Montsalvatsch und Birke: Unterschied zwischen den Seiten

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Auf '''Montsalvatsch''', dem ''Heiligen Berg'', im Norden [[Wikipedia:Spanien|Spanien]]s in den [[Wikipedia:Pyrenäen|Pyrenäen]] soll von dem hohen [[Eingeweihter|Eingeweihten]] [[Titurel]] der [[Tempel]] für den [[Heiliger Gral|Heiligen Gral]] errichtet worden sein, behütet von der Gemeinschaft der [[Gralshüter]], der [[Tempeleisen]]. Die durch Titurel eingeweihten [[Geistesschüler]]  wurden in gewissem Sinn alle «[[Parzival]]» genannt. In diesen [[Gotische Mysterien|gotischen Mysterien]], wie sie [[Rudolf Steiner]] auch nennt, sollte das [[esoterisch]]e Wissen um die [[Mysterien]] des [[Brot]]es und des [[Blut]]es [[Christi]] bewahrt werden, das äußerlich im [[Wikipedia:4. Jahrhundert|4. Jahrhundert n. Chr.]] schon weitgehend verloren gegangen war und im frühen [[Wikipedia:8. Jahrhundert|8. Jahrhundert]] unter dem Ansturm des nach Spanien vordringenden [[Arabismus]] endgültig zu verschwinden drohte.
Die '''Birken''' (''Betula'') bilden eine [[Gattung (Biologie)|Pflanzengattung]] in der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Birkengewächse]] (Betulaceae).


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== Beschreibung ==
"Das zeigt sich dann am intensivsten in dem Umschwung im 4.
[[Datei:Betula nana Betula fruticosa Reichenbach.jpg|miniatur|links|Illustration von ''[[Betula nana]]'' und ''[[Betula fruticosa]]'']]
nachchristlichen Jahrhundert. Da schwindet allmählich alles nach
Asien zurück, was ein tieferes Erfassen des Christentums gebracht
hätte, was einen Kultus hätte bringen können, welcher den Christus
als den Triumphierenden hätte ansehen können, nicht bloß als denjenigen,
der unter den schweren Lasten des Kreuzes hinuntersinkt
und dessen Triumphieren man nur ahnen kann hinter dem Kruzifixus.
Es handelte sich für das Abendland bei diesem Zurückflutenlassen
der Weisheit und des alten Zeremonialdienstes um die Befestigung
zunächst des Ichs. Aus der robusten Kraft der nordischen
Barbarenvölker ging hervor dasjenige, was die Kraft dieser Befestigung
des Ichs im irdischen Organ des Menschen sein sollte. Und
während sich das vollzog in den Gegenden der Donauländer, in
denen, die etwas südwärts davon waren, im Süden Europas, im
Westen Europas, verpflanzte sich nun vom Orient herüber in
anderen Gestalten, als was früher orientalische Weisheit war, der
Arabismus. Der Arabismus pflanzte sich nach Spanien hinein fort,
und man sah den Südwesten Europas überflutet von einer phantastischen
Verstandeskultur, die es in der äußeren künstlerischen Welt
nur bis zu der Arabeske brachte, die es nicht bis zu einem Durchdringen
des Organischen mit dem Geistig-Seelischen brachte. So
war Europa erfüllt auf der einen Seite von der Erzählung des rein
Tatsächlichen in bezug auf die Kultushandlungen, so war es auf der
anderen Seite erfüllt mit einer abstrakt phantastischen Wahrheit,
Weisheit, mit demjenigen, was dann filtriert die reine Verstandeskultur
bildete und was über Spanien nach Europa hereinkam.


Innerhalb dieser Welt, in welcher also nur die rein auf das
=== Vegetative Merkmale ===
Äußerliche bezüglichen Erzählungen von den Ereignissen in Palästina
Birken-Arten sind laubabwerfende, sommergrüne [[Baum|Bäume]] oder [[Strauch|Sträucher]]. Sie gehören zu den sehr schnell und hochwachsenden Gehölzen und können schon nach sechs Jahren Wuchshöhen von bis zu 7 Metern erreichen; ausgewachsen können sie bis zu 30 Meter, in Einzelfällen sogar noch höher werden. Sie wachsen mit einzelnen oder oft auch mit mehreren Stämmen. Einzelexemplare können ein Alter von bis zu 160 Jahren erreichen.
lebten, in welcher nur das lebte, was an phantastischer Verstandesweisheit
durch den Arabismus gekommen war, in dieser Welt
tauchten auch einzelne Menschen auf - einzelne gibt es ja immer
wieder und wiederum innerhalb des Gros der Menschheit -, denen
etwas aufging von dem, wie eigentlich die Sache war. Es stieg in
ihrer Seele auf, daß es ja ein großes christliches Geheimnis gibt, für
das die höchste Weisheit nicht hoch genug ist, um es in seiner
ganzen Bedeutung zu durchdringen, für das das intensivste Fühlen
nicht stark genug ist, um dafür einen Zeremonialdienst auszubilden,
daß eben von dem Kreuz von Golgatha etwas ausging, was mit
höchster Weisheit und kühnstem Gefühle erfaßt werden müsse. Das
ging in einzelnen Menschen auf. Und ihnen stieg so etwas auf, wie
die bedeutsame Imagination: In dem Brote des Abendmahles war
etwas vorhanden wie eine Synthesis, wie eine Zusammenfassung der
Kraft des äußeren Kosmos, der mit alledem, was aus dem Kosmos an
Kräfteströmung herunterkommt auf die Erde, diese Erde durchdringt,
aus dieser Erde hervorzaubert die Vegetation; dann wird dasjenige,
was da aus dem Kosmos der Erde anvertraut wird, was dann
aus der Erde hervorquillt, zusammengefaßt synthetisch im Brote
und konstituiert den menschlichen Leib.


Und etwas anderes noch ging durch alle Nebel, möchte ich
Bei vielen Birken-Arten ist die [[Borke]] besonders auffällig, ihre Farbe reicht von fast Schwarz über Dunkel- und Hellbraun bis Weiß; sie ist anfangs glatt, später lösen sich dünne, oft papierartige Stücke ab, schließlich reißt sie horizontal auf. Es sind oft deutliche, meist dunkle Lentizellen vorhanden, die sich manchmal horizontal vergrößern.
sagen, die sich hinübergezogen haben über die alten Traditionen,
etwas anderes ging auf diese europäischen Weisen über, etwas, was ja
allerdings im Orient seinen Ursprung genommen hat, was aber eben
durch die Nebel durchdrang und von einzelnen verstanden wurde.
Das war das andere Mysterium, das sich an das Mysterium des Brotes
anreihte, das Mysterium von der heiligen Schale, in welcher Joseph
von Arimathia aufgesammelt hat das herunterträufelnde Blut des
Christus Jesus, das war die andere Seite des Weltengeheimnisses.
Wie im Brote zusammengenommen ist alles dasjenige, was der Extrakt
des Kosmos ist, so ist im Blute zusammengenommen alles dasjenige,
was der Extrakt der menschlichen Natur und Wesenheit ist,
in Brot und Blut, wofür ja der Wein nur das äußere Symbolum sein
sollte, in Brot und Blut drückte sich das aus für diese europäischen
Weisen, die wirklich wie aus geheimnisvollen Mysterienorten sich
herausentwickelt hatten, weit hinausragend über das Gros der europäischen
Bevölkerung, das nur die Tatsachen von Palästina hören
konnte und das, wenn es zur Gelehrsamkeit heranwuchs, nur sich
allmählich hineinfand in die abstrakte Phantastik des Arabismus.
Bei diesen Menschen, die sich ebenso auszeichneten durch etwas,
was wie eine reifste, überreife Frucht orientalischer Weisheit war und
zugleich eine reifste Frucht europäischen Empfindens und Fühlens,
bei ihnen entwickelte sich dasjenige, was sie nannten das Geheimnis
des Grals. Aber, so sagten sie sich, auf der Erde ist nicht zu finden,
was das Geheimnis des Grales ist.


Die Menschen sind gewohnt worden, einen Verstand zu entwickeln,
Das leichte und je nach Art weiche bis mehr oder weniger harte Holz ist fast weiß bis rötlich-braun mit feiner Maserung. Bei jungen Zweigen können Lang- und Kurztriebe unterschieden werden. Die Zweige duften manchmal. Bei den Winterknospen überlappen sich mehrere glatte Schuppen.
wie er ja seine höchste Blüte trieb im Arabismus. Die Menschen
sind gewohnt, nicht hinzuschauen auf den Sinn der äußeren
Tatsachen, sondern lediglich sich diese äußeren Tatsachen ihrer
sinnenfälligen Wirklichkeit nach erzählen zu lassen. Durchdringen
muß man zu demjenigen, was in dem Geheimnis des Brotes ist, das
ja in derselben Schale gebrochen worden sein soll durch den Christus
Jesus, in der dann das Blut durch Joseph von Arimathia aufgefangen
worden ist, welche Schale dann entrückt worden ist nach Europa,
aber, wie die Sage sagt, so von Engeln über der Erdoberfläche, hoch
oben über der Erdoberfläche gehalten wurde, bis Titurel kam, der
diesem Gral, dieser heiligen Schale, dieser das Mysterium des Brotes
und Blutes umfassenden Schale den Tempel auf dem Montsalvatsch
schuf. In heiliger spiritueller Tempelstätte wollten schauen diejenigen,
die auf diese Weise europäische Mysterienweise geworden
waren, durch die Nebel der Abstraktion hindurch und durch die
Nebel der reinen Tatsachenerzählungen hindurch das Geheimnis
vom Gral, das Geheimnis vom Kosmos, das verschwunden war mit
der ätherischen Astronomie, das Geheimnis vom Blute, das verschwunden
war mit der alten medizinischen Anschauung. Wie die
alte medizinische Anschauung übergegangen ist in abstraktes Denken,
so ist übergegangen die alte ätherische Astronomie in abstraktes
Denken. Das hatte sich in der höchsten Blüte zu einer bestimmten
Zeit gerade durch die Araber in Spanien abgelagert. In diesem Spanien
war es, wo man äußerlich unter den Menschen nicht finden
konnte das Geheimnis des Grales. Da war nur abstrakte Verstandesweisheit.
Bei den Christen war nur äußere Tatsachenerzählung, bei
den Arabern, bei den Mauren phantastische Verstandesentwickelung.
Und in Höhen nur über dieser Erde schwebte der Heilige Gral,
und nur von denjenigen, denen von göttlichen Mächten dazu die
Fähigkeiten gegeben wurden, konnte betreten werden dieser spirituelle
Tempel, dieser Heilige Gral, dieser die Geheimnisse des
Brotes und Blutes umschließende Tempel. Es ist kein Zufall, daß er
gefunden werden sollte in Spanien, wo wirklich meilenweit aus
dem, was die irdische Tatsächlichkeit bot, herausgeschritten werden
mußte, wo durchbrochen werden mußten dornige Hecken, um vorzudringen
zu dem spirituellen Tempel, welcher den Heiligen Gral
umschloß.


Aus solchen gefühlsmäßigen Voraussetzungen heraus entwickelte
Die wechselständig, meist zweireihig, oft an Kurztrieben angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die je nach Art mit Längen 0,5 bis 10 (selten bis 14) Zentimeter und Breiten von 0,5 bis 8 Zentimeter eiförmigen bis deltaförmigen, elliptischen oder fast kreisförmigen Blattspreiten sind kahl bis unterschiedlich behaart, manchmal harzig-drüsig. Es liegt Fiedernervatur vor. Die Blattränder sind je nach Art gesägt bis meist doppelt gesägt oder seltener bei den nordischen Zwergstrauch-Arten gewellt bis leicht rundlich gelappt. Die [[Nebenblatt|Nebenblätter]] fallen oft früh ab.
sich die Anschauung des Heiligen Grals. Die unsichtbare Kirche, die
übersinnliche Kirche, die doch aber auf Erden zu finden ist, das war
es, was sich mit dem Mysterium des Grals umhüllte." {{Lit|{{G|204|84ff}}}}
</div>


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=== Generative Merkmale ===
"Die Sage vom heiligen Gral besagt, daß die Schale mit
Alle Birken-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig ([[Monözie|monözisch]]). Die [[Blütenstand|Blütenstände]] heißen Kätzchen, wobei an den Zweigen die weiblichen unterhalb der männlichen stehen. Die männlichen Blütenstände hängen einzeln zu in kleinen Gruppen meist an den Enden der Zweige. Sie werden in der vorangegangenen Vegetationsperiode gebildet und sind schon während des Winters zu sehen. In den männlichen Kätzchen befinden sich je Schuppe immer drei Blüten. Die männlichen Blüten enthalten nur meist zwei bis drei (ein bis vier) [[Staubblatt|Staubblätter]] mit nahe ihrer Basis bis fast zu den Staubbeuteln geteilten Staubfäden. Alle Birken werden windbestäubt ([[Anemophilie]]), deshalb geben sie in der Blütezeit von Ende März bis Ende April große Mengen an [[Pollen]] frei. Die haltbaren, weiblichen Blütenstände stehen meist einzeln aufrecht und sind eiförmig bis zylindrisch. Gleichzeitig mit dem Beginn des Austreibens der Laubblätter bilden sich die weiblichen Blütenstände voll aus, die vorher in Knospen geschützt waren. In den weiblichen Kätzchen befinden sich je Schuppe ([[Tragblatt]]) selten eine bis meist drei Blüten.
dem gesammelten Blut von Golgatha von Engeln nach Europa
gebracht wird. Titurel nimmt diese Schale in Empfang. Er erhält
sie schwebend über den europäischen Landen, und erst nach Jahrhunderten
ließ sich Titurel mit ihr aus geistigen Höhen auf die
Erde herab und gründete auf dem Berg des Heils (Montsalvatsch)
die Mysterienstätte des heiligen Gral. Das konnte er erst, nachdem
einige Menschen reif waren dafür, das Geheimnis des Grals
zu empfangen. Ein jeder, der zu dieser Einweihung reif war,
wurde genannt ein [[Parzival]].


Karl der Große, der aus dem Orient herkam - er war die
Die aufrechten bis hängenden Fruchtstände besitzen verdickte und ledrige aber nicht verholzte Schuppen. Die Schuppen fallen meist beim Freilassen der Samen einzeln ab, oder bei wenigen Arten verbleiben sie über den Winter im Fruchtstand. Es werden geflügelte [[Nussfrucht|Nussfrüchte]] (Samara) gebildet. An zwei Seiten der [[Same (Pflanze)|Samen]] befinden sich häutige, mehr oder weniger breite Flügel. Die [[Fruchtreife|Reife]] der Früchte erfolgt von September bis Oktober.
Wiederverkörperung eines hohen indischen Adepten -, war ein
Werkzeug der geistigen Individualität, die durch den Namen Titurel
symbolisiert wird. Flore und Blanscheflur, Rose und Lilie
genannt, werden in geistiger Beziehung Eltern Karls des Großen
genannt. Sie standen wirkend über diesem Mysterium.<ref>Eine andere Aufzeichnung vermerkt hier: «Sie standen wirkend den Mysterien
vor, in die Parzival später eindrang.»</ref>


Ein «Parzival» hatte durch lange Meditationen und Konzentrationen
Die [[Chromosom]]engrundzahl beträgt x = 14.
seine Seele von allen irdischen Wünschen und Selbstsuchten
<gallery>
gereinigt. Er war ein [[Katharer]] und kam als solcher zu
Brzoza nadrzeczna Betula utilis var jacquemontii RB2.JPG|Kätzchen der [[Himalaya-Birke]] (''Betula utilis'')
König Titurel. Indem er alle Kräfte, die er durch die langen
Gray Birch seed catkins.jpg|Reifer Fruchtstand der [[Grau-Birke]] (''Betula populifolia'')
Übungen erlangt hatte, anstrengte, gelang es ihm, sein höheres
Betula lenta 1.jpg|Reifer Fruchtstand der [[Zucker-Birke]] (''Betula lenta'')
Ich herauszuheben. Er stand sich selbst gegenüber." {{Lit|{{G|266a|506f}}}}
Birkensamenp.jpg|Geflügelte Nussfrucht der [[Hänge-Birke]] (''Betula pendula''). Durch die kleinen Flügel werden die Früchte über weite Strecken transportiert.
</div>
</gallery>


== Anmerkungen ==
== Standorte ==
Birken sind oft [[Pionierpflanze]]n auf freien Flächen. Birken-Arten stellen nur geringe Ansprüche an [[Boden (Bodenkunde)|Boden]] und [[Klima]]. Birken-Arten gedeihen sowohl auf trockenen wie nassen [[Boden (Bodenkunde)|Böden]], in [[Heide (Landschaft)|Heidegebieten]], auf [[Düne]]n wie auf [[Moor]].


<references/>
== Bedeutung für Pollenallergiker ==
Birken[[pollen]] stellen ein hochpotentes [[Allergen]] dar. Der Anteil jener [[Allergie|Allergiker]], die speziell auf Birkenpollen reagieren, stieg in den letzten 20 Jahren laut HNO-Klinik der [[Universität Wien]] von 35 % auf 50 % aller Pollenallergiker an. Trotzdem werden Birken aufgrund ihrer schönen weißen Färbung gerne auch in Städten als [[Allee]]bäume gepflanzt. Wie bei allen Pollen ändert sich das Birkenpollenaufkommen jährlich leicht. In Deutschland treten sie jährlich ungefähr von Ende März bis Anfang Juni auf, wobei die Hauptblüte etwa 2 Wochen Mitte April stattfindet.
 
== Nutzung ==
=== Pech ===
[[Datei:Birkenpechdestille Eintopfverfahren.JPG|mini|Moderne Versuchsanordnung zur [[Birkenpech#Herstellung von Birkenpech|Birkenpechherstellung]] im Eintopfverfahren.]]
Von Birken durch Verschwelung und [[Trockendestillation]] hergestelltes [[Birkenpech]] wurde seit etwa 50.000 Jahren nachweislich als erster systematisch hergestellter [[Kunststoff]] der Menschheitsgeschichte zum [[Klebstoff|dauerhaften Verbinden]] von Steinkeilen, Pflanzenfasern und Holzgriffen hergestellt und genutzt und zwar sowohl durch [[Neandertaler]] als auch durch den [[Mensch|modernen Menschen]] (''Homo sapiens'' der [[Cro-Magnon-Mensch|Cro-Magnon-Epoche]]).
 
=== Zierpflanze ===
Birken-Arten werden aufgrund ihrer weißen Färbung der Borke gerne als [[Zierpflanze]] in Gärten, Parks und [[Allee]]n gepflanzt.
 
=== Holzverwendung ===
[[Datei:Birke Holz.JPG|mini|Birkenfurnier]]
 
Als Holzlieferanten werden in Mitteleuropa vor allem die Sand- und die Moor-Birke genutzt. Sie bilden als [[Splintholz]]arten kein [[Kernholz]] und keinen [[Farbkern]] aus. Das Holz ist gleichmäßig gelblichweiß, rötlichweiß oder hellbräunlich gefärbt und besitzt einen seidigen Glanz. Als typische Farbeigenschaft besitzt das Holz fleckenartige Hell-Dunkel-Lichteffekte, die durch Unregelmäßigkeiten im Faserverlauf entstehen. Bei älterem Holz kann ein gelblich-roter bis brauner [[Falschkern]] ausgebildet sein. Die Jahresringe sind durch schmale und dichte Spätholzstreifen abgegrenzt. Im Gesamtcharakter ist Birkenholz ein hellfarbiges und schlichtes, je nach Faserverlauf sehr dekoratives Nutzholz. Besonderheiten stellen die vor allem bei der Sand-Birke vorkommenden Flammen- und Eisbirkenmuster dar, die auf stark unregelmäßige Faserverläufe zurückzuführen sind. Zur teuersten Art gehört das Holz der Karelischen Maser-Birke, deren charakteristische Maserung sich durch dunkle halbmondförmige Einlagerungen und besonders wilde, unregelmäßige Strukturen auszeichnet.
 
Birkenholz kann wegen seiner geringen Tragkraft und Beständigkeit nicht als [[Bauholz]] verwendet werden. Es ist ein leichtes und feinmaseriges Holz. Man stellte daraus unter anderem Holzschuhe und [[Wäscheklammer]]n her. Es lässt sich gut schnitzen und drechseln, aber schwer spalten. In Deutschland wird das Holz der Birke hauptsächlich als Schälfurnier verwendet oder zu Sperrholzplatten verarbeitet. Außerdem werden Vollholz und gemesserte Furniere zur Herstellung von Möbeln verwendet. Nordische Holzschnitzer fertigen aus dem [[Holzfehler|Maserholz]] traditionelle Trinkgefäße, die [[Guksi]]. Der Spänemacher war auf die Birke angewiesen. Späne und Schleißen aus diesem Holz sind die besten, da sie kaum Rauch entwickeln. Diese wurden im Winter zum Leuchten verwendet.
 
Auch als [[Brennholz]] ist das dekorative Kaminholz beliebt. Dank der [[Ätherische Öle|Ätherischen Öle]] brennt Birkenholz sogar in frischem Zustand. Birkenrinde ist deshalb gut als Zunder und zum Entzünden eines Feuers geeignet.
 
=== Borke und Reisig ===
[[Datei:Ecorce de bouleau.JPG|mini|Borke der [[Papier-Birke]] (''Betula papyrifera'')]]
[[Datei:Birkenrindenkanu.jpg|mini|Kanu aus Birkenrinde.]]
Auch die [[Birkenrinde]] fand früher einen vielfältigen Gebrauch, etwa für Spanschachteln. Besonders in [[Finnland]] wurden daraus auch Schuhe, Rucksäcke und andere Gegenstände hergestellt. [[Behälter|Vorratsbehälter]] für Mehl, Tee und speziell Brot, wie sie in [[Sibirien]] hergestellt und benutzt wurden und wieder werden, sind in den letzten Jahren auch hierzulande erhältlich, vor allem in ökologischen Läden und über den entsprechenden Versandhandel. Diese Behälter nutzen die [[Antisepsis|antiseptischen]] Eigenschaften der Birkenrinde. Ein anschauliches Beispiel für die vielfältige Nutzung der Birkenrinde zur Herstellung von [[Kanu]]s, [[Behälter]]n und [[Behälter|Gefäßen]], als Wandmaterial ihrer [[Wigwam]]s und als [[Schreibuntergrund]] für Zeichnungen und [[Symbol]]e, bis hin zum Totenkleid bei der [[Bestattung]] bilden die nordamerikanischen [[Mi'kmaq]], ein indianisches Volk im Nordosten [[Kanada]]s und der [[Vereinigte Staaten|USA]].
 
Der obere Teil der in zwei Schichten gegliederten Rinde wurde zur Herstellung von [[Birkenteer]] und [[Birkenöle|Birkenöl]] verwendet. Der untere Teil ist essbar und kann wie [[Spaghetti]] zubereitet werden.
 
Das aussterbende ländliche Handwerk verwendet die Birke auf vielseitige Weise. Der [[Besenbinder]] stellt aus ihren Ästen und Zweigen, den sogenannten Besenreisern, einen für grobe Pflasterung kaum zu übertreffenden [[Besen]] her. Buschbinder bündeln bevorzugt Birken[[reisig]] zu befestigenden Elementen für den [[Deichbau|Deich-]] und [[Wasserbau]].
Büschel aus Birkenzweigen werden in der finnischen und russischen [[Sauna]] als Badequast (russ. ''[[Wenik]]'', finn. ''vihta'' bzw. ''vasta'') zum Abschlagen des Körpers verwendet. Daneben war die [[Birkenrute]], ein zusammengebundenes Bündel entblätterter Birkenzweige, das jahrhundertelang beliebteste [[Züchtigung]]sinstrument in [[Mitteleuropa]], [[Nordeuropa]] und [[Nordasien]].
 
=== Medizinische Inhaltsstoffe ===
 
Die Blätter (''Betulae folium'') der meisten Birkenarten enthalten nennenswerte Mengen an [[Flavonoide]]n, [[Saponine]]n, [[Gerbstoff]]en, [[Ätherisches Öl|ätherischen Ölen]] und [[Vitamin C]]. Die Rinde enthält [[Phytosterin]]e sowie [[Terpene]] wie [[Betulin]], [[Betulinsäure]] und [[Lupeol]]; der Rindensaft u. a. [[Invertzucker]], sodass dieser auch vergoren werden kann. In [[Finnland]] wird der [[Zuckeraustauschstoff]] [[Xylitol]] aus Birken gewonnen. In [[Mitteleuropa]] wurde vor allem die heimische [[Sandbirke]] bereits historisch in der [[Volksmedizin]] genutzt. Ihre Bestandteile gelten insbesondere als blutreinigend, harntreibend und anregend, weshalb sie heute in der Pflanzenheilkunde ([[Phytotherapie]]) Verwendung findet.
 
Verwendet werden die Blätter, die Blattknospen und der [[Birkensaft]] (durch Anzapfen gewonnen). In der [[Heilkunde]] finden die Blätter aufgrund ihrer harntreibenden Wirkung bei [[Rheuma]], [[Gicht]] und [[Ödem|Wassersucht]] Verwendung. Sammelzeit für Blattknospen ist März, für Birkensaft März bis Mai und für Blätter Mai bis Juni. Mit Birkensaft werden auch schlecht heilende Wunden gereinigt und Ausschläge und [[Hautschuppe|Schuppen]] behandelt.
 
=== Anwendungen der Kosmetik ===
Durch das Abzapfen des Stammes oder Anschneiden von Ästen wird der für wenige Wochen im Frühjahr fließende [[Birkensaft]] gewonnen. Er soll gegen [[Haarausfall]] gut sein. Vornehmlich im letzten Jahrhundert wurde Birkensaft zur Herstellung von Birken-Haarwasser verwendet. Der Saft kann äußerlich angewandt oder direkt getrunken werden.
 
=== Nahrungsmittel ===
Birkenblätter sind im Gegensatz zu den meisten Baumblättern essbar. Da der Birkensaft zuckerhaltig ist, lässt er sich in vergorener Form als [[Birkenchampagner|Birkenwein]] genießen, ein heute noch in Russland beliebter bäuerlicher Rauschtrunk. Birkenwein wurde auch als Stärkungsmittel für [[Impotentia coeundi|impotente]] Männer verwendet.
 
== Birken im Brauchtum und Volksglauben ==
[[Datei:Gustav Klimt 006.jpg|mini|Birken in der Kunst, ein Beispiel von [[Gustav Klimt]]]]
Das Wort ''Birke'' ist auf einen Begriff im [[Indogermanische Ursprache|Indogermanischen]] zurückzuführen (*''bherHg̑o'') und bedeutet in Anspielung auf die helle Rinde so viel wie „glänzend, schimmernd“.
 
Im [[Germanische Mythologie|germanischen]] und im [[Slawische Mythologie|slawischen Volksglauben]] spielte die Birke eine große Rolle. Sie war der Göttin [[Freya]] geweiht. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch, einen [[Maibaum]] aus dem Wald zu holen, um ihn auf dem Dorfplatz aufzustellen. Es wurde damit der erwachende [[Frühling]] in das Dorf geholt. Noch heute lebt der gleiche Brauch in Gestalt des Maibaumes fort. Junggesellen „stecken“ ihrer Liebsten einen mehr oder minder großen „Mai“ – sie schmücken einen Baum (in der Regel eine Birke) oder wenigstens einen Birkenzweig/-ast und befestigen ihn am Haus oder Fenster der Auserwählten. Geschmückt wird dieser Baum mit Bändern aus buntem Krepp- oder Seidenpapier. In dem Lied „[[Der Winter ist vergangen]], ich seh des Maien Schein …“ ist davon die Rede.
 
Die Birke als Symbol der Fruchtbarkeit galt früher als Helfer in Liebesnöten. Dieser Verwendungszweck ist heute fast vergessen. Ihre Zweige, Rinde und die Blätter mussten für allerlei obskure Mittel und Bräuche herhalten, von denen man sich eine Besserung in sexuellen Nöten erhoffte.
 
Hervorzuheben ist auch die mythologische Bedeutung der Birke als „Baum des Schutzes“. Im überlieferten Volksglauben wurden Birken insbesondere im ländlichen Raum als Straßenmarkierungen zum Unfallschutz an verkehrsfrequentierten unbeleuchteten Alleenstraßen und uneinsichtige Reisewege gepflanzt, da sie durch ihre helle Rinde bei Dunkelheit gut erkennbar sind. In den indianischen Völkerweisheiten symbolisieren [[Baum|Bäume]] von jeher lebendige Wesen der Weisheit, deren Sprache man sich erschließen kann, [[Schamanismus]]. In der Volksfrömmigkeit der katholischen Kirche, die auch mythologisches Wissen beinhaltet, wird zu [[Fronleichnam]] regional die Birke verwendet, wenn unzählige junge Exemplare in [[Römisch-katholische Kirche|katholischen]] Ortschaften die Straßen säumen, durch die die Prozessionen führen.
 
Die Birke ist das Wahrzeichen [[Estland]]s. In [[Russland]], [[Finnland]] und [[Polen]] gilt der Baum als nationales [[Symbol]], vergleichbar mit der „[[Stieleiche|deutschen Eiche]]“.
 
Dem [[Volksglaube]]n nach sollten Birken den [[Gewitterblitz|Blitz]] anziehen. Aus diesem Grund duldete man früher Birken nur selten in der Nähe von [[Bauernhof|bäuerlichen Anwesen]]. Unter einer einzeln stehenden Birke soll einer alten Sage nach die letzte Weltenschlacht stattfinden. Diese beiden unerfreulichen Blickpunkte sind jedoch eine Ausnahme. Überwiegend wird die Birke mit Erfreulichem in Verbindung gebracht. Sogar galt seit alters her die Birke als heiliger Baum, der für die Fruchtbarkeitsfeste im Frühling die jungfräuliche Göttin symbolisierte. In vielen Gegenden wurde die Birke auch als Symbol der Jugend und des Frühlings verehrt.
 
[[Datei:Betula leopoldae 01.jpg|mini|hochkant=0.75|[[Fossil]]es Blatt von ''Betula leopoldae'', 48,5 Millionen Jahre alt aus der Klondike Mountain Formation in [[Ferry County]], Washington, USA]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Kennith Ashburner, Hugh A. McAllister: ''The genus Betula: a taxonomic revision of birches.'' Royal Botanic Gardens Kew, 2013, ISBN 9781842461419, S. 1–431.
* John J. Furlow: ''Betulaceae.'' In: (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
* Pei-chun Li, Alexei K. Skvortsov: ''Betulaceae.''
* Yasin J. Nasir: ''Betulaceae.'' In: Eugene Nasir, S. I. Ali (Hrsg.): ''Flora of West Pakistan.'' Band 95, 1975, Stewart Herbarium, Rawalpindi, [http://www.efloras.org/florataxon.aspx?flora_id=5&taxon_id=103887 online.]
* Pia Järvinen, Anna Palmé, Luis Orlando Morales, Mika Lännenpää, Markku Keinänen, Tuomas Sopanen, Martin Lascoux: ''Phylogenetic relationships of Betula species (Betulaceae) based on nuclear ADH and chloroplast matK sequences.'' In: ''American Journal of Botany.'' Band 91, Nr. 11, 2004, S. 1834–1845, [[doi: 10.3732/ajb.91.11.1834]].
== Weblinks ==
{{Commonscat|Betula|Birken (''Betula'')}}
{{Wiktionary|Birke}}
* [http://www.sdw.de/cms/upload/pdf/Die_Birke.pdf ''Schutzgemeinschaft Deutscher Wald'' - Baumfaltblatt Birke.] (PDF-Datei; 833&nbsp;kB)
* [http://ingeb.org/Lieder/derwinti.html Birke im Volkslied: "Der Winter ist vergangen".]
* [http://www.heilpflanzenkatalog.net/heilpflanzen/heilpflanzen-europa/181-birke.html Verwendung in der Volksheilkunde.]


#Rudolf Steiner: ''Perspektiven der Menschheitsentwickelung'', [[GA 204]] (1979), ISBN 3-7274-2040-5 {{Vorträge|204}}
{{Normdaten|TYP=s|GND=4136469-7}}
#Rudolf Steiner: ''Aus den Inhalten der esoterischen Stunden, Band I: 1904 – 1909'', [[GA 266/1]] (1995), ISBN 3-7274-2661-6 {{Schule|266a}}


{{GA}}
[[Kategorie:Bäume]]
[[Kategorie:Laubbäume]]
[[Kategorie:Die sieben Planetenbäume|106]]


[[Kategorie:Gral]]
{{Wikipedia}}

Version vom 13. August 2018, 03:06 Uhr

Die Birken (Betula) bilden eine Pflanzengattung in der Familie der Birkengewächse (Betulaceae).

Beschreibung

Illustration von Betula nana und Betula fruticosa

Vegetative Merkmale

Birken-Arten sind laubabwerfende, sommergrüne Bäume oder Sträucher. Sie gehören zu den sehr schnell und hochwachsenden Gehölzen und können schon nach sechs Jahren Wuchshöhen von bis zu 7 Metern erreichen; ausgewachsen können sie bis zu 30 Meter, in Einzelfällen sogar noch höher werden. Sie wachsen mit einzelnen oder oft auch mit mehreren Stämmen. Einzelexemplare können ein Alter von bis zu 160 Jahren erreichen.

Bei vielen Birken-Arten ist die Borke besonders auffällig, ihre Farbe reicht von fast Schwarz über Dunkel- und Hellbraun bis Weiß; sie ist anfangs glatt, später lösen sich dünne, oft papierartige Stücke ab, schließlich reißt sie horizontal auf. Es sind oft deutliche, meist dunkle Lentizellen vorhanden, die sich manchmal horizontal vergrößern.

Das leichte und je nach Art weiche bis mehr oder weniger harte Holz ist fast weiß bis rötlich-braun mit feiner Maserung. Bei jungen Zweigen können Lang- und Kurztriebe unterschieden werden. Die Zweige duften manchmal. Bei den Winterknospen überlappen sich mehrere glatte Schuppen.

Die wechselständig, meist zweireihig, oft an Kurztrieben angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die je nach Art mit Längen 0,5 bis 10 (selten bis 14) Zentimeter und Breiten von 0,5 bis 8 Zentimeter eiförmigen bis deltaförmigen, elliptischen oder fast kreisförmigen Blattspreiten sind kahl bis unterschiedlich behaart, manchmal harzig-drüsig. Es liegt Fiedernervatur vor. Die Blattränder sind je nach Art gesägt bis meist doppelt gesägt oder seltener bei den nordischen Zwergstrauch-Arten gewellt bis leicht rundlich gelappt. Die Nebenblätter fallen oft früh ab.

Generative Merkmale

Alle Birken-Arten sind einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die Blütenstände heißen Kätzchen, wobei an den Zweigen die weiblichen unterhalb der männlichen stehen. Die männlichen Blütenstände hängen einzeln zu in kleinen Gruppen meist an den Enden der Zweige. Sie werden in der vorangegangenen Vegetationsperiode gebildet und sind schon während des Winters zu sehen. In den männlichen Kätzchen befinden sich je Schuppe immer drei Blüten. Die männlichen Blüten enthalten nur meist zwei bis drei (ein bis vier) Staubblätter mit nahe ihrer Basis bis fast zu den Staubbeuteln geteilten Staubfäden. Alle Birken werden windbestäubt (Anemophilie), deshalb geben sie in der Blütezeit von Ende März bis Ende April große Mengen an Pollen frei. Die haltbaren, weiblichen Blütenstände stehen meist einzeln aufrecht und sind eiförmig bis zylindrisch. Gleichzeitig mit dem Beginn des Austreibens der Laubblätter bilden sich die weiblichen Blütenstände voll aus, die vorher in Knospen geschützt waren. In den weiblichen Kätzchen befinden sich je Schuppe (Tragblatt) selten eine bis meist drei Blüten.

Die aufrechten bis hängenden Fruchtstände besitzen verdickte und ledrige aber nicht verholzte Schuppen. Die Schuppen fallen meist beim Freilassen der Samen einzeln ab, oder bei wenigen Arten verbleiben sie über den Winter im Fruchtstand. Es werden geflügelte Nussfrüchte (Samara) gebildet. An zwei Seiten der Samen befinden sich häutige, mehr oder weniger breite Flügel. Die Reife der Früchte erfolgt von September bis Oktober.

Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 14.

Standorte

Birken sind oft Pionierpflanzen auf freien Flächen. Birken-Arten stellen nur geringe Ansprüche an Boden und Klima. Birken-Arten gedeihen sowohl auf trockenen wie nassen Böden, in Heidegebieten, auf Dünen wie auf Moor.

Bedeutung für Pollenallergiker

Birkenpollen stellen ein hochpotentes Allergen dar. Der Anteil jener Allergiker, die speziell auf Birkenpollen reagieren, stieg in den letzten 20 Jahren laut HNO-Klinik der Universität Wien von 35 % auf 50 % aller Pollenallergiker an. Trotzdem werden Birken aufgrund ihrer schönen weißen Färbung gerne auch in Städten als Alleebäume gepflanzt. Wie bei allen Pollen ändert sich das Birkenpollenaufkommen jährlich leicht. In Deutschland treten sie jährlich ungefähr von Ende März bis Anfang Juni auf, wobei die Hauptblüte etwa 2 Wochen Mitte April stattfindet.

Nutzung

Pech

Moderne Versuchsanordnung zur Birkenpechherstellung im Eintopfverfahren.

Von Birken durch Verschwelung und Trockendestillation hergestelltes Birkenpech wurde seit etwa 50.000 Jahren nachweislich als erster systematisch hergestellter Kunststoff der Menschheitsgeschichte zum dauerhaften Verbinden von Steinkeilen, Pflanzenfasern und Holzgriffen hergestellt und genutzt und zwar sowohl durch Neandertaler als auch durch den modernen Menschen (Homo sapiens der Cro-Magnon-Epoche).

Zierpflanze

Birken-Arten werden aufgrund ihrer weißen Färbung der Borke gerne als Zierpflanze in Gärten, Parks und Alleen gepflanzt.

Holzverwendung

Birkenfurnier

Als Holzlieferanten werden in Mitteleuropa vor allem die Sand- und die Moor-Birke genutzt. Sie bilden als Splintholzarten kein Kernholz und keinen Farbkern aus. Das Holz ist gleichmäßig gelblichweiß, rötlichweiß oder hellbräunlich gefärbt und besitzt einen seidigen Glanz. Als typische Farbeigenschaft besitzt das Holz fleckenartige Hell-Dunkel-Lichteffekte, die durch Unregelmäßigkeiten im Faserverlauf entstehen. Bei älterem Holz kann ein gelblich-roter bis brauner Falschkern ausgebildet sein. Die Jahresringe sind durch schmale und dichte Spätholzstreifen abgegrenzt. Im Gesamtcharakter ist Birkenholz ein hellfarbiges und schlichtes, je nach Faserverlauf sehr dekoratives Nutzholz. Besonderheiten stellen die vor allem bei der Sand-Birke vorkommenden Flammen- und Eisbirkenmuster dar, die auf stark unregelmäßige Faserverläufe zurückzuführen sind. Zur teuersten Art gehört das Holz der Karelischen Maser-Birke, deren charakteristische Maserung sich durch dunkle halbmondförmige Einlagerungen und besonders wilde, unregelmäßige Strukturen auszeichnet.

Birkenholz kann wegen seiner geringen Tragkraft und Beständigkeit nicht als Bauholz verwendet werden. Es ist ein leichtes und feinmaseriges Holz. Man stellte daraus unter anderem Holzschuhe und Wäscheklammern her. Es lässt sich gut schnitzen und drechseln, aber schwer spalten. In Deutschland wird das Holz der Birke hauptsächlich als Schälfurnier verwendet oder zu Sperrholzplatten verarbeitet. Außerdem werden Vollholz und gemesserte Furniere zur Herstellung von Möbeln verwendet. Nordische Holzschnitzer fertigen aus dem Maserholz traditionelle Trinkgefäße, die Guksi. Der Spänemacher war auf die Birke angewiesen. Späne und Schleißen aus diesem Holz sind die besten, da sie kaum Rauch entwickeln. Diese wurden im Winter zum Leuchten verwendet.

Auch als Brennholz ist das dekorative Kaminholz beliebt. Dank der Ätherischen Öle brennt Birkenholz sogar in frischem Zustand. Birkenrinde ist deshalb gut als Zunder und zum Entzünden eines Feuers geeignet.

Borke und Reisig

Borke der Papier-Birke (Betula papyrifera)
Kanu aus Birkenrinde.

Auch die Birkenrinde fand früher einen vielfältigen Gebrauch, etwa für Spanschachteln. Besonders in Finnland wurden daraus auch Schuhe, Rucksäcke und andere Gegenstände hergestellt. Vorratsbehälter für Mehl, Tee und speziell Brot, wie sie in Sibirien hergestellt und benutzt wurden und wieder werden, sind in den letzten Jahren auch hierzulande erhältlich, vor allem in ökologischen Läden und über den entsprechenden Versandhandel. Diese Behälter nutzen die antiseptischen Eigenschaften der Birkenrinde. Ein anschauliches Beispiel für die vielfältige Nutzung der Birkenrinde zur Herstellung von Kanus, Behältern und Gefäßen, als Wandmaterial ihrer Wigwams und als Schreibuntergrund für Zeichnungen und Symbole, bis hin zum Totenkleid bei der Bestattung bilden die nordamerikanischen Mi'kmaq, ein indianisches Volk im Nordosten Kanadas und der USA.

Der obere Teil der in zwei Schichten gegliederten Rinde wurde zur Herstellung von Birkenteer und Birkenöl verwendet. Der untere Teil ist essbar und kann wie Spaghetti zubereitet werden.

Das aussterbende ländliche Handwerk verwendet die Birke auf vielseitige Weise. Der Besenbinder stellt aus ihren Ästen und Zweigen, den sogenannten Besenreisern, einen für grobe Pflasterung kaum zu übertreffenden Besen her. Buschbinder bündeln bevorzugt Birkenreisig zu befestigenden Elementen für den Deich- und Wasserbau. Büschel aus Birkenzweigen werden in der finnischen und russischen Sauna als Badequast (russ. Wenik, finn. vihta bzw. vasta) zum Abschlagen des Körpers verwendet. Daneben war die Birkenrute, ein zusammengebundenes Bündel entblätterter Birkenzweige, das jahrhundertelang beliebteste Züchtigungsinstrument in Mitteleuropa, Nordeuropa und Nordasien.

Medizinische Inhaltsstoffe

Die Blätter (Betulae folium) der meisten Birkenarten enthalten nennenswerte Mengen an Flavonoiden, Saponinen, Gerbstoffen, ätherischen Ölen und Vitamin C. Die Rinde enthält Phytosterine sowie Terpene wie Betulin, Betulinsäure und Lupeol; der Rindensaft u. a. Invertzucker, sodass dieser auch vergoren werden kann. In Finnland wird der Zuckeraustauschstoff Xylitol aus Birken gewonnen. In Mitteleuropa wurde vor allem die heimische Sandbirke bereits historisch in der Volksmedizin genutzt. Ihre Bestandteile gelten insbesondere als blutreinigend, harntreibend und anregend, weshalb sie heute in der Pflanzenheilkunde (Phytotherapie) Verwendung findet.

Verwendet werden die Blätter, die Blattknospen und der Birkensaft (durch Anzapfen gewonnen). In der Heilkunde finden die Blätter aufgrund ihrer harntreibenden Wirkung bei Rheuma, Gicht und Wassersucht Verwendung. Sammelzeit für Blattknospen ist März, für Birkensaft März bis Mai und für Blätter Mai bis Juni. Mit Birkensaft werden auch schlecht heilende Wunden gereinigt und Ausschläge und Schuppen behandelt.

Anwendungen der Kosmetik

Durch das Abzapfen des Stammes oder Anschneiden von Ästen wird der für wenige Wochen im Frühjahr fließende Birkensaft gewonnen. Er soll gegen Haarausfall gut sein. Vornehmlich im letzten Jahrhundert wurde Birkensaft zur Herstellung von Birken-Haarwasser verwendet. Der Saft kann äußerlich angewandt oder direkt getrunken werden.

Nahrungsmittel

Birkenblätter sind im Gegensatz zu den meisten Baumblättern essbar. Da der Birkensaft zuckerhaltig ist, lässt er sich in vergorener Form als Birkenwein genießen, ein heute noch in Russland beliebter bäuerlicher Rauschtrunk. Birkenwein wurde auch als Stärkungsmittel für impotente Männer verwendet.

Birken im Brauchtum und Volksglauben

Birken in der Kunst, ein Beispiel von Gustav Klimt

Das Wort Birke ist auf einen Begriff im Indogermanischen zurückzuführen (*bherHg̑o) und bedeutet in Anspielung auf die helle Rinde so viel wie „glänzend, schimmernd“.

Im germanischen und im slawischen Volksglauben spielte die Birke eine große Rolle. Sie war der Göttin Freya geweiht. Aus dieser Zeit stammt auch der Brauch, einen Maibaum aus dem Wald zu holen, um ihn auf dem Dorfplatz aufzustellen. Es wurde damit der erwachende Frühling in das Dorf geholt. Noch heute lebt der gleiche Brauch in Gestalt des Maibaumes fort. Junggesellen „stecken“ ihrer Liebsten einen mehr oder minder großen „Mai“ – sie schmücken einen Baum (in der Regel eine Birke) oder wenigstens einen Birkenzweig/-ast und befestigen ihn am Haus oder Fenster der Auserwählten. Geschmückt wird dieser Baum mit Bändern aus buntem Krepp- oder Seidenpapier. In dem Lied „Der Winter ist vergangen, ich seh des Maien Schein …“ ist davon die Rede.

Die Birke als Symbol der Fruchtbarkeit galt früher als Helfer in Liebesnöten. Dieser Verwendungszweck ist heute fast vergessen. Ihre Zweige, Rinde und die Blätter mussten für allerlei obskure Mittel und Bräuche herhalten, von denen man sich eine Besserung in sexuellen Nöten erhoffte.

Hervorzuheben ist auch die mythologische Bedeutung der Birke als „Baum des Schutzes“. Im überlieferten Volksglauben wurden Birken insbesondere im ländlichen Raum als Straßenmarkierungen zum Unfallschutz an verkehrsfrequentierten unbeleuchteten Alleenstraßen und uneinsichtige Reisewege gepflanzt, da sie durch ihre helle Rinde bei Dunkelheit gut erkennbar sind. In den indianischen Völkerweisheiten symbolisieren Bäume von jeher lebendige Wesen der Weisheit, deren Sprache man sich erschließen kann, Schamanismus. In der Volksfrömmigkeit der katholischen Kirche, die auch mythologisches Wissen beinhaltet, wird zu Fronleichnam regional die Birke verwendet, wenn unzählige junge Exemplare in katholischen Ortschaften die Straßen säumen, durch die die Prozessionen führen.

Die Birke ist das Wahrzeichen Estlands. In Russland, Finnland und Polen gilt der Baum als nationales Symbol, vergleichbar mit der „deutschen Eiche“.

Dem Volksglauben nach sollten Birken den Blitz anziehen. Aus diesem Grund duldete man früher Birken nur selten in der Nähe von bäuerlichen Anwesen. Unter einer einzeln stehenden Birke soll einer alten Sage nach die letzte Weltenschlacht stattfinden. Diese beiden unerfreulichen Blickpunkte sind jedoch eine Ausnahme. Überwiegend wird die Birke mit Erfreulichem in Verbindung gebracht. Sogar galt seit alters her die Birke als heiliger Baum, der für die Fruchtbarkeitsfeste im Frühling die jungfräuliche Göttin symbolisierte. In vielen Gegenden wurde die Birke auch als Symbol der Jugend und des Frühlings verehrt.

Fossiles Blatt von Betula leopoldae, 48,5 Millionen Jahre alt aus der Klondike Mountain Formation in Ferry County, Washington, USA

Literatur

  • Kennith Ashburner, Hugh A. McAllister: The genus Betula: a taxonomic revision of birches. Royal Botanic Gardens Kew, 2013, ISBN 9781842461419, S. 1–431.
  • John J. Furlow: Betulaceae. In: (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
  • Pei-chun Li, Alexei K. Skvortsov: Betulaceae.
  • Yasin J. Nasir: Betulaceae. In: Eugene Nasir, S. I. Ali (Hrsg.): Flora of West Pakistan. Band 95, 1975, Stewart Herbarium, Rawalpindi, online.
  • Pia Järvinen, Anna Palmé, Luis Orlando Morales, Mika Lännenpää, Markku Keinänen, Tuomas Sopanen, Martin Lascoux: Phylogenetic relationships of Betula species (Betulaceae) based on nuclear ADH and chloroplast matK sequences. In: American Journal of Botany. Band 91, Nr. 11, 2004, S. 1834–1845, doi: 10.3732/ajb.91.11.1834.

Weblinks

Commons: Birken (Betula) - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
 Wiktionary: Birke – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen


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