Rippen und Dreizack: Unterschied zwischen den Seiten

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Als '''Rippe''' ([[Latein|lat.]] ''Costa'', Plural ''Costae'', Adjektiv ''costalis'' [[Wikipedia:Altgriechische Sprache|altgr.]] ''πλευρά'', Pleura) bezeichnet man die stabförmigen gebogenen [[Knochen]] des [[Wikipedia:Brustkorb|Brustkorb]]es, die rückenseitig [[Wikipedia:gelenk|gelenk]]ig an der [[Wikipedia:Brustwirbelsäule|Brustwirbelsäule]] befestigt sind. Nach den Schilderungen der [[Genesis]] wird [[Eva]] aus der Rippe ({{HeS|צְלָעֹ|zela}}, ''Rippe, Seite, Rand'') des [[Adam]] erschaffen (siehe unten).
[[Datei:Statue of lord shiva.jpg|mini|Der indische Gott [[Shiva]] mit Dreizack (''trishula''), [[Wikipedia:Nepal]] (20. Jh.)]]


== Aufbau ==
Der '''Dreizack''' ist eine seit dem [[Altertum]] bekannte Kriegs- und Jagdwaffe, die aus einer gabelförmigen [[metall]]enen Spitze mit drei Schneiden besteht, die auf einem zumeist hölzernen Stab befestigt ist. In der [[Griechische Mythologie|griechischen Mythologie]] ist der laut [[Goethe]]s [[Faust II]] von den [[Telchinen]] geschmiedete Dreizack das markante [[Symbol]] des [[Meeresgott]]es [[Poseidon]]. Als '''Trishula''' oder '''Trishul''' ([[Sanskrit]] und [[Wikipedia:Hindi|Hindi]]: त्रिशूल, ''triśūla'' „Dreispeer, Dreizack“) ist er in der [[Wikipedia:Indische Mythologie|indischen Mythologie]] ein Attrubut [[Shiva]]s. Nach älteren [[Veden|vedischen]] Schriften sei er wie der Sonnenwagen [[Surya]]s und die Wurfscheibe („[[Chakra]]“) [[Vishnu]]s aus Strahlen der [[Sonne]] geformt worden.  
[[Datei:Image122.gif|thumb|130px|Menschliche Rippe von unten (inferior)]]
Jede Rippe besteht aus einem wirbelsäulenseitigen Rippenknochen (''Os costale'') und bei den Säugetieren zusätzlich aus einem [[Wikipedia:Knorpel|knorpligen]] Abschnitt, dem Rippenknorpel (''Cartilago costalis''). Der Spalt zwischen zwei aufeinander folgenden Rippen wird als [[Wikipedia:Intercostalraum|Intercostalraum]] (ICR, Zwischenrippenraum, ''Spatium intercostale'') bezeichnet. Dieser Raum ist durch die [[Wikipedia:Musculus intercostalis externus|Musculi intercostales externi]] und [[Wikipedia:Musculus intercostalis internus|interni]] ausgefüllt.


Die Rippen stehen [[Wikipedia:gelenk|gelenk]]ig mit der Wirbelsäule in Verbindung. Die Köpfe der Rippen berühren dabei zwei aufeinander folgende Wirbel, beim Menschen artikulieren die 1., 11. und 12. Rippe jedoch nur mit dem jeweils gleichzahligen Brustwirbel. Die Verbindung mit den Wirbelkörpern übernimmt das '''Rippenköpfchen''' (''Caput costae''), dessen Gelenkfläche (''Facies articularis capitis costae'') bei den Rippen – beim Menschen nur die der 2. bis 10. Rippe – zweigeteilt ist. Unterhalb des Rippenköpfchens verjüngt sich die Rippe zum Rippenhals (''Collum costae''). Am Rippenhals befindet sich der '''Rippenhöcker''' (''Tuberculum costae''), der ebenfalls eine Gelenkfläche (''Facies articularis tuberculi costae'') trägt, die mit der Gelenkfläche (''Fovea costalis processus transversi'') des gleichzahligen Querfortsatzes ein Gelenk bildet.
Man mag im Dreizack wohl auch ein Symbol der [[mensch]]lichen [[Ich-Kraft]] sehen, die sich der [[Seelenkräfte]] des [[Denken]]s, [[Fühlen]]s und [[Wollen]]s bedient, um in der Welt tätig zu werden.


Der sich in Richtung Brustbein anschließende Teil ist der Rippenkörper (''Corpus costae''). Er trägt an der kaudalen Innenseite eine Furche (''Sulcus costae''), in der die Interkostal[[nerv]]en und -[[blut]]gefäße verlaufen. Der Rippenkörper geht in der Rippenfuge in den Rippenknorpel (''Cartilago costalis'') über. Letzterer ist bei den „echten Rippen“ mit dem [[Wikipedia:Brustbein|Brustbein]] verbunden. Bei den „falschen Rippen“ geschieht dies nur über die Knorpel der „echten Rippen” sechs und sieben. Die freien Rippen haben keine Verbindung zum Sternum.
== Siehe auch ==


== Einteilung und Anzahl ==
* {{WikipediaDE|Dreizack}}
[[Datei:MyotisRibcage120810.jpg|thumb|Brustkorb und Schultergürtel der Mausohrfledermaus ''Myotis lucifugus'']]
* {{Wikipedia|Trishula}}
Die Anzahl der Rippen entspricht der artspezifischen Anzahl der Brustwirbel. Die oberen (bei Tieren vorderen) Rippen sind bei den [[Säugetiere]]n über den Rippenknorpel direkt mit dem [[Wikipedia:Brustbein|Brustbein]] (''Sternum'') verbunden. Diese bezeichnet man als sternale Rippen. Die unteren (hinteren) Rippen setzen am knorpeligen Rippenbogen (''Arcus costalis'') an, man nennt sie ''asternale Rippen''. Die letzten Rippen können frei in der Bauchwand als so genannte „Fleisch-“ oder „fliehende Rippen“ (''Costae fluctuantes'') (beim Hund, der Katze und dem Menschen) auftreten.


Der Mensch hat [[12]] Rippenpaare, die oberen sieben Rippen sind ''sternale'' ([[Latein|latinisierte]] Form von [[Wikipedia:Altgriechische Sprache|altgr.]] ''στέρνον'' „Brust, Herz, Gemüt“), die achte bis zehnte asternale und die unteren beiden enden frei in der Muskulatur. Die sternalen Rippenpaare (1 bis 7) werden auch als „echte Rippen“ (''Costae verae'') bezeichnet, die Rippenpaare 8–12 als „unechte Rippen“ (''Costae spuriae''). In diesem Aufbau spiegel sich die [[Kosmos|kosmischen]] Verhältnisse wider: Die 12 Rippenpaare entsprechen den 12 [[Bild]]ern des [[Tierkreis]]es; die [[7]] sternalen Rippenpaare den [[sieben Planeten]]. Als [[Wikipedia:Varietät (Anatomie)|Varietät]] kann am siebten Halswirbel eine [[Wikipedia:Halsrippe|Halsrippe]] auftreten.
[[Kategorie:Waffe]] [[Kategorie:Symbol]]
 
[[Wikipedia:Haushund|Haushund]], [[Wikipedia:Hauskatze|Hauskatze]], [[Wikipedia:Hausrind|Hausrind]], [[Wikipedia:Hausziege|Hausziege]] und [[Wikipedia:Hausschaf|Hausschaf]] besitzen in der Regel 13 Rippenpaare. Das [[Wikipedia:Hausschwein|Hausschwein]] hat 14 bis 17 Rippenpaare, das [[Wikipedia:Hauspferd|Hauspferd]] 18.
 
== Gestalt ==
 
<div style="margin-left:20px">
"Man könnte sagen: Der Mensch ist zunächst eine riesengroße
Kugel, die die ganze Welt umfaßt, dann eine kleinere Kugel, und dann
eine kleinste Kugel. Nur die kleinste Kugel wird ganz sichtbar; die
etwas größere Kugel wird nur zum Teil sichtbar; die größte Kugel
wird nur in ihren Einstrahlungen am Ende hier sichtbar, das übrige
bleibt unsichtbar. So ist der Mensch aus der Welt heraus gebildet in
seiner Form.
 
[[Datei:GA293_152.gif|center|400px|Zeichnung aus GA 293, S 152]]
 
Und wiederum im mittleren System, im Brustsystem, haben wir die
Vereinigung des Kopf Systems und des Gliedmaßensystems. Wenn Sie
das Rückgrat mit den Ansätzen der Rippen betrachten, so werden Sie
sehen, daß das der Versuch ist, sich abzuschließen nach vorne. Nach
rückwärts ist das Ganze abgeschlossen, nach vorne ist nur der Versuch
gemacht des Abschließens; er gelingt nicht ganz. Je mehr die
Rippen dem Kopfe zugeneigt sind, desto mehr gelingt es ihnen, sich
abzuschließen, aber je weiter nach unten gelegen, desto mehr mißlingt
es ihnen. Die letzten Rippen kommen nicht mehr zusammen, weil
ihnen da entgegenwirkt diejenige Kraft, die dann in den Gliedmaßen
von außen kommt.
 
Von diesem Zusammenhang des Menschen mit dem ganzen Makrokosmos
hahen die Griechen noch ein sehr starkes Bewußtsein gehabt.
Und die Ägypter wußten das sehr gut, nur wußten sie es etwas abstrakt.
Daher können Sie sehen, wenn Sie ägyptische oder überhaupt
ältere Plastiken anschauen, daß dieser Gedanke des Kosmos zum Ausdruck
kommt. Sie verstehen sonst nicht, was die Menschen in alten
Zeiten gemacht haben, wenn Sie nicht wissen, daß sie das gemacht haben,
was ihrem Glauben entsprach: Der Kopf ist eine kleine Kugel,
ein Weltkörper im Kleinen; die Gliedmaßen sind ein Stück vom großen
Weltenkörper, wo er sich überall mit den Radien hineindrängt in
die menschliche Gestalt. Die Griechen haben eine schöne, in sich harmonisch
ausgebildete Vorstellung davon gehabt, daher waren sie gute
Plastiker, gute Bildhauer. Und heute kann noch niemand die plastische
Kunst der Menschen wirklich durchdringen, der sich nicht bewußt
wird dieses Zusammenhanges des Menschen mit dem Weltall." {{Lit|{{G|293|152f}}}}
</div>
 
=== Die offene Lemniskatengestalt der Rippenbögen ===
 
<div style="margin-left:20px">
"... versuchen Sie
einmal, Untersuchungen darüber anzustellen, welche Kurve entsteht,
wenn Sie die mittlere Linie der linken Rippe zeichnen, über
den Anschluß der Rippe hinausgehen in den Rückenwirbel, da sich
drehen und wiederum zurückgehen (Fig. 11). Bringen Sie in Anschlag,
daß der Wirbel eine wesentlich andere innere Struktur aufweist als die Rippen, und bringen Sie in Anschlag, daß das bedeutet,
daß bei diesem Beschreiben der Linie Rippe-Wirbel-Rippe, natürlich
nicht nur quantitativ, sondern qualitativ, innere Wachstumsverhältnisse
in Betracht kommen, dann werden Sie die Morphologie dieses
ganzen Systems verstehen durch die [[Lemniskate]], durch die Schleifenbildung.
Sie werden, je mehr Sie hinaufgehen zur Kopforganisation,
notwendig haben, starke Modifikationen dieser Lemniskate
vorzunehmen. Es wird ein gewisser Punkt eintreten, wo Sie genötigt
sind, dasjenige, was ja schon vorbereitet ist in der Bildung des Brustbeines,
das Zusammengehen der beiden Bögen hier (Fig. 11),
 
[[Datei:GA323_211.gif|center|300px|Figur 11]]
 
sich eigentlich als verwandelt zu denken, aber Sie bekommen eine
Metamorphose, eine Modifikation dieser Lemniskatenbildung,
wenn Sie zum Haupte hinaufgehen. Und Sie bekommen, wenn Sie
gewissermaßen studieren die gesamte menschliche Figur in dem
Gegensatz von Sinnes-Nervenorganisation und Stoffwechsel-Organisation,
eine nach unten auseinandergehende und nach oben
sich schließende Lemniskate. Sie bekommen auch Lemniskaten,
nur sind die Lemniskaten eben sehr modifiziert, die eine Hälfte
durch die eine Schleife ist außerordentlich klein, wenn Sie den
Weg verfolgen, der genommen wird von Zentripetalnerven durch
das Zentrum zum Ende der Zentrifugalnerven. Sie bekommen
überall eingeschrieben, wenn Sie die Dinge sachgemäß verfolgen,
gerade in die menschliche Natur in einer gewissen Weise diese
Lemniskate.
 
Und wenn Sie dann beim Tiere die tierische Organisation im
ausgesprochen horizontalen Rückgrat nehmen, so werden Sie finden,
daß diese tierische Organisation sich von der menschlichen Organisation
dadurch unterscheidet, daß diese Lemniskaten, diese
nach unten offenen Lemniskaten oder auch etwas geschlossenen
Lemniskaten, beim Tier wesentlich weniger Modifikationen aufweisen
als beim Menschen, namentlich aber auch, daß die Ebenen
dieser Lemniskaten beim Tier immer parallel sind, während sie beim
Menschen schiefe Winkel miteinander einschließen." {{Lit|{{G|323|210ff}}}}
</div>
 
== Eva wird aus der Rippe des Adam erschaffen ==
 
Das [[Knochensystem]] ist ein vollkommenes [[physisch]]es Bild der [[Ich-Organisation]] und verleiht uns unsere [[mensch]]liche [[Gestalt]] und macht uns dadurch zu Erdenmenschen; darum wird [[Eva]] aus der Rippe des [[Adam]] erschaffen.
 
<div style="margin-left:20px">
"Unsere Tiere, die sich in ihrer Entwicklung auf der Erde befinden,
und auch der Mensch, bilden sich auf der Erde ein Knochensystem
aus. Die Tiere aber, die auf dem Monde ihre Entwicklung
schon zu Ende erreicht haben, die hatten dort kein Knochensystem,
sie haben sich auf der Erde ein Außenskelett gebildet: eine
Kruste oder eine Schale wie zum Beispiel Käfer, Tracheen und so
weiter. Diese kamen vom Monde in die Erdenentwicklung hinein.
Alle Wesen, die wirklich mit der Erdenentwicklung gehen, bilden
ein Innenskelett. Daher wird Eva als aus der Rippe geschaffen
dargestellt." {{Lit|{{G|89|152}}}}
</div>
 
== Literatur ==
# F.-V. Salomon: ''Knöchernes Skelett''. In: Salomon, F.-V. u. a. (Hrsg.): ''Anatomie für die Tiermedizin.'' Enke-Verlag, Stuttgart 2004, S. 37-110. ISBN 3-8304-1007-7
# Rudolf Steiner: ''Bewußtsein – Leben – Form '', [[GA 89]] (2001), ISBN 3-7274-0890-1 {{Vorträge|089}}
# Rudolf Steiner: ''Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik'', [[GA 293]] (1992), ISBN 3-7274-2930-5 {{Vorträge|293}}
#Rudolf Steiner: ''Das Verhältnis der verschiedenen naturwissenschaftlichen Gebiete zur Astronomie'', [[GA 323]] (1997), ISBN 3-7274-3230-6 {{Vorträge|323}}
 
{{GA}}
 
[[Kategorie:Knochen]]
[[Kategorie:Thorax]]
[[Kategorie:Brust]]
 
{{Wikipedia}}

Version vom 18. August 2018, 09:15 Uhr

Der indische Gott Shiva mit Dreizack (trishula), Wikipedia:Nepal (20. Jh.)

Der Dreizack ist eine seit dem Altertum bekannte Kriegs- und Jagdwaffe, die aus einer gabelförmigen metallenen Spitze mit drei Schneiden besteht, die auf einem zumeist hölzernen Stab befestigt ist. In der griechischen Mythologie ist der laut Goethes Faust II von den Telchinen geschmiedete Dreizack das markante Symbol des Meeresgottes Poseidon. Als Trishula oder Trishul (Sanskrit und Hindi: त्रिशूल, triśūla „Dreispeer, Dreizack“) ist er in der indischen Mythologie ein Attrubut Shivas. Nach älteren vedischen Schriften sei er wie der Sonnenwagen Suryas und die Wurfscheibe („Chakra“) Vishnus aus Strahlen der Sonne geformt worden.

Man mag im Dreizack wohl auch ein Symbol der menschlichen Ich-Kraft sehen, die sich der Seelenkräfte des Denkens, Fühlens und Wollens bedient, um in der Welt tätig zu werden.

Siehe auch

Dieser Artikel basiert (teilweise) auf dem Artikel Trishula aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution/Share Alike. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.