Kategorie:Goethe und Radioaktivität: Unterschied zwischen den Seiten

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[[Datei:Exponential-decay.png|mini|300px|Das '''Zerfallsgesetz''' beschreibt ganz allgemein die exponentielle Abnahme einer Größe vom anfängliches Wert ''N'' mit der Zeit ''t''. Das gilt z. B. auch für die Anzahl radioaktiver [[Atomkern]]e in einer gegebenen Substanzprobe.]]
[[Kategorie:Schriststeller]]
[[Datei:GA320 158.gif|thumb|300px|Die drei Arten radioaktiver Strahlung unterscheiden sich sehr charakteristisch durch ihre Geschwindigkeit.]]
[[Kategorie:Dramatiker]]
Unter '''Radioaktivität''' (von [[Wikipedia:Latein|lat.]] ''radius'', Strahl; [[Wikipedia:Französische Sprache|frz.:]] ''radioactivité'' - der Name wurde [[Wikipedia:1898|1898]] von [[Wikipedia:Marie Curie|Marie Curie]] geprägt.) oder '''radioaktivem Zerfall''' versteht man die spontane, unter hoher [[Energie]]abgabe verlaufende Umwandlung instabiler [[Wikipedia:Isotop|Isotop]]e [[Chemisches Element|chemischer Elemente]]. In der Regel findet dabei eine [[Transmutation]] zu einem anderen chemischen Element statt; in seltenen Fällen ändert sich durch reinen [[Wikipedia:Neutron|Neutron]]enaustoß nur die [[Wikipedia:Massenzahl|Massenzahl]], wodurch ein anderes Isotop des selben chemischen Elements gebildet wird. Die hohe Strahlungsenergie entsteht dabei - wegen der [[Äquivalenz von Masse und Energie]] - durch Umwandlung von [[Wikipedia:Masse (Physik)|Masse]] in reine Energie gemäß der bekannten [[Wikipedia:Albert Einstein|Einsteinschen]] Gleichung E = mc<sup>2</sup>. Mit der Radioaktivität ist also eine Auflösung bzw. eine [[Metamorphose]] in eine andere, strahlungsartige [[Erscheinung]]sform der [[Materie]] verbunden.
[[Kategorie:Dichter]]
 
[[Kategorie:Künstler]]
Der radioaktive Zerfall folgt dem [[Exponentialfunktion|exponentiellen]] '''Zerfallsgesetz''': <math>N(t)= N_0 \cdot \mathrm e^{-\lambda t}</math>.
[[Kategorie:Literatur]]
[[Kategorie:Goethe]]
<math>N_0</math> ist dabei die Anzahl der anfangs (<math>t = 0</math>) vorhandenen Atomkerne. Die '''Zerfallswahrscheinlichkeit''' wird durch die '''Zerfallskonstante''' <math>\lambda</math> bestimmt und meist in der Einheit 1/Sekunde angegeben. Der Kehrwert der Zerfallskonstante ist die '''Lebensdauer''' <math> \tau= \frac{1}{\lambda}  </math>. Anstatt der Lebensdauer wird häufig die '''Halbwertszeit''' <math>T_{1/2}</math> angegeben, also die Zeit, in der die Hälfte des radioaktiven Materials zerfällt:
 
:<math> T_{1/2}=\tau  \ln 2=\frac{\ln 2}{ \lambda}  </math>
 
Für das natürliche [[Wikipedia:Uran|Uran]]isotop <sup>238</sup>U beträgt beispielsweise die Halbwertszeit etwa 4,468 Milliarden Jahre, also knapp weniger als das aus [[geophysik]]alischen Daten geschätzte Alter der [[Erde (Planet)|Erde]]. Das natürliche [[Wikipedia:Radium|Radium]]isotop <sup>226</sup>Ra hat hingegen eine Halbwertszeit von „nur“ 1602 Jahren und mithin eine viel größere '''Zerfallsrate''' oder '''Aktivität''', die in Kernzerfällen/Sekunde in der Einheit '''Bequerel''' ('''Bq''') angegeben wird. Die Aktivität zu einem bestimmten Zeitpunkt <math>t</math> errechnet sich aus dem Zerfallsgesetz durch Multiplikation mit der Zerfallskonstanten, d.h.:
 
:<math>A(t) = \lambda \cdot N(t) = \lambda \cdot N_0 \cdot e^{-\lambda t} = A_0 \cdot e^{-\lambda t}</math>.
 
Entgegen der vorherrschenden [[Naturwissenschaft|naturwissenschaftlichen]] Auffassung trat nach Ansicht [[Rudolf Steiner]]s das [[Phänomen]] des radioaktiven Zerfalls erst verhältnismäßig spät in der [[Erdentwicklung]] auf:
 
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"Sieben Formzustände bilden zusammen eine Runde. Die Erde
macht jetzt ihre vierte Runde durch, und diese ist die mineralische.
Die Aufgabe des Menschen ist es, während dieser Zeit das Mineralreich
zu verarbeiten. Es ist schon Arbeit am Mineralreich, wenn
der Mensch einen Feuerstein nimmt und einen Keil zurechthämmert,
mit dem er andere Dinge bearbeitet. Wenn er Felsen abträgt und
aus den Steinen Pyramiden baut, wenn er aus Metallen Werkzeuge
macht, wenn er den elektrischen Strom in einem Netz über die Erde
führt, bearbeitet der Mensch das Mineralreich. So verwendet der
Mensch das ganze Mineralreich in seinem Dienst. Er macht die Erde
vollständig zu einem Kunstwerk. Wenn der Maler Farben nach seinem
Manas kombiniert, bearbeitet er auch das Mineralreich. Wir
sind jetzt in der Mitte dieser Tätigkeit und in den nächsten Rassen
(Hauptzeitaltern) wird es ganz umgearbeitet werden, so daß zuletzt
kein Atom mehr auf der Erde sein wird, das nicht vom Menschen
bearbeitet worden ist. Früher haben sich diese Atome immer mehr
verfestigt; jetzt aber treten sie wieder immer mehr auseinander. Die
Radioaktivität hat es früher gar nicht gegeben, daher konnte man sie
früher gar nicht entdecken. Die gibt es erst seit einigen Jahrtausenden,
weil jetzt die Atome sich immer mehr zersplittern." {{Lit|{{G|93a|76}}}}
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Bei einem Besuch Dr. Steiners auf dem Gut Tannbach bei Gutau, unteres Mühlviertel, das Graf Polzer gehörte, wurde eine nachweislich radioaktive Quelle aufgesucht und geschmacklich gekostet. Im anschließenden Gespräch sagte Rudolf Steiner, dass die Radioaktivität erst seit dem [[Mysterium von Golgatha]] in der Erde sei {{Lit|Polzer-Hoditz, 8. Juni 1918}}.
 
Die Endprodukte von drei der vier natürlichen radioaktiven [[Wikipedia:Zerfallsreihe|Zerfallsreihe]]n sind die stabilen [[Blei]]isotope <sup>206</sup>Pb, <sup>207</sup>Pb und <sup>208</sup>Pb. Sie haben die schwersten stabilen [[Wikipedia:Atomkern|Atomkern]]e, was dadurch erklärt wird, dass sie die [[Wikipedia:Magische Zahl (Physik)|magischen Protonenzahl]] 82 haben, was einer voll aufgefüllten [[Wikipedia:Schalenmodell (Kernphysik)|Kernschale]] entspricht.
 
Nach Steiner hat Blei als typisches [[Saturn]]metall außertellurischen Charakter. Über seine Rolle als Endprodukt des radioaktiven Zerfalls sagt Steiner:
 
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"Aber da habe ich Ihnen
ja sagen müssen, daß man da zu einem Einfluß kommt, der außertellurisch
ist und den wir identifizieren mußten mit dem Blei. Sie
erinnern sich, wie wir Blei, Zinn und Eisen als Kräfte bezeichneten,
die mit dem oberen Menschen zu tun haben. Die Neigung ist
heute noch keine sehr große, so etwas anzuerkennen. Es wird
die Neigung noch keine sehr große sein, vom Menschen nach
außen zu gehen und in der Bleiwirkung etwas Besonderes zu sehen,
was wiederum zusammenhängt mit dem, daß der Mensch durch
das Herz sich seinen Wasserstoff bereiten läßt, der dann der Träger
ist für die Zubereitung des Denkapparates. Aber das unbewußte
Forttreiben der menschlichen Entwickelung bändigt — ich meine
jetzt nicht durch irgendeine Agitation, aber das unbewußte Forttreiben
der menschlichen Entwickelung bändigt — die Menschheit
zur Anerkennung dieser Tatsache heran. Denn daß das Blei irgendwie
in der außermenschlichen Natur eine Rolle spielt, wenn wir
es auch nur seinen Funktionen nach betrachten, das kann ja der
heutige Mensch nicht mehr ableugnen, da er unter den Umwandelungsprodukten
des Radiums, die die Wissenschaft festgestellt hat,
neben der Abspaltung des Heliums das Blei nun wirklich gefunden
hat. Geradeso, wie da das Blei gefunden worden ist, wenn es auch
heute noch nicht ganz genau nach seinem sogenannten Atomgewicht
stimmt, aber es wird ja schon als Blei angesprochen, so
wird das Zinn gefunden werden, so wird von dem, was außermenschlich
ist, aber zugleich von der außermenschlichen Natur als
Einziges in die menschliche Natur eingreift, das Eisen gefunden
werden. Ich meine, es ist notwendig, daß man sich heute nicht nur
durch solche Dinge heranbändigen läßt, wie die Röntgenwissenschaft
ist, die ja einen wunderbaren Fingerzeig eigentlich abgibt für
dieses Herausgehen ins Außermenschliche und das Kommen nicht
bloß zu den grobklotzigen Metallen, die uns in der Erde gegeben
sind, sondern zu den Metallkräften, die von dem Außertellurischen
hereinwirken. Das ist etwas, was heute schon gesagt werden muß.
Denn man wird gerade beim Auftreten, ich möchte sagen, der
heutigen neuartigen Krankheiten bemerken, daß man auf solche
Dinge durchaus Rücksicht zu nehmen hat." {{Lit|{{G|312|234f}}}}
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"Nehmen Sie den Fall, daß die
alten Initiierten überall im irdischen ätherischen Dasein vorausgesetzt
haben Blei. Denn der Strahlung des Bleies haben sie zugeschrieben,
was in der Menschengestalt von dem äußersten Ende, von oben nach
unten wirkt. Sie haben in dem auf der Erde vielfach verbreiteten Blei
etwas gesehen, was mit der inneren Formbildung des Menschen zusammenhängt,
namentlich auch mit dem menschlichen Selbstbewußtsein.
Nun wird natürlich der heutige materialistische Denker sagen:
 
Aber das Blei spielt ja im Menschenorganismus keine Rolle. - Da
würde ihm der alte Initiierte gesagt haben: An so grob vorhandenes
Blei, wie du denkst, haben wir allerdings nicht gedacht, sondern
an ganz feines, nur in Kraftwirkung vorhandenes Blei. Und solches
Blei ist sehr verbreitet. - So würde der alte Initiierte gesagt haben.
 
Was sagt der moderne Naturforscher? Er sagt: Es gibt Mineralien,
welche Ausstrahlungen haben. Zu diesen Ausstrahlungen rechnet man
ja die sogenannten radioaktiven Ausstrahlungen. Nicht wahr, man
kennt die Ausstrahlungen des Urans, man weiß, wenn gewisse Strahlen
- Alphastrahlen nennt man sie - ausstrahlen, dann ist zunächst
eben das Ausgestrahlte da; dasjenige, was dann weiter noch ausstrahlen
kann, verändert sich in einer gewissen Weise, bekommt sogar,
wie man in der Chemie sagt, ein anderes Atomgewicht, kurz, es entstehen
auch innerhalb desjenigen, was da als strahlende Materie vorhanden
ist, Verwandlungen. Es sprechen ja sogar heute manche schon
von einer Art Wiederaufleben der alchimistischen Stoffverwandlung.
Nun aber sagen diejenigen, die solche Dinge untersucht haben: Dabei
entsteht innerhalb dieses Strahlens etwas, was dann als ein Produkt
auftritt, das nicht mehr radioaktiv ist, das sogenannte Radium G, und
das hat die Eigenschaften des Bleies. Sie können also rein aus dem
modernen Naturwissenschaftlichen heraus finden: Da sind radioaktive
Substanzen; innerhalb dieser ganzen radioaktiven Strahlungen ist
etwas, was seiner Kraft nach in Bildung begriffen ist. Da ist überall
Blei auf dem Untergrunde enthalten.
 
Sie sehen, die moderne Naturforschung nähert sich in ganz bedenklicher
Weise der alten Initiationswissenschaft. Und ebenso, wie sie
heute schon - ich möchte sagen mit der Nase, wenigstens mit der
Nase der physikalischen Instrumente - auf das Blei gestoßen wird,
wird sie auch auf die anderen Metalle gestoßen. Und dann wird sie
nach und nach schon darauf kommen, was damit gemeint war, wenn
man sagte, daß man in dem Saturnhaften überall das Blei findet. Sie
sehen, nur mit geisteswissenschaftlichem Blick läßt sich in seiner Bedeutung
auch das durchschauen, was heute selbst naturwissenschaftlich
auftritt und mit dem man ja in dem breiteren Wesen des Erkennens
nicht viel anzufangen weiß." {{Lit|{{G|213|93f}}}}
</div>
 
Bedeutsam erschien es Steiner, dass sich die drei Arten radioaktiver Strahlung sehr charakteristisch durch ihre [[Geschwindigkeit]] unterscheiden:
 
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"Und auf diese Weise ist man darauf gekommen,
daß man Körper haben kann wie zum Beispiel Uransalze,
die gar nicht nötig haben, unter allen Umständen erst bestrahlt zu
werden, sondern die unter gewissen Verhältnissen selbst diese Strahlen
wiederum aussenden, die also die innere Eigenschaft haben, solche
Strahlen auszusenden. Und unter diesen Körpern waren ja insbesondere
die Körper, die man die radiumhaltigen nennt. Da haben gewisse
Körper höchst merkwürdige Eigenschaften. Sie strahlen, sagen wir,
zunächst gewisse Krafdinien aus, die in merkwürdiger Weise behandelt
werden können. Wenn wir solch eine Ausstrahlung haben von
einem radiumhaltigen Körper - der Körper ist in einem Bleitröglein
drinnen, und wir haben hier die Ausstrahlung -, so können wir diese
Ausstrahlung mit dem Magneten untersuchen. Dann finden wir, daß
sich etwas absondert von dieser Ausstrahlung, das wir durch den
Magneten stark hier herüberleiten können, das dann diese Form annimmt.
Etwas anderes bleibt starr und pflanzt sich in dieser Richtung
fort, wieder etwas anderes wird in entgegengesetztem Sinn abgelenkt,
das heißt, es steckt hier ein Dreifaches darinnen. Zuletzt hatte man
schon gar nicht mehr genug Namen, um das zu bezeichnen. Deshalb
nannte man dasjenige, was nach rechts abgelenkt werden kann,
β-Strahlen, die der geraden Linie folgenden die γ-Strahlen und die
nach entgegengesetzter Richtung abgelenkten die α-Strahlen. Wenn
man gewisse Rechnungen anstellt, dann kann man dadurch, daß man
einen Magneten an dasjenige, was da strahlt, seitlich herankommen
läßt, die Ablenkung studieren und damit die Geschwindigkeit. Und
da stellte sich das Interessante heraus, daß die β-Strahlen etwa sich bewegen
mit 9/10 Lichtgeschwindigkeit, die α-Strahlen mit etwa 1/10 Lichtgeschwindigkeit.
Wir haben also da gewissermaßen Kraft-Explosionen,
die wir getrennt haben, analysiert haben, und die uns zeigen, wie
sie auffallende Verschiedenheiten in der Geschwindigkeit haben.
 
Ich erinnere Sie an dieser Stelle, daß wir rein geistig im Beginne
dieser Betrachtungen die Formel zu erfassen versuchten: v = s/t und
gesagt haben, daß das Reale im Raum die Geschwindigkeit ist, daß es
die Geschwindigkeit ist, was einen berechtigt, hier von Wirklichem
zu sprechen. Hier sehen Sie, wie dasjenige, was da, ich möchte sagen,
herausexplodiert, sich hauptsächlich dadurch charakterisiert, daß man
es zu tun hat mit verschieden stark aufeinander wirkenden Geschwindigkeiten.
Denken Sie sich nur einmal, was das bedeutet, daß in demselben
Kraftzylinder, der hier herausstrahlt, etwas drinnen ist, was sich
9 mal so schnell bewegen will als das andere, daß also eine schießende
Kraft, die zurückbleiben will gegen die andere, die 9 mal so schnell
gehen will, sich geltend macht. Nun bitte ich, ein wenig auf dasjenige
zu sehen, wovon nur Anthroposophen das Recht haben, es heute noch
nicht als Verrücktheit anzusehen. Ich bitte, sich daran zu erinnern, wie
oft und oft wir sprechen mußten, daß in den größten uns überschaubaren
Aktionen der Welt Geschwindigkeitsunterschiede das Wesentliche
sind. Wodurch spielen denn in unsere Gegenwart wichtigste Erscheinungen
herein? Dadurch, daß mit verschiedener Geschwindigkeit
die normalen, die luziferischen, die ahrimanischen Wirkungen
ineinanderspielen, daß Geschwindigkeitsdifferenzen in den geistigen
Strömungen, denen das Weltgefüge unterworfen ist, vorhanden sind.
Der Weg, der sich der Physik eröffnet hat in der letzten Zeit, zwingt
sie, auf Geschwindigkeitsdifferenzen in einem ganz ähnlichen Sinn,
vorläufig ganz unbewußt, einzugehen, wie sie die Geisteswissenschaft
geltend machen muß für die umfassendsten Agenzien der Welt.
 
Es ist aber damit noch nicht erschöpft alles dasjenige, was da aus
diesem Radiumkörper herausstrahlt, sondern es strahlt noch etwas
anderes heraus, was wiederum in seinen Wirkungen nachgewiesen
werden kann und was sich in diesen Wirkungen zeigt als etwas, das
ausstrahlt wie eine Ausstrahlung der Radiummaterie, was sich aber
nach und nach nicht mehr als Radium zeigt, sondern zum Beispiel als
Helium, was ein ganz anderer Körper ist. Dieses Radium sendet also
nicht nur dasjenige, was da in ihm ist, als Agenzien aus, sondern gibt
sich selber hin und wird dabei etwas anderes. Mit der Konstanz der
Materie hat das nicht mehr viel zu tun, sondern mit einer Metamorphose
der Materie." {{Lit|{{G|320|157ff}}}}
</div>
 
{{GZ|Wenn auch die wenigsten Menschen das heute noch beachten, so muß man doch sagen: die letzten zwanzig Jahre haben eigentlich gerade auf dem Gebiete der Physik die denkbar größte Revolution hervorgerufen. Vorstellungen, die vor dreißig Jahren noch als unerschütterlich galten, sind heute durchaus revolutioniert. Man braucht nur den Namen Einstein zu nennen oder den Namen Lorentz, des holländischen Physikers, und man kann, indem man diese Namen nennt, hinweisen auf eine ganze Fülle von Tatsachen und Auseinandersetzungen, welche die Physik, wie sie noch vor dreißig Jahren war, durchaus revolutioniert, erschüttert haben. Es kann das, was hier vorliegt, natürlich von mir nicht in den Einzelheiten ausgeführt werden. Aber auf diese Tatsache der Revolutionierung der Physik, die ja in gewissen Kreisen schon bekannt genug ist, muß doch hingewiesen werden. Nun aber kann man sagen: Während zum Beispiel etwas so Bedeutsames vorliegt wie die Revolutionierung des alten Masse- und Materiebegriffes durch die neuere Strahlungstheorie der Elektrizität, finden unsere wissenschaftlichen Vorstellungsarten keine Möglichkeit, zurechtzukommen mit dem, was da eigentlich durch die Fülle der Experimente dem Menschen entgegengetreten ist. Aus der Anschauung der strahlenden Materie im Glasvakuum konnte man sehen, daß dieselben Eigenschaften, die man früher der Materie beigelegt hat, zum Beispiel eine gewisse Geschwindigkeit und Beschleunigung, man nunmehr genötigt ist, der strahlenden Elektrizität beizulegen; man hat also sozusagen den Materiebegriff unter den Fingern verloren. Das stellte sich aus der Anschauung der Fülle von Experimenten heraus, daß nicht irgend etwas hätte gesetzt werden können an die Stelle des alten Materiebegriffes; und aus der Einsteinschen Relativitätstheorie mit ihren furchtbar kalten Abstraktionen läßt sich auch so etwas nicht herausgewinnen wie eine wirkliche Anschauung desjenigen, mit dem man es eigentlich in der äußeren Natur zu tun hat.|73a|30}}
 
== Siehe auch ==
* {{WikipediaDE|Radioaktivität}}
* [[Atom]]
 
== Literatur ==
#Ludwig Graf Polzer-Hoditz: ''Erinnerungen an den großen Lehrer Dr. Rudolf Steiner. Lebensrückschau eines Oesterreichers'', Prag 1937
#Rudolf Steiner: ''Fachwissenschaften und Anthroposophie'', [[GA 73a]] (2005), ISBN 3-7274-0735-2 {{Vorträge|073a}}
#Rudolf Steiner: ''Grundelemente der Esoterik'', [[GA 93a]] (1987), ISBN 3-7274-0935-5 {{Vorträge|093a}}
#Rudolf Steiner: ''Menschenfragen und Weltenantworten'', [[GA 213]] (1987), ISBN 3-7274-2130-4 {{Vorträge|213}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaft und Medizin'', [[GA 312]] (1999), ISBN 3-7274-3120-2 {{Vorträge|312}}
#Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I'', [[GA 320]] (2000), ISBN 3-7274-3200-4 {{Vorträge|320}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Naturwissenschaften]] [[Kategorie:Chemie]] [[Kategorie:Physik]] [[Kategorie:Weltentwicklung]]

Version vom 1. Juni 2018, 14:28 Uhr

Das Zerfallsgesetz beschreibt ganz allgemein die exponentielle Abnahme einer Größe vom anfängliches Wert N mit der Zeit t. Das gilt z. B. auch für die Anzahl radioaktiver Atomkerne in einer gegebenen Substanzprobe.
Die drei Arten radioaktiver Strahlung unterscheiden sich sehr charakteristisch durch ihre Geschwindigkeit.

Unter Radioaktivität (von lat. radius, Strahl; frz.: radioactivité - der Name wurde 1898 von Marie Curie geprägt.) oder radioaktivem Zerfall versteht man die spontane, unter hoher Energieabgabe verlaufende Umwandlung instabiler Isotope chemischer Elemente. In der Regel findet dabei eine Transmutation zu einem anderen chemischen Element statt; in seltenen Fällen ändert sich durch reinen Neutronenaustoß nur die Massenzahl, wodurch ein anderes Isotop des selben chemischen Elements gebildet wird. Die hohe Strahlungsenergie entsteht dabei - wegen der Äquivalenz von Masse und Energie - durch Umwandlung von Masse in reine Energie gemäß der bekannten Einsteinschen Gleichung E = mc2. Mit der Radioaktivität ist also eine Auflösung bzw. eine Metamorphose in eine andere, strahlungsartige Erscheinungsform der Materie verbunden.

Der radioaktive Zerfall folgt dem exponentiellen Zerfallsgesetz: .

ist dabei die Anzahl der anfangs () vorhandenen Atomkerne. Die Zerfallswahrscheinlichkeit wird durch die Zerfallskonstante bestimmt und meist in der Einheit 1/Sekunde angegeben. Der Kehrwert der Zerfallskonstante ist die Lebensdauer . Anstatt der Lebensdauer wird häufig die Halbwertszeit angegeben, also die Zeit, in der die Hälfte des radioaktiven Materials zerfällt:

Für das natürliche Uranisotop 238U beträgt beispielsweise die Halbwertszeit etwa 4,468 Milliarden Jahre, also knapp weniger als das aus geophysikalischen Daten geschätzte Alter der Erde. Das natürliche Radiumisotop 226Ra hat hingegen eine Halbwertszeit von „nur“ 1602 Jahren und mithin eine viel größere Zerfallsrate oder Aktivität, die in Kernzerfällen/Sekunde in der Einheit Bequerel (Bq) angegeben wird. Die Aktivität zu einem bestimmten Zeitpunkt errechnet sich aus dem Zerfallsgesetz durch Multiplikation mit der Zerfallskonstanten, d.h.:

.

Entgegen der vorherrschenden naturwissenschaftlichen Auffassung trat nach Ansicht Rudolf Steiners das Phänomen des radioaktiven Zerfalls erst verhältnismäßig spät in der Erdentwicklung auf:

"Sieben Formzustände bilden zusammen eine Runde. Die Erde macht jetzt ihre vierte Runde durch, und diese ist die mineralische. Die Aufgabe des Menschen ist es, während dieser Zeit das Mineralreich zu verarbeiten. Es ist schon Arbeit am Mineralreich, wenn der Mensch einen Feuerstein nimmt und einen Keil zurechthämmert, mit dem er andere Dinge bearbeitet. Wenn er Felsen abträgt und aus den Steinen Pyramiden baut, wenn er aus Metallen Werkzeuge macht, wenn er den elektrischen Strom in einem Netz über die Erde führt, bearbeitet der Mensch das Mineralreich. So verwendet der Mensch das ganze Mineralreich in seinem Dienst. Er macht die Erde vollständig zu einem Kunstwerk. Wenn der Maler Farben nach seinem Manas kombiniert, bearbeitet er auch das Mineralreich. Wir sind jetzt in der Mitte dieser Tätigkeit und in den nächsten Rassen (Hauptzeitaltern) wird es ganz umgearbeitet werden, so daß zuletzt kein Atom mehr auf der Erde sein wird, das nicht vom Menschen bearbeitet worden ist. Früher haben sich diese Atome immer mehr verfestigt; jetzt aber treten sie wieder immer mehr auseinander. Die Radioaktivität hat es früher gar nicht gegeben, daher konnte man sie früher gar nicht entdecken. Die gibt es erst seit einigen Jahrtausenden, weil jetzt die Atome sich immer mehr zersplittern." (Lit.: GA 93a, S. 76)

Bei einem Besuch Dr. Steiners auf dem Gut Tannbach bei Gutau, unteres Mühlviertel, das Graf Polzer gehörte, wurde eine nachweislich radioaktive Quelle aufgesucht und geschmacklich gekostet. Im anschließenden Gespräch sagte Rudolf Steiner, dass die Radioaktivität erst seit dem Mysterium von Golgatha in der Erde sei (Lit.: Polzer-Hoditz, 8. Juni 1918).

Die Endprodukte von drei der vier natürlichen radioaktiven Zerfallsreihen sind die stabilen Bleiisotope 206Pb, 207Pb und 208Pb. Sie haben die schwersten stabilen Atomkerne, was dadurch erklärt wird, dass sie die magischen Protonenzahl 82 haben, was einer voll aufgefüllten Kernschale entspricht.

Nach Steiner hat Blei als typisches Saturnmetall außertellurischen Charakter. Über seine Rolle als Endprodukt des radioaktiven Zerfalls sagt Steiner:

"Aber da habe ich Ihnen ja sagen müssen, daß man da zu einem Einfluß kommt, der außertellurisch ist und den wir identifizieren mußten mit dem Blei. Sie erinnern sich, wie wir Blei, Zinn und Eisen als Kräfte bezeichneten, die mit dem oberen Menschen zu tun haben. Die Neigung ist heute noch keine sehr große, so etwas anzuerkennen. Es wird die Neigung noch keine sehr große sein, vom Menschen nach außen zu gehen und in der Bleiwirkung etwas Besonderes zu sehen, was wiederum zusammenhängt mit dem, daß der Mensch durch das Herz sich seinen Wasserstoff bereiten läßt, der dann der Träger ist für die Zubereitung des Denkapparates. Aber das unbewußte Forttreiben der menschlichen Entwickelung bändigt — ich meine jetzt nicht durch irgendeine Agitation, aber das unbewußte Forttreiben der menschlichen Entwickelung bändigt — die Menschheit zur Anerkennung dieser Tatsache heran. Denn daß das Blei irgendwie in der außermenschlichen Natur eine Rolle spielt, wenn wir es auch nur seinen Funktionen nach betrachten, das kann ja der heutige Mensch nicht mehr ableugnen, da er unter den Umwandelungsprodukten des Radiums, die die Wissenschaft festgestellt hat, neben der Abspaltung des Heliums das Blei nun wirklich gefunden hat. Geradeso, wie da das Blei gefunden worden ist, wenn es auch heute noch nicht ganz genau nach seinem sogenannten Atomgewicht stimmt, aber es wird ja schon als Blei angesprochen, so wird das Zinn gefunden werden, so wird von dem, was außermenschlich ist, aber zugleich von der außermenschlichen Natur als Einziges in die menschliche Natur eingreift, das Eisen gefunden werden. Ich meine, es ist notwendig, daß man sich heute nicht nur durch solche Dinge heranbändigen läßt, wie die Röntgenwissenschaft ist, die ja einen wunderbaren Fingerzeig eigentlich abgibt für dieses Herausgehen ins Außermenschliche und das Kommen nicht bloß zu den grobklotzigen Metallen, die uns in der Erde gegeben sind, sondern zu den Metallkräften, die von dem Außertellurischen hereinwirken. Das ist etwas, was heute schon gesagt werden muß. Denn man wird gerade beim Auftreten, ich möchte sagen, der heutigen neuartigen Krankheiten bemerken, daß man auf solche Dinge durchaus Rücksicht zu nehmen hat." (Lit.: GA 312, S. 234f)

"Nehmen Sie den Fall, daß die alten Initiierten überall im irdischen ätherischen Dasein vorausgesetzt haben Blei. Denn der Strahlung des Bleies haben sie zugeschrieben, was in der Menschengestalt von dem äußersten Ende, von oben nach unten wirkt. Sie haben in dem auf der Erde vielfach verbreiteten Blei etwas gesehen, was mit der inneren Formbildung des Menschen zusammenhängt, namentlich auch mit dem menschlichen Selbstbewußtsein. Nun wird natürlich der heutige materialistische Denker sagen:

Aber das Blei spielt ja im Menschenorganismus keine Rolle. - Da würde ihm der alte Initiierte gesagt haben: An so grob vorhandenes Blei, wie du denkst, haben wir allerdings nicht gedacht, sondern an ganz feines, nur in Kraftwirkung vorhandenes Blei. Und solches Blei ist sehr verbreitet. - So würde der alte Initiierte gesagt haben.

Was sagt der moderne Naturforscher? Er sagt: Es gibt Mineralien, welche Ausstrahlungen haben. Zu diesen Ausstrahlungen rechnet man ja die sogenannten radioaktiven Ausstrahlungen. Nicht wahr, man kennt die Ausstrahlungen des Urans, man weiß, wenn gewisse Strahlen - Alphastrahlen nennt man sie - ausstrahlen, dann ist zunächst eben das Ausgestrahlte da; dasjenige, was dann weiter noch ausstrahlen kann, verändert sich in einer gewissen Weise, bekommt sogar, wie man in der Chemie sagt, ein anderes Atomgewicht, kurz, es entstehen auch innerhalb desjenigen, was da als strahlende Materie vorhanden ist, Verwandlungen. Es sprechen ja sogar heute manche schon von einer Art Wiederaufleben der alchimistischen Stoffverwandlung. Nun aber sagen diejenigen, die solche Dinge untersucht haben: Dabei entsteht innerhalb dieses Strahlens etwas, was dann als ein Produkt auftritt, das nicht mehr radioaktiv ist, das sogenannte Radium G, und das hat die Eigenschaften des Bleies. Sie können also rein aus dem modernen Naturwissenschaftlichen heraus finden: Da sind radioaktive Substanzen; innerhalb dieser ganzen radioaktiven Strahlungen ist etwas, was seiner Kraft nach in Bildung begriffen ist. Da ist überall Blei auf dem Untergrunde enthalten.

Sie sehen, die moderne Naturforschung nähert sich in ganz bedenklicher Weise der alten Initiationswissenschaft. Und ebenso, wie sie heute schon - ich möchte sagen mit der Nase, wenigstens mit der Nase der physikalischen Instrumente - auf das Blei gestoßen wird, wird sie auch auf die anderen Metalle gestoßen. Und dann wird sie nach und nach schon darauf kommen, was damit gemeint war, wenn man sagte, daß man in dem Saturnhaften überall das Blei findet. Sie sehen, nur mit geisteswissenschaftlichem Blick läßt sich in seiner Bedeutung auch das durchschauen, was heute selbst naturwissenschaftlich auftritt und mit dem man ja in dem breiteren Wesen des Erkennens nicht viel anzufangen weiß." (Lit.: GA 213, S. 93f)

Bedeutsam erschien es Steiner, dass sich die drei Arten radioaktiver Strahlung sehr charakteristisch durch ihre Geschwindigkeit unterscheiden:

"Und auf diese Weise ist man darauf gekommen, daß man Körper haben kann wie zum Beispiel Uransalze, die gar nicht nötig haben, unter allen Umständen erst bestrahlt zu werden, sondern die unter gewissen Verhältnissen selbst diese Strahlen wiederum aussenden, die also die innere Eigenschaft haben, solche Strahlen auszusenden. Und unter diesen Körpern waren ja insbesondere die Körper, die man die radiumhaltigen nennt. Da haben gewisse Körper höchst merkwürdige Eigenschaften. Sie strahlen, sagen wir, zunächst gewisse Krafdinien aus, die in merkwürdiger Weise behandelt werden können. Wenn wir solch eine Ausstrahlung haben von einem radiumhaltigen Körper - der Körper ist in einem Bleitröglein drinnen, und wir haben hier die Ausstrahlung -, so können wir diese Ausstrahlung mit dem Magneten untersuchen. Dann finden wir, daß sich etwas absondert von dieser Ausstrahlung, das wir durch den Magneten stark hier herüberleiten können, das dann diese Form annimmt. Etwas anderes bleibt starr und pflanzt sich in dieser Richtung fort, wieder etwas anderes wird in entgegengesetztem Sinn abgelenkt, das heißt, es steckt hier ein Dreifaches darinnen. Zuletzt hatte man schon gar nicht mehr genug Namen, um das zu bezeichnen. Deshalb nannte man dasjenige, was nach rechts abgelenkt werden kann, β-Strahlen, die der geraden Linie folgenden die γ-Strahlen und die nach entgegengesetzter Richtung abgelenkten die α-Strahlen. Wenn man gewisse Rechnungen anstellt, dann kann man dadurch, daß man einen Magneten an dasjenige, was da strahlt, seitlich herankommen läßt, die Ablenkung studieren und damit die Geschwindigkeit. Und da stellte sich das Interessante heraus, daß die β-Strahlen etwa sich bewegen mit 9/10 Lichtgeschwindigkeit, die α-Strahlen mit etwa 1/10 Lichtgeschwindigkeit. Wir haben also da gewissermaßen Kraft-Explosionen, die wir getrennt haben, analysiert haben, und die uns zeigen, wie sie auffallende Verschiedenheiten in der Geschwindigkeit haben.

Ich erinnere Sie an dieser Stelle, daß wir rein geistig im Beginne dieser Betrachtungen die Formel zu erfassen versuchten: v = s/t und gesagt haben, daß das Reale im Raum die Geschwindigkeit ist, daß es die Geschwindigkeit ist, was einen berechtigt, hier von Wirklichem zu sprechen. Hier sehen Sie, wie dasjenige, was da, ich möchte sagen, herausexplodiert, sich hauptsächlich dadurch charakterisiert, daß man es zu tun hat mit verschieden stark aufeinander wirkenden Geschwindigkeiten. Denken Sie sich nur einmal, was das bedeutet, daß in demselben Kraftzylinder, der hier herausstrahlt, etwas drinnen ist, was sich 9 mal so schnell bewegen will als das andere, daß also eine schießende Kraft, die zurückbleiben will gegen die andere, die 9 mal so schnell gehen will, sich geltend macht. Nun bitte ich, ein wenig auf dasjenige zu sehen, wovon nur Anthroposophen das Recht haben, es heute noch nicht als Verrücktheit anzusehen. Ich bitte, sich daran zu erinnern, wie oft und oft wir sprechen mußten, daß in den größten uns überschaubaren Aktionen der Welt Geschwindigkeitsunterschiede das Wesentliche sind. Wodurch spielen denn in unsere Gegenwart wichtigste Erscheinungen herein? Dadurch, daß mit verschiedener Geschwindigkeit die normalen, die luziferischen, die ahrimanischen Wirkungen ineinanderspielen, daß Geschwindigkeitsdifferenzen in den geistigen Strömungen, denen das Weltgefüge unterworfen ist, vorhanden sind. Der Weg, der sich der Physik eröffnet hat in der letzten Zeit, zwingt sie, auf Geschwindigkeitsdifferenzen in einem ganz ähnlichen Sinn, vorläufig ganz unbewußt, einzugehen, wie sie die Geisteswissenschaft geltend machen muß für die umfassendsten Agenzien der Welt.

Es ist aber damit noch nicht erschöpft alles dasjenige, was da aus diesem Radiumkörper herausstrahlt, sondern es strahlt noch etwas anderes heraus, was wiederum in seinen Wirkungen nachgewiesen werden kann und was sich in diesen Wirkungen zeigt als etwas, das ausstrahlt wie eine Ausstrahlung der Radiummaterie, was sich aber nach und nach nicht mehr als Radium zeigt, sondern zum Beispiel als Helium, was ein ganz anderer Körper ist. Dieses Radium sendet also nicht nur dasjenige, was da in ihm ist, als Agenzien aus, sondern gibt sich selber hin und wird dabei etwas anderes. Mit der Konstanz der Materie hat das nicht mehr viel zu tun, sondern mit einer Metamorphose der Materie." (Lit.: GA 320, S. 157ff)

„Wenn auch die wenigsten Menschen das heute noch beachten, so muß man doch sagen: die letzten zwanzig Jahre haben eigentlich gerade auf dem Gebiete der Physik die denkbar größte Revolution hervorgerufen. Vorstellungen, die vor dreißig Jahren noch als unerschütterlich galten, sind heute durchaus revolutioniert. Man braucht nur den Namen Einstein zu nennen oder den Namen Lorentz, des holländischen Physikers, und man kann, indem man diese Namen nennt, hinweisen auf eine ganze Fülle von Tatsachen und Auseinandersetzungen, welche die Physik, wie sie noch vor dreißig Jahren war, durchaus revolutioniert, erschüttert haben. Es kann das, was hier vorliegt, natürlich von mir nicht in den Einzelheiten ausgeführt werden. Aber auf diese Tatsache der Revolutionierung der Physik, die ja in gewissen Kreisen schon bekannt genug ist, muß doch hingewiesen werden. Nun aber kann man sagen: Während zum Beispiel etwas so Bedeutsames vorliegt wie die Revolutionierung des alten Masse- und Materiebegriffes durch die neuere Strahlungstheorie der Elektrizität, finden unsere wissenschaftlichen Vorstellungsarten keine Möglichkeit, zurechtzukommen mit dem, was da eigentlich durch die Fülle der Experimente dem Menschen entgegengetreten ist. Aus der Anschauung der strahlenden Materie im Glasvakuum konnte man sehen, daß dieselben Eigenschaften, die man früher der Materie beigelegt hat, zum Beispiel eine gewisse Geschwindigkeit und Beschleunigung, man nunmehr genötigt ist, der strahlenden Elektrizität beizulegen; man hat also sozusagen den Materiebegriff unter den Fingern verloren. Das stellte sich aus der Anschauung der Fülle von Experimenten heraus, daß nicht irgend etwas hätte gesetzt werden können an die Stelle des alten Materiebegriffes; und aus der Einsteinschen Relativitätstheorie mit ihren furchtbar kalten Abstraktionen läßt sich auch so etwas nicht herausgewinnen wie eine wirkliche Anschauung desjenigen, mit dem man es eigentlich in der äußeren Natur zu tun hat.“ (Lit.:GA 73a, S. 30)

Siehe auch

Literatur

  1. Ludwig Graf Polzer-Hoditz: Erinnerungen an den großen Lehrer Dr. Rudolf Steiner. Lebensrückschau eines Oesterreichers, Prag 1937
  2. Rudolf Steiner: Fachwissenschaften und Anthroposophie, GA 73a (2005), ISBN 3-7274-0735-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  3. Rudolf Steiner: Grundelemente der Esoterik, GA 93a (1987), ISBN 3-7274-0935-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  4. Rudolf Steiner: Menschenfragen und Weltenantworten, GA 213 (1987), ISBN 3-7274-2130-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  5. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaft und Medizin, GA 312 (1999), ISBN 3-7274-3120-2 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  6. Rudolf Steiner: Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, I, GA 320 (2000), ISBN 3-7274-3200-4 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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