Äthermaterie

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Als Äthermaterie wird allgemein und unspezifisch die gemeinsame substanzielle Grundlage der Ätherwelt bezeichnet. Sie hat nach Rudolf Steiner gegensätzliche Eigenschaften zur raumerfüllenden, massebehafteten physischen Materie und wird darum auch negative Materie genannt.

Die negative Materie, von Rudolf Steiner gelegentlich auch als Antimaterie[1] bezeichnet, ist nicht durch das Prinzip der Raumerfüllung charakterisiert, sondern durch das der Raummentleerung, wodurch ein Gegenraum gebildet wird. Die physische Materie ist durch Druckkräfte bestimmt, der Äther hingegen durch Saugkräfte, die die physische Materie aus dem Raum herausschaffen; es entsteht dadurch eine qualitativ negative Materie - und dieser Prozess endet letztlich bei Akasha.

"Wir wissen, daß jeder Körper aus einem mehr festen in einen mehr immateriellen Zustand übergehen kann: vom festen zum flüssigen und zum gasförmigen Zustand, Die Verfeinerung des materiellen Zustandes kann einen Grad erreichen, der, wenn man ihn überschreitet, bei einer negativen Materie endet; man nennt ihn Akasha. In ihr drücken sich alle Ereignisse in einer endgültigen Weise ab,- und man kann sie alle wiederfinden, selbst diejenigen aus der tiefsten Vergangenheit." (Lit.: GA 094, S. 83)

"Im oberen Devachan, über der vierten Stufe - man nennt sie Arupa [= formlos] - , da wo diese Antimaterie beginnt, die man die Akasha nennt, da hat das Bewußtsein der Mineralien seinen Sitz." (Lit.: GA 094, S. 94)

"Da muß man schon wissen, daß der Äther die von dem Druck entgegengesetzte Eigenschaft hat. Er saugt nämlich, der Äther ist der Saugende. Er will durch seine eigene Wesenheit immer die räumliche Materie aus dem Raume heraus vernichten. Das ist das Wesentliche des Äthers. Wo die physische Materie drückt, da saugt der Äther. Die physische Materie erfüllt den Raum; der Äther schafft die Materie aus dem Raume heraus. Er ist nämlich die negative Materie, aber qualitativ negativ, nicht quantitativ negativ.

Das ist in bezug auf den menschlichen Ätherleib ebenso. Wir leben zwischen physischem Leib und Ätherleib so, daß wir uns fortwährend vernichten und wieder herstellen. Der Äther vernichtet fortwährend unsere Materie, der physische Leib stellt sie wieder her. Das widerspricht allerdings - das will ich nur in Parenthese erwähnen - dem heute so beliebten Gesetz von der Erhaltung der Kraft. Aber die Tatsache ist, daß dieses Gesetz von der Erhaltung der Kraft der inneren Wesenheit des Menschen, der Wahrheit widerspricht. Es gilt nur für die unorganische Welt im strengen Sinne des Wortes. Für die organische gilt es nur so weit, als diese von Unorganischem ausgefüllt ist; für die Eisenteilchen im Blutserum gilt dieses Gesetz, aber nicht für das ganze Menschenwesen. Da findet ein fortwährendes Oszillieren statt zwischen den aufsaugenden und uns vernichtenden Kräften des Äthers und der Wiederherstellung des physischen Leibes." (Lit.: GA 306, S. 103)

Anmerkungen

  1. die aber nicht identisch ist mit dem, was in der modernen Physik als Antimaterie bezeichnet wird!

Literatur

  1. Rudolf Steiner: Kosmogonie, GA 94 (2001), ISBN 3-7274-0940-1 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
  2. Rudolf Steiner: Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis. Die Erziehung des Kindes und jüngeren Menschen., GA 306 (1989), ISBN 3-7274-3060-5 pdf pdf(2) html mobi epub archive.org English: rsarchive.org
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