imported>Odyssee |
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| Als '''Äthermaterie''' wird ''allgemein'' und ''unspezifisch'' die gemeinsame [[Substanz|substanzielle]] Grundlage der [[Ätherwelt]] bezeichnet. Sie hat nach [[Rudolf Steiner]] gegensätzliche Eigenschaften zur [[raum]]erfüllenden, [[masse]]behafteten [[physisch]]en [[Materie]] und wird darum auch '''negative Materie''' genannt.
| | Ein frühes Copernicus-Portrait (1575) |
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| Die negative Materie, von Rudolf Steiner gelegentlich auch als [[Antimaterie]]<ref>die aber nicht identisch ist mit dem, was in der [[Wikipedia:Moderne Physik|modernen Physik]] als [[Wikipedia:Antimaterie|Antimaterie]] bezeichnet wird!</ref> bezeichnet, ist nicht durch das Prinzip der Raum''erfüllung'' charakterisiert, sondern durch das der Raumm''entleerung'', wodurch ein [[Gegenraum]] gebildet wird. Die [[physisch]]e Materie ist durch [[Druckkräfte]] bestimmt, der [[Äther]] hingegen durch [[Saugkräfte]], die die physische Materie aus dem [[Raum]] herausschaffen; es entsteht dadurch eine ''qualitativ'' negative Materie - und dieser Prozess endet letztlich bei [[Akasha]].
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| "Wir wissen, daß jeder Körper aus einem mehr festen
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| in einen mehr immateriellen Zustand übergehen kann: vom festen
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| zum flüssigen und zum gasförmigen Zustand, Die Verfeinerung
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| des materiellen Zustandes kann einen Grad erreichen, der, wenn
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| man ihn überschreitet, bei einer negativen Materie endet; man nennt
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| ihn Akasha. In ihr drücken sich alle Ereignisse in einer endgültigen
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| Weise ab,- und man kann sie alle wiederfinden, selbst diejenigen aus
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| der tiefsten Vergangenheit." {{Lit|{{G|094|83}}}}
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| "Im oberen Devachan, über der vierten Stufe - man nennt sie Arupa
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| [= formlos] - , da wo diese Antimaterie beginnt, die man die Akasha
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| nennt, da hat das Bewußtsein der Mineralien seinen Sitz." {{Lit|{{G|094|94}}}}
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| "Da muß man schon wissen, daß der Äther die von dem
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| Druck entgegengesetzte Eigenschaft hat. Er saugt nämlich, der Äther
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| ist der Saugende. Er will durch seine eigene Wesenheit immer die
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| räumliche Materie aus dem Raume heraus vernichten. Das ist das
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| Wesentliche des Äthers. Wo die physische Materie drückt, da saugt
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| der Äther. Die physische Materie erfüllt den Raum; der Äther schafft
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| die Materie aus dem Raume heraus. Er ist nämlich die negative Materie,
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| aber qualitativ negativ, nicht quantitativ negativ.
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| Das ist in bezug auf den menschlichen Ätherleib ebenso. Wir leben
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| zwischen physischem Leib und Ätherleib so, daß wir uns fortwährend
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| vernichten und wieder herstellen. Der Äther vernichtet fortwährend
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| unsere Materie, der physische Leib stellt sie wieder her. Das widerspricht
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| allerdings - das will ich nur in Parenthese erwähnen - dem
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| heute so beliebten Gesetz von der Erhaltung der Kraft. Aber die Tatsache
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| ist, daß dieses Gesetz von der Erhaltung der Kraft der inneren
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| Wesenheit des Menschen, der Wahrheit widerspricht. Es gilt nur für
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| die unorganische Welt im strengen Sinne des Wortes. Für die organische
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| gilt es nur so weit, als diese von Unorganischem ausgefüllt
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| ist; für die Eisenteilchen im Blutserum gilt dieses Gesetz, aber nicht
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| für das ganze Menschenwesen. Da findet ein fortwährendes Oszillieren
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| statt zwischen den aufsaugenden und uns vernichtenden Kräften
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| des Äthers und der Wiederherstellung des physischen Leibes." {{Lit|{{G|306|103}}}}
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| In [[kosmisch]]en Dimensionen ist das bei der [[Sonne]] der Fall:
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| "Jede irdische Materie hat einen bestimmten Intensitätsgrad ihres
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| Wirkens, ob man den auf diese oder jene Weise mißt, auf Dichtigkeit
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| oder dergleichen, darauf kommt es nicht an. Sie hat eine gewisse Intensität
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| des Wirkens. Diese kann auch zu Null werden, das heißt, wir
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| können dem scheinbar leeren Raum gegenüberstehen. Aber damit hat
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| es nicht seinen Schluß, ebensowenig wie es einen Schluß hat — nun,
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| schauen wir einmal auf das Folgende; denken Sie sich, Sie sagen: Ich
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| habe einen Sohn. Der Kerl ist eigentlich ein leichtsinniges Tuch. Ich
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| habe ihm ja ein kleines Vermögen übergeben, aber nun hat er angefangen,
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| es auszugeben. Mehr als bis Null kann er nicht heruntergehen.
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| Er kann einmal nichts mehr haben, damit tröste ich mich, er kommt
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| eben einmal bei Null an. — Ja, aber nachher kann ich eigentlich eine
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| Enttäuschung erleben: Der Kerl fängt an, Schulden zu machen. Dann
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| bleibt er nicht bei Null stehen, dann wird die Geschichte noch schlimmer
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| als Null. Und das kann eine sehr reale Bedeutung haben. Denn als
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| Vater werde ich eigentlich weniger haben, wenn der Kerl Schulden
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| macht, als wenn er bei Null stehen bleibt.
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| Sehen Sie, dieselbe Betrachtungsweise liegt zugrunde gegenüber den
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| Sonnenverhältnissen. Man geht nicht einmal zur Null, sondern nur
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| bis zur größtmöglichen Verdünnung; man spricht von dünnem, glühendem
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| Gas. Aber man müßte erst bis Null gehen und dann darüber
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| hinaus. Denn das, was man in der Sonne finden würde, wäre überhaupt
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| nicht vergleichbar mit unserem Materiellen, wäre auch nicht
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| vergleichbar mit unserem leeren Raum, der der Null entspricht, sondern
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| es geht darüber hinaus. Es ist in einem Zustand negativer materieller
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| Intensität. Da, wo die Sonne ist, würde man ein Loch finden,
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| in den leeren Raum hineingehend. Es ist weniger als leerer Raum da.
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| So daß alle Wirkungen, die auf der Sonne zu beobachten sind, als Saugwirkungen
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| betrachtet werden müssen, nicht als Druckwirkungen oder
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| dergleichen. Die Sonnenkorona darf also nicht so betrachtet werden,
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| wie heute der Physiker sie betrachtet, sondern sie muß so betrachtet
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| werden, daß man das Bewußtsein hat, es geschieht nicht dasjenige,
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| als was es sich darstellt, etwa Druckwirkungen mit dem Index nach
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| außen, sondern es liegen Saugwirkungen von dem Loch im Raum, von
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| der Negation der Materie vor." {{Lit|{{G|321|21f}}}}
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| Nach den Angaben [[Rudolf Steiner]]s ist der [[Mittelpunkt der Erde]] ein Ort, an dem beständig Materie aus dem [[Raum]] verschwindet, um im selben Maß vom Umkreis her wieder zu erscheinen {{Lit|{{G|110|157f}}}}.
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| == Anmerkungen ==
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| <references/>
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| == Literatur ==
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| #Rudolf Steiner: ''Kosmogonie'', [[GA 94]] (2001), ISBN 3-7274-0940-1 {{Vorträge|094}}
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| #Rudolf Steiner: ''Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis. Die Erziehung des Kindes und jüngeren Menschen.'', [[GA 306]] (1989), ISBN 3-7274-3060-5 {{Vorträge|306}}
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| #Rudolf Steiner: ''Geisteswissenschaftliche Impulse zur Entwickelung der Physik, II'', [[GA 321]] (2000), ISBN 3-7274-3210-1 {{Vorträge|321}}
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| {{GA}}
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| [[Kategorie:Äther]]
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