Mann und Kategorie:Chiromantie: Unterschied zwischen den Seiten

Aus AnthroWiki
(Unterschied zwischen Seiten)
imported>Joachim Stiller
 
imported>Joachim Stiller
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
Zeile 1: Zeile 1:
[[Datei:Men montage 2.jpg|mini|hochkant=1.3| Eine Zusammenstellung von 20 Männerporträts]]
{{Vorlage:Seitenkategorien}}
 
[[Kategorie:Esoterik nach Richtung]]  
'''Mann''' bezeichnet einen [[Erwachsener|erwachsenen]] [[Mensch]]en [[Männliches Geschlecht|männlichen Geschlechts]]. Ein männliches [[Kind]] bezeichnet man als [[Junge]]n. Die andersgeschlechtliche [[Konspezifität|Artgenossin]] des Mannes ist die [[Frau]]. Aufgrund der grundlegenden Einflüsse der [[Zweigeschlechtliche Fortpflanzung|Geschlechtlichkeit]] auf die menschliche [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]] ist der Begriff Mann mit vielen weiteren, [[Assoziation (Psychologie)|miteinander verknüpften]] und teilweise sehr [[Emotion|gefühlsbetonten]] Bedeutungen beladen (siehe auch [[Männlichkeit]]).
[[Kategorie:Esoterische Richtung]]  
 
[[Kategorie:Mantik nach Richtung]]  
== Biologische und medizinische Merkmale ==
[[Kategorie:Chiromantie|!]]
{{Hauptartikel|Menschliche Geschlechtsunterschiede}}
=== Genetische Merkmale ===
Aus [[Molekularbiologie|molekularbiologischer]] Sicht unterscheidet sich der Mann von der Frau durch das Chromosomenpaar XY (siehe jedoch auch [[XX-Mann]]) in den [[Gonosom|Geschlechtschromosomen]] (statt XX bei der Frau, siehe aber auch [[XY-Frau]]). Dieser Unterschied führt zu einem [[Geschlechtsdimorphismus]]. Durch das Zusammentreffen eines X-Chromosoms von mütterlicher Seite ([[Eizelle]]) und eines Y-Chromosoms von väterlicher Seite ([[Spermium]]) in der [[Zygote]] entsteht dieser in Bezug auf die Ausbildung der [[Geschlechtsorgan]]e schon während der Embryonalentwicklung. Männer besitzen in ihrem Chromosomensatz also in der Regel je ein [[X-Chromosom|X]]- und das geschlechtsbestimmende [[Y-Chromosom]]. Letzteres enthält eine Region, die man [[Sex determining region of Y]] (SRY) nennt und die beim Mann für die embryonale Produktion des [[Hoden-determinierender Faktor|Hoden-determinierenden Faktors]] (TDF für englisch: ''Testis-determining factor''), eines [[Protein]]s, verantwortlich ist. Wird TDF gebildet, kommt es zur Ausbildung männlicher Merkmale, fehlt es dagegen, bilden sich weibliche Merkmale.
 
=== Morphologische und physiologische Merkmale ===
[[File:Naked human male body front anterior.png|mini|Ein unbekleideter Mann in anatomischer Standardposition]]
 
Männer unterscheiden sich körperlich von Frauen durch die unterschiedlichen primären und sekundären [[Geschlechtsmerkmal]]e. Der Bau der primären Geschlechtsmerkmale ist hauptsächlich durch die Funktion bei der Fortpflanzung bedingt. Dabei handelt es sich vor allem um
 
* das Vorhandensein männlicher [[Gonade]]n, der [[Hoden]], in denen die männlichen [[Gamet]]en, die [[Spermium|Spermien]], produziert werden.
* die Entwicklung der [[Geschlechtsorgan|primären Geschlechtsmerkmale]] [[Penis]] und [[Skrotum]] beim menschlichen [[Embryo]].
* die Entwicklung von [[Sekundäre Geschlechtsmerkmale|sekundären Geschlechtsmerkmalen]] während der [[Pubertät]], wie [[Barthaar|Bartwuchs]], tieferer Stimme als die Frau, breiteren [[Schulter]]n, einem schmaleren [[Becken (Anatomie)|Becken]], einem geringeren Körperfett- und höherem Muskelanteil am Gesamtgewicht, einem höheren Wuchs sowie generell stärkerer Körperbehaarung, allesamt Folge eines höheren Spiegels des männlichen [[Sexualhormon|Geschlechtshormons]] [[Testosteron]] im Blut.
 
Zu fehlenden Geschlechtsmerkmalen und Mehrgeschlechtlichkeit siehe [[Intersexualität]] und [[Transgender]].
 
=== Skelett ===
[[Datei:Gray241.png|mini|hochkant=0.7|links| Männliches [[Becken (Anatomie)|Becken]]]]
[[Datei:5 Berliner - Mutter Erde fec.jpg|mini|Links zwei Frauenschädel, rechts drei Männerschädel]]
 
Weibliche und männliche Becken unterscheiden sich. Das Hüftbeinloch hat bei Frauen eine ovale Form, und die Beckenschaufeln sind breiter. Das männliche Becken dagegen ist eher hoch, schmal und eng. Das wichtigste Merkmal zur Unterscheidung ist der Winkel der Schambeinfuge. Er ist beim weiblichen Becken größer als 90° und beim männlichen kleiner als 90°.
 
Ebenso unterscheiden sich die Schädelformen. Nur Männerschädel weisen über den Augen eine deutlich ausgeprägte Wulst auf.
 
Die Fingerproportionen von Männern und Frauen sind unterschiedlich. Bei den meisten Männern ist der [[Ringfinger]] länger als ihr [[Zeigefinger]]. Bei Frauen ist hingegen der Zeigefinger länger als der Ringfinger oder zumindest gleich lang. Eine gängige Hypothese sieht die Ursache für das unterschiedliche Fingerlängenverhältnis im Testosteronspiegel im Mutterleib.<ref>Ina Hübener: [https://www.welt.de/wissenschaft/article13613930/Was-die-Laenge-von-Zeige-und-Ringfinger-verraet.html ''Hormone: Was die Länge von Zeige- und Ringfinger verrät.''] In: ''[[Welt.de]].'' 20. September 2011, abgerufen am 4. Januar 2014: „Wissenschaftlich bewiesen: Die Länge der Finger verrät viel über die Eigenschaften eines Menschen – sowohl bei Frauen, als auch bei Männern.“</ref>
 
=== Männerhaut ===
Das Erscheinungsbild der männlichen Haut (fettiger und großporiger als weibliche Haut) wird vorwiegend durch hormonell bedingte Hautunterschiede beeinflusst, z.&nbsp;B. durch die Hautdicke und die erhöhte Talgdrüsensekretion.
 
Die dickere männliche Haut hat ein höheres Wasserbindungsvermögen, was die Haut gespannter und fester aussehen lässt. Die erhöhte Talgproduktion ist verantwortlich für eine ausreichende Menge an Feuchtigkeit in der Haut und für die Zusammensetzung des sogenannten Hydrolipidfilms. Dieser Film regelt den Wassergehalt der tiefer liegenden Schichten, hemmt die Austrocknung und gibt der Haut ein glattes, geschmeidiges Aussehen.
 
Zudem hat Männerhaut eine geringere Neigung zur Faltenbildung. Falten zeigen sich beim Mann meist später als bei Frauen und auch nicht als kleine Knitterfältchen, sondern mehr als tiefe („markante“) Falten.
 
Infolge der erhöhten Talgproduktion kann es vor allem bei jungen Männern öfter zu [[Mitesser]]n und [[Akne]] kommen. Diese entstehen, wenn sich der [[Talg]] zusammen mit abgestorbenen Hautzellen an den Poren festsetzt. Eine Reizung der Mitesser führt zur Ansiedlung von Keimen und entzündlichen [[Pustel|Pickeln]].
 
=== Andrologie ===
Die Fachrichtung der [[Medizin]], die sich mit den Erkrankungen des Mannes befasst, heißt [[Andrologie]]. Allgemein können Männer von den gleichen [[Krankheit]]en befallen werden wie Frauen, es existieren jedoch auch einige [[geschlechtsspezifische Erkrankung]]en; für einige weitere Erkrankungen zeigen Frauen und Männer deutlich unterschiedliche Krankheitsverteilungen (etwa für die [[Rot-Grün-Sehschwäche]] und andere X-chromosomale Erbkrankheiten).
 
== Unterschiede zwischen Männern und Jungen ==
Im Deutschen wird als [[Junge]] (in Österreich, Bayern: Bub; veraltet auch: Knabe) übergreifend − wenn auch nicht sehr strikt darauf beschränkt − eine männliche Person vor dem Erreichen der [[Volljährigkeit]] bezeichnet. In den meisten Gesellschaften wird das Überschreiten der Grenze vom ''Jungen'' zum ''Mann'' (häufig gleichgesetzt mit der [[Geschlechtsreife]]) als wichtiger Schritt im Leben eines männlichen Individuums angesehen und oft mit [[Initiation]]sriten unterschiedlichster Form zelebriert (als Beispiele sind hier etwa [[Zirkumzision|Beschneidungen]] oder [[Subinzision]] bei verschiedenen [[Indigene Völker|indigenen Völkern]], die [[Firmung]] respektive [[Konfirmation]] in den christlichen Religionen, die [[Bar Mizwa]] im Judentum, die [[Jugendweihe]] bei den [[Freidenker]]n und in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]], aber auch einfach das Feiern des achtzehnten Geburtstages zu nennen), die jedoch in der „modernen“ westlichen Gesellschaft eher symbolischen Wert haben und in ihrer Funktion durch die Volljährigkeit ersetzt wurden. Mit Erreichen dieser Grenze werden den jungen Männern, ebenso wie den jungen Frauen, neue Rechte wie etwa die [[Ehe|Heirats]]- und volle [[Geschäftsfähigkeit]] und Pflichten wie z.&nbsp;B. die [[Strafmündigkeit]] oder Verantwortung für elterliches Haus und Hof verliehen.
 
[[Datei:David von Michelangelo.jpg|mini|hochkant|Idealbild eines Mannes (''[[David (Michelangelo)|David]]'' von [[Michelangelo]], nach Vorbildern der [[Antike]])]]
 
== Der Mann in der Gesellschaft ==
Die [[Soziologie]] dokumentiert [[Soziale Rolle|diverse Unterschiede]] (Geschlechterrollen) im Verhalten von Männern und Frauen in der menschlichen Gesellschaft sowie signifikante Unterschiede in den Rollenverteilungen ([[Männlichkeit]], [[Weiblichkeit]]).
 
Die Menschheitsgeschichte ist heute noch durch die [[Dominanz (Psychologie)|Dominanz]] des Mannes in politischer, intrafamiliärer und gesamtgesellschaftlicher Hinsicht geprägt. Oftmals wird dies religiös begründet; viele Weltreligionen predigen oder praktizieren eine Überlegenheit des Mannes. Die körperlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen prägen das Vorurteil einer intellektuellen Überlegenheit von Männern.
 
Die Bandbreite verschiedener Verhaltensweisen von Männern und Frauen ist sehr groß und oftmals nicht eindeutig oder nur unscharf zu belegen. Männern wird als Beispiel eine größere Durchsetzungskraft und höheres Wettbewerbs-, aber auch Aggressionspotential nachgesagt, was auf [[Testosteron]] zurückgeführt wird. Bei Frauen hingegen seien häufig die sozialen Fähigkeiten stärker ausgeprägt. In den westlichen Kulturen hatte der soziale Status des Mannes für Frauen höhere Bedeutung als umgekehrt, was jedoch in der Gegenwart nicht mehr allgemein gültig ist. Der Verhaltensforscher [[Karl Grammer]] formuliert: {{"|Attraktivität wird für Status verkauft}}.<ref>Livediskussion im ''Club2:'' ''Frauen legen mehr Wert auf den sozialen Status ihrer Partner.'' [[Österreichischer Rundfunk|Österreichische Rundfunk (ORF)]], 14. Januar 2009, abgerufen am 4. Januar 2014 (10 Minuten: {{YouTube| id=49exFWWPQqs}}).</ref>
 
Von der Annahme ausgehend, dass Natur nicht unabhängig von Kultur gedacht werden kann und dass Biologisches daher nur im [[Diskurs]], also als Sozial-Kulturelles zu haben ist, zog die Philosophin [[Judith Butler]] in einflussreichen Beiträgen radikal in Zweifel, dass das (ausschließlich zweigeteilte) [[Gender|soziale Geschlecht]] (von Mann oder Frau) eine Widerspiegelung oder [[Kausalität|ursächliche]] Folge einer körperlich-organischen Ausstattung sei.<ref>[[Hannelore Bublitz]]: ''Judith Butler zur Einführung.'' 3., vollständig überarbeitete Auflage. Junius, Hamburg 2010, ISBN 978-3-88506-678-1, S.&nbsp;59.</ref>
 
== Sprachgebrauch ==
Das Wort ''Mann'' findet sich in [[Wanders Deutsches Sprichwörter-Lexikon|Wanders Deutschem Sprichwörter-Lexikon]] immerhin in knapp zweitausend Sprichwörtern (Band 3; Seiten 362-446), sieht man einmal davon ab, dass es weitere Sprichwörter mit Männchen und zusammengesetzten Wörtern (''Männerwitz'', ''Mannesbürde'' usw.) gibt. Gegenüber den Wörtern ''Bube'' und ''Mädchen'' ist diese Anzahl enorm höher; ''Frau'' gibt es knapp tausend mal in Sprichwörtern bei [[Karl Friedrich Wilhelm Wander]], ''Weib'' allerdings auch in 1434 Sprichwörtern (abgesehen von vielen weiteren mit ''Weib'' zusammengesetzten Wörtern). Gemäß dem [[Deutsches Wörterbuch|Deutschen Wörterbuch]] der [[Gebrüder Grimm]] lautet der Plural im Mittelhochdeutschen noch auf "die Mann", nicht "die Männer". Es ist aber demnach nicht dieser Plural, der sich in auch aktuelleren Wendungen wie "[[Drei Mann in einem Boot]]", "Alle Mann von Bord" oder auch "Alle Mann an Deck" wiederfindet, sondern ein Singular, dazu bestimmt, den Einzelnen innerhalb der Gesamtzahl hervorzuheben.
 
== Symbolisches ==
[[Datei:Mars_symbol.svg|rand|mini|hochkant=0.65| Das [[Marssymbol]] für das [[Männliches Geschlecht|männliche Geschlecht]]]]
Das Symbol für einen Mann ist ♂, das [[Marssymbol]]. Männliche [[Säugling]]e werden seit dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts in westlichen Kulturen oft mit der Farbe [[Blau]] in Verbindung gebracht, im Gegensatz zu [[Rosa (Farbe)|Rosa]] für weibliche Säuglinge.
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Mann}}
* {{WikipediaDE|Gender}}
* {{WikipediaDE|Männchen}}
* {{WikipediaDE|Maskulinismus}}
* {{WikipediaDE|Patriarchat (Soziologie)}}
 
== Literatur ==
* Élisabeth Badinter: ''XY. Die Identität des Mannes.'' Piper, München 1993, ISBN 3-492-03634-1.
* Pierre Bourdieu: ''Die männliche Herrschaft.'' Suhrkamp, Frankfurt 2005 (Besprechung: [http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/id=6904&count=245&recno=14&type=rezbuecher&sort=datum&order=down&epoche=89 hsozkult.geschichte.hu-berlin.de]).
* Robert W. Connell (Raewyn Connell): ''Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten.'' Leske Budrich, Opladen 1999, Neuauflage 2004, ISBN 3-8100-2765-0.
* Sebastian Haffner: ''Der Abstieg des Mannes.'' In: ''Im Schatten der Geschichte. Historisch-politische Variationen aus zwanzig Jahren.'' dtv, München 1987, S.&nbsp;273–280.
* Bernd-Ulrich Hergemöller: ''Mann für Mann. Ein Biographisches Lexikon.'' Suhrkamp, Frankfurt am Main 2001.
* Walter Hollstein: ''Was vom Manne übrig blieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts.'' Aufbau, Berlin 2008, ISBN 978-3-351-02659-2.
* George L. Mosse: ''Das Bild des Mannes. Zur Konstruktion der modernen Männlichkeit.'' Fischer, Frankfurt 1996, ISBN 3-10-050605-7.
* Paul Nathanson, Katherine Young: ''Legalizing Misandry. From Public Shame to Systemic Discrimination Against Men.'' McGill-Queen’s University Press, Montreal 2006, ISBN 0-7735-2862-8 (englisch).
* Esther Vilar: ''Der dressierte Mann. Das polygame Geschlecht. Das Ende der Dressur.'' Neuauflage. dtv, München 2000, ISBN 3-423-36134-4.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Men|Men (Männer)|3=S}}
{{Wikiquote|Männer}}
{{Wiktionary}}
* {{dmoz|World/Deutsch/Gesellschaft/Menschen/Männer/|Männer}}.
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=4037363-0}}
 
[[Kategorie:Geschlecht]] [[Kategorie:Sexualität]] [[Kategorie:Mann|!]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 21. August 2020, 02:30 Uhr