Kalk und Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow: Unterschied zwischen den Seiten

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Der '''Kalk''' oder '''Kalkstein''' zählt zu den [[Wikipedia:Sedimentgesteine|Sedimentgesteine]]n und besteht überwiegend aus den [[Mineral]]en [[Wikipedia:Calcit|Calcit]] und [[Wikipedia:Aragonit|Aragonit]], die zwei unterschiedliche Kristallisationsformen des [[Wikipedia:Calciumcarbonat|Calciumcarbonat]]s (CaCO<sub>3</sub>) sind. In schwankenden Anteilen sind oft auch noch andere Mineralien beigemengt, wie etwa [[Wikipedia:Dolomit (Mineral)|Dolomit]] (CaMg(CO<sub>3</sub>)<sub>2</sub>), der neben [[Calcium]] das lichtoffene [[Magnesium]] enthält, das auch im Blattgrün (Chlorophyll) der Pflanzen vorkommt und dort die Photosynthese ermöglicht; weiters [[Wikipedia:Tonmineral|Tonmineral]]e, [[Quarz]], [[Wikipedia:Gips|Gips]] und andere. Tonmineralreicher Kalk wird als [[Wikipedia:Mergel|Mergel]] bezeichnet.
[[Datei:Walentin Alexandrowitsch Serow 004.jpg|mini|Nikolai Rimski-Korsakow, Porträt gemalt von [[Walentin Alexandrowitsch Serow|Walentin Serow]] (1898)]]
[[Datei:RKorsakow.jpg|mini|Rimski-Korsakow; Photo von Samour, St. Petersburg]]
'''Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow''' ({{RuS|Никола́й Андре́евич Ри́мский-Ко́рсаков}}, wiss. Transliteration ''Nikolaj Andreevič Rimskij-Korsakov'', * {{JULGREGDATUM|18|3|1844|Link="true"}} in [ichwin, Gouvernement Nowgorod; † {{JULGREGDATUM|21|6|1908|Link="true"}} auf Gut Ljubensk bei Luga, Gouvernement Sankt Petersburg) war ein [[Wikipedia:Russisches Kaiserreich|russischer]] [[Komponist]].


== Der Kalkprozess und seine Beziehung zum Astralleib ==
== Leben ==
Rimski-Korsakow stammte aus der angesehenen Familie Rimski-Korsakow, deren männliche Mitglieder traditionell in militärischen Diensten standen, besonders in der russischen Marine. Die Eltern waren daneben aber auch stark musikalisch interessiert, erkannten seine musikalische Begabung und förderten sie.


Nun ist der Kalk in der Natur draußen vor allem aus tierischen Ablagerungen entstanden, aus Muschelschalen, Korallen, Schneckenhäusern usw., er hat also eine starke Beziehung zum Wesen der Tiere, während er für die Pflanzen vergleichsweise wenig bedeutsam ist. Wir finden ihn im Außenskelett der niederen Tiere und – in wesentlich verinnerlichter Form – im Innenskelett der höheren [[Tier]]e und des Menschen. Das kann uns schon auf die Spur bringen, welchem [[Wesensglieder|Wesensglied]] der Kalk besonders verwandt ist – es ist der [[Astralleib]], der Trieb- und Begierdeleib, durch den sich die Tiere (und der Mensch) von den Pflanzen unterscheiden. Tatsächlich hat [[Rudolf Steiner]] den Kalk sehr treffend als den „Begierdenkerl“ {{Lit|{{G|327|83}}}} bezeichnet.  
1856 begann seine militärische und schulische Ausbildung im Seekadettenkorps in Sankt Petersburg, die er 1862 abschloss.


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An der Kadettenschule setzte Rimski-Korsakow seinen Klavierunterricht fort, interessierte sich aber hauptsächlich für die Oper und die darin verwendeten Instrumente. Als 13-Jähriger schrieb er seinem Onkel folgenden Brief:
"Das Kalkige hat eigentlich eine wunderbare Verwandtschaft mit der menschlichen Begierdenwelt." {{Lit|{{G|327|82}}}}
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Der Kalk fesselt den wachen Astralleib (und beim Menschen auch das wache [[Ich]]) an den [[Physischer Leib|physischen Leib]]. Ein zu starker Kalkprozess führt daher auch zu Schlaflosigkeit.
{{Zitat|Liebster Onkel! Stell dir meine Freude vor, heute gehe ich ins Theater! Ich werde [[Wikipedia:Lucia di Lammermoor|Lucia]] sehen! Ich werde das riesige Orchester und Tam-tam hören! und sehen, wie der Dirigent mit seinem kleinen Stock herumfuchtelt! Im Orchester gibt's 12 Geigen, 8 Bratschen, 6 Celli, 6 Kontrabässe, 3 Flöten, 8 Klarinetten, 6 Hörner und diese ganzen Sachen.}}


Die tierische Gestalt ist ganz und gar Ausdruck der darin waltenden astralen Trieb- und Begierdekräfte, die stark unter dem Einfluss [[Luzifer]]s stehen. Sie hätte durch bestimmte hervorstechende Trieb- und Begierdekräfte einen zwar arttypischen Grundcharakter, wäre aber insgesamt in ihrer Form noch sehr flüchtig und fließend veränderlich. Bei den niederen Tieren, man denke etwa an die Meeresquallen, ist das auch noch weitgehend der Fall. Je höher entwickelt ein Tier ist, d.h. je intensiver es vom Astralleib ergriffen wird, desto stärker wird auch der Kalkprozess und desto stärker wird die ganze tierische Gestalt zuerst durch die Außenskelettbildung und dann weiter durch die Innenskelettbildung verfestigt. Damit wird aber auch den Wirkungen Luzifers eine feste Grenze gezogen. Der Kalk bannt die Tiere und den Menschen in eine mehr oder weniger feste Gestalt. Diese verfestigte Gestalt ist, wie Rudolf Steiner deutlich macht, eine [[Imagination]] [[Ahriman]]s. Ahriman hat eine starke Beziehung zum Kalk. In jeder einzelnen tierischen Gestalt drück sich so besehen ein ganz spezifisches arttypisches Verhältnis zwischen den verflüchtigenden luziferischen und den verfestigenden ahrimanischen Kräften aus, wobei aber die ahrimanischen Kräfte im Laufe der Erdentwicklung immer mehr das Übergewicht gewonnen haben. Das gilt auch für die gattungsmäßige Gestalt des Menschen, die solange mit der Erbsünde behaftet bleibt, solange nicht der Einfluss der beiden Widersachermächte durch das individuelle Ich ins richtige Gleichgewicht gebracht wird. Die Menschliche Gestalt muss ganz und gar zum Ausdruck des individuellen Ichs umgestaltet werden. Ohne die Christuskraft ist diese Individualisierung der menschlichen Gestalt aber nicht möglich, denn nur der Christus ist stark genug, um die Ichkraft bis in das Knochensystem hinein zu tragen, um dort gestaltend zu wirken und den überstarken Einfluss Ahrimans zu überwinden. Nur die durchgehend individualisierte Menschengestalt kann später einmal so vergeistigt werden, dass sie zum bleibenden Besitz des Ichs wird. Damit wird ein deutliches Licht auf die Auferstehungsfrage geworfen, der wir uns in späteren Vorträgen noch ausführlicher widmen wollen.
Im Herbst 1859 erhielt er einen neuen Klavierlehrer, [[Théodore Camille]], der ihn mit den Komponisten [[Wikipedia:Mili Alexejewitsch Balakirew|Balakirew]] und [[Wikipedia:César Cui|Cui]] bekannt machte. Ermuntert von seinen Förderern, begann er, sein erstes Werk, eine Sinfonie in es-moll, zu schreiben. Vollenden konnte er das Werk jedoch erst im Jahre 1865, da er nach Abschluss seiner Ausbildung zunächst für drei Jahre auf das Kriegsschiff „Almas“ kommandiert war. Ende des Jahres 1865 führte Balakirew das Werk schließlich in Petersburg auf. In den folgenden Jahren beschäftigte sich Rimski-Korsakow zunehmend mit russischer Volksmusik und altrussischen Überlieferungen. Als er 1880 das phantastische Theaterstück ''[[Schneeflöckchen (Ostrowski)|Snegurotschka]]'' („Schneeflöckchen“) des russischen Dramatikers [[Alexander Nikolajewitsch Ostrowski]] als Oper vertonte, verbrachte er diese Zeit in einem Zustand außerordentlicher Erregung, wie er später beschrieb:
{{Zitat|zur Natur betend – zu einem krummen alten Baumstumpf, zu einer Weide oder jahrhundertealten Eiche, zum Waldstrom, zum See … oder zum Hahnenschrei, der die Hexerei der Nacht verscheucht … Es schien mir manchmal, dass Tiere, Vögel, ja sogar Bäume und Blumen mehr über die Magie und Phantasie als Menschen wissen … Ich glaubte mit Wärme an all das wie ein Kind …, und in diesen Minuten schien mir die Welt näher, verständlicher, und ich war irgendwie mit ihr verschmolzen!}}


Die niederen Tiere wehren sich noch sehr stark gegen die zunehmende ahrimanische Sklerotisierung, die durch den Astralleib hervorgerufen wird und die eigentlich ein beginnender Todesprozess ist. Sie versuchen die Kalkkräfte auszuscheiden und drängen sie aus ihren Inneren an die Peripherie, wo sie sich zum Außenskelett verhärten. Dadurch bewahren sie sich innerlich eine vergleichsweise viel größere Lebendigkeit als die höheren Tiere, entwickeln dafür aber auch nur ein sehr dumpfes Bewusstsein. Ein gutes Beispiel dafür sind die in ihrem Inneren höchst lebendigen, aber kaum bewussten Muscheln. An der Bildung des Außenskeletts zeigt sich auch deutlich die rundende Formgebungstendenz des Kalks. Der Kalk schafft eine nach außen zu sich gegen die Umwelt stark abgrenzende, abgerundete Leibeshöhle, in deren Inneren sich die Lebenskräfte nur sehr verhalten entfalten können, während im Gegensatz dazu die Pflanzen sich viel vitaler mehr oder weniger frei und ungehindert mit ihren Wachstumskräften in den Raum hinaus ausdehnen können.  
Im Juli 1871 wurde er Professor für Instrumentation und Komposition am [[Sankt Petersburger Konservatorium]], und im Dezember desselben Jahres heiratete er [[Nadeschda Nikolajewna Purgold]], ebenfalls Komponistin und ausgezeichnete Pianistin.<ref>{{Internetquelle | url=http://mugi.hfmt-hamburg.de/Artikel/Nadeshda_Rimskaja-Korsakowa.pdf?size=1010 | titel=Rimskaja-Korsakowa, Nadeshda | autor=Marina Lobanova | werk=MUGi Musik und Gender im Internet | hrsg=[[Hochschule für Musik und Theater Hamburg]] | format=PDF | datum=2011-07-29 | zugriff=2016-01-31}}</ref> Von 1874 bis 1881 war er Direktor der ''Freischule für Musik'' und wirkte als Dirigent und Pädagoge. Durch seine bedeutende akademische Position und seine große Popularität wurde er zum wohl einflussreichsten Vertreter des sogenannten [[Gruppe der Fünf|„Mächtigen Häufleins“]]. Eine wichtige Rolle kommt ihm auch bei der Bearbeitung und Verbreitung der Werke [[Modest Petrowitsch Mussorgski|Mussorgskis]] zu, die er in oft geglätteter Form der Öffentlichkeit zugänglich zu machen suchte. Sein Kompositionsstil war beeinflusst von [[Michail Iwanowitsch Glinka|Glinka]] und Balakirew, [[Hector Berlioz|Berlioz]] und [[Franz Liszt|Liszt]]. Zu seinen unmittelbaren Schülern gehörten [[Alexander Konstantinowitsch Glasunow|Glasunow]], [[Alexander Tichonowitsch Gretschaninow|Gretschaninow]], [[Igor Fjodorowitsch Strawinski|Strawinski]], [[Witold Maliszewski]] und [[Sergei Sergejewitsch Prokofjew|Prokofjew]]; sein Einfluss ist aber auch noch in den Orchesterwerken von [[Maurice Ravel|Ravel]], [[Claude Debussy|Debussy]], [[Paul Dukas|Dukas]] und [[Ottorino Respighi]] spürbar.


Auch im Menschenwesen ruft der Kalk zentrifugale, ausscheidende Prozesse hervor und zwar auf unterschiedliche Weise in den drei Gliedern des dreigliedrigen Organismus. Im Stoffwechsel-Gliedmaßenmenschen wirkt der Kalk austreibend auf die Flüssigkeiten, im Rhythmischen System auf die Luft, d.h. er ist die treibende Kraft der Ausatmung, und im Nerven-Sinnessystem wirkt er austreibend auf die Wärme, er bewirkt gleichsam eine Art Abkühlung der Nerven-Sinnesorganisation. Der Kalk, der ein wesentlicher Repräsentant des Erdelements ist, treibt also die anderen Elemente und die damit verbundenen Kräfte heraus und macht dadurch den Organismus insgesamt irdischer, erdenverwandter.
Im Sommer 1908 verstarb Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow in seinem Landhaus an einem [[Herzinfarkt]]. Die Violinistin [[Natasha Korsakova]] ist Nachfahrin Rimski-Korsakows.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.wr.de/daten-archiv/korsakowa-einfach-atemberaubend-id913030.html | titel=Korsakowa einfach atemberaubend |autor=Götz Heinrich Loos |werk=Westfälische Rundschau| datum=16. Oktober 2008| zugriff=2018-10-02}}</ref>


<div style="margin-left:20px">
== Musik ==
"Das kohlensaure Kalzium hat in den menschlichen Organismus
Rimski-Korsakow schuf 15 Opern, diverse Orchesterwerke, die meist zur [[Programmmusik]] gerechnet werden, aber auch Chorwerke, Kammerwerke, Klaviermusik zu zwei und vier Händen, Lieder, Transkriptionen und Orchestrierungen.
hineingebracht, die eigentümliche Tendenz, ausscheidend zu wirken.
Dem menschlichen Organismus zugeführter Kalk ist etwas, was überall im menschlichen
Organismus ausscheidend ist. Ich möchte sagen: im untersten Menschen hat
er einen Konkurrenten im Silber, aber er wirkt auch da ausscheidend; so daß der Kalk
überall sowohl Wäßriges ausscheidet aus dem Organismus wie Luftiges. Die Kalkkräfte,
die im menschlichen Organismus lokalisiert sind, sind auch alles das, was der
menschlichen Ausatmung zugrunde liegt. Der Kalk hat die Kraft in sich, die als Motor
für die Ausatmung wirkt. Und wiederum hat er diejenigen Kräfte in sich, die in
der Nerven-Sinnesorganisation die Wärme austreiben, eine Art Abkühlung der
Nerven-Sinnesorganisation bewirken. Also im unteren Menschen, im Stoffwechsel-
Gliedmaßenmenschen, wirkt er austreibend die Flüssigkeiten, im rhythmischen
Menschen wirkt er austreibend die Luftsubstanzen in der Nerven-Sinnesorganisation
wirkt er austreibend den Wärmeäther – oder die Wärme. In jeder dieser Beziehungen
wirkt dem Kalk entgegengesetzt der Phosphor ([[#Phosphor als Gegenspieler des Kalks|siehe unten]]). Der Kalk fesselt sozusagen
überall das wache Ich und den wachen astralischen Leib an den physischen Leib.
Das heißt: ich leide an Schlaflosigkeit." {{Lit|{{G|319|121f}}}}
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== Kalk und die Wirkung der erdnahen Planeten ==
Seine Opern sind nicht auf der Grundlage dramatischer Spannung aufgebaut. Er komponierte keine Dramen, sondern musikalisch-szenische Märchen; die von ihm gestalteten Charaktere ähneln eher fantastischen Puppen. Auf diesem Feld war er einzigartig. Er verwendete zwei Arten von musikalischer Sprache: einerseits [[diatonisch]] und lyrisch, mit Einschüben russischer Volksmusik, für die „echten“ menschlichen Charaktere – andererseits [[Chromatik|chromatisch]] und hochartifiziell, oftmals auf der Grundlage einer eigens erfundenen [[Ganztonleiter]], für die „unechten“ magischen Gestalten.


Während in allem [[Kiesel]]igen die sonnenfernen [[Planet]]en wirken, nimmt alles Kalkige die Kräfte der erdnahen Himmelskörper [[Mond]], [[Merkur]] und [[Venus]] auf.
Zuweilen wird eine Parallele zwischen dieser Dualität in Rimski-Korsakows Werk und auffallenden Widersprüchen in seiner Persönlichkeit gezogen: Er wurde als außergewöhnlich kühl, objektiv und als religiöser Skeptiker beschrieben, gleichzeitig gestaltete er gern religiöse Zeremonien und war fähig, sich dem Naturmystizismus hinzugeben.


<div style="margin-left:20px">
=== Opern ===
"Sehen Sie, das alles, was im Kieseligen
* ''[[Pskowitjanka]]'' (''Das Mädchen aus Pskow'') nach einem Drama von [[Lew Alexandrowitsch Mei]] (1868–72, UA 1873)
lebt, hat Kräfte, die nicht von der Erde stammen, sondern von den
* ''Bojarynja Wera Scheloga'' (''Die Bojarin Wera Scheloga,'' 1877–78, UA 1898)
sogenannten Sonnenfernen Planeten: Mars, Jupiter, Saturn. Dasjenige,
* ''Maiskaja notsch'' (''Mainacht,'' 1878–79, UA 1880)
was ausgeht von diesen Planeten, wirkt auf dem Umwege durch das
* ''[[Schneeflöckchen (Oper)|Snjegurotschka]]'' (''Schneeflöckchen,'' 1880–81, UA 1882)
Kieselige und Verwandtes auf das Pflanzenleben. Aber von all demjenigen,
* ''[[Mlada]]'' (1889–90, UA 1892)
was erdennahe Planeten sind: Mond, Merkur, Venus, wirken
* ''Notsch pered Roschdestwom'' (''Die Nacht vor Weihnachten,'' 1894–95, UA 1895)
die Kräfte auf dem Umwege des Kalkigen auf das Pflanzliche, auch auf
* ''[[Sadko (Oper)|Sadko]]'' (1895–96, UA 1898)
das tierische Leben der Erde herein. So können wir sprechen jedem
* ''[[Mozart und Salieri|Mozart i Saljeri]]'' (''Mozart und Salieri,'' 1897, UA 1898)
Acker gegenüber, der bebaut ist: da drinnen wirkt Kieseliges und
* ''Zarskaja newesta'' (''Die Zarenbraut''), nach einem Drama von [[Lew Alexandrowitsch Mei]] (1898, UA 1899)
wirkt Kalkiges. Im Kieseligen wirken Saturn, Jupiter, Mars, im
* ''Skaska o zarje Saltane'' (''Das Märchen vom Zaren Saltan,'' 1899–1900, UA 1900 – enthält sein wohl bekanntestes Werk: ''[[Hummelflug (Musik)|Der Hummelflug]]'')
Kalkigen Mond, Venus, Merkur." {{Lit|{{G|327|36f}}}}
* ''Servilia'', nach einem Drama von [[Lew Alexandrowitsch Mei]] (1900–01, UA 1902)
</div>
* ''Kaschtschei bessmertny'' (''Der unsterbliche [[Koschtschei|Kaschtschei]],'' 1901–02, UA 1902)
* ''Pan Wojewoda'' (1902–03, UA 1904)
* ''Skasanije o newidimom grade Kitesche i dewe Fewronii'' (''Die Legende von der unsichtbaren Stadt [[Kitesch]] und der Jungfrau Fewronija,'' 1903–04, UA 1907)
* ''[[Der goldene Hahn|Solotoi petuschok]]'' (''Der goldene Hahn,'' 1906–07, UA 1909)


== Der Kalkprozess im Jahreslauf ==
=== Sinfonien ===
* [[1. Sinfonie (Rimski-Korsakow)|Sinfonie Nr.&nbsp;1 es-Moll op.&nbsp;1]] (1861–65/1884)
* Sinfonie Nr.&nbsp;2 op.&nbsp;9 ''Symphonische Suite Antar'' (1868/1875/1897)
* Sinfonie Nr.&nbsp;3 a-Moll + C-Dur (1866–73/1886/1899/1904–1906)


Der Kalk macht im Jahreslauf, wenn man das Augenmerk auf seine seelisch-geistigen Eigenschaften richtet, bedeutsame Metamorphosen durch. Der Frühlingskalk ist ganz anders geartet als der Winterkalk. Der Winterkalk in seiner Gesamtheit ist gleichsam eine durch und durch zufriedene Wesenheit. Im Winter ist das Geistige der Erde, die mannigfaltigen Elementarwesen, ganz in den Schoß der Erde zurückgekehrt. Die Salze der Erde - und insbesondere der Kalk sind ganz durchgeistigt. Eben das bedeutet eine tiefe Befriedigung für den Kalk. Er ist gewissermaßen so zufrieden wie ein Menschenkopf, der lange um die Lösung eines schwierigen Problems gerungen hat und nun die Lösung in Form kristallklarer Gedanken in sich trägt.  
=== Weitere Orchesterwerke ===
* Ouvertüre über russische Themen op.&nbsp;28 (1866/1879–80)
* Fantasie über serbische Themen op.&nbsp;6 (1867/1886–87)
*[[Sadko (Oper)|''Sadko'' (Oper)]] op.&nbsp;5 (1867/1869/1892)
* Orchestrierung von 2 Sätzen aus dem Klavierzyklus [[Bilder einer Ausstellung]] von [[Modest Petrowitsch Mussorgski|Modest Mussorgski]] (1874)
* ''Konzert in B-Dur für Posaune und Blasorchester'' (Allegro vivace – Andante cantabile – Allegro) (1877–1878)
* ''Konzertstück in Es-Dur für Klarinette und Blasorchester'' (Allegro moderato Andante – Allegro moderato) (1878)
* ''Variationen in G-Moll für Oboe und Blasorchester'' auf ein Thema von [[Michail Iwanowitsch Glinka|Michail Glinka]] „Chto krasotka molodaya“ (Thema, 12 Variationen und Finale) (1878)
* ''Skaska (Märchen)'' op.&nbsp;29 (1879–1880)
*[[Sinfonietta]] über russische Themen a-Moll op.&nbsp;31 (1880–84)
* Klavierkonzert cis-Moll op.&nbsp;30 (1882–83)
* Fantasie über zwei russische Themen für Violine und Orchester op.&nbsp;33 (1886–1887)
* [[Capriccio espagnol|''Kapritschtschio na ispanskije temi (Capriccio espagnol)'' op.&nbsp;34 (1887)]]
* [[Scheherazade (Rimski-Korsakow)|''Scheherazade''. Sinfonische Suite op.&nbsp;35 (1888)]]
* [[Russische Ostern|''Swetly prasdnik (Russische Ostern)''. Ouvertüre op.&nbsp;36 (1888)]]
* Serenade für Violoncello und Orchester op.&nbsp;37 (1903)
* ''Nad mogiloi (Am Grab)'' op.&nbsp;61 (1904)
* ''Dubinuschka'' op.&nbsp;62 (1905)


Wenn es gegen das Frühjahr zu geht, lösen sich nach und nach die Elementarwesen aus den Erdentiefen, das Geistig-Seelische der Erde wird wieder ausgeatmet. Dadurch aber wird der Kalk dumpf in bezug auf seine geistigen Eigenschaften. Er entwickelt nun aber eine rege innere Lebendigkeit und vor allem wird er jetzt begierdenhaft, und das um so mehr, je mehr die Pflanzen aus der Erde heraussprießen. Die Pflanzen entziehen dem Kalk etwas von Wasser und etwas von Kohlensäure, und das entbehrt er, aber er wird dadurch innerlich immer lebendiger. Dieser Prozess setzt sich bis weit gegen den Sommer hin fort.
=== Kammermusik ===
* Streichquartett F-Dur op.&nbsp;12 (1875)
* Streichsextett A-Dur (1876)
* Quintett B-Dur für Flöte, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier (1876)
* Streichquartett über russische Themen (1878–79; 1.–3. Satz bearbeitet zur [[Sinfonietta]] op.&nbsp;31)
* Streichquartett G-Dur (1897)
* Klaviertrio c-Moll (1897)
[[Datei:Grab rimsky-korsakow.JPG|mini|rechts|Grabmal Rimski-Korsakows auf dem Gelände des [[Alexander-Newski-Kloster]]s]]


<div style="margin-left:20px">
=== Musiktheoretisches Werk ===
"Wenn man sich geistig im Verlauf der
* ''Harmonielehre''
Kalkbildungen bewegt, nimmt man überall während der Winterzeit Befriedigung
wahr, die sich auslebt in inneren Durchlebungen, Durchdringungen dieses Winterkalkes
mit sich lebendig verwandelnden Gebilden geistiger Art. Wenn es aber gegen
den Frühling zu geht, namentlich wenn der März kommt, dann wird der Kalk in bezug
auf seine geistigen Eigenschaften, wir dürfen sagen, dumpf. Er hat nicht mehr
diese geistigen Eigenschaften, weil die Elementarwesen durch eine Art geistig-kosmischer
Atmung ihren Weg hinaus in das Weltenall nehmen. Er wird dumpf in bezug
auf seine denkerisch-geistigen Eigenschaften. Aber das Merkwürdige ist, er wird jetzt
begierdenhaft. Er entwickelt eine Art von innerer Lebendigkeit. Es ist immer mehr
und mehr ein feines Leben vorhanden in dem Kalk, und dieses Leben in dem Kalk
wird um so innerlich bewegter gegen den Frühling, und dann weiter auch gegen den
Sommer zu, je mehr die Pflanzen heraussprießen. Diese Vorgänge spielen sich im
Feinen ab. Die Pflanzen, die herauswachsen, entziehen nämlich dem Kalk etwas
vom Wasser und etwas von Kohlensäure, namentlich dem in der Erde verteilten Kalk,
und das entbehrt er. Und das bedeutet für ihn ein innerliches Lebendigwerden, dadurch
aber erlangt er eine ungeheure Anziehungskraft für die ahrimanischen Wesen.
Diese ahrimanischen Wesen bekommen jedesmal, wenn es gegen den Frühling zu geht, Hoffnungen. Sie haben eigentlich gegenüber der Natur keine besonderen Hoffnungen
sonst, weil sie eigentlich ihr Wesen nur innerhalb des Menschen treiben
können. In der animalischen Natur des Menschen können diese ahrimanischen Wesen
sonst wirken. Aber wenn es gegen den Frühling zu geht, dann gibt ihnen der Eindruck,
den der Frühlingskalk auf sie macht, die Meinung, daß sie in die allgemeine
Natur hinaus ihre Drachennatur entfalten können, und daß sie dadurch, daß sie den
Frühlingskalk lebendig finden, auch die Möglichkeit gewinnen können, Astralisches
aus dem Weltenall anzuziehen, um diesen lebendigen Kalk zu beseelen, mit Seele zu
durchdringen. So daß also, wenn es gegen den März zu geht, für den wirklichen seherischen
Naturbetrachter sich dieses merkwürdige Schauspiel ergibt: Man sieht
überall, wie die Hoffnungen der ahrimanischen Wesen in Imaginationen über die Erde
hinüberspielen, ich möchte sagen, wie ein geistiger Wind, der alles überweht, und
man sieht, wie sich nun die ahrimanischen Wesen anstrengen, von oben herunter
gewissermaßen einen Regen des Astralischen hervorzurufen. Dieser Regen des
Astralischen würde, wenn sie es könnten – sie streben es immer mit allen möglichen
Kräften an –, die Erde während der Sommerzeit wenigstens teilweise, soweit sie Kalk
ist, in ein beseeltes lebendiges Wesen verwandeln." {{Lit|{{G|229|42f}}}}
</div>


[[Bild:Menschheitsrepraesentant Ahriman.gif|thumb|350px|Die untere [[ahrimanisch]]e Gestalt als Teil der von [[Rudolf Steiner]] geschaffenen Holzskulptur "[[Der Menschheitsrepräsentant zwischen Luzifer und Ahriman]]".]]
== Schriften ==
Dadurch, dass der Kalk innerlich immer lebendiger wird, über er eine ungeheure Anziehungskraft auf die ahrimanischen Wesenheiten aus. Sie sind ja selbst vorwiegend ätherischer Natur, aber kalt und seelenlos. Jedes Jahr um diese Zeit erwacht die Hoffnung der ahrimanischen Wesenheiten, dass sie Astralisches, das ihnen selbst fehlt, aus dem Kosmos herabziehen ziehen können, um den lebendigen Kalk damit zu beseelen. Sie wollen die Erde, insofern in ihr der Kalk wirkt, so mit Seelischem durchdringen, dass sie bei jedem Tritt, ja bei jeder leisen Berührung Schmerz empfinden würde. Das gäbe den ahrimanischen Wesenheiten ein ungeheures Wohlbefinden. In gewaltigen Imaginationen jagen diese ahrimanischen Hoffnungen im Frühjahr über die Erde. Aber es sind nur Illusionen, die sich die ahrimanischen Wesenheiten machen, ihre Hoffnungen werden regelmäßig jedes Jahr wieder zerstört. An die Natur kommt Ahriman nicht unmittelbar heran.
* ''Chronik meines musikalischen Lebens.'' Reclam, Leipzig 1968.


Der Mensch aber bleibt nicht ungefährdet von diesen ahrimanischen Illusionen. Indem er die Nahrungsmittel genießt, die in dieser Atmosphäre Hoffnungen und Illusionen gedeihen, wird er auch durchtränkt von diesen ahrimanischen Kräften. Und wenn diese schon das Astralische des Kosmos nicht herunterziehen können, so greifen sie nun um so mehr nach dem Seelischen des Menschen und versuchen es der Erde einzuverleiben. Nach und nach würde die Erde den Menschen aufnehmen. Aus der Erde würde allmählich eine große einheitliche Erdenwesenheit entstehen, in der gleichsam alle Menschen aufgelöst wären. Auf dem Weg dorthin würde der menschliche Organismus immer mehr von dem lebendigen Kalk durchdrungen. Eine immer sklerotischere Menschengestalt mit fledermausartigen Flügeln und ganz verknöchertem Kopf würde entstehen, wie sie Rudolf Steiner im unteren Teil der Statue des [[Menschheitsrepräsentant]]en angedeutet hat. Diese Gestalt würde sich schließlich ganz im Irdischen auflösen, ganz zum Bestandteil der irdisch-ahrimanischen Wesenheit werden, ja mehr noch, der ganze Mensch, auch sein Ich, würde Teil dieser ahrimanischen Welt. Der Mensch würde selbst eine ahrimanische Wesenheit werden und könnte nicht mehr an der weiteren geistigen Entwicklung, die der Menschheit zugedacht ist, teilnehmen. Er würde ausgeschieden aus der regelrechten Entwicklung und verbannt in die sogenannte [[Achte Sphäre]].
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Kategorie:Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow}}
* {{WikipediaDE|Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow}}


<div style="margin-left:20px">
== Literatur ==
"Diese Illusionen werden jedes Jahr zerstört. Aber der Mensch bleibt sozusagen
* Sigrid Neef: ''Die Russischen Fünf: Balakirew – Borodin – Cui – Mussorgski – Rimski-Korsakow. Monographien – Dokumente – Briefe – Programme – Werke''. Verlag Ernst Kuhn. Berlin 1992, ISBN 3-928864-04-1.
nicht ungefährdet unter diesen Illusionen. Der Mensch genießt ja diejenigen Naturprodukte,
* Ernst Kuhn (Hrsg.): ''Nikolai Rimsky-Korsakow, Zugänge zu Leben und Werk. Monographien – Schriften Tagebücher Verzeichnisse.'' Mit einem „Verzeichnis der musikalischen Werke Nikolai Rimsky-Korsakows“, einer „Systematischen Auswahl-Bibliographie der internationalen Literatur zu Leben und Werk Nikolai Rimsky-Korsakows bis 1998“ sowie einem Verzeichnis seiner Schüler. Kuhn, Berlin 2000, ISBN 3-928864-15-7.
die in dieser Atmosphäre von Hoffnungen und Illusionen gedeihen, und
* Nikolai van der Pals: ''N. A. Rimsky-Korssakow.'' Inaugural-Dissertation. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1914. (W. Bessel, Leipzig 1929, G. Olms, Hildesheim 1977 (Repr), ISBN 3-487-06427-8)
es ist eigentlich im Grunde genommen eine Naivität des Menschen, wenn er glaubt,
* Nikolai Rimski-Korsakow: ''Principles of Orchestration.'' Dover Publications, London 1964, ISBN 0-486-21266-1. (englisch) ([http://imslp.org/wiki/Principles_of_Orchestration_%28Rimsky-Korsakov,_Nikolay%29#Grundlagen_der_Orchestration_.28German.29 online] als PDFs, deutsch)
sein Brot zu essen aus bloßem gemahlenen und gebackenen Korn. In diesem gemahlenen
* Nikolai Rimsky-Korssakow: [http://imslp.info/files/imglnks/usimg/f/fa/IMSLP67918-PMLP48692-1_Vorrede.pdf ''Grundlagen der Orchestration.''] Berlin u. a. 1922.
und gebackenen Korn drinnen sind die Illusionen der ahrimanischen
* Gesine Schröder: [http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:14-qucosa-60680 ''Raffiniert … oder lieber roh? : zur Wirkung von Rimsky-Korsakovs Orchestrationslehre in Deutschland.'']
Wesenheiten und die Hoffnungen der ahrimanischen Wesenheiten. Draußen werden
sie zerstört. Um so mehr erwacht nun in den ahrimanischen Wesenheiten die
Sehnsucht, da, wo schon Seele ist, im Menschen, mit dem, was sie wollen, ihr Ziel zu
erreichen. So daß der Mensch eigentlich jeden Frühling, wenn das auch alles sich im
Intimen abspielt, tatsächlich gefährdet ist, den ahrimanischen Wesenheiten zum
Opfer zu fallen. Der Mensch ist wirklich im Frühling in dieser Beziehung allen ahrimanischen
Kraftwirkungen im Kosmos viel mehr ausgesetzt, als er es in einer anderen
Jahreszeit ist." {{Lit|{{G|229|44}}}}
</div>
 
== Kalkformationen und Tierbildung ==
 
In der [[Lemurische Zeit|lemurischen Zeit]] war die Erde noch umgeben mit einer [[Ureiweißatmosphäre]], aus der sich der Kalk allmählich niedergeschlagen und mit den Knorpelmassen der [[Tier]]e verbunden hat:
 
<div style="margin-left:20px">
"Wenn Sie einfach in den Jura hinausgehen, so haben Sie dieses Kalkgestein. Dieses
ist später, aber es ist auch aus dem Kosmos geradeso wie das Kieselige an die Erde
herangekommen. Aber dieses Kalkige sickert immerfort hinein, und im wesentlichen
bewirkt dieses Kalkige, daß die Erde in ihrem Kern immer dichter und dichter
wird. Der Kalk enthält überall verhältnismäßig nicht herausgekommene Gestaltungskräfte.
Wir finden, daß diese ganze Eiweißatmosphäre eigentlich ein fortwährendes Hinauf- und Hinabgehen des Kalkes hat. Es bildet sich
Kalkdunst und wiederum Kalkregen. Dieser Kalk, der hat eine besondere Anziehungskraft
zu diesem Gallert, zu diesen Knorpelmassen. Die durchdringt er, die imprägniert
er mit sich selber. Und durch die Erdenkräfte, die in ihm sind, löst er die
ganze Gallertmasse auf, die sich da als geronneses Eiweiss gebildet hat. Der Kalk
nimmt dem Himmel das, was der Himmel in der Eiweiss-Substanz gebildet hat, weg
und trägt es näher an die Erde heran. Und daraus entstehen dann allmählich die Tiere,
die kalkhaltige Knochen haben. Das ist etwas, was in der späteren lemurischen
Zeit sich ausbildet." {{Lit|{{G|232|80}}}}
</div>
 
Die Kalkgebirge haben sich dann aus den Überresten dieser Tiere gebildet. Dabei ist die Bildung der Kalkformationen dem Prozess der Tierbildung entgegengesetzt:
 
<div style="margin-left:20px">
"Kalkgebirge beruhen im wesentlichen auf einem Prozeß der Erdbildung,
den wir Entanimalisierung nennen können. Es ist das der entgegengesetzte
Prozeß des Tierwerdens." {{Lit|{{G|313|14}}}}
</div>
 
Anderseits wirken die auf Erden gebildeten Kalkformationen wiederum anziehend für die tierbildenden [[Kosmos|kosmischen]] Kräfte:
 
<div style="margin-left:20px">
"Im wesentlichen ist alles, was unbestimmter, gestaltloser Wille im
Tier ist, innerhalb des direkten Sonnenlichtes zu finden. Alles das aber, was dem Tier
seine selbständige Gestalt gibt, die nicht dem Irdischen angepaßt ist, das ist ja, es
ist schon im ganz eigentlichen Sinne so auszudrücken heranschwebend aus dem
Scheine des Mondenlichtes. Vom Monde kommen überhaupt alle Gestaltungen zur
Erde herab. Daß die verschiedenen Tiere verschieden gestaltet sind, hängt davon ab,
daß der Mond den Tierkreis durchläuft. Je nachdem er im Widder oder Stier oder den
Zwillingen steht, übt er in verschiedener Weise eine gestaltbildende Kraft auf das Tierische
aus. Dadurch ergibt sich auch ein interessanter Zusammenhang zwischen
dem Tierkreis und der tierischen Gestaltung selber, der in der alten traumhaften
Weisheit geahnt worden ist. Dasjenige nun, was gewissermaßen auf die Erde herunter anzieht diese Gestaltungen, die sonst sich im Umkreise der Erde wie ein Nebel verlieren würden, das sind die aus der Kalkformation ausströmenden Kräfte. Das Mineralische
auf Erden strahlt nicht nur Radium aus, das Mineralische auf
der Erde strahlt eben vieles aus.
 
Wir müssen uns darüber klar sein, daß dasjenige, was wir in solcher Art zum Beispiel
in der Kalkformation auffinden, in jeder Einzelheit des organischen Lebens
wiederzufinden ist. Man kann ganz genau beobachten, wenn man sich die Mittel zu
solchen Beobachtungen verschafft, daß es zum Beispiel Menschen gibt, die gewissermaßen
stark zur Skelettbildung hinneigen. Damit meine ich nicht, daß sie ein
starkes Skelett haben, sondern daß sie auch im übrigen Organismus viele Kalkablagerungen
haben. Er ist natürlich in homöopathischer Dosis zu denken, aber es hat
da seine große Bedeutung. Die mehr kalkhaltigen Menschen sind in der Regel die
Klügeren, diejenigen, die feine Begriffe zusammenhalten können und wieder auseinanderschälen
können. Daß ein Mensch mehr Kalk ablagert als ein anderer, hängt
mit seinem [[Karma]] zusammen. Ein Mensch, der also durch seine früheren Erdenleben
dazu veranlagt ist, in einer Inkarnation ein besonders kluger Mensch zu werden,
zum Beispiel ein besonders guter Mathematiker, entwickelt eben zwischen dem Tod
und einer neuen Geburt geistig-seelisch solche Kräfte, die dann in ihm das Kalkige
ablagern. Wir sind angewiesen auf Kalkablagerungen in uns, wenn wir gescheit werden
wollen. Wir sind dagegen mehr angewiesen auf die Ablagerung des Tonigen, dessen,
was zum Beispiel in der Formation Schiefer, Ton lebt, wenn wir mehr den Willen
entwickeln wollen." {{Lit|{{G|213|85ff}}}}
</div>
 
== Bedeutung der Kalk- und [[Kiesel]]prozesse für die Hauptesbildung ==
 
{{Siehe auch|Kalkprozess|Kieselsäureprozess}}
 
[[Kalk]]- und [[Kieselsäureprozess]]e sind wesentlich an der Bildung des [[physisch]]en [[Haupt]]es beteiligt.
 
<div style="margin-left:20px">
"Da, in diesem physischen
Teil der menschlichen Hauptesbildung ist ein wirklicher primärer
physischer Prozeß. Das ist nicht der Ausdruck von irgend etwas
anderem, sondern da ist dasjenige vorhanden, was seinen eigenen Prozeß
vollführt. Aber in diesem physischen Hauptesprozeß, da haben
wir eigentlich doch eine Dualität darinnen, ein Zusammenwirken von
zwei Prozessen. Dasjenige, was da geschieht, ist ein Zusammenwirken
von zwei Prozessen, die eigentlich nur zu verstehen sind, wenn man
sie nun geistesforscherisch zusammenschaut mit gewissen anderen
Prozessen, welche draußen im Universum stattfinden.
 
Wenn Sie draußen im Universum, im Urgebirge denjenigen Prozeß
sehen, der sich in der Schieferbildung ausdrückt, namentlich in alledem,
was von der Kieselerde aus in die Schieferbildung führt, dann
haben Sie in den Kräften, die da drinnen, in diesem Prozesse, dem von
der Kieselerde ausgehenden Schieferbildungsprozesse, wirken, den
polarisch entgegengesetzten Prozeß von dem, der sich hier einerseits in
der physischen Hauptesbildung abspielt. Es ist dieses ein wichtiger
Zusammenhang zwischen dem Menschen und seiner Umgebung. Es ist
einmal im menschlichen Haupte dieser Prozeß wiederum drinnen, der
sich draußen im Mineralisieren abspielt. Es ist ja heute, ich möchte
sagen schon fast für die Geologie klar, wenn auch noch nicht ganz, daß
alles, was der Prozeß der Schieferbildung ist, der Prozeß aller derjenigen
Mineralisierung, an der die Kieselerde, Silizium, beteiligt ist, mit
dem zusammenhängt, was man Entvegetabilisierung nennen könnte.
Wir müssen gewissermaßen mineralisch gewordene Pflanzenwelt in
der Schieferbildung suchen, und indem wir dieses Entvegetabilisieren
zu erfassen suchen, was gleichbedeutend ist mit der Schieferbildung
der Erde, ergreifen wir denjenigen Prozeß, der in einer anderen Weise
in seinem polarischen Gegenteil hier im menschlichen Haupte spielt.
Mit dem spielt aber ein anderer Prozeß zusammen. Und diesen anderen
Prozeß, der mit diesem zusammenspielt, müssen wir wiederum
draußen in der Welt suchen. Wir müssen ihn da suchen, wo sich zum
Beispiel Kalkgebirge bilden. Und wir haben es wiederum heute schon
fast als eine geologische Wahrheit für die äußere Wissenschaft daliegen,
daß Kalkgebirge im wesentlichen auf einem Prozeß der Erdbildung,
den wir Entanimalisierungsprozeß nennen können, beruhen. Es
ist das der entgegengesetzte Prozeß des Tierwerdens. Und wiederum
der polarisch entgegengesetzte Prozeß spielt hier drinnen. Wenn wir
also dem Silizium und dem Kalzium, die zur Ruhe gekommene Prozesse
sind, einen Anteil an der menschlichen physischen Hauptesbildung
zuschreiben, so müssen wir uns klar sein, daß dadurch in diese
menschliche physische Hauptesbildung etwas hineinspielt, was draußen,
in der ganzen Natur unserer Erde wenigstens, eine sehr bedeutsame
Rolle spielt. Wir können uns zu gleicher Zeit jetzt schon vorbereitend
darüber orientieren, daß, wenn wir hinschauen auf der einen
Seite auf die Kieselerde, auf das Silizium, daß das eine wesentliche
Verwandtschaft hat mit demjenigen, was gerade im physischen Haupte
vor sich geht; wenn ich von Silizium spreche, so ist es eben der zur
Ruhe gekommene Prozeß. Dasjenige wiederum, was Kalkbildungsprozeß
ist, was im Kalzium zur Ruhe kommt, das hat etwas zu tun mit
alledem, was der entgegengesetzte Pol ist, was polarisch mit der anderen
Kraft zusammenwirkt im menschlichen physischen Haupte. Diese
Prozesse, die wir geradezu heute noch rund um uns herum aufsuchen
können, stehen im menschlichen Haupte im Zusammenhange mit anderen
Prozessen, die wir auf der Erde nicht finden, die nur im Abdruck
vorhanden sind, indem das Haupt eben Abdruck ist von ätherischem
Leib, astralischem Leib und Ich." {{Lit|{{G|313|13f}}}}
</div>
 
== Kalk und Stickstoff ==
 
Kalk und Stickstoff stehen beide in starker Beziehung zu den [[astral]]en Kräften, aber in unterschiedlicher Weise. Stickstoff hält den Menschen offen für das Weltenall, während das Kalkige ihn so zubereitet, „dass er wiederum seine eigene Organisation an die Stelle desjenigen setzt, was durch den Stickstoff an Kosmischem in ihn hereinwirken will.“ Zwischen diesen beiden Wirkungen pendelt das Menschenwesen beständig hin und her {{Lit|{{G|213|88ff}}}}.
 
== Phosphor als Gegenspieler des Kalks ==
 
Der Kalk hat seinen unmittelbaren Gegenspieler im [[Phosphor]], dem Lichtträger. Der Phosphor befeuert die [[Wille]]nstätigkeit, ist überhaupt der Energielieferant schlechthin im tierischen und menschlichen Organismus. Im Willen wirkt das Ich und der Phosphor ist der Ich-Träger, der diese Willenstätigkeit vermittelt. Allerdings, durch zu viel Phosphor „fängt der Wille an zu zappeln.“
 
<div style="margin-left:20px">
"Und wenn wir einfach zu viel Phosphor in uns haben, das heißt, zu feurige Speisen essen, dann werden wir ein furchtbarer Zappelfritz, der alles angreifen will, der immer wollen will. Dadurch, daß wir den Phosphor haben, ist der Wille da. Und wenn wir zu viel Phosphor haben, dann fängt dieser Wille an zu zappeln. Und wenn dann der Organismus so ist, daß er überhaupt durch seine ganze Zusammensetzung zu viel Phosphor in den Kopf hinaufschickt, dann fängt der Mensch nicht nur an zu zappeln, und wie man sagt, nervös - das hat nichts mit den Nerven, sondern mit dem Phosphor zu tun - herumzuzappeln in der Welt, sondern er fängt an zu toben und wird ein Verrückter, wird tobsüchtig. Wir müssen ein klein wenig Phosphor in uns haben, damit wir überhaupt wollen können. Aber wenn wir zu viel Phosphor machen in uns selber, dann werden wir verrückt." {{Lit|{{G|347|114}}}}
</div>
 
Der Phosphor befreit Astralleib und Ich von ihrer Fesselung an den physischen Leib und fördert dadurch den Schlaf. Das geschieht aber erst, nachdem er zuvor die bewusste Tätigkeit des Menschen angeregt hat. Der Phosphor hat nämlich im menschlichen Organismus, im Gegensatz zum Schwefel, eine starke Neigung zur Salzbildung als Phosphat. Die Salze bilden aber die Grundlage für das kristallklare Denken, auf das sich das Selbstbewusstsein gründet. Der Schlaf tritt hier gewissermaßen als gesunde Folge der Ermüdung ein, die aus der bewussten Tätigkeit resultiert. Der Schwefel, der im Organismus nur wenig zur Salzbildung neigt, dämpft hingegen das Bewusstsein, indem er die ätherische Tätigkeit anregt. Dadurch fördert er zwar auch den Schlaf, aber ohne zuvor das Bewusstsein zu befeuern.
 
Den zentrifugalen Kräften des Kalks tritt der Phosphor mit seiner zentripedalen Tendenz entgegen. Im Stoffwechsel-Gliedmaßensystem wirkt er nicht ausscheidend, sondern anziehend auf die Flüssigkeiten bzw. besser auf das Feste in aufgelöster Form, im Rhythmischen System bewirkt er die Einatmung und er bringt das Luftige so in den Organismus, dass es die Nerven-Sinnesorganisation durchwärmt.
 
Sehr wesentlich ist der Phosphor an der Bildung des Innenskeletts beteiligt. Die Knochen des Körperskeletts bestehen zu etwa 50 % aus [[Wikipedia:Hydroxylapatit|Hydroxylapatit]] (Ca<sub>5</sub>(PO<sub>4</sub>)<sub>3</sub>(OH)), das Zahnbein zu etwa 70% und der Zahnschmelz sogar zu etwa 97%. In den Röhrenknochen der Gliedmaßen tritt sehr deutlich die lichtverwandte strahlige Formbildungstendenz des Phosphors hervor, während der Schädel, der ja im Grunde ein Außenskelett ist, die rundende Formkraft des Kalks offenbart. Dafür sind die fettartigen erstarrten Phospholipoide (vor allem die Kephaline – von [[Wikipedia:Griechische Sprache|griech.]] ''kephalos'' = Kopf), an denen die fast tote weiße Gehirnsubstanz sehr reich ist, eine wesentliche Grundlage für die Bewusstwerdung des Denkens. Diese salzartigen Substanzen sind durchlässig für das Geistige und offenbaren es in Form kristallklarer Gedanken. Vermittelt durch den Phosphor leuchtet hier das geistige Licht in Gedankenform auf. Die Gedanken sind dabei als das in definierten Formen erstarrte tote Endprodukt des lebendigen Denkens zu verstehen. Der eigentliche lebendige Denkprozess spielt sich hingegen in dem im Atemrhythmus auf- und abschwingenden Gehirnwasser ab und greift von hier aus auf die reichlich durchblutete und daher noch verhältnismäßig lebendige graue Gehirnrinde über.


Phosphorsaurer Kalk bildet den Angriffspunkt für die [[Kosmos|kosmischen]] Kräfte zum Aufbau des Schädels, kohlensaurer
== Weblinks ==
Kalk entsprechend für die irdischen Kräfte zum Aufbau der Röhrenknochen. Kohlensaurer Kalk im Schädel bzw. phosphorsaurer Kalk in den Röhrenknochen sind dagegen Abscheidungsprodukte {{Lit|{{G|316|43ff}}}}.
{{Commons|Николай Андреевич Римский-Корсаков|Nikolai Rimsky-Korsakov}}
* {{DNB-Portal|118601067|TYP=Werke von und über}}
* {{DDB|Person|118601067}}
* [http://www.russisches-musikarchiv.de/werkverzeichnisse/rimsky-korsakow-werkverzeichnis.htm Russisches Musikarchiv]
* [http://www.northernsounds.com/forum/forumdisplay.php?f=77 Principles of Orchestration, ein interaktives Online-Lehrbuch (englisch)]
* [http://www.noten-klavier.de/rimski-korsakow/hummelflug.htm Klaviernoten vom Hummelflug kostenlos als pdf]
* Stefan Zednik: [https://www.deutschlandfunk.de/vor-175-jahren-geboren-der-russische-komponist-nikolai.871.de.html?dram:article_id=443846 ''Vor 175 Jahren geboren – Der russische Komponist Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow.''] Beitrag vom 18. März 2019 im Deutschlandfunk


== Kohlensaurer Kalk als Heilmittel ==
; Aufnahmen:
* [ Der Hummelflug] YouTube
* [ Der Hummelflug] YouTube
* [ Der Hummelflug] YouTube
* [ Der Hummelflug] YouTube


Der Kalk leitet überschüssige geistig-seelische Kräfte nach außen ab:
== Einzelnachweise ==
<references />


<div style="margin-left:20px">
{{Normdaten|TYP=p|GND=118601067|LCCN=n/79/107991|NDL=00454245|VIAF=73859252}}
"Wenn Sie die Auster geisteswissenschaftlich untersuchen,
so kommen Sie dazu, anzuerkennen, daß diese Auster zwar ein sehr niedriges
Lebewesen ist in der Tierreihe, daß sie aber im gesamten Kosmos doch eine verhältnismäßig
hohe Stelle einnimmt dadurch, daß dasjenige, was der Mensch in sich als
sein Denken trägt, von ihr abgesondert wird. Gewissermaßen zeigen die Kräfte, welche
die Schale bilden und von innen nach außen leiten, den Weg, wie aus der Auster
dasjenige abgeführt wird, was dann, wenn es sich mit ihrem organischen Wachstum
verbinden würde, die Auster sehr gescheit machen würde, was die Auster eben zu einem
sehr hohen tierischen Wesen gestalten würde. Das wird nach außen geleitet,
das wird abgeleitet. Und Sie können förmlich, ich möchte sagen, handgreiflich sehen
an diesem Entstehen der Austernschale die Arbeit des kohlensauren Kalkes, diese
Arbeit, die aus dem Organismus heraus die zu starke geistig-seelische Tätigkeit leitet.
Finden Sie nun, daß eine überschüssige geistig-seelische Tätigkeit im Unterleibe
sich geltend macht, was auch bei bestimmten Krankheitsformen eben auftritt, so
werden sie zu dem Heilmittel greifen müssen, das Sie den Austernschalen oder ähnlichen,
ich möchte sagen, durch die geheimnisvollen Kräfte des kohlensauren Kalkes
von innen nach außen wirkenden Substanzen zu danken haben." {{Lit|{{G|312|104f}}}}
</div>
 
== Literatur ==
#Rudolf Steiner: ''Menschenfragen und Weltenantworten'', [[GA 213]] (1987)
#Rudolf Steiner: ''Das Miterleben des Jahreslaufes in vier kosmischen Imaginationen'', [[GA 229]] (1999)
#Rudolf Steiner: ''Der Mensch als Zusammenklang des schaffenden, bildenden und gestaltenden Weltenwortes'', [[GA 230]] (1993)
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999)
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte zur Therapie'', [[GA 313]] (2001)
#Rudolf Steiner: ''Meditative Betrachtungen und Anleitungen zur Vertiefung der Heikunst'', [[GA 316]] (2003)
#Rudolf Steiner: ''Anthroposophische Menschenerkenntnis und Medizin'', [[GA 319]] (1994)
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft'', [[GA 327]] (1999)
#Rudolf Steiner: ''Die Erkenntnis des Menschenwesens nach Leib, Seele und Geist. Über frühe Erdzustände'', [[GA 347]] (1995)


{{GA}}
{{SORTIERUNG:Rimski-Korsakow, Nikolai Andrejewitsch}}
[[Kategorie:Komponist (Romantik)]]
[[Kategorie:Komponist klassischer Musik (20. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Komponist (Oper)]]
[[Kategorie:Hochschullehrer]]
[[Kategorie:Russe]]
[[Kategorie:Geboren 1844]]
[[Kategorie:Gestorben 1908]]
[[Kategorie:Mann]]


[[Kategorie:Chemie]] [[Kategorie:Heilkunst]]
{{Wikipedia}}

Version vom 3. Juli 2019, 19:52 Uhr

Nikolai Rimski-Korsakow, Porträt gemalt von Walentin Serow (1898)
Rimski-Korsakow; Photo von Samour, St. Petersburg

Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow (russisch Никола́й Андре́евич Ри́мский-Ко́рсаков, wiss. Transliteration Nikolaj Andreevič Rimskij-Korsakov, * 6. Märzjul. / 18. März 1844greg. in [ichwin, Gouvernement Nowgorod; † 8. Junijul. / 21. Juni 1908greg. auf Gut Ljubensk bei Luga, Gouvernement Sankt Petersburg) war ein russischer Komponist.

Leben

Rimski-Korsakow stammte aus der angesehenen Familie Rimski-Korsakow, deren männliche Mitglieder traditionell in militärischen Diensten standen, besonders in der russischen Marine. Die Eltern waren daneben aber auch stark musikalisch interessiert, erkannten seine musikalische Begabung und förderten sie.

1856 begann seine militärische und schulische Ausbildung im Seekadettenkorps in Sankt Petersburg, die er 1862 abschloss.

An der Kadettenschule setzte Rimski-Korsakow seinen Klavierunterricht fort, interessierte sich aber hauptsächlich für die Oper und die darin verwendeten Instrumente. Als 13-Jähriger schrieb er seinem Onkel folgenden Brief:

„Liebster Onkel! Stell dir meine Freude vor, heute gehe ich ins Theater! Ich werde Lucia sehen! Ich werde das riesige Orchester und Tam-tam hören! und sehen, wie der Dirigent mit seinem kleinen Stock herumfuchtelt! Im Orchester gibt's 12 Geigen, 8 Bratschen, 6 Celli, 6 Kontrabässe, 3 Flöten, 8 Klarinetten, 6 Hörner und diese ganzen Sachen.“

Im Herbst 1859 erhielt er einen neuen Klavierlehrer, Théodore Camille, der ihn mit den Komponisten Balakirew und Cui bekannt machte. Ermuntert von seinen Förderern, begann er, sein erstes Werk, eine Sinfonie in es-moll, zu schreiben. Vollenden konnte er das Werk jedoch erst im Jahre 1865, da er nach Abschluss seiner Ausbildung zunächst für drei Jahre auf das Kriegsschiff „Almas“ kommandiert war. Ende des Jahres 1865 führte Balakirew das Werk schließlich in Petersburg auf. In den folgenden Jahren beschäftigte sich Rimski-Korsakow zunehmend mit russischer Volksmusik und altrussischen Überlieferungen. Als er 1880 das phantastische Theaterstück Snegurotschka („Schneeflöckchen“) des russischen Dramatikers Alexander Nikolajewitsch Ostrowski als Oper vertonte, verbrachte er diese Zeit in einem Zustand außerordentlicher Erregung, wie er später beschrieb:

„zur Natur betend – zu einem krummen alten Baumstumpf, zu einer Weide oder jahrhundertealten Eiche, zum Waldstrom, zum See … oder zum Hahnenschrei, der die Hexerei der Nacht verscheucht … Es schien mir manchmal, dass Tiere, Vögel, ja sogar Bäume und Blumen mehr über die Magie und Phantasie als Menschen wissen … Ich glaubte mit Wärme an all das wie ein Kind …, und in diesen Minuten schien mir die Welt näher, verständlicher, und ich war irgendwie mit ihr verschmolzen!“

Im Juli 1871 wurde er Professor für Instrumentation und Komposition am Sankt Petersburger Konservatorium, und im Dezember desselben Jahres heiratete er Nadeschda Nikolajewna Purgold, ebenfalls Komponistin und ausgezeichnete Pianistin.[1] Von 1874 bis 1881 war er Direktor der Freischule für Musik und wirkte als Dirigent und Pädagoge. Durch seine bedeutende akademische Position und seine große Popularität wurde er zum wohl einflussreichsten Vertreter des sogenannten „Mächtigen Häufleins“. Eine wichtige Rolle kommt ihm auch bei der Bearbeitung und Verbreitung der Werke Mussorgskis zu, die er in oft geglätteter Form der Öffentlichkeit zugänglich zu machen suchte. Sein Kompositionsstil war beeinflusst von Glinka und Balakirew, Berlioz und Liszt. Zu seinen unmittelbaren Schülern gehörten Glasunow, Gretschaninow, Strawinski, Witold Maliszewski und Prokofjew; sein Einfluss ist aber auch noch in den Orchesterwerken von Ravel, Debussy, Dukas und Ottorino Respighi spürbar.

Im Sommer 1908 verstarb Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow in seinem Landhaus an einem Herzinfarkt. Die Violinistin Natasha Korsakova ist Nachfahrin Rimski-Korsakows.[2]

Musik

Rimski-Korsakow schuf 15 Opern, diverse Orchesterwerke, die meist zur Programmmusik gerechnet werden, aber auch Chorwerke, Kammerwerke, Klaviermusik zu zwei und vier Händen, Lieder, Transkriptionen und Orchestrierungen.

Seine Opern sind nicht auf der Grundlage dramatischer Spannung aufgebaut. Er komponierte keine Dramen, sondern musikalisch-szenische Märchen; die von ihm gestalteten Charaktere ähneln eher fantastischen Puppen. Auf diesem Feld war er einzigartig. Er verwendete zwei Arten von musikalischer Sprache: einerseits diatonisch und lyrisch, mit Einschüben russischer Volksmusik, für die „echten“ menschlichen Charaktere – andererseits chromatisch und hochartifiziell, oftmals auf der Grundlage einer eigens erfundenen Ganztonleiter, für die „unechten“ magischen Gestalten.

Zuweilen wird eine Parallele zwischen dieser Dualität in Rimski-Korsakows Werk und auffallenden Widersprüchen in seiner Persönlichkeit gezogen: Er wurde als außergewöhnlich kühl, objektiv und als religiöser Skeptiker beschrieben, gleichzeitig gestaltete er gern religiöse Zeremonien und war fähig, sich dem Naturmystizismus hinzugeben.

Opern

  • Pskowitjanka (Das Mädchen aus Pskow) nach einem Drama von Lew Alexandrowitsch Mei (1868–72, UA 1873)
  • Bojarynja Wera Scheloga (Die Bojarin Wera Scheloga, 1877–78, UA 1898)
  • Maiskaja notsch (Mainacht, 1878–79, UA 1880)
  • Snjegurotschka (Schneeflöckchen, 1880–81, UA 1882)
  • Mlada (1889–90, UA 1892)
  • Notsch pered Roschdestwom (Die Nacht vor Weihnachten, 1894–95, UA 1895)
  • Sadko (1895–96, UA 1898)
  • Mozart i Saljeri (Mozart und Salieri, 1897, UA 1898)
  • Zarskaja newesta (Die Zarenbraut), nach einem Drama von Lew Alexandrowitsch Mei (1898, UA 1899)
  • Skaska o zarje Saltane (Das Märchen vom Zaren Saltan, 1899–1900, UA 1900 – enthält sein wohl bekanntestes Werk: Der Hummelflug)
  • Servilia, nach einem Drama von Lew Alexandrowitsch Mei (1900–01, UA 1902)
  • Kaschtschei bessmertny (Der unsterbliche Kaschtschei, 1901–02, UA 1902)
  • Pan Wojewoda (1902–03, UA 1904)
  • Skasanije o newidimom grade Kitesche i dewe Fewronii (Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesch und der Jungfrau Fewronija, 1903–04, UA 1907)
  • Solotoi petuschok (Der goldene Hahn, 1906–07, UA 1909)

Sinfonien

  • Sinfonie Nr. 1 es-Moll op. 1 (1861–65/1884)
  • Sinfonie Nr. 2 op. 9 Symphonische Suite Antar (1868/1875/1897)
  • Sinfonie Nr. 3 a-Moll + C-Dur (1866–73/1886/1899/1904–1906)

Weitere Orchesterwerke

Kammermusik

  • Streichquartett F-Dur op. 12 (1875)
  • Streichsextett A-Dur (1876)
  • Quintett B-Dur für Flöte, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier (1876)
  • Streichquartett über russische Themen (1878–79; 1.–3. Satz bearbeitet zur Sinfonietta op. 31)
  • Streichquartett G-Dur (1897)
  • Klaviertrio c-Moll (1897)
Grabmal Rimski-Korsakows auf dem Gelände des Alexander-Newski-Klosters

Musiktheoretisches Werk

  • Harmonielehre

Schriften

  • Chronik meines musikalischen Lebens. Reclam, Leipzig 1968.

Siehe auch

Literatur

  • Sigrid Neef: Die Russischen Fünf: Balakirew – Borodin – Cui – Mussorgski – Rimski-Korsakow. Monographien – Dokumente – Briefe – Programme – Werke. Verlag Ernst Kuhn. Berlin 1992, ISBN 3-928864-04-1.
  • Ernst Kuhn (Hrsg.): Nikolai Rimsky-Korsakow, Zugänge zu Leben und Werk. Monographien – Schriften – Tagebücher – Verzeichnisse. Mit einem „Verzeichnis der musikalischen Werke Nikolai Rimsky-Korsakows“, einer „Systematischen Auswahl-Bibliographie der internationalen Literatur zu Leben und Werk Nikolai Rimsky-Korsakows bis 1998“ sowie einem Verzeichnis seiner Schüler. Kuhn, Berlin 2000, ISBN 3-928864-15-7.
  • Nikolai van der Pals: N. A. Rimsky-Korssakow. Inaugural-Dissertation. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1914. (W. Bessel, Leipzig 1929, G. Olms, Hildesheim 1977 (Repr), ISBN 3-487-06427-8)
  • Nikolai Rimski-Korsakow: Principles of Orchestration. Dover Publications, London 1964, ISBN 0-486-21266-1. (englisch) (online als PDFs, deutsch)
  • Nikolai Rimsky-Korssakow: Grundlagen der Orchestration. Berlin u. a. 1922.
  • Gesine Schröder: Raffiniert … oder lieber roh? : zur Wirkung von Rimsky-Korsakovs Orchestrationslehre in Deutschland.

Weblinks

Commons: Nikolai Rimsky-Korsakov - Weitere Bilder oder Audiodateien zum Thema
Aufnahmen
  • [ Der Hummelflug] YouTube
  • [ Der Hummelflug] YouTube
  • [ Der Hummelflug] YouTube
  • [ Der Hummelflug] YouTube

Einzelnachweise

  1. Marina Lobanova: Rimskaja-Korsakowa, Nadeshda. (PDF) In: MUGi Musik und Gender im Internet. Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 29. Juli 2011, abgerufen am 31. Januar 2016.
  2. Götz Heinrich Loos: Korsakowa einfach atemberaubend. In: Westfälische Rundschau. 16. Oktober 2008, abgerufen am 2. Oktober 2018.


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