Seelenselbst und Sehsinn: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Seelenselbst''' hat [[Rudolf Steiner]] gelegentlich das höchste der [[Wesensglieder der Toten]] bezeichnet. Durch dieses verbindet er sich bereits [[Intuition|intuitiv]] mit jener [[Vererbungs]]sströmung, die ihn zu seiner nächsten irdischen [[Inkarnation]] herabführen soll.
Der '''Sehsinn''' ist einer der [[zwölf]] [[physisch]]en [[Sinne]], von denen [[Rudolf Steiner]] in seiner [[Sinneslehre]] gesprochen hat. Die [[visuelle Wahrnehmung]] wird veraltet, aber im [[Okkultismus|okkulten]] Sinn durchaus zutreffend, auch als [[Augenlicht]] bezeichnet, weil bei der visuellen Wahrnehmung das ''innere'' [[Licht]] dem ''äußeren'' begegnet, worauf auch [[Goethe]] in seiner [[Farbenlehre (Goethe)|Farbenlehre]] hingewiesen hat. Durch den Sehsinn nehmen wir ''Hell'' und ''Dunkel'' und die Welt der [[Farbe]]n wahr; er bildet damit nur einen Teil der umfassenderen [[Visuelle Wahrnehmung|visuellen Wahrnehmung]], an der auch noch andere Sinnestätigkeiten beteiligt sind. So werden [[Form]]en erst durch den [[Eigenbewegungssinn]] des [[Wikipedia:Auge|Auge]]s wahrgenommen und durch den [[Gleichgewichtssinn]] auf die [[Wikipedia:Lotrichtung|Lotrechte]] bezogen und erst die koordinierte Bewegung beider Augen ermöglicht das [[Raum|räumliche]], [[Wikipedia:Stereoskopisches Sehen|steroskopische Sehen]].  


Nachdem der [[Tote]] zuvor schon mit dem sog. [[Seelenmensch]] und der [[Lebensseele]] umgeben worden war, wird er nun noch von einem höchsten Wesensglied umhüllt, das in gewisser Weise dem [[Geistesmensch]]en entspricht, den der [[Mensch]] in ferner Zukunft durch die eigene [[Ich]]-Tätigkeit erwerben wird. Das ''Seelenselbst'' ist dafür gleichsam ein vorläufiger Ersatz.
Die Anlage zum Sehsinn wurde auf der [[Alte Sonne|alten Sonne]] gemeinsam mit dem [[Lichtäther]] geschaffen.


{{GZ|Man wird oftmals gefragt, ob diese Hilfe an die Toten nur geleistet
Der Sehsinn steht in enger Beziehung zu den höheren Regionen der [[Astralwelt]]. Der [[Astralleib]], in dem die [[Begierde]]n und [[Leidenschaft]]en des [[Mensch]]en leben, wird für den [[Hellseher]] als übersinnlicher Lichtleib sichtbar, der in mannigfaltigen Farben und Formen erstrahlt. Ähnlich ist es, wenn wir in der Natur mit dem [[sinnlich]]en Auge Farben erblicken. Wie hinter dem übersinnlich erscheinenden Rot im Astralleib eine Begierde als die eigentliche geistige Realität lebt, so steckt auch hinter dem sinnlich sichtbaren Rot der Blume eine astralische Begierde. Niemals gäbe es in der Welt Farben, wenn nicht die Dinge und Lebewesen der äußeren Natur durchdrungen wären von [[astral]]en [[Wesenheiten]].
werden kann bald nach dem Tode oder auch noch nach Jahren
oder Jahrzehnten. Aber das hört nicht auf. Niemand kann so lange
auf der Erde leben, daß es unnötig würde, einem vor uns Verstorbenen
zu helfen. Wenn einer auch schon dreißig, vierzig Jahre tot ist:
immer bleibt die Verbindung, wenn sie karmisch war, vorhanden.
Natürlich muß man sich darüber klar sein, daß die Seele, wenn sie
unentwickelt ist - die Seele desjenigen, der hier ist -, anfangs ein
klareres Bewußtsein dieses Zusammenhanges haben kann. Anfangs
kann dieses Bewußtsein des Zusammenhanges mit dem Toten sehr
stark gefühlt und empfunden werden, weil die Bilder noch passiv sind
und im wesentlichen das enthalten, was sie auch auf der Erde enthalten
haben. Dann aber fangen sie an zu tönen, dann tönt die Sphärenmusik aus ihnen heraus. Das ist schon fremd. Und man kann Aufschluß
darüber nur aus der Geisteswissenschaft heraus bekommen,
indem man weiß, was in zukünftigen Erdepochen sich vollzieht. Aber
es ist ja nicht gar so häufig, daß über Jahrzehnte hinaus ein ebenso
lebhaftes Bedürfnis vorhanden ist, dem Toten nahezutreten, wie unmittelbar
nach seinem Weggange. Da schwindet bei den Lebenden -
diese Erfahrung wird nun einmal gemacht - allmählich die Hinneigung
zu den Toten, da erstirbt das lebendige Gefühl für sie. Deshalb
ist dieses auch schon mit ein Grund, warum nach späterer Zeit
der Zusammenhang mit den Toten weniger lebendig gefühlt wird.
Dies macht uns darauf aufmerksam, daß die erste Zeit des Lebens
zwischen Tod und neuer Geburt vorzugsweise der Ausbildung des
Seelenmenschen gewidmet ist, desjenigen, was als eine imaginative
Welt um den Menschen herumschwebt. Die spätere Zeit - aber es ist
natürlich von Anfang an da - ist der inspirierenden Kraft der Seele,
der Lebensseele gewidmet. Und vor sich, gleichsam als ein Ideal, hat
der Tote das, was man nennen kann das Seelenselbst. Es ist auch von
Anfang an da, denn das Seelenselbst gibt ihm das Individualbewußtsein.
Wie die Vernunft beim Kinde erst ausgebildet werden muß,
trotzdem sie von Anfang an da ist, so bildet der Mensch zwischen
Tod und neuer Geburt das Seelenselbst erst aus. Und dieser Ausbildung
des Seelenselbstes im höchsten Maße ist dann schon jene
Zeit gewidmet, in welcher es wieder langsam dem Erdenleben zugeht.
Wenn der Mensch in der Zeit zwischen Tod und neuer Geburt geistig
blühend vor Jugend wird - muß man sagen - , dann steht sein Seelenselbst
in der höchsten Entwickelung. Hier auf der Erde sagt man:
Man wird alt - ; in der geistigen Welt zwischen Tod und neuer Geburt
muß man sagen: Man wird jung. - Hier sagt man: Man ergraut vor
Alter - ; dort muß man sagen: Man wird blühend vor Jugend. - Diese
Dinge waren vor noch gar nicht langer Zeit durchaus bekannt. Ich
erinnere nur an Goethes «Faust», wo es heißt: «im Nebelalter jung
geworden» ; das bedeutet: in der nördlichen Welt geboren. Man sagte
früher nicht: Jemand wurde geboren -, sondern: Er ist jung geworden,
womit man hindeutete auf sein Leben vor der Geburt. Und Goethe
hat noch diesen Ausdruck gebraucht: «im Nebelalter jung geworden».


Die letzte Zeit zwischen Tod und neuer Geburt ist also die, in
[[Kategorie:Sinne|108]]
welcher die Seele vorzugsweise den intuitiven Teil ausbildet. In der
ersten Zeit nach dem Tode ist ihm lebendig der imaginative Teil der
Seele, das ist der Seelenmensch. Dann entwickelt sich nach und nach
zur vollen Höhe der inspirierte Teil der Seele, die Lebensseele. Und
nachdem entwickelt sich das, was der Seele die volle Individualität
gibt, das Seelenselbst, das Intuitive, die Fähigkeit, in anderes aufzugehen,
in anderes sich hineinzufinden. In was findet sich da die
Seele hinein? Von was wird sie vorzugsweise intuiert?
Die Seele fängt schon zwischen Tod und neuer Geburt in einem
bestimmten Punkte des Lebens an, sich verwandt zu fühlen mit der
Generationenfolge, die dann zu Vater und Mutter führt. Zu den
Ahnen, wie die zueinandergeführt werden in den Ehen, wie sie Kinder
haben und so weiter, fühlt sich die Seele nach und nach verwandt.
Während man unmittelbar nach dem Tode die Bilder fühlt, das Entrollen
der Bilder, und indem man hinuntersieht auf die Erde, werden
diese Bilder zusammengefaßt in die mehr großen imaginativen Zusammenhänge.
Und indem man sich wieder dem Erdenleben zuwendet,
wird man immer intuitiver und intuitiver.|181|191ff}}
 
== Literatur ==
 
* [[Rudolf Steiner]]: ''Erdensterben und Weltenleben. Anthroposophische Lebensgaben. Bewußtseins-Notwendigkeiten für Gegenwart und Zukunft'', [[GA 181]] (1991), ISBN 3-7274-1810-9 {{Vorträge|181}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Wesensglieder]] [[Kategorie:Tote|T]]

Version vom 2. August 2017, 13:12 Uhr

Der Sehsinn ist einer der zwölf physischen Sinne, von denen Rudolf Steiner in seiner Sinneslehre gesprochen hat. Die visuelle Wahrnehmung wird veraltet, aber im okkulten Sinn durchaus zutreffend, auch als Augenlicht bezeichnet, weil bei der visuellen Wahrnehmung das innere Licht dem äußeren begegnet, worauf auch Goethe in seiner Farbenlehre hingewiesen hat. Durch den Sehsinn nehmen wir Hell und Dunkel und die Welt der Farben wahr; er bildet damit nur einen Teil der umfassenderen visuellen Wahrnehmung, an der auch noch andere Sinnestätigkeiten beteiligt sind. So werden Formen erst durch den Eigenbewegungssinn des Auges wahrgenommen und durch den Gleichgewichtssinn auf die Lotrechte bezogen und erst die koordinierte Bewegung beider Augen ermöglicht das räumliche, steroskopische Sehen.

Die Anlage zum Sehsinn wurde auf der alten Sonne gemeinsam mit dem Lichtäther geschaffen.

Der Sehsinn steht in enger Beziehung zu den höheren Regionen der Astralwelt. Der Astralleib, in dem die Begierden und Leidenschaften des Menschen leben, wird für den Hellseher als übersinnlicher Lichtleib sichtbar, der in mannigfaltigen Farben und Formen erstrahlt. Ähnlich ist es, wenn wir in der Natur mit dem sinnlichen Auge Farben erblicken. Wie hinter dem übersinnlich erscheinenden Rot im Astralleib eine Begierde als die eigentliche geistige Realität lebt, so steckt auch hinter dem sinnlich sichtbaren Rot der Blume eine astralische Begierde. Niemals gäbe es in der Welt Farben, wenn nicht die Dinge und Lebewesen der äußeren Natur durchdrungen wären von astralen Wesenheiten.