, der weitumwanderten, mächtig
                                          ([http://de.wikisource.org/wiki/G%C3%B6ttliche_Kom%C3%B6die_%28Streckfu%C3%9F_1876%29/Purgatorio Purgatorio] 28,37-51 )
:''Aus dem geheiligten Strom als Zweig des Okeanos flutet
</poem>
:''Hin durch düstere Nacht; stets bleibt dies Zehntel gesondert.
:''Während neun, mit silbernen Wirbeln umschlängelnd die Erde
:''Und den gebreiteten Rücken des Meers, hinströmen zur Salzflut,
:''Fließt allein es vom Felsen dahin zum Wehe der Götter.''<ref>[http://www.gottwein.de/Grie/hes/thgde.php Übersetzung auf navicula Bacchi]</ref>
|
:{{polytonisch|ἔνθα δὲ ναιετάει στυγερὴ θεὸς ἀθανάτοισι,
:δεινὴ Στύξ, θυγάτηρ ἀψορρόου Ὠκεανοῖο
:πρεσβυτάτη· νόσφιν δὲ θεῶν κλυτὰ δώματα ναίει
:μακρῇσιν πέτρῃσι κατηρεφέ'· ἀμφὶ δὲ πάντῃ
:κίοσιν ἀργυρέοισι πρὸς οὐρανὸν ἐστήρικται. [...]
:Ζεὺς δέ τε Ἶριν ἔπεμψε θεῶν μέγαν ὅρκον ἐνεῖκαι
:τηλόθεν ἐν χρυσέῃ προχόῳ πολυώνυμον ὕδωρ,
:ψυχρόν, ὅ τ' ἐκ πέτρης καταλείβεται ἠλιβάτοιο
:ὑψηλῆς· πολλὸν δὲ ὑπὸ χθονὸς εὐρυοδείης
:ἐξ ἱεροῦ ποταμοῖο ῥέει διὰ νύκτα μέλαιναν·
:Ὠκεανοῖο κέρας, δεκάτη δ' ἐπὶ μοῖρα δέδασται·
:ἐννέα μὲν περὶ γῆν τε καὶ εὐρέα νῶτα θαλάσσης
:δίνῃς ἀργυρέῃς εἱλιγμένος εἰς ἅλα πίπτει,
:ἡ δὲ μί' ἐκ πέτρης προρέει, μέγα πῆμα θεοῖσιν.}}<ref>Hesiod ''Theogonie'' 775 ff.</ref>
|}
|}


== Der Lethe-Trunk ==
Bei Hesiod werden Okeanos und Tethys in die Genealogie der [[Titan (Mythologie)|Titanen]] eingebunden und erscheinen demnach als Nachkommen der [[Gaia (Mythologie)|Gaia]] und des [[Uranos]].<ref>[[Hesiod]] ''[[Theogonie]]'' 132 f.</ref> Ihre Nachkommen sind 3000 Flüsse und 3000 [[Okeanide]]n, von denen 25 Flüsse und 41 Okeaniden namentlich genannt werden, darunter bedeutende Flüsse wie der [[Nil]], der [[Eridanus (Mythologie)|Eridanos]] oder der [[Rioni|Phasis]] und als älteste der Okeaniden [[Styx]].<ref>Hesiod ''Theogonie'' 337-370.</ref> Von den übrigen Titanen hebt er sich insofern deutlich ab, als er beim Sturz des Uranos durch die Titanen nicht beteiligt ist<ref>''[[Bibliotheke des Apollodor]]'' 1, 3.</ref> und bei der [[Titanomachie]] auf der Seite des Zeus gegen seine Geschwister kämpft.<ref>Hesiod ''Theogonie'' 398.</ref>
[[File:Pur 31.jpg|thumb|350px|[[Wikipedia:Gustave Doré|Gustave Doré]]: ''Purgatorio 31. Gesang''; Dante wird von Matelda in die Fluten der [[Lethe]] getaucht.]]
Der [[Trunk des Vergessens]] aus den Fluten der [[Lethe]] befreit Dante von den leidvollen [[Erinnerung]]en an seine [[Sünde]]n im vorangegangenen Erdenleben nachdem er zuvor Beatrice seine tiefe Reue bekundet hat (31. Gesang).  


{| align="center" |
'''Stammbaum nach Hesiod'''
|-
{{Stammbaum/Start|style=font-size:85%;line-height:110%;}}
| <poem>{{Zeile|88}} So nagte Selbstbewußtsein meine Brust,
{{Stammbaum | | | | | | | | | | | | | GAI |~|y|~| URA | | | | | | | | | | | | | | | GAI=[[Gaia (Mythologie)|Gaia]]|URA=[[Uranos]]}}
Daß ich hinsank – mit welchem inn’ren Beben,
{{Stammbaum | |,|-|v|-|v|-|v|-|v|-|-|-|v|-|-|^|-|-|v|-|-|-|v|-|v|-|v|-|v|-|.| | | | }}
Ihr, die es mir erregt, ihr ist’s bewußt.
{{Stammbaum | KRO |!| KOI |!| KRE | | OKE |~|y|~| TET | | RHE |!| MNE |!| THM | | | KRO=[[Kronos]]|KOI=[[Koios]]|KRE=[[Kreios]]|OKE='''Okeanos'''|TET=[[Tethys (Mythologie)|Tethys]]|RHE=[[Rhea (Mythologie)|Rhea]]|MNE=[[Mnemosyne (Mythologie)|Mnemosyne]]|THM=[[Themis (Mythologie)|Themis]]}}
{{Zeile|91}} Als äuß’re Kraft das Herz mir neu gegeben,
{{Stammbaum | | | |!| | | |!| | | | | | | | |!| | | | | | | | |!| | | |!| | | | | | }}
Sprach über mir ''sie'', die mir einst allein
{{Stammbaum | | | IAP | | HYP | | | | | | | |!| | | | | | | | THE | | PHO | | | | | IAP=[[Iapetos]]|HYP=[[Hyperion (Mythologie)|Hyperion]]|THE=[[Theia]]|PHO=[[Phoibe (Titanin)|Phoibe]]}}
Erschienen war: „Mich fass’, um dich zu heben! – <small>(Matilde –.)</small>
{{Stammbaum | | | | | | | | | | | | | | | | |!| | | | | | | | | | | | | | | | | | | }}
{{Zeile|94}} Sie zog mich bis zum Hals den Fluß hinein,
{{Stammbaum |border=0| | | | | | | | | | | | | FLU | |!| | OKE | | | | | | | | | | | | | | | FLU=3000 [[Flussgott|Flussgötter]]|OKE=3000 [[Okeanide]]n}}
Glitt, wie ein Webschiff, ohne sich zu senken,
{{Stammbaum |,|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|^|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|.| }}
Auf seiner Fläch’ und zog mich hinterdrein,
{{Stammbaum |!| NEI | | ALP | | ERI | | STR | | | | ADM | | AKA | | AMP | | ASI |!| NEI=[[Neilos]]|ALP=[[Alpheios (Mythologie)|Alpheios]]| ERI=[[Eridanus (Mythologie)|Eridanos]]| STR=[[Strymon]]|ADM=Admete|AKA=Akaste|AMP=Amphiro|ASI=[[Asia (Mythologie)|Asia]]}}
{{Zeile|97}} Um mich zum sel’gen Ufer hinzulenken.
{{Stammbaum |)|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|.| | | | | |,|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|(| }}
Dort klang’s: „Entsünd’ge mich!“ so süß – ich kann<ref>98. Ps. 51, V. 9</ref>
{{Stammbaum |!| MAI | | IST | | PHA | | RHE | | | | CHR | | DIO | | DOR | | ELE |!| MAI=[[Maiandros]]|IST=[[Ister|Istros]]|PHA=[[Rioni|Phasis]]|RHE=Rhesos|CHR=Chryseis|DIO=[[Dione (Mutter der Aphrodite)|Dione]]|DOR=[[Doris (Mythologie)|Doris]]|ELE=[[Ozomene|Elektra]]}}
Es nicht beschreiben, ja, nicht wieder denken.
{{Stammbaum |)|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|.| | | | | |,|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|(| }}
{{Zeile|100}} ''Die schöne Frau erschloß die Arme dann,''
{{Stammbaum |!| ACH | | NES | | RHO | | HAL | | | | EUD | | EUR | | ERY | | GAL |!| ACH=[[Acheloos (Mythologie)|Acheloos]]|NES=[[Nestos|Nessos]]|RHO=Rhodios|HAL=[[Aliakmonas|Haliakmon]]|EUD=[[Eudore (Mythologie)|Eudore]]|EUR=Europe|ERY=[[Eurynome (Tochter des Okeanos)|Eurynome]]|GAL=Galaxaure}}
''Umschlang mein Haupt und taucht es in die Wogen'',
{{Stammbaum |)|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|.| | | | | |,|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|(| }}
''Drob ich vom Wasser trank, das mich umrann''.
{{Stammbaum |!| HEP | | GRA | | AIS | | SIM | | | | HIP | | IAN | | IAT | | IDY |!| HEP=Heptaporos|GRA=[[Granikos]]|AIS=[[Aisepos (Flussgott)|Aisepos]]|SIM=[[Simoeis]]|HIP=Hippo|IAN=Ianeira|IAT=Ianthe|IDY=Idyia}}
{{Zeile|103}} Drauf, als sie mich gebadet vorgezogen,
{{Stammbaum |)|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|.| | | | | |,|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|(| }}
Bot sie zum Tanze mich den schönen ''Vier'',
{{Stammbaum |!| PEN | | HER | | KAI | | SAN | | | | KAL | | KAY | | KER | | KLY |!| PEN=[[Pinios|Peneios]]|HER=Hermon|KAI=[[Kaïkos (Mythologie)|Kaïkos]]|SAN=[[Sangarios]]|KAL=[[Kallirhoe (Tochter des Okeanos)|Kallirhoe]]|KAY=Kalypso|KER=Kerkeis|KLY=Klymene}}
Die hold um meinen Hals die Arme bogen.
{{Stammbaum |)|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|.| | | | | |,|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|(| }}
{{Zeile|106}} „Wir sind am Himmel Sterne, Nymphen hier.
{{Stammbaum |!| LAD | | PAR | | EUE | | ARD | | | | KLY | | MEL | | MEO | | MEN |!| LAD=[[Ladon (Flussgott)|Ladon]]|PAR=Parthenios|EUE=Euenos|ARD=Ardeskos|KLY=[[Klytia (Mythologie)|Klytia]]|MEL=Melite|MEO=Melobosis|MEN=Menestho}}
Noch eh’ zur Welt Beatrix kam, so gingen<ref>[107. Vgl. 29, 121 ff. Die vier natürlichen („weltlichen“) Tugenden waren auf Erden und bestimmt, ihr zu Bahnbrechern zu dienen, ehe ''Beatrix'', die Gnade in Christo, und mit ihr die drei geistlichen Tugenden, durch’s Christenthum auf die Welt kamen. – Derselbe Stufengang von der natürlichen-, durch die Gnade, zur geistlichen Tugend, in welcher erst die Gnade recht erkannt und besessen wird {{Seite|379}} V. 110, 111, muß daher auch bei der sittlichen Vollendung des einzelnen Menschen statt haben.]</ref>
{{Stammbaum |`|-|.| | | | | | | | | | | | | | | | | |,|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|(| }}
Wir aus, bestimmt zu Dienerinnen ihr.
{{Stammbaum | | SKA | | | | | | | | | | | | | | | | MET | | OKY | | PAS | | PEI |!| SKA=[[Skamandros (Flussgott)|Skamandros]]|MET=[[Metis (Mythologie)|Metis]]|OKY=Okyrhoe|PAS=Pasithoe|PEI=[[Peitho (Mythologie)|Peitho]]}}
{{Zeile|109}} Wir werden dich ihr vor die Augen bringen;
{{Stammbaum | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |,|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|(| }}
Dir schärfen dann, für’s heitre Licht darin
{{Stammbaum | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | PER | | PET | | PLE | | PLU |!| PER=[[Perseis]]|PET=Petraie|PLE=Plexaure|PLU=[[Pluto (Okeanide)|Pluto]]}}
Den Blick ''die Drei'', die schauend tiefer dringen.
{{Stammbaum | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |,|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|(| }}
                                        ([http://de.wikisource.org/wiki/G%C3%B6ttliche_Kom%C3%B6die_%28Streckfu%C3%9F_1876%29/Purgatorio Purgatorio] 31,88-111)</poem>
{{Stammbaum | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | POL | | PRY | | RHO | | STY |!| POL=Polydore|PRY=[[Prymno (Mythologie)|Prymno]]|RHO=Rhodeia|STY=[[Styx]]}}
|}
{{Stammbaum | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |,|-|-|-|v|-|-|-|v|-|-|-|v|-|(| }}
{{Stammbaum | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | TEL | | THO | | TYC | | URA |!| TEL=Telesto|THO=Thoe|TYC=[[Tyche]]|URA=Uranie}}
{{Stammbaum | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | |,|-|-|-|v|-|'| }}
{{Stammbaum | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | XAN | | ZEU | | XAN=[[Xanthe (Tochter des Okeanos)|Xanthe]]|ZEU=[[Zeuxo]]}}
{{Stammbaum/Ende}}
 
Die [[Orphische Theogonie|orphischen Theogonien]] beschreiben ebenso wie die ''Theogonie'' Hesiods eine Herrschaftsabfolge, siedeln Okeanos in ihren Genealogien aber weiter oben an. Er erscheint als Vater der Titanen<ref>[[Platon]] ''[[Timaios]]''</ref> und als Vater des Uranos,<ref>[[Etymologicum genuinum]], {{polytonisch|Ἄκμων}}</ref> bei [[Alexander von Aphrodisias]] steht er als Nachfolger des [[Chaos]] an zweiter Stelle noch vor [[Nyx]].<ref>[[Alexander von Aphrodisias]] ''Kommentar zur [[Metaphysik (Aristoteles)|Metaphysik]] des Aristoteles'' 821.</ref> Darin drückt sich der Gedanke aus, dass Okeanos als nährendes Wasser der Vater aller Dinge sein müsse.<ref>François Lasserre: ''Okeanos''. In: ''Der Kleine Pauly''. Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 267.</ref>
 
Bei [[Pindar]] erscheint Okeanos sowohl als Fluss,<ref>[[Pindar]] Fragmente 30 (6) 6; 326 (220).</ref> als auch als Meer.<ref name="pin">Pindar ''Pythien'' 4, 251.</ref> Das Gebiet jenseits der [[Säulen des Herakles]] gilt als nicht befahrbar, da dort die Finsternis herrsche,<ref>Pindar ''Olympien'' 3, 44.</ref><ref>Pindar ''Nemeen'' 3, 21, 4.</ref> die [[Argonautenfahrt|Argonautenfahrer]] durchfahren demnach das [[Rotes Meer|rote Meer]] und den dahinter liegenden südlichen Okeanos.<ref name="pin" />


Die ''vier'' irdischen Gefährtinnen Beatrices, die Dante nach dem Lethebad umfangen, entsprechen den vier [[Kardinaltugend]]en bzw. den vier unteren, [[Leibliche Wesensglieder|leiblichen Wesensglieder]] des [[Mensch]]en: [[physischer Leib]], [[Ätherleib]], [[Astralleib]] und [[Ich]]-Träger. ''Die Drei, die schauend tiefer dringen'', bilden das [[Goldenes Dreieck|goldene Dreieck]] der höheren geistigen [[Wesensglieder]]: [[Geistselbst]], [[Lebensgeist]] und [[Geistesmensch]]; sie entsprechen zugleich auch den drei [[Christliche Tugend|christlichen Tugenden]] [[Glaube]], [[Liebe]] und [[Hoffnung]].
[[Aischylos]] lässt Okeanos in seiner Tragödie ''[[Der gefesselte Prometheus (Aischylos)|Der gefesselte Prometheus]]'' auf einem vierbeinigen Vogel heranfliegen, um [[Prometheus]], den Sohn seines Bruders [[Iapetos]] und seiner Tochter [[Asia (Mythologie)|Asia]], zu helfen.<ref>[[Aischylos]] ''[[Der gefesselte Prometheus (Aischylos)|Der gefesselte Prometheus]]'' 284-287.</ref> Gemeinsam hatten sie in der Titanomachie gegen die [[Olympische Götter|Olympischen Götter]] gekämpft, bis Okeanos zu diesen überwechselte.<ref>Aischylos ''Der gefesselte Prometheus'' 330 f.</ref> Es gelingt Okeanos nicht, Prometheus zu einem Kompromiss mit Zeus zu bewegen, weshalb er am Ende der Szene in Richtung des Vogelstalls entschwebt, damit dieser seine Knie ausruhen könne.<ref>Aischylos ''Der gefesselte Prometheus'' 394-396.</ref> Da diese Darstellung des Okeanos keine Übereinstimmung mit einer Bildtradition aufweist, wird sie als eine dramaturgische Erfindung Aischylos' aufgefasst.<ref>[[Herbert A. Cahn]]: ''Okeanos''. In: ''Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae''. Band VII, Zürich/München 1994, S. 31.</ref>


== Der Eunoe-Trunk ==
== Kult ==
[[File:Pur 33.jpg|thumb|350px|[[Wikipedia:Gustave Doré|Gustave Doré]]: ''Purgatorio 33. Gesang''; Dante trinkt aus den Fluten des [[Eunoë]].]]
Ein Kult des Okeanos ist nicht greifbar, da nur vereinzelte literarische Hinweise auf einen solchen hindeuten. Er wird in einem [[Orphische Hymnen|orphischen Hymnos]] besungen<ref>[[Orphische Hymnen|Orphischer Hymnos]] 83.</ref> und [[Vergil]] erwähnt ein Opfer der [[Kyrene (Nymphe)|Kyrene]].<ref>[[Vergil]] ''[[Georgica]]'' 4, 381.</ref> [[Arrian]] berichtet von Kulthandlungen [[Alexander der Große|Alexanders des Großen]] im Rahmen des Indienfeldzuges. Vor dem Feldzug habe Alexander Opfer an Okeanos und Tethys dargebracht und ihnen danach Tempel errichtet: einen am Indusdelta, dem östlichen Rand des Okeanos, und einen nach seiner Rückkehr am Delta des Nil, dessen Ursprung wegen der [[Nilschwemme]] im Okeanos gedacht wurde.<ref>[[Arrian]] ''Indike'' 18, 11.</ref><ref>Arrian ''Anabasis'' 6, 19, 4.</ref> [[Diodor]] berichtet, Alexander habe große goldene Schalen als Opfer im indischen Ozean versenkt (325 v. Chr.).<ref>[[Diodor]] 17, 104, 1.</ref> Aus römischer Zeit weisen trotz der weiten Verbreitung von Abbildungen auf Sarkophagen und anderen Kunstdenkmälern lediglich vereinzelte Weihinschriften aus [[Eboracum]] auf einen Oceanuskult hin.<ref>[[Supplementum Epigraphicum Graecum]] 29, 1029; 38, 1042; 53, 1156;</ref> Es wird vermutet, dass es sich dabei um Nachahmungen der Okeanosverehrung Alexanders nach Reisen an den Nordrand der [[Oikumene]] handelt.<ref>Alexandre Nicolas Oikonomides, in: ''The Ancient World'', Band 18. Chicago 1988. S. 31-34.</ref>
Dann trinkt Dante aus der [[Eunoë]] (33. Gesang), die ihm das geistige Leben, das ihm im irdischen Dasein wie erstorben schien, neu belebt, wie es auch der dritte Teil des [[Rosenkreuzerspruch]]es andeutet: „Per spiritum sanctum reviviscimus“ (''Durch den [[Heiliger Geist|Heiligen Geist]] werden wir neu belebt''). Beide Tränke erhält Dante bezeichnenderweise von Matelda.  


{| align="center" |
== Darstellung ==
|-
[[Datei:Nereus, Doris, Okeanos Pergamonaltar .JPG|thumb|Nordrisalit der Westseite des [[Pergamonaltar]]s (2. Jhdt. v. Chr.). Okeanos (rechts) kämpft mit den Meergöttern [[Nereus]], [[Doris (Mythologie)|Doris]] und [[Tethys (Mythologie)|Tethys]] gegen die [[Gigant (Mythologie)|Giganten]]]]
| <poem>{{Zeile|106}} Da standen still, wie, wer als Führer zieht
Da Okeanos keine feste mythologische Gestalt aufweist und demnach die Zuschreibung einer Darstellung meist nur aufgrund von Inschriften erfolgen kann, ist er nur selten auf griechischen Denkmälern bezeugt. Aus der [[Archaik|archaischen Zeit]] sind drei [[Schwarzfigurige Vasenmalerei#Attika|attisch-schwarzfigurige Vasen]] erhalten, die Okeanos bei der Hochzeit von [[Peleus]] und [[Thetis (Mythologie)|Thetis]] sowohl mit dem Drachenschwanz der Meergötter [[Nereus]] und [[Triton (Mythologie)|Triton]] als auch mit den Stierhörnern der Flussgötter zeigt, wodurch seine Doppelnatur als Meer- und Flussgott angezeigt wird.<ref>Attisch-schwarzfiguriger [[Dinos]]. [[Sophilos]] London, BM 1971.11-1.1. Um 590 v. Chr. ([http://www.theoi.com/Gallery/O1.1.html Abbildung])</ref><ref>Attisch-schwarzfiguriger Dinos (Fragmente). Sophilos. Athen, NM Akr. 587. Um 590 v. Chr.</ref><ref>[[Françoisvase]]. Um 570 v. Chr. Neben der Inschrift ist nur ein Horn und ein Teil des Schwanzes erhalten.</ref>
Vor einer Schaar, sich schickt zum Stillestande,
In der [[Klassische Zeit|klassischen Zeit]] wird er auf zwei [[Rotfigurige Vasenmalerei|rotfigurigen Vasen]] vermenschlicht im Garten der [[Hesperiden]] dargestellt. Einmal sitzt er als zentrale Figur mit [[Chiton]], Mantel und Zepter neben [[Strymon]], umgeben von Flussgöttern und Okeaniden. Er ist durch graues Haar als Greis gekennzeichnet, ansonsten ohne weitere Attribute.<ref>Attisch-rotfigurige [[Spitzamphora]]. [[Pistoxenos-Maler]]. Privatbesitz. Um 480-470 v. Chr.</ref> Das andere mal ist er mit [[Himation]] und Chiton bekleidet ünd trägt ein Stierhorn über der Stirn.<ref>Attisch-rotfigurige [[Pelike]]. [[Pasithea-Maler]]. New York MMA 1908.258.20. Um 380 v. Chr.</ref> Eine weitere Inschrift seines Namens findet sich auf einem [[Kelchkrater]], die kurioserweise über einer Frauengestalt steht.<ref>Attisch-rotfiguriger Kelchkrater. [[Syriskos]]. Getty Museum 92.AE.6. Um 470. v. Chr.</ref> Als Skulptur ist er in Menschengestalt auf dem [[Pergamonaltar]] erhalten, wo er mit Nereus, Doris und Tethys gegen die Giganten kämpft.<ref>Herbert A. Cahn: ''Okeanos''. In: ''Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae''. Band VII, Zürich/München 1994, S. 33.</ref>
Wenn er auf seinem Wege Neues sieht,
{{Zeile|109}} Die sieben Frau’n an dichten Schattens Rande,<ref>[109. Sie verlassen also jetzt den Wald, in den sie Ges. 28 eingetreten, in dem Ges. 29, 35 auch der Zug der Kirche erschienen war.]</ref>
Wie grünbelaubt schwarz-ästig Waldgeheg
Auf kalte Flüss’ ihn wirft im Alpenlande.
{{Zeile|112}} Euphrat und Tigris schien vor ihrem Weg<ref>[112. Dante glaubt vor den Strömen des 1. Buchs Mosis Cap. 2 zu stehen. Es sind aber Lethe und Eunoë.]</ref>
Sich aus derselben Quelle zu ergießen,
Sich dann, wie Freunde, trennend, still und träg.
{{Zeile|115}} „„O Licht, der Menschheit Ruhm, welch’ Wasser sprießen
Seh ich aus Einem Ursprung hier und dann,
Sich von sich selbst entfernend, weiter fließen?““
{{Zeile|118}} Auf diese Bitte hob Beatrix an:
„Mathilden bitt’,“ – und diese sprach dagegen,
Wie wer vom Vorwurf leicht sich lösen kann:
{{Zeile|121}} „Dies und noch Anderes ihm auszulegen<ref>[121 ff. Ges. 28, 124 ff.]</ref>
Versäumt ich nicht, was, deß bin ich gewiß,
Der Lethe Wässer nicht zu tilgen pflegen.
{{Zeile|124}} Beatrix drauf: „Die größ’re Sorg’ entriß,<ref>[124. „Die größere Sorge“, die Hauptsorge, Beatrix nicht aus dem Auge zu verlieren, ließ seinen Blick nur flüchtig und halb gedankenlos zur Erde vor sich niedersinken – ein, wie uns dünkt, schönes Bild des ganz auf’s Höchste concentrirten Menschen.]</ref>
Wie’s oft geschieht, dies seinem Angedenken,
Und ließ sein Auge hier in Finsterniß.
{{Zeile|127}} Doch ''Eunoe'' sieh – eil’ ihn dahin zu lenken,
Und, wie du immer pflegst, ihm durch die Flut
''Mit Leben'' die erstorbne Kraft zu tränken.
                                      ([http://de.wikisource.org/wiki/G%C3%B6ttliche_Kom%C3%B6die_%28Streckfu%C3%9F_1876%29/Purgatorio Purgatorio] 33,106-129 )
</poem>
|}


<div style="margin-left:20px">
[[Datei:Mosaïque Oceanos.jpg|miniatur|Oceanuskopf mit Krebsscheren auf dem Kopf, der Schnurrbart läuft in Delphine aus. Mosaik im [[Alcázar de los Reyes Cristianos]] in [[Córdoba (Spanien)|Córdoba]], 2/3. Jhdt. n. Chr.]]
"Lesen Sie die Partien der
Auf römischen Denkmälern ist Oceanus hingegen ein häufig anzutreffendes Bildmotiv. Darstellungen des Kopfes auf [[Gemme]]n und Bronzereliefs ab der [[Römische Republik|Republikzeit]] und frühen [[Römische Kaiserzeit|Kaiserzeit]] stehen in [[Hellenismus|hellenistischer]] Bildtradition, er ist auf ihnen mit gesträhntem oder wild gelocktem Haar und Bart zu sehen, häufig ist das Gesicht mit Meerespflanzen bedeckt oder der Schnurrbart wird am Ende zu Meerestieren, auf dem Kopf trägt er Krebsscheren anstelle von Hörnern. Dieser Bildtypus wurde stilprägend für alle späteren Darstellungen des Oceanuskopfes.
«Göttlichen Komödie», in denen Dante schildert die Matelda, die
Die ältesten Darstellungen des vollen Körpers des Oceanos, wie das Relief aus [[Aphrodisias]] aus dem frühen ersten Jahrhundert n.&nbsp;Chr. oder einige Mosaiken sind ebenfalls stark von der expressionistischen Bildtradition des Hellenismus beeinflusst. Auf ihnen ist Oceanus stehend im windgeblähte Himation oder lässig hingestreckt zu sehen, die Ausführungen sind von hohem künstlerischen Anspruch. Insgesamt lässt sich feststellen, dass sich seine Ikonographie zunehmend von der einer Gottheit entfernt und der eines Naturwesens annähert, wobei er deutlich von [[Neptunus|Neptun]] abgegrenzt wird. Während Neptun mit seinem Attribut, dem Dreizack, meist in Aktion dargestellt wird, spielt Oceanus eine eher passive Rolle. Seine Attribute sind Ruder und Anker als Zeichen der guten Fahrt sowie die Attribute der Flussgötter, Schilfstengel und Quellurne, da er der Vater der Flüsse ist. Die Verwendung des Oceanuskopfes als Brunnenmund wird auf seine Vaterschaft der Fließgewässer zurückgeführt, während das häufige Auftreten als Zwickelornament in den vier Ecken von Mosaiken in Privathäusern für die Glücksgefühle des Meeres steht, das seit [[Epikur]] als Gleichnis für Gemütsruhe gilt.<ref>[[Karl Schefold]]: ''Die Bedeutung der kretischen Meerbilder''. In: ''[[Antike Kunst (Zeitschrift)|Antike Kunst]]'' Vol. 01, Heft 1. Basel 1958. S. 5.</ref>
Partie, die wirklich wie ein Ei dem andern dem [[Proserpina]]mythus
[[Datei:Sarcophagus imago clipeata Terme.jpg|miniatur|hochkant=1.5|Oceanus und [[Tellus]] liegen unter dem Bildgeschehen, [[Sarkophag]] aus dem 3. Jhdt. n. Chr.]]
gleicht, was auch schon die äußere Wissenschaft bemerkt hat, so
Auf [[Sarkophag]]en erscheint er zusammen mit [[Tellus]] am unteren Bildrand, wo sie als Symbole für Wasser und Erde stehen, auf denen sich das mythologische Geschehen abspielt. Ausgehend von den Sarkophagen haben Oceanus und Tellus als liegende Figuren Eingang in die offizielle Ikonographie auf [[Triumphbogen|Triumphbögen]], Münzen und Medaillons gefunden und als Verkörperung von Wasser und Erde bis in die Kunst des Mittelalters fortgelebt.<ref>Herbert A. Cahn: ''Oceanus''. In: ''Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae''. Band VIII, Zürich/München 1997, S. 914 f.</ref>
werden Sie sich ein Bewußtsein davon aneignen - aus [[Bernardus Silvestris]], aus [[Alanus ab Insulis]], aus [[Brunetto Latini]] und aus Dante
können Sie sich ein Bewußtsein aneignen, aus vielem andern auch -,
wie bis in die Zeiten, wo die neue Epoche aufgegangen ist, bei den
Menschen ein Bewußtsein vorhanden war von jener andern Welt des
Zusammenlebens des Menschen als Mikrokosmos mit dem Makrokosmos.


Man unterschied auf der einen Seite die Natur, das Miterleben des
<gallery widths="200" perrow="3">
Menschen mit dem Kosmos, was das Mittelalter Natura nannte, was
Datei:RomaArcoCostantinoTondoEst.jpg|Oceanus liegt auf den Wellen, über ihm steigt die Quadriga des [[Sol (Römische Mythologie)|Sol]] auf. Medaillon an der östlichen Seitenwand des [[Konstantinbogen]]s, 315 n. Chr. Auf einem enrsprechenden Medaillon der Westseite steht [[Luna]] über ihm
das Altertum Proserpina nannte. Man personifizierte, unterschied
Datei:Csg-0053 e001.jpg|Oceanus und Tellus am unteren Bildrand. Vorderseite des Einbandes des Cod. Sang. 53 aus der [[Stiftsbibliothek St. Gallen]]. [[Tutilo]], um 895 n. Chr.
dieses wiederum von der [[Urania]], welche ebenso die Himmelssphäre
</gallery>
beherrscht, wie die Natur dasjenige beherrscht, was der Mensch miterlebt
vom Einschlafen bis zum Aufwachen. Und ein tiefes Geheimnis
glaubten diese mittelalterlichen Menschen zu sehen, wenn sie sprachen
von der Vermählung der Natur im Menschen mit dem [[Nus]], mit dem
Verstande, mit dem Intellekt im Menschen. Und in richtiger und unrichtiger
Weise wurde von diesen Menschen versucht, zu erleben im
Menschen die Vermählung der Natur mit dem Nus, mit dem Verstande
oder Intellekt, als mystische Hochzeit, der gegenüberstand die
alchimistische Hochzeit, so wie ich das in dem Aufsatze beschrieben
habe, der der erste ist über den [[Christian Rosenkreutz]]." {{Lit|{{G|180|106}}}}
</div>


== Literatur ==
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Mysterienwahrheiten und Weihnachtsimpulse. Alte Mythen und ihre Bedeutung'', [[GA 180]] (1980), ISBN 3-7274-1800-1 {{Vorträge|180}}
* {{LIMC|7|31|33|Okeanos|Herbert A. Cahn}}
* {{LIMC|8|907|915|Oceanus|Herbert A. Cahn}}
* Josef Vital Kopp: ''Das physikalische Weltbild der frühen griechischen Dichtung. Ein Beitrag zum Verständnis der vorsokratischen Physik.'' Paulusdruckerei, Freiburg im Breisgau 1939, S. 55 ff. (Freiburg (Schweiz), Universität, Dissertation, 1938).
* {{KlP|4|267|270|Okeanos|François Lasserre}}
* Albin Lesky: ''Thalatta. Der Weg der Griechen zum Meer.'' Rohrer, Wien 1947, S. 58–87.
* James S. Romm: ''The edges of the earth in ancient thought. Geography, exploration, and fiction.'' Princeton University Press, Princeton NJ 1992, ISBN 0-691-06933-6.
* Jean Rudhardt: ''Le thème de l'eau primordiale dans la mythologie grecque'' (= ''Schweizerische Geisteswissenschaftliche Gesellschaft. Schriften.'' Bd. 12, {{ZDB|1472639-7}}). Francke, Bern 1971.
* {{Roscher|3,1|809|820|Okeanos|Paul Weizsäcker|}}
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Oceanus|Okeanos}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.theoi.com/Kosmos/Okeanos.html Der Fluss Okeanos im Theoi Project] (englisch)
* [http://www.theoi.com/Titan/TitanOkeanos.html Der Meergott Okeanos im Theoi Project] (englisch)
 
== Einzelnachweise ==
<references />


{{GA}}
{{Navigationsleiste Titanen (Griechische Mythologie)}}


[[Kategorie:Dante]] [[Kategorie:Göttliche Komödie]]
[[Kategorie:Griechische Mythologie]] [[Kategorie:Griechische Gottheit]] [[Kategorie:Männliche Gottheit]] [[Kategorie:Titanen|101]]

Version vom 28. Juni 2019, 14:01 Uhr

Okeanos auf einem Mosaik der Basilika im Stadtzentrum Petras, spätes 5. Jahrhundert n. Chr.

Okeanos (griech. Ὠκεανός, latinisiert Oceanus) ist eine Gottheit der griechischen Mythologie.

Mythos

Okeanos ist bei Homer sowohl Ursprung der Welt, als auch der Strom, der die Welt umfließt und vom Meer unterschieden wird. Er ist der Ursprung der Götter[1] sowie aller Flüsse, Meere, Quellen und Brunnen,[2] von denen jedoch nur Eurynome[3] und Perse[4] namentlich genannt werden. Seine Gattin ist die Meeresgöttin Tethys, mit der er sich nach der Erzählung Heras im Streit befindet, und die daher auch keine weiteren Nachkommen mehr hervorbringt:

Denn ich geh' an die Grenzen der nahrungsprossenden Erde,
Dass ich den Vater Okeanos schau', und Thetis die Mutter [...]
Diese geh' ich zu schaun, und den heftigen Zwist zu vergleichen.
Denn schon lange Zeit vermeiden sie einer des andern
Hochzeitbett und Umarmung, getrennt durch bittere Feindschaft.[5]
εἶμι γὰρ ὀψομένη πολυφόρβου πείρατα γαίης,
Ὠκεανόν τε θεῶν γένεσιν καὶ μητέρα Τηθύν [...]
τοὺς εἶμ' ὀψομένη, καί σφ' ἄκριτα νείκεα λύσω·
ἤδη γὰρ δηρὸν χρόνον ἀλλήλων ἀπέχονται
εὐνῆς καὶ φιλότητος, ἐπεὶ χόλος ἔμπεσε θυμῷ.[6]
Okeanos umfließt die bewohnte Welt

Diese ansonsten in der griechischen Literatur nicht fassbare Erzählung von der Trennung des Urpaares wird auf den Einfluss kosmogonischer Mythen des Alten Orients zurückgeführt,[7] insbesondere wegen der engen Parallele zum Mythos von Apsu und Tiamat im babylonischen Schöpfungsmythos Enûma elîsch.[8]

Mächtiger als er ist allein Zeus, da Hypnos selbst des Okeanos wallende Fluten, nicht aber Zeus einzuschläfern vermag.[9] An der Versammlung der Götter im Olymp, zu der auch Flüsse und Bäche geladen sind, nimmt er als einziger nicht teil.[10] Er fließt um das Elysion[11] und begrenzt die Unterwelt,[12] bei Odysseus Fahrt zur Unterwelt segelt sein Schiff zunächst durch die Strömung des Flusses Okeanos,[13] um dann über das Meer zur Insel Aiaia im Osten zurückzukehren.[14] Helios steigt aus ihm auf und geht wieder in ihm unter,[15] und die Gestirne baden in ihm.[16] Okeanos wird als in sich zurückfließend (ἀψόρροος) bezeichnet,[17] was seiner Darstellung auf dem von Hephaistos als Abbild der Welt gestalteten Schild des Achilleus entspricht: er ist der äußerste Rand, der die bewohnbare Erdscheibe umfließt.[18] In seiner unmittelbaren Nachbarschaft leben mythische Randvölker wie die Aithiopier[19] und Pygmäen[20] im Süden, die Kimmerer im Norden[21] und Ungeheuer wie die Harpyien im Westen.[22]

Nach Hesiod wohnen im Westen des Okeanos die Gorgonen,[23] die Hesperiden[24] und Geryoneus,[25] und auch die Quellen des Okeanos werden im Westen verortet.[26] Neun Teile seiner Gewässer umfließen die Welt, während Styx als der zehnte Teil im Inneren der Erde fließt, um aus dem Fels zu entspringen:

Dort haust ferner, ein Graus für die Ewigen, Styx, die gewaltge,
Göttin, des kreisenden Herrschers Okeanos älteste Tochter.
Doch sie wohnt von den Himmlischen fern im herrlichen Hause,
Oben von mächtigen Felsen gedeckt; auf jeglicher Seite
Ringsum strebt es empor gen Himmel mit silbernen Säulen. [...]
Zeus dann sendet die Iris, der Götter gewaltigen Eidschwur
Fern in goldener Kanne zu holen, gefeiertes Wasser,
Das von der Höh' aus steilem Gestein kalt rieselt herunter,
Unter der Erde sodann, der weitumwanderten, mächtig
Aus dem geheiligten Strom als Zweig des Okeanos flutet
Hin durch düstere Nacht; stets bleibt dies Zehntel gesondert.
Während neun, mit silbernen Wirbeln umschlängelnd die Erde
Und den gebreiteten Rücken des Meers, hinströmen zur Salzflut,
Fließt allein es vom Felsen dahin zum Wehe der Götter.[27]
ἔνθα δὲ ναιετάει στυγερὴ θεὸς ἀθανάτοισι,
δεινὴ Στύξ, θυγάτηρ ἀψορρόου Ὠκεανοῖο
πρεσβυτάτη· νόσφιν δὲ θεῶν κλυτὰ δώματα ναίει
μακρῇσιν πέτρῃσι κατηρεφέ'· ἀμφὶ δὲ πάντῃ
κίοσιν ἀργυρέοισι πρὸς οὐρανὸν ἐστήρικται. [...]
Ζεὺς δέ τε Ἶριν ἔπεμψε θεῶν μέγαν ὅρκον ἐνεῖκαι
τηλόθεν ἐν χρυσέῃ προχόῳ πολυώνυμον ὕδωρ,
ψυχρόν, ὅ τ' ἐκ πέτρης καταλείβεται ἠλιβάτοιο
ὑψηλῆς· πολλὸν δὲ ὑπὸ χθονὸς εὐρυοδείης
ἐξ ἱεροῦ ποταμοῖο ῥέει διὰ νύκτα μέλαιναν·
Ὠκεανοῖο κέρας, δεκάτη δ' ἐπὶ μοῖρα δέδασται·
ἐννέα μὲν περὶ γῆν τε καὶ εὐρέα νῶτα θαλάσσης
δίνῃς ἀργυρέῃς εἱλιγμένος εἰς ἅλα πίπτει,
ἡ δὲ μί' ἐκ πέτρης προρέει, μέγα πῆμα θεοῖσιν.[28]

Bei Hesiod werden Okeanos und Tethys in die Genealogie der Titanen eingebunden und erscheinen demnach als Nachkommen der Gaia und des Uranos.[29] Ihre Nachkommen sind 3000 Flüsse und 3000 Okeaniden, von denen 25 Flüsse und 41 Okeaniden namentlich genannt werden, darunter bedeutende Flüsse wie der Nil, der Eridanos oder der Phasis und als älteste der Okeaniden Styx.[30] Von den übrigen Titanen hebt er sich insofern deutlich ab, als er beim Sturz des Uranos durch die Titanen nicht beteiligt ist[31] und bei der Titanomachie auf der Seite des Zeus gegen seine Geschwister kämpft.[32]

Stammbaum nach Hesiod

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Gaia
 
 
 
Uranos
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Kronos
 
 
Koios
 
 
Kreios
 
Okeanos
 
 
 
Tethys
 
Rhea
 
 
Mnemosyne
 
 
Themis
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Iapetos
 
Hyperion
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Theia
 
Phoibe
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
3000 Flussgötter
 
 
 
 
3000 Okeaniden
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Neilos
 
Alpheios
 
Eridanos
 
Strymon
 
 
 
Admete
 
Akaste
 
Amphiro
 
Asia
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Maiandros
 
Istros
 
Phasis
 
Rhesos
 
 
 
Chryseis
 
Dione
 
Doris
 
Elektra
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Acheloos
 
Nessos
 
Rhodios
 
Haliakmon
 
 
 
Eudore
 
Europe
 
Eurynome
 
Galaxaure
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Heptaporos
 
Granikos
 
Aisepos
 
Simoeis
 
 
 
Hippo
 
Ianeira
 
Ianthe
 
Idyia
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Peneios
 
Hermon
 
Kaïkos
 
Sangarios
 
 
 
Kallirhoe
 
Kalypso
 
Kerkeis
 
Klymene
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ladon
 
Parthenios
 
Euenos
 
Ardeskos
 
 
 
Klytia
 
Melite
 
Melobosis
 
Menestho
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Skamandros
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Metis
 
Okyrhoe
 
Pasithoe
 
Peitho
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Perseis
 
Petraie
 
Plexaure
 
Pluto
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Polydore
 
Prymno
 
Rhodeia
 
Styx
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Telesto
 
Thoe
 
Tyche
 
Uranie
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Xanthe
 
Zeuxo
 


Die orphischen Theogonien beschreiben ebenso wie die Theogonie Hesiods eine Herrschaftsabfolge, siedeln Okeanos in ihren Genealogien aber weiter oben an. Er erscheint als Vater der Titanen[33] und als Vater des Uranos,[34] bei Alexander von Aphrodisias steht er als Nachfolger des Chaos an zweiter Stelle noch vor Nyx.[35] Darin drückt sich der Gedanke aus, dass Okeanos als nährendes Wasser der Vater aller Dinge sein müsse.[36]

Bei Pindar erscheint Okeanos sowohl als Fluss,[37] als auch als Meer.[38] Das Gebiet jenseits der Säulen des Herakles gilt als nicht befahrbar, da dort die Finsternis herrsche,[39][40] die Argonautenfahrer durchfahren demnach das rote Meer und den dahinter liegenden südlichen Okeanos.[38]

Aischylos lässt Okeanos in seiner Tragödie Der gefesselte Prometheus auf einem vierbeinigen Vogel heranfliegen, um Prometheus, den Sohn seines Bruders Iapetos und seiner Tochter Asia, zu helfen.[41] Gemeinsam hatten sie in der Titanomachie gegen die Olympischen Götter gekämpft, bis Okeanos zu diesen überwechselte.[42] Es gelingt Okeanos nicht, Prometheus zu einem Kompromiss mit Zeus zu bewegen, weshalb er am Ende der Szene in Richtung des Vogelstalls entschwebt, damit dieser seine Knie ausruhen könne.[43] Da diese Darstellung des Okeanos keine Übereinstimmung mit einer Bildtradition aufweist, wird sie als eine dramaturgische Erfindung Aischylos' aufgefasst.[44]

Kult

Ein Kult des Okeanos ist nicht greifbar, da nur vereinzelte literarische Hinweise auf einen solchen hindeuten. Er wird in einem orphischen Hymnos besungen[45] und Vergil erwähnt ein Opfer der Kyrene.[46] Arrian berichtet von Kulthandlungen Alexanders des Großen im Rahmen des Indienfeldzuges. Vor dem Feldzug habe Alexander Opfer an Okeanos und Tethys dargebracht und ihnen danach Tempel errichtet: einen am Indusdelta, dem östlichen Rand des Okeanos, und einen nach seiner Rückkehr am Delta des Nil, dessen Ursprung wegen der Nilschwemme im Okeanos gedacht wurde.[47][48] Diodor berichtet, Alexander habe große goldene Schalen als Opfer im indischen Ozean versenkt (325 v. Chr.).[49] Aus römischer Zeit weisen trotz der weiten Verbreitung von Abbildungen auf Sarkophagen und anderen Kunstdenkmälern lediglich vereinzelte Weihinschriften aus Eboracum auf einen Oceanuskult hin.[50] Es wird vermutet, dass es sich dabei um Nachahmungen der Okeanosverehrung Alexanders nach Reisen an den Nordrand der Oikumene handelt.[51]

Darstellung

Nordrisalit der Westseite des Pergamonaltars (2. Jhdt. v. Chr.). Okeanos (rechts) kämpft mit den Meergöttern Nereus, Doris und Tethys gegen die Giganten

Da Okeanos keine feste mythologische Gestalt aufweist und demnach die Zuschreibung einer Darstellung meist nur aufgrund von Inschriften erfolgen kann, ist er nur selten auf griechischen Denkmälern bezeugt. Aus der archaischen Zeit sind drei attisch-schwarzfigurige Vasen erhalten, die Okeanos bei der Hochzeit von Peleus und Thetis sowohl mit dem Drachenschwanz der Meergötter Nereus und Triton als auch mit den Stierhörnern der Flussgötter zeigt, wodurch seine Doppelnatur als Meer- und Flussgott angezeigt wird.[52][53][54] In der klassischen Zeit wird er auf zwei rotfigurigen Vasen vermenschlicht im Garten der Hesperiden dargestellt. Einmal sitzt er als zentrale Figur mit Chiton, Mantel und Zepter neben Strymon, umgeben von Flussgöttern und Okeaniden. Er ist durch graues Haar als Greis gekennzeichnet, ansonsten ohne weitere Attribute.[55] Das andere mal ist er mit Himation und Chiton bekleidet ünd trägt ein Stierhorn über der Stirn.[56] Eine weitere Inschrift seines Namens findet sich auf einem Kelchkrater, die kurioserweise über einer Frauengestalt steht.[57] Als Skulptur ist er in Menschengestalt auf dem Pergamonaltar erhalten, wo er mit Nereus, Doris und Tethys gegen die Giganten kämpft.[58]

Oceanuskopf mit Krebsscheren auf dem Kopf, der Schnurrbart läuft in Delphine aus. Mosaik im Alcázar de los Reyes Cristianos in Córdoba, 2/3. Jhdt. n. Chr.

Auf römischen Denkmälern ist Oceanus hingegen ein häufig anzutreffendes Bildmotiv. Darstellungen des Kopfes auf Gemmen und Bronzereliefs ab der Republikzeit und frühen Kaiserzeit stehen in hellenistischer Bildtradition, er ist auf ihnen mit gesträhntem oder wild gelocktem Haar und Bart zu sehen, häufig ist das Gesicht mit Meerespflanzen bedeckt oder der Schnurrbart wird am Ende zu Meerestieren, auf dem Kopf trägt er Krebsscheren anstelle von Hörnern. Dieser Bildtypus wurde stilprägend für alle späteren Darstellungen des Oceanuskopfes. Die ältesten Darstellungen des vollen Körpers des Oceanos, wie das Relief aus Aphrodisias aus dem frühen ersten Jahrhundert n. Chr. oder einige Mosaiken sind ebenfalls stark von der expressionistischen Bildtradition des Hellenismus beeinflusst. Auf ihnen ist Oceanus stehend im windgeblähte Himation oder lässig hingestreckt zu sehen, die Ausführungen sind von hohem künstlerischen Anspruch. Insgesamt lässt sich feststellen, dass sich seine Ikonographie zunehmend von der einer Gottheit entfernt und der eines Naturwesens annähert, wobei er deutlich von Neptun abgegrenzt wird. Während Neptun mit seinem Attribut, dem Dreizack, meist in Aktion dargestellt wird, spielt Oceanus eine eher passive Rolle. Seine Attribute sind Ruder und Anker als Zeichen der guten Fahrt sowie die Attribute der Flussgötter, Schilfstengel und Quellurne, da er der Vater der Flüsse ist. Die Verwendung des Oceanuskopfes als Brunnenmund wird auf seine Vaterschaft der Fließgewässer zurückgeführt, während das häufige Auftreten als Zwickelornament in den vier Ecken von Mosaiken in Privathäusern für die Glücksgefühle des Meeres steht, das seit Epikur als Gleichnis für Gemütsruhe gilt.[59]

Oceanus und Tellus liegen unter dem Bildgeschehen, Sarkophag aus dem 3. Jhdt. n. Chr.

Auf Sarkophagen erscheint er zusammen mit Tellus am unteren Bildrand, wo sie als Symbole für Wasser und Erde stehen, auf denen sich das mythologische Geschehen abspielt. Ausgehend von den Sarkophagen haben Oceanus und Tellus als liegende Figuren Eingang in die offizielle Ikonographie auf Triumphbögen, Münzen und Medaillons gefunden und als Verkörperung von Wasser und Erde bis in die Kunst des Mittelalters fortgelebt.[60]

Literatur

  • Herbert A. Cahn: Okeanos. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VII, Zürich/München 1994, S. 31–33.
  • Herbert A. Cahn: Oceanus. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae (LIMC). Band VIII, Zürich/München 1997, S. 907–915.
  • Josef Vital Kopp: Das physikalische Weltbild der frühen griechischen Dichtung. Ein Beitrag zum Verständnis der vorsokratischen Physik. Paulusdruckerei, Freiburg im Breisgau 1939, S. 55 ff. (Freiburg (Schweiz), Universität, Dissertation, 1938).
  • François Lasserre: Okeanos. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 267–270.
  • Albin Lesky: Thalatta. Der Weg der Griechen zum Meer. Rohrer, Wien 1947, S. 58–87.
  • James S. Romm: The edges of the earth in ancient thought. Geography, exploration, and fiction. Princeton University Press, Princeton NJ 1992, ISBN 0-691-06933-6.
  • Jean Rudhardt: Le thème de l'eau primordiale dans la mythologie grecque (= Schweizerische Geisteswissenschaftliche Gesellschaft. Schriften. Bd. 12, ZDB-ID 1472639-7). Francke, Bern 1971.
  • Paul Weizsäcker: Okeanos. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 809–820 (Digitalisat).

Weblinks

Commons: Okeanos - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Okeanos – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Homer Ilias 14, 201.
  2. Homer Ilias 21, 195-197.
  3. Homer Ilias 18, 398.
  4. Homer Odyssee 10, 139.
  5. Übersetzung nach Johann Heinrich Voß (Online)
  6. Homer Ilias 14, 200-208.
  7. Richard Janko, in: Geoffrey Stephen Kirk: The Iliad: A Commentary, Band 4. Cambridge University Press 1992. S. 180-182.
  8. Martin Litchfield West: The east face of Helicon: west Asiatic elements in Greek poetry and myth. Clarendon Press, 1999. S. 148. ISBN 0198152213
  9. Homer, Ilias 14, 244-248.
  10. Homer, Ilias 20, 4-8.
  11. Homer, Odyssee 4, 563-569.
  12. Homer Odyssee 11, 13-22.
  13. Homer, Odyssee 11, 639 f.
  14. Homer, Odyssee 12, 1-4.
  15. Homer Ilias 7, 421 f.
  16. Homer, Ilias 5, 5.
  17. Homer, Ilias 18, 99; Odyssee 20, 65.
  18. Homer, Ilias 18, 607 f.
  19. Homer, Ilias 1, 423 f.
  20. Homer, Ilias 3, 5 f.
  21. Homer, Odyssee 11, 13 ff.
  22. Homer, Ilias 16, 150.
  23. Hesiod Theogonie 274 f.
  24. Hesiod Theogonie 292 ff.
  25. Hesiod Theogonie 287 ff.
  26. Hesiod Theogonie 282.
  27. Übersetzung auf navicula Bacchi
  28. Hesiod Theogonie 775 ff.
  29. Hesiod Theogonie 132 f.
  30. Hesiod Theogonie 337-370.
  31. Bibliotheke des Apollodor 1, 3.
  32. Hesiod Theogonie 398.
  33. Platon Timaios
  34. Etymologicum genuinum, Ἄκμων
  35. Alexander von Aphrodisias Kommentar zur Metaphysik des Aristoteles 821.
  36. François Lasserre: Okeanos. In: Der Kleine Pauly. Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 267.
  37. Pindar Fragmente 30 (6) 6; 326 (220).
  38. 38,0 38,1 Pindar Pythien 4, 251.
  39. Pindar Olympien 3, 44.
  40. Pindar Nemeen 3, 21, 4.
  41. Aischylos Der gefesselte Prometheus 284-287.
  42. Aischylos Der gefesselte Prometheus 330 f.
  43. Aischylos Der gefesselte Prometheus 394-396.
  44. Herbert A. Cahn: Okeanos. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae. Band VII, Zürich/München 1994, S. 31.
  45. Orphischer Hymnos 83.
  46. Vergil Georgica 4, 381.
  47. Arrian Indike 18, 11.
  48. Arrian Anabasis 6, 19, 4.
  49. Diodor 17, 104, 1.
  50. Supplementum Epigraphicum Graecum 29, 1029; 38, 1042; 53, 1156;
  51. Alexandre Nicolas Oikonomides, in: The Ancient World, Band 18. Chicago 1988. S. 31-34.
  52. Attisch-schwarzfiguriger Dinos. Sophilos London, BM 1971.11-1.1. Um 590 v. Chr. (Abbildung)
  53. Attisch-schwarzfiguriger Dinos (Fragmente). Sophilos. Athen, NM Akr. 587. Um 590 v. Chr.
  54. Françoisvase. Um 570 v. Chr. Neben der Inschrift ist nur ein Horn und ein Teil des Schwanzes erhalten.
  55. Attisch-rotfigurige Spitzamphora. Pistoxenos-Maler. Privatbesitz. Um 480-470 v. Chr.
  56. Attisch-rotfigurige Pelike. Pasithea-Maler. New York MMA 1908.258.20. Um 380 v. Chr.
  57. Attisch-rotfiguriger Kelchkrater. Syriskos. Getty Museum 92.AE.6. Um 470. v. Chr.
  58. Herbert A. Cahn: Okeanos. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae. Band VII, Zürich/München 1994, S. 33.
  59. Karl Schefold: Die Bedeutung der kretischen Meerbilder. In: Antike Kunst Vol. 01, Heft 1. Basel 1958. S. 5.
  60. Herbert A. Cahn: Oceanus. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae. Band VIII, Zürich/München 1997, S. 914 f.